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Br. 130. 14. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonntag, 6. Juni 1897.

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Vom Vereinsgelek. Protestkundgebungen gegen die lex Rede

dafür ergeben hat, als paffirten innerhalb des preußischen Dienft betriebes Dinge, die das Licht zu scheuen hätten."

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werden gemeldet ans Dortmund , Coburg , Pößne.schmerzlichen Eindrud gemacht. Die Polizei ist eine sehr wichtige/ werden können, so begreift man erst die Schädlichfeit der politischen

Telle, Halberstadt , Spandau .

dem

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Der Hamburger Correfpondent" fagt:

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Die Berliner Volkszeitung" meint u. a.: ,, Wenn man die Möglichkeit bedenkt, daß auf grund unkontrollirter Der Reichsbote" schreibt: Behauptungen, die von Kommissaren und ihren Agenten aufgestellt Der Prozeß Tausch- Lüßow hat auf jeden Patrioten einen tief werden, die folgenschwersten gesetzgeberischen Maßnahmen getroffen und unentbehrliche Institution. Es ist aber in diesem Prozeß auf Polizei und ihrer Werkzeuge. Und je systemloser sie ist und es ihren Bon liberaler Seite ist die allerdings wohl thörichte Hoffnung allen Seiten, von den Rechtsanwälten, wie den Staatsanwälten Mitarbeitern schwer, wenn nicht unmöglich macht, die ebrenfefte ausgesprochen, daß die Regierung sich mit den Ergebnissen im und dem Vorsitzenden konstatirt worden, daß durch das amtliche Gesinnung in ihrer ursprünglichen Reinheit zu bewahren", desto Abgeordnetenhause einverstanden erklären und in diesem Gebahren des Kriminalkommissars v. Tausch die Polizei, insbesondere gefährlicher ist sie für das öffentliche Rechtsbewußtsein und die Sinne den nöthigen Druck auf das Herrenhaus ausüben werde. Das von ihm vertretene Ressort aufs schlimmste fompromittirt worden Sittlichkeit.... Wollten die zuständigen Behörden bedenken, in Die Kreuz 3eitung" wendet sich gegen diese Hoff- ist. Es ist doch für einen jeden ehrlichen, loyalen Staatsbürger welchem Maße die Thätigkeit der politischen Polizei die Autorität nungen und will die Regierung wieder einmal scharf machen: geradezu erschreckend, aus diesem Prozeß zu hören, daß des Staates untergräbt, so würden sie dem Rufe Fort mit der Eine so schlechte Meinung haben wir von der Staats- aus der Mitte der politischen Polizei die widerwärtigsten politischen Polizei" unbedenklich Folge leisten. Ob sie es aber be regierung allerdings nicht. Wir wagen nicht anzunehmen, daß sich unwahrheiten bez. Intriguen gegen die Minister v. Köller denken werden? Wir möchten das bezweifeln." ein preußisches Ministerium finden wird, das bereit ist, ebenso und v. Marschall und die schlimmsten Nachrichten über den Kaiser Die Breslauer Morgenzeitung" führt aus: fläglich zurückzuweichen, wie vor fünf Jahren beim hervorgehen! Wenn man das Treiben dieses v. Tausch und seiner Der eigentliche Erfolg dieses und des im Dezember vorigen Volksschul- Gesetze. Diesmal wäre der Rückzug sogar noch Agenten sieht, dann bemächtigt sich jedes fittlich denkenden Menschen Jahres beendeten Berleumdungsprozesses wider Leckert- Lützow ift, demüthigender als damals, denn er würde zeigen, daß und ehrlichen Patrioten der unabweisliche Eindruck: Hier muß daß vor der Welt über die in Preußen und im Deutschen Reich seit das preußische Staatsministerium nicht einmal den Muth hat, auf unbedingt Wandel gefchaffen werden und eine gründ- langem herrsdenden Rechts- und Berwaltungszustände ein trauriges und für die Nation beschämendes Bild enthüllt ist trauriger und Berlangen nach wirksamen Waffen gegen die fönigs: liche Reform playgreifen." und vaterlandsfeindlichen Umsturzparteien bestehen zu bleiben. beschämender, als es der schlimmste Pessimismus geahnt hat. Der Wir würden glauben, der Regierung zu nahe zu treten,... Aber beffer, man befeitigt solch franke Glieder, ehe ihr mit Drden behängte adelige Offizier a. D., Kriminalkommissar wenn wir eine derartige derartige Möglichkeit überhaupt baft ins Auge ernst- Gist weiter wuchert. Deutschland und Preußen stehen so groß und. Tausch, betreibt mit seinen