bug

Preis 10 Pfennig.

ind,

, in

ilfe

bon

Be­

at

21.

hre

des

für,

der

lun

Der

jen

ben

die

ten

M.

er

em

iche

or=

ngt

Morgen- Ansgabe.

Die Freiheit

Redaktion: Berlin NW 6, Schiffbauerbamm 1911, Fernsprecher: Amt Norden 2895 and 2896.

Die Freiheit" erscheint zweimal täglich, morgens und nachmittags, an Sonn- und Fefttagen nur morgens. Der Bezugspreis beträgt bei freier Buftellung ins Haus für Groß- Berlin monatlich 2 M. Für die Erlebi Jung auswärtiger Bestellungen ist vorherige Einsendung der Bezugs gebühr erforderlich. Die Freiheit" ist im ersten Nachtrag der Boft. jeitungsliste für 1919 eingetragen und kostet bei direktem Boftbezug ohne Bestellgebühr monatlich 2 M., bei Zusendung unter Streifband 4 M.

Berliner Organ

Expedition: Berlin NW6, Schiffbauerbamm 19IV. Fernsprecher: Amt Norben 11007 und 11008.

Inserate kosten bie siebengespaltene Nonpareillezelle oder deren Raum 70 B1. Rleine Anzeigen" das fettgedruckte Bort 80 Pf., jedes weitere Wort 15 Pf. Die breigespaltene Reklamezeile 3 M., Teuerungszuschlag 30%. Bei Familienanzeigen, Bersammlungsanzeigen von Gewerk fchaften und politischen Organisationen fällt der Teuerungszuschlag fort. Inferate für den darauf folgenden Tag müssen spätestens bis 5 Uhr abends bei der Expedition, Schiffbauerdamm 19, aufgegeben sein.

der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands bo

ext

*"

ie­

ür

in

Jahrgang 1

re­

er

11­

e.

th

e,

ex

er

13

IE

he

er

24

er

tei

aB

en

te

el

rf,

en

fe

ag

me

bt

us

as

en

er

of

西

L

-

e

1

jr

Sonntag, den 29. Dezember 1918

Nummer 79

Austritt der Unabhängigen aus der Regierung.

Die Fragen unserer Genoffen.

Um 12 Uhr trat der Zentralrat mit der Regierung au gemeinsamer Beratung der ftrittigen Fragen zusammen. Im Bodergrund stand die Erörterung, wer die Verant­wortlichen für das Blutbad vom 24. Dezember feien. Bald wurde Klarheit. Ebert, Scheidemann und Landsberg gaben zu, daß fie in der Nacht vom Montag auf Dienstag gegen 1 Uhr dem. A riegsminister Scheüch eine Blankobollmacht erteilt haben, alles Nötige au tun, um els au befreien. Im Verlauf der Beratung fiel dann aus Scheidemanns Munde auch das Wort, er würde es sich zum größten Ver­brechen seines Lebens anrechnen, wenn er anders gehandelt hätte. Aehnlich äußerte sich Landsberg .

Das bestätigt alles, was wir über die schwere Schuld Eberts und seiner Freunde gesagt haben, über die Kopf­losigkeit und Gewiffenlosigkeit mit der sie ganz im Geiste und nach dem Muster des alten Systems gegen Revolutio­näre borgegangen find.

Die Verhandlungen waren sehr eingebend. Zum Schluß wurden von unseren Genossen folgende Fragen formu liert, um deren genaue Beantwortung der Zentralrat ersucht

wurde.

Die Fragen lauten:

1. Billigt es der Zentralrat, daß die Kdbinettsmitglieder Ebert, Scheidemann und Landsberg in der Nacht vom 23. zum

zierung desselben auf den Friedensstand unter Burud- Antwort der Boltsbeauftragten Haase. Dittmann,

haltung und eventuellen Auffüllung der bei­den Jahres? laffen 1897 unb 98 ftattfinbet?

