Nr. 147. lt. imtpm. j Ifilnp Mommunstles. In ihrer geheimen Sitznng cim letzten Donnerstag hat die S t ad tv e r o r dn e t e»- A er s a m»> l nn g zu Mitgliedern der Einkommen st euer- Vera» lag ungs- Kommission außer denen, deren Wahl abgelaufen ist und wiedergewählt worden sind, noch folgende Personen neu gewählt: 1. Bähnisch, Brauerei« besitzer und Stadtverordneter, Kochstr. 3, 2. Bernhardt, Ingenieur, Paulstr. 10, 3. Dr. Caspari, Kaufmann, Stnlerstr. 8, 4. Dr. Eger, Regierungsrath, Rauchstr. 5, 5. Engeler, Bürstenfabrikant, Behren- straße 38, 8. Freist, RathZzimmermeister, Userstr. 18, 7. Friedmann, Bankier, Thiergartenstr. 8, 8. Gundlach, Kaufmann, Mauer- straße 90, 9. Huldschinsky, Fabrikant, Mathäikirchstraße 3», 10. Jacobi. Kaufmann, Königin Angustastraße 4S, 11. Langer, Bankier, Kleinbeerenstr. 2S, 12. Lissaner, Kommerzienrath . Jäger- straße�S9/80. 13. Loeb, Kaufmann. Grostbeerenstr. 6S, 14. Markwald, Rentier, Matthaikirchstr. 33, IS. Mente, Rentier, Reichenberger- straße 14S/8, 16. Meschelsohn. Rentier, Bendlerstr. 36, 17. Nelken. Bankier, Behrenstr. 87, 13. Peters. Rentier. Hallesches Ufer 8, 19. Reimann, Fabrikant und Stadtverordneter, Ritterstr. 43, 20. Rosen- tbal, Fabrikant. Königgrätzerstr. 3, 21. v. Schade, Oberstlieutenant a. D., Nostizstr. 11, 22. Schlesinger, Generalkonsul a.D., Potsdamerstr. 35, 23. Schmidt, Rechnungsrath, Wilhelmstr. 13. 24. Töpfer, Rentier. Kreuzbergstr. 71, 25. Ullstein, Verlagsbuchhändler, Potsdamerstr. 20b, 26. Heidler, Rentier, Gormannstr. 24, 27. Dr. Zeeden, Apotheker, Friedrichstraße 37, 28. Zylicz, Rentier»nd Stadtverordneter. Andreasstr. 54. Ferner wählte die Versammlung zu Mit- gliedern: Stellvertreter der Einkommensteuer- Veranlag ungs-Kom Mission: I.Bracke. Fabrikant und Stadtverordneter, Puttkamerstr. 14; 2. Crohn. Direktor, Teltower- straße 32; 3. Fasqnel, Kaufmann und Stadtverordneter, Linden- straße 108; 4. Hankow, Marin orfabrikant, Jorlftr. 82; 5. Latz, Rentier. Königin Augustastr. 44; 8. Lemp. Fabrikant und Stadt- verordneter, Scharrnstr. 3; 7. Mertens. Rentier und Stadtverordneter, Skalitzerftr. 107; 8. Morawski. Apotheker, Lindenstr. 74; 9. Dr. Paul, Chemiker und Stadtverordneter, Friedrich Wilhelmstr. 10; 10. Vogel. Rentier. Paulstr. 11. Uokales. Zur Lokalliste. In der letzterschienenen Lokalliste haben sich einig« Druckfehler eingeschlichen, welch« hiermit berichtigt rverdcn. Im letzten Abschnitt unter Lokale für den Privatverkehr muß es heißen statt: Tcufelsee» n d Friedrichshagen , Pserdebucht und Köpenick : Teufelsee bei Friedrichshagen . Pserdebucht bei Köpenick . Ferner unter Bernau statt Bohne— Bohre. Die Lokal« kommisston. Die Firma Eduard Jakobsohn, Kartonfabrik, Land- wehrstr. 11, feiert am 3. Juli ihr 25jähriges Geschäftsjubilänin in K e l l e r' s Feftsälen, Köpenickerstraße , einem der Arbeiterschaft nicht zur Verfügung stehenden Lokale. Die Arbeiter genannter Fabrik, welche verschiedentlich bewiesen haben, daß sie Energie genug besitzen, um ihre Interessen sowie die der gesammten Arbeiterschaft zu vertreten, werden wissen, wie sie sich in diesem Falle z» ver- halten habe». Sozialdemokratischer Wahlverei« für den 6. Berliner RcichStags-WahlkreiS. Parteigenossen! Die schwache Be« theiligung an unserer politischen Organisation, dem Wahlverein, läßt es nothwendig