11
it
sit
L
50
23.
23
elt
et
Einzelpreis 15 Pfg.. 2. Jahrgang
Die Freiheit erscheint morgens und nachmittags, an Sonn- und festtagen nur morgens. Der Bezugspreis beträgt bei freier Zustellung ins Haus für Groß- Berlin oder bei dire.cm Postbezug ohne Bestellgebühr monatl. 3, M., bei Justellung unter Streifband 5.- UL Die freiheit ist in den ersten Nachtrag der Postzeitungsliste für 1919 eingetreu Redaktion: Berlin NW. 6, Schiffbauerdamm 19 III. Fernsprecher: Amt Norden 2895 und 2896.
Donnerstag, den 3. Juli 1919
Summer 311 Abend- Ausgabe
Inserate fosten die achtgespalt. Ronpareillegeile oder deren Raum 1,20 m., Wortanzeigen das fettgedruckte Wort 50 Pf., jedes weitere Wort 25 Pf. Teuerungszuschlag 50 Proz Familien und Versammlungsanzeigen fällt der Zuschlag fort. Inserate für den daraufs folgenden Tag müssen spätestens bis 3 Uhr nachmittags bei der Expedition aufgegeben sein Expedition: Berlin NW. 6, Schiffbanerdamm 19 Fernsprecher: Amt Norden 9768
greiheit
der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands
Berlehrseinstellung in Frankfurt a. M.
Der Eisenbahnerstreit in Frankfurt a. M. mehr bekräftigen. Die Straßenbahner erblicken in dem
Einstellung des Bahnverkehrs.
Vorbereitungen.
Erlaß eine einseitige Beeinflussung des Unternehmertums. Sie halten daran fest, daß die Gesellschaften bei einigermaßen gutem Willen den Forderungen gerecht Wie man aus den Mitteilungen der Spitelzentralen werden fönnen. Die Berliner Verkehrsinstitute dienen der an die bürgerliche und die rechtssozialistische Preise weiß, Der Eisenbahnverkehr ist heute früh 6 Uhr infolge des Allgemeinheit. Diese hat einen Anspruch darauf, daß sich ist die Regierung über alle dunklen Pläne unterrichtet, die Musstandes der Eisenbahner vollkommen ein. die Regierung nicht zum Sprachrohr der Unternehmer macht, gegen sie gesponnen werden. Sie weiß viel mehr, als gestellt worden bis auf die Süge, die nach dem befesten ihnen durch ihre Erklärungen den Rücken steift und der Gebiet fahren, um Komplikationen mit der Entente zu ver- Möglichkeit, durch Verhandlungen zur Einigung zu meiden. Aus gleichem Grunde arbeitet auch die Hauptwerkstätte kommen, jede Basis entzieht. Selbst der Vorwärts" dem in Ried, die im befetten Gebiet liegt. Die wichtigsten Lebens- gewiß feine allzugroße Arbeiterfreundlichkeit nachgejagt mittelzüge und die Züge mit lebendem Bich werden durch die werden kann, verlangt, daß verhandelt wird. Man schaffe also endlich die Möglichkeit zu einem Ausgleich!
Greitleitung beförbert.
Die Lage im Berkehrsstreit.
( b. Bettow)
Betr. Gefangenen- Abschus.
