Das schlechte Brot.

Bon Magiftrat, Abteilung für Brotberforgung, erhalten wir folgende Buschrift: 8u ben in einigen Zeitungen wiedergegebenen Alagen über schlechte Beschaffenheit des Brotmehls bemerken wir, baß nach einer jedem Fachmann bekannten Erfahrung das Mehl in ber Uebergangszeit zur neuen Ernte zu Gärungserscheinungen neigt und leicht hatt mind. Die Striegszeit hat für das überaus start ausgemahlene Mehl diesen Mißstand nod ganz wesentlich er höht, und gerade das diesjährige Mehl hat sich infolge der Feuchtig feit des legtjährigen Getreibes trop aller Sorgfalt bei der Sage ng als besonters anfällig erwiesen. Grundfalsch aber ist es, dieses Mehl als verdorben zu bezeichnen. Es fann durch erneute Ummahlung und Vermischung mit gutem Mehl in einen durchaus genusfähigen und berbedbaren Bustand gebracht werden udh in der Friedenszeit ist dies bereits in startem Umfang gesehen. Wir lassen auch wiederholt aus dem umgemahlenen Mehl, das übrigens immer nur einen berhältnismäßig geringen Brozentjag bes Gesamtmehls ausmacht, Brc.prcben herstellen, die ergeben, baß, wenn nur das Mehl forgfältig und mit richtiger Tecnit berbaden wird, es ein tabelfreies Brot ergibt. Grheben die Bäder gegen das Mehl berechtigte Beanstandungen, so wird es ihnen zmgetauscht. Aber natürlich bedarf es hierzu einer Brüfung des beanstandeten Mehls, während eine einzelne gelegentlich prä fentierte Probe ohne Prüfung der Serfunft zweifelsfreie Schlüffe nidt zuläßt. Ein großer Teil aller Klagen wird sicherlich ber schwinden, wenn im fünftigen Erntejahr, wie der Reichsernährungs­minister in Aussicht gestellt hat, die Ausmahlung zu einem ge­ringeren Grab erfolgt. Bur Beit verlangt die Beschaffenheit des Moggenmehls noch immer den Bujat von Weizenmehl zur Her fellung eines brauchbaren Broles. Darüber hinaus wird uns leiber Weizenmehl zur Seritellung der berbeigefehnten Schrippe bie Beitungsäußerungen geben dieser Sehnsucht berechtigten Aus brud midt geliefert, während andererseits zahlreiche Versuche gezeigt haben, daß die von anderen Städten beliebte Herstellung bon Schrippen aus Brotmehl ein recht fragwürdiges Gebäd ergibt. Der Lebensmittelberland Groß- Berlin wird, wenn die Ser tellung von Schrippen ohne Beeinträchtigung des Schwarzbroles möglich ist, mit ihrer Wiedereinführung feinen Augenblid zurüd halten.

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Sachverständigen haben ft übereinstimmend gugunsten bes früheren Genossen Wichmann agitieren zum Nad teil der bes Vergleichs erflärt und nur wenige Gläubiger unter führung Gläubigerschaft unter Verkennung der wirtschaftlichen Lage in felbftiüchtiger Weise gegen das Zustandekommen des Vergleichs und führen aussichtslose Brozesse gegen die Genossenschaft Wir haben nicht den Einbrud, daß Herr Wichmann aus felbstfugtigem" Interesse gegen den Bergleich oponiert, mas schließlich sein gutes Recht als Genoffe ift. Vielmehr find wir der Meinung, bak Herr Wichmann aus Mitgefühl für die Gläubiger, die er durch die Bant für Benachteiligt hält, felne Stam pagne führt. Ob er babei faftisch und formell im slecht ist, tönnen mir nicht entfcheiden. Das ist Aufgabe der Gerichte. ber für verpflichtet hielten wir uns, ihm Gelegenheit zu geben, an die zahlreichen Gläubiger und die Oeffentlichkeit sich wenden zu tönner Ben dieser Gelegenheit hat nun ja auch die Bani ausgiebigen Gebrauch gemacht.

Erhöhung der Fetiration. Vom 1. August diese Jahres ab, wird, wie aus dem Reichsernährungsministerium mitgeteilt wird, eine Aufbesserung der Feltration bis auf ten Nor­malfaz bon 100 Gramm je Kopf der Bevölkerung wiichentlich eintreten. Außerdem wird auf den Kopf der Bevölkerung ein fchließlich der Selbstversorger eine Speisefettmenge von 50 Gromm( vorwiegend in Margarine) wöchentlich aus. gegeben, die an Stelle der bisher nur ben Bersorgungsberechtigten gewährten Sonderzuteilung tritt. Das Biund Margarine wirb ben Berbrauchern etwa 8,32 Mart bis 3,58 Mark tofien.

