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Ueber how's Verhaftung.

Ueber den Fall Levysohn.

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dies ja vielleicht geglaubt haben, denn er war seinerseits besonders Zeugen Dr. Liman und Maximilian Harden   morgen früh Beendigung seiner amtlichen Mission in ein gemüthliches Gespräch animos gegen das Auswärtige Amt gesinnt. nochmals an Gerichtsstelle erscheinen sollen. einließ und dabei auch den Gegenstand berührte, der damals in allen Staatsanwalt Dr. Eger erörtert eingehend noch die An- Kreifen berührt wurde, die angebliche Krankheit Se. Majestät da gelegenheit der Depesche der Münchener Neuesten Nachrichten" und hat er gewiß sich nicht träumen lassen, daß Herr Krämer auf der Ge aus jenem Lauer liegen könnte, um Erinnern Sie sich ferner der Art und Weise, wie v. Tausch die damit im Zusammenhange stehende Quittungsfälschung. Betreffs journalistischen den v. Lützow   geschont hat, als er denselben verhaften follte. Der Berdächtigung Köller's und der Mitwirkung an spräch eine journalistische Sensationsnachricht zu machen. Es ist ihm Ich stehe auf dem Standpunkte, daß der Wachtmeister Beck in der der Fälschung hält er den Angeklagten v. Tausch nicht gar nicht eingefallen, Herrn Krämer inspiriren zu wollen. Wer von oberflächlich sten Weise einen ihm gewordenen Auftrag aus für schuldig, wohl aber betreffs der Anschuldigung, daß uns allen würde es vertragen tönnen, daß man Jahre zurück­geführt hat. Und ich bin ganz und gar nicht der Meinung, er Lützow   der Strafe habe hinterziehen wollen. v. Tausch liegende vertrauliche Gespräche nachspürt und alles, was wir unter daß der Wachtmeister Beck feine Pflicht gethan bat! betrieb alle jene Ermittelungen in seiner Eigenschaft als Beamter vier Augen und am Stammtische gesagt haben, abwägt und bis ins Es ist geradezu unerhört! Wie kommt ein Kriminalbeamter der Kriminalpolizei und hatte die Verpflichtung, die Strafanzeige zu kleinfte prüft. Möge uns alle der Himmel davor bewahren, daß, dazu, der jemand verhaften soll, anzunehmen, daß dieser Auferstatten, denn der§ 346 findet auch dann Anwendung, wenn es wenn wir in eine Untersuchung verwickelt werden, dann ein Krämer trag nur eine Komödie gegenüber dem Lützow   gewesen ist. Er konnte sich um einen bis zur Gewißheit gesteigerten Verdacht einer be- erscheint und von einem Gespräch berichten muß, was ein Lands ja nicht wissen, daß die Verhaftung auf Befeh! des Ministers des gangenen Strafthat handelt. Er hat deshalb zweifellos gegen den mann mit einem Landsmann gehabt hat. Nichts ist schlimmer, als Innern erfolgt war, aber v. Tausch wußte es und hat es 846 verstoßen. Der Einwand des Angeklagten v. Tausch, daß ein Freund, der Briefe aufbewahrt. Aber das schlimmste ist es, Leute eben gehabte auch vertrauliche Gespräche unterlassen, seinen Unterbeamten zu instruiren. die Rücksicht auf die Staatsinteressen ihn bei seinem wenn Berhalten geleitet haben, ist rechtlich und thatsächlich hinfällig. In noch zu Papier bringen! Die Vorführung solcher Dinge gehört einem Staate, dessen Verfassungsurkunde selbst dem Könige nicht das zu der Stimmungsmacherei, vor welcher der Vorsitzende mit recht Nun kommt die Angelegenheit des Dr. Levysohn. Man hat sich Recht giebt, eine Strafverfolgung zu untersagen, kann diese heitle gewarnt hat. Aber selbst wenn es statthaft sein sollte, derartige barüber gewundert, daß Tausch hier nicht flein beigegeben hat. Er Frage doch unmöglich in das Ermessen eines Kriminalfommissarius Brivatgespräche aus dem Dunkel der Vergangenheit in das Licht der tonnte es aber nicht zugeben, weil er alle sonstigen gefeßt werden. Unsere Gesetzgebung hat Vorsorge getroffen, daß Schwurgerichte hereinzuziehen, so beweist doch der Vorgang mit Angaben des