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Eine Geschichte der Kunft.

Es hat bisher an einem Werke gefehlt, das übersichtlich gruppiert und gemeinverständlich geschrieben eine Darstellung des Verlaufes der

Der eine Tag.

e Jellinek.

abendländischen Kunst von der frühchriftlichen Stadt. Daher mußte er sich schon am frühen der Schule, Fuhrwerke bewegten sich. Es wollte Der Vater arbeitete in ver umgebung der, die Geschäfte waren offen, die Kinder lamen aus Zeit bis zur Gegenwart enthält Diese Lüde

ist nun durch eine buchhändlerische Leistung Morgen auf den Weg machen, während wir noch uns nicht einleuchten, daß ein Feiertag war. ersten Ranges des Verlages Th. Knaur, Berfest und warm in den Betzen zusammengerolli Nun war Vater da und wir drückten uns lin W 50, ausgefüllt worden, der ein Wert auf schliefen. Oft kam es vor, daß der Lichischein schen in die Eden. den Büchermarkt gebracht hat, das sowohl in der Küche uns schlaftrunken auffahren ließ.

auch nicht los, als wir dort in dem kahlen Am­

ber an die Lippen.

feinem Inhalte nach, wie auch seiner prächtigen Dann konnten wir feinen großen breiten Schat- Bahnschmerzen und die Vision des Mannes mit Ich litt seit einigen Tagen an qualvollen Ausstattung und seiner unglaublichen Billigkeiten an der Küchenwand hin- und herſchwanken der Bange peinigte mich. Nun aber war der wegen als vorbildlich bezeichnet werden kann. sehen. Die Mutter war mit ihm aufgeftanden, Vater da, der Bater hatte Zeit, er saß dort, Das Wert, Geschichte der Kunst", ist um ihm das Frühstück zu richten, ihr Schatten groß, breit, war kein Schatten an der Wand, von Richard Hamann , Professors der Kunst- war der beweglichere, letnere. Und in einem geschichte in Marburg , verfaßt, enthält auf faft Gefühl innigen Geborgenfeins, daß diefer große eine sichere Zuflucht gegen alle Nengste des sondern voll ausstrahlender Körperlichkeit schien 1000 Seiten( Oktavformat) über 1100 Abbil- Schatten am Rande unseres Lebens stand, hüll- Lebens. Ich bat ihn, mit mir ins Spital zu dungen sowie 12 vielfarbige Tafeln und loftet, ten wir uns fefter in die Deden und schliefen schön in Leinen gebunden, Mr. 4.80. Es ist weiter. Wir nahmen ihn wohl mit in unsere besah er sich den kranten Zahn, liebevoll führte gehen, und er war sofort dazu bereit. Liebevoll von einer Reichhaltigkeit, wie sie bisher nur in Träume hinein. er mich an der Hand, während wir auf der Am Abend wiederholte sich dasselbe Spiel. großen, vielbändigen Serien zu Preisen, die find, geboten wurde. Der Autor gibt darin eine Weg so weit, lam der Vater erft heim, wenn bulanzraum sianden. Troz des Protestes der hente den wenigsten Menschen erschwinglich Denn da ſein Arbeitstag lang war und der Straße dahinschritten. Und er ließ meine Hand chronologische Gesamtübersicht der Geschichte der wir schon schließen. Und wieder konnte es ge- Schwester war er mit mir hereingetreten, stand Malerei, der Plastik, der Architektur, des Kunst- schehen, daß uns der Lichtſchein in der Küche neben mir, als ich auf dem Marterstuhl saz und gewerbes und der graphischen Künste, schließlich weckte, daß wir den breiten hohen Schatten an schien sich mit seiner großen, breiten Gestalt auch ein Verzeichnis der wichtigsten Künstler der Wand sich bewegen sahen, daß unsere Augen allen Schrednissen entgegenzuwerfen. Und dann, und Werke mit den Lebensdaten der Meister schlaftrunken daran hafteten und feine fühle als alles vorüber war, nahm er das Glas mit Standorten der wichtigsten Kunstwerke, Angabe graue Fläche in uns aufnahmen. Und daß wir dem Spülwasser aus meiner bebenden Hand, die der Schulen und Stilrichtungen. Die Absicht, mit einem aufflammenden Gefühl von Sehnsucht es zu verschütten drohte, und führte es mir sel­von der das Wert geleitet wird, faßt der Ver- nach Farben und Glanz, nach Fleisch und Blut, faffer dahin zusammen: Diese Geschichte der nach Wärme und Nähe und tiefer in die Tecken Glücklich und befreit gingen wir dann heim. bildenden Kunst beabsichtigt, ein Gesamtbild der rollien und weiterschliefen. Auch Sonntag sahen wir Bater nicht zu umschlossen wie der Vogel in fenem Neft. Diese Wieder lag meine Hand in der seinen, warm Entwidlung zu geben. Neu und grundlegend möchte an ihr sein, daß sie das, was in großen, Hause. Es gab so viele Mäuler fatt zu machen, große Hand war kein Schatten an der Wand, vielbändigen Kunstgeschichten von verschiedenen er hatte einen Nebenverdienst angenommen der gespensterhaft hin und herzudte, nein, sie Autoren bearbeitet ist und notwendig zu ver- Dieser bestand darin, einen blinden Musiker in schiedenen Standpunkten führt, aus einer ein- die Gasthäuser zu begleiten und nach einem in mich ein Manchmal, wenn ich stumm und wor fest, hart, förperlich, ihre Wärme strömte zigen Erfahrung und Ueberzeugung heraus zu Klavierspiel mit einem Teller an den Tischen seiig zu ihm aussah, blinzelte er mir zu, hatte gestalten versucht. Statt ermüdender Aufzäh- abſammeln zu gehen. Wir sahen sie beide am lustige Pünktchen in seinen Augen, als wollte lung vieler unzusammenhängender Tatsachen, Vormittag zusammen fortgehen, der Blinde er fagen: Nun. Kleine, bist du zufrieden, die dem Laien nur totes Wissen vermittelt und hängte sich feft in den Arm des Vaters, er durfte nich: s sagt, bestenfalls ein Nachschlagewer! seine Wärme fühlen, seine Nähe, keinen Schuh, Er sprach zu mir, er fragte, er fragte bietet, soll hier in lesbarer Darstellung die so wie wir am Morgen und am Abend in der mich nach meinem Leben aus, nach der Schule, En: widlung der Kunst erfaßt werden als ein schlafverhüllten Stunde seinen Schatten. Der nach meinen Freunden. Und ich, schamhaft, be­finnvoller Verlauf des geistigen Lebens." Es Vater hatte einen Anteil an dem Erlös auf dem glückt und stolz, gab ihm Antwort. Legte ihm darf gesagt werden, daß der Verfasser der Auf- Teller, er bestand meist in fleinen und fleinsten treu und ergeben mein kleines Leben zu Füßen. gabe, die er sich gestellt, in vollem Maße gerecht Kupfermünzen. Und wenn ein ge neue rotgol- Auch er sprach Erklärte mir das und geworden ist. Die Entwidlung der Kunst, wie dene daruntere waren, dann warf er sie, wenn jenes Möglich auch, daß er mir erklärte, war­er sie schildert, ist mit den Augen des Menschen er spät nachts heimlam, in unfere Sparbüchsen um er heute nicht arbeiten mußte. warum heute von heute gesehen und was er gibt, ist eigentlich und wir fanden sie am nächsten Morgen Das ein Feiertag war. Möglich. Es machte keinen eine Geistes und Kulturgeschichte der Mensch- war sein Sonntagsgruz an uns. Eindrud, ich verstand es wohl nicht, und ich ver­heit, wie sie sich in den Denkmälern der Kunst Einmal aber, einmal, an einem ganz simp- gaß es vollständig wiederspiegelt. Für die 1100 sorgfältig gedrudlen Wochentag, da fanden wir, als wir von der Was ich aber niemals vergaß, das war, daß ten Abbildungen wurden unter Verwendung| Schule heimkamen. zu unserer größten Verwun­von Photographien und der neuesten technischen derung Vater zu Hause vor. Ja, wir hatten es Hilfsmittel Bilder hergestellt, die allen Anfor- gehört, es war der erste Mai, wir hatten ihn derungen entsprechen und welche die Kunstwerke vom Vorjahr schon vergessen. Der Vater hatte in moderner lebendiger Auffassung zeigen. Noch ein Sonntagskleid an und faß am Tisch und las mals: auch als verlegerische Tat ist das Buch die Zeitung. Draußen auf der Straße hatte eine Höchstleistung. alles den Eindrud eines gewöhnlichen Alltags,

