»r.«7 Erste Zeilase zm..Freiliest". Sonnabend. 21 Vezexber 1918, Ter Reichskongreb der A.- und S.-We. zurückführ««. Wann fall d«nn«igentlich di« Sozialisierung der veiHstündig reifen Betriebe vorgenommen werden? Di« Direktoren und Angestellten können wir nicht entbehren, aber die Aktienbesitzer, die nur rhre Dividende einstecken. Wir haben die wirtschaftliche Macht noch nicht. Wenn wir sie nicht bald in die Hand bekommen, kann auch die politisch« Macht wieder zum Teufel gehen. Die Arbeiter müssen durch besondere Luischuffe an der Verwaltung der Betriebe beteiligt werden. Der Redner stellt unter Beifall seiner Parteifreunde fol» gen Leu Antra«: Die Regierung wird beauftragt, mit der Vergesellschaftung drS VergbaueS sofort zu beginnen. Bis zu der Durchführung wird für alle Bergleute ein Mindestlohn gesetzlich festgelegt. Di« Arbeits» zeit soll von Beginn der Einfuhr bis zur Beendigung der Ausfuhr 8 Stunden täglich nicht übersteigen. Die Soldaten fraktivn beantragt folgendes: Der Kongreß aller A.» und S.-Räte'n Berlin dankt sämt» liehen Arbeitern und Arbeiterinnen in anzen Reiche, die in dieser Zeit zur Aufrechterhaltung unsere» Wirtschaftslebens mit» helfen, dankt namentlich allen nn gesamten Verkehrswesen, im Post» und Telegraphenwesen unter besonder? schweren Verhält» nisten Tätigen für ihren Dienst im Interesse de» Ganzen. Marck, Armee-Abt. A; Ich habe beim Referenten vermißt, wie er sich bei diesem Problem das Verhältnis Deutschlands zum Aus» lande denkt und wie es mit unserer Konkurrenzfähigkeit steht. Die soziale Revolution kann, wie Marx sagt, nicht im Sinne dramati» scher Effekte vor sich gehen, sondern nur in allmählicher wissen- schaftlicher Durcharbeitung. Es muß der Ruhm der deutschen Sozialdemokratie sein, dem Geiste von Karl Marx treu zu bleiben. Die russischen Sozialdemokraten sind nicht fähig, da« Problem deS Sozialismus in der Welt zu lösen, weil es ihr cm der Marxist:» schen Tradition fehlt. Die ganze Welt aber weiß, daß die deut» sche Sozialdemokratie fähig sein wird, das Prc. em zu lösen. Plaut: Mit den Produkten, di« wir im Inlande brauchen, also den Rohstoffen, können wir ohne weiteres'ozialifieren. Mit den Fetndprodukten müssen wir ins Ausland �ehen. Da können wir den Kaufmann nicht ohne weiteres durch den Staatsbeamten ersetzen. Vor einer starken Uebereilung möchte ich warnen. Wir wollen erst den Frieden hoben und dann''ialisieren. Sonst wür. den wir dem Feinde Werte in die Ha;, geben, die er hei den Friedensverhandlungen erpressen kann. Zimmermann: Ich bezwestle, ob wir vei dem Meiste, der hier im Hause herrscht, etwas erreichen werden. Ten Popanz des Spartakusbundes bändigen wir nicht, indem wir wichtig« Beschlüsse ablehnen, sondern indem wir dem Volk zeigen, daß wir gewillt sind, tatkräftig zu arbeiten. Auf das Ausland brauchen wir nicht zu schauen. Da wird die Revolution auch schon kommen. Rickelt-Berlin : ES ist eine Gelbstverständlichkeit, daß in einer sozialistischen Republik alleS, waS reif dazu ist, sozialisiert werden muß. Aber das kann nur in sachverständiger, Vernunft- gemäßer Weise geschehen. ES dürfen nicht Hoffnungen erweckt werden, daß daS von heute auf morgen erfolgen kann. Die wirtschaftliche Entwicklung ist genau so biologischen Gesetzen unterworsen wie alle Schöpfungen der Natur. Hilferding hat gesagt, da» Endziel des Sozialismus sei die vergeistigung der Menschheit. Das bedeutet, daß der Sozialismus die Erweckung aller Ideale