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Tragikomische Gtilblüten.
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Zur Zeit, da Desterreich noch die Mon- Die Frau eines Feldwebels schreibt: Mein archie und folglich auch einen Kaiser hatte, Gatte ist blödsinnig und ebenfalls beim Militär. gab's auch„ Majestätsgesuche. Wollte irgend einer von den Untertanen eine gnadenweise Begünstigung in einer ihn selbst oder seine hauptsächlich an die Mildtätigkeit der Menschen Ich bin mit meiner täglichen Notdurft Angehörigen betreffenden Angelegenheit vom Kaiser erreichen, so fonnte er an diesen ein Bittgesuch, ein sogenanntes Majestätsgesuch richten.
Aber ehe diese Bittgesuche den Kaiser erreichten, wurden sie in dessen„ Allerhöchsten Stabinettskanzlei" sorgsam gesiebt. Viele dieser Gesuche wurden ausgeschieden und famen in den Papierkorb und gerieten von dort in die Hände der Hofbediensteten, die die Aufräumungsarbeiten zu besorgen hatten. Und da jo manches dieser Majestätsgesuche von Leuten abgefaßt worden waren, die im schriftlichen Gedankenausdruck mehr oder minder unbeholfen gewesen sind, enthielten sie manche stilistische Wendung von geradezu humoristischer Art, von denen einige nachstehend nach den Aufzeichnungen eines ehemaligen Hofbediensteten widergegeben feien:
Ich habe 6 Kinder, das älteste ist 19 Jahre alt, die andern sind alle jüngere; mein zweiter Sohn ist erst 12 Jahre alt und vermag daher noch nicht auf eigenen Füßen zu stehen.
Ich bin in tiefster Ehrfurcht geboren im Jahre.1580 und erscheine mit tiefster Huld vor Euer Majestät.
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Ich habe vom Jahre 1902 bis zum Jahre 1905 meine Militärdienstpflicht abgebüßt.
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Ich genieße meinen Lebensunterhalt durch Halten von Kostknaben, wobei ich mitessen fann, was ich aber infolge Altersschwäche nicht mehr lange werde tun können.
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angewiesen.
Drei Söhne habe ich ausgezogen mit dem mir von Eurer Majestät gnädigst verliehenen Stelzfuße.
Mein Sohn hat mich und meine morsche Gattin durch seinen Tod den Beerdigungslosten ausgesetzt, wofür ich ein Tapferkeitsmedaillon
erhielt.
Gestützt auf das edle Herz Eurer Majestät wanfe ich zum Throne.
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Herzerschütternde Gefühle durchzittern meinen Soldatenbusen, wenn ich die Gefahren des Baterlandes sebe und nicht mehr meinen Teil bazu beitragen fanu.
Mein Mann hat jeden Tag länger gemacht und das Häusliche nur in der Nacht, jezt ist das Häust zum Einfallen, wer soll da was machen?
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Ich blieb auf die Unterstützungen meiner Kinder angewiesen, die aber bis heute ausgeblieben sind und war nicht imstande mein Altertum angemessen zu versorgen.
Mein Sohn war 1910 bei den Manövern, wodurch er sich durch fortwährende Positionsänderungen den rechten Fuß verstauchte.
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Während meiner Militärdienstzeit war ich
Ich habe schon eine Unzahl Bittgesuche meistenteils am Kriegsfuße; bei Solferino eingereicht und lebe schon viele Jahre von der wurde mir meine Pfeife im Brotsack erschossen. Hoffnung, aber ich kann diesen traurigen Zu-, stand nicht mehr lange ertragen.
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Man hat mich als 22jährigen Diener unwürdig behandelt und mich meiner Manneswürde entblößt.
Mein Mann litt an einem Magenkrebs, der mit der Zeit unser fleines Vermögen auf zehrte.
Diese Stilblüten sind zwar wegen ihrer Meine Lebenstage find geunfreiwilligen Komit, die darin zum Ausdrud zählt, ich habe keine Mittel bem nahen Tobe fröhlich entgegenzukommen. tommt, sehr amüsant zu lesen. Aber hinter dieser unfreiwilligen Komit grinst das Elend, spricht der Jammer armer Menschen.
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Dies und das.
Man soll nie mit einem Menschen spielen, der schielt, da man sonst Unglüd hat. In Monte Carlo gibt es einen Aberglauben, daß jeder, der unmittelbar nach dem Vorkommen eines Selbstmordes gegen die Bank spielt, gewinnt.
Wenn man ein Geldstück findet und damit spielt, gewinnt man immer
Die Proving Sind in Indien , die nur einen Fluß hat, fennt fast gar keine Regenfälle. Jetzt aber ist dort ein großes künstliches Bewäfserungssystent angelegt worden, das kürzlich in Benußung genommen wurde. Man verspricht sich die besten Erfolge für diesen Bezirk.
Alle Buschriften und Anfragen an Gen. Wenzel Sch) aroch. Zwettniß Nr. 65 bei Teplitz - Schönan Allen Anfragen ist Retourmarle beizulegen.
Schachaufgabe Nr. 113.
Von Gen. Wilhelm Beutel, Arnsdorf bei Tetschen . Schwarz: Kc5; Dil ; Td2, d4; Le5; Sb1( 6).
