Einzelpreis 10 pfg Jahrgang 2

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Dhun 1949 angezogen

Bebatan Berit ainthanerbamm 1 Germspredes& Werbes 2898 au 2896

Freitag, den 28. März 1919

Nummer 149 Abend- Ausgabe

Sufrate of the esteripuit. Zomperriflegelle eber beren Beum? S Dele Angrigen bas rettgebrudte Wort an Dt. tebes meitere Wort 20 Di. Ceuerungszufchlag 50% Bel Samilion und Deriammlungsanzeigen fällt der Zuschlag fort Inferate für ben daraufe folgenden Gag mijan peteftens bis 6 br waromittags bet ber Expedition aufgegeben feine Expedition: Berlin NW. A. Schiffbauerdamm 19. Berufpieder: aut Rerden 9768.

greiheit

Berliner Organ

der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands

Ein Ultimatum der Entente.

Der Wortlaut der Noten.

Berlin , 27. März. Am 26. März abends ging dem Borsigenden der Deutschen Waffenstillstanbokommiffion in Spaa folgende Rote bes franzök. schen Bersihenden, bcs Generals Nubant, zu: In Nebereinstimmung mit der Entscheidung des Obersten Kriegsrates der alliierten und affoziierten Regierungen wird General Rudant in Ausführung der Klaufel 16 des Waffenfti. Kandes vem 11. Revember 1918 fordern, daß die Deutschen gestatten, bak die Armee bes Generals aller, weldje ein Teil der allierten Armeen ist, durch Danzig in Rid tung auf Bolen freiburamariiere mit dem Swed, bert die Ordnung aufrecht zu erhalten. Die Deutschen werden fich

weiterhin verpflichten, alle Erleichterungen für die verübergehen. ben Einrichtungen jeder Art zu geben, die für die durch diesen Safenplas marschierenden Truppen notwendig find. Jebe cigerung diesen Forderungen zu entsprechen, wird als ein Bruch des Waffenstillstandes durch die Deutfchen angesehen werden. Infolgebessen bitte ich Sie, von ber beutschen Regierung die Vollmachten te verlangen, die nötig find. um bie Art und Weile der Ansführung bringendft und auf Grund gegenseitigen Uebereinkommens zu regeln." gez. Nudant.

in der Note von Marshall Foch gewünschten Vollmachten] zur Regelung der Art und Weise der Ausführung der Landung auf Grund gegenseitigen Uebereinkommens erteilen zu fönnen, erjucht die deutsche Regierung um alsbaldige Mit­teilung über folgende Bunite:

1. Zusammensehung der Armee des Generals Haller und Stärke derselben. 2. 8eitpunkt der Landung der Armee Haller. 3. Angabe der Beitbauer der Durchbeförderung der Armee Haller bis nach Polen . 4. Welche Gewähr könnten die alliierten und assoziierten Mächte dafür bieten, daß nicht die Armee des Generals Haller oder ein Teil derselben fich an politi­schen Rundgebungen ober an etwaigen Aufständen der polnischen Minderheit nach dem Vorgang bei der Anwesenheit des polnischen Ministerpräsidenten Paderewski in Bosen beteiligt oder solche mit Sicherheit zu erwartenden bedauerlichen Ereignisse hervorruft? gez. Reichsminister Erzberger ."

Wilson über den Bölterbund.

Baris, 27. März.

Die Gewerkschaffen in der

Revolution.

Die gewerkschaftlichen Rentralverbände haben ble italieberzahl von 3 Millionen über ichritten. In diesem Anwachien der Mitgliederzahl findet der durch die Revolution mächtig gestärkte Glaube der Arbeiterschaft zur eigenen Kraft einen Ausdruc. In kurzer Beit hat sich die Mitgliederzahl fast verdoppelt.

diese Rahlen zusammenstellt, bemerkt dazu, aus dieser Ent Das Correspondenzblatt der Generalfonmission". bas widlung der Gewerkschaften sei zu erkennen, daß die Ar­beitermassen das Bertrauen zu ihren Wirtschaftsorganisa tionen feineswegs verloren haben, und daß die letteren be rufen sein werden. bei dem bevorstehenden Wiederaufbau der deutschen Volkswirschaft einen hervorragenden Einfluk auszuüben.

