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fallen und mit Messern oder anderen spizen Gegenständen schwer am I Justizrath Träger äußerte sich in ähnlichem Sinne, bestritt das| fammengelegt worden. Wie das Kleine Journal" mittheilt, hat Kopf, Hals und Rüden verlegt. Vorliegen einer Beleidigung und beantragte deshalb die völlige Herr Tappert auch gegen den Feuilletonredakteur des Berliner  Ahlwardt n. Co. Der Reichstags Abgeordnete Ahlwardt Freisprechung Krieger's, eventuell aber nur eine gelinde Geldstrafe. Tageblatt", Frig Engel, die Beleidigungstlage eingereicht. wird, wie ein Berichterstatter aus sicherer Quelle meldet, in aller. Eine Strafbarkeit der beiden Mitangeklagten sei absolut nicht zu er nächster Zeit in Berlin   ein- Zigarrengeschäft aufmachen. Da er fennen. Der Gerichtshof hielt den Inhalt des Artikels für be­selbst bekanntlich nichts nich haben darf", steht hinter ihm ein als leidigend und verurtheilte Krieger zu 50 M., Stephan zu wohlhabend bekannter Gesinnungsgenosse. Der Rettor a. D. wird 10 M., Lässig zu 5 M. Geldstrafe. in eigener Person Berkäufer fein.

Selbstmord. Gestern Nacht gegen 2, Uhr wurde unterhalb der Marschallbrücke ein Mann ohne Rock und Kopfbedeckung im Waffer treibend bemerkt, der laute Hilferufe ausstieß, aber ehe ihm noch Hilfe gebracht werden konnte, unterging. Da am Treppen­geländer eine Müge und ein Jacket vorgefunden wurden, scheint es ein Selbstmörder gewefen zu sein, und zwar nach dem im Jacket aufgefundenen Notizbuch der Tischler Franz P., der bisher in der Forsterstraße wohnte.

Erhängt hat sich der 44 Jahre alte Schuhmann Schmag in feiner Wohnung Liegnigerftr. 7/8. Er soll seit längerer Zeit magenleidend gewesen sein.

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Im Laufe des gestrigen Tages fanden zwei unbedeutende Zustand, Feuer statt, darunter wiederum eins durch Selbstentzündung von Preßkohlen auf dem Kohlenplate Greifswalderstr. 162.

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Theater. Im Schiller Theater beginnt jetzt die Ausgabe neuer Abonnementshefte für das erste Quartal der neuen Spielzeit 1897/98. Die Abonnementshefte enthalten 6 Eintrittskarten, giltig für einen beliebig zu wählenden Wochentag in vierzehntägigem Turnus. Jeder Abonnent hat Anspruch auf 6 verschiedene Vorstellungen. Wir werden ersucht, besonders darauf aufmerksam zu machen, daß für die nächste Spielzeit auch Logen­plätze im Abonnement vergeben werden. Die neue Poffe Papa Nigiche" von Walther und Stein kommt heute zur Wiederholung. Gifrige Proben finden jetzt täglich im Zentral- Theater zu der am Dienstag, den 15. Juni stattfindenden Première der fünfattigen Komödie von Arno Holz Sozialaristofraten  " statt. Diese vielbesprochene Komödie ist, wie der Ver: faffer in der Vorrede seines Werkes bekanntlich mittheilte, das erste Stück einer geplanten großen Reihe von Bühnenwerken, die, wie ihr Gesammt titel Berlin  , das Ende einer Zeit in Dramen", bereits andeutet, zusammen gehalten durch ihr Milieu, alle Kreise und lassen spiegelnd, nach und nach ein umfassendes Bild unserer Zeit geben sollen.

mann.

vernichtet.

Aus den Nachbarorten.

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Auf eigenthümliche Weise starb gestern Abend der Buchhalter Maaß aus Wilmersdorf   im Komptoir des Spediteurs Knauer, Wichmannstr. 5. Am Schreibpulte fizend wurde er von epileptischen Krämpfen befallen, taumelte gegen ein Fenster und fiel mit dem Ropfe gegen die Scheibe, deren Scherben ihm die Schlagadern des Halfes durchschnitten. Troz sofort zugezogener ärztlicher Hilfe trat alsbald der Tod ein.

