Das Ende des Generafftreits in Ceipzig.
( Privattelegramm der Freihei!")
So gefchloffen wie der Generalftreit begann, fo gefchloffen ist heute früh die Arbeit wieder aufgenommen worden. Die Straßenbahn verkehrt wieder. Das Elettrizitäts- und das Baswerk find wieder in Gang. Das Mtbwußtsein der Baswerk find wieder in Gang. Das Mtbwustfein ber Krbeiter ist durch den Streit wesentlich gestärkt
Die Familien der Kriegsgefangenen.
beamten mit der„ Rente" der Arbeitslosen ist hinfällig, au aukommen laffen. Inferer Meinung nach liegt bie Schulb an mal die Staatsbeamten ohnehin noch das Steuerprivileg dem Berwalter in der Diestelmeherstraße, der die Pflicht hat, genießen, nur die Hälfte der Steuern zu zahlen wie andere den Angehörigen Nachricht von der Beerdigung zufommen zu Sterbliche. Bisher wurden Arbeitlose ohne Einkommen faffen. Mit der Verwaltung in der Diestelmeyerstraße muß von der Steuerzahlung befreit, wenn sie eine gewisse Beit überhaupt ein ernstliches Wort geredet werden. im Quartal fein Einkommen hatten. Es bedurfte dazu eines besonderen Antrages und Nachweises. Also schon auf Fortgesezt geben uns Klagen von Frauen von Kriegsgefan. Grund der bisherigen Bestimmungen brauchten Arbeitslose genen zu. Es wird dargelegt, wie schlecht es den Familien acht. Steuern nicht zahlen. Daß das jetzt anders sein soll, weil So lange es den Frauen möglich war, einen Verdienst zu erzielen, aus Reichsmitteln Erwerbslojenunterstüßung gezahlt wird. fonnten sie durchkommen. Jest ober, nach den umfangreichen Deutschland erhält Lebensmittel. ist doch kaum anzunehmen. Der sozialdemokratische Finanz- Entlassungen, fällt dieser Berdienst fort. Erwerbslosenunterstübung minister Dr. Südekum ist um genaue Deflaration ersucht wird abgelehnt. Und nun sind diese Familien einzig und allein Man verweist auf Amsterdam , 11. März. Reuters Sonderforrespondent weiden. auf die Kriegsunterstügung angewiefen. kilt aus Paris mit, daß am 8. März während der Sigung des Von einem arbeitslosen Kriegsteilnehmer wird uns zu Sonderunterftigungen. Diese werden auch nur selten gegeben. Rates der Zehn ein Telegramm von General Plumer, dem diesem Thema geschrieben: Teile Ihnen mit, daß wir jest dann sind sie so gering, daß es kaum dazu langt, wie eine Frau Befehlshaber der britischen Streitkräfte am Rhe'n, eintraf, worin von unserer Erwerbslosenunterstützung auch noch Steuern aus Neukölln uns schreibt, einem zwölfjährigen Knaben ein Paar r bringend aufforderte, die unter seinen Augen leidende Bezahlen müssen. Dieses wurde mir gejagt in der Jüdenstraße, Holaichuhe zu kaufen. ölferung mit Lebensmitteln zu verfeben, um Unordnung zu ver es wäre eine Verfügung vom Finanzminister. hüten und auch aus Gründen der Menschlichkeit. Das Telegramm Blumers machte einen solchen Einbrud, daß der Mat alle Einsprüche zurüdzog und befchloft, feine Mahuahmen für bie Versorgung Deutschlands mit Lebens. mittein fortzusehen und die Verhandlungen in Spau wieder aufzunehmen.
Juftiz- Berbrechen.
Wegen Hochverrats wurden vom Schneidemühler Kriegsgericht des Belagerungszustandes füntzehn junge Leute, die in die polnische Wehrmacht cingetreten waren und, wie durch Berhandlung nachgewiesen wurde, wußten, daß die polnische Beiregung darauf abzielle, die Proving Pofen von Deutschland Tosaureißen, zu Buchthausstrafen von fünf bis zehn Jahren verurteilt.
