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Die

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greiheit

Berliner Organ

der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands

Jahrgang 2

Demokratisierung

der Betriebe.

Angestellten und Arbeiterausschüsse.

Dienstag, den 14. Januar 1919

Nummer 25

erklären übereinstimmend, daß fie bon biefem Angriff nicht unte richtet sind, und daß sie biefe Angriffe auch nicht billigen. Darauf wurde in die jachlichen Verhandlungen eingetreten. Bon ben Bertretern der Obleute und der U, S. P. D. wurde g forbert, daß die Regierung durch den 8entralrat abe berufen werde. Bei Begründung dieser Forderung wurde beta langt. baß bie Entscheidung hierüber sofort erfolgen jolle. Deme gegenüber wurde erwidert, daß ohne Beratung über die neuen Berfonen und ohne Feststellung des Programms, bas bie neue Regierung zu bertreten hat, über die Abberufung bon jebigen Voltsbeauftragten nicht beschlossen werden kann. Die Berhandlungen wurden auf Dienstag nachmittag X8 Ur bertagt.

unter 20 Jahren nicht nur vom paffiven, sondern auch vom aftiven Wahlrecht ausgeschloffen find. Auch hier waren alle Hinweise des Vertreters der Arbeitsgemeinschaft freier Angestelltenverbände auf die Entrechtung der Maffen der Bir leben seit dem 9. November 1918 in einer demo- iugendlichen, vor allem der weiblichen Angestellten bere Cratischen Republit auf privatfapitalistischer Grundlage. geblich. Die Altersgrenze von 20 Jahren ist für die öffent Manche Leute glauben, daß es nur noch des Zusammen- fichen Wahlen richtig gewählt. Bei der Vertretung ihrer trittes der Nationalversammlung bedarf, um ihr aud) noch Intereffen gegenüber dem Unternehmer muß aber auch den sozialistischen Einschlag au geben. Man braucht nur einem 17jährigen Angestellten oder Arbeiter ein mit Die Vorgange im Bergbau zu verfolgen, um diese Illufionen bestimungsrecht gewährleistet sein. Die Entrechtung der Jugendlichen wird freilich dadurch fofort richtig einzuschäben. Anstatt durch eine beschleunigte Berstaatlichung der Grubenbetriebe beruhigend auf Sie teilweise ausgeglichen, daß diese Berordnung aud) für die Bergarbeiter einzuwirken, werden den Bergmagnaten mili. übrigen Arbeiter und Angestellten fein Mitbestim Die bayerischen Landtagswahlen. tärische Schußtruppen gegen die revolutionäre Arbeiter- nungsrecht vorfieht. Die Befugnisse der Ausschüsse, chaft zur Verfügung gestellt, die sich nicht lange bei die im ersten Entwurf im Umfange des§ 12 des Silfs. Der Stand der Ergebnisse war W. 2. B. zufolge am Montag Demonstrationen aufhalten, sondern ungefäumt zu knallen dienstgefeßes geregelt waren, wonach der Ausschuß lediglich abend 8 Uhr: anfangen. Ob die Vertreter dieses Regierungsinstems uns Wünsche und Beschwerden äußern fann, baben infolge des Bon 191 rechtsrheinischen Diftriftverwaltungsbehörben legen nun nach dem 19. Januar eine ernsthafte Sozialisierung Eingreifens der freien Angestelltenverbände allerdings die einstweiligen Wahlergebnisse sum bayerischen Landtag für bringen werden, scheint mir zweifelhaft. Aber," io wird eine Erweiterung erfahren. Nach der jetzigen Faffung hat 147 Distriftsverwaltungsbezirke vor. Biernach entfallen auf ble täglich verkündet, wenn wir auch nicht von heute auf der Ausschuß bei der Regelung der Lohn- und Arbeits- Hauptsächlichsten Parteien: Baherische Boltspartei( Bentrum) morgen sozialisieren fönnen, so werden wir doch demo- verhältnisse wenigftens mitzuwirken. Bedauerlich, 754 474, fosialbe motratische Partei 696 438, Deutſche tratifieren." Wie steht es mit der Demokratie in wenn nicht unverständlich aber bleibt nach wie vor, daß Bollspartei 312 182, Bayerischer Bauernbund 230 238, National sich das Reichsarbeitsamt unter feinen Umständen dazu liberale und bayerische Mittelpartei 86 158, 11 nabhängige. unferer jungen Republik? Man kann unmöglich behaupten, daß fich eine soziale bat bewegen lassen, ein einwandsfreies Mitbestimmungs - Sosialbemofraten 67 598. Mittelstandspartei 8180. Unter Demofratie darin