8. Ift der Zentralrat dafür, daß die Sozialisierung der dafür reifen Industrien durch gefeßgeberische Atte fofort in Angriff genommen wird?

Barth auf die Erklärung des Zentralrats.

Wir treten aus der Regierung aus und begründen diesen Schritt in folgender Weise:

Die Untwort des Zentralrats. Auf die von unseren Genossen formulierten Fragen hat der Zentralrat folgendermaßen geantwortet:

7. Steht der Zentralrat mit uns auf dem Standpunkt, bak die Regierung der sozialistischen Republit sich militärisch nicht stüßen tann und darf auf die Generalität und 1. Das Blutbad vom 24. Dezember 1918 ist dadurch bie Reste des auf dem Radavergehorsam aufgebauten, a Iten, verschuldet, daß die Volksbeauftragten Ebert, Scheidemann, stehenden Heeres, sondern nur auf eine nach demokra- Landsberg dem Kriegsminister den unbegrenzten Auftrag tischen Grundfäßen aus Freiwilligen zu bilbende Bolts- zu militärischer Gewaltanwendung gegeben haben. Zur Be­wehr? freiung des Stadtkommandanten Wels war ein solcher Auf­trag weder nötig noch zweddienlich. Das Leben von Wels wurde gerade durch eine Kanonade auf das Gebäude, in dem er fich selbst befand, auf das höchste gefährdet. Der mili­tärische Angriff erfolgte außerdem erft 7 Stunden, nachdem dem Kriegsminister der Auftrag erteilt worden war, also au einer Zeit, wo, wenn Wels' Leben wirklich bedroht war, mit seiner Unversehrtheit kaum noch gerechnet werden konnte. Die Volfsbeauftragten Ebert, Scheidemann und Lands. berg haben während diefer ganzen Zeit keinen Schritt getan, um die Ausführung ihres Auftrages, der einer Blanko. vollmacht gleichkam, zu überwachen.

1. Die Voltsbeauftragten haben lediglich den Auftrag erteilt, das nötige zur Befreiung des Genossen Wels zu drei Volksbeauftragten von dem Führer der Volksmarine beranlaffen. Das ist aber auch erst geschehen, nachdem den Division telephonisch mitgeteilt worden ist, daß er für das Reben des Genossen Wels nicht mehr garantieren könne. Das billigt der Zentralrat.

2. Die zweite Frage beantwortet der Zentralrat mit: ein.

3. Der Zentralrat steht auf dem Standpunkt, daß die

des alten Gewaltsystems die Berfügung über das Leben der Wir können es nicht verantworten, daß einem Vertreter Mitmenschen nach seinem Belieben übertragen wird. Der Weg der Verhandlungen, der schließlich zum Ziel geführt Mitmenschen nach seinem Belieben übertragen wird. Der hat, hätte in keinem Stadium der Angelegenheit verlassen werden dürfen.

Im Gegensatz zu dieser unserer Auffassung hat der Zentralrat das Verhalten von Ebert, Scheidemann und

24. Dezember dem Kriegsminister den in keiner auf dem Kongreß gefaßten Beschlüsse durchzufüh- Landsberg in dieser Frage gebilligt. Weise begrenzten Auftrag erteilen, mit ren sind. Der Nat der Volksbeauftragten wird aufgefordert, militärischer Gewalt gegen die volksmarine- die Ausführungsbestimmungen alsbald vorzulesen. division in Schloß und Marstall vorzugehen?

