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Reise durch das Zahlenreich der Erde.
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Zu den Tatsachen, die die Wissenschaft noch nicht zu ergründen vermochte, gehört das Alter unserer Erde ein Planet, der ohne Zweifel über eine recht chrfurchtgebietende Zahl von Jahren zurüdbliden fann. Wohl Haben die weisen Gelehrten die Einteilung des Erdalters in Eiszeit, Steinzeit, Eisenzeit und Bronzezeit gefunden, haben wunderbare, für uns Laien wiederum tief verschleierte Bezeich Hungen , Diluvialzeit, Tertiärzeit und andere geologische Begriffe, erdacht, aber wieviel Jahre zum Beispiel die Diluvialzeit, unter der die biblische Sintflutzeit, das Schwemmgebiet, zu verstehen ist, zurüdliegt, wissen sic un nicht zu sagen.
Garten zu London eine Schildkröte, die vor furzem ihren 300. Geburtstag feiern fonnte. Karpfen werden 150, Pferde erreichen 40 bis 600, die Lärche auf 500, die Fichte auf 400 und 50 Jahre. Bären desgleichen. Störche 70, die Edeltanne auf etwa 300 Jahre. Bei Fischreiher und Kraniche 60, Eulen, Tauben, Myrten rechnet man ein Alter von 150 Jahren Spechte und Sträuße 60, Schollen 60 bis 70 und beim Efeu 450. Die wahrscheinlich älteste Jahre. Zwischen 30 und 50 Jahren liegt die Linde Deutschlands, deren Alter auf annähernd Altersgrenze der Nashörner und Flußpferde, 1000 Jahre geschätzt wird, steht in Neuernstadt, zwischen 40 und 50 Jahren die der Krokodile, unweit von Heilbronn . Auf ein Alter von 6000 Möwen. Kudude und Kröten. Dagegen wer Jahren wird eine mexikanische Zypresse geschätzt, den Schafe höchstens 10 bis 15 Jahre alt, die noch heute im Staate Meriko zu finden ist; Edelhirsche 30, Rehe 15, Hunde und Wölfe das Alter der Affenbrotbäume wird auf 5000 10 bis 15, Löwen 20 bis 25, Tiger 20, HausJahre geschäßt. fagen 9 bis 10, Eichhörnchen 10 bis 12, Hasen 7 bis 8, Kaninchen 6 bis 7, Ratten 3, Mäuse 4, Sühner 15 bis 20, Kanarienvögel 24, Laubfrösche 10 bis 12 Jahre.
Noch weit mehr in den Kinderschuhen als die Kenntnis von dem Alter der Pflanzen stedt nun die Wissenschaft von der Altersgrenze der Tiere. Auch warum zwischen den einzelnen Stellt man diese gesamten Zahlen aus der Leichter fiel es schon, die Altersgrenzen Tiergattungen so große Unterschiede bestehen, Altersstatistik der Pflanzen und Tiere neben und Altersmöglichkeiten der Dinge und Wesen hat man bisher nicht erklären können. Es ist diejenigen der Menschen, so muß man beinahe auf unserer Erde zu finden. Da steht die Krone auch nicht leicht, die Lebensdauer der Tiere zu an ein Eintagsleben unseres Erdendaseins der Schöpfung, der Mensch, obenan. Er bildet ergründen, da wir vielleicht erst seit 1000 glauben. Und die tatsächliche Sekundenzahl, die fich ein, die Welt wäre für ihn geschaffen, Jahren uns mit derartigen systematischen Sta- wir flugen Menschen zu leben haben, reicht und doch ist er nichts als ein Schöpfungs- tistiken beschäftigen, und dann ist auch die Be- an die Inflationszahlen nicht im entferntesten moment im All, wie jedes andere Wesen. obachtung besonders der niederen Tiere ein heran. Sie bewegt sich zwischen eineinhalb Ja, er rechnet sogar zu den lebendigen Dingen, weit schwierigeres Unterfangen, als die Beob- und zwei Milliarden Sekunden! Wenn also die das beinahe geringste Bebensalter erreichen. achtung der Pflanzen. Sichere Anhaltspunkte| jemand im zehnten Lebensjahre anfangen Die von den Menschen so verachteten Gänse, für das Alter in der Tierwelt haben wir nur würde, im Abstand von je 1 Sekunde zu zählen, Esel, Kamele und Schweine, die Generalnenner da, wo sich dieses in der Struktur der Zähne so würde er die zweite Milliarde bis zu seinem feiner Schimpfworte, fommen ihm in der AlTode nicht mehr vollenden können. Oder er tersgrenze gleich, ja die Gans erreicht sogar erreichte das Leben Methusalems, der über ein Alter von 200 Jahren. 969 Jahre alt gewesen sein soll, als er starb, oder gar has des ewigen Juden, der 1900 Jahre erreichte freilich nur in der Sage.