Agenten und Vertrauensmännern faßten. Eine Zurückweisung der Auf fest da, daß ihr Bau nicht wankt, wenn in einer Ecke Gewürm als eigentlicher Leiter der politischen Polizei ein geradezu faffung, daß, wenn jener verbrecherisches Spiel, um Minister zu stürzen, und erfreut für uns als unmöglich und Mauerschwamm nisten. Diese können Licht und Luft nicht sich dabei der Achtung und des Vertrauens der höheren Beamten, erachtete Fall einträte, die Regierung das Herrenhaus in gleichem vertragen. Darum soll der scharfe, reinigende Zug der Sinne mit Erfolg beeinflussen werde, scheint uns aus diesem Grunde Deffentlichkeit bineinfahren, damit alle Welt sieht: was faul im die ihm selbst vor Gericht noch glänzende Zeugniffe über feine Ehren­nicht erforderlich." Staate" ist, soll gebessert werden. Viel ärger als die bösen Ent- baftigkeit ausstellten! Mit seinen Gehilfen und allerlei Schrift hüllungen über einen wunden Fleck im Staatsleben wäre es, wenn ſtellern und Redakteuren hat er die unwahrsten Nachrichten über - Ueber die Dringlichkeit, in der Abwehr gegen die nunmehr, wo die Angelegenheit streng untersucht und nach allen Reichskanzler und Minister und selbst den Kaiser in die Deffents Reaktion unermüdlich fortzufahren, sagt die Bolts- Beitung": Richtungen hin largestellt" ist, nicht die nöthigen Folgen mit lichkeit gebracht, meist mit Hilfe sehr zweifelhafter Preßorgane." " Die Ablehnung der bedenklichsten Bestimmungen der Novelle voller Thatkraft gezogen würden: eine Reform der geheimen zum Vereinsgesetz kann weder über die Gefahr des erhalten ge- politischen Polizei an Haupt und Gliedern, die von der Frage aus bliebenen Verbotes für die Minderjährigen an Versammlungen theil zugehen hat, ob diese Institution überhaupt nöthig ist. Wir sind zunehmen, noch darüber täuschen, daß das Herrenhaus der Vorlage die geneigt, mit Rein darauf zu antworten, denn das wenige, was sie Giftzähne wieder einfeßt, die ihr das Abgeordnetenhaus ausgebrochen. nüßen kann, vermag die Kriminalpolizei, der Staatsanwalt und der Der Kampf ist also noch nicht zu Ende und die öffentliche Meinung hat Untersuchungsrichter zu vollbringen. Daß die politische Polizei aber feine Veranlassung, fich den voraussichtlich kommenden Ereignissen gegen- unendlichen Schaden anrichten kann, das beweisen Leute wie Tausch über in Sicherheit zu wiegen. Man sollte daher nicht auf- und seine Agenten." hören, fort und fort gegen jede Beschränkung der Vereins- und Die antisemitische Staatsbürger Beitung" fagt: Versammlungsfreiheit zu protestiren. Es ist freilich eine schlechte" Für die Beurtheilung unserer inneren politischen Zustände hat Zeit dazu um Pfingsten herum. Aber das Pfingstfest ist in zwei dieser Prozeß ganz ungewöhnliches Material geliefert, und in dieser Tagen abgethan. Alsdann sind bis zum 22. Juni, dem Tage der Beziehung hat sein Urheber, Freiherr von Marschall, unzweifel­zweiten Abstimmung im Abgeordnetenhause, noch vierzehn Tage haft den Anlaß zu Aufklärungen gegeben, die ohne seine Frift. Diese Zeit muß energisch ausgenutzt werden zu Flucht in die Deffentlichkeit tam jemals zu immer neuen Kundgebungen gegen die Novelle. Die Regierung gewesen wären. Db freilich gerade Frhr. v. Marschall als Chef rechnet auf das auf das Herrenhaus, das ja neuerdings des Auswärtigen Amtes die Aufgabe zu erfüllen hatte, diese Bilder in Herrn von Bötticher's Augen außerordentlich an politi vor der breiteften Deffentlichkeit zu entrollen, darüber kann man scher Bedeutung gewonnen hat. Darum ist jedes Nach wohl getheilter Ansicht sein; denn daß dem Ansehen des Deutschen lassen in der Abwehr vom Uebel. Gerade jetzt muß Reiches nach außen hin dadurch kein Dienst erwiesen worden diese Abwehr steigern, um den Beweis zu erbringen, daß man selbst ist, das wird wohl niemand zweifelhaft sein; beruft sich doch das die von den Regierungsvorschlägen allein übrig gebliebene relativ Bentralorgan der internationalen Sozialdemokratie schon heute auf unbedeutendste Bestimmung, die es den Minderjährigen unmöglich auswärtige Presstimmen!" macht, politische Bildung zu erwerben, nicht will. Denn man darf sicher sein: gelingt der Regierung dieser eine Streich, dann wird der zweite fogleich nachfolgen."

