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Lokales.

Angelegenheit der verstorbenen Wittwe Lange mit, daß es ihm sperrt. Man schätzte über 5000 Anwesende. Den Vorsiz führte garnicht eingefallen sei, sich im eigenen Interesse nach der Hinter- Kurt Baate.

worden.

Das Medizinische Waarenhaus, welches die Fabrikation lassenschaft der Wittwe zu erkundigen; er babe bei der Fragestellung Rechtsanwalt Heine sprach über das Thema:" Die Sozial von Operationsmöbeln und sonstigen Gegenständen für hygienische nur den Vortheil des Sohnes der Verstorbenen berücksichtigen wollen. demokratie und die Schichten der Studieten". Redner verwahrte Zwecke betreibt, unterhält u. a. auch eine Lacirerwerkstatt. Auch sein sonstiges Verhalten der Verstorbenen gegenüber, so der sich zunächst dagegen, der Verfasser des Flugblattes zu sein, das zu Diese befindet sich im Keller und ist so gesundheitsschädlich, daß die Umstand, daß er der Ginzige gewesen sei, der dem Reichenbegängniß der Versammlung eingeladen hat. Sodann fordert er die Studirenden Polizei die Benutzung des Raumes zu Arbeitszwecken verboten hat. folgte, bürge wohl dafür, daß es ihm nicht darum zu thun gewesen auf, die Jahre der Jugend dem ruhigen, vorurtheilslosen Studium zu In dem Gelaß steht z. B. ein Gasofen zum Trocknen für die zum fei, sich in der traurigen Angelegenheit in irgendwie moralisch wiomen, aber fürs erste nicht praktische Politik zu treiben. Damit würden Lackiren bestimmten Gegenstände. Als ein Lackirer, der monatelang antastbarer Weise zu benehmen. sie niemand nügen, sich selbst aber schaden. Nach einem Ueberblick in diesem gesundheitsschädlichen Raum beschäftigt wurde, endlich Die Leiche des fleinen Walter Padligur aus der Oberbaum- über die materialistische Geschichtsauffaffung von Karl Marx   legt bei dem Direktor Hoffmann anfragte, ob denn der Arbeitsstraße, der beim Spielen auf der Spreeböschung ertrant, ist gestern der Redner dar, daß die Studirten für sich keine ökonomische Klaffe raum bald ein wenig nach hygienischen Grundsätzen geändert Nachmittag am Gröbenuser in der Nähe der Unglücksstelle gelandet im Sinne Marg sind. Studirte fänden sich sowohl bei den versinkenden werde, wurde dem vorwißigen Frager die Antwort zu theil, daß worden. als auch bei den emporkommenden Klaffen. Ihrer eigentlichen ihm solches garnichts anginge, danach habe er überhaupt nicht zu fragen. Der Arbeiter entgegnete auf diese irrige Antwort, geschichtlicher Zeit ist am Dienstag in Schöneberg   bei der Aussteller 2c. sei Proletarier, wenn auch die herrschende Gesellschaft ein Eine größere Urne, sowie ein sog. Thränenfrüglein aus vor- Klassenlage nach aber gehörten die Studirten auf die Seite des daß ihm dann eben nichts übrig bleibe, als felber dafür zu sorgen, Proletariats. Die Mehrzahl der Gelehrten, Aerzte, Juristen, Schrist­daß ihm dann eben nichts übrig bleibe, als selber dafür zu sorgen, daß die Direktion den gesundheitspolizeilichen Vorschriften genüge schachtung eines Grundstücks an der Heinrich Kiepertstraße gefunden Interesse darau habe, diese studirte Schicht im Einkommen nicht leifte. Der Schluß der Unterredung war, daß der Direktor dem ganz auf das Niveau der Arbeiter herabsinken zu lassen. Lackirer kündigte, ihn aber während der kommenden 14 Tage Theater. Das Gastspiel des Herrn H. Leffler am Deutschen Der Redner tommt dann ausführlich auf drei Punkte zu sprechen, die Arbeitsverrichtungen in der Schlosserei vernehmen ließ! Theater als Karl Moor und Posa hat zu der Verpflichtung des Künstlers durch die sich viele Studirte von uns zurückgehalten fühlen: für diese Bühne geführt. Die vielen Herren Doktoren und Professoren, die nicht allein im Monats das Wilkens sche Boltsstück Der große Wohlthäter" zur Auf den Internationalismus, unsere Stellung zur Monarchie und das Im Bolts theater fommt Ende des Medizinischen Waarenhause eine gewichtige Stimme führen, sondern führung. Heute Donnerstag beginnt die Vorstellung um 7 Uhr. Nächsten Revolutionäre" unserer Partei. Die Sozialdemokratie ver nebenher auch auf das genaueste über die Grundfäße der Gewerbe- Sonntag wird im Bellealliance Theater zum ersten Male die kenne feineswegs die Bedeutung der nationalen Kultur. Aber hygiene unterrichtet sind, haben vielleicht die Liebenswürdigkeit, sich Ausstattungspantomime Konstantinopel" gegeben. Direktor Weiß hat es gebe keine Kultur und fein großes Geistesleben einer einmal den Lackirerraum in ihrem eigenen Revier anzusehen. für das Ostend Theater die Herren Altschüler vom Halleschen Stadt Nation ohne beständigen Geistesaustausch mit anderen Kultur­Theater bringt in nächster Woche die Erstaufführung eines neuen Wertes Theater und Lettner   aus Breslau   verpflichtet. Das Schiller nationen. Auch die kommende soziale Gesetzgebung werde nur auf von Walther und Stein Papa Nitsche". Heute am gimmelfahrtstage fällt internationaler Grundlage möglich sein. Trotz dieser Gesinnung die Nachmittags- Borstellung aus, abends wird Molière's Der eingebildete könne man doch ein guter Deutscher sein und seiner Nation wahr. Krante" und Verga's" Bauernehre" gegeben. haft dienen. Der Redner motivirt sodann unsere der Monarchie gegenüber ablehnende Stellung. Was das Revolutionäre  " betrifft, so wollen wir allerdings etwas Neues, Besseres an die Stelle des bisherigen segen; aber wir wollen es erreichen durch un­ermüdliche, planmäßige Reformen. Diese Reformen jedoch fürchte man gerade, weil es dabei an den Geldbeutel gehe. An die blutigen Aufstände glaube schon kein Mensch mehr; die werden nur an die Wand gemalt, um die Reformen zu verhindern. Mit einem Appell an die Studirenden, sich auf die Seite des Proletariats zu trag, dem langanhaltender, brausender Beifall folgte. stellen und sich der Sozialdemokratie anzuschließen, schloß der Vor­

