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Einzelpreis 10 Pfg Jahrgang 2

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Die freiheit erscheint morgens und nachmittags, an Sonne und feftagen nur morgens. Der Bezugspreis beträgt bei treier Zustellung ins Haus für Groß- Berlin oder bei direktem Poftbezug ohne Bestellgebühr monatl 2,50 m., bei Zustellung unter Streifband 4,50 m. Redaktion: Berlin   W. 6. Schiffbanetdamm 19 III Fernsprecher: Amt Norden 2895 und 2806.

Sonntag, den 25. Mai 1919

Int. Instituut Soc. Geschiedenis

Berliner Organ

Nummer 250 Morgen- Ausgave

Jnierate foften die achtgespalt. Nonpareillezeile eder deren Raum 1,20 m., Wortanzeigen das fettgedruckte Wort 50 Pf, jedes weitere Wort 25 Pf. Teuerungszuschlag so Praz. Familien und Versammlungsanzeigen allt der Zuschlag fort. Inserate für den daraufs olgenden Tag müssen spätestens bis 3 Uhr nachmittags bei der Epped irion aufgrgeben sein. Expedition: Berlin   NW. 6, Schiffonuerdamm 19 Fernsprecher: Amt Norden 9768

der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands  

Die Wirtschaftsforderungen der Entente.

Eine neue Note der Alliierten.

Die Ursachen für die wirtschaftlichen Bedingungen.

Die deutsche Friedensbelegation hat

22. Mai abends nachstehende Note erhalten:

Redfertigen.

Herr Präsident!

Bersailles, 23. Mai.

am

Die Abgabe von Kohlen.

Utopisch und unsozialistisch.

6. Die deutsche   Note beschwert sich ganz besonders darüber, daß man Deutschland   seine Kohle wegnehme und behaup Bir baben bereits vor einigen Tagen von einer Dent tet, daß Deutschland   fast ein Drittel der Erzeugung der bestehen- schrift des Reichswirtschaftsam ts aeiprochen. den Kohlengruben verliere, aber fie unterläßt es, zu bemerfen, daß ein Biertet des deutschen   Kohlenverbrauchs vor dem in der dem Gesamtkabinett Borichläge für eine Neu Kriege in den Gebieten tattfand, deren Uebertragung organisation der Wirtschaft unterbreitet wup jekt beabsichtigt ist. Außerdem bergißt fie die Erzeugung der den. Die Bossische Reitung" beröffentlicht nun aus diefer Braunkohle zu erwähnen, die für Deutschland   fährlich vor dem Denkschrift, die natürlich aebeim bleiben sollte, einige Aus­Wir haben immer wieder auf die aräßliche Unfäbigkeit)

1. Die alliierten und assoziierten Mächte haben den Bericht Kriege 80 Millionen Tonnen betrug, von denen nichts aus diefen süge. Bedingungen des Friedensvertrages eingesetzten Kommission er- berücksichtigt, daß die tohlenerzeugung der nicht über­balien und sorgfältig geprüft. Dieser Bericht scheint ihnen eine tragenen Gebiete vor dem Kriege rasch stieg; es besteht lein und Untätigkeit der Regieruna in allen wirtschaftlichen und fehr unzureichende Darstellung der Tatsachen zu Grund, zu bezweifeln, daß diese Steigerung fich in Zukunft bei inanzfragen hingewiesen. In diefem halben Jahr find geben, an gewissen Stellen st arfe Uebertreibungen auf fachgmäßer Ausbeutung fortsetzen wird. fich aus den Ursachen des Krieges und aus seinem Ausgang er Bubeisen und die grundlegenden Prinzipien zu verkennen, die geben und welche die aufzuerlegenden Bedingungen erklären und

Die verminderte Bevölkerung.

bir berufen find zu prüfen.

Zerstörung der Kohlengruben in Nordfrankreich.

