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16.45 MEZ. war es so weit, Nagasaki   mit nahe wie jetzt.

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Japaniches Nachtigallenlied. Kanonendonner und Fliegerfurren deutlich zu Wwwhummmm! Schchch

Von May Randstein.

Das Reich der Mitte ist an Hekatontben Durch Ueberschwemmung, Hungersnot, gewohnt; Dumpf dröhnen unsre schweren Fliegerbomben Auf jedes Ziel, das solchen Aufwand lohnt.

Wir sagen dann: wir warfen nur Prospekte! Die Presse druckt's und bald glaubt's jedes Schaf;

Was fragt die Welt, wer hier die Beine streckte, Und ob und wo und wie die Bombe tras?

Die sich zerfetzt ant harten Boden wanden Und deren Blut in Gräben sloß und stieg: Es waren alles wilde Räuberbanden, Denn, bitte sehr: wir führen feinen Strieg!

Wir haben nur den Drang, der Welt zu nüßen, Ganz unbeseelt von jedem Länderdurst; Wir wollen schließlich auch die Bahn beschüßen, Und alles andre ist uns hundewurst.

Der Völkerbund  , der macht uns hier nicht bange,

Sein Zweck und Wohnort sind zu weit entfernt. Hell und verschlagen waren wir schon lange; Das andre haben wir von euch gelernt!

phonisch die Gendarmerie an."- Es ist nicht nötig, glaube ich, denn er warf sich in den Fluß..." Wie? In den Fluß?" Der Einarmige ging schnell aus dem Zim­mer. Auch wir verließen das Gebäude und gingen zum Fluß.

Seht, hier sind die Hetas( Holzschuhe), die Efsida gehörten!", rief jemand. Am Rande der Brücke sahen wir die neuen Holzschuhe, auf denen der Name Essida" geschrieben stand. Ich vergaß mein eigenes Unglück und starrte geistesabwesend ins Waffer, das den armen Effida verschlungen hatte. Ich dachte daran, daß er diesen Sommer so traurig war und mit niemandem sprechen wollte.

Phono- Montage.

hören.

Was hätten wir jetzt eigentlich auf dem Brogramm?" fragte der Rundfunkdirektor sei nen Assistenten.

,, Uebertragung aus Genf  : große Rede des Präsidenten der Abrüstungskonferenz."

Verdammt! Wenn wir die abhängen, be­schtvert sich morgen die ganze Pazifistenbande. und Nagajati ist geradezu fabelhaft zu hören!" Der Herr Direktor war wütend.

Wir könnten beides gleichzeitig geben!" schlug der Assistent vor. Es sollte ein Wiz sein. Der Direktor ging darauf ein. Es wurde ein grandiofer Wih.

des

Und aus Lautsprechern und Kopfhörern Sendebezirks flang es:

nie war die Menschheit dem heili­gen Ziele der Abrüstung und des Friedens so

tad- tac- tac- tod päng

bumm wohummmm!

whiii- whiii- whiii Rrrräätsch päng... päng

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die Zeiten sind vorüber, da Mütter um ihre Söhne, Gattinnen um ihre Männer, Kinder um den Vater weinen mußten Wuhummmm! Ah- ahh ahhh ahhhh! Pfiii pfiii... pfiii

Schmerzensschrei Getroffener. Stöhnen Verwundeter. Röcheln Sterbender. Gebrüll der Angst, der Wut, des Schreens.

Großartig, diese Kriegsreportage, was?" jagt der Direktor, und seine Augen leuchten.

,, Der Abrüstungsfriße aus Genf   spricht auch nicht übel!" bemerkt der Assistent. Bloß ein bißchen zu leiſe."

Hans Seiffert.

,, Wilde" Sudianer verte bigen ihre

Sagdgründe.

Von Lajos Steiner  .

