Einzelbild herunterladen
 

herausgezogen. Kleinere Unfälle sind aus den Feiertagen in großer Bahl gemeldet:

-

=

wurde namentlich am Kopfe fchiver verlegt und mußte in ein Kranken- davon überzeugt hatte, daß der angebliche Patient auch wirklich haus gebracht werden. das Bett gehütet und daß die Konsultation" sich darauf Am ersten Feiertage gerieth der Pferdebahn- Schaffner Degner, Durch einen Kopfsprung beim Baden ist der 30 Jahre alte beschränkt hatte, daß Angehörige des Pf. zum Arzt ge­als er mit einem Wagen das Depot in der Waldstraße in Moabit Thierarzt Ernst Huguenin aus Kyritz zu Tode gekommen. Am gangen und dessen Nath in Anspruch genommen hatten. Hierin der Verstoß verlassen wollte, mit dem Kopf zwischen die Wand der Tramway Sonnabend Morgen um 8 Uhr ging er mit einem Ropisprung ins wurde gegen§ 278 Str. G. B. gefunden. und einen Pfeiler. Er erlitt hierbei außerordentlich gefährliche Wasser, stieß mit dem Kopfe auf den Boden auf und brach sich das Der Angeklagte gab an und dies wurde durch die Zeugen den daß er Quetschungen, sowie auch innere Verlegungen und mußte nach dem Genick. Ein bekannter Gasthofsbesitzer brachte den Verunglückten vernehmung bestätigt Kellner Pf. schon Am Krankenhause in Moabit überführt werden. einem wiederholt alt sofort nach Berlin in ein Krankenhaus. Hier fam er zwar noch Magenleiden behandelt habe. Beim Abspringen von einem Pferdebahn- Wagen stürzte am ersten lebend an, verschieb aber bereits am selben Abend. Der Berunglückte 28. November feien Angehörige des Pf. wiederholt bei ihm Feiertage in der Bergstraße in Rigdorf ein Arbeiter so unglücklich, war unverheirathet. erschienen mit der Bitte, den wiederum Erkrankten zu besuchen, daß er mit gebrochenem rechtem Unterschenkel und einer, anscheinend er habe es abgelehnt mit dem Bemerken, daß er das Leiden ja fenne, werden mußte. man dann später die Bitte an ihn richtete, dies zu bescheinigen, habe er es im guten Glauben gethan. Der Staatsanwalt hielt dafür, daß das eines Raths von seiten dritter Personen nicht eine Konsultation" nennen Beugniß in zwei Punkten unrichtig sei, erstens fönne man die Einholung und zweitens wußte der Angeklagte garnicht, ob der Patient wirklich das Bett gehütet habe und habe hüten müssen. Er beantragte gegen den Angeklagten eine Gefängnißstrafe von sechs Monaten. Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Wronker, führte aus, daß die Anklage unhaltbar fei. Einen Arzt fönne man mündlich, schriftlich, telephonisch oder eine durch andere Rath angehen,

leichten Gehirnerschütterung nach einem Krankenhause gebracht gegen Mittag zwei Droschten zusammen. Der Zusammenprall war Patient folle Umschläge machen und im Bett liegen bleiben. Als

Am Nachmittage desselben Tages wurde das in der Barnim so heftig, daß die drei Jufassen und der Kutscher der einen straße 37 wohnende Fräulein F. von der Equipage eines Arztes einer der Infassen, der Arzt Dr. Rothstein aus St. Louis , er Droscute auf das Pflaster geschleudert wurden. Der Kutscher und überfahren und an beiden Füßen verletzt. Die Dame wurde auf litten anscheinend schwere innere Verlegungen, die Frau und ihren Wunsch nach der elterlichen Wohnung geschafft. Am Pfingstheiligabend ereignete sich ein schwerer Unglücks. Tochter des Arztes, bie gleichfalls aus dem Wagen geschleudert fall in dem bekannten Restaurant von Jacob an der Köpenicker wurden, scheinen mit geringen Hautabschürfungen davongekommen Landstraße in Treptow . Die 26 jährige Köchin Bruthan war mit au ſein. Sem Sengen von Geflügel beschäftigt und goß den Spiritus aus einer größeren Flasche in das zum Sengen benußte Gefäß, in welchem Pch noch etwas brennender Spiritus befand. Der Inhalt der Flasche

wunden.