Die Deutsche Tageszeitung" meldet aus Pofen: Bir haben bereits gewarnt und warnen noch mal davor, die Fehler der Bolenpolitik auf solche Einzelfälle zu übertragen. Beinische oder polnisch gefiunte Bewohner der Grenzgebiete, die sich auf Seite der Bolen gestellt haben, sind ohne Zweifel als Angehörige einer friegführenden Macht anzusehen. Ihre Verurteilung ist ein Verbrechen und eine verhängnisvolle Dummheit.
Die Koailliousfreiheit der Postbeamten. Uns wird geschrieben: Das alte Zopflum mit der Anebelung ber Beamten ist trop der von Sozialdemokraten befekten Regie rungsposten noch nicht ausgeräuchert. Obwohl den Beamten das Roalitionsrecht gewährleistet ist, werden ihnen bei der 3ahr nehmung berechtigter Forderungen die größten Schwierigkeiten bereitet. Die Oberpostdirektion Berlin zeichnet sich dabei besonders aus.
Folgender trasse Borfall der politischen Maßrege Iung zeigt deutlich, wie weit wir seit dem 9. November geTommen sind. Ein Beamtenausschußmitglied des Fernjprochamts Moabit hatte als Vertreter der Telephonbeamtinnen Beschwerde gegen den Personalhef des dortigen Amts erhoben, der jahrelang die Angestellten mit den fleinlichsten Schikanen in ständiger Aufregung hielt. Im Interesse des Hausfrietens war ein Wechsel auf diesem Posten geboten. Die Oberpostdirektion untersuchte bie Angelegenheit, nachdem der Bezirkeausschuß der Beamten bes Oberpoftdirektionsbezirts Berin eingegriffen hatte.
Und was tat die Oberpoftoirektion? Sie verfekte" diesen Beamten in die Oberpostdirektion und dort in die Personalstelle. Das Beamtenausschußmitglied aber wurde dafür, daß es bie Interessen der Kolleginnen gewissenhaft vertrat, in ein entferntes Fernspredjamt abgeschoben. Die Strafverfekte ist eine ältere Dame mit 25 Dienstjahren.
Brinzipiell bedeutet das Borgehen der Oberpostdirekbion Berlin eine Herausforderung der gesamten Beamtenschaft. Die Oberpostdirektion hat eine Privilegienwirtschaft eingeführt, die abzubauen das erste Gebot der Neuordnung sein müßte. Der
alte 74 jährige Herr Vorbed an der Spike ist noch nicht zu der Einsicht gekommen, daß die Beamten und Beamtinnen anders als Schachfiguren zu bewerten find. Wir warnen doingend, die er rungenen Rechte der Koalitionsfreiheit anzutaften und wir stellen an die Reichsregierung energisch die Forderung, mit dem alten Plunder aufzuräumen, sonst könnte es geschehen, daß auch die Lammsgeduld der Boftbeamten und Beamtinnen einmal zu Ende geht.
Groß- Berlin.
Es ist nicht genug, daß wir den Hauswirt befriedigen, indem wir ihm seine Miete bezahlen, so verlangt man noch von uns Steuern. Nach meiner Ansicht müssen wir arbeitslose Striegsteilnehmer hiergegen energisch protestieren. Wir fönnten doch wirklich davon verschont bleiben, zumal wir unser Geld zugesetzt haben und die Familien runtergekommen und abgerissen sind. Die Erwerbslosenunterstüßung kann doch nicht als Berdienst angenommen werden.„ Des Volfes Dank ist Euch gewiß." So hieß es früher. Wo bleibt er?
Klagen aus dem Kriegsblindenheim.
Da macht man alles mobil für die Kriegsgefangenen, aber wendig wäre.
ihrer Familien nimmt man sich leider nicht so an, wie das notJugenderzieher.