Große Verkehrssperrungen zeigt der Polizeipräsident für den 1. Juni aut. An diesem Tage ist auf dem Tempelhofer   Felde Parade. Die Tempelhofer Chauffee wird von 8 Uhr an bis zur Beendigung der Parade für jeden Verkehr gesperrt. Die Belle- Alliancestraße und die Lichterfelderstraße dürfen von Lastwagen während der Zeit vom Ausrücken der Truppen bis nach dem Einmarsch derselben in die Stadt nicht befahren werden. Der Betrieb der Pferdebahn- und Omnibuslinien wird auf der Tempelhofer   Chaussee und den aus Berlin   nach dem Tempelhofer   Felde führenden Straßen( insbesondere auch in der Friedrichstraße  ) mit dem Beginne des Ausmarsches der Truppen( etwa von 7 Uhr ab) bis zur Aufhebung der Absperrung eingestellt bezw. eingeschränkt oder abgelenkt.

Die Beschäftigung schulpflichtiger Kinder bei Feldarbeiten 2c. soll nach einer vor kurzem ergangenen Verfügung der Potsdamer Regierung in Zukunft nur erfolgen, wenn sich die Kinder durch ein Attest des Lokal- Schulinspektors über die Einfchulung am Orte der Arbeit ausgewiefen haben. Zuwiderhandlungen gegen die Be stimmungen ziehen eine Polizeiftrafe von 5 M. für jedes schul­pflichtige Kind nach sich, und zwar sowohl für den Arbeitgeber wie den Vorschnitter. Ferner sind die Arbeitgeber verpflichtei, die von auswärts kommenden schulpflichtigen Kinder beim Schulinspektor an zumelden, während die Eltern sie beim Anzuge dem Lokal- Schul­inspektor zuzuführen haben. Berfäumniffe haben für den Arbeitgeber eine Strafe von 6 M. und für die Eltern von 1 M. zur Folge. Die Borschriften über die Bestrafung der Schulversäumnisse werden hier­durch jedoch nicht berührt. Ob diese Verordnung der Ausbeutung schulpflichtiger Rinder wesentlich Einhalt thun wird?

Gewerkschaftliches.

Ausland.

In Basel   streifen seit Montag früh in sechs chemischen Fabriten von 1250 Arbeitern 524 Mann, um 4 Fr. Tagelohn und 11/2 Stunden Mittagspause zu erlangen.

de rei Arbeiterverbandes mit 474 gegen 49 Stimmen Ju Stockholm wurde auf einer großen Versammlung des der Beginn des Streits beschlossen, da die Meister sich weigern, das Koft- und Logissystem abzuschaffen.

Soziales.

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Von den sozialistischen   Studenten der Universität Jena ist ein Begrüßungs Telegramm eingelaufen. Der Vorsitzende fordert die sozialistischen   Studenten auf, in der Diskussion nicht zu sprechen, damit sie sich nicht selbst schädigen.

Erster Diskussionsredner ist stud. med. Paul Beder. Er wendet kaffe  , früher die Bleicher Brüderschaft"( E. H.) in Hamburg  , und fei. Das meiste zur Hebung der arbeitenden Klasse babe nicht diese, sondern Krankenkassenwesen. Der neuen freien Kranken- und Sterbe- fich gegen die Sozialdemokratie, die revolutionär und antimonarchisch der Unterstützungskasse des Lippischen Biegelmeister Vereins zu die bürgerlichen Parteien gethan. Auf den Ausspruch des Referenten Lage( E.$.) ist vom Reichskanzleramt von neuem die Bescheinigung eingehend, daß die Welt bereits vertheilt sei, meint der Redner, es ertheilt worden, daß sie, vorbehältlich der Höhe des Krankengeldes, wäre eine eble Aufgabe, den Negern ein besseres Dasein zu vers den Anforderungen des§ 75 des Krankenversicherungs. Gesetzes schaffen.( Rufe: Nilpferdpeitsche!) Die Deutschen   müßten ein genügen. Herren volt sein auf der Erde. Die deutschen   Studenten würden Eine fozialpolitische Kommission, die die Maßnahmen der fiets zu ihren historischen Jdealen Gott  , Kaifer und Reich" stehen Das Polizei- Präsidium hat der Großen Berliner   Pferde- rathen und zu begutachten hat, ist vom Stadtrath in Karlsruhe   brechen werden.( Rasendes Beifallsgetrampel feitens der Deutschen Gemeinde auf dem Gebiete der Arbeiterwohlfahrt vorher zu be- und den Damm bilden, an dem die Wogen der Sozialdemokratie Eisenbahn- Gesellschaft die Genehmigung zum zweigeleisigen Aus­bau der Geleife in der Badstraße zwischen der Stettiner- und eingesetzt worden. Der Kommission gehört u. a. der Fabritinspektor Studenten".) Grünthalerstraße ertheilt; desgleichen der Neuen Berliner Pferde- örishofer und der Professor Herkner an. Eisenbahn- Gesellschaft zum zweigeleisigen Ausbau der Geleise in der Ueber die niedrigen Arbeitslöhne, die im Kreise Lauban  Gerichtstraße zwischen Rolberger- und Grenzstraße.