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man

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Die National 3eitung" meint:

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erzielen

In einem anderen Artikel schreibt dasselbe Blatt: Abscheu und Etel aber muß das Volk erfüllen vor dieser

Die wenigen

politischen Polizei, in deren Hände die Wahrung der höchsten Staatsinteressen gelegt war. Und noch eins muß das Boltsgemüth bedrücken. Der Prozeß bat feineswegs die erwartete, oder doch erhoffte Aufklärung über die sogenannten Hintermänner" gebracht. Leute, die darüber Auskunft geben könnten, verschanzen sich hinter ihrem Ehrenwort", oder sie sind todt, oder sie weilen unbekannt im Auslande. Vor diesem Normann- Schumann ist man auch heute noch nicht sicher und die Frage, wovon der Mann lebt, ob er nicht heute noch, vielleicht bis an fein seliges Ende von den Hinter­männern das Gnadenbrot erhält, liegt nahe.

Und Freiherr von Marschall? Wir haben uns gefträubt gegen die Annahme, daß die Gerüchte von seinem Rücktritt der Wahrheit entsprächen. Heute tönnen wir uns der Möglichkeit nicht vers schließen, daß der Staatssekretär diesen Ausgang des Prozesses zum Anlaß seines Rücktrittes nehmen dürfte."

Die Frankfurter Zeitung " schließt ihre Tausch­Betrachtung wie folgt:

Mag er für alles das juristisch nicht faßbar gewesen sein, das moralische Urtheil über ihn ist gesprochen, das Urtheil ist aber auch gesprochen über das System, das er vertreten hat. Durch den Wir glauben, dies genügt, um darzuthun, daß gegen das Treiben Prozeß ist von neuem hell hineingeleuchtet worden in das verrottete der politischen Polizei ohne gerichtliches Verfahren nichts au erreichen System der politischen Polizei, in die von dieser vertretene Polizei­war. Tausch ist von seinen direkten Vorgesetzten" bis 1896 genau Unmoral, die allein es ermöglicht hat, daß Lug und Trug in schier so geschützt worden, wie Normann- Schumann angeblich nur bis 1893. unfaßbarerweise jahrelang selbst gegen die höchsten Reichsämter ges Bir sagen: angeblich; denn dieser Biedermann hat sich trotz allem, wühlt haben. Nur durch vollste Oeffentlichkeit hat Frhr. v. Marschall was er auf dem Kerbholz hatte, in Berlin bis zu dem Tage diese im Dunklen schleichenden Feinde aufstören können. Daß ihm bestreiten wir, daß irgend ein Grund zum Bebauern über die öffentliche Verdacht perfider Machenschaften glänzend gereinigt hat, das ist ein ficher gefühlt, an welchem Lausch verhaftet wurde. Im übrigen das gelungen ift, und er die verdächtigten Behörden von jedem Berhandlung der beiden Prozesse obwaltet. Bedarrerlich find allerdings Ergebniß, welches auch durch den schließlichen Ausgang des die politischen Verhältnisse, welche sie nothwendig machten. Vor- Prozesses Tausch in seiner Bedeutung nicht geschmälert werden kann." laufig aber ist unser Staatswesen noch feft genug, um die öffent­liche Erörterung von Uebeln, welche nur durch ihre Bloslegung in der Deffentlichkeit zu heilen find, ertragen zu können. Was Arzneien nicht heilen, das heilt das Eisen: was vom Eisen nicht geheilt wird, nicht heilen, das heilt das Eisen: was vom Eisen nicht geheilt wird, das heilt das Feuer."

Tokales.

Ueber die Handhabung des Vereinsgefeßes in Pommern theilt das Reichsblatt" neuerdings folgendes mit: Im Swinemünder Kreise" hatte ein Amtsvorsteher die gesetzliche Befcheinigung über eine angemeldete Versammlung verweigert, weil ihm der Zweck der Versammlung nicht mitgetheilt sei". Als trotzdem die Versammlung des Nordost" in bezug auf der Insel Usedom stattfand, ließ er sie polizeilich auflösen. Es folgte Be­fchwerde beim Minister v. d. Recke und sodann beim Landraths: amte, außerdem wurde der Staatsanwaltschaft in Stettin Anzeige wegen Verletzung des vom Amtsmißbrauch handelnden§ 339 des Reichs­Strafgesetzbuchs gemacht. In einer Zufchrift theilte etwa 10 Tage nach dem Zwischenfall am 26. März 1897 der Regierungspräsident v. Sommerfeld Stettin dem Beschwerdeführer mit, daß die an den Minifter gerichtete Beschwerde ihm zugestellt und an den Landrath v. Puttkamer in Swinemünde weitergegeben sei. Am 27. April 1897 ging dann dem Beschwerdeführer eine vom 15. April datirte längere Entscheidung des Landraths in Swinemünde zu, in der es heißt, daß der Landrath" den Amtsvorsteher Albrecht zu Labömitz wegen Bersagung der Anzeigebescheinigung unter Hinweis auf die Vorschriften des Vereinsgefeßes auf das Unzulässige feines Bers auch mancher der ungenannt gebliebenen Agenten wird froh fein, fich zur Zeit der äußerste Osten des preußischen Musterstaates. Aus fahrens aufmerksam fahrens aufmerksam gemacht habe." Die Auflösung der Versammlung wurde aber überhaupt nicht für unberechtigt erachtet."