Recht eigenartige Auffassungen von den Rechten und Pflichten des Lehrers und den Aufgaben der Schule befundet der Lehrer Witte von der 5. Pflichtfortbildungsschule in der Langestraße. Diefer Herr, der stolz darauf ist, ein Offizier zu sein, benutzt Sie Für Deutsch und Remen angefeßten Unterrichtsstunden dazu, um Begreben geven die Arbeiterbewegung zu halten. Den jugend lichen Arbeitern, die ihm als Schüler überantwortet find, hat er streng berbo'en, die Beilungen Freiheit" oder" Role Fahne" mit in die Earle zu bringen. Das Lesen und Mitbringen aller an deren Zeitungen hat er erlaubt. Den Arbeiterräten ist er todfeind. Diese Beute wollen nur bleiben, um auf Kosten des Bolles ihre Rälesystem, bis es verschwunden ist. Die Unabhängigen müßten Taschen zu füllen. Deshalb ruft er auf zum Kampf gegen das fich der Mehrheit fügen. Auf den Einwand eines Schülers, daß die 11. E. P. doch in Berlin die stärkste Partei fei, eviderte er, daß das nicht entscheidend sei; nicht der Wille der Berliner , sondern der Wille des Volkes im ganzen Reiche sei makgebend. Soweit der Herr Lehrer.
Falsche Reichsbanknoten.
In der Bellevueftraße befindet sich das Kriegsblindenheim, eine Anstalt, die von einer Frau von Ihne geleitet wird. Diese Anstalt ist eines jener Wohltätigkeitsinstitute, die durch freiwillige Spenden erhalten werden. Solche Spenden fließen dem Heim auch jetzt noch zu, und die Blinden könnten dort ganz gut leben, wenn ihnen alles das zuteil würde, was für sie dort eingeliefert wird. Aber leider scheint dieses nicht der Fall zu sein. Uns sind mehrfache Klagen darüber zugegangen, daß sich Personen, Die fommende sozialbem. Stadtverwaltung wird sich hoffent die dort die Leitung inne baben, an den für die lich für derartige Schulfragen intereffieren und Lehrer, die ihe Blinden gegebenen Lebensmitteln bereichern. hohes mt mißbrauchen zur Berhebung der Jugend und Belei Es wird behauptet, daß nicht einmal die den Blinden zukommen- digung der Mehrzahl des Bolles, unschädlich machen. den Fleischrationen in vollem Maße gegeben werden, sondern daß davon auch ein erheblicher Teil verschoben wird. Ein Angestellter der Anstalt stellt die Behauptung auf, daß in einer Woche allein 4½ Bfund Fleisch in die Küche der Frau von Ihne gewandert sind, in einer anderen Woche 3½ Pfund. Auch von der für die Die Falsitude unterscheiden sich von den echten Noten in Anstalt bestmimten Milch sollen mehrere Liter garnicht dorthin der Hauptsache dadurch, daß die Faserstreifen nicht, wie bei den gelangen, sondern ein Teil wird zu Frau von Jone gebracht, ahten in das Bapier eingevirkt, sondern durch Aufdruck von während ein anderer Zeil zu einem in Wilmersdorf wohnenden Baserbildern nachgebildet sind. Außerdem ist die Größe des rec Dr. Hanemann geht. Selbst die Knochen, die von einer Konten 1oten Stempels um eine Kleinigkeit zu gering, so daß auf fervenfabrik gespendet werden, bleiben nicht unangetajtet; die besten ben falschen Noten zwischen dem Stempel und der ihn ungebenwerden vorher von unbefugten Händen ausgesucht, und die übri. den blaven Rojelte ein heller Kranz erscheint, während auf den gen erst wandern in den Speiseleffel. Auf die sonst noch in bezug echten Noten der Stempel das Feld in der Rosette gänglich ausfüllt. auf die Verpflegung geäußerten Klagen wollen wir zunächst nicht eingehen.
Der erwähnte Dr. Haneman ist der Sohn der aus. dame, die dem Blindenheim versteht. Frau Haneman gilt als der böse Geist in der Anstalt. Ihr zu widersprechen oder sich bei ihr zu beklagen, ist ein tübnes Unternehmen; wer das wagt, dem wird einfach die Tür gewiesen, nach dem bekannten Wort: Wem es nicht gefäßt, der fann gehen. Einer der Infaffen, der noch etwas sehen fann und vor einiger Zeit sein Mißfallen über einen Borfall in der Küche äußerte, bekam zur Antwort: Wer noch etwas sehen kann, gehört überhaupt nicht hierher." Aber Frau Haneman genießt bei der Frau von Ihne großen Schuh Sie fagt, wer Frau Haneman beleidigt, beleidigt mich. Eine frühere Hausdame, die das Recht der Blinden berieidigte, mußte die Anstalt berlassen.