Es ist in der Tat eine gewaltige Macht, die sich in den Gewercktarten vertörpert, und von oteter Mucht kann wont Aber es ein hervorragender Einfluß abgeleitet werden.

Die Entwicklung der deutschen Gewerkschaften sciat feit ahrzehnten die Tendenz zu stärkster Rentraliia. tion. In richtiger Erkenntnis vom Weien und von den Bedingungen des wirtschaftlichen Kampfes zwischer Stapital und Arbeit ist diese Tendenz von der Maffe der Organifier­ten, wie von den Gewerkschaftsleitungen bewukt gefördert worden. Eine Frucht diefes streng zentralistischen Aufbaues der Gewerkschaften war eine zunehmende Machtfülle der Vor­stände. Wie stark die Rentralisation in den Gewerkschaften fortgeschritten ist, und in wie wenigen Händen die obere kennen, daß.im Februar 1919 2369000 Organi fierte in nur zwölf Berbänden vereiniat

waren.

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Reuter meldet: Bräfident Willen bat hente falaenbe Eta Klärung veröffentlichen lassen: Im Hinblick auf die sehr über. raschende Ansicht, die in manchen Kreisen an herrschen scheint, baß Die Antwortnote der deutschen Regierung wurde im Laufe es die Diskussionen der Kommission für den Völkerbund kommt nicht nur darauf an, daß man Einfluk be­bes heutigen Tages nach eingehender Beratung im Kabinett und find, die die Endformulierung des Friebensverfibt und daß man ihn ausübt. sondern es kommt unter Buziehung der Parteiführer der Nationalversammlung trages verzögern, ergreife ich sehr gerne die Gelegenheit, in erster Linie darauf an, wie und wo man den Einfluß fertiggestellt. Sie hat folgenden Wortlaut: um mitzuteilen, daß die Beschlüsse dieser Kommission als erste geltend macht. Gemäß Artikel 16 des 23affenstillstandsvertrages vom ber Blenarkonferenz vorgelegt wurden. Sie wurden am 14. Fe­11. Rovember 1918 hat sich die deutsche Regierung verpflichtet, bruar veröffentlicht, und die Welt hatte einen vollen Monat Zeit, ben Alliierten freien Bugang über Danzig und die um den damals vorgelegten Völkerbundsentwurf in Beidjel zur Aufrechterhaltung der Ordnung in den Gebieten allen Einzelheiten zu besprechen. Während der letzten Lage ist bes ehemaligen russischen Reiches zu gewähren. Bei Abschluß die Kommission bemüht gewesen, aus den Kritiken, die die Ber­biejes Bertrages gingen wir jedenfalls davon aus, daß es sich öffentlichungen des Böllerbundsvertrages hervorgerufen haben, nur um freien Durchzug für alliierte Truppen handeln Rugen zu ziehen. Ein Ronitee der Kommission hat auch fönne, nicht aber um polnische. Die deutsche Regierung ben Borzug gehabt, eine Konferenz zwischen Bertretern der neus hat sich nicht verpflichtet, freien Bugang für eine polnische Armee tralen Rationen abzuhalten, die ein sehr tiefgehendes Intereffe über Danzig burch Westpreußen zu geben. In dieser Auf- und den wohl einstimmigen Wunsch bezeugen, fich auf den Bölker. faffung sieht die deutsche Regierung sich bestärkt durch bund einzustellen. Der revidierte Bälterbund Leitung der Organisationen heute rubt. ift daraus zu er bie bekannten Vorkommnisse bei der Gewährung freien vertrag ist jest so gut wie fertiggestellt. Er befindet sich Beleits für den polnischen Ministerpräsidenten Baderewsti in ben bänden eines Komitees, bas die Aufgabe hat, ben End­Berr Baberemsh hat unter grober Verlegung der gewährten Gast- entwurf fertig zu stellen, und wird sogleich ber Deffentlichkeit ein freundschaft auf deutschem Boden in Bosen das Zeichen zum Auf- zweites Mal vorgelegt werden. Die Konferenzen der Kommission ruhr und Bürgerfrieg gegeben. Bei seiner