Br. St. Qu., den 23. Junt 1919
denen bekannt ist, die als die angeblich Sauptbeteiligten eigentlich am besten über solche Dinge unterrichtet jein müßten. Sie enthüllt alle Tage; jie deckt jede Stunde eine neue Verschwörung auf; sie läßt die Mädelsführer" ver baften; sie verbietet die ihr unbequeme Preſſe; sie warni, droht und beschwört, furzum, fie tut alles, um der ihr drohenden Gefahr zu begegnen. Auch die eigentliche Regierung, die militärischen BeWie von zuständiger Stelle mitgeteilt wirb, ist der größte fehlshaber, sind nicht müßig. Sie treffen alle Vorbereitun Teil der Arbeiter und Beamten des Eisenbahndirektionsbezirkes gen für die nach ihrer Meinung bald zu erwartende große Die Streifenden Eisenbahner haben am heutigen Vor- Berlin heute auf den Arbeitsstätten erschienen. Der Eisen- Schlacht. Befehle werden erlassen, Anordnungen werden mittag, soweit sich die Bage überblicken läßt, in allen Be- bahnverkehr ist im allgemeinen wieder aufgenommen wor- getroffen, die alles bis ins einste regeln. So sorgt sic trieben die Arbeit wieder aufgenommen. Nach der allge- den. Der Güterverkehr, der vor allen Dingen zu den ein Befehl der Reichswehrbrigade 40( v. Rettow) besonders meinen Stimmung zu urteilen, ist die Mehrzahl der Eisen- ernstesten Befürchtungen für die Lebensmittel- und Stohlenver- um den Gefangenen- Abichub". Wir hoffen, daß wir mit bahner nur mit großem Widerwillen und unter dem Zwang sorgung der Berliner Bevölkerung Veranlassung gegeben hatte, ist der nachfolgenden Beröffentlichung des Befehls den mili der Verhältnisse on die Arbeit zurückgekehrt. Sie betrachten fast vollständig wieder hergestellt. Die Züge nach und von den tärischen Befehlshabern und der Negierung einen besonderen die Wiederaufnahme der Arbeit keineswegs als ein Zu- Vororten verfehren wieder, doch ist die Zugfolge noch sehr un- Dienst erweisen: Kressefriechen vor der Negierung. Wie wir schon betont regelmäßig. Der Ringbahnverkehr ruht noch völlig, da Reichswehr brigade 40 haben, wurde der Beschluß, die Arbeit wieder aufzunehmen, sich die Maschinen in schlechtem, zum Teil unbrauchbarem Zulediglich von dem Gesichtspunkt aus gefaßt, die Allgestande befinden. Die Ringbahn wird erst nach einigen Tagen meinheit durch den Streif nicht länger in Mitleiden wieder verfehren fönnen. Tchaft zu ziehen. Die Eisenbahner erwarten nach wie vor bon der Regierung, daß sie ihren Herrenstandpunkt aufgiót, die Notlage der Eisenbahner einer ernsthaften Prüfung unterzieht und ihnen im gegebenen Augenblick durch eine Am Tage der Freisprechung der Mörder Karl Rieb1. Die Meichswehrbrigade richtet eine Bentral- Gefangenen Bohnaufbesserung entgegenfomme. fnechte erhielt seine Frau die Aufforderung, bei Ber- Bellevuestraße 15, ein. Dieser Gefangenen- Zentrale find alle vart Sammelstelle und Bernehmungsstelle im Wilhelmsgymnasium, Während des Krieges und auch während der Demobi- meidung der Pfändung die sosten für feinen uf- ben Marinebrigaden, dem Freischügenforps, der Divisions- e- lisation war die Regierung und die maßgebende Presse enthalt im Zuchthaus zu zahlen, in das ihn sein serbe und allen übrigen der Brigade unterstellten Formationen bauernd des Lobes voll über den aufopferungsvollen Dienst, Stampf für den Frieden und gegen den Militarismus ge gemachten Gefangenen unter sicherer Bedeckung zuzuführen und den die Eisenbahner pflichtgemäß ausübten, ohne den Be- bracht und aus dem ihn die nahende Revolution befreit gegen Empfangsbescheinigung an den Offizier trieb durch Lohnbewegungen irgendwelcher Art zu