Schienenflickerprozeß weit bekannt geworden ist, hatte Kaiser Auf dem Grabe des Kommerzienraths Baare, der durch den Wilhelm II.   einen Kranz niederlegen laffen. Dieser Kranz ist, wie aus Bochum   hierher berichtet wird, am nächsten Morgen in uns zählige Stücke zerschnitten aufgefunden worden.

Die Verwaltung der Berliner Feuerwehr richtet jetzt ihr Augenmert auf die ausgefahrenen Pferdebahugeleise, die für die Fahrzeuge der Feuerwehr in vielen Fällen ein Hemmniß insofern bilden, als die Wagen durch die Geleise ins Schlendern kominen und den öffentlichen Verkehr gefährden. Sie läßt die Geleise messen und macht in allen Fällen, wo es ihr nothwendig erscheint, Anzeige. A18 Hauptthäter eines am 14. April d. J. im hiesigen Fabrik­lager der Brandenburger Fahrradwerke, Alte Jakobstr. 48a, aus­geführten größeren Diebstahls von Fahrrädern ist der sogenannte Hungerfünstler Grupper, genannt Sunger- Citty", ermittelt und in Haft gebracht worden. Auch seine Diebesgenossen befinden sich bereits hinter Schloß und Riegel. Man scheint es mit einer Bande zu thun zu haben, deren Hauptgeschäft das Stehlen von Fahr­

rädern war.

Im Schlafe ist in der Nacht zum Mittwoch der 14jährige Sohn Paul des Milchhändlers Ernst, Moltenmarkt 13/14, aus dem Fenster gesprungen. Der Knabe wurde in der Nacht um 2 Uhr auf dem Hofe toot aufgelesen. Da feinerlei Ursache vorliegt, welche auf einen Selbstmord schließen ließe, glaubt man, daß Paul E., der ein vorzüglicher Turner war und noch am Abend vorher lebhaft von seinen Kunststücken erzählt hatte, im Traum aus dem Fenster gprungen ist.

für das Säumen von Taschentüchern gezahlt werden, be­richtete kürzlich der Vorwärts" nach dem Konfektionär". Dazu sogar noch zu hoch angegeben. Viel Schuld an der niedrigen wird uns aus Schlesien   geschrieben: Theilweise sind die Löhne Bewerthung der Arbeitskraft haben die Beamten frauen u. f. w., die nur nähen, um sich etwas Taschengeld zu verdienen und deshalb die Arbeit für jeden Preis machen.