erschöpft, das demokratische Wahlrecht recht der Betriebsausschüsse in der Berordnung festzulegen. offigierspartei 9286. In ben Bahlen sind die Wahlergebnisse vom gum Barlament einzuführen. Das Staats- und Wirt Gerade diejenigen Kreise, die wie das Reichsarbeits- Nürnberg gang, jene von München zum größten Teil mitenthalten chaftsleben fönnen nicht voneinander getrennt werden. amt immer noch daran zweifeln, daß in einer Reihe von Bon 416 Münchener Etadtbegirten fehlen noch 89. Dagegen lieges Benn der Staat aufhören soll, eine Bmingburg der fapita- Großbetrieben die Sozialisierung bereits fpruchreif ge die Wahlergebnisse aus verschiedenen Städten, z. B. Augsburg listischen Klasse zu bleiben, dann muß die Errichtung einer worden ist, müßten nun endlich dafür sorgen, daß die An- Fürth, Würzburg überhaupt noch nicht vor, so daß sich bie e Bolleberrichaft im Staate Hand in Sand geben mit der gestellten und Arbeiter durch entsprechende Vorbereitung jamtergebnisse noch verschieben fönnen. Balla ba Demokratisierung des Arbeitsverhält allmählich befähigt werden, bei der fommenden Sozialisie durch die noch ausstehenden Resultate das Stimmergebnis der ein nifies. Jede Fabrik oder ieder andere Großbetrieb stellt rung innerhalb der einzelnen Betriebe selbst mitwirken zu seinen Bartelen zueinander sich nicht erheblich ändern, dürften in fich ein fleines Staatsmejen vor. Die Deutsche Arbeit tönnen. Solange ihnen aber jedes Mitbestimmungsrecht als Ergebnis der Wahlen auf die Bayerische Bollspartei 55 geber- Zeitung" vom 25. Juni 1917 meinte treffend: An und damit auch die Einsicht in das innere Getriebe der geordnete, auf die sozialdemokratische Partei 50 Abgeordnete, auf der Spike steht der Unternehmer als verantwortlicher Broduktion verlagt bleibt, vermögen wir an die ernstliche die Deutsche Volkspartei 22 Abgeordnete, auf den Bayerischen Leiter des Ganzen, seine Profuristen und Abteilungs- Absicht einer Verstaatlichung der Industrie auch in fünftig Bauernbund 18, auf die Nationalliberalen 7 und auf die Un voriteher find die Minister, ein abgestufter Beamtenapparat absehbarer Reit nicht zu glauben. Der Mangel des Mit- abhängigen 4 abgeordnete entfallen. bis zum Vorarbeiter herab ist unentbehrlich, und die Masse bestimungsrechtes der Ausschüsse wird auch volkswirtschaft­ber Arbeiterschaft läßt sich dem Volk vergleichen, das sich lich schädliche Folgen haben müssen. Wie denkt sich das au einer großen Gemeinschaft vereinigt hat." Dieser Reichsarbeitsamt u. a. die Hemmung der Massenentlaffun­Barallelismus awlichen Staat und Betrieb ist heute nicht gen, wenn den gewählten Bertretern der Angestellten und minder bedeutungsvoll als vor dem 9. 9ovember, denn die Arbeiter auch bierbei feine entscheidenden Befugnisse eine Eigentümer der großen Betriebe üben auch heute noch in geräumt werden? Diese Mängel der Verordnung find 6. diesen Soheitsrechte aus, die eigentlich nur der Gesamtheit besonders beklagenswert. meil bier zum erstenmal gezeigt des Betriebspersonals zukommen fönnen. Wie im demo- werden fonnte, baß neben der politischen Verfassungs. Eratischen Staate die Gewalten nur geteilt ausgeübt und reform auch innerhalb der Arbeiterverhältnisse im Betriebe Gefeße nur nach gegenseitiger Uebereinstimmung von endlich in das alte Enftem Bresche gelegt werden soll. Regierenden und Regierten in Kraft gelegt werden fönnen, wenn es nach alledem auf die gefeßliche Regelung allein fo müßte ein fonftitutionelles Fabritiystem die mindeste anfäme, so würde der Betriebsabsolutismus ungehemmt Borausietung demokratisch aufgebauter Betriebe fein. weiter befteben fönnen. Es wird aber an den Angestellten­Man sollte annehmen, daß, wenn die deutsche Soziale " und Arbeiterausschiffen felbft liegen müssen, sich im Berein Republik schon hinsichtlich der Sozialisierung jede Aktivität mit den hinter ihnen stehenden Massen ihr Mitbestim bermissen läßt, wenigstens die Demokratisierung der Be- mungsrecht zu erfämpfen. . Aufbäufer. triebe in vollem Umfange zur Einführung gelangt.