Raubmord in Schöneiche . Gestern vormittag wurde auf ihrer Befisung in Schöneiche bei Friedrichshagen die 60 Jahre alte Obstzüchterin Johanna Rabus ermordet aufgefunden All: Behält nisse waren erbrochen und durchwühlt. Von den Tätern feit noch jede Spur.

Lebensmittelfalender.

Berlin . Die Dienststunden für die Brotkommissionen sind vom 1. August d. 3. bis zum 30. September auf die Beit von 8 bis 3 hr festgefeht morben. Der Sonntagsdienst von 9 bis 10 Uhr bleibt be­ftehen.

rine( 1).

Die Zuckerversorgungsstelle des Magiftrats Berlin macht wieberholt barauf aufmerksam, daß die Kleinhändler Zucker an folche Kunden, welche nicht zur Stundenliste ihres Geschäftes angemeldet find, nicht ab Die Opfer des Friedrichsberger Banttrachs. geben dürfen, und daß auf einzelne, vom Stamm bereits getrennte Buckerkarten Abschnitte Zucker nicht verabfolgt werden darf. 3umider Zu dem Artite! in Nr. 351 fendet uns die Friedrichsberger handlungen haben bie fofortige Unterfagung des Kleinhandels mit Bant folgende Berichtigung“: Es ist unwahr, baz die Frie- Bucher zur Folge. bricheberger Bank im Jahre 1014 um peiten Male zu- Auf den Abschnitt K ber Berliner Bezugskarte werden nach vor. fammen ebrochen ist, es ist auch unwahr, daß Gläubisheriger Anmeldung vom 81 Juli bis zum 2. August 1919 10 Suppen ger bestimmt worden find, dem Vergleiche auguftimmen, find, dem Vergleiche zuzuftimmen, tafeln ausgegeben. meil fie sonst nur 2 tis 3 Brozent oder gar nichts bekommen Spandau . Bon Donnerstag ab 4 Bfb. Kunsthonig( 283). b Frei­würden; es ist ferner unwahr, daß während der Geschäfts- tag 50 Gramm Kunstspeisefett( 48). Sonnabend 100 Gramm Marga­aufsicht die Berlufte in dem behaupteten Umfange sich vermehrt haben. Es ist weiter unwahr, daß die Bücher liederlich ge­Bankow. Bom Donnerstag ab 200 Gramm Grieß( 50). führt, unlautere und Spekulationsgeschäfte gemacht worden sind, baß Direttoren und Aufsichtsräte fich bereichert haben un fich jeg mit ihren Millionen(?) auzudziehen wollen, während die Gläubiger mit einem Almofen abgefertigt werden sollen.- Wahr ist dagegen, daß während der Dauer der Geschäftsauf­sicht die bei deren Einleitung erwartete Berbesserung der Bernerstag abend 7 Uhr, Lokal Wilh. Schulz, Kronprinzenftr. 47. hältniffe der Bant eingetreten ist und daß Finanzminister und pandelsminister im Jahre 1911 den Konture für unvermeidlich angefehen haben( wenn teine Einigung mit den Gläubigern er pielt würde.)- Die Bedingungen des angestrebten Vergleiche find von der Bankleitung und dem Gläubigerausschuß in Ber­tretung der Gesamtheit der Gläubiger vereinbart worden, unter der auch noch jest zutreffenden Borausjebung der Erfüllbarteit Nach dem Vergleiche fallen die Glaubiger die Rapitalforderungen boll erhalten. Die bom Gericht ernannten drei einwandfreien

Der Gedenktag eines Weltelabliffements.

Eines der größten Staffee- Etablissements Berlins , bas affee Biella , das im reichshauptstädtischen Reben als größtes Billard affee einen ganz besonderen Bang einnimnit, sieht mit dem heutigen 61. Juli auf ein sehnjähriges Be­tehen zurüd. Die Entwicklung des Staffee Bielka zu dem gegenwärtiges großen, jo um­fangreichen Stande, zu der Stellung unter ben größten Etablissements Berlins und zu ben außerordentlichen Darbietungen, die täg. lich ein sehr großes Publikum anziehen, ist interessant und charakteristisch zugleich. Am 31. Juli 1909 mietete Herr Robert Zielfa einen Teil der Rofalitäten der ersten Etage des Equitable palates in der Fried­ richstraße 59/60 , Ede Leipziger Straße , und richtete fein Augenmerk, da er selber ein be­deutender. Billardkünstler ist, zunächst neben

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Tegel . Donnerstag abend 7% Uhr im„ Strandja, 5776 Tie Bolksversammlung.

