Ben ber Revolution haben gezeigt, daß die politische Dento­fratie einen notwendigen Uebergang zur sozialistischen Demokratie bildet, daß aber bereits in der Uebergangszeit berfassungsmäßige Befugnisse des Zentralrats der Arbeiter. räte eine unentbehrliche Ergänzung der politischen Demo­fratie bilden müssen.

Dann wird der Parteitag dazu übergeben fönnen, fichere Grenzen nach rechts und links zu ziehen. Indem wir eine grundsätzliche sozialistische Politik fordern, die allen Opportunismus und jeden Kompromiß mit den bürgerlichen Barteien ablehnt, stellen wir uns in schärfsten Gegensatz zu der Politik der rechtssozialistischen Führer, die heute zu den Wegbereitern der Konterrevolution, zu den Helfershelfern der bürgerlichen Reaktion geworden sind. Gegen diese Politik gibt es für uns nur eines: den schärfften, unerbitter­lichsten Kampf.

Von der Kommunistischen Bartei aber trennt uns nicht das Endziel, nicht die Ungeduld, mit der wir es erwarten. Aber wir meinen, daß die Wege, die sie einschlägt, nicht zum Biele führen, daß ihre Taktik das Proletariat zersplittert und schwächt, und daß die einfache Formel, alle Macht den Arbeiterräten, nicht ausreicht für die ungeheuer verwidelte und schwierige Situation, in der sich das Proletariat be­findet.

Wenn der Parteitag feine Aufgabe der Klärung erfüllt, wird er die Grundlage geschaffen haben, auf der das Prole­tariat endlich auch in Deutschland seine Einheit wiederfinden fann. Der Opportunismus, die Grundfatlosigkeit der Füh rung hat das Proletariat gespalten. Nur auf revolutionärer Grundlage kann es feine Einheit wiederfinden. Und es muß sie wiederfinden, wenn es die ungeheuren Schwierig. felten überwinden und zu seinem endgültigen Siege fort­schreiten will.

Die Beratungen des Barteitages müffen fich vollziehen, während draußen die Maffen in stürmischer Erregung sich befinden. Das gibt diesem Barteitag seine Signatur. E3 ist eine Tagung der Revolution und ihr oberster Bwed ist, ber Revolution zu dienen.

Die Streiflage in Mitteldeutschland .

Leipsis, 1. Märs, 7 hr.( Eigener Drahtbericht.) Die Beamten der städtischen Stassen, die die Auszahlung der Arbeits. losenunterstübung zu bewirken haben, und die im Streit sind. find an die Streilleitung berangetreten mit bem Ultimatum, baß fie die Tätigkeit erst wieder aufnehmen würden, wenn Gas. wefe, Elettrizitätswert, Straßenbahn und Eisenbahn wieder in Betrieb sein würden. Es ist den Beamtenausschüssen, bem Oberbürgermeister und den Ratsherren erklärt worden, daß mur bie bebingungslose Wiederaufnahme der Arbeit der Beamten in Betracht komme. Nach einigem Sträuben und nachdem mit Repreffalien von uns gedroht wurde, erklärten sich die Beamten bereit, bie Arbeit wieder aufzunehmen, und zwar am Montag. Nach noch unbestätigten Nachrichten sollen die Roblenarbeiter in Borna nach Zugeständnissen der fabfischen Regierung bie Arbeit wieder aufgenommen haben.

Gotha , 1. März,% 7 Uhr abends.( Eigener Drahtbericht.) Es wird nach wie vor gestreift, fonft ist alles ruhig. Es ist eine Sozialisierungs. Vorbereitungs. Rommission eingefekt worden. Es foll also hier praktische Arbeit geleistet terben. Diese vorbereitende Eogialiferungs- Rommission foll sich auch mit anderen Städten in Verbindung setzen, damit auch dort Derartiges beranlaßt wird. Die Buchdruder haben die Arbeit inzwifchen wieder aufgenommen, so daß die Beitungen wieber erscheinen. Auch die Lebensmittelverteilung ft organisiert. Der Gegenstreit des Bürgertums ist somit er Iofchen. Bwischenfälle haben sich bisher nicht ereignet. Die Boft arbeitet wieber böllig.