Lützow   in der Affäre Leckert abgeleugnet hatte auf dem weiten Wege des Rechts das Staatswohl gehütet werden Herrn Krämer gar nichts für die Anklage, es sei denn, daß und nun den einen Punkt unmöglich zugeben konnte. An der kann, und zwar auf die Weise, daß Beamte über ihr Amt betreffende Herr v. Tausch vielleicht etwas zu schwabhaft und zu ver­Glaubwürdigkeit des Dr. Levysohn ist nicht zu zweifeln. Dinge nur mit Genehmigung ihrer vorgesetzten Behörde vernommen trauensselig war. Und nun frage ich Sie, ob dies der Mann ist, v. Tausch hat felbft nicht die Behauptung aufgestellt, daß Dr. Levy- werden dürfen. Wäre also das Staatsinteresse gefährdet gewesen, der den Zahn, den Bösel  , den Marschall, den Bronsart und viel­fohn unglaubwürdig sei. Der Angriff, ber hier gegen die Glaub- so hätten einfach die Vorgesetzten sowohl Herrn v. Tausch als Herrn leicht auch noch gar Herrn v. Bötticher und Gott weiß wen, stürzen würdigkeit des Dr. Levysohn gemacht wurde, ist vollständig Oberst Gäde die Abgabe des Zeugnisses versagen können, dann hätte wollte, der mit den Ministern herumspielte, wie auf der Kegelbahn abgeschlagen. Der Nachweis, daß Dr. Levysohn vor 15 Jahren die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellen müssen und die mit den Regeln, er hatte es sogar in der Gewalt, aufünftige Ent­fein Ehrenwort unrichtig gegeben, ist keineswegs geführt. Gache wäre auf dem Wege Rechten 3 erledigt worden. v. Tausch schlüsse Sr. Majestät zu beeinflussen! Es gehört doch eine Art hypnotische Herr v. Hake und Herr v. Schöne haben sich in den angeblich von fann unmöglich das Staatsinteresse" zu seiner Entschuldigung Suggestion dazu, wenn v. Lühow für solchen Aberwig ein Dr. Levysohn gebrauchten Worten widersprochen. Aber gesetzt geltend machen. Dazu tommt, daß nach dem Zeugniß Publikum findet. Das sind doch Dinge, die in einem Rolportage den Fall, daß die Aussagen der Beamten jetzt nach 15 Jahren noch das des Oberst Gäde diesem auch garnichts darauf anfam, Roman schlechtefter Sorte gehören, mit denen man auf die Leicht­absolut Richtige enthielten, so würde daraus vielleicht die leichtfertige hinter politische Intriguen zu kommen, sondern lediglich den gläubigkeit eines Hintertreppen Publikums spekulirt, womit man doch Abgabe eines Ehrenwortes folgern, nimmermehr aber die Namen des h- Korrespondenten der Münchener Neuesten Nachrichten" aber nicht in vierzehntägiger Verhandlung ernste Richter nasführen kann. Möglichkeit, daß der betreffende unter seinem Eide zu erforschen. Das Staatsinteresse fann also fein Grund für den Das ist die groteste Phantasie der Märchen aus 1001 Nacht. Und nun etwas Falsches aussagen werde. Die Beamten haben auch selbst Angeklagten gewesen sein. Was war denn nun für ein Grund vor dieser Herr v. Lüßow! Ich muß die Herren Geschworenen doch davor nicht behaupten wollen, daß Dr. Levysohn sein Ehrenwort behanden? Der anonyme Brief und die Aeußerungen, die der An- warnen, daß sie dessen Angaben, der sich in die Toga des reuigen Sünders ut falsch gegeben habe. Der Angeklagte v. Tausch behauptet, geklagte über den Polizeidirektor Eckhardt gemacht, deuten un hüllt, nun jedes Wort glauben, weil er sein grotestes Geständniß daß Dr. Levysohn ihm feindlich gesinnt sei, er hat aber nichts zweifelhaft darauf hin, daß er gegen den Minister v. Köller ein- gemacht hat. Herr Lützow spekulirt auf des guten Bürgers Abneigung erbracht, was diese Behauptung bekräftigen könnte. Im Gegen- genommen und daß die Existenz des Herrn Eckhardt im Ministerium gegen die Polizei und die Polizeiagenten. Wir leben aber toch nicht theil ist erwiesen, daß Dr. Levysohn dem Angeklagten gegen- des Junern ihm unbequem war. Es liegt also der Verdacht vor, in der vollkommensten der Welten. Erst wenn es in der Welt