Aus den Nachbarorten.

" 1

um

Ein erschütterudes Drama hat sich am Pfingstfonntag in Ronfultation" fei es immerhin. Auch habe der Angeklagte feft explodirte und der brennende Spiritus ergoß sich über die Kleidung der Bichelsdorf bei Spandau zugetragen. Ein Flaschenbierkutscher der davon überzeugt sein können, daß sein Patient wie in früheren B. sowie des danebenstehenden Dienstmädchens Lemte. Die B. erlitt so beften schwere Verletzungen, daß sie gestern in dem Briger Krankenbaufe, Pichelsdorfer Brauerei namens Adolf Weber, 29 Jahre alt, hatte Fällen das Bett gehütet habe; jedenfalls sei das Bengniß im behen und erkannte auf Freisprechung. wohin sie gebracht worden war, verstarb. Die 2. sowie auch der ein Liebesverhältniß mit der 25 jährigen Tochter der Wittwe Bruck Glauben ausgestellt. Diefen Ausführungen trat der Gerichtshof bei zu Hilfe eilende Buffetier des Lokals erlitten leichtere Brand- mann in Pichelsdorf. In letzter Zeit war die Neigung des Mädchens zu dem Geliebten erfaltet, obwohl aus dem Verhältniß beider ein ,, Vaterlandslofer Geselle" eine Beleidigung? Ein Einen rohen Scherz leistete sich am zweiten Feiertage Nach. Rind hervorgegangen war. Die Ungetreue hatte ihre Liebe neuer- interessanter Beleidigungsprozeß ist in Elberfeld anhängig gemacht mittags ein etwa achtzehnjähriger Bursche. Derselbe stand mit dings einem Sergeanten des 3. brandenburgischen Trainbataillons worden. In der Hiße einer politischen Debatte, die zwischen einem einem vierjährigen Knaben in der Nähe von Schildhorn am gewendet und wies den bisherigen Liebhaber, der auf Heirath uferlosen" Marineschwärmer und einem Mitgliede der Friedens­drang, ab. Der Verschmähte schlich sich nun am ersten gesellschaft dafelbst stattfand, schleuderte der erstere seinem Gegner Ufer der Havel und machte sich daraus ein Vergnügen, den Kleinen in die Arme zu nehmen und zu schwenken, als ob er ihn Pfingsttage früh 3 Uhr in das Haus der Wittwe Bruckmann, die Worte ins Geficht: Sie sind ja ein vaterlandslofer ins Wasser hineinwerfen wollte. bei der auch die Tochter mit ihrem Kinde, einem jetzt 13/4 jährigen eselle!" Daraufhin hat der Friedensfreund die Privatklage Hierbei verlor der junge Mensch Knaben wohnt, und nahm diesen, der in einer Wiege schlief, un- erhoben, und das Gericht wird nun die interessante Frage zu ent­das Gleichgewicht und stürzte mit dem Kinde in die Fluthen. Die bemerkt an sich. Dann begab er sich an das nahe gelegene Ufer der scheiden haben, ob der Auseruck Vaterlandsloser Gefelle" eine Be­Infaffen eines Ruderbootes, die den Borgang beobachtet, kamen den Savel und stürzte sich mit dem Kinde in den Fluß; beide ertranken. leidigung enthält. mit den Wellen Kämpfenden zu Hilfe und es gelang, die beiden, Etwas später wurde das Kind von den Frauen vermißt und bei Aus dem mecklenburgischen Junkerparadics. Der Guts wenn auch in besinnungslosem Zustande, zu retten. den Nachforschungen fand man bald die Leichen des Mannes und pächter Rizmann auf dem gräflich v. Schact'ichen Gut Zülow bei Puhlmann's Baudeville Theater ist am Sonntag in die des Kindes nahe am Ufer in der Havel . Weber fubr seit längerer Holthusen hatte seinen Knechten verdorbenes Echweinefleisch zu essen Sommersaison eingetreten. Das bedeutet, daß fortan dem Publikum Zeit den Flaschenbierwagen nach Charlottenburg ; er war ein ordent- geben laffen. Die Knechte waren daran erkrankt und beschwerten ein Sonntagsgenuß geboten wird, der sich, was die Ausdehnung licher Mann. fich bei dem Dienstherrn. Dieser fuhr sie hart an und schalt, daß fönnten, wenn gehen betrifft, immerhin sehen lassen tann. Die erste Nummer des Pro­ihnen das Essen nicht gefiele. Nach einer Mittheilung des Ersten Staatsanwalts beim fie grams beginnt um 4 Uhr und die letzte schließt gegen Mitternacht. Landgericht Potsdam ist am 1. Juni am Buhnenkopf des Auf dem Flur fam es dann zu einem Wortwechsel, der ein gericht­Aber auch was die Qualität der Leistungen betrifft, so kann dies Schlehnigsees die schon start in Verwesung übergegangene Leiche liches Nachspiel hatte, indem die Beschwerdeführer wegen Haus­Theater durchweg in Ehren bestehen. Das Programm besteht aus eines Mannes gefunden, die nach ärztlichem Gutachten schon drei friedensbruchs und Dienstvergehens angeklagt wurden. Das Schöffen­Konzert- Nummern, dramatischen Darstellungen und Spezialitäten- bis vier Wochen im Waffer gelegen haben fann. Der Tod ist gericht zu Schwerin aber überzeugte sich von der Unschuld der Nummern. Sehr erbaulich schließt ein Berliner Lebensbild Eine zweifellos durch eine schwere mit einem scharfen Instrument von Angeklagten und erkannte auf Freisprechung, troydem der alltägliche Geschichte", das mit gutem Humor von einem eifrigen fremder Hand zugefügte Echädelverlegung herbeigeführt morden. Staatsanwalt einige Wochen Gefängniß, sowie zehn Mark Geld­Ensemble gespielt wird, lebhaft beflatscht wurde eine Operette Der Verstorbene war 1,72 Wieler groß, batte dunkelblonde 8 Zenti- strafe beantragt hatte. Mannschaft an Bord"; und das Spezialitäten- Programm ist so viel feitig, daß es überhaupt faum möglich ist, die Nummern alle aufzu­zählen. Als besonders sinnvoll sei erwähnt, daß beim Vortrage einer Szene aus dem Rattenfänger von Hameln vier lebendige weiße Hatten auf der Bildfläche erscheinen; gewiß der Gipfelpunkt naturalistischer Kunst. Bei derartigen Leistungen nimmt es tein Wunder, daß das Publikum das hübsche Lokal in der Schönhauser Allee dichtgedrängt füllt.