erscheinen, an Euch zu appelliren, nach dieser Richtung eine intenstvere Thätigkeit zu entfalten. ES ist das umso- mehr nothwendig in einer Zeit, wo die Reaktion ihr Haupt erhebt, kühner als je zuvor, die Rechte der Arbeiter nach Möglichkeit zu kürzen und einzuengen. Wichtig« Aufgaben haben wir auf politischen, Gebiete zu erfülle». Die Propagierung sozialistischer Grundsätze ist die vornehmste Aufgabe des Wahlvereins. Aber auch die im nächste» tahr« stattfindende Reichstagswahl ermahnt uns, jetzt schon ein« rege hätigkeit für dieselbe zu entfalten. Soll der Wahlverein die nöthige Achtung im öffentlichen Leben genießen, dann ist der Massen- beitritt der Arbeiter des 8. Kreises zu demselben erforderlich. Namentlich diejenigen Genossen, welche vor der Zerstörung unserer politischen Organisation Mitglieder derselben waren, wollen aus ihrer Reserve heraustreten und ihren Anschluß wiederum bemerk- stelligen resp. in den Zahlstellen ihre Bücher umschreiben laffen. Ohne regsam« Agitation kein Erfolg! Die Zahlstellen befinden sich an folgenden Stellen: Schön- hauser Vorstadt: Lietzk«, Schwedterstr. 33; Schmidt, Treskowstr. 22; Augustin. Kastanien- Alle« 11, und Rieb, Schliemannstraße 43. Rosenthaler Vorstadt: Bach- g ä n g e r, Ewinemünderslr. 98; R o s i n, Ruppinerstr. 42. und Hopp«, Ackerstraße 143. Oranienburger Borstadt: Thier und Mlensth als Krufts ntufchinen.'> Sin berühmter Fundamentalsatz beherrscht all« Anschauungen unserer Zeit, kontrollirt jede Berechnung aller Kraft- und Bewegung?- erscheiuungen. ES ist der„Satz von der Erhaltung der Energie". Ehemals hieß er»der Satz von der Erhaltung der Kraft". Sein Sinn ist:.Keine mechanische Energie, so weit sie«xistirt, kann aus dem Weltall verschwinden— keine neue erzeugt werden." Es ist dasselbe Gesetz, das uns aus der Erhaltung der Materie entgegen- leuchtet:.Keine Materie kann vernichtet, kein« auS nichts erzeugt werden." Dieselben Gesetze sind wie unter den tobten Materien auch im Menschen- und Thierleib maßgebend. Hier wird keine Kraft, kein Stoff aus dem Nicht? hervorgezaubert, keine Kraft, kein Stoff zu nichts gewandelt. Alles, was h,er in Erscheinung tritt, komnit irgend woher, geht irgend wohin. Es ist bemerkenSwerth, daß daS rein physikalische Gesetz von der Erhaltung der mechanischen Energie zuerst durch einen Arzt, Robert Meyer, am menschlichen Körper beobachtet wurde. Den genialen Heilbroimer Doktor, damals Schiffsarzt, brachten die Bewohner des heiße» Südens ans den Ge- danken, daß Wärme und Arbeit verwandt seien. Di« kalorischen und elektrischen Energien, welche der ferne Eoimendall ausstrahlt, baue» die Bäume empor. Aus den Bäumen wird Kohle, in welcher die Sonnen-Energie als chemische Energie gefesselt liegt. Dies« wird im Heizraum des Keffels entfesselt und theilt sich dem Dampf als Spannung mit, der wiederum Fabriken treibt, von wo die Energie als Reibungswärme in de» Kreislauf der Dinge weiter eilt, unaufhallsam. den großen Ring der Unzerstörbarkeit, der Ewigkeit erfüllend. Was hier als Wärm« oder Arbeit verloren geht, tritt irgendwo im Weltall als Wärme oder Arbeit, als Elektrizität oder chemische Energie wieder auf. Es ist dies die.Unsterblichkeit" der mechanische» Kraft. Ei» Kilogranun-Meter ist die Energie, welche benöthigt wird, da? Gewicht von einem Kilogramm 1 Meter