Die Berhandlungen des Zentralrats.

( Der offizielle Bericht.)

Der 8entralrat beriet am 18. Januar in ntpesenbeit eines Vertreters bes Kriegsministeriums Vorlagen über bor läufige Regelung der Kommanbogewalt, über Stellung der Soldatenräte im Friebensbeere und fiber vorläufige Bestimmungen über Bekleidung im Friebenaheere in erster Lesung. Die Beratungen hierüber werden am 14. Januar bor mittags weitergeführt werden,

Die Absehung der Regierung".

Der Vorwärts" beröffentlicht ein Schriftftüd, bas bom Januar datiert ist und folgenden Wortlaut hat:

Die Regierung Ebert Scheidemann hat sich unte möglich gemacht. Die ist von dem unterzeichneten Revolutions ausschuß, der Vertretung der revolutionären fozialistischen Arbeiter und Soldaten( Unabhängige jozialdemokratische Bartel und tommunistische Partei) für abgefeßt erklärt.

Der unterzeichnete Revolutionsausschus hat die Megle­rungsgeschäfte borläufig übernommen.

Rameraden, Arbeiter, schließt Euch den Maßnahmen bea Revolutionsausschusses an.

Dazu möchten wir bemerken, daß fowohl bie Einlebuna des Revolutionsausschusses als seine Attion ohne 8u­stimmung des Sentralborstandes ber... D. erfolgt war. Der Zentralvorstand hatte es audy ab gelehnt. Debebour als feinen Bertreter anzusehen.

Neuer Militarismus.

Die Galekereien, bie auch gestern abend wieder in Berlin . besonders im Beitungsviertel, andauerten, geben der bürgerlichen Breffe willkommenen Anlaß, für die Bewaffnung der Gegen revolution in verstärktem Maße einzutreten. Es ist rührend, wis bejorgt sie um bée Autorität der Regierung Ebert- Noale ist, bie crft ben fleinsten Teil des Weges zurückgelegt" babe. Die Deutsche Tageszeitung", die dieses heute wieder im Bunde mit der ganzen wilden Reaktion und unter debereien gegen bie Frei­beit schreibt, sollte doch nicht allzuiel auf einmal verlangen, Bir meinen, daß doch schon gang Ertledlides im Sinne der alten Machthaber lesthin geleistet worden ist.

