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greiheit

Berliner Organ

der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands

Jahrgang 2

Donnerstag, den 13. Februar 1919

Gegen den Grenzschuß.

Die Soldaten erwachen.

Darauf antwortete ber Bentralsoldatentat des VII. Armee­Yorps:

" Wir haben wiederholt festgestellt, daß die Freiwilligen. forps nicht zum Ostschuß, dagegen zur Betämpfung ber laisenbewußten Arbeiterschaft benugt wurden. Als Sozialdemokraten haben wir bie Bilicht, bewußt fonter. revolutionäre Truppenbildungen zu verhindern. Hier böse Erfahrungen mit Freiwilligen. Wann tommt die Bolfswehr? Landesverrat berübt nur der, der fonterrebolu. tionäre Bestrebungen unterstützt.

berübt Landesberrat

Gin Rechtfertigungsversuch.

Nummer 78

Nach einer weiteren Debatte wurde der Antrag Ban bauer mit 121 gegen zwei Stimmen angenommen. Ban bauer. Mühlom und Dr. Levin appellierten am Schluß der Ver­fammlung noch dringend an die Arbeiter und Soldaten, fried. lich und ohne Waffen zu bemonstrieren.

Nationalistische Unverschämtheit.

Der Feldzug gegen die Polen ist in vollem Gange. Man merkt, daß die Oberste Heeresleitung unter der Führung von Hindenburg die Regie wieder in der Hand hat. Lange Kriegsberichte", unzählige Grenelnachrichten, Einzelheiten über unbedeutende Zusammenstöße usw. zeugen bon einer emfigen Tätigkeit. Alles dies soll den Eindruc ermeden, als ob dem Militarismus wieder eine große Aufgabe gestellt fei, bei der die Mitwirkung des Die rechtssozialistische Bresse verfällt immer mehr in die arbeitalojen Offizierforps dringend erforderlich ist. Ja, auf welcher Seite Wahrheit und Recht waren. Nichts tann deutlicher als dieser Telegrammwechsel zeigen, nationalistische Tonart gurid, die fie während des Krieges felbst die bürgerlichen Kriegsberichterstatter, hinlänglich be- Noste fragt nicht nach Wahrheit und Recht für ihn spielt nur Gedankens angeschlagen hat. auf welcher Seite Wahrheit und Recht waren. Aber gegen die Bertreter des sozialistischen und internationalen rüchtigt aus vergangenen Beiten, haben sich wieder eingebie Gewalt. Der Colbatenrat hat durchaus Recht: Rose Seße, die sie gegen Kautsky und Eisner wegen deren Das Neueste ist eine freche ftellt. So wäre also alles gut vorbereitet, um den großen Feldzug gegen die Polen zu beginnen. Aber man scheint Saltung auf der Internationalen Konferenz betreibt. Beide doch die Rechnung ohne diejenigen gemacht zu haben, die in haben dort die schwere Schuld, die die deutsche Regierung an erster Linie dabei sein müssen. Nachdem bereits seit einiger dem Ausbruch des Krieges trägt, rücksichtslos dargestellt, Zeit hie und da Nachrichten auftauchen, daß die als Söldner ebenso auch die Schuld, die die rechtssozialistische Politik an getvorbenen Goldaten das Mordhandwerk häufig nach Berlin , 12. Februar. Das Gericht der Garde- Kavallerie der Verlängerung des Krieges, an der Unterstützung der furzer Zeit wieder aufgeben und nach Hause zurückkehren, Schüten- Divifion teilt zu dem in der Roten Fahne" gestern er- Negierung, an der nationalistischen Berbetung trifft. Sie berichtet jekt der Sonderberichterstatter des Berliner dienenen Leitartikel„ Der Mord an Liebknecht und Luxemburg " haben mit vollem Recht erklärt, daß diese Leute, die nicht Tageblatts" folgende sehr anziehende Einzelheiten aus und Die Tat und die Täter" folgendes mit: Es ist nicht den Mut gefunden haben, gegen den Gewaltfrieden von der so hoffnungsvoll begonnenen deutschen Offensive bei