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r. 124. 14. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonntag, 30. Mai 1897.

An die

gewerkschaftlich organisirken beiter und Arbeiterinnen Berlins und Umgegend.

langen.

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nur

zu erfahren, oder gar mich zu informiren.- Präs.: Bitte erzählen habe sich auch bereit finden lassen, die Quelle zu Sie nun einmal, wie Sie am 5. Dezember vorigen Jahres mit nennen, nicht aber den Namen des Verfassers. Ich nahm Ar- herrn v. Tausch zusammen getroffen find.- 3euge: An jenem diese Berichtigung nicht auf, mit der Begründung, daß der Inhalt Tage meldete sich bei mir ein älterer Herr an, der sich als" Wegner" mit der eidlichen Aussage des Frhru. v. Marschall in Widerspruch einführte, mir aber bald eröffnete, daß er Caspari Roth- Rofft heiße. stände. Er theilte mir mit, daß er im Auftrage des Herrn v. Tausch komme, Harden und Normann- Schumann. der die große Bitte habe, von mir empfangen zu werden. Ich sagte Präs.: Kennen Sie Normann- Schumann? 3euge: Nur Herr von Tausch sagte mir mal, daß Jm preußischen Abgeordnetenhause ist mit Hilfe der national- ihm, ich kenne Herrn v. Tausch so gut wie gar nicht, aber ich will vom Hörensagen. seine Bitte angesichts seiner augenblicklichen Lage erfüllen. Normann Schumann sogar die Dreiftigkeit beseffen habe, liberalen Partei am Freitag in zweiter Lefung eine Bestimmung in Harden als Sachverständiger für die Schuld Tausch's. mich als den Verfasser der Schmähartikel zu nennen. das Vereinsgesetz hineingekommen, des Inhalts, daß Minder= Der Angeklagte v. Tausch suchte mich denn auch an demselben Oberstaatsanwalt: Kann in dieser Mittheilung des Herrn jährige an politischen Vereinen und ein Mißverständniß Ber Abend auf und fragte mich, ob ich ihn nun auch für schuldig halte. v. Tausch an Sie wie v. T. behauptet sammlungen nicht theilnehmen dürfen. In Zukunft Ich verneinte dies und es folgte nun ein langes Gespräch. Er schickte untergelaufen fein und er dabei an die Leitartikel gedacht haben, die Beuge: sollen also die Minderjährigen alle Organisationen und Versamme voraus, daß er zu mir fomme, weil er annehme, baß ich über die Sie früher für die Saale- Zeitung" geschrieben haben? lungen meiden. Sache schreiben würde. Er setzte voraus, daß ich mich durch den gegen Ich habe diesen Eindruck nicht gehabt. Oberstaatsanwalt: ihn entfesselten Sturm in der Presse nicht beeinflussen lassen würde Der Eindruck, den der Zeuge von dem Gespräche des Herrn v. Tausch Wird diese reaktionäre Maßregel Gesetz, so ist das ein neuer und es sei ihm sehr daran gelegen, nur seine Situation objektiv zu mit Dr. Levysohn gehabt hat, deckt sich mit den Angaben des An­Schlag gegen die Gewerkschaftsbewegung, gegen das schildern und mich wegen eines Vertheidigers um Rath zu fragen. geklagten. Ist es dem Zeugen, der da fagt, daß ja doch das Tages Roalitionsrecht der Arbeiter und gegen die Arbeite- Ich sagte zunächst: So weit sind Sie doch noch gar nicht. Sonst blatt" zu dem Auswärtigen Amte in freundlichen Beziehungen stand, würde ich Ihnen den Rechtsanwalt Dr. Sello empfehlen. Herr nicht aufgefallen, daß gerade diese Zeitung eine solche Nachricht rinnen. In die Hände der Polizei Organe soll hinfort