Halle a. G., 1. Märs.( Figener Drahtbericht.) Nach wie vor alles rubig. Alle entgegenstehenden Nachrichten sind ungutreffend. Der Streit ist nicht im Abflauen, sondern im Steigen be­griffen. Selbst die Landarbeiter von den großen Gütern, fpeziell im Mansfeldischen, haben sich der Bewegung angefchloffen. Die Milchberforgung für Krante und Säuglinge ist sichergestellt. Ebenso die Lebensmittelber forgung. Der angebliche Einmarsch der Truppen beruht gleich falls auf Erfindung. Bon Gewalttätigkeiten der Spartalisten ist in Balle bisher nichts bemerkt worden. Als eine Warnung für Reifenbe nach Süddeutschland und Thüringen fowie Sachsen mag es gelten, baß die Bahnstrede nach wie vor gesperrt ist, da die Eisenbahner immer noch streiten.

Berlin , 1. März. W Z. B. Die von der Reichsregierung entsandten Truppen find in alle eingezogen. Die Stadt ift ruhig. Die gesamte Bevölkerung zeigt große Befriedigung über bie Befreiung von ben Terroristen. Diese haben eine besondere Bunlose Tat bes Bandalismus begangen, indem sie sämtliche Weichen der Gleisanlagen des Bahnhofs zerstörten. Diese Weichen müffen erst wieber hergestellt werden, bebor ber regelmäßige Sug berkehr einfegen kann.

Wittenberg , Bea. Halle. 1. Märs.( Eigener Drahtbericht.)

Einberufung des zweiten Rätefongresses.

Berlin , 1. März. Der 8entralrat ber Deutschen

fozialistischen Republit( ges. M. Cohen) ridtet an die Arbeiter, Bauern und Soldaten Deutschlands und Deutschöfter­reichs eine Einladung zum II. Kongreß der Arbeiter, Bauern- und Soldatenräte, in der es heißt:

Die Entwicklung der Dinge in Deutschland macht den zu fammentritt eines zweiten Kongreffes nötig, der hierdurch auf Mittwoch, den 26. März nach Berlin einberufen wird. Damit auf diesem Kongreß die wahre Chimmung des arbeitenden Volkes zum Ausdrud lommt, find Neuwahlen für die Arbeiter, Bauern und Soldatenräte absolut erforderlich.

Sollen die Neuwahlen aber auch nur einigermaßen ordnungs. gemäß vor sich gehen, so dürfen die zu diesem Zwed festgesetzten Zeiträume, der großen technischen Schwierigkeiten wegen, nicht all. au inapp bemeffen sein. Der Zentralrat hat die Beitspanne so fura wie irgend möglich eingefekt und bittet die Bacteigenossen im ganzen Band, sofort an die Arbeit zu gehen, damit fie auch innege­Die Bekanntgabe der Tagesordnung, des Kongreßlotals und der Wahlkreiseinteilung erfolgt in aller Kürze. Am wichtigsten war die Herausgabe der Richtlinien zur Vornahme der Wahlen, die nachstehend folgen:

halten werden.

Richtlinien für die Wahlen zum Rätefongreß.

1. Der zweite Kongreß der Arbeiter, Goldaten- und Bauern­räte foll eine Susammenfassung der Anschauungen der deutschen Arbeiter, Soldaten und Bauern ermöglichen. Hierbon ausgehend, foll sich der Kongres aus Delegierten zusammensetzen, die ge­mäß den nachstehenden Richtlinien gewählt find.

4. In Orten mit überwiegend Bandwirtschaft treibender Bes volferung sollen neben den Arbeiterräten baw. Bandarbeiterräten eine entsprechende Anzahl Bauernräte gewählt werden. Die Wahl berechtigt und wählbar find alle über 20 Jahre alten Bersonen, erfolgt in derselben ese wi zu den Arbeiterräten. Wahl­die einen landwirtschaftlichen Betrieb zu eigen oder in Bacht haben, und die im Betrich beschäftigten über 20 Jahre alten Familienangehörigen.

5. All weiteren Einzelheiten des Wahlverfahrens, insbesondere die Festlegung der Zahl der Arbeiter- und Bauernräte bleibt den einzelnen Wahlbezirken überlassen.

6. Die Delegierten zum zweiten Mätefongreß find bis zum 21. März d. I. auf den für die Wahlkreise einzuberufenden Konferenzen der Arbeiter und Bauernräte nach den Grund lägen der Verhältniswahl zu wäblen. Die Einladungen zur Wahlkreistonferenz erfolgen von der Arbeiter und Bauernrats Zentrale des Wahlkreises.

Die Anzahl der auf die einzelnen auf der Konferens ber tretenen Arbeiter- und Bauernräle entfallenden Stimmen, vidhtet sich nach der Einwohnerzahl. Auf je 5000 Einwohner entfäät eine Stimme. Wahlbegirfe mit weniger als 5000 Einwohnern haben ebenfalls eine Stimme.