keine über auf deffen Bitten sich zu einer menschlich schönen Handlung daß er in der That die Absicht verfolgt hat, zu intriguiren; der Ber   Verbrecher mehr giebt, werden wir feine Polizeiagenten und verstanden hat. Man kann auch nicht annehmen, daß Dr. Levysohn da cht ist aber nicht voll erwiesen und deshalb muß der Bigilanten mehr brauchen; es ist dies eine soziale Krankheit mit dem Bewußtsein von der Tragweite seiner Aussage aufs Gericht Satz in Anwendung kommen: Im Zweifel für den Angeklagten! und wie ein Arzt den Dank seines Patienten findet, der sein Leiden zum Termin gekommen ist; er ist, wie feststeht, erst eine halbe Stunde war es aber feine Intrigue, so war es eine grobe Tattlosigkeit und mit einer an sich giftigen Arznei furirt, so muß auch die soziale vor seinem Erscheinen geholt worden. Es ist auch ausgeschlossen, deshalb hat v. Tausch seinen Mitwisser v. Lützow   auf alle mögliche Krankheit des Verbrecherthums oft mit giftigen Mitteln bekämpft daß Dr. Levysohn mit einer Art Reporterphantafie aus den Mit Weise geschont und ist sogar nicht davor zurückgeschreckt, seinen werden. Vom grünen Tisch aus lassen sich die Mörder, die Spione theilungen v. Tausch's Falsches herausgeschält haben tönnte. Er Präsidenten bezüglich der Vertrauenswürdigkeit des Lützow   und Landesverräther nicht weg dekretiren, da heißt es oft: List gegen hat sofort nach der Unterredung mit v. Tausch seinem Kollegen anzul ügen. Er hat ihn auch auf alle Weise im Leckert List, Verrath gegen Verrath, à la guerre comme à la guerre! Die Dr. Grüttefien den fraglichen Passus mitgetheilt und er hat alsdann Prozesse geschout, ganz besonders bei der hochdramatischen Einrichtung der Agenten ist älter als Herr v. Tausch selbst den Artikel für seine Zeitung geschrieben. die sich zwischen Kukutsch und v. Lützow   abspielte. und wird wohl auch sein Leben noch überdauern. Es ist doch auch Stellen wir nun dem das Benehmen des Angekl. v. Tausch Trotzdem er alles wußte, ist er doch keineswegs sofort zur nicht billig, ihn für eine Institution verantwortlich zu machen, die gegenüber. Er trug die Angelegenheit von Beginn an mit sich Richtigstellung hervorgetreten, er hat sich auch, obgleich er noch er doch nicht geschaffen hat, ihn für die Mängel der Juftitution zu berum, er wußte, daß der Punkt im Prozeffe zur Sprache kommen dreimal Gelegenheit zum Sprechen hatte, nicht gemüßigt gesehen, bestrafen. Der Schwerpunkt der Meineidsfrage liegt darin, daß seinerseits Politit nach bestimmten würde, er versuchte vorzubeugen durch den Hinweis gegenüber das zu sagen, was er wußte, und Kukutsch vor dem Verdachte des v. Tausch bestritten hat, Die Verhandlung hat, dem Geheimrath v. Muhl und dem Dr. Liman, daß der Bericht Meineides zu retten. Ein Mann, der sich so verhält, hat sich nicht Richtungen bin getrieben zu haben. eine unrichtige Thatsache enthalte. Was hätte näher gelegen, als von Staatsinteresse leiten lassen, sondern er hat in dem denke ich, zur Evidenz ergeben, daß er in der That keine Wenn Herr Lützow das Gegentheil eine Richtigstellung bei Dr. Levysohn zu bewirken? Es ist doch offenen Bewußtsein, etwas unrechtes zu thun, von Politik getrieben hat. höchft auffallend, daß der Angeklagte dies nicht that. Ich bin der Strafverfolgung des Lützow   Abstand genommen. Aus behauptet, so glaube ich ihm das nicht! Er ist mir nicht glaub­der Ueberzeugung, daß v. Tausch unter seinem Eide   dem ganzen Gange der ganzen Gange der Verhandlung muß man auf das würdig und die Infzenirung feines fogenannten Geständnisses ist etwas Falsch es aussagte, als er bestritt, die Aeußerung, Ledert Schuldbewußtsein des Angeklagten schließen, da mir höchft widerwärtig gewesen. Er betreibt die Unwahrheit nicht werde im Auswärtigen Amt   empfangen" gethan zu haben.