hoch zu heben. Ein« Calorie oder Wärme-Einheit nennt man die Wärmemenge, die nölhig ist, um I Liter Wasser von 0 Grad auf 1 Grad Celsius zu erwärmen. Will man durch Arbeit, z. B. Reiben, Wärme erzeugen, so gehören annähernd genau 435 Kilogramm- Meter dazu, um 1 Liter Wasser auf 1 Grad Celsius zu erwärmen. Umgekehrt vermag man mit der Energie, welche in 1 Calorie steckt, 435 Kilogramm 1 Meter hoch zu heben. Es repräsenlirt demnach 1 Wärme-Einheit 435 Kilogramm- Meter. Ein Liter Wasser, der um 1 Grad Celsius abkühlt, hat an die umgebende Luft 435 Kilogramm abgegeben» die irgendwo im Weltall wieder auftreten müssen. So werden alle Erscheinungen des Menschen» und ThierleibeS: Wärme. Elektrizität, Luft, chemische Energie, Muskelarbeit, nur als *) Wiener.Neu« Freie Presse". iw Jotniärts" Pfeiffer» Schwartzkopfstr. 11; Diele, Ackerstr. 123, und H i l g e n f e ld, Bergstr. 60. Gesundbrunnen : Thul- in an», Sandstr. Ib; Haferland, Bellermannstr. 87, und Herrmann. Putbuserstraße 45. Wedding: Gleiuert, Müllerstr. 7a; Heising, Schulstr. 114, und Tausche!, Wiesen- straße 23. Moabit : Köhler, Calvinstr. 11; F a b e r, Stephanstr. 11; Renfer, Beusselstr. 24, und Johann Pfarr, Puttlitzstr. 10. Der Vorstand. Ter Schweinbnrg muß bekanntlich im Dienste der deutschen Großindustriellen gegen ein jährliches Gehalt von 12 000 M. die klassenbewußten Arbeiter verunglimpfen und mit Koth bewerfen. Gegenwärtig macht er den Versuch, die Polizei gegen die aus- ständigen Maurer aufzuhetzen, und fordert ferner die schwerste Strafe für die, welche die Streikbrecher an ihrer„freiwilligen" Arbeit hindern. Er läßt seinen„Berliner Politischen Nachrichten" Mittheilungen zugehen, wonach bei Durchführung des jetzt in Berlin inszenirten Maurerstreiks fast täglich die empörendsten Ver- gewaltigungen ruhiger solider(!) Arbeiter seitens ihrer streikenden Genossen zu beobachten sind; daß Maurer, welche an dem bisherigen Lohn und den Arbeitszeilverhältnissen sich genügen lassen, beim Verlassen ihrer Arbeitsplätze in gefährlicher Art beschimpft und thätlich belästigt werden, ohne daß ihnen irgendwie das Maß behördlichen Schutzes zu theil würde, auf das sie als Staats- bürger Anspruch!!! Der Schiveinburg hat seine 12 000 Gründe, um derartige Grenelszenen in seinem Blatte aufzuführen, und daher kommt es ihm durchaus nicht darauf an, die Thatsachen aus den Kopf zu stellen. Denn wenn auch nur ein Fünkchen Wahrheit an seinem Geschreibsel wäre, so hätte man doch in der arbeiterfeindlichen Presse Berlins , die begierig daraus ist, den Ausständigen ein Bein zu stellen, bisher irgend eine Mittheilung über angebliche Ausschreitungen gefunden. Nichts von alledem aber. Die einzige, allerdings em- pörende Rohheit, die gemeldet worden ist, betraf die Affäre auf dem Bau in Wilmersdorf , wo ein Maurrer aus«inen anderen mit dem Revolver geschossen hat. Der Revolverheld aber war ein Streikbrecher, und der Schuß war aus einen Kollegen ge- richtet, der als ehrenhafter«Rann mit seinesgleichen Solidarität geübt hatte. Was kommt es aber dem Schiveinburg auf solche Kleinigkeiten an. Er kriegt ja keine I2 000.Mark, wenn er nicht lügt und ver- leumdet. Die Schönheit der sogenannten„staubfreien" Müllabfuhr tritt in der jetzigen schönen Sommerzeit recht deutlich in die Augen. Denn wenn wir auch dem Namen nach