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( Des Rätsels   Lösung ist natürlich sehr ein­fach: Alle genannten Zahlen sind Vielfache der 3ahl 1001. 1001 aber ist= 7X11X13!)

Die Jugendzeitschrift Unser Schiff"; der auftut. Biel   Interessantes erfährt man be-| Klub gleichen Namens gründeten. Kamen Bar­wir dieses Zahlenkunststück entnehmen, erwartet, sonders über die Frauen der Wüstenaraber teigenossen aus dem Reich, dann ging es hier daß ihre jungen Leser von selber des Rätsels und ihre Stellung in der Gemeinschaft: Sie besonders lustig zu. Das Lied vom Bürger­Lösung finden. Wir sind aber sicher, daß auch brauchen weder die Tiere melken, noch das meister Tschech  " und das Petroleumlied", beide manche unserer Leser mit Juteresse und Eifer Essen zu kochen. Diese Arbeiten sind Vorrechte voll Anspielungen auf die politischen Verhält der Sache auf den Grund zu gehen versuchen. der Männer. Die Hauptaufgabe der Frau ist nisse in der Heimat, wurden oft und laut ge­Uebrigens wird überhaupt vieles von dem, was es, Kinder zu gebären, vor allem Kinder männ- sungen. Oder es wurde ein Spizel, den man von Technik, Natur, Sport in den Heften von lichen Geschlechts. Die Frau bringt die Kin- entlarvt hatte, gründlich verhauen. Unser Schiff" erzählt wird, auch von den Alten der in der Wüste ohne Beschwerden zur Welt. Während des Weltkrieges war Zürich  , wie begierig verschlungen. Jedem Vater, der einen Noch einen Tag vor der Entbindung ist sie bei die ganze Schweiz  , vor allem der Sammelpunkt Jungen von 10 bis 16 Jahren hat, empfehlen der Arbeit, und die Geburt selbst geht auf jener, die gegen den Krieg arbeiteten, und dar­wir, diese wirklich gut geleitete Zeitschrift der freiem Felde oder in einer Höhle vor sich. um in ihrem Vaterlande nicht leben konnten. Franchichen Verlagsbuchhandlung, Stuttgart   Die Männer erweisen sich als gewandte und Noch ist in der Spiegelgasse, einer fleinen, von ( Kosmosverlag). wortreiche Plauderer selbst dann, wenn das Proletariern bewohnten Gasse, das Haus zu Thema der Unterhaltung sich auf Kamele, Flin- sehen, in dem Lenin bis zum Ausbruch der ten und Weiber beschränkt. Von der euro  - russischen Revolution gelebt hat. päischen Gepflogenheit, über gewisse heikle Die Schweizer  , selbst weit entfernt, Bolsche­Dinge mit Stillschweigen hinwegzugehen, wissen wisten zu sein, aber mit gesundem Sinn für sie nichts, und deshalb fehlt ihnen auch der Geschichte und ihre Exponenten begabt, haben Sinn für Schicklichkeit und schamhaftes Ver- dem Andenken Lenins   eine Tafel geweiht, die hüllen, eine Anstandspflicht, die im übrigen an dem Hause, in dem Lenin   seine Züricher   Zeit auch bei den Geschichten, die sie erzählen, un- verbrachte, angebracht ist. Im Frühjahr 1931 durchquerte ein jun- erfülltbar wäre. Der Araber der Wüste ist ger Engländer, Bertram Thomas  , das unbe von den Einflüssen des Abendlandes unberührt fannte Arabien, ein Gebiet, das so groß ist geblieben, selbst viele konventionelle Vorstel­wie Deutschland   und Frankreich   zusammen. lungen des Islams sind ihm fremd. Er ist ein Kein Europäer, wahrscheinlich nicht einmal ein einfaches, offenherziges Naturkind, dabei aber Araber, hat vor ihm diese terra incognita von launisch und weiterwendisch, er ist zuweilen Meer zu Meer durchquert. In einem anzie- fühn, freigebig und edel, manchmal aber wieder henden Reisewerk, das unter dem Titel Ara- filzig, hinterhältig und brutal. Er ist zwar bia Felix" soeben in London   erschienen ist, be- mit gesundem Menschenverstand begabt; das richtet Thomas über seine gefährliche Reise, die hindert aber nicht, daß er auch von unver­sich der seines großen Landsmannes und Vor- nünftigen und abergläubischen Vorstellungen gängers Doughty ebenbürtig an die Seite stellt. geängstigt wird, die ihm die Vision der Hölle Es ist eine seltsame Welt, die sich vor dem Leser ständig vor Augen stellen.