stören. hatte. Damit fein Zweifel darüber herriche, daß diese Auf- Dienst abzuliefern. Im allgemeinen find, um die Truppe Done 8weifel waren die Eisenbahner während des Strieges forberung von der sozialdemokratischen Regierung der Her- durch allzubiele Begleitkommandos nicht zu schwächen, die Genicht auf Rosen gebettet, sie fonnten auch während der Ste- ren Hirsch, Heinemann, Seine und Konsorten gebilligt wird, Gefangenen- Zentrale hinzuführen, nur politisch befonders fangenen in Transporten zusammengestellt au ber volution ihre Lage nicht so verbessern, daß ein einigermaßen ist jetzt der Androhung der Pfändung die Pfändung gefolgt. wichtige Persönlichkeiten oder Hauptredelsführer der günstiger Ausgleich zwischen den Löhnen und den Lebens. Die Regierung zeigt so, daß ihre Anschauungen über den Kommunisten, deren Aussagen unter Umständen von großem mittelpreisen erzielt worden wäre. Sie können deshalb mit Krieg und die Nüglichkeit des preußischen Militarismus sich Wert sein tönnen, sind beschleunigt, event. mit Kraftinagen zum gutem Grund von der Regierung erwarten, daß sie in nichts von denen der wilhelminischen Regierung unter- Wilhelmsgymnasium zu befördern. ihren Forderungen Rechnung trägt, sobald es die all- scheiden, und daß für sie Karl Riebknecht wegen seines 2. Ueber jeden Gefangenen ist bei der Ablieferung der Sentgemeine Wirtschaftslage gestattet. Vor allem erwarten die Kampfes für den Frieden und gegen den Militarismus auch tralstelle ein Bettel bat eine Liste zu übergeben, in der folgende Eisenbahner, daß die Regierung aus ihrer Machtposition jetzt noch der Landesverräter" ist, als den ihn seinerzeit die Angaben vermerkt sind: heraus teine Maßregelungen vornimmt. Das wäre wilhelminische Regierung unter dem Beifall Shren- Heines ein ich mählicher Berrat an dem Vertrauen, das die beschimpfte, kurz, daß für sie die Revolution nur ein Teeres Eisenbahner bei der Wiederaufnahme der Arbeit in die Wort ift. Regierung fetten.
Die Schamlojen.
Der Fall Vogel.
Saag, 2. Juli.
Laut Korrespondenzbureau erwiderte der holländische Minister bes Jnnern auf eine Anfrage des Kammermitgliedes Troelstra bezüglich der Begünstigung der Flucht des deutschen Oberleutnants Vogel durch niederländische Beamte in Berlin, daß die vom holländischen Ministerium des Aeußern in dieser Sache angestellte untersuchung noch nicht abgeschlossen ist.
Truppenanfammlungen.
Wie der„ Neuen Berl. Zeit." son der Garde- Kavallerie
Auf Grund der Erfahrungen ber den bisherigen Unruhen in Berlin wird in Zukunft der Gefangenen- Wofchub bei einer Bc. sehung Berlins folgendermaßen geregelt:
Ort und Zeit der Festnahme,
bo mit
strafbaren Handlung, welche dem Festgenommenen zur Saft ge Grund der Festnahme, insbesondere Angabe der legt wird unter Bezeichnung von Ort und Zeit der Tat. Angaben von Zeugen der Eat oder sonstiger Speismittel. Name und Truppenteil besjenigen, der die Festnahme ange ordnet sowie desjenigen, der die Festnahme vorgenommen hat Berzeichnis der dem Festgenommenen abgenommenen Gegenstände unter Angabe über ihren Berbleib. Durchsuchung beschlagnahmten Gegenstände, find tunlich in Die ben festgenommenen Personen abgenommenen oder bei Durchsuchung beschlagnahmten Gegenstände, find tunlich in desjenigen, dem sie abgenommen oder bei dem sie beschlagnahmt eine Sülle zusammenzupacken und mit dem Namen woorden sind, zu versehen. Die abgenommenen aber beschlagnahmten Gegenstände sind gleichfalls gegen Quitung dem Offi gier vom Dienst abzuliefern, welcher für Weiterleitung bgiv. Aufbewahrung Sorge trägt.