ist, die in dem Menschenherzen ledendig werden können. Und da möchte ich ihre Aufmerksamkeit auf etwa».lenken, daS dazu wesentliche Dienste leisten kann, baß ist di« So- zialisierung des Theaters. �Sehr richtig.) Koehnen-Halle tritt für ein« sofortig« Verstaatlichung der Stickstoffindustrie«in. ES sind drei große Betriebe, di« für die Stickstoffgewinnung ouS der Luft oder hem Kall in ?'rage kommen. Wir bekommen dadurch Düngemittel soviel wir rauchen. Die Reichsregierung gewinnt damit sofort den ganzen Einfluß auf di« Landwirtschaft. Bei dieser Industrie ist nur noch ein ganz kleiner Schritt zu tun. Dasselbe gilt für die Kali- und Braunkohlenindustrie. Wir müssen anfangen, di» Arbeiter selbst an der Arbeit zu interessieren. Nur so kommen wir ouS dem Sumpf heraus. Auch beim Finanzkapital, bei den Groß- danken, müssen wir den Zugriff wagen. Es wäre nur ein Um- weg, wenn man erst über Kohle und Eisen den Einfluß de» Kapital« brechen wollte. Die Kriegsbeschädigten sollt« man nicht all« aus dem Lande unterbringen, sie müssen die Möglichkeit«r- hallen, an den Kulturstätten Anteil zu nehmen. Dem kleinen Bauerntum müssen wir schon jetzt sagen, daß wir ihm helfen wollen, indem wir die Bauern genossen'chastlich zusammenfassen und ihnen technische Hilfsmittel zur Verfugung stellen. Nehmen Sie unseren Antrag, der die sofortige Verstaatlichung verlangt, an. Darauf wird«in Antrag auf Schluß der Debatte ange- nommen Zur Geschäftiordnnng erklärt Loeffler, daß ihm zu feinem Bedauern durch den Schlußantrag unmöglich gemacht worden fei, zu bemerken, warum di« Deputation der Bergar- beiter, die heute mit Barth verhandelt hat. die Zuziehung HueS zu diese» Verhandlungen nicht gewünscht hat. Sie hat e» des- halb nicht getan, weil Hu« den streikenden Bergarbeitern gesagt hat, daß sie jetzt gegen die sozialistische Republik streiken. Echeidemann bedauert gleichfalls zur Geschäftsordnung, daß ihm das Wort abgeschnitten ist. Er bittet, die Regierung nach ihren Taten zu beurteilen. Sie sei entschlossen, ihre Pflicht zu tun. fLärm bei den LinkZradikalen). Die Regierung wünscht aber nicht, danach beurteilt zu werden was au» der Eck« szu den LinkSradikalen) zu geschrien wird.(Lebhafter Beifall bei der Mehrheit.).. ,, Schlußwort de» Referenten Hilferding . In seinem Schlußwort führt Hilferding folgende» au»: Ich habe die Bankjrage darum nicht berücksichtigt, weil e» praktischer ist, die ökonomische Herrschaft der Banken durch die Eozialisie- rung der wichtigen Produktionszweige zu unterhöhlen. Tfo Rolle der Banken aui dem Kreditmarkt ist nicht nur nickt gefährlich, sondern jetzt sogar außerordentlich wichtig. Allerding» sollen sie nicht unkontrolliert bleiben. Wo» wir nicht direkt sazialiiieren können, wollen wir wenigsten» kontrollieren. Die Kreditpolitik der Sieichsbank muß in unseren Dienst gestellt werden. Nun zur Frage de» Termins der Sozialisierung. Auch ich bin für sofortige Vergesellschaftung des Bergbaues. schlage daher vor, den Antrag Geher im ersten Absatz mit der Resolution Lüde- mann zu verschmelzen und zu sagen: Sozialisierung aller hierzu rVifen Industrien. inSiesonder« de» Bergbaues. Den Demokraten möchte ich sagen: S» ist un» mit der So- zialisierung außerordentlich ernst und heilig... Wir fürchten nicht, daß der Unternehmungsgeist, die Privatinitiative auSge- schaltet wird. Mir wollen keine bureaukratische Leitung. Wir� wollea ein« Steigerung der Produktion. Die Arbeiter mochte ich! davor warnen, annehmen, daß durch die Sozialisierung sofort! ihre materielle Lag- gehoben wird. Sie kann unter Umständen von der Arbeiterschaft auch Opfer verlangen. Die Arbeiter haben ...... niepr II,irr orr, aber dann wenigstens da» Bewußtsein, daß sie für sich selbst ar. lvrderungen wollen auch wir auf da« nationalökonomische Mafcibeiten.