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Draus,

Die Untersuchung wider den Kunstschützen Krüger ist bereits zum Abschluß gebracht und dem Angefchuldigten die auf fahrlässige Tödtung lautende Anklage zugestellt worden. Die Haftentlaffung wurde von der Beschlußkammer gelegentlich der Beschlußfassung über Eine unerwartete Freisprechung wegen Störung des die Eröffnung des Haupverfahrens angeordnet. Der Untersuchungs­Gottesdienstes erzielten die beiden Glafer Karl Werdo und Ernst richter hatte einen diesbezüglichen Antrag Krüger's wegen Flucht­Ro chow vor der 9. Straftammer des Landgerichts I  . Am Abend des verdachts abgelehnt, die Beschlußtammer war jedoch der Ansicht, 17. Februar versuchten die Angeklagten durch die Sakristeithür der daß die Höhe der zu erwartenden Strafe einen Fluchtverdacht nicht Heiligen Kreuzkirche Einlaß zu finden und wurden durch einen rechtfertige. Kirchendiener fortgewiesen. Bald darauf betraten sie durch eine offen Wegen öffentlicher Beleidigung des Fuß- Gendarment stehende Thür die Kirche und Werdo mußte erst durch einen Kirchen- Donath in Nixdorf hatte sich der 67jährige Produktenhändler und diener darauf aufmerksam gemacht werden, die brennende Bigarre Eigenthümer Ernst Pfändt vor dem Rixdorfer Schöffengericht aus dem Munde zu nehmen. Außerdem ließen Beide ironische zu verantworten. Wie wir berichteten, ist Pfändt erst fürzlich einer Kneipe, aber nicht in der Kirche angebracht waren. Gendarmen auf offener Straße des Meineids bezeichnete und ganz Redensarten fallen, die nach Ansicht des Staatsanwalts wohl in a 200 M. Geldstrafe verurtheilt worden, weil er zwei Rigdorfer Gegen Werdo wurden vierzehn Tage Gefängniß bean bas gleiche Vorgehen wurde ihm diesmal bezüglich des Gendarmen tragt. Der Gerichtshof berücksichtigte ben angetrunkenen Donath zur Last gelegt. Nach der Bekundung des genannten in dem fich damals die Angeklagten befanden, Gendarmen trat Pfändt am 2. Februar d. J. am Amtshause vor und somit nicht dies Bewußtsein hatten, ob sie durch ihr unpassendes ihn hin und rief:" Ich werde Ihnen den Meineid schon beweisen! Benehmen eine Störung des Gottesdienstes veranlaffen konnten. Sie können mich ruhig anzeigen, da mache ich mir einen Die Aeußerungen waren nicht mit überlauter Stimme gefallen und das können wir noch bezahlen." Pfändt bestritt, diese Aeußerung wurden nur vom Kirchendiener vernommen. Da derartige Rückgethan zu haben, wurde aber für schuldig erachtet und zu 300 M. fichtslosigkeiten noch nicht den Thatbestand der Störung des Gottes: Geldstrafe, ev. 60 Tagen Gefängniß verurtheilt. dienstes erfüllen, wurde gegen beide Angeklagte auf Freisprechung erkannt. Für zehn Pfennig Salz. Ein Gerichtsberichterstatter schreibt: Gegen einen neuen Schwindel im Verkehr mit Nahrungsmitteln Mutter und Tochter befanden sich gestern auf der Anklage- wird seitens der Polizeiverwaltungen mehrerer Vororte jetzt