Die Lage in den Eisenbahnbetrieben ist nach wie vor sehr ernst, fie kann nur durch ein Entgegenkommen der Regierung gebeffert werden. Es braucht bloß darauf hingewiefen zu werden, daß sich bei den gestrigen Abstimmungen wichtige Einzelbetriebe noch mit großer Majorität für die Fortsezung des Streits ausgesprochen haben, während in anderen Betrieben, wo der Abbruch des Streiks befchloffen wurde, sehr große Minoritäten dagegen #timmten, um ein wirkliches Bild von der Stimmung der Eisenbahner zu gewinnen. Es ist klar, daß die vorhandene Misstimmung nicht auf politische Verhebung zurückzuführen ift, sondern daß sie ihre wirkliche Ursache in der allgemeinen wirtschaftlichen Lage des Eisenbahnerberufes hat. Mit Machtmitteln wird gegen diese Stimmung nichts ausgerichtet. Nur Vernunft und Entgegenkommen der maßgebenden Schüßendivisien mitgeteilt wird, sind bedeutende Trup- beitetem Personal; Name ist umgehend zu melden. Diesem Ba Stellen kann die Gegenfäße ausgleichen und das deutiche penmengen nach Berlin herangezogen worden, die Wirtschaftsleben vor neuen schweren Erschütterungen be so verteilt wurden, daß jeder Zentralpunkt Berlins von starten wahren. Truppenfontingenten sofort erreicht werden kann. Außerdem hat Die Straßenbahn- und Hochbahnange- das Militärkommando alle öffentlichen Gebäude Berftellten betonen nach wie vor ihre Bereitwilligkeit, in lins gesichert, doch ist, wie von derselben Stelle ferner mitgeVerhandlungen einzutreten. Wenn es bisher nicht teilt wird, den immer wieder auftauchenden Gerüchten von bedazu gekommen ist, so liegt das ausschließlich an den Direk vorstehenden Putschen nur wenig Glauben zu schenken, gefangenenjammelstelle im Wilhelmgymnasium, stellt Schut tionen der Berliner Berkehrsinstitute und an der Regierung, da anscheinend derartige Gerüchte, sowel ffie nicht ein reines Gedie jede Vermittlung ablehnt. Der Erlaß des Reichsrede sind, mit Absicht lanziert werden, um das Militär durch die arbeitsministeriums hat unter den Straßenbahnern fortwährende Alarmbereitschaft mürbe zu machen. Für die Aufimd Hochbahnangestellten große Erbitterung hervorgerufen. Dieser Erlaß fann nach ihrer Auffassung nur die rechterhaltung der Ordnung sorgen jest Militärpatrouil Machtposition der Unternehmer stärken und ihre ablehnende leu, die Tag und Nacht die verkehrsreichen und unsicheren Gegen Saltuna hen Forderungen der Angestellten gegenüber noch den Berlins abstreifen.
3. Die Bentralgefangenensammelstelle untersteht unmittel bar der Brigade. Als Beiier fommandiest Schuhtruppen regiment I einen Bataillonsfommandeur mit eingear taillonskommandeur find entweder der Adjutant ober die Ordonnangen zur Verfügung. Weitere Bernehmungsoffiziere werden von der Brigade fommandiert. Für juristische Vermitt I ung und Vernehmung sind der Sentralgefangenen fammelstelle außerdem die Kriegsgerichtsräte Spat und Schönbrodt sowie einige Kriminalbeamte zugeteilt. Zur militärischen Sicherung und Bewachung der Zentral5 Offigieren, 150 Mann und 6 leichten M. G.; truppenregiment eine Kompagnie in Starte ferner ist dieser Stompagnie ein 8ug fchwerer M. G. zuzus teilen. Zur Verpflegung der Gefangenen hat das Schuhtruppen. regiment I außer Küche der Kompagnie noch eine weite Feldküche nebst Köche und einem Borratswagen mit Pferden zu stellen. Die Gefangenen erhalten an Verpflegung die halben
Säge der Mannschaftsverpflegung,
von