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fen" habe. Duca hatte im Auftrage des Für ften selbst, als Lafai verkleidet, die Antwort geholt. Nun wußte er, daß es mit ihm aus jei. Die Gefeße der Bande.

hatte kein todeswürdiges Verbrechen begangen.| Duca ohne Urteil, ohne Prozeß am Galgen zu Die bekanntesten Juristen erboten sich zu seiner   Salerno gehenft; mit ihm der Leichnam feines Verteidigung. Also wurde am 26. April Angelo Freundes Russo. G P. Mark  

Twain gibt Antwort.

Von Leslie Henderson.

Den Bogel in dieser Korrespondenz aber schoß ganz gewiß ein junger Mann ab, der Mark   Twain eine Photographie überſandte, Der Begleitbrief dazu lautete:

Zahllos sind die Berichte über die strenge Disziplin, die Angiolillo in seiner Bande durchsetzte, und über die Ritterlichkeit, die er in feinem Beruf" bewies. Diese Meldungen Als Mark   Twain auf dem Gipfel feines großen Walfische, sondern solche von normaler ftammen nicht nur aus den Berichten, die ihm Ruhmes angelangt war, fühlte sich eine eng. Durchschnittsgröße." gut gestimmt sind, sondern sogar aus feindlische Universität verpflichtet, ihn zum Ehren­lichen Berichten. Daraus erfährt man, daß er, doktor zu ernennen. Der Humorist, der sehr obwohl er selbst nicht lesen und schreiben fann, unter seiner fleinbürgerlich- beschränkten Frau durch einen Sekretär genau Buch über die litt, benüßte die Gelegenheit zu einer England­Beute führt. Er nimmt feinen Soldo mehr reise. als die anderen, duldet keine Reibereien, kei­nen Streit, feine Ausschweisungen. Er ar beitet" grundsätzlich nur auf öffentlicher Straße und bei Tag. Arme Leute bleiben unbehelligt, bei Reichen begnügt er sich mit einem Teil ihrer Habe, den er, wie wir erfahren, höflich anfor­dert. Hier einige Beispiele:

Er verlangt vom Bürgermeister von Mon­tella, der achthundert Dukaten in der Kasse hat, dreihundert für sich und bringt ſie ſofort nach Cassano, wo Hungersnot herrscht, und verteilt sie an die Armen. Er verwaltet die Gelder mit äußerster Sparsamkeit, behält für sich und seine Leute nur so viel, als sie zum Leben brauchen, er lebt anspruchslos. Manchmal allerdings gibt er bei einem Wirt oder in einem Kloster einen Schmaus, wozu er alle Armen einlädt. Besonders ritterlich ist er gegen Frauen und duldet nicht, daß ihnen etwas zu­leide geschehe. Oft zwingt er den Verführer eines Mädchens zur Heirat. Auch den Kampf mit Militär und Gendarmerie führt er nach den Regeln des Krieges ohne Grausamkeit. Einemt gefangenen Leutnant fagt er: Mach, daß du nach Hause kommst!   Gott verzeihe dir, daß du dich auf solche Abenteuer einläßt. Hast du nicht Weib und Kind?" Zu Gendarmen, die er nach hartem Kampfe gefangen hat, sagt er: Geht heim, meine Brüder, und kehrt nicht mehr in den Krieg zurück. Laßt euch den Tod eurer Kameraden zur Warnung dienen!"

Ohne Prozeß gehenft.

Da greift   Neapels König, Ferdinand, in das Schicksal Ducas ein. Er war- wie wir ihn in Maria Theresias Biographie von   Guglia genannt finden ein halb kindischer, halb bös­artiger Knabe. Er hatte nur notdürftig schrei­ben gelernt. Die Herrschaft in dem Staate führte seine Gattin, die Tochter Maria There­fias, Maria   Karolina, mit ihrem Günstling Afton. Das Selbstgefühl der Königin war

In England angelangt, zog   Twain in ein Hotel. Natürlich brachte die Presse sofort die Meldung von seiner Ankunft. Und ebenso natürlich brachte ihm die Poſt am nächsten Tag eine Menge Briefe.

In einem fragte eine junge Dame, wel­chen Wert der Dichter Büchern beilege.

Ich habe da," erwiderte der Humorist, eine weitverzweigte Einteilung:

In Leder gebundene Bücher können beim Abziehen von Rajierklingen unbezahlte Dienste

leiften.

kelnden Tischen das Gleichgewicht wiederzu­Dünne Broschüren eignen sich trefflich, waf­geben.

Ein Lexikon oder ein schweres philosophi­sches Werk ist hervorragend geeignet, wenn man zum Beispiel von Einbrechern überfallen wird, Schüßenhilfe zu leisten.

Ein graphischer Atlas von entsprechendem Format fann mit seinen breiten Blättern aus­gezeichnet als Ersatz für zerbrochene Fenster­scheiben verwendet werden.

der Dichterling, der   Twain ein Lodgedicht zu Einen guten Rat bekam ein vielversprechen­geschid: hatte. Der Schreiber fragte im Be­gleitbrief, ob auch   Twain der Ansicht sei, daß Fischnahrung zur Entwicklung des Gehirns bei­trage, überdies bat er den Amerikaner, er möge ihm schreiben, wieviel solcher Nahrung erfor derlich sei, um gute Erfolge zu erzielen. Mark  

Twain antwortete:

Es ist Tatsache, daß   Agassiz Künstlern rät, sich von Fischen zu nähren, weil diese Phosphor enthalten, der wieder zur Entfaltung des Gehirns beiträgt. Was Ihre zweite Bitte anbelangt, so kann ich Ihnen nur folgendes agen: Da ich Sie persönlich zu fennen nicht die Ehre habe, so kann ich Ihnen die notwen­dige Menge nicht genau dosieren. Wenn ich aber das mir freundlichst übersandte Bedicht

Vier Brüder.