Treptow - Baumschulenmeg. Donnerstag abend 6 Uhr im Stathause

Neue Krug- Allee, Gemeindevertretersizung mit auf der Tagesordnung steht das übmürgen des Arbeiterrats und Bericht über die Lebensmittel­

persorgung.

Nowawes . Donnerstag abend 7 Uhr bei Ebel, Bolksgarten, Begins des Rätekursus.

Freie sozialistische Jugend . Achtung, Ortsgruppen! Heute Donners tag, abends 7 Uhr: Ausgabe der Mitteilungsblätter Be stimmt abholen wegen Maffenausflug am 8. Auguft. Freie fozialistische Jugend. Freitag in ber ula, Beinmeisterftr. 15, Forijegung der Generalversammlung. Beginn 7% Uhr. Mits gliedskarte legitimiert. Sonntag, den 3. Auguft: Maffenans flug der Groß- Berliner Jugend nach dem Tegeler Gee. Treffpunkte ehe Miti Bl. 3ufammentreffen aller Gruppen 12-1 Uhr Tegefort.

Vereinstalender.

Obmänner und Bertrauensleute der Angeftenten- Ausschiffe bez Silfskräfte des Magiftrais Berlin . Freitag, mittags 1 Uhr, im Mars. garethen- 2gzeum, Jfflandstraße. Berfommlung.

Achtung! Tiefbau. Sämtliche Arbeiter und Arbeiter Ausschußmit gliaber ber Tiefbau- Betriebe versammeln sich Freitag, 1. August, nady mittags 2 Uhr, Brunnensäle, Brunnenſti. 15.

Aw. Süd- Spandau . Gemwerke- Fräferet I. u. II. treffen fich Freitag vorm. 11 Uhr in Am. Süd. Tor 1. Nachzahlung. Neumann.

Mw. Sud, Spendan. Vertrauensleute. Donnerstag, 31. Juli, vos mittags 11 Uhr, Ravenéftr. 6 bei Mecklenburg . Deutscher Transportarbeiter- Verband Groß- Berlin. Obleute ber beiter- Ausschüsse aus den Kauf, Warenhäusern und Spezialgeschäften. Groß- Berlins , Freitag, 1. August, nachm. 4 Uhr, im Stönigstadt- Rafino, Solzmarktstraße Sigung .

Technisches Bersonal der Großen Berliner Straßenbahn, Frettog nachmittags 5% Uhr, im Gewerkschaftshause, Saal 4, Bollversammlung. Die Lohnzahlung für die Arbeiter und Arbeiterinnen des Werkes Siemens u. Halske, Echöneberger Straße 4, erfolgt am Donnerstag, den 31. Juli, morgens 8 Uhr, im Lohnbureau. Gleichzeitig wird dort über bie Streiklage berichtet.

Maichinisten und Selzer des Siemens Ronzerns. Donnerstag abera 7 1hr Vertrauensmännerkonferenz bei Steinke, Berlin , Quigonftr. 109. Poste ut. Telegraphic. Bersammlung der Telegraphenarbeiter ufm. von Groß- Berlin am Freitag, den 1. Auguft, um 7 Uhr, Köllnisches Bymnasium, Inselstr. 25( Eingang Rungestraße). Reichsbund der Striegsbeschädigten, chem. Rriegsteiln. a Striegss hinterbl., Bezirk Tempelhof . Sonnabend Mitgliederversammlung bei Töpfer, Berliner Straße 100, abends 7% Uhr. Internat. Bund der Kriegsbeschäb. u. Kriegerhinterbl., Bezirk Safenfee. Am Donnerstag, den 31. Juli, abends 7 Uhr, im Lokal Blöckner, Joachim- Friedrichstr. 30, Gründungsversammlung. Gäste mill

kommen.

3nt. Bund der Kriegsbesch. u. S. B. Moabit . Außerorbent!. Baza Bersammlung 31. Juli, 7 Uhr, Artushof", Berleberger Straße. 26. Rätegenoffenschaft für wirtschaftlichen Aufbau. Donnerstag abenb 7 Uhr Tegel , Strandschloß, öffentliche Berfammlung. Genosse Mind über das Stätefnftem in der sozialistischen Wirtschaftsordnung. Arbeiter- Wanderverein„ Berlin ". Sonntag, den 3. Julf, Banderung Finkenbrug- Ffths. 3iegenkrug, Velten . Abf. 6.28 Rehrter Bahnhof ( Fernbahnsteia). Gäfte willkommen.

Arbeiter- Wanderbund Naturfreunde". Gruppe Befunb brune menu Rofenthaler Vorft obt. Am 1. Auguft konftituierende Berfammlung bei Frizz Schütt, Eminemünder Straße 62.