Ausflüge

auf den Meeresgrund. Die Wunder des tierischen und pflanzlichen Lebens auf dem Boden des Meeres sind nicht nur häufig von Tauchern, sondern auch in jüng­fter Zeit von einigen fühnen Gelehrten geschil dert worden. Es wurde daher in so manchem Besucher des eleganten kalifornischen Badeortes Long Beach die Sehnsucht rege, auch einmal etwas von diesen Sehenswürdigkeiten der Mee­restiefe zu betrachten. Diesem Zweck dient nun eine praktische Erfindung, die von einem findi­gen Unternehmer an der Küste von Long Beach eingerichtet ist. Der Apparat, der zu diesen jetzt sehr beliebten Ausflügen auf den

dieser Tag ein solcher war, wo Vater bei uns sein durfte, wo er nich: bloß ein Schatten war, der am Rande unseres Lebens stand. sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut. Der uns um. bege, schüßte und umsorgte und unser le nes Leben in sich hinein nehmen durfte und uns das feine wiedergab...

Meeresgrund benutzt wird, ist ein geräumiger schlossen wird, bevor das Signal zur Fahrt nach wafferdichter Behälter, der mit d den Glaspla- unten gegeben wird. Auf dem Boden steht der ten als Fenstern ausgerüstet ist und mit einem Apparat sicher auf drei stacken Beinen; die Baar sehr fräftiger Scheinwerfer, die die dunk Scheinwerfer werden angestellt und in hrem len Wassertiefen erhellen. Außerdem ist noch grellen Licht betrachten die Insassen durch die ein Telephon und ein Sauerstoff- Apparat an- Fenster das bunte Schauspiel des wimmelnden gebracht, der den Insassen frische Luft zuführt. Lebens rund um sie herum. Man fürchtete zu­Diefe bequeme Taucher- Kabine wird von einem erst, daß das starke Licht die Tiere abschrecken Schiff aus heruntergelassen, das etwa 15 Kilo- würde, aber das gerade Gegenteil ist der Fall: meter von der Küste entfernt verankert liegt. sie werden dadurch in großen Massen herangs Das Waffer unter dem Niel ist etwa 75 meter lockt, von den flensten Fisch bis zu den riesigen tief, und es ist ein Fleck auf dem Meeresgrund Haien . Die ersten Kunden fürchteten sich etwas ausgewählt, der an Pflanzenwelt und Tierleben vor dem Ausflug in die Meerestiefe, aber als besonders reich ist. Die Ausflügler nach dem ihnen auseinandergesetzt worden war, daß nicht Meeresgrund begeben sich in den Stahlzylinder die geringste Gefahr drohe und daß alle nur er durch eine wasserdichte Tür, die ganz feft ge- dentlichen Borsichtsmaßregeln getroffen waren,