v. Tausch erwiderte: Glauben Sie nur, es wird so weit kommen, brachte, die doch einen Vorwurf gegen das Auswärtige Amt enthielt? einzig und allein die Entscheidung und Beurtheilung über Sie glauben nicht, wie ich verhaßt bin, ich werde geradezu Beuge: Diesen Eindruck habe ich keineswegs gehabt, denn das B. L." die Theilnahme der Minderjährigen, auch an Gewerkschaftsversamm- abgeschlachtet. Man Auf eine Anfrage hat mir schon einmal auf der identifizirte sich doch nicht mit der Nachricht. das Wort Schuft!" zugerufen. Hatten des Rechtsanwalts Dr. Schwindt bestätigt diesem der Zeuge lungen gelegt werden. Hiergegen gilt es entschieden Front zu machen. Straße das Wort Präs.: Sie denn den Eindruck, daß V. Tausch sich schuldig seinen Eindruck dahin: Herr Dr. Levysohn, dessen Blatt in Allen Gesellen, Gehilfen und Arbeiterinnen unter 21 Jahren wäre fühle, seine Eidespflicht verletzt zu haben? Beuge: Das freundlichen Beziehungen zu dem Auswärtigen der Zutritt zu Vereinen und Versammlungen dann verwehrt; will ich gerade nicht sagen. Er befand sich in einem Zustande Amt stehe, habe wahrscheinlich schon Kenntniß davon gehabt, daß sie könnten nicht mehr über ihre wirthschaftlichen Fragen tiefster Depression, ich hielt seine Stimmung für eine Art Nerven. v. Tausch in den Verdacht stehe, gegen das Auswärtige Amt zu gemeinsam berathen und gemeinsam an der Besserung ihrer Lage zusammenbruch. Präs.: Für einen Mann, der im öffentlichen intriguiren und habe möglicherweise die Nachricht in der Uebers arbeiten. Ein einstimmiger Protest muß erfolgen gegen diesen Leben sieht und eine Stellung einnimmt wie der Angekl. v. Tausch, zeugung aufgenommen, daß diese Nachricht jenen Verdacht bestätige. war eine derartige Stimmung doch auffallend. Hat er denn auss Auf weiteres Befragen des Rechtsanwalts Dr. Schwindt neuesten Versuch, uns das ohnedies schon so beschränkte Vereins- gesprochen, daß einer der Zeugen seine Eidespflicht verletzt hat? erklärt der Zeuge, daß v. Tausch ihm immer wieder die Versicherung und Versammlungsrecht noch mehr zu verstümmeln. Beuge: Nein, das nicht. Er schien zu wissen, daß ihm ein gegeben hat, daß er keineswegs gegen das Auswärtige Amt eine Herr v. d. Recke sprach den Gedanken aus, welcher die Re. Prozeß drohte. Er klagte auch, daß er sich in einer schlimmen Lage ebde durchführe.- Rechtsanwalt Dr. Sello: Fühlt sich der befinde, er wisse nicht wieviel und ob er alles sagen müsse. Ich Beuge in der Lage, aus seinem Gespräch mit v. Tausch gierung zu dieser Maßregel veranlaßt hat: man legt in erwiderte ihm, daß er sich unter keinen Umständen mit seiner Eides- ein psychologisches Facit zu ziehen? Ist ihm der Angeklagte als industriellen Kreisen großen Werth auf den Ausschluß der Minder- pflicht in Konflikt sezen dürfe. v. Tausch brachte das Gespräch dann ein Mann erschienen, den das Schuldbewußtsein zu ihm getrieben jährigen!" sagte er in der Kommission. Die industriellen Kreise", auch auf das Auswärtige Amt und erklärte, daß er nicht hat, oder als ein Mann, der es schwer empfindet, daß man ihn für Beuge: Ich hatte den Eindruck, daß ich einen das sind die König Stumm und Genossen, die nicht wollen, daß begreife, wie er in den Verdacht gekommen sei, gegen das Aus- schuldig hält? Arbeiter zum