üblich, während eines schwebenden Untersuchungsverfahrens den Brest - Litowik und Bukareit zu protestieren, die öffentlich Bromberg ": Afteninhalt zu veröffentlichen. Wenn dies in der Roten Fahne" nie ein Wort gegen die Schandtaten der deutschen Krieg­Die vor einigen Tagen so hoffnungsvoll begonnene bent geschieht, ist es, wie wir wiederholen, auch auf einen, Ver. führung gefunden haben, jedes moralische Recht verwirkt sche Offensive bei Bromberg mußte tegen inner politi- trauensbruch zurückzuführen. Im übrigen bringt der Artikel, baben, von der Entente einen Frieden der Demokratie zu fer Streitigkeiten bei den Kampftruppen foweit es sich um feststehende Tatsachen bandelt, feineswegs fordern. Das fönnen nicht die Nationalisten, das können plöblich abgebrochen werden. Die deutschen Truppen neue Enthüllungen, sondern nur das bisherige Ergeb. nur die Internationalen Unabhängigen. hatten sich füdlich der Bahnlinie Bromberg- Schneidemühl eine nis der gerichtlichen Untersuchung und außerdem einige bisher ett erfrecht fich ein Menich wie der Seilmann, der brüdentopfartige Etellung in der Linie Schmiedeberg- Neu- gänzlich unbewiesene Behauptungen. Das Verfahren gegen die die nationalistische Verbebung betrieben bat wie nur irgend tirchen- Camollenst geschaffen und waren dann erfolgreich auf vier Offiziere, melche Liebknecht begleiteten und auf ihn gefchoffen ein Reventlow, über Rautsky und Eisner herzufallen und Erin und Schubin vorgestoßen. Da traten politische baben, ist feineracit fofort eingeleitet worden, ebenso gegen fie au beschimpfen, weil fie die 23 a brbeit fagen. Und Streitigteiten hindernd in den Weg. Der Bromden Oberleutnant Vogel im Falle Rosa Luremburg, bas dem berger Golbatentat hatte den Kriegsministererlag über nachi nach Ermittelung der Täter haft des Hufaren Runge auf die Kommandogewalt nicht anerkannt, die Truppen biefen unter der Beschuldigung des versuchten Mordes und der jedoch erkannten den Erlag an, brachen die Gefechts- fchweren Körperverlegung ausgedehnt werden wird. Das Ver­tätigteit ab und wählten einen neuen Soldatenrat. fahren nimmt feinen Fortgang. Daß das Gericht nichts zur Stlar Infolge dieser Ereignisse in der vordersten Linie mußte die stellung der Vorgänge unversucht läßt, geht daraus hervor, daß der Offenfibe abgebrochen werden." Untersuchungsführer vor einigen Tagen in einer Beipredning den Es ist zwar aus diesem Bericht nicht deutlich zu erken bis dahin berantwortlich zeichnenden Medafteur Schroeber ber nen, was den eigentlichen Streitpunkt avischen dem Brom- Roten Fahne" bringend gebeten hat, das angeblich vorhandene berger Soldatenrat und den Truppen gebildet hat. Immer. Material dem Gerichte zur amtlichen Bearbeitung vorzulegen oder hin geht aus ihm deutlich hervor, daß die Beit endgültig die Gewährleute für die behaupteten angeblichen Tatfaden borbei ist, in der sich die Soldaten als willenlose Kreaturen zu nennen oder die Gewährsleute zur Meldung beim Gericht zu Threr Vorgesetzten die Anochen entzmei schießen lassen, und beranlaffen. Die Aufflärung des oben erwähnten Vertrauens­baß es verfrübt ist, au glauben, daß die Wiederherstellung bruches ift dem Gericht für die Feststellung des Sachverhaltes felbst alter Zustände die einmütige Zustimmung der Soldaten völlig gleichgültig. Nachdem der Redakteur Schroeder hierzu nur ausweichende Antworten gegeben hat, ist sofort an die Redaktion selbst ein entsprechendes Ersuchen abgegangen. Eine Antwort hier auf ist aber noch nicht erfolgt.