=

Ueber die Benutzung des Fahrrades durch die Unter: offiziere und Mannschaften der Berliner Garnison hat das Gouvernement eine neue Verordnung erlassen. Nach derselben find von den Bataillons- Kommandos nur solchen Unteroffizieren Fahr­farten auszustellen, deren Dienftalter und außerdienstliche Führung Garantie für ein ordnungsmäßiges und den Verkehr nicht hemmendes oder erschiverendes Fahren bieten. Gefreite und Gemeine dürfen nach der neuen Verordnung das Fahrrad innerhalb des Weichbildes Berlins nur auf dienstlichen Befehl und zu dienstlichen Zwecken, also 3. B. zum Ordonnanzdienst ze.. benutzen. Jede Verwendung des Fahrrades für private Zwecke ist ihnen bei Strafe verboten worden. Für privates Radfahren dürfen ihnen daher keine Fahrkarten aus­gestellt werden.

Die Feuerwehr hatte während der beiden Feiertage siebzehn Brände zu löschen. In fünf Fällen handelte es sich um Seloft entzündung von Preßkohlen auf den Güterbahnhöfen der Görlizer, Dresdener und Nordbahn, in der Invalidenstr. 140 und Dunder straße 83. In einem Falle brannte die Kajüte eines am Maybach ufer liegenden Kahus, und in allen anderen Fällen waren Wohnungs­brände zu löschen.