>T«. noch ein Wort 91 dar Frage der ausländ«.> «dem Referat de» Genossen Hilferding folgt eine ausgiebige Besprechung des Vortrages. Zu ihr ergreift zunächst das Wort Mehlich-Dortmund : Der Referent hat mit seinen ganz vor- iüglichen Ausführungen unZ aus dem Herzen gesprochen. Erste» Erfordernis ist jetzt, auch die unS noch fernstehenden Kreise der Angestellten und Unternehmer für unsere Ideen zu gewinnen, da wir auf die Intelligenz dieser Kreise nicht verzichten können. Tie notwendige Steigerung der Produktion wird durch über- iriebene Lohnforderungen der Arbeiter verhindert. Wenn eine Rinderheit, wie im Ruhrrevier in dieser Weise fortfährt, werden dir sehr bald nichts zu sozialisieren haben. Die �lblösungdeSBergregalS kann sofort erfolgen. Die Mil- Honen die einer Reihe von Fürstlichkeiten dadurch zufließen, müssen sogleich für das Reich beansprucht werden. Die Sozialt- sierung ist die einzige Rettung aus dem KriegSelend. Zum Schluß beantragt der Redner den Druck de» Lortrage» Hilfer- ding. Berten-Düsseldorf : Hefter da» Prinzip der Sozialisierung find wir uns alle einig, nur nicht über den Zeitpunkt. Die Bor» Bereitungen dazu müssen sofort getroffen werden, indem man zum Beispiel eine Betriebskontrolle, besonder» in der Rüstungsindustrie, einführt, damit nicht, wie eS jetzt noch vor­kommt, Granaten an einer Stelle hergestellt werden, bloß um he an einer anderen wieder zu zerschlagen. Wir müssen auch Kräfte heranbilden, die in der Lage sind, sozialistisch in der Landwirtschaft tätig zu sein. Di« herrschend« Lebensmittelknapp- Vit wird uns wahrscheinlich dazu zwingen, auch auf diesem Gebiete weitgehend zu sozialisieren. Bei den Banken darf man den Anleihemarkt nicht vergessen. Es muß eine Finanzkontrolle hergestellt werden, damit keine Verschleppung von Vermögen statt» findet. Benseling: Unser« Kameraden von noch nicht demobili- Herten Heer haben uns mit dem Auftrag hierher geschickt,«in stammendes Bekenntnis zum Reuen abzulegen. Wir unter- stützen die Forderung der Sozialisierung bis zu den äußersten gegenwärtig möglichen Grenzen. ES ist angezweifelt worden, daß Mir auS eigener Ueberzeugung hier stehen und sprechen. Wir lassen uns nicht durch eine obstruierende Minderheit oder wild- Oewordene Tribünenbesucher beeinflussen.(Unruhe und Zurufe auz dem Hause und von den Tribünen. Der Vorsitzende mahnt den Redner, zur Sache zu sprechen.) Schmidthals!«l» Vertreter der demokratischen Partei habe ich zu erklären: Wir stehen im allgemeinen auf dem Boden der Ausführungen des Referenten. Ich spreche gleich- zeitig al« landwirtschaftlicher Unternehmer. DdS lanhwirtschaft. «che Unternehmertum war ja der Träger der alten Klasseicherr- schaft. Aber die Leute sind jetzt klein geworben. Auch in die Lan-dwirtschaft zieht der neue Geist ein. In dem lanbwirtschast- Hchem Kleinbesch stecken wirtschaftliche Werte, die zu vernichten ein Fehler wäre. Den Großarundbesch aber müssen wir austeilen, »m eine Masse Kleingrundbesitz zu schaffen. BolkSbeaustragter Barth: Die Tatsache, daß man sich gestern gewehrt hat gegen die tige Tagesordnung und die gähnende Leere wahrend dieser öatte(Widerspruch) kennzeichnen das sozialiftifche Niveau de» ersten Kongresses der revolutionären Arbeiterschaft. Dt« Frage der Sozialisierung ist die F'rage der Fragen der Gegenwart. Es ist die Frage, die darüber entscheidet, ob Mir au» dem Chaos, in dem wir sind, herauskommen oder darin ersaufen. Bringen wir der'Arbeiterschaft nicht die Sozialisie- rung und zwar nicht in Monaten, sondern in ganz kurzen Ta- flen. dann erleben wir was.