Es werden folgende Wahlfreise gebildet; für jeden Wahlkreis find Delegierte zu wählen

( Wahlschlüffel wird noch veröffentlicht.) Bei dieser Berteilung ist darauf Rücksicht genommen, daß euf je 250 000 Ginwohner ein Rongreßbelegierter entfällt. Ueber die Wahl der Delegierten ist ein von der Konferenza leitung unterschriebenes Wahlprotokoll anzufertigen. Den Dele­gierten zum Rätetangreß ist ein auf den Inhaber lautendes Mandat auszustellen, welches von mindestens zwei der Unter­zeichneten des Wahlprstofos unterschrieben sein muß. 2. Um den Zweck des Kongresses zu erreichen, ist es erforder 7. Bei allen Truppenteilen, bei denen die bestehenden Sol lich, daß die Arbeiter( auch Bandarbeiter-), Soldaten und batenräte nicht gemäß bam Erlag bes.. B. vom 19. 1. 19 Bauernräte neu gewählt werden. Gine Neuwahl tann unter gewählt worden find oder bei denen überhaupt noch feine Gol bleiben, wenn die zur Beit bestehenden Arbeiter und Bauern- Satenräte bestehen, hat bis zum 16. März 1919 eine Nesuvahl auf räte im wesentlichen im Sinne der nachstehenden Richtlinien zuber in diefem Grlag borgeschriebenen Grundlage zu erfolgen. ombi leitens der zuständigen Parteiorganisationen nicht er- Nongregbelegierter. Die Wahl finbet in Bersammlungen ber jammengejezt sind und Ginspruch gegen die Unterlassung ber Auf die Eobalencäte eines jeben Armeekorps entfällt ein Neuwahl folgt. Die Reuwahlen müssen bis zum 16. Mära d. J. erfolgt Golbatenräte ber eingelnen rmedforps statt. Außerdem wählen fein. Sie finden nach den Grundsäßen der Verhältniswahl statt. die Marinestationen Offee und Noodfee je einen Beriveber, Als Wahlbezirk gilt die Gemeinde( Stadt, Bürgermeisterei. ebenso die Ostfront. Amtsbezirk, Gutsbezirt). Benachbarte Gemeinden önnen fich zu einem Wahlbezirk vereinigen. Den rtlichen Organisationen wird empfohlen, zur ordnungsgemäßen Durchführung der Wahlen die Hilfe der Gemeindebehörden in Anspruch zu nehmen.

In Wahlbezirken mit weniger als 10 000 Ginwohnern lann die Wahl in Wahlversammlungen stattfinden. In diesem Fall legitimiert sich der Wahlberechtigte durch feine Anwesenheit.

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In der Einladung an ben Reichsausschus bor Wrbeiterräte Desterreichs, und den Reichsausschus ber Goldatenzäte Oester­ reichs heißt es:

Der Zentralrat hat befchloffen, einen arvoiten Rätelongre einzuberufen. Er legt auf Sie nefonbeit der österreichischen Genossen den größten Wert und lädt Such hiermit berglicht ein, Euch in der gleichen Weise an dem Kongreß zu beteiligen wie die Arbeiter, Bauern und Solbaten ber deutschen Republit.

8. Wahlberechtigt und wählbar zu den Arbeiterräten find alle Personen beiderlei Geschlechts, die das 20. Lebensjahr erreicht haben und gegen Lohn oder Gehalt beschäftigt find, sofern das Der Zentralrat rechnet bestimmt auf Euer Erscheinen unb Jahreseinkommen den Betrag von 10 000 Mart nicht übersteigt. er weiß, daß das deutsche Bolt Euch von Herzen willlammen Als Wahlausweis gilt eine vom Arbeitgeber ausgestellte heißen wird, wenn Ihr an dieser Tagung teilnehmt und damit Bescheinigung über Beschäftigung und Lohn. bato. Gehaltshöhe. der gangen Welt den Beweis erbringt, daß das Bolt Deutsch Arbeitslose Wahlberechtigte weisen sich durch Vorlage der Arbeits lands und Deutsch - Cefterreiche zusammengehört und fich nicht mehe boneinander trennen lassen wird. losenkarte aus.

fich die Soldaten und Arbeiter von Amberg , Bayreuth , Sulzbach , Regensburg , Straubing . Erlangen , Ingolstadt , Grafenwöhr , Nürn berg und Fürth , die eine sosialistische Regierung und die alsbalbige Einberufung des Landtages berlangten. Dieses Flug blatt wird von auständiger Münchener Stelle als eine uner hörte Brobolation zum Bruderkriege und als eine Irreführung der öffentlichen Meinung bezeidmet. G wird betont, daß alle fozialistischen Barteien in München sich aufammengefchloffen haben, um die vorläufige Leitung der Geschäfte bem Zentralrate zu überweisen. Während bier in München alles verfucht werde, um Blutvergießen zu ver­hindern, werde von außen her mit Eingreifen durch Waffen ge­droht. Die Mündener Arbeiter und Golbaten wenden sich gegen die Jbee, in politische Swiftigkeiten mit Maschinengewehren einzu greifen.