Der Brand in der Schering'schen Fabrik fordert noch immer Opfer unter den Feuerwehrleuten. Der bei dem Feuer anscheinend nicht schwer beschädigte Feuerwehrmann Bartmann er frantte im Laufe des ersten Pfingsttages plöglich so schwer, daß er in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Sein Zustand besserte sich bis gestern um ein weniges, ist aber noch sehr bedenk­lich, wenn auch gerade fein besonderer Grund für die Lebensgefähr lichfeit vorliegt. Das Befinden des Oberfeuermanns Rothe und der Feuermänner Schwabe und Henn war am zweiten Pfingsttage noch unverändert.

meter lange Haare, röthlich blonden Schnurrbart, im Oberkiefer vorn und hinten und im Unterkiefer hinten sehr defekte, vorn gute zähne. Wer Angaben über die Berson des gewaltsam Getödteten, über die Zeit, den Ort oder die Umstände der Tödtung oder über den Thäter machen kann, wolle der nächst erreichbaren Polizeibehörde oder der Staatsanwaltschaft in Potsdam Nachricht geben.

Einen schrecklichen Selbstmord hat in Rigdorf ein fait 60­jähriger Pensionär Gräfe begangen, indem er sich mit einem Rasir messer erst an beiden Armen die Pulsadern und dann den Hals durchschnitten hat.

Ein geisteskranker junger Mann, der 20 Jahre alte Mecha­niter Arthur Meusel aus Echöneberg, ist seit dem 1. ds. Mis. ver­schwunden.

Gerichts- Beifung.

Versammlungen.

-

"

Der V. Kongreß der Arbeiter- Stenographen- Vereine Deutschlands ( System Neuftolze) tagte am Pfingssonntage den 6. Juni cr. in Berlin , Lindenstr. 106, bei Zubeil, in welchem Lokale der Berliner Verein jeden Freitag seine Sigungen abhält. Aus dem Geschäfts- und Rassenbericht ging hervor, daß zu den bisherigen 30 im Laufe des letzten Jahres 6 neue Vereine und diverse Einzel mitglieder dem Verbande beigetreten sind und die Mitglie erzahl sich dem entsprechend vermehrt. Leider konnte die Agitation nicht in dem Maße betrieben werden wie früher, da der Vorstand bis auf 2 Personen reduzirt wurde, welche vollauf mit der Erledigung der Berbandsgeschäfte zu thun hatten. Der Kongreß hat aber durch entsprechende Statutenänderung und Wahl von bewährten Personen in den Vorstand dahin gewirkt, daß in dieser Beziehung ein baldiger Ausschwung zu er Eine in ihrem Verlanfe interessante Verhandlung, deren hoffen ist. Ebenso ist die Leitung des Drgans, Der Arbeiter Ausgangspunkt nicht weniger als neun Jahre zurückliegt, beschäftigte stenograph ", welches leider ein Defisit von 10 Mart verursacht hat, am Sonnabend die vierte Straftammer des Landgerichts 1. Fil. I. wieder in die Hände des neuen Vorsitzenden, Genossen Bendschneider unterhielt im Jahre 1888 mit dem Kaufmann G. ein Liebes- Hamburg, Bremer Straße 28, gelegt und damit die Geschäftsführung verhältniß, welches ihrer Angabe nach nicht ohne Folgen blieb. Als vereinfacht worden, indem die auswärtigen Mitglieder nunmehr nur Die J. noch mit einer Person zu forrespondiren haben. sie dies ihrem Bräutigam mittheilte, verließ er fie. Ferner lag dem will ihm vorher mitgetheilt haben, daß sie die Hilje der Kongreß ein Antrag vor, welcher die Errichtung einer Prüfungs­Hebamme M. in Anspruch nehmen wolle, um die Folgen ihres fommission bezweckte, die allen das Einigungsgebiet berührenden Fragen Umganges mit ihm zu beseitigen. Anfangs dieses Jahres wollte ihre Aufmerksamkeit zuwenden und dahin streben soll, daß nur von diefer sich die J. mit einem anderen Herrn verheirathen. Dadurch Kommiffion geprüfte Mitglieder zum Unterrichten in den Vereinen erwachte die Eifersucht des früheren Liebhabers G., der zugelaffen werden. Der Entwurf soll zunächst gedruckt und dann erfolglos verfuchte, wiederum mit der J. anzufnüpfen. Die den Vereinen unterbreitet werden. Ein Antrag: Wie stellt sich 3. war kaum verheirathet, als sie sowohl wie die früher der Verbandstag zur Abhaltung eines internationalen und inter­von ihr namhaft gemachte Hebamme eine Anllage wegen Ver- fyftemalen Arbeiter- Stenographen- Kongreffes?" wurde als verfrüht brechens gegen das feimende Leben erhielten. Die J., welche ihren bezeichnet und eine sich dabin aussprechende Resolution angenommen. früheren Liebhaber für den Urheber der Anzeige hielt, geftand die That Nachdem dann die Diätenfrage geregelt und ein Antrag, den in der Voruntersuchung ein, während die Hebamme ihre Schuld mit aller näd fien Kongreß nach zwei Jahren abzuhalten, angenommen war, Entschiedenheit bestritt. Im Termine zog auch die erste Angeklagte ihr schloß Gen. Bendschneider den Kongreß mit der Bitte, daß die früheres Geständniß zurück. Der Staatsanwalt beantragte gegen beide Witglieder danach trachten mögen, die erworbenen Kenntnisse in Angeklagten das Schuldig. Rechtsanwalt Wiener, der Bertheidiger Arbeiterversammlungen praktisch zu verwerthen. der F, führte aus, daß sich das Verhalten derselben vom psycho­logischen Standpunkte aus recht gut erflären laffe. Sie habe da mals durch die unwahre Angabe ihren Bräutigam zur Heirath drängen wollen und sich nachher geschämt, dies einzugestehen. Der Gerichtshof entschied sich für Freisprechung beider Angeklagten.