energifch bank vor der VIII. Straffammer des Landgerichts I  . Die Erstere, vorgegangen. Es handelt sich nämlich um betrügerische Manipula die bejahrte Wittwe Rosalie Streicher ist mehrfach wegen tionen beim Verkauf des unentbehrlichsten Nahrungsmittels, des Ladendiebstahls vorbestraft. Sie sollte jegt wiederum Laden Salzes, der Butter der Armen. In den Arbeitervierteln Berlins  diebstähle ausgeführt haben, und in zwar Gemein- und der Vororte hat sich seit einiger Zeit bei vielen Kolonial mit ihrer Tochter, schaft der unverehelichten Marie waarenhändlern und Materialisten die Gepflogenheit herausgebildet, Streicher. Die letztere geberdete fich vor Gericht das Salz in Düten abgewogen vorräthig zu halten. In der Regel in einer Weise, daß auch ein Baie sie als geiftestrant fordern die Räuferinnen ein Pfund Salz!"- Schön meine Dame", ertennen mußte. Sie redete unter wirren Blicken und den oder Schön gnädige Frau!" erwidert der Verkäufer. heftigsten Bewegungen allerlei Unzusammenhängendes. Besonders wahr, für 10 Pfennig?"" Ja!" sagt die Käuferin in der Meis häufig kam der Name Haberstroh" über ihre Lippen, dieser nung, der Verkäufer habe nur ihren Wunsch noch einmal präzisiren Schuft, der ihr alles, auch ihre Briefe geraubt habe", wollen, denn seit Alters her hat das Pfund Salz stets nur 10 Pf. die. fie wieder haben wolle. gerichtsrath Reinecke, sah bald ein, daß mit der Unglücklichen nicht sie nur 440-450 Gramm in der Düte. Jezt geht sie nun zun Der Vorsitzende, Land gekostet. Wiegt aber die Käuferin das Salz zu Hause nach, so hat zu verhandeln war. Der medizinische Sachverständige begutachtete, Krämer zurück, und beklagt sie sich über falsches Gewicht, dann wird daß die Angeklagte bas Opfer eines Polizei ihr gefagt:" Ich habe Sie ja noch extra gefragt, ob Sie für beamten namens Haberstroh geworden sei, der sie 10 Pf. Salz wollten und Sie Sie haben Ja gefagt. Für vergewaltigt habe. Derfelbe sei dafür schwer bestraft worden. 10 B. giebt es aber nicht mehr, denn das Pfund Salz Seit dieser Zeit sehe die Angeklagte sich stets von diefem Haberftrob toftet 11 Bf. Derartige Fälle find vielfach zur Kenntniß bedroht und verfolgt; sie sehe in ihm den Urheber aller ihrer der Behörden gelangt, weil die Käufer sich für betrogen halten. Die schweren förperlichen und feelifchen Leiden. Der Gerichtshof be- Frage soll nun gerichtlich entschieden werden. Thatsache ist, daß schloß, das Verfahren gegen diese Angeklagte einzustellen und nur reelle Kaufleute für 10 Pf. ftets ein Pfund Salz liefern, was auch gegen die Mutter zu verhandeln. Die lettere, welche vom Rechts- möglich ist, da sie daran immer noch 25 pet. verdienen. Thatsache anwalt Dr. Schwindt vertheidigt wurde, erzielte mangels hinreichenden ist ferner, daß diejenigen Verkäufer, welche 11 Pf. verlangen, mit Beweises ein freisprechendes Urtheil. dem höheren Preise stets nur herausrücken, wenn der Käufer