Diebe eventuelle Ansammlungen in den Straßen für ihre unlauteren vede benihen."

Die Straße gehört dem Berkehr! chwaene Neugierigel Verkündete ber frühere Bolizeipräsident von Berlin , Harr von Jagot, und wollte damit die den Junkern und Gebarfly machern unbequemen Wahlrechtsbemonftrationen verhind Matunde ahnt ihn nach; er will im Namen der sozialisien Freiheit" bie Straße nicht zum Zummelplak politischer Meinung gemacht wissen.

Da ihm aber bie geiftigen Grünbe begu fehlen, behauptet er, die Maßnahme richte sich nur gegen bie Diebe, Räuber und Plünderet. Es ist eine unglaubliche Frechheit, die Berliner Arbeiterschaft mit dem Gefindel in einem temaug zu nennen, eine Frechheit, die sich sogar ein Jagot nicht erlaubt hätte.

Bollversammlung der fommunalen Arbeiterräte Groß- Berlins.

und den Rätetongrek.

Keine Räterepublit Braunschweig . Braunschweig , 1. März.( W. Z. B.) Der heute vormittag im Schloß tagende Ausschuß der Braunschweiger Ar­beitershaft zur Beratung weiterer Maßnahmen über die Grrichtung der Räterepublik sprach sich nach mehrstündiger Ver- Einmütige Rundgebung für Erhaltung der Arbeiterräte handlung dahin aus, daß die Ausrufung ber Räte. republit berfrübt set und beschloß, vorläufig davon Ab- Die gewaltige Gntavidlung gugunsten einer entschiebenen stand gu nehmen. Gs tam gum Ausdrud, daß die revolutionäre fosialistischen Bolitik, die fich in den lebten Tagen innerhalb Arbeiterschaft Braunschwigs nach wie vor auf dem Boden ber Räte ber Berliner Arbeiterschaft bollzog, laut aux auf der geirigen republit steht, aber den rechten 8eitpunkt für deren Er- liner Gemeinden beutlich zum Ausdrud. Nech am Mittwoch Versammlung ber kommunalen Wrbeiterräte der Groß- Ben richtung in Braunschweig noch nicht als gekommen erachtet. hatte betonnétich die rechtsfogialistische Frattion fich für die Auf­Es wurde ein neungliedriges ftionstemitee gebildet. In einer hebung der Arbeiterräte in den Rommunen entschieden. Geftern beute nachmittag vor dem Schloß abgehaltenen allgemeinen Ar- wagten sie es nicht einmal, der Vollversammlung ihre Entschlie beiterversammlung wurde befchloffen, am Montag in allen Be- bung zu unterbreiten. Bielmehr stimmten auch die recht jogiali. trieben Braunschweigs sine rabstimmung vorzunehmen, isen Arbeiterräte gefchloffen( mit einer Ausnahme von vier ob die Arbeiterschaft für fofortige Ausrufung der Räterepublik iftrüdhalilog für das weiterbestehen und bie Be­Mann, darunter Lübemann) für eine Resolution, die sich cber ob sie einstweilen noch davon Abstand nehmen will. festigung Ser Arbeiterräte aussprach. Die Einberu fung eines allgemeinen Nätetongresses, an ber auch fommunale Arbeiterräte beteiligt fein follen, wurde ebenfalls einstimmig bo fchloffen. Und so fonnte denn der Vorfipende( ein Rechtsfogialist) am Schlusse der Versammlung mit Freuden fonstatieren, baj noch nie eine fo eindrucksvolle Bersammlung der lommunalen Pr beiterräte gelagt habe, beren Teilnehmer fich so einmütig auf einen Boden gestellt habe, der es ermöglicht, gefchloffen ble Gr rungenschaften der Revolution zu sichern.

Bürgerstreit in Berlin ?