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Eine Studienreise von über vier los extragen. Jenseits des Maracaibosees im Monaten führte den Verfasser über New Bezirk von Colon lebt in den Tälern des Rio York nach den Inseln des Karibischen Santa Ana   ein wildes Geschlecht, die gefürch­Meeres, nach Venezuela  , Kolumbien  , Ha- teten Motilone- Indianer, die ihre Jagdgründe vanna, New Orleans  , Kalifornien  , San gegen die fremden Eindringlinge mit einer den Franzisco, Los Angeles  , Chicago   und unzivilisierten Völkern eigenen Zähigkeit ver­New York wieder nach Europa   zurück. teidigen. Ihre Waffen sind der Bogen und Was er auf dieser Reise gesehen, erfah- der Pfeil, die sie mit außerordentlicher Treff­ren und erlebt hat, das schildert er in sicherheit handhaben. Der Bogen ist manns­einem soeben im Verlage Strecker und hoch und ist aus dem Holz der schwarzen Schröder, Stuttgart  , erschienenen, leicht Balme   geschnitten. Es erfordert eine unge­und flüssig geschriebenen Buch unter heure Kraft, ihn zu spannen. Der Motilone Palmen, Bohrtürmen, Wolken nimmt dabei seinen Fuß zu Hilfe und stemmt Frazeru... Eindrücke aus Nord- und die rechtwinkling abgebogene große Zehe gegen Latein- Amerika." Mit 61 Bildern auf das Holz. Der aus dem Holz der Sumpf­Kunstbrudtafeln.( Preis 6 Mart, geb. palme und des Bambusbaumes zusammen 8 Mark.) In plastischer Anschaulichkeit er gesetzte 2-2.5 Meter lange Pfeil schlägt in zählt er von dem verwirrenden Getriebe einer Entfernung von 100 Metern noch einen in den Großstädten Nordamerikas  , von Baumstamm durch. Die Pfeilspite ist gewöhn­Land, Leben und Leuten im südlichen lich 15 bis 20 Zentimeter lang und an zwei Amerika  , vom Reichtum dieses Erdteiles oder drei Stellen mit Widerhaken versehen; an Erdöl   und gewährt uns Einblide in meistens ist sie auch vergiftet, besonders in die Art seiner Gewinnung. Das Buch ist Fällen, wenn Jagd auf Menschen gemacht in Tagebuchform geschrieben, aber eben wird. Japanische Ingenieuroffiziere montierten dadurch erhält es den Eindruck des Un­Mikrophone auf Panzerwagen, die an der mittelbaren. Aus dem anregungsvollen chinesischen Front eingesetzt wurden. Funker Buche bringen wir mit Erlaubnis des mit tragbaren Mikros wurden den Sturm­Verlages nachstehende Leseprobe: trupps zugeteilt. So gelang den Japanern Schon beim Morgengrauen war ich drau­das Niedagewesene: Schlachtenlärm und Todes- Ben auf dem Felde und sammelte Material für schrei im Rundfunk, lebendfrisch und sozusagen meine Arbeiten. Mene Grande liegt sehr noch blutig in jedes Haus geliefert, ohne daß malerisch auf einem hügeligen Gelände, auf der Hörer die mancherlei Unbequemlichkeiten dessen höchstem Punkte das Klubhaus erbaut eigenen Fronterlebnisses auf sich zu nehmen ist. Von da schweift der Blick weit ins Land hatte. Ein ungeheurer fultureller Fortschritt! hinein, bis an die dichten Wälder heran, die Japans   Rundfunkhörer waren bis auf weite allmählich der fortschreitenden Technik zum res erlöst von Schallplattenkonzert und Vor- Opfer fallen. Langsam tastet sich der Mensch Ihre Dörfer errichten die Indianer in trägen über Goethe als Kleingärtner. durch das Tickicht vor, erforscht durch Boh Gegenden, wo sich jagdbares Wild aufhält und rungen die Lage und Mächtigkeit der erdöl war gewöhnlich an den Ufern schiffbarer führenden Schichten, und wenn er sie gefun- Flüsse. Sie ernähren sich von Fischen und den hat, dauert es nicht mehr lange, bis die dem erlegten Wild, mitunter auch von den Er­brellen Straßen durch den Urvald geführt, die trägnissen ihrer Bananen, Zuderrohr-, Obst­Rohrleitungen verlegt, die Bohrtürme gezimt- und Gemüsepflanzungen. Dem Kannibalismus mert und die Maschinen aufgestellt sind, die sind sie nicht verfallen. Manche Banden, viel­ihre Zyklopenarbeit gegen die Gewalten der leicht auch ganze Stämme führen ein No­Natur aufnehmen. madenleben. Auf ihrer Wanderung wohnen sie in primitiven, von Palmenziveigen herge­stellten Hütten.

Sämtliche europäischen   und amerifanischen Send gesellschaften bligfunkten nach Japan  , man möchte sie um jeden Preis teilhaben las fen an dieser Sensation. Japan   war ge­schmeichelt und gestattete höflich entgegenkont­mend. Der Kurzwellensender Nagasaki   über­nahm die transojeanische Uebertragung nach aller Welt.

Die ersten Versuche mißglüdten, allzu groß waren die Schwierigkeiten. In den Abhör räumen der Cendegesellschaft wartete man in fieberhafter Spannung auf die Uebertragung, bereit, nach fünf gelungenen Minuten das eigene Programm umzustoßen und den Sen der von Ostasien   her steuern zu lassen.

Die Indianer schießen aus dem Hinter halt und verstehen es, sich so gut in dem Dickicht zu versteden bezw. sich bei ihrer Ver- d folgung in Sicherheit zu bringen, daß es noch nie gelang, sie vor Geficht zu bekommen, ge schweige denn zu fangen. Sie verraten sich durch ihre infolge der herausgebogenen Zehe eigenartige Spur und ihren widerwärtigen Geruch, der auch allen Gegenständen, die sie in Händen gehabt haben, anhaftet. Auch der von ihren Lagerfeuern hochsteigende Rauch zeigt den Weißen ihre Anwesenheit an.

Stillschweigend dulden die Baumriesen, daß sie vom Beil und der Säge gefällt, mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden. Die Vögel und Nur am Tage und wenn sie einen An­Tiere des Waldes ziehen sich zurück und wei- griff vorbereiten, lassen die Indianer die chen der Uebermacht des Menschen. größte Vorsicht walten und suchen ihren Auf­Doch nicht in allen Gegenden des Landes enthalt zu verheimlichen. Er wird aber den wird die industrielle Erschließung widerspruchs- Landeskundigen Leuten durch gewisse Zeichen