( Drei gelehrte und ein dummer.)

durch einen naiven Brief des Räuberhaupt- in Betracht ziehe, so glaube ich doch sagen zu mannes beleidigt worden. Kurz: Graf Pa- dürfen, daß ich für Ihre Person zwei Wal­terno wird zum Kriminalrichter am Obersten fische täglich für ausreichend halte. Keine Gerichtshof ernannt, mit dem Auftrag, Angelo und seine Bande festzunehmen. Fünfhundert Mann Militär werden ihm zur Verfügung ge­stellt, die nun ein Kesseltreiben gegen den Räu­berhauptmann veranstalten. Es findet sich ein Verräter. Sein Sekretär Zuccarina, der sich beleidigt fühlt, verrät seinen Aufenthalt in cinem Kloster, in das er sich, verwundet, mit feinem verwundeten Freunde Russo zurückge­zogen hat. Der Prior versucht, ihn unter dem Heu im Speicher zu retten. Die Soldaten zün- alle Wissenschaften betrieben, waren der Magie, den ein Feuer an, um ihn auszuräuchern. der Alchimie und anderer Zauberkünste, die Angiolillo wird mit seinem Freunde auf der Flucht gefangengenommen.

In alten Zeiten lebten vier Jünglinge der brahmanischen Kaste- Brüder, die mit großer Zärtlichkeit aneinander hingen und beschlossen hatten, alle zusammen in ein benachbartes Reich zu wandern, um dort ihr Glück zu machen.

Und drei von diesen vier Brüdern hatten

sehr schwierig zu erlernen sind, kundig, während der vierte überhaupt nichts von Wissenschaften wußte und nur Verstand besaß.

Am 23. April 1784 starb Russo. Am 25. April traf der fönigliche Befehl ein, beide an Während sie sich nun zusammen auf die den Galgen zu hängen. Man wagte mit Rüd- Wanderschaft begaben, sagte einer der gelehrten sicht auf die Volksstimmung feinen Prozeß. Brüder: Warum soll ein Bruder, der gar Angelo hatte feinen Prozeß zu fürchten. Er nichts weiß, aus unserer Weisheit Nugen

Verehrter Meister! Meine Freunde be haupten, daß ich Ihnen ähnlich sehe wie ein Ei dem anderen. Ich schicke Ihnen meine Photographie und bitte Sie, mir darauf die Aehnlichkeit zu bestätigen." Mark  

Twain erwiderte, ohne einen Augenblick zu zögern:

,, Verehrter Herr! Ihre Photographie fann ich Ihnen nicht zurüdschiden. Sie sieht mir tatsächlich so ähnlich, daß ich sie in meinem Badezimmer aufgehängt habe, um mich von nun an täglich vor ihr zu rasieren.

Natürlich war die Flut von Zuschriften, die der Dichter befam, vollkommen geeignet, auch seine Geduld einmal reißen zu lassen. Er empfand die Engländer schließlich als ein auf dringliches, findisches und sensationslüsternes Bolk, und er reiste verärgert ab.

furiose Geschichte: Und von dieser Abreise gibt es noch eine

Im Abteil, das   Twain nach Dover befam, faßen nur noch ein älterer Herr und dessen Tochter. Vielleicht witterte der Alte in Twain frampfhaft, eine Unterhaltung anzubahnen. einen Freier, jedenfalls bemühte er sich Mark   Twain war aber sehr wortfarg, mehr als das, er war ſchweigſam.

Schließlich zog der alte Herr eine Zigarren­taiche, bot   Twain an und sagte:

Eine Zigarre werden Sie doch rauchen?" ,, Dante, ich rauche nicht," erwiderte   Twain, Na, vielleicht genehmigen Sie einen Liför?" versuchte der Alte und griff nach einer Bandtasche.

,, Danke, ich trinke nicht," gab   Twain zur

Antwort.

Ten Alten muß wohl die Verzweiflung ge­packt haben, denn er tat nun das am wenigsten Geeignete. Er nahm sozusagen innerlich einen Anlauf und sagte:

Gestatten Sie, daß ich Ihnen meine Tochter vorstelle?"

Danke, ich liebe nicht," war Twains knappe

Antwort.

[ ziehen? Wenn er mit uns geht, kann er uns nur zur Last fallen. Niemals wird er im­stande sein, Königen Achtung einzuflößen, des­halb fann er uns nur schaden. Lieber soll er nach Dause zurückkehren."

Aber der ältere Bruder antwortete:., Rein, er soll an unserem Wohlergehen Anteil haben, denn er ist unser Bruder, und wir finden viel leicht ein Amt für ihn, das er ausfüllen kann,

ohne uns Schande zu machen. So ſetzten sie ihre Wanderung fort, und als sie nach einer,

Weile durch einen Wald tamen, sahen sie die Knochen eines Löwen auf dem Pfade verstreut. Diese Knochen waren weiß wie Milch und hart wie Kieselstein.

Da sagte der, welcher zuerst die Unwiffen­heit seines Bruders getabelt hatte:

Jetzt wollen wir unserem Bruder zeigen,