Die, Vossische Zeitung" spricht sich also ans:

Die Parteigenoffen des 3. Berliner Reichstags- Wahl. kreises und deren Damen resp. Familien unternehmen an zweiten Aber daß es eine Menge Herren giebt, denen das Treiben des Pfingftfeiertag( Montag) einen Ausflug nach Schmargendorf , Herrn v. Tausch, auch wenn sie es nicht veranlaßten oder fannten, Restaurant, Sanssouci". Treffpunkt früh 8, Uhr Ringbahnhof in hohem Maße willkommen war, und daß vielleicht mancher diefer( Potsdamer Bahn) und später im Lotal. Reger Betheiligung steht Der Wahlvereins- Vorstand. Herren bange gehabt hat, in dem Prozeß ebenfalls eine Rolle entgegen spielen zu müssen, das wird füglich nicht bezweifelt werden. Sie werden wie von einem Alpbruck befreit gewesen sein, da die

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Die Presse über den Tausch- Prozeß und die das einen einheitlichen Organismus bilde. Durch diese Prozesse der Arbeiter bevölkerung unserer Reichshauptstadt. politische Polizei.

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An dem seltenen Anblick eines frommen Berliners weidet daß der Prozeß aus ist und Herr v. Marschall als franker Mann Juspektor der Berliner Stadtmission, Herr Prediger Evers, entrollte eyde krug berichten die Provinzblätter folgendes: nach dem Süden reifte, während Herr v. Tausch freigesprochen die Anklagebant verließ. Da redet man immer von dem Beamtenthum, Stirche hielt, ein abschreckendes Bild über die Sittenlosigkeit in der Predigt, die er am vergangenen Sonntag in der Werdener bat man erfahren, wie es um die Einheitlichkeit des amtlichen Möge seine mahnende Stimme, namentlich die Töchter an den Organismus bestellt war. So aber muß es schließlich immer in Die Perfon des Polizeikommiffars und das Gerichtsurtheil einem Staatswesen geben, in dem man sich nicht dazu verstehen beimathlichen Herd zu feffeln und sie nicht den Gefahren des große einem Staatswesen gehen, in dem man sich nicht dazu verstehen städtischen Lebens preiszugeben, einen nachhaltigen Eindruck hinters treten allgemein als nebensächlich hinter allgemeinen Betrachtungen fann, eine parlamentarische Regierungsweise durchzuführen." laffen haben." Zu dieser erbaulichen Agitation bemerkt unser Königs. zurück. Die Bismarckblätter betonen hauptsächlich, daß keine Das Berliner Tageblatt" schreibt: berger Parteiorgan: Nun, wir glauben, daß man, um fittenlos zu Hintermänner" erwiesen seien, wobei sie vergessen, daß die Prozeß- Eines ist unwiderleglich klar geworden durch diesen neuesten werden, nicht erst nach der Reichshauptstadt kommen muß. Wie es betheiligten sich ängstlich bemüht haben, die Berhandlung im polizeipolitischen Prozeß, daß in einem auf Gefeßen und gefeßlichen mit der Sittlichkeit auf dem Lande bestellt ist, ersehen wir aus einem engsten Rahmen" zu halten. Im übrigen verurtheilt man mehr Verordnungen beruhenden