Ueber weitere Auflagepunkte.

Szene,

für sprechen auch seine Unterredungen mit Dr. Liman als Dilettant, sondern geradezu als Künstler! Der neue Mensch" und Maximilian Harden  . Sie werden deshalb, meine Herren Geist bei ihm nicht zum Durchbruch gekommen, er lügt nach schworenen, sämmtliche Ihnen vorgelegte Fragen zu bejahen wie vor, die ganze Köller- Geschichte, die er uns zum besten Auch verletzte v. Tausch seine Eidespflicht, als er bestritt, den haben. Was die mildernden Umstände bei dem Dienstverbrechen be- giebt, ist eitel Lug und Trug! Ich bin in der Gerichtspraxis daß mir Stärferes v. Lützow   zu der Intrigue gegen Freiherrn   v. Mar- trifft, so ist nicht zu leugnen, daß er sich dienstlich sehr schwer ver- grau geworden, muß aber sagen, fch all augestiftet zu haben. Als das Schicksal über ihn herein- gangen hat; wenn ich bei dem Disziplinarverfahren mitzuwirken als das Verhalten des Angeklagten v. Lühow in der Kukutsch- Affäre Er ist mit seinen brach, da spielte er va banque, er leistete einen Meineid, hätte, würde dies für mich schwer ins Gewicht fallen, denn doch noch nicht vorgekommen ist. fich zu retten. Der Staatsanwalt führt an hier im Strafverfahren ich gebe daß zu, man berück Beschuldigungen erft hervorgetreten, als ihm eine Auflage wegen der Hand des stenographischen Berichts über die frühere Verhand- fichtigen kann, daß der Angeklagte feine eigene Betruges und Urkundenfälschung drohte, als ihm das Zuchthaus in Tung alle Punkte an, welche er als belastend für den Angeklagten Existenz zu kämpfen hatte und dabei in der Wahl seiner nahem Bilde vorschwebte, und als er Herrn v. Tausch als Sünden­v. Tausch hält. Wie könne v. Tausch angesichts des Briefes, Mittel nach jedem Strohhalm griff. Die Staatsanwaltschaft ersucht bock gebrauchen fonnte, gegen den so wie so schon der Wind den er von Köln   aus an v. Lühow richtete, bestreiten, daß er also die Herren Geschworenen  , sämmtliche ihnen vorwehte. Es ist dankenswerth, daß die Anklagebehörde selbst jetzt sich seines Amtes bediente, um persönliche Jutereffen zu verfolgen? gelegte Fragen zu bejahen.

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Sello's Vertheidigungsrede.

Der Angeklagte v. Tausch schreibt seinem Agenten genau vor, in welcher Reihenfolge er die ihm zugehenden Artikel über die Angelegenheit Schoren in die Presse zu bringen hatte, er Wenn ich die Summe der Eindrücke jezt zu ziehen suche, die macht ihn darauf aufmerksam, daß er dabei sehr vorsichtig zu Werte fich in den langen, mühevollen Verhandlungen geltend gemacht gehen müsse und vor allem die Autorschaft der Artikel nicht ver- haben, so beherrscht mich vor allen Dingen eine Empfindung: rathen dürfe. Ich sollte meinen, daß dies genügend für die Schuld Das undantbare Waterland.