Anwesenheit in Danzig haben ausnahmslos au Seiten stattgefunden, wo sie auf die Bewohl aus der Demokratie geboren, war vor dem Kriege nahe Die Machtstellung der Gewerkschaftsbureaukratie, ob­im Dezember 1918 jagte er: Wenn die polnischen Divifionen aus ratungen berjenigen, bie es auf sich genommen haben, die end. wohl aus der Demokratie geboren, war vor dem Kriege nahe Frankreich und Italien erst einmal in Danzig find, so werben gültigen Beschlüsse der Konferenz mit Rüdficht auf die vielen an. fchaftsbeamten, sondern mehr des bureaukratischen baran, sich in eine Diktatur nicht so sehr der Gewerk­Danzig und ganz Westpreußen polnisch werden." In der gesamten beren komplizierten Friedensprobleme zu formulieren, nicht apparates umzuwandeln, der sich polnischen Ceffentlid teit wird auch die Armee aller als pol. hörend einwirken fonnten, so daß bie Mitglieber der Kommission willen der in ihm wirkenden Menschen- nach eigenem oftmals gegen den nische Armee bezeichnet. Seit dem Abschluß des Waffenstill- sich zu der Tatsache Glüd wünschen, daß kein Teil ihrer Kon inneren Gesetze bewegt. ftanbes vom 11. November 1918 hat sich zudem die Gesamtlage in ferenzen je irgend eine Art von Berzögerung bewirkt hat. Bofen, Westpreußen und Danzig völlig berändert. Es würde nach ben bekannten Borgängen in Bosen durch eine Landung pol. Das Geständnis. nischer Truppen in Danzig die Ordnung in 8 e ft. preußen aufs schwerste gefährdet werden. Nie- Run ist's heraus! Berr Rosie hat nach der Anklage­mand lann bie Berantwortung übernehmen, daß die rede Haafes das Geständnis abgelegt, daß die Verhängung polnische Minderheit in Westpreußen rubig bleibt, wenn des fogenannten Standrechts und damit die Massen- Klaffentamples trat die Phrase vom gemeinsamen Interesse bie Armee galler in Danzig landet. Nach den der erichießungen jeder gefeglichen Grundlage ent­beutschen Regierung täglich zugehenden zahlreichen Kundgebungen behrten. Er erklärte mit annischer Offenheit, daß nicht das der deutschen Mehrheit in Westpreußen muß aber auch damit Recht, sondern der Erfolg entscheide und der Erfolg jei für gerechnet werden, daß die deutsche Mehrheit gegen ihn. In der Tat, da 3 läßt sich nicht leugnen, dafür zeugen über polnischen Angriffen gewaltfamen wider die Leichen der Erschossenen! stand leisten wird. Heute herrscht in diesen Gebieten Ruhe und Sicherheit, wenn aber die geforderte Landung nach dem heutigen Stand der Dinge zum blutigen Kampf in diesen Ge­bieten führt, so wird außerdem die deutsche Ostfront gegen ben russischen Bolschewismus gefährdet. Die geringen deutschen Kräfte, welche die Sowjettruppen zurüd halten, hätten dann im Rüden gleichfalls den Feind und würden amischen amei Feuer geraten. Dem Bolschewismus ist bann ber Weg nach Westpreußen und Bolen frei. Die deutsche Regierung fann nach eingehender Prüfung eine Maßnahme nicht verantworten, dic ohne Echaffung ausreichender Garantien ben Bürgerkrieg eigenen 2and hervorrufen muß. Dagegen ist die deutsche Megierung nach wie vor bereit, die Landung der Armee Galler in Stettin , Rönigsberg, Memel oder Libau mit allen Mitteln zu erleichtern und dadurch die Absicht der Alliierten, die Crdnung in Bolen aufrecht zu erhaiten, mit allen Kräften zu unterstützen. Die deutiche Regierung erklärt sich ausdrüdlich bereit, alle Einrichtungen für die rascheite Landung und die Durchreise der Armee Haller nach Polen zu gewährleisten. Diese Wege führen auch eisenbahntechnisch schneller und ohne jede Störung der Lebensmittelzufuhr nach Bolen aum Ziele. Um die