Staatswesen, wie unser Preußen, für Vortrage, den seinerzeit der Rittergutsbefizer Dr. v. Wächter oder weniger scharf das Treiben der politischen Polizei, ohne doch eine politische Polizei in ihrer jetzigen Berfaffung überhaupt kein in einer Diözesen Versammlung in Grimma gehalten hat über dem Uebel gehörig auf den Grund zu gehen. Wir geben einige Raum mehr vorhanden ist. Ein Minifter des Inneren, der seine die geschlechtliche Unfittlichkeit auf dem Laude. Er erkannte an, daß Preßstimmen wieder: Aufgabe in großem Sinne zu erfassen vermag, hat baher keine vielfach auch die Arbeitgeber, selbst die Berbeiratheten, Die Berliner Neuesten Nachrichten" schreiben: wichtigere Aufgabe zu erfüllen, als eine Reform dieser politischen mit ihrem weiblichen Gesinde in geschlechtlichen Beziehungen stehen, Es sind schwere Schäden im Organismus der politischen Polizei vorzubereiten und mit allen ihm verfügbaren Mitteln durch deren Folgen dann durch Zahlung von Geld beglichen oder Polizei durch diese Verhandlung bloßgelegt worden, über welche die zuführen. Diese reformirte politische Polizei muß in den Rahmen durch ein Verbrechen aus der Welt geschafft werden. Große Feinde der Staatsautorität mit begreiflicher Schadenfreude zu Gericht der gesammten Staatsverwaltung und der allgemeinen Berwaltungsgezogen wird diese Unfittlichkeit nach den Darlegungen des Fach figen, und es hat sich gezeigt, daß durch diese Mißstände sogar die grundsäge eingefügt werden. Das ist das Ziel der unumgänglich mannes zum großen Theil.... leider auch durch die gebildeten innere Festigkeit des Regierungsorganismus zeitweilig erschüttert gewordenen Reform, und wenn durch diesen Prozeß sich unserer Kreise, die Berwalter auf den Gütern und durch das Militär werden konnte. Denn der Rücktritt des Ministers v. Röller ist zum theil Staatsregierung die Ueberzeugung aufgedrängt hat, daß eine solche gelegentlich der Manöver. Herr v. Wächter theilt zum Schluß noch durch die Intriguen veranlaßt worden, welche von den Bediensteten Reform im Interesse der öffentlichen Sittlichkeit und der öffent- mit, daß thatsächlich auf dem Lande in der dortigen Gegend kaum der politischen Polizei mit einer in der That unerhörten Frivolität lichen Ordnung unbedingt geboten ist, dann hat dieser traurige noch" ein Mädchen über 17 Jahre zu finden sei, welche noch nicht gesponnen wurden. Das alles hat die Verhandlung mit unanfecht- Prozeß doch noch eine segensreiche Nachwirkung gehabt. gefallen sei." Wie mag dem Paftor aus Sündenbabel diese Unschuld barer Bestimmtheit ergeben. Dagegen ist nicht klar erwiesen, daß Das Facit der Verhandlungen aber ist: Herr v. Tausch wurde vom Lande gefallen? v. Tausch mit Normann- Schumann im Komplott operirt hat, obschon freigesprochen, die politische Polizei bleibt ver: der Verdacht, daß es geschehen, durch schwere Indizien gesteigert urtheilt."