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Wie

der

nicht mehr die schändlichen Artikel Normann- Schumann's v. Tausch zur Laft legen will; fie thut es aber doch nur verklausulirt und die Vertheidigung hätte das lebhafteste Jnteresse daran, daß dieses Ge schwür bis auf den Grund ausgebrannt werde! Schließlich ist es doch teine Schande, von einem geriebenen Manne wie Normann- Schumann betrogen zu werden. Viele Umstände weisen mit Nothwendigkeit dar auf hin, daß der Angeklagte jenem Artikel absolut fern stehen muß! in diesem Punkt sprechen dürfe. Ich komme dann zu dem letzten Ich habe den Angeklagten, bevor er mir seine Vertheidigung Er ist ein erprobter tönigetreuer Beamter, wie tommt man dazu, Punkt dieses Theils der Auflage. Der Angeschuldigte hat im in dieser Sache übertrug, ein einziges Mal getroffen; es war vor daß ein solcher Mann ein Interesse daran haben könnte, schändliche vorigen Prozeß bestritten, ie politische Artikel den Schranken des Reichsgerichts in der auch hier mehrfach er Artikel gegen den Kaiser, dem er aus tiefstem Herzen Dank schuldet, inspirirt oder auf eigene Hand Politik getrieben zu wähnten Verhandlung gegen den luxemburgischen Ingenieur Schoren in die Beitungen zu lanciren. Er hat es nicht gethan und die haben. Der Begriff Politit ist schwer festzustellen. Die wegen Landesverraths. Da ist es dem Pflicht eifer, der Klug: Anklagebehörde ist ihm jeden Beweis schuldig geblieben! Streitfrage darüber füllt halbe Bibliotheken. Aber ich muß heit und dem Patriotismus eines Mannes gelungen, eine kommt man dazu, dem verstorbenen v. Mauderode den noch mich gegen den Vorwurf verwahren, als ob wir dem An- große Gefahr, die der Wehrkraft unseres Vaterlandes drohte, abzu lebenden v. Lüßow zu substituiren? Mit Normann- Schumann geklagten v. Tausch vorwerfen wollten, irgendwo oder irgendwann wenden: Dieser Mann war der Angeklagte v. Tausch! Es ist gewiß hat v. Tausch nichts gemein gehabt. Diese Stüße politische Gespräche geführt zu haben es kommt auf den Bu- nicht zu unterschäßen, wenn der Bürger ruhig schlafen Auflage ist morsch und unhaltbar! Ebenso wenig ist erwiesen, fammenhang an. In bezug auf die Lützow  'sche Beschuldigungen tanu in dem Bewußtsein, daß solche Männer, thatkräftig und flug daß der Angeklagte v. Tausch gegen den Staatssekretär kann Er ist etwas animos gegen ihn ges biesbezüglich stehe ich auf dem Standpunkt des Oberstaatsanwalts, zugleich, über bem Frieden wachen. Derselbe Herr v. Tausch, der v. Marschall intriguirt hat. indem ich sage: Glauben Sie dem Angeklagten v. Lützow   nicht, jezt von derselben Staatsanwaltschaft in einem Kampfe auf Leben wesen und diese tleine Animosität ist nicht ungerechtfertigt, denn wenn er feine Beweise zu bringen vermag. Es wäre ein Unding, und Tod so schwer angegriffen wird, ist Jahrzehnte hin- Herr v. Marschall hatte zu offen erklärt, daß er zu der politischen An der Affäre v. Huhn iſt wenn man fagen wolle, bie potitische Polizei folle fich durch von der Staatsanwaltschaft in hervorragendem Maße mit Polizei fein Vertrauen bat. nicht mit Politit befassen. Es ist ja eben ihre Aufgabe, zu dem Kampfe gegen das Berbrecherthum benutzt worden. der Angeklagte nach den Bekundungen des Gingold- Stärk Der Angeklagte würde sich den Vorwurf in politischen Sachen Recherchen anzustellen. Aber was nennt man Da überschleicht mich denn doch ein bitteres Gefühl, wenn völlig unschuldig. nun inspiriren? Wenn ich mich mit einem Journalisten unterhalte, ich sehe, wie leicht das, was der Mensch in langer, ehrlicher eines Dienstvergebens zugezogen haben, wenn er darin anders Der Angeklagte hat