Arbeiter Radfahrerbund Solidarität. Heute abend 7 Uhr im 2önig.

Kreis Mieber- Barnim. Rednerkurfus des Genoffen A. John, Don- ftoht- Rafino, Solzmarktstraße, Generalversammlung.

breitung. Die Bertrauensleute mögen bie Borbereitungen dazu treffen. Das Flugblatt ist abzuholen im Bureau, Bahnhofstr. 31, Lichtenberg . Charlottenburg . Freitag abends 6 Uhr Fraktionsfizung. Um 7 Uhr Bollversammlung ber kommunalen Arbeiterräte im Gigungszimmer Rathaus.

Bezirk 4. Botsbam, Rieber- Barnim usw. Sonntag Flugblattos

Neukölln, 20. Bezirk. Treffpunkt zur Besichtigung der Kunstaus stellung heute abenb 6 Uhr por bem neuen Rathaus. Wilmersdorf . Jeden Sonnabend 8 Uhr abends Diskutierabend in Zokal non Urban, Berliner Straße 48/40.

einer guten, echt modernen Bewirtschaftung als Staffeehaus, auf eine Ausgestaltung des Institutes als musterhaftes Billard- affee. Dies zog fehr raich viele Freunde des Billard. fpieles und besonders Billard- Amateure an, und der Besuch wurde jo rege, daß Serr Biella fchon nach einem Jahre zu einer Ber­größerung feines Raffees zu schreiten begann. Er mietete nun auch die weiteren Botali täten des ersten Stodmerkes hinzu, und dann, als fich diefer Schritt bemährte, magte er es eine Beit später, auch einen großen Teil der weiten Etage bazu zu nehmen, fie als große Säle auszubauen, und das nunmehr riesige Etablissement mit der außerordent­lichen Bahl von 50 Billards zu be fegen, fo daß es zum größten Billard. Kaffeeder Belt gestaltet wurde. Gleich­zeitig aber lies Serr Bielfa den großen ge räumigen Hauptsaal des ersten Stodmerfes durch Umbau noch bedeutend vergrößern, zu einem großen, prachtbollen Konsertsaal, für den er eines der größten Konzert- Orchester engagierte.

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Ringtämpfe. In der Schloßbrauerei finben heute abeno bet große Entscheidungs- Ringkämpfe bon bekannten Stinglamp fern statt.

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Genau am Tage des fünfjährigen Be| Hodbezahlter Rabarettfiinftler auf eine Sobe ftehens war es, am 31. Juli 1914, als der Strieg ausbrach, daß eine neue Wendung für dieses Haus mie ja auch für bas ganze deutsche Bolf fant filr alle

Da

eintrat. Eine schwere Beit affeehäuser Berlins und auch für das Kaffe Sielfa. Um so schwerer mar diese Zeit für das Kaffee Bielfa, als deffen Inhaber, Herr Biella , zur Fahne einberufen wurde und feine Pflicht als Solbat erfüllen mußte. Gs mar ein harter Daseinstampi, ben Serr Bielfa jest ausfämpfen mußte. Eroßdem verlor er aber nicht den Mut er in den letzten Jahren in einem Vorort Berlins garnisoniert war, besaß er die Wil­Tenskraft, in den Urlaubsstunden oft die Nächte hindurch, für das Etablissement tätig zu ſein, es zu leiten, große Billardturniere in feinem Staffee zu veranstalten und vor allem auch war er bemüht, trotz der schweren Reit und bei aller Ueberbürdung mit Mili­tärdienst und Geschäftsongelegenheiten, sein Stabarett durch Engagement hervorragendster,

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au bringen, die dem Etablissement einen ganz besonderen Staf einbrachte und aud eine besondere Anziehungskraft auf das Bu biffum ausübte. Als größtes Billardkaffee als vornehmstes und unterhaltendstes Staba rett steht nunmehr das Kaffee Bielta nač zehnjähriger unermüdlicher Arbeit an der Spike der Berliner Raffeehäuser. Es ist im bollen Sinne des Wortes ein eItetan bliffement geworden.

Der heutige 31 Juli ist aber für ihn ein großer Gedenktag; ein Gedenken an den für ihn so erfolgreichen Tag vor zehn Jahren, ein Gedenken an die Arbeit und die vielen fahrer belastenden Sorgen, die mit dem Bag nis verbunden waren, dem großen Wagnis, mitten im Herzen Berlins ein Etablissement zu begründen, mit der bewußten vollen Ab sicht, es zu einem Weltetablissement auszuge stalten. Und dies ist Herrn Bielta gelungen in und trok der so schweren Beit.

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