(Zuruf: Demagogikl) Wer solche dummen Zwischenrufe macht, hat von der Tätigkeit, die in den letzten Wochen notwendig war, damit da» Wirtschaftsleben nicht »ertrümmert wurde und wovon ich mir den größten Teil an- Maß?, keine Ahnung.(Beifalls) Wer hat dafür gesorgt, daß alle diest sounoerttausende wieder in die Betriebe hineingegangen Knd. daß sie nicht �herausgegangen find? Mein Werk war e». . E» ist unmöglich, die Arbeiter weiter in den Betrieben zu Balten, ohne die Sozialisierung. Wenn Sie nicht wissen, daß p>e Sozialisierung komm!, bricht einfach der Betrieb zusammen. j�en Eindruck habe ich vor allem auch von den Deputattonen au» Betn Nuhrrwier. Ich frage: Können wir es noch einige Wochen ,,------------ m---------------- ab«______ )>« r t.(Beifall.) Wo ist denn bis jetzt einer der dafür reifen Getriebe sozialisiert? Darum zweifelt die Masse und sagt: Da» und dieselben Versprechungen, die un» auch früher von dem kor- hupten Regime gegeben worden sind. Die Arbeit e r.w ollen �aten sehen. WaS gehört denn dazu, um den Bergbau zu ?rstaailichen, al» nur«ine Verfügungi Kein Drektor oder Beamter darf dann seinen Platz verlassen. Wenn eine solche !?erfügung kommt, will ich mich verpflichten, jedweden Streik '"fort zu Ende zu bringen.(Na, na). Wenn nicht, dann mögen '.diejenigen vermchen, denen von den Massen die Knochen kaputt �schlagen werden: De Gewerkschaftsführer.(Lebhafter Beifall v« der Minderheit.) De Bergarbeiter wollen von Hu« nicht» !?ehr wissen. Keiner hat sich mehr gegen eine Dearadierung der nevolutton zu tiner Lohnbewegung aewandt al» ich. Wenn aber Arbeiterschaft sieht, daß der Wille zur Sozialifierung nidjt svrhonden ist, dann hat sie da» Recht, für ihre Interessen einzu- �ften.(Lebhafter Beifall bei der Minderheit.) . Schreck-Bielefeld : Barth scheint eine Neigung dafür zu haben, jjN immer in ein gewisse» Licht zu setzen, um einem schreienden saufen die Möglichkeit zu geben, ,hm zuzujubeln.(Lärm bei Minderheit.) Damit, daß Barth mit der Faust auf den Tisch Wägt, kann er die Sozialisierung nicht fertig bringen.(Sehr Lästig I b«i der Mehrheit.) ES ist nicht wahr, daß die Massen �geduldig nach der sofortigen sozialisierung verlangen.(Leb- Taster Widerspruch bei der Minderheit� Wer im Kohlenrevier M. weiß, daß dort da» Heil de r Welt nur in hohen Lohnen erblickt wird. Von bestimmten Leuten werden *«_ Lohnforderungen dazu benutzt, um destruktive Tendenzen in iJ�sere Bewegung hineinzutragen.(Lebhafte Zustimmung bei t'r Mehrheit.) ES ist bezeichnend, daß gerade die Gelben so N« Löhne verlangen. Wir müssen un» Kredit in der Weltwirt- erringen. Darum dürfen wir nicht zugeben, daß in den P�ßen Städten arbeitslose Massen vorhanden sind, während sie 1? Kohlenbevgbau und in der Landwirtschast fehlen.