finde.

Straßenlämple in Brzs'au.

der Vorwärts", der unaufhörlich nach dem Sieg geschrien und die Revolution bekämpft hat, fällt über Cisner her, der gesagt hat, daß die Leute, die nie den Mut gefunden haben, die deutschen Kriegsgreuel öffentlich anzuflagen, die mitgeholfen haben, fede Distuffion im Reichstag möglichst zu verhindern, fein Recht haben, über die Behandlung der Gefangenen jebt Entrüftung zu prästieren.

Die rechteipzialistischen Journalisten, die nach dem 9. November etwas fleinlaut waren, wittern eben den Kon­junkturumschrung: die ganze Politif der Regierung bat ja wie zur Neustärkung des Militarismus, jo zur Wieder­belebung des Nationalismus geführt.

Aber wir möchten die Herren doch zur Vorsicht mahnen. In Bern haben die rechtsfosialistiichen Ver­treter fo etwas wie ein guldbekenntnis ab­gelegt. Die Internationale bat ibnen geglaubt. Nur unter dieser Vorausiegung hat sie die Rechtssozialisten in die Internationale zugelassen. Wir wissen, daß diese Er­In später Stunde geht uns auf die Darstellung der Klärung gar feinen Wert hat, daß die Rechtssozialisten da­In Breslau ist es gestern nachmittag zu blutigen Busammen. Roten Fahne" der vorstehende klägliche Rechtfertigungsver- mit nur vermeiden wollten, daß sie von der ganzen Inter­ftößen gekommen. Im Anschluß an eine im Sirkus Busch statt. Such der Garde- Schüßen- Kavallerie- Division zu. Da au nationale gebrandmarkt werden. Aber so plump sollten die gefundene Arbeitsfofenverfammlung 80g ein Trupp negeben wird, daß man die Enthüllungen der Noten| Journalisten die Doppelzüngigkeit ihrer Beute denn doch von 500 bis 600 Mann vor das Untersuchungsgefängnis in der Fahne" bereits gefannt bat, fo ist es umio skandalöjer, daß nicht aufdecken. Und noch eins: Wenn davon gesprochen Graupenstraße. Dort hatte man zwei Arbeiter eingesperrt, weil man gegen die Mörder nichts unternommen hat, sondern wird, wer die deutsche Sache vor dem Ausland schädigt, ip fie auf offener Straße gegen den Eintritt in die Grensfahus. erft Demnädit" die Ermittlungen gegen den mörder Rosa muß doch gefagt werden, daß die rechtssozialistischen Führer truppen Sfimmung gemacht hatten. Eine Abordnung begab fich Luxemburgs ausdehnen wird.( Eiche Seite 2.) in das Gebäude, um über die Freilassung dieser beiden Gefangenen zu verhandeln. Währendessen soll, wie die T. 11. meldet, die Menge in das Gebäude cingedrungen sein und verfucht haben, die Befreiung mit Gewalt durchzuführen. Die Sicherheitsmann­schaften eröffneten daraufhin auf die britslosen mit Gewehren

Demonftraf'onen in München .

da sehr still sein sollten. Sie waren es, die es verhindert Gaben, daß die fompromittierten Personen aus dem Vordergrund verschwinden. Sie sind es, die daran denken, daß Herr Scheidemann, der im ganzen Ausland verachtete und verhaßte Kaiserfogialist, als Führer der In der geftrigen Abendsizung des Münchener Friedensverhandlungen in Aussicht genommen ist. Sie und Maschinengewehren das Feuer. Schn bis zwölf Berfonen find Arbeiter rates fam es bei der Debatte über einen Antrag sind es, die Herrn Dr. David, der stets die Bethmann­

babei getötet, mehrere verwundet worden.

Ein Telegrammwechsel.

München , 12. Februar. ( W. Z. B.)

des Mitgliedes der revolutionären Arbeiterräte Landauer politik in allen Stüden gedeckt und unterstützt hat, ins ( Jinabhängiger) zu Sturmfgenen. Nachdem Landauer Auswärtige Amt gerufen und jetzt wieder in den Vorder­jcinen Antrag, der für fommenden Sonntag eine große Degrund geschoben haben. In ihrer Regierung fitt Herr monitration der gesamten Münchener Arbeiterschaft für oste, der nationalistische Seber der Chemnitzer Volks­bie Sicherung des Rätesy items berlangt, begründet stinne", der Verteidiger des U- Boot- Krieges, der Wieder Der Zentralrat des VII. Armeetorps in Münster . und die Mitglieder des revolutionären Arbeiterrates Mübiam aufrichter des Militarismus. ist, wie wir bereits berichteten, vom dortigen Generalfommande und Dr. Levin für den Antrag gesprochen hatten, ergriff der Wenn die Entente an die Geistesänderung des deut­aufgelöst, seine Mitglieder sind verhaftet. Dieser Auflösung ging Präsident der bisherigen provisorischen Nationa verlammlung ichen Volkes nicht glaubt, wenn die Vertreter eines ge­ein Telegrammwvechiel voraus, ber die ganze Angelegenheit in bas Abgeordneter Schmitt( Sozialdemokrat), das Wort und wandte mäßigten Friedens in Paris unterliegen sollten, dann ist es fich gegen den Spartafismus. Im Verlauf seiner Rede kam es die Schuld der Mehrheitssozialisten, die richtige Licht setzt.

„ Uus wird gemeldet, baß Soldatenrat Anwerbung für Chau derart stürmischen Unterbrechungen, daß der gerade ihre kompromittierten Männer in den Vordergruns fub verhindert und Freiwilligenforps auflöfen will. Das wäre Medner nicht weiter sprechen fonnte, worauf er und ein großer ftellten aus persönlichen Gründen, aus Prestigerücksichten immste: Landesverrat und würde unnachfichtig geahndet Teil der gewerkschaftlich organisierten Arbeiterräte demonstrativ und auch deshalb, weil ihnen jede Kenntnis des Auslandes fehlt und sie meinen, feine Rüdsicht nehmen zu brauchen,

werben.

Reichsregierung Roste."

ben Saal verließen.