Klaffenbewußtsein und zu selbständigem Denken ge. wärtige Amt zu intriguiren, er habe es doch garnicht gethan. Ich Mann vor mir babe, der in feiner amtlichen Thätigkeit mit erwiderte ihm, daß dieser Verdacht, der nun doch einmal bestehe, allerlei delikaten und unklaren, zum theil mit neue Nahrung erhalten habe durch seine etwas unvorsichtigen den Gefeßen strenger Sittlichkeit schwer zu verein­Und die nationalliberale Partei, die eine Geldsackspartei ist, Aeußerungen verschiedenen Journalisten gegenüber. Darin gab er barenden Dingen zu thun gehabt und von dem nun plöglich verlangt hat zu dem Attentat ihren Segen gegeben. mir Recht. wird, daß er in allen diesen Dingen nur die Mittel in Anwendung Die Affäre Levysohn. gebracht haben dürfe, die einem Gentleman zustehen. Arbeiter, Arbeiterinnen! Die Unterzeichneten fordern Präs.: Was erzählte er Ihnen nun in betreff seines Gesprächs Rechtsanwalt Holz: Der Zeuge hat gesagt, daß er nicht animos die Genossen und Genossinnen der einzelnen mit Dr. Levysohn?- 3euge: Er sagte, daß er den Dr. Levysohn gegen das Auswärtige Amt war. Hat der Zeuge, zu den nun Herr Gewerkschaften und Industriegruppen auf, für besucht habe, um sich wegen einer Korrespondenz zu erkundigen. v. Tausch gerade ging, nicht selbst sehr heftige Artikel gegen das Aus Mittwoch, den 9. Juni, öffentliche Gewertschafts. Das bei dieser Gelegenheit geführte Gespräch sei bereits am folgenden wärtige Amt geschrieben? 3euge: Ich weiß nicht, ob ich hier Rechenschaft abzulegen Tage veröffentlicht worden, aber was das Schlimmste sei, auch das über publizistische Thätigkeit Rechenschaft Bersammlungen einzuberufen mit der Tagesordnung: was er nicht gesagt habe. Er habe vor allen Dingen nicht habe, will aber ohne weiteres zugeben, daß ich das Aus. ,, Das Attentat gefagt, daß Leckert im Auswärtigen Amt empfangen werde. wärtige Amt sehr beftig befämpfte, wo ich es für nothwendig hielt.­auf das Koalitionsrecht der Arbeiter und Arbeiterinnen Präs.: Es muß auffallen, daß der Angeklagte, der Ihnen nun am Rechtsanwalt Dr. Holy: Lebt der Zeuge nicht mit Dr. Levysohn Zeuge: Onein, die 5. Dezember mittheilte, daß er in der Levysohn'schen Sache eine feit lange in intimer Preßfeindschaft? und die Stellungnahme der Gewerkschaften." gewisse Gefahr für sich erblickte, in der ganzen Zwischenzeit vom Gefühle, die ich gegen Herrn Dr. Levysohn hege, sind doch andere. Durch massenhaften Besuch der Versammlungen und durch 22. Oktober bis dabin gar keine Veranlassung nahm, die angeblich Dr. Levyfohn ist für mich doch ein Mann, dem ich bei allen seinen imposanten Maffenprotest müssen die Arbeiter und Arbeiterinnen falsche Mittheilung aus dem Tageblatt" wieder herauszubringen. Eigenthümlichkeiten Dank dafür schulde, daß er der erste war, der bekunden, daß sie diese neue Polizeimaßregel als einen Schimpf Da ist die Folgerung nicht weit abliegend, daß ihm diese Mit- mich gedrückt hat.( Heiterfeit.) Rechtsanwalt Dr. Holz: Ift der bekunden, daß sie diese neue Polizeimaßregel als einen Schimpf theilung recht war und dann die weitere Schlußfolgerung: wenn sie Beuge mit Normann- Schumann irgendwie in Berührung gekommen? empfinden, und entschloffen sind, sich nicht vergewaltigen zu lassen. ihm recht war, hat er sie auch veranlaßt.