Für die in so eigenartiger Weife an den Kriegsblinden aus. guten Wohltaten" verlangt Frau von Ihne auch noch den Berzicht der Anstaltsinfaffen auf ibre politische Ueberzeugung. Am Tage vor der Landtagswahl erschien fie an der Mittagstafel, ceichte jebem eine Bigarre oder Bigarette und dabei einen Stimmzettel für die Christliche Bolts. partei. Daran schloß sie die Aufforderung, am Wahltage mit ihr und einigen anderen Damen zusammen zur Wahl zu gehen und diesen Stimmze: tel in die lirne zu steden. Nur wenige wagten es, dieses dreiste Verlangen zurädauweisen. Die meisten gingen tatsächlich in geschlossenem Zuge zum Wahllokal.
"
Wir glauben nicht, das alle diejenigen, die noch etwas für die unglüdlichen Kriegeblinden übrig haben und es ihnen zu wenden, mit der Art und Weise, wie Frau von Ihne ihre Wohl. tätigkeitsanstalt leitet, einverstanden sein werden. Es schließt fich dieser Fall jenen vielen trüben Erfahrungen an, die so oft Die Steuerpflicht der Arbeitslosen. mit Wohlfahrtseinrichtungen" gemacht worden sind. Nicht das Arbeitsloje, die Erwerbslosenunterstützung beziehen, mildtätige Berz ist die wahre Triebfeder, sondern nur Befriedi flagen darüber, daß sie durchaus Steuern zahlen sollen, ob- gung des Eitelkeitssinnes oder materielle Interessen. Beides ist zu wohl sie ohne jedes Einkommen sind. Die Unterstützungs- verdammen. Und so hoffen wir, das der neue Staat sich auf sätze sind nicht so, daß davon noch Steuern bezahlt werden seine Verpflichtungen befinnt, die Unterstützung aller Hilfsbedürf Tönnen. Sie stellen ein Minimum dar, das für den not- tigen felbft in die cand nimmt, und dem Wohltätigkeitsdrange" wendigen Lebensunterholt bestimmt ist. In einigen Blättern aller möglichen Exzellenzen usw. em Ende bereitet. wird der Standpunft vertreten, die Arbeitslosenunterstüßung sei steuerpflichtig. Begründet wird sie wie folgt:
-
-
10
20 Deart mit dem Datum des 7. Februar 1908 und des 21. April Geit farrgem find neue Fälschungen von Reichsbanknoten zu 1910 vorgekommen.
Sperrung des Fernsprechverkehrs. Der private Telephonber. fehr in Groß- Berlin ist wieder eingestellt. Nur dienstliche und amt mitteilt, ist die Sperrung aus militärischen Gründen erfolgt. Militärgespräche dürfen geführt werden. Wie das Hauptfernsprech Brivate und geschäftliche Ferngespräche von und nach Berlin lönnen ungehindert stattfinden.
Berbot öffentlicher Tangluftbarkeiten. Der Bolizeipräsent von Berlin bat für den Landespolizeibegir! Deviin angeordnet, das alle öffentlden Tanglusbanfeiten von Donnerstag, den 13. b. M., ab verboten find. In Anbetracht des Erniles der Zeit ettwartet er, daß die Bürgerschaft auch von der Veranstaltung privater Tangluftbarkeiten nach Möglideit abficht, fie jedenfalls auf das Mindestmaß einschränkt. nicht erfüllen, würden behördliche Schritte in Eutvägung gezogen
werden.
Sollte sich diese Erwartung
Bei den Stadtverordnetenwahlen in Rauen erhielten Stim men: 11. S.%. D. 735( 665), Rechtsjozialisten 809( 1459), Liste der Bahnbeamten 404, Demofraten 984( 1259), Bürgervereinigung 588( 644). Die in Klammern beigefügten Landtagswahlergeb nisse zeigen auch hier ein erfreuliches Anwachsen der Stimmen für unsere Partei, während alle anderen Parteien, besonders die Rechtssozialisten. bedeutende Etimmenverluste hatten. Zu wählen waren 24 Vertreter, davon entfallen auf U. S. B. D. 5, Rechtssozialisten 6, Bahnbeamten 2, Demokraten 7, Bürgervereinigung der Deuticnationale 4. Bisher war fein Sozialist im Stadt
parlament vertreten.