Arbeiter- Bildungsschule. Die Bibliothet in der Norbschule Brunnen ftr. 25, ist für die Mitglieder an folgenden Tagen geöffnet: Sonn tags, vormittags von 10-12, Dienstags und Freitags, abends 9 bis 10 Uhr. Mitgliedsbeiträge werden an biefen Tagen in der Nordschule entgegen

genommen, ebenso in folgenden Zahlftellen: Gotifr. Schulz, Admiralfir. 40a. Schöning, Köpnickerstr. 68; Reul, Barniftr. 42; Babiel, Rosenthaleritr. 57. Bleinert, Müllerstr. 7a; Burghause, Putbuserstr. 32; Blankenfeld, Stephanstr. 29, Werner, Bülowoftraße 59; Grube, Mariendorferstraße 5; Kaßler, Junterstraße 1; 6. Königs, Dieffenbachstr. 30. Alle Buschriften find an den Vorsigenden Baul Müde jr., SO. Man­

teuffelstr. 128, Geldfendungen an den Kassirer H. Königs, S. Dieffenbachstr. 30, au fenden. Echwebenftr. 18, v. 1 2. Ade Neuberungen im Bereinskalender find zu richten an Briebrich tortum, Manteuffeliir. 49, v. 2 Tr.

arbeiter- Sängerbund Berlins und Umgegend. Borsigender Ab. Neumann,

Sund der geselligen Arbeitervereine Berlins und der Umgegend. Vor­

sigender P. Gent, Dresdenerfir. 107/108. Alle Buschriften, den Vereinstalender betreffend, find an. Ben bir, Alexandrinenstraße 100, zu richten. Landsmannschaft der Schleswig- Holsteiner. Heute, abends 8% Uhr: Bufammentunft in Feuerstein's Festsälen, Alte Jatobstr. 75.