eine staubsreie Müllabfuhr haben, so ist dies thatsächlich nur theilweise der Fall; jedenfalls führt das System, wie es von der Wirlhschastsgenossen- schaft der Berliner Grundbesitzervereiue und anderen Rbfuhrnnter- nehmern beliebt wird, bei welchem die gefüllieu offenen Müllkästen einfach von Arbeitern aus den Häufern geschleppt und in einen auf der Straße haltenden Wagen entleert werden, diesen hochtönenden Namen mit unrecht. Haben die Arbeiter schon im Winter unter diesem Verfahren ganz erheblich zu leiden gehabt, indem sie den ganzen Tag in Staub und Schmutz sich zu bewegen genöthigt waren, so ist dies in der jetzigen Jahreszeit noch weit mehr der Fall. Und auch das Publikum wird jetzt in noch höherem Grade als vordem durch diese Art der Müllabfuhr belästigt. Dies System ist weder staubfrei noch geruchlos; bei der herrschenden hundstäglichen Temperatur macht sich die Anwesenheit des Müllwagens vielmehr in höchst un- angenehmer Weise den Geruchsnerven der Straßenpassanten be- merkbar. Und nun versetze man sich einmal in die Lage der Ar- beiter, zu welchen selbst weibliche Personen gehören, welche den ganzen Tag über bei tropischer Hitze in solchem stinkenden Gemülle herumbaden müssen. Den ganzen Tag hat man diesen unschönen Anblick vor Augen, von einer nächtlichen Müllabfuhr ist keine Rede mehr. Solche war wohl möglich, als wegen der vielgepriesenen Zkntenarfeier ein großer Theil der Friedrichstadt aus längere Zeit abgesperrt wurde. Aber alle Tage ist nicht Zentenarseier! Und nicht einmal die Behauptung, wonach Anordnung getroffen worden sei, daß die Müllabfuhr bis spätestens 10 Uhr vormittags beendet sein müsse, hat sich bewahrheitet; sie hat sich vielmehr als eine falsche Behauptung erwiesen. So wird denn in altgewohnter Weise fortgewurstelt, die geduldige» Berliner und Berlinerinnen saugen resignirt die mephitischeu Düfte ein, welche diesen moderne» Hexen- kesseln entbrodeln. Die Fremden, welche als Sommergäste»ach Berlin kommen, um die Herrlichkeiten der Reichshauptstadt anzn- staunen, werden jedenfalls— die Nase voll kriegen von der Berliner Müllabfuhr. Ein nencS Nntergrnndbahn-Projekt ist dem Magistrat von der Gesellschaft für den Bau von Untergrundbahnen, welche den tausendgestaltige Verwandlungen«ineS und desselben Proteus aufzu« fassen sein, alle? eini und dasselbe. meßbar in Kilogranun-Metern: mechanische Energie! Der Mensch an der Drehbank, an der Nähmaschine, wie an den Werkzeugen deS Handwerks überhaupt, das Zugthier am Wagen oder am Göpel verrichten die Arbeit eines Dampf-, GaS- oder Petroleum- MotorS und lassen sich auch durch solche ersetzen. Der Mensch leistet nur Vio bis'/» Pferdestärke(eine Pferde- stärke--- 75 Kilogramm-Meter in der Sekunde) während einer TageSarbeit von etwa acht Stunden. Er kann freilich auch eine halbe Pferdestärke leisten, aber nur 2 bis 3 Minuten hindurch, ja sogar eine ganze Pferdestärke aber nur wenige Minuten lang. Der Walfisch zum Beispiel, welcher 10 Knoten in der Stunde zurücklegt. also die halbe Gefchwindigkeit unserer besten Dampfschiffe besitzt, ist ein lebender Motor von ungefähr 140 Pferdestärken. Welch« geheimuißvollen Prozesse bringen Bewegung in diesen Apparat ans Fleisch und Knochen, der aus einer großen Anzahl mikroskopisch kleiner Kraftmaschinen und Apparate, den Zellen, zu- sammengesetzt