Spiel und Sport.
Zurnverein Jahn", Treptow - Baumschulenweg. Infer Turn betrieb ist am Donnerstag, den 6. b. M., abends 8 Uhr, in der Turn halle der Gemeindeschule 1, Riefholzftr. 46, wieder aufgenommen wor b.n. Gäste und Intereffenien find stets willkommen. Zur Bildung einer Jugendabteilung find ebenfalls junge Leute freundlichst ein geladen.
Bei der Hedation eingegangene Druckschriften. Otte Lehmann- Rußtüldt. Warum erfolgte der Zusammenbruch an der Westfront? Verlag Neues Vaterland, E.. Berger u. Co., Berlin W., 28 S., 1 Mark. Das rete era Deutscher Eine Dentschrift für Deutsche. Frauen- Berlag. Arbeiterschuß- Bund, Berlin W. 35. Preis 50 Big., 38 E., Januar 1919. Sermann Wenbel. Heinrich Heine . Ein Lebens- und Zeitbild. Verlag Kaden u. Co., Dresden 1910, Preis 6 M. Zweite, böllig Carl Stern. Die neue Mieterichuyverordnung. umgearbeitete und erweiterte Auflage. Verlag von Franz Bahlen, W. 9, Linkstr. 16, Berlin 1919, 97 Seiten, Preis 8 Mart.
Berlag, Berlin , Deriflingerstr. 4, 1918, 27 Ecilen, Breis Leopold von Wiese . Der Schriftsteller und der Staat. Forum2 Mart.
Berlin- Wilmersdorf 1919, 24 Seiten, Preis 60 Big.
Carl Sternheim . Die deutsche Revolution. Berlog„ Die Aktion",
" Die den Erwerbelojen gewäbrie Unterstüßung ist steuerBei der Inmenge von Behörden und behördlichen Stellen pflichtiges Einkommen; sie gehört zu den Rechten auf periodische Sebungen, wie etwa die Rente, die die Witwe, der Bensionär ennen sich sehr viele faum noch aus. Wie manche Leute von oder der Statisbeamte bezieht. Denn auch das Gehalt des Pontius zu Pilatus laufen müssen, schildert uns schmerzbeweg: Staatsbeamten ist ja nicht Gegenleistung für seine meist viel eine Mutter, die dveres linglüd gehabt hat. Ihr erst drei Tage vom Militär entlassener Sohn besorgte am 8. Februar nach jetzt besonders höher zu bewertende Tätigkeit, sondern eine 4 Uhr nadymittags für seine Mutter mehrere Wege, wobei er unzulängliche Rente für die Bestreitung des notwendigen bzw. standesgemäßen Unterhalts. Als jolche Rente für die Be- die Rosenthaler Straße passieren mußte. Dort war wieder ein. streitung des notwendigen Lebensunterhalts ist auch die Er- mal die Reinhardtgarde an der Arbeit und foß auf Menschen. werbslosenunterstüßung gedacht Die steuerrechtliche Folge ist Dabei wurde der junge Mann erschossen. In die Minif in der die, daß die Steuerpflichtigen, die kein anderweites Einkommen Siegeltraße eingeliefert, verstarb er nach zwei Stunden. Und haben und daher Erwerbslosenunterstübung beziehen, die Ernun ging die Lauferet los. Die Mutter wollte verhindern, daß werbslosenunterstützung zu veriteuern, sie also in ihrer Steuer- ihr Sohn für arm beerdigt werde. Sie wurde nach dem Herren. erklärung anzugeben haben. Aus dem gleichen Grunde fönnen aus am Leipziger Plat gebidt, wo sie sich im Rimmer 5 Ans. auch die häufig wegen Berluftes der Stellung gestellten Anträge tunft erbitten follte. Von dort ging fie nach der Echidlerstraße und auf Ermäßigung des Eleueriapes teinen Erfolg haben, da über- uide an den Magistrat verwiesen. Ihr wurde Auskunft, der dies der erforderliche