(Lebhafter bei der Mehrheit.) Schlleftedt-Remsmeid: Auch wir wissen, daß vir un» den Tillen nicht an unreifen Früchten verderben dürfen. Wir wollen -ch nicht Betriebe, sondern Industrien sozialisieren. Wir ?ben da» tiefe Mißtraue.», daß die Mehrheit stses Koagress-S nicht die sofortige Sozi«Ii- ' e r u n g will. Auch wii wehren un» dagegen, daß die Re- Elution mir eine Lohnbeweguna v rd. Zu den Streiks ist aber tiefe Ursache vorhanden. Die Bergarbeiter wollen in ihren ,.°hnen nichr hinter der Metallindustrie zurückstehen. Die Lohn- l schen Ko'nknrrenz. Nicht nur in Deutschland , auch in M anderen Ländern sind die Lohne der Arbeiter gestiegen und et ist kaum zu erwarten baß sich die Arbeiterschaft der anderen Länder jetzt lrchndrückende Mahnahmen gefallen lassen wird. Es wird Auifgabe der Friedensverhandlungen sein, dafür zu sorgen. daß eine Schmutzkonkurrenz auf dem Weltmarkt unmöglich ge- macht wird. ES ist schon schwer, den Sozialismus für ein ein- zeln-es Land einzuführen. Aber diese Aufgabe verspricht auch reichen Lohn. Gehen wir energisch, aber besonnen vor. Dann haben wir die Hoffnung, daß sich der Sozialismus auch auf die anderen Staaten ausbreiten wird.(Lebhafter Bei- fall!) Der Volk»beauftragt« Barth gibt auf Wunsch fol- gende Erklärung über di« Lage der Staat»., Reich»- und Kommnnalbeamtea ab. ES sind Befürchtungen aufgetaucht, baß die Beamten ent- lassen würden. Dcyu kann ich positiv erklaren, und zwar für olle Sozialisten vom äußersten Rechten bis zur äußersten Lin- ksn: ES ist ganz selbstverständlich, daß diejenigen, die zu ge- brauchen und gewillt find, tätig mitzuarbeiten, in dieser ihrer Tätigkeit weder behindert noch beschnitten werden. ES folgt nunmehr die Abstimmung. Der Antrag Llidemann, der mit dem ersten Antrage Geyer verschmolzen wird, lautet nunmehr: Der Kongreß der Arbeiter- und Soldatenräte beaustragt di« Regieruno uit der Sozialisierung aller hierzu reifen In- dustrion, ins: so: �ere de» Bergbaue », unverzüglich zu beginnen. Tie Antrag iocd fast riusttnnnig angenommen. Die Demo- kra. i, r liste! der Stimm«. 2.;; iu c i 1 e Absatz de» Antrage» Geyer, der von den Mmdescköhnen handelt, wird der Regierung zurBerücksickti- guug überwiesen. Desgleichen ei« Antrag, der die Schaffung eine» Hei-mitättengesetzeS verlangt. Darauf gibt Lüdeman« eine Erklärung ab, warum die fozial- demokratische Fraktion gestern di« Absetzung der beiden Punkte Sozialisierung und Fri-denSregelung beantragt hat. Die zurückgestellt« Angetzegeuheit der Kemmandogevalt in den Garnikone« ist knzwischen in Besprechungen der Fraktionen erv Beide sozialdemokratifchen Fraktionen haben sich«ruf folgend»? Fassung geeinigt: In den Garnisonen wird die mtkstärische Kommcmdogewalt km ständigen Einvernehmen mit der obersten Kommandogewalt von den örtlichen Arbeiter- und Soldatenräten ausgeübt. Mili- tärische Angelegenheiten, die allen Garnisonen gemeinsam sind, werden von den Tragern der obersten Kommandogewalt im Ver- ein mit einem Delegierten rat der Garnisonen erledigt. Da» Hau « stimmt diesem Beschluß ohn« Debatte zu. Die Resolutton der Soldatenfvaktion. die den Arbeitern dm Verkehrsbetriebe den Dank ausspricht, wird angenommen. Ein« Partri-Tebatte. Eine längere Debatte entspinnt sich sodann über eine R e s 0» lu ti on. die die Erklärung eine» Zusammen­gehen» der sto'z'i alistischen Parteien in dem Wahlkampf zur Nationalversammlung fordert. Seger ersucht dringend, hier keinen Beschluß darüber zu fassen. Der Kongreß ist unzuständig, darüber zu entscheiden, was die sozialdemokratischen Parteien zu tun oder nicht zu tun haben. Severin» schließt sich diesem Borschlag und seiner Bs- gründung an. Lickert-Hamburg widerspricht. Der