Wo der Mann melfen und

kochen muß.

Die Stadt der Erinnerungen.

Von Erich Grisar  .

,, Hier wohnte vom 21. Feber 1916 bis 2. April 1917 Lenin  , der Führer der russischen Revolution," steht auf dieser Tafel, die nur eine unter unzähligen Gedenktafeln an den Häusern in dieser Stadt ist. Aber obwohl der Beschluß, eine Gedenktafel anzubringen, von den bürger­lichen Stadtverordneten mitgefaßt war, steckten sich einige bürgerliche Organisationen hinter den Hauswirt, um ihn zu bewegen, die Tafel wieder entfernen zu lassen. Man drohte dem Manne mit dem Boykott seiner Wirtschaft, aber die Stadt gab ihm eine fleine Abfindung als Aus­gleich und die Tafel blieb. So verdient der Wirt doppelt an diesem Gast, den er zu Lebzeiten faum beachtet, denn fast alle Fremden kommen hieher, um das Haus zu sehen, in dem Lenin  gelebt hat. Und mancher verzehrt wohl auch sein Schöpplein und läßt sich von dem Wirt ein Anekdötchen erzählen. Auch das gehört mit zu der Atmosphäre dieser Stadt, die uns weniger durch ihre Geschichte als durch die Geschichten erfreut, mit denen sie ihre Gäste beschenkt.

Die Säugetiere heißen so, weil sie int­stande sind, ihre Jungen mittels einer Brust­brüsenflüssigkeit, die man Muttermilch nennt, aufzuziehen, großzujäugen, und merkwürdiger­weise muß ein Stalb nicht unbedingt Kuhmilch trinken, um am Leben zu bleiben. Es tönnte auch von einer Schweinemutter oder einer Pferdemutter großgefängt werden. Die Natur hat das mit Absicht so eingerichtet, und wenn das Geschick den Jungen die Mutter entreißt, wissen sich die Säugetiere( zu denen natürlich auch der Mensch gehört) meist irgendwie zu helfen. Der Kuckuck, der seine Eier in fremde Nester tegt und seine Jungen von Meisen, Amseln oder anderen Vögeln großziehen läßt, gehört nicht hierher, weil er fein Säugetier ist.