oftmals sein höchstes wenn auch in so indiskreter Weise, wie der Angklagte es mit dem Arbeit gethan, vergessen wird: Magst du noch so große Verdienste gehandelt hätte. Zeugen Krämer gethan, so kann ich dies nicht für eine Inspiration in deiner amtlichen Thätigkeit haben, wenn sich der Wind, wendet, Bedauern ausgedrückt, daß es ihm nicht gelinge, Mißverständnisse halten, sondern darunter verstehe ich das Ausdrücken eines bestimmten wenn du von ganz unglaubwürdigen Leuten beschuldigt wirst, wie des Herrn v. Marschall zu beseitigen. Es ist ihm nichts erwiesen, Willens in der Erwartung und Voraussetzung, daß die hier der Angeklagte v. Tausch durch v. Lützow  , dann erklärt dich daß er gegen das Auswärtige Amt intriguirt hat, und wenn er Veröffentlichung in diesem Sinne geschieht. Daß v. Tausch sofort alle Welt, bie Presse, bie Behörden und deine Mitmenschen wirklich' mal in einem Privatgespräch ein etwas startes Wort gegen dies gethan hat, halte ich nicht für erwiesen. für schuldig, dann kannst du es nicht verhindern, daß dir jedes den Staatssekretär gebraucht haben sollte, so wird man ihm daraus Die allerdings ungeheuerlichen Indiskretionen, die er gegenüber Bort, das du in Jahrzehnten mal in gemüthlicher Unterhaltung feinen Strick drehen wollen. Der Vertheidiger geht alsdann auf die Artikel der bem Zeugen Krämer beging, haben nicht zur Veröffentlichung ge- gesprochen, auf die Waagschale gelegt und geprüft wird, Welt am Montag" ein und setzt den Geschworenen auseinander, führt. ob es nicht auf Intriguen und böse Machenschaften hindeutet. daß auch hierbei den Angeklagten kein Vorwurf treffen kann. Gr Nun muß ich dem so viel genannten Normann- Schu­Der naive, gläubige Tausch. mußte und konnte sich sagen, daß der Botschafter sich doch dafür einige Worte widmen. Allerdings hat der Beuge Dr. Hamann gemeint, daß v. Tausch den Schumann hätte faffen Der Angeklagte hat den heißen Wunsch gehegt, daß endlich der interessiren könnte, daß gegen ein Mitglied des Hauses Eulenburg tönnen, menn er es hätte wollen, aber bies scheint Tag tommen wird, wo er die Sache seines guten Namens vor eine Intrigue gesponnen wird, aber er hat dem Grafen Eulenburg mir nicht überzeugend genug. Ich halte es nicht Ihnen, meine Herren Geschworenen  , führen kann. Er ist in seiner weder schriftlich noch mündlich eine Aeußerung dahin gethan, daß Damit für erwiesen, daß v. Tausch die Preßtreibereien des amtlichen Thätigkeit viel mit Lüge und Schlechtigkeit in Verbindung der Freiherr v. Marschall hinter dem Artikel ftecte. das Mißtrauen des Herrn von Marschall gegen Normann Schumann durch schaute, so lange derselbe in seinen gekommen, aber er hat dennoch nicht seinen naiven Glauben muß Herrn v. Tausch, welches der Schwer und Angelpunkt Diensten stand. Wenn dieser Prozeß auch nicht nach allen Rich an die Macht der Wahrheit verloren, denselben naiven den tungen hin volle Aufklärung geschaffen hat, so kann ich doch meine Glauben, der ihn befeelte, als er immer wieder den Stand- der ganzen Auflage ist, fallen. Es ist beinahe komisch, daß der Befriedigung darüber aussprechen, daß das deutsche Vaterland vor puntt vertrat, daß es nur einer Aussprache bedürfe, um den Staats- Angeklagte den Minister v. Röller habe stürzen wollen, weil dieser aussichtlich für alle Zeiten von diesem Schurken befreit sein wird. fekretär v. Marschall zu überzeugen, daß die politische Polizei nicht Abänderungen im Geschäftsgange getroffen habe, die dem Ans Und Damit kann ich diesen Puntt verlaffen. In betreff Politik treibe. Das Bertrauen auf die Macht der Wahrheit hat ihn geklagten nicht paßten. Leßterer war