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Versammlungen.

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schafts- Kommission einberufene öffentliche Versammlung im Lokale Charlottenburg  . Am 2. Juni fand eine von der Gewert­Bismarckshöhe" statt, in der Genosse Wagner, Berlin  , über: Die Gewerkschaftsbewegung der Zukunft" sprach.

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Arbeiter- Hängerbund Berlins   und Umgegend. Borsigender Ad. Neumann, Schwedenftr. 13, v. 1 Tr. Alle Menderungen im Bereinskalender find zu richten an Friedrich ortum Manteuffelity. 49, v. 2 2. figenber P. Gent, Dresdenerfir. 107/108. Alle Buschriften, den Bereinskalender Bund der geselligen Arbeitervereine Berlins   und der Umgegend. Bor­betreffend, find an. Bendix, Alexandrinenstraße 100, au richten.

Briefkasten der Redaktion.

Rising. Ueber das Jubiläum haben wir in der ersten Beilage von Witterungsübersicht vom 10. Juni 1897.

Barometers

ftand in mm,

reduzirt auf

d. Meeressp.

GO Windrichtung

Windstärke

( Stala 1-12)

Wetter

Temperatur

nach Celsius

( 50.4° R.)

Die Parteigenoffen von Tempelhof  , Mariendorf  , Lankwik und Südende werden auf die am Montag, den 14. Juni, abends 8 Uhr, in Südende im Lokale des Herrn Hols, stattfindende Volts verfammlung aufmerksam gemacht. Es ist in dieser Ortschaft das erste Mal, daß ein Wirth uns seine Räume zur Verfügung stellt, also eine sozialdemokratische Versammlung stattfinden kann, und es bedarf wohl nur dieses Hinweises, um die Versammlung zu einer start besuchten zu machen. Das Referat hat der Abgeordnete des Kreises, unser Parteigenoffe Fritz 3ubeil übernommen. Alles Nähere am Sonntag durch Inserat und Plakat. Der Vertrauens Ans Rigdorf. Unter dem Verdacht, ein Sittlichkeitsattentat gegen zwei Kinder eines hiesigen Schuhmachermeisters verübt zu haben, wurde hier der Hausdiener Hermann S. aus der Böchstraße in Berlin   verhaftet. In große Betrübniß wurde gestern eine in Unter der Anklage der Kindesandsetzung stand gestern die das Manto vom Gewicht festgestellt hat. Die anscheinend der Hermannstraße wohnhafte Arbeiterfamilie verfeßt. Der Vater unverebelichte Mätherin Pauline Stolzenburg vor der ersten barmlos hingeworfene Frage:" Nicht wahr, für 10 Pfennig Straffammer des Landgerichts I. Uuter den Anzeichen heftiger Salz?" wird zwar seitens der Verkäufer für ein Schutzmittel vor batte unvorsichtigerweise ein Gefäß mit Salzfäure auf dem Fuß- Gemüthsbewegung schilderte die Angeklagte, wie sie zu der ihr zur den Strafen des Betruges angesehen, vor den Richtern dürfte aber boden stehen lassen und das 21/ 2jährige Kindchen der Eheleute trant Laft gelegten Strafthat gekommen sei. Eine früher gemachte traurige unter den begleitenden Umständen ein solcher Einwand nicht durch­davon. Obwohl ärztliche Hilfe schnell zur Stelle war, ist es fraglich. Erfahrung habe ihr nicht als Warnung gedient. Sie habe einen schlagen. Die Verkäufer haben gewöhnlich sämmtliche Waaren mit ob das junge Leben wird erhalten werden können. Aus unbekannten Gründen hat sich ein Sattlermeister aus der Bergstraße Umganges mit ihm im Oktober v. 3. Mutter wurde. Sie hatte recht nothwendig, eine Abweichung von dem üblichen Preise bekannt Bräutigam gehabt, der ihr den Rücken wandte, als fie infolge ihres Preisnotizen versehen, das Salz aber niemals, und bei diesem ist es durch Erhängen entleibt. Wie segensreich die seit dem 1. April dieses Jahres im ganzen Kreife Teltow   eingeführte Fleischschau un zwei kleine Kinder zu ernähren und reblich habe sie sich be- zu geben. Beim Amtsgericht II schweben bereits mehrere Berfahren wirkt, zeigt das Beispiel unsers Drtes. In den Monaten April müht, dies während des Winters durch fleißiges Nähen zu bewert- Dieser Art, über deren Ausgang wir berichten werden. und Mai wurden von den Thierärzten als gesundheitsschädlich be- immer tiefer in Noth gerathen. Am 27. Februar habe sie ihre Wohnung stelligen. Aber ihre Arbeit sei so schlecht bezahlt worden. Sie sei anstandet und auf polizeiliche Anordnung vernichtet: 14 Rühe, verlaffen müssen, sie konnte die Miethe nicht zahlen. 