Das Durchschnittsalter des Menschen hat man nämlich auf nur 40 Jahre errechnet. In dieser Grenze bewegen sich vor allem diejenigen Menschen, deren ungewöhnliche Frühreife die Kräfte allzu schnell verbraucht. Und wir haben auch in der Geschichte genügend Beispiele dafür, daß bedeutende Geister, die sich sehr früh entwidelten, selten ein hohes Alter erreicht haben. Der große Tondichter Mozart unternahm zum Beispiel schon im siebenten Jahre seine erste Kunstreise, wurde im zwölften Jahre Konzert meister und starb 35 Jahre alt. Felix Men delssohn wurde 38 Jahre alt. Raffael , der bedeutende Maler, starb 37 Jahre alt, nachdem er schon mit 18 Jahren seine bedeutendsten Bilder vollendet hatte. Schiller, der schon mit gleichfalls 18 Jahren seine Räuber" gefchrie ben, erreichte nur 46 Jahre.
Dagegen erreichten auch manche großen Geister hohe Alter. So lebte der griechische Weise Hippokrates 104 Jahre, Michelangelowurde 90 Jahre alt und der Maler Tizian gar 99 Jahre, der Papst Gregor der Neunte erreichte das gleiche Alter.
Aber im allgemeinen gehören doch alle Beispiele für hohes Alter niedrigen und dürf tigen Lebensverhältnissen an. So soll noch jezt am Schwarzen Meere ein Ruffe namens Tschałowski leben, der respektable 149 Jabre alt sein soll. Er erhebt den Anspruch, der älteste lebende Mensch zu sein. Man erzählt, daß er sich noch einer verhältnismäßig guten Gesundheit erfreue, noch gehen und gut sehen könne. Er verheiratete sich mit 90 Jahren zum viertenmal, noch dazu mit einem- 20jährigen Mädchen und zeugte mit diesem noch fünf Kinder. Mit 125 Jahren wurde er noch ein mal Bater! Der Bericht der russischen Blätter ist allerdings mit Vorsicht aufzunehmen, da wir in Ländern mit ordnungsgemäßer Geburtenangabe noch von feinem Menschen hörten, der über 109 Jahre alt geworden ist.
oder des Knochengerüstes ausdrüdt.
Unter den Wirbeltieren werden der Elefant 150 bis 200 Jahre alt, Falfen 162, Geier 118, Raben, Papageien, besonders Schildkröten 200 bis 300 Jahre. So haust im Zoologischen
Geheimniſſe, die der Oſten verbirgt.
Eine eigenartige Einrichtung in China find auch die sogenannten Diebesmärkte, auf denen alles mögliche Diebesgut verkauft wird. Man findet dort eine reiche Auswahl aller möglichen nützlichen oder kostbaren Gegenstände.