Unterlassungen begangen worden, die das deutsche Volf um Miljardenwerte geschädigt haben und den Neuaufbau unfe rer Wirtschaft außerordentlich erschweren. Unterlassungen, 7. Aber muß nicht die Kohlenfrage unter anderen und zwar die überhaupt nicht mehr autzumachen find. Diese Erkennt weiteren Gesichtspuntfen betrachtet werden? Es darf nicht vernis ist auch dem Wirtschaftsministerium nicht fremd. Ter Beffen werden, daß zu den unberechtigten Verheerungen, bie bie Deffentlichfeit gegenüber freilich hat auch das Wirtschafts­beutschen Armeen während des Krieges begangen haben, bie fa ministerium aus dieser Erkenntnis ein strenges Geheimnis

2. Die deutsche Note erklärt einleitenb, daß die industriellen vollständige Berstörung der Sohlenschätze in Softquellen Deutschlands   vor dem viege zur Deckung des Be Nordfranfreich zählt. Eine ganze Industrie ist mit Bor. Jemacht, und auch die Denkschrift wäre Geheimnis aeblieben. migten, und fie stellt es jo dar, als entspräche bieje Biffer ber nötig sein, um sie wieder ins Leben zu rufen. Die Folge davon Regierungsstellen fie einzelnen Redaktionen augänglich a bevalterungszahl, für die Deutschland   mit verminderten Kraft ist ein langwährender und ernster Mangel an Rohle in West- macht hätten. Der alte Regierungsgrundsab. daß dem Volfe ellen auch in Zukunft weiter sorgen muß. Das ist nicht der europa  . Es gibt gerechtertoeife feinen Grund dafür, daß die die Religion, foll heißen das Bertrauen in die Unfehlbarfeit 6000 000 Seelen verringert werden, die zu nichtdeutschen Gebie getragen werden, bie die Opfer davon waren, oder dafür, daß nach wie vor in voller Geltung. Das Wirtschaftsministerium Ball Die gesamte Becöllerung Deutschlands   wird um etrea Folgen dieses Mangels ausschließlich von den alliierten Ländern der Regierung unter allen Umständen erhalten bleibe, besteht bie Bedürfniffe dieser verminderten Bevölkerung, die nicht im vollen Maße seiner Kräfte ausgleicht. ten gehören und die man zu besannettieven beabsichtigt. Es find Deutschland  , welches mutwillig dieses Defizit verschuldet hat, es ftellt zunächst fest:

Die Abtretung der Handelsschiffe.

Die Einfuhr von Eisenerzen und Zinn. 8. Die Nobe hebt ebenfalls die Schwierigkeiten Berbor, bie

Gs mehren fich die Anzeichen dafür, daß das kabinett bon Tag zu Tag Teile seines Vertrauens in der Bevöl ferung einbü ßt. Darüber darf die Tatsache nicht hinweg täuschen, daß die Stellung des Stabinette, rein politisch betrachtet,

3. Die deutsche Note flagt darüber, daß man von Deutsch   für Teutschland dadurch verursacht werden, daß es in Butunft burch das Bertrauen einer parlamentarischen Mehrheit bis auf lamb die Abtretung seiner vorhandenen ober im Bau befindlichen Gisenerze und Binn   einzuführen genötigt ist. Man verfecht nicht, weiteres gefichert erscheint... Sicherlich wird beispielsweise durch bahrend einer bestimmien Anzahl von Jahren verlangt. Die Note| andere Bänder guttvillig unterwerfen müssen. Es wäre ein grund monatelangen Wartens auf einen schlechten Frieden das Geschäft Gambelstonnage, sowie ein Prioritätsrecht auf seine Schiffsbauten warum Deutschland   unter Verhältnissen leiben sollte, benen fich die Erbschaft eines bezlovenen Strieges und durch den Zwand Leit feiner fleinen Handelsschiffe unversehrt über the Couveränität aufzuheben, um sich in einem Banbe einen unerträglich erschwert; aber ebenso gewiß läßt sich auch fagen, lagt. Die Bertreter Deutschlands   scheinen vollständig übersehen angemessenen Brogehtsat der Erzeugung au daß das Voltar der Klage berechtigt ist, von der Regie meiblich no: wendige Sühne bildet, die ihm auferlegt wird, lichen oder historischen Gesez. haben, daß das Opfer feiner großen Handelsschiffe die unber sichern, eine solche Anschauung beruht auf teinem wirtschafte rung sei nicht jede Gelegenheit ausgenutzt worden, um bas jeweils

weil es in den lebten zwei Jahren des Strieges allem Brauch und allen Gefeßen zum Hohn einen erbarmungslosen Feldzug gegen die Handelsflotte der Beit geführt bat. Als teilweisen Grjazz der 12 750 000 berjentten Tonnen beabsichtigt man 4 000 000 Tonnen

Die Zukunft der deutschen Industrie.