durchaus gutgläubig, als des Rosch emann- Artikels muß ich ebenfalls anheim in feinen Gefängniß- Leidenstagen aufrecht erhalten, das Vertrauen: er auf grund der ihm erstatteten Berichte annahm, Herr v. Köller Münch. Neuest. Nachr." nicht fern. Er stellen, ob die Geschworenen denselben für einen politischen halten daß der letzte Tag dieser Verhandlungen auch der letzte stehe dem Artikel der oder nicht. Zweifellos ist aber ein Artikel des Inhalts, daß ein Tag seiner Leiden und Der erste Tag seiner Freiheit sein mußte dem Kriegsminister sagen, daß es ihn in eine sehr böse Minister seine Demission genommen hat, politischer Natur. Ebenso werde. Wenn ich hier von der Flucht des Angeklagten Lage bringe, feinen eigenen Chefminister bezichtigen zu müssen, Sollte er vor dem Namen des aweifellos halte ich das Unternehmen, die Herren v. Köller und in die Deffentlichkeit gesprochen habe, so habe ich dabei aber er konnte doch nicht anders." v. Marschall zum Gegenstande von Ränken und Intriguen in der feine Flucht aus den Akten der Reichskanzlei in die Deffentlichkeit Herrn von Köller feige zurückweichen? Nein! Das ist doch gerade Form zu machen, wie es geschehen ist, um ihre amtliche Thätig- vor deutschen Geschworenen gemeint. Bevor ich in die einzelnen der Mannesmuth vor Fürstenthronen, daß er strenge seine Pflicht feit zu beeinflussen, für Betreiben von Politit. Dasselbe ist von der Anklage hervorgehobenen Fälle näher eintrete, will ich mich that, ohne nach oben zu schielen. Nach Berpflückung der Anklage in bezug auf die sogenannten der Fall, wo auf die Anstellung von Militärpersonen in deutschen mit den Herren Geschworenen über die Persönlichkeit des Herrn militärischen Juftitutionen hingewiesen wird. In diesen Fällen v. Tausch verständigen. Der Vertheidiger fucht nun der Persönlich kleinen Meineide", die dem Angeklagten vorgeworfen werden, geht bin ich also der Ansicht, daß von dem Angeklagten gegen die feit seines Klienten möglichst viele vortheilhafte Seiten abzugewinnen. Dr. Sello aufs ausführlichste auf die pièce de resistance", auf Eidespflicht verstoßen wurde. Auch das Zeugniß des Zeugen Krämer tann dem Angeklagten den Meineid ein, der in dem Widerspruch des Angeklagten mit der unmöglich gefährlich werden. Was foll uns denn diese ganze Aus Bekundung des Dr. Levysohn liegen soll. Der Angeklagte sei im fage? Wir figen doch hier nicht als Disziplinarrichter zu Gericht, Leckert Prozesse 86 mal an einem Tage aufgerufen worden; in der einer solchen Prozeßverhandlung muß auch der um zu erwägen, ob v. Tausch diejenige Diskretion und Zurückhaltung Tortur Tonfuse überall gezeigt hat, die man von einem Beamten feiner Art verlangen flügfte Mann in Auch bezug auf die die Konstruktion des fann, sondern wir follen entscheiden, ob er einen Meineid geleiftet Levysohn Affäre ist Er ist ein Mann von süddeutscher Naivität und trägt das ganz künstliche und unhaltbare. Der Herr Oberstaatsanwalt der Levysohn- Fall Sera auf der Bunge. Solche Menschen sind noch immer nicht die hat felbst gefagt, daß, wenn schlechteften. Er hat sich, als er sich mit seinem Landsmann Krämer nach vorgelegen, hätte er nicht zu der Verhaftung des Angeklagten gegriffen.

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Hier wird das Plaidoyer des Staatsanwalts durch eine ein­stündige Pause unterbrochen.

Nachmittags- Sigung.

Nach Wiederaufnahme der Verhandlungen erklärt Dr. Sello auf eine Anregung wegen Entlaffung von Beugen, daß die Wer hat. theidigung sich noch vorbehalten habe, auf einige Beugen zurück zukommen. Der Borsigende bemerkt darauf, daß alsdann die

werden.

Meineides eine