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Der nächste Redner, Genosse Katzenstein, erklärt sich als Verfasser des Einladungs- Flugblattes. Sodann legt er in längerer Nede dar, daß wir mit unserer Stellung zur Monarchie und unserm Internationalismus dem Bolte am besten zu dienen glauben, und andauer spricht im ähnlichen Sinn; der Standpunkt des fordert schließlich die Studirenden auf, das soziale Leben und das Der Anarchist Gustav soziale Elend gründlich zu studiren. Berein deutscher   Studenten fei vorsintfluthlich und atavistisch. Die Studirenden sollten sich der Privilegien ihrer Klasse schämen und Die Kommission der Berliner   Damen- und Kindermäntel: tausende sich prostituiren müffent. bedenken, daß Millionen von Menschen im Elend leben und Hundert­Konfektionäre hat in einer Sigung zu der Abänderung der Gewerbe- als nationaler Student den Wall aufpflanzen helfen, über den Pfarrer Werkenthien hat Ordnung und des Krankenversicherungs- Gesetzes( Konfettionsarbeiter Anarchismus und Sozialdemokratie nie hinüber können. Räsonniven schutz) Stellung genommen. Der Vorsitzende Manheimer wandte fei leicht; aber in schwerer Zeit die Treue zu bewahren, das sei sich gegen alle vorgeschlagenen Bestimmungen und in der Debatte eine Kunst. stimmte man dem Vortragenden nach jeder Richtung hin bei. Der Adolf Stein   und der Herausgeber der Akademischen Die ferneren Redner, Redakteur am die Nachtheile auseinander zu sehen, welche sich bei der praktischen Redakteur Eichler von der Deutschen Zeitung" tommt nach Borsitzende wurde beauftragt, einzelnen Mitgliedern des Reichstages Blätter", Herr Voly, brachten taum etwas Neues herbei.- Durchführung des beabsichtigten Gesetzentwurfes angeblich unbedingt längerer Rede zu dem Schluß, daß im Zukunftsstaat Universitäten herausstellen würden. Daß die Konfettionäre Gegner auch des überhaupt nicht bestehen könnten, weil in dem banausischen Staat geringfügigsten gesetzlichen Arbeiterschutzes sind, nimmt uns nicht der Sozialdemokraten eine freie Wissenschaft gar nicht erlaubt sei.­wunder. Jede soziale Verpflichtung ihren Arbeitern gegenüber Der letzte Redner, Genosse Ledebour  , giebt mehrere Bei erscheint diesen Profitanbetern natürlich als ein unerträglicher Ein- fpiele aus der preußischen Geschichte an, in denen er, auch griff in ihre bisherige schrankenlose Ausbeutungsfreiheit. Friedrich Wilhelm III. und Friedrich Wilhelm IV  . verweisend, gebenen Versprechungen gebrochen worden sind. zeigt, wie feitens preußischer Monarchen die dem Bolte feierlich ge­

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Volt"

wirthschaftlichen Genossenschaften wird für die legte Augustwoche Der diesjährige allgemeine Vereinstag der deutschen   land nach Dresden   einberufen. Dem Allgemeinen Verband der Deutschen   landwirthschaftlichen Genossenschaften gehörten nach in den mit ungeheurem Getöse veranstalteten Beifallskundgebungen Die Versammlung verlief ungewöhnlich stürmisch. Namentlich seiner letzten Liste 4299 Genossenschaften an. Außer diesen werden suchten sich die Parteien zu überbieten, sodaß der Vorsitzende den Red­voraussichtlich der bayerische   Landesverband mit 1300 Darlehns- nern oft kaum das Weitersprechen ermöglichen konnte. Da es mittlers tassen sowie die deutschen   landwirthschaftlichen Genossenschaften weile sehr spät geworden war, so wurde um 3/41 Uhr die Versamm Böhmens   und anderer österreichischer Kronländer in Dresden   ver- lung vertagt. Die nächste Versammlung soll in acht Tagen statt­treten sein. finden; auf der Rednerliste stehen unter vielen anderen die nationals sozialen Herren Dammasche und v. Gerlach, Dr. Conrad Schmidt, Vitfin, Dr. Sänger 2c. Beim Hinausmarschiren fangen die deutschen   Studenten"" Deutschland  , Deutschland   über alles!"

Gerichts- Beitung.