Der Bürgerrat von Groß- Berlin erläßt einen Aufruf Um% 5 Uhr hat ein Bangerzug mit acht wagen die an Bürger und Bürgerinnen mit der Aufforderung, dem Station passiert, der nach alle gefahren ist. Der Zug von drohenden Generalstreit den Streit der Bürger entgegen Salle, der heute nachmittags 6 Uhr nach Weimar gweds Ver- zufeten. handlungen fahren sollte, tonnte nicht abgeben. In Wittenberg felbst ist ebenfalls Generalstreit. Es streitt alles bis auf bie Gisenbahner.

Auch aus dieser Rundgebung ist deutlich zu erfeben, daß das Bürgertum von Groß- Berlin zum Schlage gegen die Arbeiterflasie gerüstet ist. Auf die Entschließun gen der Arbeiterschaft wird diese Drohung ohne Einfluß Ein Aufruf an die Münchener Arbeiterschaft. bleiben. Sie weiß, daß im wirtschaftlichen Stampf die Arbeiter als die Werte schaffender Rtäfte die entscheidende Macht haben.

Münden , 1. März.( T. U.) Die fozialdemokratifche Bartel, die Unabhängige Eogiclbemofretische Partei uns bie freien Gewerkschaften, wenden sich mit einem Kufruf an die Arbeiterschaft Münchens , ber lautet: Unverantwortliche Elemente wollen den Generalstreif erzwingen fowie die Straßenbahn, bie Gasanstalt und die Elektrizitätswerke gewaltfam ftiflegen und burd) bewaffnete Bedrohung mit Gewehren und Revolvern die Nr. beiterschaft amingen, die Arbeit niederzulegen." In dem Aufrufe wird allgersin an die Vernunft und an die Besonnenheit der Nr. beiter appelliert, sich nicht misbrauchen zu lassen.

Berwerfliche Hehe.

München , I. März.( T. 1.) Heute nochmittag wurden aus lugzeugen ein Rärnberger flugblatt abgeworfen mit der Unterschrift des Kommandos des ill. armeekorps. In diesem Flugblatt wird behauptet, but in München eine eine Gruppe Ge­altmenschen die Herrschaft an sich meißen wolle. Dagegen wehrtens

Jagow der Zweite. Klawunde, der Kommandant von Berlin , erläßt einen Aufruf an die Bevölkerung, in dem es heißt: Bon unverantwortlicher Seite werben bie Arbeiter und Arbeitslajan aufgefordert, in Masser auf die Straße zu geben.

Wir bitten dringend alle besonnenen Arbeiter und Bürger Berlins , diesen Aufforderungen nicht nachgulommen und gleich zeitig auf bie eingutirten, die die Straße zum ummel. plak ihrer politischen Meinung und Bebeafchaft

machen wollen.

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Die Verhandlungen wurden bon alfes( Rechtsfogialist) eröffnet und geleitet. Bum ersten Punkt der Tagesordnung Tätigkeit der fommunalen Arbeiterräte nach ben Wahlen der Gemeindebertretung" bemerkte er einleiten, daß der Unterstaats­fefretär b. Gerlach erklärt habe, die Gemeindevorstände und Magistrate tönnten durch eine Notverordnung nicht aufgelöst wer den, nachdem die preußische Landesversammlung einberufen worden sei. Der Rebner erklärte bazu mit erhobener Stimnute, baß solange die alten Gemeindevorstände und Magißrate be beiterräte unbedingt notwendig sei.( Lebhafte Bu­teben, die Weitere giftens der kommunalen ar stimmung.) Während seiner vieljährigen Tätigkeit als Gemeinde­bertreter habe er nicht einen derartigen Einblid in die Gemeinde­verwaltung erhalten und auf deren Tätigteit einen so starlen Einfluß ausüben tönnen, als in der turzen Zeit seines Wistons als Arbeiterrat.( Bebhafte Bustimmung.)

Bfeiffer( 1. 5. B. D.) äußerte fich im selben Sinne. Bei Entscheidung über die Aufhebung oder Weitererißong ber fommu nalen Arbeiterräte follte man sich nicht ben fleinlichen lokalen Gesichtspunkten leiten laffen. s hondeite ich um eine prinzipielle Die Straßen und lähe mäffen fasigebaisen Frage, die auch über die Grenzen Berlins hinaus von Bedeutung fei. Die Aufissung der tomananaten Arbeitscräte würde auch Die Maßnahmen der Regierung, bie getroffen merben, bie Aufhebung der Bentraleen, bie die Sentratedmier on richten fich nicht gegen beiter und Bürger Berlins , fonbern trollieren, nad fich ziehen. Die Konicelliätigkeit der Arbeiterräte maur agan biz Glenente, welche als berbeza wad in den Gemeindelen mede de bic Reumall box Gae

werden