Wer mit offenen Augen reist, fann auch heute noch in China unendlich viel des Merkwürdigen sehen, denn an vielen Orten scheint es fast, als hätte das Leben sich dort im letzten Jahrtausend nicht verändert. Gleich den Südeuropäern leben die Chinesen fast ausschließ- Besonders sehenswert jind manche alten lich auf der Straße, wo sie ihren Reis und Klöster. In einigen von ihnen befanden sich ihre Sirse verzehren und ihren Tee trinken. früher zeitweise 1500 Mönche; jetzt ist ihre AuEs wimmelt von Händlern aller möglichen zahl aber zusammengeschmolzen und sie müssen, Art, außerdem sieht man Zahnärzte, Stern- da die Klöster nach dem Sturz des Kaiserreichs deuter, Friseure und Ohrenreiniger, ein Ge- feine Unterstüßung mehr bekommen, in äußer werbe, das in China unentbehrlich ist. Die ster Armut leben. Wenn ein Prior stirbt, wird Handwerker arbeiten auf offener Straße, weil seine Leiche, die mumifiziert wird, auf einem jie die Miete für einen Laden nicht erschvin- Altar angebracht, wo sie bleibt, bis der nächste gen können. Ein herumziehender Reste teur Prior stirbt. Diese Zeiche ist der„ lebendige bereitet die verschiedensten Gerichte im Freien Tote" der Klöster. Die Mönche glauben, daß 3, wo auch seine Gäste ihre Mahlzeiten ein- dieser„ Tote" zeitweise wieder zum Leben ernehmen. Nach dem Essen legen sie sich in wacht. eine Ede schlafen. So hat sich das Leben hier Jahrhundert für Jahrhundert abgespielt, und so geht es trotz allen Veränderungen auch weiter.
Die Gottesdienste der Mönche finden in der Hauptstadt statt, wo die Mönche vor niederen Bulten hoden, auf denen lange Pergamentstreifen liegen.
In den Buddhistenklöstern wird hier und Die mageren Arme der Mönche sind entda Bapier hergestellt, und zwar noch nach der blößt, im übrigen aber tragen sie gelblichbraune uralten chinesischen Methode. In einer mäch- Gewänder. Auf erhöhtem Siz nimmt der Prior tigen, runden Steinplatte befindet sich ein Hohl- Platz und leitet von hier den Gottesdienst, der raum, in dem sich eine Walze oder Trommel durch Gongschläge eingeleitet wird. Darauf dreht, die von einem Pferde gezogen wird. Hier ingen die Mönche im Chor mit vollen, tiefen werden Lumpen, Holzfasern und Hanf vermah Stimmen. Im Wechselgefang mit dem Prior len, werden dann von einem Klosterbruder mit des Klosters singen sie auf diese Weise ihre Wasser gemischt und nun in eine Art Sieb ge- Gebete. Im Hintergrund der Tempelhalle schöpft und zu Blättern ausgestrichen. Die so steht ein mächtiger, farbenprächtiger, goldgeziergewonnenen Blätter werden an eine Mauer ge- ter Buddha. Davor brennen zahlreiche Lamklebt, wo sie in der Sonne trocknen; damit ist pen und Kerzen, und ein Gewirr von Opferdas Papier fertig. gaben umgibt ihn. Dann und wann dröhnen dumpfe Paukenschläge.
Auch beim Effen beweist sich die Traditionstreue des Chinesen. Nirgends in der Welt beGanz anders geht es da unseren geliebten fommt man so seltsame Speisen vorgesetzt wie Bäumen, die ein weit höheres Alter als lebende in China . Da hat man zum Beispiel die soWesen erreichen. So werden die kalifornischen genannte„ Lotossuppe", die sehr heiß und unMammutbäume auf weit über 3000 Jahre ge- glaublich süß ist. Darin schwimmen weiße fchätzt, die Eibe auf 2800, die Eiche auf 1500, Früchte. Dazu ist man ein merkwürdiges Brot, die Bergfiefer auf 1000, der Bergahorn auf das gebaden ist und aussieht wie Marzipan.