im

Selbst einem Teil der bürgerlichen Presse wird es bei diesem Geständnis unbehaglich. So schreibt das Berl. Tageblatt":

Die Zustände während des Krieges begünstigten die Borliebe für die Erledigung der wirtschaftlichen Streitig teiten mit Hilfe friedlichen Ausgleichens. Bum politischen Burgfrieden kam der wirtschaftliche, Streits wurden als Landesverrat gekennzeichnet, an die Stelle der Idee des aller Klassen.

- Wie feft verwurzelt diese Neigungen in den oberen Ge­werkichaftsinstanzen find, zeiat die Tatsache, dak iie ibren Glauben an die Ueberbrüdbarkeit der wirtschaftlichen Gegeniäße zwischen Kapital und Arbeit hinübergerettet haben in die revolutionäre Epoche. Sie betätigen ihn in der mit Sirschen und Christen und Unternehmern gebildeten Arbeitsgemeinschaft". Ginigungsämter und Wenn Roste aber auf ben Vorwurf, den Recht& Schlichtungsausschiffe sollen dem Proletariat Bettel­gebanten verlegt zu haben, nichts anderes zu erwidern wußte, pfennige von den Millionenfrieasaemin­als daß in einer folden gefährlichen Situation nicht Baranen der Unternehmer gewähren in dem Augenblick, da die graphen, sondern lediglich der Erfolg gelte, jo läßt sich diese Flamme des Klassenkampfes zum Simmet loht. Bin­Redewendung, die kein Reichstag einem Kriegsminister burd Sungen werden dem Proletariat aufgelegt zu einem gefchen hätte, wohl aus der sehr erregten Stimmung erklären. Zeitpunkt, da es noch voller Ellenbogenfreiheit ver­in die ihn der Abgeordnete Haase und seine Genossen durch ihre langt, um zur Entscheidung zu schreiten. Der kollektive Mißfallenskundgebungen verfekt haben mögen. Bu rechtfertigen Arbeitsvertrag wird zum Rielobjekt der Revolution gemacht. ift fie nicht. Ein Minister darf, und mag die Situation noch so die soziale Revolution in der Tat zur Lohnbewegung er­mißlich sein, den Rechtsboben nicht berlassen. Denn niebriat. er ist der Träger und Repräsentant des Rechtsgedankens, unb stellt er sich ausschließlich auf den Boden der Macht, so gibt er allen destruktiven Elementen ein moralisches Recht in bic Sand, bas gleiche zu tun."

Auf den starken Ruftrom neuer Mitalieder wiesen wir schon hin. Es licat auf der Sand, daß diese Massen den bisher am schlechtesten, organisierten und entlohnten Berufsgruppen angehören. Sie kommen Das B. T." vergißt bei dem Entschuldigungsveriua nun in die Gewerkschaften, um ihre Lebensbedingungen daß Nosfe schon einmal erklärt hat, unt juristische Tüfte- möglichst schnell auf das Niveau jener Arbeiterkategorien leien fümmere er sich nicht. Der Mann vertritt eben den zu beben, die in jahrelanger, mühsamer Gewerkschafts­Standpunkt der nackten Gewalt gegen alles Recht. Aber arbeit erträgliche Löhne erkämpft haben. Sie sind es, zuletzt ist die Gewalt noch ftets unterlegen. die in fogonannten wilden Streifs Mache Bache nehmen