Nach den neuesten Feststellungen find drei Offiziere und 57 Mannschaften der Feuerwehr, welche an den Löscharbeiten bei der Schering'schen Fabrit betheiligt waren, infolge Einathmens giftiger Gase schwer erkrankt. Ein Opfer feines gefahrvollen Die Schwurgerichtsperiode des Landgerichts I schloß am Berufes, der beim Brande der Schering'schen Fabrik tödtlich ver- Sonnabend mit der Verhandlung einer Antlage wegen vorfäßlicher unglückte Ober- Feuerwehrmann Wilhelm Krüger, wurde am ersten Brandstiftung ab. Der Kaufmann Robert Hübener und fein Feiertag auf dem neuen Johannis- Friedhof in Plößensee zu Grabe Kommis Wilhelm Brandt wurden aus der Untersuchungshaft Zahlreiche Leidtragende gaben ihm das letzte Geleit. vorgeführt. Sübener besaß an der Ecke der Thurm- und Rofio getragen. Mit der Wittwe und drei Kindern folgten dem Sarge zwei Brüder straße ein Kolonialwaaren= Geschäft, welches er bedeutend des Verstorbenen. über den Werth versichert hatte. Am Nachmittage des zweiten Aus Furcht vor Strafe ist der 33 Jahre alte Bierfahrer Weihnachtsfeiertages des vorigen Jahres brach in dem Keller unter Hermann Sellesnick aus der Schliemannstr. 12 ins Waffer gegangen. dem Hübener'schen Laden Feuer aus, einige Stunden nachdem Brandt Hübener hatte sich schon des Es handelt sich um traurige Folgen einer fortgesetten Hänselei. S., das Geschäft verlassen hatte. entfernt. Daß das bald Feuer, welches der bei Bögow ge= einen Flaschenbier- Wagen fuhr, wurde von Morgens feinen Arbeitsgenossen fortwährend mit Spignamen geneckt. öfcht wurde, angelegt war, unterlag feinem Zweifel, wurde Das geschah auch am 31. v. M. wieder auf dem Hofe der auch von beiden Angeklagten anerkannt, aber entschieden bestritten Brauerei. Der Mann wurde darüber so aufgebracht, daß er eine fie, daß fie dabei die Hand im Spiele gehabt. Beide behaupteten, Die juristische Sprechstunde findet Montags, Dienstags, Ler Staatsanwalt vertrat& reitags und Sonnabends, abends von 7-8 hr statt. Flasche ergriff und damit seinem Kollegen über den Kopf schlug. vor einem Räthsel zu stehen. der umfangreichen Beweisaufnahme die Ansicht, Da er glaubte, ihn schwer verletzt zu haben, so fehrte er weder auf grund der M. G. 300. Sie. 2. G. 1. und 2. Ja. K. N. 79. Falls nicht zur Arbeitsstelle noch nach Hause zurück. Niemand wußte, wo er daß nur die beiden Angeklagten den Brand angelegt haben der schwierige Nachweis geführt wird, daß die Tante bei Abfaffung des geblieben war, bis man am Sonnabend seine Leiche in Charlotten- tönnten und zwar habe Hübener seinen Angestellten Brandt dazu Teftaments zurechnungsunfähig war, würde die Anfechtung erfolglos fein. angestiftet. Die Vertheidiger wiesen darauf hin, daß nur Verdachts: Sie können Ihre Forderung gegen die Erben geltend machen. burg aus dem Landwehrkanal landete. gründe, aber keine Beweise gegen die Angeklagten vorlägen. Die Wenn Sie eine frankenversicherungspflichtige Arbeit ausüber: ja, sonst nein. Geschworenen verneinten fämmtliche Schuldfragen, worauf die An­geflagten freigesprochen und sofort der Freiheit wiedergegeben

worden.

Gegen den praktischen Arzt Dr. Rudolf Krüger ist ein Haftbefehl wegen eines schweren Sittlichkeitsverbrechens erlaffen Die zehn Berliner Unfallstationen wurden im Monat Mai 1897 in 1645 Fällen gegen 1366 im gleichen Monat des Vorjahres für erste Hilfe in Anspruch genommen und zwar 1437 mal bei Un fällen und 208 mal bei plöglichen Erkrankungen. In den Stationen wurden 1530, außerhalb derselben 115 Personen behandelt.

wurden.