2. Wie gefährlich der dem Kriegsminister erteilte Auf­trag gewesen ist, ergibt sich schon daraus, daß der Zentralrat 4. Die vierte Frage wird mit nein beantwortet. die Art der Ausführung des Auftrages selbst in Beantwor­2. Billigt der Zentralrat, das am Morgen des 24. Dezem­In den Fragen 5, 6 und 7: der Zentralrat kann diese tung der Frage 2 ausdrücklich hat mißbilligen müssen. ber von den Truppen des Generalfommandos Lequis mit nur Fragen ohne vorherige eingehende Erörterung mit dem Nat 3. Die Antwot auf die Frage 3 befriedigt uns ebenfalls nicht, da sie nicht die sofortige und strikte Durchführung der 10 Minuten befristete Ultimatum, wie die Artillerie- der Voltsbeauftragten nicht beantworten. 8. Der Zentralrat ünscht in allernächster Zeit von der vom Kongreß der A. und S.- Mäte gefaßten Beschlüsse ver­bejchießung von Schloß und Marsta II? 3. Erklärt sich der Zentralrat für die jo fortige strikte für die Vorbereitung der Sozialisierung eingetre- langt, sondern lediglich die Aufforderung zur alsbaldigen Durchführung der vom kongreß der A.- und S.- Mäte ge- tenen Kommission einen Vortrag über den Stand ihrer Vorlage von Ausführungsbestimmungen enthält. Arbeiten zu hören. Er ist der Meinung, daß die Sozialisie- 4. Unsere Fragen zu 5, 6, 7 sind von entscheidender planten Beschlüsse über die Abschaffung der Rang- rungskommission in Ausführung der Beschlüsse des Kon- Bedeutung für die Führung der inneren und auswärtigen abzeichen und das Untersagen des Waffentra greises der A.- und S.- Räte so schnell wie möglich positive Politik im Geiste der Revolution. Da der Zentralrat in gens außerhalb des Dienstes für die Offiziere im Heimatheer. Vorschläge über die Sozialisierung der dazu reifen Betriebe Beantwortung dieser grundlegenden Fragen tros der ein­4. Billigt es der Zentralrat, daß die Oberste Heeres-( insbesondere des Bergbaus) macht. gehenden Erörterung, die sie in der Verhandlung gefunden leitung in einem vertraulichem Telegramm an die Heeres­haben, hinausschiebt, so werden die Errungenschaften der Revolution nach unserer Neberzeugung auch hierdurch gruppe Cher- Oft erklärt, sie erkenne diese Beschlüsse gefährdet. er A.- und S. Räte nicht an?

5. Billigt der Zentralrat die von den Kabinetismitgliedern Sbert, Scheidemann und Landsberg befürwortete Berle jung der Reichsregierung von Berlin nach Weimar oder einem anderen Orte Mitteldeutschlands ?

Ferner stellte der Zentralrat noch folgende Anfrage an die Wolfsbeauftragten:

Sind die Volksbeauftragten bereit, die öffentliche Ruhe 5. Die Beantwortung der Frage wegen der vom Kongres und Sicherheit, insbesondere auch das private und öffentliche Eigentum gegen gewaltsame Gingriffe zu der A.- und S.- Räte geforderten sofortigen Sozialisierung ichüßen? der dazu reifen Industrien sichert durchaus nicht die Ver­Sind sie mit den ihnen zu Gebote stehenden Mitteln wirklichung der Absichten des Kongresses. auch bereit, ihre eigene Arbeitsmöglichkeit und die ihrer 6. Da wir hiermit aus der Regierung ausscheiden, haben 3. Billigt der Zentralrat, daß statt der völligen Organe gegen Gewalttätigkeiten, ganz gleich wir die an uns als Voltsbeauftragte gestellte Frage nicht Demobilmachung des stehenden Heeres nur eine Reduvon welcher Seite fie erfolgen sollten, zu gewährleisten? mehr zu beantworten.

Arbeitendes Volk Berlins !

Heute um 1 Uhr findet die Beerdigung der erschossenen Matrosen statt, der Opfer des verbrecherischen Blutbades. Erweist den gefallenen Kämpfern die letzte Ehre!

Erscheint alle bis auf den letzten Mann und die letzte Frau in der Siegesallee . Kein Arbeiter, fein Revolutionär fehle!

Gestaltet die Kundgebung zu einer machtvollen Kundgebung revolutionärer Entschlossenheit und sozialistischen Opfermutes

Erscheint in Massen!