1 Ochse, 4 Kälber, 6 Schweine, ferner 300 Lungen, 60 Lebern und fah, daß sie außer stande war, beide Kinder zu ernähren, habe sie andere innere Organe in großer Anzahl. Ju den Vorjahren wurden fich an den ihr gestellten Bormund gewendet mit der Bitte, doch insgesammt höchftens 12-15 Schlachtthiere jährlich beanstandet und den Bater zu veranlassen, etwas für sein Kind zu thun. Der Vor­mund habe ihr den Bescheid gebracht, daß von dem Vater nichts zu Der Sportpark Friedenau- Wilmersdorf hat der Eisenbahn  - holen sei, derselbe verdiene in der Fabrik fa so wie er selbst Direktion Anlaß gegeben, die Welt mit Brettern zu vernageln. An zum nothdürftigften Lebensunterhalt gebrauche. Nun fei die Sonn- und Feiertagen sammelten sich auf dem Bahnhof Wilmers- Angeklagte zum Waifenrath gegangen mit der Bitte, ihr Kind doch dorf stets hunderte von Personen an, welche von dort aus den im Waisenhause unterbringen zu wollen. Man habe ihr geantwortet, Rennen auf dem Sportplage beiwohnen wollten und den Bahn- daß dies nur in solchen Fällen geschehe, wenn die Mutter förper belagerten. Hierdurch entstanden nicht nur Unbequemlich nicht zu ermitteln fei. Dies sei für sie ein unbeabsichtigter teiten für mitfahrende Passagiere, sondern es lag auch die Gefahr Fingerzeig gewesen. Am 27. Februar habe fie fich in einer erufteren Katastrophe nahe. Die Eisenbahn- Direktion hat einem anderen Hause eine fleine Stube gemiethet und nunmehr an der Seite des Bahndammes einen hohen Zaun ziehen dann mit ihren wenigen Habfeligkeiten die bisherige Wohnung ver laffen, welcher die Möglichkeit, den Sportpart vom Bahnhof aus zu laffen. Borher habe sie dem Vormund einen Brief geschrieben des Nr. 123 berichtet. beobachten, vollständig beseitigt. Jubalts, daß sie genöthigt sei, ihr jüngstes Kind in der alten Wohnung Schuhlos und ohne Pflege zurückzulassen, da sie außer stande sei, für das­felbe zu sorgen. Sie schicke dem Vormund den Schlüssel zu der alten Wohnung mit und bitte ihn herzlichft, das Kind holen und im Waisenhause unterbringen zu wollen. Da sie ihre neue Wohnung Stationen. vorläufig geheim halte, so sei fie als Mutter ja nicht zu ermitteln und die ihr angedeuteten Boraussetzungen erfüllt. Die Angeklagte überwachte, daß Brief und Schlüffel auch von dem dazu Knaben abgegeben wurden; dann entfernte sie sich. Die Frau des Vormundes beeilte sich, das hilflose Wesen nach dem Waisenhause zu bringen. Die Hamburg  Berlin  Angeklagte berief fich auf eine Beugin darüber, daß fie taum eine Wiesbaden  Stunde nach ihrer Entfernung von der alten Wohnung fich München  wiederum in die Nähe derselben begeben und gewartet hatte, bis fie eine Hausbewohnerin traf, die ihr über das Schicksal Auch ihres Kindes Mittheilung machen konnte. fie wies Ein Nachspiel zur Torganer Wahl beschäftigte gestern die nach, daß sie häufig, wenn fie Arbeiten abzuliefern hatte, 4. Strajtammer hiesigen Landgerichts 1 Wegen Beleidigung ihre Kinder über eine Stunde lang unbeaufsichtigt in der ver­des Ersten Staatsanwalts Kube zu Torgau   batten sich fchloffenen Stube hatte zurücklaffen müssen. Der Staatsanwalt hielt Schriftsteller Heinz Krieger, der Buchbruckereibefizer aus dem Zusammenhange aller von der Angeklagten angeführten Ferdinand Stephan und der Obsthändler Karl Friedrich Lässig und erwiesenen Thatsachen nicht für dargethan, daß die Angeklagte vor der genannten Straffammer zu verantworten. Der erste An- ihr Kind in" bilfloser Lage" verlassen habe, was zum Begriffe der geflagte war Leiter der Wahlbewegung in Torgau  , welche schließlich zum Kindesausfegung erforderlich sei, er beantragte die Freisprechung, Siege des freisinnigen Herrn Snörte führte. Am 13. März fand in Torgau   auf die der Gerichtshof auch erkannte. die großes Aufsehen erregende Gerichtsverhandlung gegen die fünf Referendare statt, welche dem Oberlehrer Nauendorf durch den Auf eine Anklage wegen versuchten Mordes hatte sich Garnison  - Auditeur Bolley eine Herausforderung zur Duellprügelei gestern das noch nicht achtzehnjährige Dienstmädchen Bertha hatten überbringen laffen. Die Verhandlung endete mit der Ver. Biebig vor der