9. Die allierten und assoziierten Mächte fönnen die rein

erreichbare Beste burchauschen..."

Einer der Gründe der Untätigkeit sieht das Wirtschafts ministerium in dem Durch ein ander arbeiten der Behörden, die alle fich mit wirtschaftspolitischen Fragen

bie man Deutschland   wegzunehmen beabsichtigt, stellen weniger als bezüglich der Zukunft der deutschen   Industrie im allgemeinen Auswärtigen, Reichsfinanzministerium, Reichsichasministe deurider Schiffe zu übertragen; mit anderen Worten, die Schiffe, spekulativen Betrachtungen nicht anerkennen, die die deutsche Note befaffen: Reichswirtschaftsniinisterium, Ministerium des ben dritten Teil der Tonnage dar, die auf dieie nicht zu recht enthält. Diese Betrachtungen erscheinen ihnen als durch offen rium, Reichsarbeitsministerium, Reichsernährungsministe fertigendo Weise zerstört worden ist. Das Defizit an Handels. bare lebertreibungen gelennzeichnet und entstellt. Die tonnage der ganzen Welt ist das Ergebnis nicht der Friedensbe. Tafsache wird nicht berücksichtigt, daß die wirtschaftliche Sata. rium und Waffenstillstandskommission. bingungen, sondern der Haltung Deutschlands  ; man strophe, die der Krieg verursacht hat, sehr ausgedehnt ist und sich

fchen Handlungen rezuriacht hat.

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tann fich vernünftigerweise nicht wundern, daß man von Deutsch  . sogar auf die ganze Welt erstreckt. Alle Länder werden darunter intwortlichkeit für das Gesamtgebiet der Wirt lanb berlangt, fe nen Teil dieser Teil ist sehr bescheiden su leiden haben. Es gibt keinen Grund dafür, daß Deutschland  , schaftspolitik eigentlich trägt, ist völlig unklar. Eine einheitliche an den Berluften zu übernehmen, die es durch seine verbrecheri- das die Schulb am Kriege trägt, nicht ebenfalls dar Wirtschaftspolitik ist bei dieser Sachlage, ganz unmöglich. Und da.

Die Einfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse. 4. Die Note betont nachdrücklichst die Absicht, Deutschland  Im Cin Gebiete zu entziehen, die besonders für die Erzeugung bon Getreide und Startoffeln in Betracht kommen. Das ist rich lig, aber sie bemerkt nicht, daß nichts in dem Friedensvertrag Die forthebung dieser Art von Bodenkultur in den betreffenden Wegenden oder die Einfuhr dieser Erzeugnisse nach

leiden sol!!

( Schluß der Note auf Seite 2.)

Die deutschen   Gegenvorschläge.

( Eigene Drahtnachricht ber Freiheit".) Versailles  , 24. Mai.

Der heute mittag aus Spaa zurückgekehrte Graf Rantau

Wer bei dieser verworrenen Geschäftsverteilung die Ber  

"

bei handelt es sich nicht um reine Kompetenzfragen. Hinter den Kompetenzen stehen vielmehr grundsätzliche Diver gengen in der der wirtschaftspolitischen Auf­faffung der einzelnen Ressorts und ihrer

Beiter"."