ist? Wir wissen so wenig davon, wissen wir doch kaum, auf welche Weise die Muskelfasern sich kontrahiren! Erst in letzter Zeit ist es Herrn Professor Reuleaux gelungen, eine sehr geist- voll« ErNärung hierfür zu finden. Aus welch« räthselhafte Weise werden die mechanischen Energien entfesselt, um nach außen alS Lebensenergien zu erscheinen? Unzweifelhaft ein Verbrennungsprozeß wie unter unferm Dampfkessel. Aber wie wird diese Verbrennung zu Kraft, Arbeit, unter welchen Bedlndungen ist sie an die Erscheinungen des Geistes, an die Wunder der Empfindungswelt geknüpft? Räthsel über Räthsel, die sich noch steigern, wen» wir noch anderen, für unser« hergebrachten Begriffe ungewohnten und seltsamen Energien in der lebenden Maschine be- gegnen, wie der Elektrizität, dem Blitz, dem Lichte. In unseren Nerven besitzen wir«in wohlgeordnetes Telegraphensystem, in welchem ebenso wie in den Muskeln elektrische Ströme auftrelen. Der Zitter- rochen, die elektrischen Aale und Welse erzeugen als echt moderne Elektrotechniker in eigenen Batterien Elektrizität, mit der sie recht kräftige Blitzschläge auslheilen können, eine wunderbare Schutz- und Angriffswaffe. Dioskorides berichtet, daß man durch Berührung mit dem Zitterrochen Kopsschmerzen heilen könne; die Elektrizität war also Dank den thierischen Elektrizitäts-Maschinen schon bei den Alten als Heilmittel bekannt. Der Zitteraal kann mit einer Entladung Thier« lähmen oder tödten. Ist er durch zahlreich «rtheille Schläge erschöpft, so muß er neue Energie sammeln, daS heißt er bedarf der Nahrung und der Ruhe, um sich wieder neu mit Elektrizität zu laden. Humboldt sagt:„WaS unsichtbar die lebendige Waffe dieser Wasserbewohner ist, was durch die Be- rührung feuchter und ungleichartiger Theile erweckt, in allen Organen der Thier« und Pflanzen umtreibt, was die weite Himmelsdecke donnernd entflammt, waS Eisen an Stahl bindet und den stillen, wiederkehrenden Gang der Nadel lenkt: Alles fließt aus einer Soml-g. 27. liKi 1897. Nachweis der Ausführbarkeit desselben durch die Herstellung einer 160 Meter langen Probestrecke unter der Spree zwischen Treptows und Stralau erbracht hat, zur Genehmigung unterbreitet worden.' Während die im Bau begriffene Hochbahnlinie der Firma Siemens� und Halske den Schnellverkehr zwischen dem Westen und Osten vermittelt, soll die geplante Untergrundbahn zwischen dem Humboldthain und dem Kreuzberg dem Schnellverkehr zwischen dem Norden und Süden dienen. Letztere Linie wird ihren Verkehr zum Theil den west- östlichen Linien zubringen, zum Theil von denselben empfangen, ohne mit ihnen in Wettbewerb zu treten. Die Untergrundbahn, der im allgemeinen eine möglichst hohe Lage ge- geben werden soll, beginnt nach dem vorliegenden Projekt auf dem in der Nähe des Humboldthains von der Gerichts-, Hoch- und Neue Hochstraße gebildeten kleinen Platz, durchzieht die Neue Hoch- straße. biegt sodann in die Liesenstraße und bald darauf in die Chansseestraße ein, in der sie bis zu ihrem Einlaufe in die Friedrichstraße verbleibt. Auf dieser Strecke sind die zwei Stationen„Schwarhkopfstraße" und„Tieckstraße" vor» gesehen. Aus der nunmehr verfolgten Friedrichstraße biegt die bisher in hoher Lage angeordnete Bahn vor der Weidendammer-Brücke in die Uferstraße am Schiffbauerdamm ab, fällt hier unter