IX. Straffammer des Landgerichts I   zu ver. urtheilung der Referendare zu je 3 Tagen Feftungshaft, Nauendori antworten. Die Angeklagte diente bei dem Schlächtermeister Feige erhielt eine Ordnungsstrafe von 10 M. Nach Beendigung der und hatte sich dort einige Eleine Unredlichkeiten zu schulden kommen Gerichtsverhandlung verfaßte der Angeklagte Krieger für die laffen. Sie hatte der Verkäuferin Anna Borchardt ein Paar wollene unter ein Flugblatt, welches freifinnige Boltspartei ein Flugblatt, der Strümpfe und ein leinenes Hemd gestohlen und der Diebstahl war Ueberschrift Oberlehrer und Referendar" bie Ergebniffe entdeckt worden. Am 5 März wurden die vermißten Gegenstände der Angeklagten vorgefunden und jener Verhandlung in drastischer Form behandelte und zu Partei binter einem Schranke zwecken zu verwerthen suchte. Bezüglich des Garnison   Auditeurs weil lettere den Diebstahl bestritt, holte die Bestohlene einen Bolley sagte das Flugblatt:" Herr Volley befand sich nicht auf der Schuhmann herbei. Dieser gab ihr den Rath, nachmittags auf das Auflagebant. Sein Kollege im schwarzen Talar hat es offenbar Revier zu kommen und den Diebstabl zu melden. Als der Nach nicht im öffentlichen Intereffe liegend erachtet, den Kollegen im mittag gekommen war, schenkte ihr die Angeklagte Kaffee ein, von bunten Rock anzutlagen." Das Flugblatt schloß mit den welchem Frl. Borchardt die Häfte trank. Dann wurde sie auf wenige ist Reichstagswahl  . wird Minuten in den Laden gerufen und als sie zurückkehrte und den Rest Am 24. März ist das Bürgerthum die Antwort ertheilen auf das Verhalten des Kaffees austrinken wollte, spie sie den ersten Schluck sofort Kartonarbeiterinnen wieder aus, da er einen höchft widerwärtigen Geschmack hatte. Es der Herren von der besonderen Ehre." Angeklagte Nathan, Stallschreiberstr. 29.[ 25056* Krieger hatte dieses Flugblatt durch den Angeklagten Stepban war ihr sofort flar, daß in ihrer kurzen Abwesenheit die Angeklagte werden verlangt von Theodor Der etwas in den Kaffee gethan haben müsse. So war es denn auch; brucken und durch den Angeklagten Lässig verbreiten lassen. Ein in chemisch- technischem Fache Staatsanwalt hielt den Juhalt des Flugblattes für schwer be- bas Mädchen hatte aus einem Fläschchen verdünnte Zuckersäure, leidigend für den Ersten Staatsanwalt Kube, dem der Vorwurf wie sie im Haushalte zum Buzen von Metall verwendet wird, ausgebildeter tüchtigerArbeiter wird als grober Pflichtverletzung gemacht werde. Der ganze Juhalt sei gehäffig einige Tropfen in den Kaffee gegossen. Frl. Borchardt hat förperlichen für eine Gabrit von Erzeugung und verheßend und deshalb beantrage er gegen Krieger fechs Schaden durch diesen Zwischenfall nicht erlitten. Der Gerichtshof chemisch- techn. Präparate, Schmieren, Wochen Gefängniß, gegen die beiden anderen Angeklagten sprach die Angeklagte sowohl von der Anklage des versuchten Mordes Lade, Bugpasta 2c., sofort bei hohem je 100 M. Geldstrafe. Angeklagter Krieger beftritt entschieden als auch der versuchten Tödtung frei. Zu einer Bestrafung wegen Lohn gesucht. Bewerber muß un­jedwede beleidigende Absicht. Das Duell habe in der Wahlagitation Rörperverlegung fehlte ein Strafantrag und fo blieb nur der Dieb- bedingt im Stande sein, selbständig eine große Rolle gespielt, die Gerichtsverhandlung habe in Torgau   ftahl übrig, den der Gerichtshof mit 3 Wochen Gefängniß ahudete. arbeiten und leiten zu können. Offerten u. J. N. 9406 an großes Aufsehen erregt und deshalb habe er ihre Ergebnisse Die Strafe wurde als verbüßt erachtet. Rudolf Moffe. Berlin   SW. durchaus maßvoller Weise den Wählern vorgeführt. Der Prozeß Tappert- Kerr wird am 21. Juni zur Verhand Goldleisten. feinen habe Vorwurf gegen ben Erften Staats- lung tommen. Auf Veraulaffung des Allgemeinen deutschen Musiker. Tüchtige Versilberinnen verlangt anwalt erheben, sondern A. Werkmeister, nur die nackte Thatsache ton verbandes", dessen Organ er redigirte, hat auch Herr Lackowiz die Schmidstr. 8 a ftatiren wollen, daß Hr. Volley nicht mit angeklagt war.-selage gegen Herrn Kerr angestrengt. Die beiden Sachen sind au