- 3 euge: Nach meiner 3euge: Nein; ich könnte das fast bedauern, denn nach allem, Gleichzeitig wäre zu empfehlen, daß in ganz Deutschland Erinnerung hat er diese Levysohn- Sache gar nicht für so schwers was man über ihn erfährt, muß er immerhin ein interessanter Mann die Gewerkschaften innerhalb der nächsten zwei Wochen nach. wiegend erachtet und ich habe ihm meine Meinung auch dahin aus gewesen sein.( Heiterkeit.) Freiherr v. Marschall . drücklich gegen diese Neuerung des Vereinsgesetzes Stellung gesprochen, daß diese Sache doch nicht von Bedeutung sein tönne. Ich hatte folgenden Eindruck: Herr v. Tausch hat Präs.: Wollen Sie mir wohl ein Bild geben und Thatsachen nehmen, damit dem Produkt des elendesten aller Wahlsysteme" Levysohn Mittheilungen gemacht, Herr Levyfohn hat diese darüber anführen, in welchen Beziehungen Herr von Tausch gezeigt wird, wie die Gewerkschaften über das Attentat und die Mittheilungen etwas eilig verarbeitet und als 11111 Herr zum Auswärtigen Amt stand und in welcher Weise Attentäter urtheilen. v. Tausch die falsche Wiedergabe seiner Mittheilung im Berliner thätig war in der in Frage kommenden Angelegenheit? Tageblatt" las, hat er sich wahrscheinlich gesagt: es wird mir doch 3enge: Ich beginne mit dem Erscheinen einer Anzahl Artikel in Millarg, Tischler. Dupont , Bildhauer. Nät her, Metall- zweifellos niemand zutrauen, daß ich es unternommen hätte, beim der Saale- 3tg.", welche bald heftige Angriffe gegen das Auswärtige arbeiter. Massini, Buchdrucker. Hagen , Töpfer. Beiste, Berl. Tageblatt", welches ja vor Bewunderung vor dem Auswärtigen Amt enthielten, bald sich in Vermuthungen über den Gesundheits­Gastwirthsgehilfe. Glocke, Tischler. Niederauer, Schuh- Amt und seinen Beamten so oft überfließt, Zettelungen gegen das zustand des Raisers ergingen. Herr v. Mauderode wurde beauftragt, Auswärtige Amt anzufangen. Nach meiner Meinung würde er, den Verfasser zu ermitteln und ich hörte damals zum ersten Male von macher. Hinze, Kaufmann. Busse, Lederzurichter. Sillier, wenn er zum Berl. Tageblatt" lief und eine Berichtigung verlangte, Herrn v. Tausch als Kriminalkommissar bei der politischen Polizei, Steindrucker. Börner, Tabatarbeiter. Timm, Schneider. der Sache eine zu große Bedeutung beigelegt haben. Praf. welcher mit dieser Angelegenheit betraut wurde. Wir erfuhren bald, Silberschmidt, Maurer. Th. Fischer, Zimmerer. Körsten, Bei einem Privatmanne wäre dies wohl erklärlich, anders liegt aber daß ein Dr. Schumann der Verfasser sei. Bald darauf er. schienen in Pariser Blättern Artikel skandalösen Inhalts über Metallarbeiter. Rein, Hausdiener. Vogel, Putzer. Winkler, doch die Sache bei einem Polizeibeamten. hochgestellte Personen. Die Sache wurde so arg, daß die fran­Bildhauer. Treue, Textilarbeiter. Friedmeyer, Zapezirer. Angefl. v. Tausch gehört, daß er den zöfifche Regierung uns darauf hinwies, daß die Artikel von Hänisch, Glasarbeiter. Berlin aus in die Pariser Blätter gebracht wurden. Es NB. Die Genossen werden ersucht, für den 9. Juni teine schien nach den Artikeln, als sei alles bei uns zerrüttet und ver­andere Bersammlungen einzuberufen. rottet. Wir wandten uns wieder an die politische Polizei, um den Verfasser zu ermitteln. Die Ermittelungen schienen resultatlos zu verlaufen.