Kreuzung der Pank« bis unter das Spreebett und unterfährt sodann den Spreefiuß unterhalb der über letzteren führen- den Brücke der Stadtbahn. Auf dem linken Spree-Ufer ersteigt die Bahn unter dem freien Platze südlich des Stadtbahnhofes Friedrich- straße allmälig die hohe Lage wieder und läuft dann in die bei der Friedrichstraße angeordnete Station gleiche» Namens ein. Hinter dieser Station läuft die Bahn bis zum Belle-Alliance-Platze in ganzer Linie und zwar in hoher Lage unter der Friedrichstraße und enthält die Stationen:„Unter den Linden ",„Leipzigerstrabe" und Belle- Allianee-Platz". Nach Kreuzung des. Schifffahrtskanals wird die Bahn unterhalb des Bliicherplatzes und der Belle- Alliancestraße bis zu ihrer Endstalion„Hagelsbergcrstraße" weiter geführt. Die Geschwindigkeit der in Abständen von drei Minuten abzulassenden Züge beläuft sich auf 20—30 Kilometer in■ der Stunde. Mit jedem Zuge können 4 X 40 160 Personen befördert werden. Die Anlagekosten der Bahn sind auf 25 Millionen Mark veranschlagt. Tie ncucste Bliithe des polizeilichen VerfromtnuugS- strcbenS. Mehrere hintereinander f a h r e n d e ftremfer bilden einen Aufzug, wie solche nach 10 d e r neuen P o l i z e i v e r o r d n u n g an Sonntagen nicht gestattet werden können. Diese zeitgemäße Erfahrung »lilßt« der Spirituoseusabrikant D. Saudmann. Greifswalder- straße 43, machen, als er vor wenigen Wochen für sein Personal eine Landpartie arrangirte. Herr S. suchte bei der Polizei die Erlaubniß nach für die Mitführung einer Kapelle bei dem beabsichtigten Ausfluge, doch wurde ihm dies nicht genehmigt, mit' dem Hinweise, daß nach§ 10 der Polizeiverordnung öffentliche Aufzüge an Sonntagen nur zu kirchlichen Zwecken stattfinden dürften. Einen gleichen Bescheid erhielt der Fabrikant, als er sich an das königliche Polizeipräsidium, Abtheilung II, wandte. Ja, es wurde ihm hier sogar Kenntniß gegeben, daß die Kremserfahrt am Sonntag � überhaupt nicht stattfindcn'dürfe, da sieben Kremser hinter» einander einen öffentlichen Aufzug darstellen. Ein Bergehen gegen diese Verordnung werde mit einer Strafe bis zu 30 M. belegt. Trotzdem hat der Fabrikant die Partie zur Aus- ftthrung gebracht und da Polizeibeamte sich die Firma des S. notirt, so dürste dieser in den nächsten Tagen bereits ein Strafmandat er» halten. Der Fabrikant wird jedoch richterliche Entscheidung beantragen. Dieser komische Fall zeigt abermals, wie wenig die Verfrommungs- Verordnung, i» deren Zeichen die altersschwache Kirch« über den kecken Umsturz siegen soll, eine gesellschaftSerhaltende Funktion auszuüben vermag. Statt sich über die wenigen Zeichen zu freuen, die noch als Harmonie zwischen Kapitalisten und Arbeiter zu deuten sind, muß die Polizei dem Unternehmer, der für sein Per- sonal ein übriges thun will, die Freude an seinem Wirken verleiden. Und zu wessen Vortheil? Die bejahrte Dame, die als evangelische Kirche au Sonntagen anders kein Geräusch als Glockengelänte hören kann, hat doch wahrlich keinen Nutzen von solchen Polizeithaten. Noch zwei neue Konkurrenz- Uuternchnicn sollen der Packet fahrt. Gesellschaft erstehen. Wie berichtet wird, stehen der einen Gesellschaft frühere Vorstandsmitglieder der ver- flösse»«»„Berliner Verkehrsanstalt" nahe. Die zweite besteht auS einem.Konsortium von Unternehmer», welches