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Durch eine Gasexplosion im Tattersall am Branden burger Thor find gestern, Mittwoch, Nachmittag gegen 3 Uhr fünf Personen erheblich verletzt worden. Aus einer kleinen dunklen Sattel­fammer heraus, die von der Reitbahn durch einen breiten Flur, eine Ein feit 13 Jahren schwebender Prozek wider die Stadt Art kleiner Reitbahn getrennt ist, nahm man ab und zu einen gemeinde Berlin   ist jetzt endlich zur Entscheidung gekommen. Der Gasgeruch wahr. Des Publikums wegen, das der Geruch verstorbene Kommissionsrath Job. Hoff, befannt durch seine Malz- freis hielt am Dienstag in Schmiedel's Festsälen eine gut besuchte Der Wahlverein für den 3. Berliner   Reichstags Wahl­nicht belästigen sollte, hielt man die Thür geschloffen. Als extrattfabritate, flagte im Jahre 1884 gegen die hiesige Stadtgemeinde Versammlung ab, in der Waldet Manasse über: Religion nun der Geruch gegen 2 Uhr stärker wurde, ließ die auf Erhöhung der im Enteignungsverfahren vom Polizeipräsidium auf ist Privatsache" referirte. In der Diskussion, an der sich Friz, Direktion den Klempnermeister Louis Leschinsti aus der Magdeburger   103 194 M. feftgefeßten Entschädigung für eine zum Reichstags- Uferrante, Barth, Kämpf, Schweizer  , Börner, Straße 31 fommen, der dem Schaden nachforschen und ihn ausenteignete Fläche des Grundstücks Neue Wilhelmsir. 1 bessern sollte. Leschinski kam mit dem Klempner Gustav Mietlen und 168 Quadratmetern. von Heinrich, König und andere betheiligten, wurde der Pro­Das Klage Objekt betrug 624 163. grammpunkt Religion ist Privatsache" eingehend behandelt. Eine bem Arbeiter Karl Prinz. Mietley öffnete die Thür der Sattelfammer, Nicht weniger als dreimal hat das Reichsgericht in Menderung wurde von feiner Seite für nothwendig erachtet. Von um das an der Decke entlang laufende Rohr zu untersuchen. Als diesem Prozesse Entscheidung getroffen. Nachdem der Prozeß mehreren Genossen wurde verlangt, daß diejenigen, welche in der Meister Leschinski, der dem Gesellen gefolgt war, einmal in die erste Instanz ein anderes Mal in die zweite Widerspruch mit den Religionsdogmen stehen, auch konsequent eintrat, stand Miekley gerade oben auf der Leiter Instanz zurückgewiesen worden war, hat der oberste Gerichtshof nun- handeln und aus der Landeskirche austreten müßten. Ueber eine und batte eben ein Streichholz angezündet, um eine Schraub- mehr endgiltig dahin entschieden, daß die beklagte Etadtgemeinde Resolution, in welcher alle Sozialdemokraten, die mit der Religion stelle des Rohres abzuleuchten. Er rief dem Gesellen zu, das bleiben die Hoff'schen Erben außer der ihnen im Enteignungsverfahren be- gebrochen haben, und insbesondere die Reichstags- Abgeordneten ver zu laffen, in demselben Augenblick aber gab es einen beftigen Stnall reits gewährten Entschädigung