87
6
10
5
3
1
ab C d e
abede
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8
g- h
21
Weiß: Ka5; Da2; Tb2, d7; Sb6, 15; Bb5, e3( 8). Matt in 2 Zügen!
Lösungen sind bis längstens 14 Tage nach Erscheinen der Aufgabe an Gen. Wenzel Scharoch, Zwettnitz. einzusenden.
Lösungszug zu Nr. 110: Da8- h1! Richtige Lösungen sandten nachfolgende Genossen eins Bräuer Benno, Langenan; Beutel Wilhelm, Arnsdorf bei Tetfchen; Dinnebier Emil, Weber August, Fieber Irmgard, Straußniy; Schumpe Emil und Spanish Josef, Wohontsch; alle aus Tetschen ; Hübler Anton, Türmiz; Schöbel Frang, Billmann Anny, Bublan bei Neu- Oderberg ; Wenzel Adolf, Arnsdorf bei Haiba; Hilgarth Florian, Eidlip; Schwars Raimund und Kropf Rudolf, Klostergrab ; Fritsch Anton und Sieke Josef, Markersdorf; Walter Ludwig, Rober Frans, Michel Rudolf, Schmied Ferdinand, alle aus Kwitalle aus Tischau; Ülbert Rudolf, Proffedis; Silgarth Herrfau; Mildorf Adolf, Bachmann Reinholb, Döhnert Mag, mann, Neu- Wiſtrip; Böhm Emil, Bschechlab; Hyna Josef, Softomis; Qual Adolf und Triftsch Gustav, Wisterschan; Settmacher Anton, Zwetinių.
Freundschaftswettkämpie.
Am 13 November wurde das Retourspiel Wisterschan gegen Arbesau in Wisterschan ausgetragen. Trotzdem Arbesau diesmal alles daransetzte, mußten sie sich mit 5: 2 Punkten geschlagen geben. 1 und 7. Brett, die übrigen gingen für sie verloren. Türmitz gegen Schönfeld 3% 2% für Türmitz in
Arbesau gewann am
2 starke Spieler verzichten, so daß sie mit dem nappеn Ergebnis zufrieden sein können.
Schachsektion Hostomitz in Zukmantel an 7 Brettern. Hostomitz gelang es, die spielstarken tschechischen zu nossen nach interessantem Kampf mit 4: 3 Punkten zu
DTJ. Zukmantel spielte am 20. November gegen die
schlagen.
1. Bezirk, V. Kreis.
den Zähnen so hineingebissen, daß die Bißspuren, wenn die Rinde wieder auseinanderDer Osagefluß in Missouri war früher ein gefaltet wurde, ein Muster ergaben. Diese großer, zugewachsener Sumpf, dessen grau- Kunst ist heute verschwunden. Sie wurde in Türnitz . In diesem Wettkampf mußte Schönfeld auf braunes Wasser träge und langsam dahinfloß. der Hauptsache von den Frauen ausgeübt. Im Laufe eines Jahres hat man ihn voll- Auch beim Kartenspiel gibt es mancherlei ständig umgewandelt. Der Ojage wirkt jet: Aberglauben. Wer beim Kartenspiel Geld aus faft wie ein Binnensee mit hellblauem Wasserleiht, verliert, gepumptes Geld dagegen bringt spiegel. Ein Damm ist quer hindurchgebaut. Glück. Wenn ein Partner verheiratet ist und Auf diese Weise hat man eine Wassermenge man selber gewinnt, muß man, ehe man ein von 1800 Millionen Kubikmeter in die Ge- neues Spiel beginnt, einmal um den Tisch walt bekommen, aus denen jährlich eine Elef trizitätsmenge von 425 Millionen Kilowattgehen. Wenn der Partner unverheiratet ist, fann man jiten bleiben. Ein vierblättriges stunden gewonnen werden kann. Es sind sechs Kleeblatt bringt Glück, wenn man es in der Turbinen dort aufgestellt, von benen jede Tasche hat. Wenn beim Spielen eine Starte 33.500 Pferdefräfte entwickelt. herunterfällt, ist das ein schlechtes Vorzeichen, Bei den Chippewa - Indianern wurde die und man hat ungünstige Nachrichten zu erivar Kunst gepflegt, Bilder zu„ beißen“. Weiche ten. Beim Kartenspielen soll man nicht fingen, Birkenrinde wurde zusammengefaltet und mit da man dadurch das Unglück heraufbeschwört.
in
Aussig eine Bezirksschachkonferenz abgehalten. VerSamstag, den 25. November, wurde im Volkshaus" treten waren: Die Schachsektionen Aussig Vorwärts, Arbesau, Kleischa, Schönfeld und Türmitz, für den Bezirksverband Gen. Počapka, für die Kreisschachleitung Gen. Scharoch. Nach längeren Beratungen wurde Gen. Aron Erich, Aussig zum Technischen Leiter und Gen. Hühnel Anton, Schönfeld, zum Bezirkschachleiter, Gen. Schulz Eugen zum Schriftführer gewählt. Als Beisitzer bestimmt. Sämtliche die Schachsparte im 1. Bezirk betreffenden Zuschriften und Anfragen sind zu richten an: Aussiz.
sind die jeweiligen Leiter der einzelnen Schachsektionen
Gen. Anton Hühnel, Schönfeld. Waldstraße 101, bei