In den Getreidefeldern beginnen jetzt die Kornblumen beauftragten. zn blühen. Da alljährlich beim Pflücken derselben besonders in der Umgegend von Berlin   die Felder bis tief hinein arg zerstört worden zu holen und find, so wird jetzt von den Ackerbefizern auf das Rornblumenpflücken fehr scharf acht gegeben.

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Wetter Prognose für Freitag, den 11. Juni 1897. Ein wenig fühler, theils heiter, theils wolfig bei mäßigen nördlichen Winden, keine erheblichen Niederschläge.

Deutscher   Holzarbeiter- Verband.

heute

( Zahlstelle Berlin  .) Freitag, 11. Juni, abends 81% Uhr, bei Cohn, Beuthstr. 20: Sigung der Ortsverwaltung. 106/13 Tüchtige

Markenausgabe vor der Sitzung von 8-8 Uhr.

Arbeitsmarkt. Etige Grandirer n. Walzer

für Goldleisten

Mamsells auf Mädchen Paletots finden nach auswärts dauernde

einf., 1,50 m. an, verl. Speckmann, Stellung bei gutem Lohn. Reisespesen Schönhauser Allee Nr. 154( nahe der werden vergütet. Offerten u. K. I Oberbergerstraße).

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Werkführer

25065* an die Erpd. d. BI. erbet.

hemden verlangen

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1 tüchtigen Silberschleifer verlangt Weichhardt, Ritterstr. 73.[ 25206 Blousenhemden­Näherinnen mit Borlage verlangen bei hohem Lohn in u. außer dem Hause Gebr. Ruben, Poftstr. 6. Plätterinnen auf Damen Ober: Gebr. Ruben, Bosiftr. 6. Wäsche- Näherinnen im Hause ver langen Gebr. Ruben, Poststr.6. Goldleisten. 25186 Tüchtige Leistenparker werden so­fort verlangt Köpniderstr. 109 a. Goldleisten. Tüchtige Belege: rinnen finden bauernde Beschäftigung 2517b Röpniderftr. 190