noch 144 609 M. zu zahlen haben. pflichtet werden, religiöse Sekten nicht mehr zu unterstüßen und und eine mächtige Stichflamme schlug einerseits durch das kleine mit der ursprünglich 479 554. betragenden Mehrforderung wurden ihnen auch offiziell den Rücken zu kehren, ging man zur Tagesa Fensterchen nach dem Hofe hinaus und andererseits durch die Thür die Kläger abgewiefen. Die Koften dieses Monftreprozesses einschließ ordnung über. An der Debatte betheiligte sich auch ein Herr über den breiten Flur nach der Reitbahn hinüber und zer lich der Sachverständigen Gebühren sollen sich annähernd auf Peter, ein ganz fonfuser Kopf, der in provokatorischer Weise trümmerte hier eine große Scheibe der Glaswand, die auf 100 000 9. belaufen, welche beiden Parteien zur Last fallen. über die Sitte und Moral der Sozialdemokratie faselte. Von einigen einer mannshohen Maner aufgebaut und, bis zur Decke Der Edelste und Beste Baron Leonhard v. Niebel- Rednern wurde der Herr in treffender Weise abgeführt. reichend, den Flur von der Reitbahn trennt. Nach wenigen schitz ist gestern vom Schöffengericht am Amtsgericht II wegen Sekunden war die Flamme wieder erloschen, ohne daß verschiedener Schwindeleien zu einem Monat Gefängniß verurtheilt fie irgendwo gezündet hatte. Der Luftdruck hatte zwei worden. Personen zu Boden geworfen, die Stichflamme fünf verlegt. Die Verlegten sind der 36 Jahre alte Klempnermeister Louis Leschinsti, Das Urtheil im Thorner Landesverraths- Prozek. In dem der 25 jährige Selempnergeselle Gustav Miekley aus der Beuffel gestern vor dem Reichsgericht verhandelten Landesverraths Prozeß Es wurden verurtheilt der Stationen. straße 38, der 63 Jahre alte wohnungslose Klempner und Ar- wurde heute das Urtheil verkündet. beiter Karl Prinz, der Stallmann Friz Aßmus aus der Werftstr. 8, Schachtmeister Fabrin wegen Vergehens gegen§ 2 des Gefezes und der 58jährige Stallmann Wilhelm Gundlack aus Alt- Moabit 124. gegen den Verrath militärischer Geheimnisse und wegen Ver­Leschinski und Aßmus sind verheirathet. Die Verletzten wurden auf brechens gegen§ 8 zu 4 Jahren Buchthaus, 10 Jahren Verlust der brechens gegen§ 1 desselben Gesetzes und eines versuchten Ver­Veranlassung der Direktion mit einer Droschke nach der Charitee Ehrenrechte und Stellung unter Polizei- Aussicht, ferner der frühere Swinemünde  gebracht. Leschinski und die beiden Stallmänner wurden, nachdem Hamburg  man ihnen den ganzen Kopf verbunden hatte, auf ihren ausdrück- Hilfs Gerichtsdiener Albrecht wegen Beihilfe zum Bergehen gegen Be lichen Wunsch in ihre Wohnungen entlassen, Mickley und Prin prozeß um die Uebermittelung geheim zu haltender Nachrichten § 2 des Gesetzes zu 6 Monaten Gefängniß. Es handelte sich in dem mußten im Krankenhause bleiben. über Thorner Befestigungsverhältnisse an die russische Regierung.