Den Anfang dazu follte eine Verordnung des Reichs­arbeitsamtes über die Errichtung der Angestellten und Arbeiterausschüsse machen, deren Wortlaut in Nr. 6 der Freiheit" veröffentlicht ist. Sie ist das dürftigite Mach­bert, daß den Arbeitnehmern geboten werden konnte. Bu­nädyt werden nicht alle Betriebe erfaßt, sondern nur Sie jenigen, die mindestens 20 Angestellte oder 20 Arbeiter beschäftigen. Ein Borschlag der freien Angestelltenverbände, auch dort Betriebsausschüsse zu errichten, mo die Zahl der Angestellten und Arbeiter zusammen 20 beträgt, ist unberüdfichtigt geblieben. Es muß ferner zum Wider pruch herausfordern, daß für die Errichtung der Ausschüsse Dann trat der Bentrairat in Verhandlungen ein mit der in der Hauptsache die Ausführungsbestimmungen des Kommission der revolutionären Obleute des Berliner Silfsdienstgesetzes ohne jede forreftur maßgebend fein 8entralporstandes ber U. S. P. D. und dem Großberliner follen.(§ 11, Abiat 1.) Es fei hier nur auf die 88 6-9 Bort anb ber G. P. D. Gegenstand der Berhandlungen follen diefer Ausführungsbestimmungen verwiesen, nach denen die übrigen Fragen sein, die zuerst burch die Wermittlungs. der Unternehmer des Betriebes die Konstituierung des Beratungen mit den Boltsbeauftragten berührt worden find. tommission und den Zentralvorstand der 11. S. B. D. in den Aber die Gegenrevolutionäre sind unerfättlich und geberben fich triegerischer denn je. Die Regierungstruppen, beißt es wei Musichusses, die Leitung der Sigungen, ihre Einberufung Bor Eintritt in die Berhandlungen wurde die Stellung der er in der Difth. Tassig. unverhüllt, hätten derartige große und wiw. vorzunehmen bat. Diese Einzelbestimmungen mußten revolutionären Cbleute erörtert. Es ergab sich aus den dringende Aufaaben vor sich, daß fie gar nicht start genug feien boch mindestens von der zuständigen Stelle einmal nach Verhandlungen, daß die resolutionären Obleute der U.... und gar nicht schnell genug wieder aufgefüft werden fonnten. gelesen werden, bevor sie unbeichen verewigt werden. angehören, daß aber ihre Beschlüsse unabhängig von dem Vorstand gleichbiel, ob sie in der Seimat fämpfen ober das Land im Eoweit aber das Silfsdienstgesetz durch einzelne Be- der U... D. gefaßt, und daß sie später ausgeglichen werben. Often schüßen müßten. Immer bestimmter verlautet, bas timmungen im§ 11 der neuen Berordnung erfest wird, ueber die Wahl und Befugnisse der revolutionären bleute und in den busa in ben nächsten Tagen bas Kommando über find fie durchaus reaktionärer Art. Die Arbeiter und Un- ben Kreis der Arbeiter, bie sie bertreten, ist völlige Klarheit nicht den gesamten Grenzschuß übernehmen werde. Zagtäglich roimme geftellten werden 3. B. nicht damit einverstanden fein geschaffen. Hierauf wi rde auf die Voraussehung zu ben Ber- bie deutsche Bresse gegenwärtig von Aufrufen und 28erbun­Fönnen, daß nach§ 11, Siffer 2 der Arbeitgeber die Wahl handlungen zurückgegriffen. Der Zentralrat batte erklärt, ß gen freiwilliger Truppenkörper, bie auch bent berwöhntekter Bu leiten hat. Die Erfahrungen beim Hilfsdienstgeses und den revolutionären Coleuten die Breffefreiheit ungehrer werden icht im Einvernehmen mit dem Oberbefehls. die Verhandlungen eröffnet toürden, wenn bon ber U. E. P. D. militärischen Geschmad entsprechen. Auch Beamte unb baben zur Genüge gezeigt, in weld unerhörter Weife bie eingefdrän! t anerkannt und die Zeitungen herausge- haber Naste aufgefordert, fich den Regierungsiruppen zur Ber Unternehmer versuchen, auf die Bujammeniebung der Aus- geben seien. Das ist nicht geschehen. Die Beitungen find viel, fügung zu stellen unb in die Freiwilligenbataillone der Garde dhilfe Einfluß au nebmen, vor allem durch Aufstellung von mehr durch die Tiuppen befreit worden. Es wurde hierbei er auallerie, Artillerie, Infanterie, Landsjäger und übentorps gelben oder sonstigen Kandidatenliften ihrer Günſtlinge. wähnt, daß erneute Angriffe gegen den Vorwärts am ufw. einzutreten. Die neue Demokratie" feiert geradezu ihren Triumph Montag nacniltag, den 13. Januar, borgenommen worden sind. in ber Bestimmung, daß alle Angestellten und Arbeiter e revolutionären Obleute und der Vorstand her ILS . D.

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Wie biefe Bewaffnung der Bürger, Beamten, Studenten. Berufsfoldaten und Cffisiere süntal nach dem ürengen nati