Dieses Durcheinander, das für die Unfähigkeit der beute regierenden Parteien, auch nur eine vernünftige Craanila­tion der Regierung au schaffen, überaus bezeidmend iſt, iſt

utiland verbietet. Im Gegenteil ist die 80II. erklärte ben Bertretern der Bresse  , daß Montag oder Dienstag die aber, wie dem Wirtschaftsministerium flar iein fönnte, durch­reiheit dieser Erzeugnisse aus den Ostgebieten für eine deutschen   Gegenvorschläge fertig seien und entgegen der ursprüng, aus nicht der entscheidende Brund für die Untätigkeit der Deutsch   and, daß diese Gegenden nichts von ihrer Produktivität läuft, überreicht werden würden. Graf Rantau bestritt, daß er Dauer von 3 Jahren vorgesehen, außerdem ist es ein Glüd für lichen Absicht noch vor der achttätigen Frist, bie Donnerstag ab. Regierung. Dieser liegt vielmehr in dem Charakter des folge von Striegsverheerungen verloren haben. Sie sind dem bereit wäre, den jekt vorliegenden Vertragsentwurf zu unter. fruchtbaren Paarung zwischen Karpfen und Kaninchen: Sorin,

etjeblichen Schidial entgangen, das die deutschen   Armeen den Bolens, Rußlands  , Rumäniens   und Serbiens   im. Often auferlegt tsprechenden Gebieten Beigiens und Frankreichs   im Westen, Faben. Es liegt offenbar fein Grund dafür vor, weshalb ihre Era ugniffe nicht weiter auf deutschem Gebiet Ab­

rauen

der Fre

lab finden sollten.

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Einfuhr von Phosphaten.

Friedensvertrages teine Bestimmung, die in Zukunft die|

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teinmetzstr

Centrowal

und Halens

ellt Deseela Gieselers

schreiben.

Un das arbeitende Boll Rußlands  .

Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands  hat mit großer Freude den brüderlichen Gruß der revolutionären Arbeiter und Bauern Rußlands   empfangen, den der Volkskom­

Roalitionsminifteriums felbst, in der notwendigerweile un­

daß die wirtschaftlichen Anschauunaen inner­halb des Kabinetts in wirklich feit unvereinbar sind, die Parteien einander entgegenarbeiten und eben nur felange zusammen in der Neaierung bleiben föuren. solanae nichts Wesentliches auf wirtschaftspolitischem Gebiete aeichieht. Daß diese Untätigkeit in furzem zu vollständi

5. In der Note, wird besonderer Nachdrud auf die beabsich miffat des Auswärtigen, Genosse Tichitscherin, den deutschen   aem Bankrott unserer Wirtschaft führen Phaten gelegt. Es wird jedoch außer acht gelassen, daß Deutsch  - fchen Volt zugemuteten Friedensbedingungen zugesandt hat. ans die Photphate, deren es bedarf, niemals erzeugt, sondern

Einschränkungen betreffend die Einfuhr von Phos arbeitenden Maffen im Angesicht der von der Entente dem deut müsse, erkennt auch das Wirtschaftsministerium.

Einfuhr von Phosphaten nath Deutschland   verbietet oder ber

Megfalls gezwungen, sie einzuführen, desgleichen viele andere

Kunto exa

Wir sind davon durchdrungen, daß ebensowenig wie der Ge.

eingeführt hat, Ferner findet sich in dem Wortlaut des waltfricbe von Brest  - Litowst so auch der Versailler   Friede von tätigen Regierungsstellen in Fragen der Wirtschaftspolitik zur

Bestand sein wird. Wir sind überzeugt davon, daß die unaufhaltsam wachsende

Bei der völligen Unklarbeit und menn auch nicht gewollten Wieldeutigteit, welche die Summe der wirtschaftspolitisch Schau trägt, bei dem Fehlen einer flaren und un­a weideutigen Wirtschaftspolitik der Reichsregie.

bert. Andere Länder, die keine Phosphate erzeugen, find Solidarität der Arbeiter aller Länder das deutsche arbeitende Bolt rung sowohl wie des Parlamentes darf man sich nicht wundern, ugniffe, die aus dem Auslande kommen; der Unterschied und die gesamte Menschheit aus den Fesseln des Imperialismus wenn überall in Deutschland   Wünsche, Forderungen, Spekulatio ben den beiden Situationen wird allein gebildet. durch den befreien wird. aligen Grad des Reichtums oder der Armut der Betreffenden

Die Barteileitung

nen und Befürchtungen wild durcheinander gehen.. Wir Brauchen ein festes und flares Wirtschaftspro. ver Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands  , heromm, damit dem uygestümen Drängen eine Richtuna ace