Einen tödtlichen Fall that am Mittwoch Morgen der 88 Jahre alte Möbelpolirer Karl Wernicke aus der Memelerstr. 51. Der Mann litt an Krämpfen, fiel auf der Straße hin und erlitt einen Bruch des Nasenbeins und schwere Kopfverlegungen. Im Kranken­hause gab er bald seinen Geist auf.

Versammlungen.

Eine sozialdemokratische Akademiker- Versammlung fand am Dienstag Abend im Feenpalast statt. Der antisemitische Verein Ans Plögensee beurlaubt wurde auf vierzehn Tage dringender Deutscher   Studenten hatte bekanntlich die Parole ausgegeben, in der Geschäfte halber der Herausgeber des deutschen   General- Anzeigers", Versammlung frühzeitig und zahlreich zu erscheinen; unsere Partei Carl Sedlaget, welcher in genanntem Strafgefängniß bekanntlich genoffen, Arbeiter und Studenten, waren ebenfalls sehr zahlreich eine mehrmonatliche Gefängnißstrafe verbüßt. vertreten. Insgesammt mögen sich etwa Studenten und Ar­Der Hauseigenthümer Herr Ehrlich aus der Gitschinerstr. 62 beiter in der Versammlung die Wage gehalten haben. Der theilt uns zu der am Sonntag auch von uns zur Sprache gebrachten Saal war gedränat voll und schon lange vor Beginn polizeilich ge­

Wiesbaden

München

Witterungsübersicht vom 26. Mai 1897.

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Barometer

ftand in mm,

reduzirt aut

d. Meeressp.

Windrichtung

Still

Windstärke

( Stala 1-12)

1220821

Wetter

Zemperatur

PANHANTU nach Gelfius

( 50.40R.)

754

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wollig

11

754

WSW

3

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bedeckt wolkenlos

10

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N

Wien  . Haparanda  . Petersburg Cort

753

NNW

Regen bedeckt

11

14

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748

WNW 060

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GD

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heiter bebeckt Dunst

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Wetter- Prognose für Donnerstag, den 27. Mai 1897. Mild, jedoch ziemlich trübe mit leichten Regenfällen und schwachen füdwestlichen Winden. Berliner   Betterbureau,

Aberdeen  , Paris  .