bereits mit dem „Deutschen Exportmustcrlager Walter Schulze", Luisenhof. in der Dresdenerstraße 34, als dessen Direktor Herr Dr. Jannasch fungirt, behufs Gründung einer großen, sich über ganz Deutschland er- streckenden Verkehrsanstalt und einer Zentrale in Berlin in Unter« Handlung getreten ist. Quelle, alles schmilzt in eine ewige, allverbreitende Kraft zu- fammen." Ja, eine ewige, allvcrbreitende Energie ist eS, die in zahllosen Formen immer als eine andere und doch ewig die gleiche erscheint, der Proteus der mechanische» Kraft. Ebenso produziren die Leuchtwürmer und Feuerkäfer ihr sanftes Licht, das in lauen Sommernächten eigenlhümlich reizvoll auS Hohem Grase und auS Büschen dem Pfade ihrer Liebe leuchtet, Der Leuchthai erhellt nach Bennet mit dem Schimmer semeS BaucheS ein ganzes Zimmer.„Bei der leuchtenden Meerschwalbe". sagt Schleiden ,„ist es das Innere des Maules, welches phosphoreszirt. Wen» der Fisch bei Nacht sich auS dem Wasser erhebt und durch die Luft schießt, glaubt man eine Sternschnuppe zu sehen. Und endlich da? Meerleuchten.„Am 80. Oktober 1772" erzählt R. Forster,„auf der Höhe des Kap der guten Haffnnng schien das Meer um Cook's Schiff zu brennen, jede Welle hatte«inen leuchtenden Kamm, Leuchtkugeln stiegen aus und nieder und dt« Fische schössen wie Blitze in der Tiefe vorüber." DaS Meerleuthtcn, die Milchsee, ist ein von Myriaden lebender Laternen erfüllter Wasserstrom. Die Leuchtwürmer und Feuerkäfer waren in den letzten Jahr- zehnten Gegenstand eifriger Untersuchungen und haben merkwürdige Resultate ergeben. Nach Langley und Very wären sie vierzigmal sparsamer in der Ausnützung der Energie«IS die elektrischen Glttd- lampen und zwanzigmal als die besten Bogenlampen. Der Licht- techniker könnte also bei den winzigen Thierchen in die Schule gehen und ihre Methode der ökonomischsten Lichterzeugung erlauschen. Doch kehren wir von Licht und Elektrizität zur Arbeil zurück. Es giebt Fälle,»n denen diese schwer, ja fast unmöglich zu ermitteln ist. Zum Beispiel im ruhenden Menschen. Nach außen tritt keine Arbeit tii Erscheinung und dennoch stockt die innere Thätigkeit der Organ« keinen Augenblick; auch ist ihre Größe keineswegs zu vernachlässigen. Di« Vorgänge im Hirn, in den Nerven, den Muskeln, den Eingewciden, wie in sämmtlichen Drüsen und Organen stellen eine bedeutende Energiesumme dar. Wesentlich fallen diese Vorgänge ins Gewicht, wo es sich um den geistigen Handwerker, den Gelehrten, den Denket und Dichter, den Erfinder handelt, wo die thierische Maschine nicht mehr als Kraftmotor, sondern als Gedankenmaschine funktionirt. Hier entzieht sich alle aufgebrauchte mechanische Energie völlig unseren Meßinstrumenten und eS ist-scheinbar unmöglich, die Gedankenarbeit in Kilogramm-Metern zu messen. Der Leser darf natürlich mechanische Energien nicht mit geistigen verwechseln. Die Imponderabilien der Seele vermag heute kein Chemiker aus seine Waage zu legen. Trotzdem hat der Forscher einen Umweg gefunden, die Aus» gäbe, wenn auch nur schätzungsweise, zu lösen. Wir sehen den Körper Nahrung aufnehmen, aus dieser seine Zellen bauen, seiiie Organ« in Thätigkeit erhalten, seine Wärnieverlust« nach außen vc- streiten. Bielsach verschlungene, geheimnißvolle innere Wandlungen voll»
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