worden ist

In Sachen Ziethen hatte der Barbier Franz Androck aus Die, Berliner Zeitung " führt aus: Bornstedt kürzlich eine öffentliche Erklärung gegeben, worin er sich Es wird sich erst später ein Urtheil darüber gewinnen laffen, ob So sehr man sich auf feiten der Staatsanwaltschaft und des gegen die Unterstellung des Gerichtes, schon einmal in Sachen der moralische Gewinn, ben dieser Reinigungsprozeß gebracht hat, nicht Gerichts bemüht hat, die gerichtlichen Erörterungen über das Treiben Biethen vernommen zu ſein, verwahrte. Bei dieser Gelegenheit zu theuer erkauft ist mit dem Einsatz, den das Ansehen des Staats dabei der politischen Polizei nach Möglichkeit einzuengen, und so sicher es hatte auch Androck noch weiterer Dinge Erwähnung gethan, die ihm hat leisten müssen. Die Ausbeutung der aufgedeckten Blößen seitens ist, daß nur ein Theil, ein vielleicht sehr kleiner Theil diefes zum Fall Ziethen selbst aus dem Munde des Barbiergehilfen August Wahlbewegung in dieser Hinsicht geleistet werden! Wir fürchten aber, ist, das Erwiesene genügt zu dem Urtheile, daß wir es mit einem neigt als ein Märchen aufzufassen. Angestellte Erhebungen haben der Sozialdemokratie ist schon jetzt maßlos. Was wird erst bei der Treibens dem hellen Lichte der Deffentlichkeit ausgesetzt worden Wilhelm, dem damaligen Lehrling des Barbier Albert Ziethen be tannt geworden waren. Diese Mittheilungen war man leicht ges daß die Rückschläge fich auch nach anderer Richtung fühlbar machen moralischen Zusammenbruch zu thun haben, mit der Zerschmette- neigt als ein Märchen aufzufassen. Angestellte Erhebungen haben jedoch ergeben, daß nicht an dem ist werden, denn nicht die Sozialdemokraten allein finden in dem Prozeß rung eines verwerflichen Systems durch die Gewalt des öffentlichen denn Wilhelm den reichsten Agitationsstoff. hat in der That Das Geschwür ist nunmehr aus. Rechtsgefühls. Die Frage ist nun die: wird man, wie früher schon, seinerzeit eine Beichte abgelegt und sich gebrannt worden bis auf den Grund, aber wer kann dafür bürgen, auf's neue versuchen, aus den Trümmern des alten schlechten darin als Mörder der Frau Ziethen bekannt. Kein Geringerer daß diese Parforcetur nicht doch noch weit schädlichere Nachwirkungen Baues einen neuen Bau aufzuführen, der nicht minder schlecht derer gebracht, die ein Interesse und ein Recht darauf hatten, etwas als der Geistliche selbst hat diese Thatsachen zu Ohren haben wird?" sein müßte, oder wird man endlich einer Einrichtung darüber zu erfahren. Es trifft also den Geistlichen in keiner Weise Die Berliner Börsen 3eitung" meint: entsagen, mit welcher Zug und Trug. Verderbniß und ein Vorwurf, das Beichtgeheimniß verletzt zu haben. Der Umstand, Der Prozeß v. Tausch- v. Lützow hat, gleichviel wie das Ur- Mißbrauch ebenso eng wie natürlich verbunden sind? theil ausgefallen ist, nicht die Geschäfte seiner Urheber, sondern Die politische Polizei hat, nach den bisherigen Erfahrungen, in ihrer daß der Barbier Franz Androck von diesen Ringen, die selbst Prozeß ganz allein und ausschließlich die Geschäfte jener subversiven jebigen Beschaffenheit und bei ihrer gegenwärtigen Thätigkeit, ins- betheiligten nicht einmal bekannt waren, genaueste Kenntniß beißt, Barteien besorgen helfen, welche mit der Fiktion arbeiten, daß besondere aber zur Pflege" des Preßwesens in ihrer Art feinerlei ſpricht doch dafür, daß ihm Wilhelm s. 3. den Mord an der Frau Mark verfault sei und nichts besseres verdiene, als durch den Bu- mit dem Begriffe der politischen Polizei verbunden ist, ist eine neue Androck Gewicht beilegen kann; da bereits polizeiliche Gr. unfere heutige Staats- und Gesellschaftsordnung bis ins innerfte Daseinsberechtigung." Mit der Aufbeckung dieser Wirthschaft, die Biethen eingeräumt hat. Die nächsten Wochen dürften jedenfalls Aufklärung darüber bringen, in wie weit man den Aussagen des kunftsstaat der Herren Bebel- Liebknecht ersetzt zu werden. schwere Erschütterung der Staatsautorität erfolgt, Demgegenüber legen wir ein ganz besonderes Gewicht darauf, und man wird die Früchte davon schon rechtzeitig zu foften bekommen. bebungen im Gange sind. zu konstatiren, daß unser preußisches Beamtenthum aus der Prozeß- Go tann es nicht weiter gehen. Es ist ein Wandel nöthig, ein verhandlung nach jeder Richtung hin völlig intakt hervorgegangen gründlicher Wandel; sonst treibt man sehenden Auges dem Ber­ist, daß sich nirgends auch nur ein Schatten eines Anhaltspunttes derben zu."

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Die Mitglieder des Berliner Arbeitervertreter Vereins werden nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß die nächste Ver. fammlung am 8. Juni ausfällt. Dieselben werden zur nächsten