Der den Lesern sozialistischer Zeitungen mer Zürichs und der Welt, gelebt. Lebendiger bekannte Schriftsteller Erich Grisar   hat noch als an diesen ist die Erinnerung an Gott  eine Reise durch Europa   gemacht. Nicht des fried Keller, den größten Dichter der Bergnügens wegen und um ästhetische Stu- Schweiz  . Hier im alten Zürich   ist kaum ein dien zu machen, sondern um Leben und Los Haus, an dem nicht eine Erinnerungstafel der Arbeiter in verschiedenen Ländern Euro- hängt. Bürgerliche und sozialistische Politiker pas fennen zu lernen. Ueber seine Reise, die haben im letzten Jahrhundert die Stadt bevöl- Tiere bekommen Ammen. ihn durch Belgien  , Polen  , Holland  , Frankreich  , fert, die in einem von Monarchien beherrschten Italien   und Spanien   führte, hat er im Ber- Erdteil Hort republikanischer Gesinnung war. lage Der Bücherfreis", G. m. b. H., Ber  - Hier haben die aus ihrem Vaterlande vertrie­lin SW 61, ein Buch: Mit Kamera und benen Teilnehmer der 1848er Revolution Auf­Schreibmaschine durch Europa  " ernahme gefunden, später wohnten hier die Kom scheinen lassen( Preis M. 4.30), das neben munarden Frankreichs  . In der Zeit des So flott geschriebenen Reportagen über seine Erzialistengeseyes haben die Opfer des deutschen  fahrungen und Erlebnisse etwa hundert aus Polizeiftaates hier Schuh gesucht und der So­gezeichnete Tiefdruckphotos enthält. Aus dem zialdemokrat", jenes Organ, das in den Zeiten allen Freunden des Bücherkreis" sicher hoch schwerster Bedrängnis die deutschen   Sozialisten willkommene Buch entnehmen wir einen fur zusammenhielt, ist in seiner erster Zeit in Zürich  zen Bericht über Zürich  : geschrieben und gedruckt worden. Von hier Wir kamen von Luzern  , wo wir uns gar brachte der rote Feldpostmeister Belli die .ticht wohlgefühlt hatten. Es war uns zu sehr Fackeln jenes Geistes, der berufen war, den At allerersten Ranges. Mit dem Gefühl, daß gut folutismus überspannter Herrscher zu überwin­gebügelte Hosen und gepflegtes Schuhwerk zu den, über die nahe Grenze in das hart um dieser Stadt gehören, in der nur gewohnheits- fämpfte Deutschland   der Arbeiter. Kautsky  mäßige Müßiggänger sich wohlfühlen können, und Bernstein  , die beiden großen Theoreti­fuhren wir weiter nach Zürich  . Hier gefiel es fer der Partei, haben zu jener Zeit hier ge­uns viel besser. Das Gefühl, wenn es irgendwohnt und gemeinsam den Grund gelegt zu den wo in der Welt sich gut leben läßt, dann muß es hier sein, ließ uns nicht los. Mag sein, daß das Bewußtsein, auf historischem Boden zu wan­deln, unsere Phantasie über Gebühr beflügelte. Aber so ist nun einmal Zürich  . Ohne seine Vergangenheit wäre es vielleicht eine Stadt wie viele andere, aber es ist keine Stadt wie andere Städte, es hat nun einmal seine Vergangenheit. Aber nicht nur ernste Erinnerungen sind Und was für eine Vergangenheit! Da ist kaum es, die in dieser Stadt leben. In seinem eine Straße, über deren Pflaster nicht einer von Werke Aus meinem Leben" hat Bebel   uus er­denen gewandert ist, die lange in die Reihe der zählt, wie lustig es manchmal im Mohrenklub" Epigen und unvergessenen eingegangen find. zugegangen ist, den die in Zürich   lebenden deut Hier hat Pestalozzi  , der große Schulreforschen Genossen in Erinnerung an einen Berliner  

Büchern, aus denen die junge Generation ihr Wissen über den Sozialismus schöpft.

Später, als die deutsche   Partei sich schon durchgesezt hatte und zu einer Macht geworden war, die faum noch zu umgehen war, hat August Bebel  , der unvergessene Führer der Bartei, hier gelebt.

Die Wölfin, die Romulus und Remus  säugte, ist zwar eine ungeschichtliche Persönlich­feit, doch beruht die Sage auf erlebten Beob­achtungen. Daß Wölfe fleine Menschenkinder großgesäugt haben, ist nichts Unbekanntes. Ru­ dyard Kipling   hat in seinem Dschungelbuch eine solche Episode geschildert und konnte sich immer darauf berufen, daß man in Judien in Wolfs­höhlen schon des öfteren verschleppte Kinder fand, die von den Wölfen aufgezogen und halbe Wölfe geworden waren. Auch auf einer Expe­dition ins Junere von China  , als eine Teil­nehmerin mit einem kleinen Jungen niederkam und gleich darauf starb, wußten sich die Män­ner nicht anders zu helfen, als eine Wölfin, die gerade geworfen hatte und die man in einer Höhle fand, als Amme zu nehmen. Der Junge