Erhängt hat sich am Sonntag der 28 Jahre alte Bügler Edmund H. aus der Pappelallee 18. Verzweiflung über ein unheil das Kammergericht bares Leiden soll den Unglücklichen zum Selbftinorb getrieben haben. an.

Briefkasten der Redaktion.

Witterungsübersicht vom 8. Juni 1897.

Barometer

hand in mm.

reduzirt auf

d. Meeressp.

WNW

300103-35Bindrichtung

WNW

Windstärke

129024422( Stala 1-12

Wetter

wollig

woltig

wolfig bedeckt

halb bedeckt

Temperatur

7. K.

ny3d gou 12 1154177-18916

( 50.4° R.)

Der praktische Arzt Dr. R. stand am Sonnabend vor der 7. Straftammer des Landgerichts I. unter der Anklage, wider befferes Wissen über den Gesundheitszustand eines Menschen zum Gebrauch Stationen. bei einer Behörde ein unrichtiges Zeugniß ausgestellt zu haben. Das Landgericht hatte ursprünglich abgelehnt, gegen den Angeklagten einzuschreiten; auf die Beschwerde des Staatsanwalts ordnete aber die Einleitung des Verfahrens Swinemünde Der Anklage lag folgender Sachverhalt zu grunde: Hamburg Der Kellner Pf. war vom Schöffengericht zu einem Monat Berlin Sind keine Arbeiter zu haben? Befremdliches Aufsehen Gefängniß verurtheilt worden. Er legte Berufung ein, die aber ver- Wiesbaden . erregte es gestern, daß beim Umzug der Baumwollfirma Friedländer worfen wurde, da er zum Termine vor der zweiten Instanz nicht München u. Maß von der Heiligegeiftstr. 5 nach Bischofstr. 8 nicht weniger erschien. Nun beantragte Pf. die Zurückverseßung in den vorigen Wien . als 14 Soldaten vom Alexander- Regiment beschäftigt wurden. Sind Stand, indem er geltend machte, daß er am Tage des Termins Haparanda. aivilistische Arbeiter der Firma vielleicht zu theuer? frankheitshalber das Bett babe hüten müssen. Man forderte Betersburg. Bu einer blutigen Mefferstecherei tam es am Morgen des ihn auf, dies durch Beibringung eines ärztlichen Atteftes zu Gort. zweiten Feiertages beim Ruchenbacken zwischen zwei Gefellen des beweisen. Darauf brachte Pf. ein von dem Angeklagten Dr. R. Aberdeen. Bäckermeisters Müller in der Tieckstraße 12. Einer der Gefellen ausgestelltes Zeugniß bei, worin ihm bescheinigt wurde, daß er Paris . Namens Schmidt hatte das Messer seines Nebengesellen zum Ab-| den Angeklagten am 28. November- dem fraglichen Tage- fonfultirt fraßen einer Kuchenform benußt, worauf letterer so aufgebracht und derselbe das Bett gehütet habe. Da es auffällig erschien, Wetter. Prognose für Mittwoch, den 9. Juni 1897. Nachts fühl, am Tage etwas wärmer, vielfach heiter, zeitweise wurde, daß er das Messer ergriff und damit wüthend auf Schmidt daß Pf. dies Attest nicht schon am Tage des Termins dem Ge­losstach. Dann schlug er dem plöglich Ueberfallenen auch noch mit richtshofe unterbreitet hatte, so wurden Ermittelungen angestellt. woltig bei ziemlich frischen nördlichen Winden, keine oder unerheb Berliner Wetterbureau. den Scherben einer zertrümmerten Form auf den Kopf. Schmiot Es ergab sich, daß der Arzt sich nicht aus eigener Anschauung liche Niederschläge

bedeckt

759

·

762

NW

761

764

NW

764

760

WNW

755

NO

3

bedeckt Regen halb bedeckt

13

NO

Dunst

-

760 767 763