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Haben Sie von dem

Hauptmann Hönig als den Verfasser des Artikels der Kölnischen Zeitung " tannte? Beuge: Nein. Meines Wissens hat er mir gesagt, er habe den Namen des Herrn Hönig als Verfasser des Artikels erst im Leckert­Prozesse erfahren.

Zweck des Besuches bei Harden.

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meine

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Ueber Normann- Schumann.

er

Praze v. Tausch- v. Tükow. Präs.: Hat er Ihnen vielleicht gesagt, daß er zu einem ganz Fünfter Verhandlungstag. bestimmten Zwecke gerade zu Ihnen komme? 3euge: Er hat Da kam der Zwischenfall mit dem Redakteur Brentano. Lütze w's angebliche Majestätsbeleidigung. nur im allgemeinen angedeutet, daß er Werth darauf lege, in den Er theilte mit, daß die ganze Sache auf einen Beamten der Landgerid, tsdirektor Röseler eröffnet die Sigung um 9 Uhr. Kreisen, in denen meine Wochenschrift besonders gelesen wird, nicht politischen Polizei zurückzuführen sei. Ich hielt dies für Bevor in der Beweisaufnahme fortgefahren wird, erbittet sich der falsch beurtheilt zu werden. Präs. Hat er den Wunsch aus einen unglaublichen Standal. Als wir den Brief des Beuge; Herrn Brentano erhielten, gaben wir ihn der politischen Polizei zur Er­Angeklagte v. Lübow das Wort zu einer Erklärung. Er sei seinen gesprochen, daß Sie sich seiner annehmen sollten? Vertheidigern noch eine definitive Antwort auf eine Frage schuldig Nein, ich erinnere mich sogar, daß er sagte: Sie fönnen ja garnichi mittelung des Verfassers der Skandalartikel. Wenige Tage später theilte geblieben, nämlich in betreff seiner Unterredung mit dem Dr. Liman. für mich eintreten. Ob und in wie weit dies ernft gemeint war, uns Brentano mit, daß ihm von Normann- Schumann der Brief gezeigt Ich habe keineswegs mir erlaubt, irgend etwas Abfälliges weiß ich nicht. Präs.: Sie haben später zwei Artikel über den worden sei. Dieser sei selbst der Verfasser und zu äußern, im Gegentheil, ich habe gesagt, daß der Prozeß in Ihrer Wochenschrift veröffentlicht. Stehen diese Artifel im werde nun damit beauftragt, den Thäter zu er. mitteln. Das war doch eine höchst auffällige Thatsache. Wir Raiser scharfe Reprimanden und Mißbilligungen über die Zusammenhange mit diesem Besuch des Angeklagten v. Tausch? beschlossen, je den Verkehr mit der politischen Polizei Fassung der Depesche, welche durch das Wolff'sche Bureau 3euge: Durchaus nicht. abzubrechen, da ja doch nichts dabei herauskam. Wenn es sich verbreitet war, ausgesprochen habe. In diesem Sinne habe ich mich Harden und Leckert. um Normann- Schumann handelte, versagte der Apparat. Nach dem auch in den beiden Artikeln ausgesprochen und ebenso gegenüber Präs.: Sind Sie einmal zu Beckert in Beziehungen getreten? legten Strafprozeß habe ich die Sache selbst in die Hand genommen Herrn v. Tausch. Es ist also wohl unmöglich, daß ich mich dem Beuge: Nur oberflächlich. Leckert näherte fich mir eines Tages und einen Haftbefehl gegen den flüchtigen Nor Dr. Liman gegenüber im entgegengefeßten Sinne ausgesprochen in dem Café, in welchem ich zu verkehren pflege, er bot mir seine mann- Schumann erlassen. Daß v. Tausch selbst haben sollte. Ich entsinne mich jetzt des Inhalts des Gesprächs Mitarbeiterschaft für die Zukunft" an. Ich erwiderte ihm, daß intriguirt hat, dafür habe ich keine Anhalte ganz genau und ist es nur auf meine begreifliche Erregung zurück- ich feinen Werth darauf lege, Leckert ließ aber nicht nach, sondern puntte. zuführen, daß ich meinen Vertheidigern gegenüber nicht sofort Rede und Antwort stehen konnte.

Damit ist dieser Punkt erledigt.

eines Briefes von ihm zu verlangen.