Kongreß beschließt damit noch nicht, was die Parteien machen sollen. Es sei doch nur ein Wunsch. Hrydemann-KänigSberg bekennt sich als den Urheber dieser Resolutron. Wir kommen täglich in Konflikt mit unserem Gewissen. ES ist unmöglich zu sagen: Ich gehöre zu den Unabhängigen und ich gehöre zu der Mehrheitspartei. Wir haben die KriegSpolitik verurteilt, di« di« Partei Scheidemann vertreten hat, jetzt aber haben wir doch durch unsere Arbeit be- wiesen, daß es Aufgaben für den Sozialismus gibt, wo beide Parteien zusammenstehen müssen. Millionen von Soldaten stehen auf dem Standpunkt, ich glaube zwischen Liebknecht und Dfttmann ist ein größerer Unterschied, al» zwischen Dittmann und Pfanntuch oder Hoch. Haben Sie gesehen, wie hohl und bleich die Leute aussahen, di« in diesen Tagen hier demon- strierten?(Unruhe.) Wir enthalten den Leuten da» leibliche Brot vor, wenn wir ihnen nicht wieder Hoffnungsfreude machen. Wir können un» den Luxus nicht mehr erlauben, unsere Kraft zu zerspalten.(Erneute Unruhe.) Ich bitte Sie herzlichst, unserer Resolution zuzustimmen, damit wir un» nicht bei den Wahlen zerreiben.(Vereinzelter Beifall.) Burman«: Ich unterstütze diesen Wunsch. Ergreisen Sie den historischen Augenblick, wo die Gegensätze im Arbeiter- und Soldatenrat sich verbunden haben.(Lärm und Zurufe: Sie haben ja die Einheit abgewürgt.) Wenn wir getrennt in den Wahlkampf ziehen, vernichten wir un» selber.(Lärm und Zurufe: Wir sind ja schon vernichtet.) Ledebvur: Auch wir Unabhängige haben den sehnlichsten Wunsch, in Deutschland wie in allen Ländern eine große einheit- liche sozialistische Bewegung zum Sturz de» Kapitalismus zu- sammenzuballen. Gegen da» Zusammenarbeiten mit Mitgliedern der anderen sozialdemokratischen Partei habe ich auch nichts. Aber ich bin gegen«ine Verschmelzung oder ein Zusammengehen in dem Wahlkampf mit gemeinsamen Listen, wie«S Dittmann befürwortet hat.(Dittmann: Ich habe nur den Grundsah de» einheit- lichen proletarischen Kampfe» aufgestellt.) E» hat überall den Eindruck gemacht, al» ob du für den gemeinsamen Wahlkampf ge- Wesen bist. Mit den Hauptschuldigen, mit Scheidemann, mit Cbert und ÄandSberg, die während de» ganzen Krieges alles auf- geboten haben, um die bürgerliche kapitalistische KriegSregierung am Ruder zu halten, können wir nicht zusammengehen.(Lebhafter Beifall einer Minderheit.) Mit solchen diskreditierten..nern wollte ich auch nicht in ern Kabinett eintreten. Sogar die neue demokratisch« Partei hat ja erklärt, sie wollt« nicht die Führer, die sich durch ihre Kriegspolitik diskreditiert haben,' in die Partei hinein haben. Hier trennen sich unser« Wege. Die auf diesem Kongreß vorgekommenen Vergewaltigungen hätten jeden davoit überzeugen müssen, daß mit Annahme diese» Antrages von uns nicht zu rechnen ist.(Lärm bei der Mehrheit.) Die unaufgeklärteu Soldaten(Sturmischer Widerspruch bei den Soldaten. Rickelt ruft: verbohrt und verrannt! Große Heiterkeit.) Diese unaufgeklärten Leute sind von der Verhctzungspsyckose befangen, die von den volkkbeauflragten systematisch betrieben wird. Wir werden die Massen der Arbeiter auf unsere Seite bekommen. Dann ist die Zeit der Einigkeit für da» Proletariat da.(Stürmischer Beifall bei der Minderheit und auf den Tribünen. Anhaltender Lärm.) Darauf ergreift Scheidemann da? Wort: Er wird mi: de- monsttativem Beifall von der Mehrheit empfangen, von der Tribüne ertönen Pfifse, e» kommt dort fast ,um Handgemenae. I