Nachweis, daß sich das Jahreseinkommen Staat folle auch für die Beerdigung sorgen. Dann wieder nat der Ziegelstraße, wo versprochen wurde, Bescheid zu geben, wann um den fünften Teil vermindert habe, gegenüber der gewähr der Earg fämte. llebrigens würde die Leiche nach der Sammel. Gurt Adler. Wie baut man fürs halbe Geld? Mit Anleitungen ten Erwerbslosenuterstüßung nicht wird erbracht werden können. itelle in der Diestelmeyerstraße gebracht, von wo die Mutter. Schließlich wird der Fall nicht selten sein, daß der Eriverbsloje auch Nachricht über die Beerdigung bekommen würde. infolge der Unterstügung ein höheres Einkommen bezieht als ging Tag um Tag, es tam tein Bescheid. In der Ziegelstraße Rene Echidele. Die Genfer Reise. Berlag Paul Cassirer , durch seine frühere Bejdäftigung und nunmehr, bei einem wiederholt telephonisch angefragt, fam bließlich die Antwort, Unterstützungssag von 10 Mart für den Tag, erstmalig zur Ab
fleinen
sabe einer Steuererklärung aufgefordert wird. Er kommt damit in eine Stuerstufe, die den zahlreichen Arbeitswilligen, von flei nen Gewerbetreibenden, von niederen Beamten und Rentnern nicht erreicht wird. Diefes Ergebnis auf steuerred. lichem Gebiet dürfte von neuem geigen, welch ungefunde Ber: hältnisse die unangebrachte Gebefreudigkeit der provisorischen Regierung geseitigt hat."
*
Die ganze Faffung der Notiz verrät die arbeiterfeind liche Tendens. Der Bergleich des Einkommens der Staats
Es ber
dah der Grschossene am 22. Februar nach der Sammelstelle geLommen sei. Das war am 24. februar. Tarauféin fuhr ein Sohn der Frau sofort nach der Dicitelmeherstraße, wo er die Auskunft erhielt, daß der Bruder schon nach Buch gebracht worden sei. Und weil es an diesem Tage zu spät war, fuhr der Sohn am 25. Februar früh nach Buch, um dort zu erfahren, daß der junge Mann am 24 Februar schon beeroigt worden jei. Die Mutter hat also ibre Witte, den Sohn noch einmal im Sarge fehen zu fönnen, nicht erfüllt bekommen, und noch weniger ha: sie ihr auf fo fchmerzliche Weise entrissenes Kind auf dem festen Wege begleiten lönnen, weil man ihr teine Nachricht hat
Prof.
Paul
Zeit) Verlag von H. S. Hermann, Berlin , 76 Seiten, Dr. Franz Oppenheimer . Der Ausweg( Rotfragen der Preis 2,50 Mark. Ein Weg zur Runstanschauung. Berlag Gustav Siepenbruer, Potsdam . Wertheim . Die Welt als Vorstellung Mit Abbildungen. 182 Seiten, Preis 20 M.
und Abbildungen. Heimkultur- Verlag G. m. b. H., Wies baden . 57 Seiten 1,50.
Berlin . 1919. 202 Seiten. Gebeftet 6 M.
Meinwohnungen im Hochbau der Großstadt. Verlag der Bauwelt". Berlin 1919. 65 Seiten. Mt Abbildungen und Grundrißstizzen.
Geinrich de Fries. Wohnstädte der Zukunft. Neugestaltung der
Proletarier vereinigt euch! Gerausgereben vom Werbedienst der deutschen josialistischen Republit", Berlin NW. 7. Sozialismus ift Kirveit. Serausgegeben vom„ Werbedienst der deutschen sozialistischen Republif", Berlin N.W. 7. Berantwortlich für die Redaktion Alfred i lepp. Neukölln Berlagsgenoffenfchaft Freiheit".. m b. 5., Berlin . Druck der Lindendruckerei und Berlagsgesellschaft m. b. S., Schiffbauerdamm 12
-