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der

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erbat sich die Erlaubniß, mit mir in meinem Bureau Rück- Diefer Normann- Schumann wird überall als Schwindler und sprache nehmen zu dürfen. Leckert tam dann dann auch bald Hochstapler gekennzeichnet, der in Deutschland , Griechenland , Italien darauf zu mir und erzählte, daß er ständiger Mitarbeiter überall Spuren von Verbrechen hinterlassen hat. Er ist außerdem Tausch und Maximilian Harden . Täglichen Rundschau" fei. Er erbot fich mir einer der verlogensten Menschen, die es geben kann. Einen Oberstaatsanwalt: Ich möchte Auskunft darüber haben, Mittheilungen über den Rücktritt des Herrn Bonfart v. Schellen solchen Mann als Vertrauensmann zu haben, ist ob der Angeklagte v. Tausch schon früher einmal bei dem Zeugen dorf zu machen und wollte mir ein Manuskript geben. Ich lehnte an sich eine Ungeheuerlichkeit. Der Mann hatte die Herrn Harden war. v. Tausch: Ich bin früher einmal bei ihm ab, es zu lesen mit dem Bemerken, daß ich doch keine Verwendung Eigenthümlichkeit, daß er selbst Majestätsbeleidigungen gewesen, um auf Requisition der Staatsanwaltschaft die Herausgabe dafür habe. Leckert erwiderte, daß er mir es dann wenigstens er verübte und dann ganz unschuldige Personen anklagte, diese Er machte dann eine Reihe von Angaben, deren Majestätsbeleidigungen begangen zu haben. Präs: Hat der Angeklagte zählen wolle. bei dieser Gelegenheit mit Herrn Harden ein Gespräch über Herrn Richtigkeit ich nicht zu kontrolliren vermochte. Ich sagte ihm, er Die angebliche Jntrigue Köller's. v. Bötticher und dessen Verhältniß zu seinem Schwiegervater gehabt? folle die Veröffentlichung lieber unterlassen, er spielte sich aber auf, Angetl.: Das weiß ich nicht mehr. Oberstaatsanwalt: als sei er gut unterrichtet und wies darauf hin, daß er ja auch in Jit dem Angeklagten bekannt, daß bald darauf in der Harden'schen der Welt am Montag" mehrere fenfationelle Artikel veröffentlicht habe. Er machte allerlei Andeutungen ungreifbarer Art, aus denen " Zukunft" ein Artikel über den Minister v. Bötticher erschien?- ich mir erst ein Bild kombiniren mußte. Aber es schien mir doch, Anget I.: Nein. als tönne er seine Wissenschaft nicht aus sich selbst haben, sondern Als Zeuge wird sodann Schriftsteller Maximilian Harden daß er aus anderen Quellen schöpfe. Präs.: Haben aufgerufen. Er sagt aus: Ich habe den Angeki. v. Tausch einmal Sie nicht gefragt, aus welchen?- 3euge: Nein. Harden und Brentano. im Jahre 1895 gesprochen. Er fam zu mir, um einen ihm gewordenen Präs.: Haben Sie nicht eine Auseinandersetzung mit Dr. Bren Auftrag zu erfüllen, der darin bestand, von mir die Herausgabe eines Schreibens zu verlangen, das auf eine in Gotha spielende Privat tano gehabt? 3euge: Ja. Ich hatte in einem Artikel in der flagefache bezug hatte. Bei dieser Gelegenheit führte Herr v. Tausch Zukunft über den Prozeß Leckert- Lügow geschrieben und in einem das Gespräch auch auf Herrn v. Bötticher, das Gespräch tam aber Artikel v. Marschall Dr. Brentano beleuchtet. Dabei hatte ich durchblicken nicht über die allgemeinste Allgemeinbeit heraus. Das Staats- und ministerium hatte damals eine Erklärung gegen die Zukunft" er- laffen, daß es scheine, als habe Dr. Brentano für die Angabe der lassen, die sich auf Herrn v. Bötticher bezog, und v. Tausch fragte Quelle und den Namen des Verfassers der fraglichen Artikel eine mich ganz im allgemeinen, ob ich darauf zu antworten gedächte. Entschädigungsfumme verlangt. Dr. Brentano schrieb mir darauf verfängliche Art erhalten. Ich habe nicht den Eindruck gehabt, als ob es die Absicht des Ans eine lange Berichtigung, worin er mir versicherte, daß ihm jeder getlagten v. Tausch war, den Inhalt meiner zu erwartenden Antwort Anspruch auf eine Entschädigung völlig fern gelegen habe. Er

Harden als Zeuge.

die

des Zeugenausfagen

Herrn

Was Herrn v. Tausch betrifft, so ist es eine ganz grundlose Berdächtigung, wenn er behauptet, daß das Auswärtige Amt gegen ihn von Anfang an animos war. Der Kriegsminister Bronsart v. Schellendorff theilte mir einmal mit, daß in den Münch. Neuesten Nachrichten" die später vielbesprochene Depesche über die Staats. ministerialfizung, in welcher die Militärftrafprozeß- Novelle zur Bes rathung stand, erschienen sei und dies nur auf einer Indiskretion bernhen könne. Herr v. Bronsart theilte mir gleichzeitig mit, daß nach minister 3 v. Köller gegen ihn vorliege und die Sache im den ihm gewordenen Andeutungen hier eine Intrigue des Literarischen Bureau gemacht worden sei. Ich sagte sofort, dieser Verdacht erscheine mir vollständig grundlos. Kurze Beit darauf erfolgte die Entlassung des Herrn v. Köller und es gelang festzustellen, daß meine ursprüngliche Ansicht durchaus berechtigt war. Herr Dr. Hirth in München hatte die Nachricht auf ganz uns Der Hexentanz gegen v. Marschall .

Nach der Entlassung des Herrn v. Köller entstand in der Presse