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Nachdem der Verfasser dieser Zeilen dem Prozeß von Köller beigewohnt hat, ist er mehr benn je davon überzeugt, daß die Geschworenen im Prozeß Schröder und Genossen einen objektiv falschen Spruch ab gegeben haben, und daß unsere Genossen unschuldig im Bucht­hause sizen.

Partei- Nachrichten.

richtig zu schildern und alle Einzelheiten der Wahrheit gemäß über- und geschickteste Arbeiter ftündlich nur 15 Pf. verdienen könne. I futter zu sammeln. Auf dem Heimwege fiel die Kleine und zog fich einstimmend darzustellen. Nur ein Bildhauer betheiligt sich nicht an dem Streit. dadurch eine tiefe Wunde zu, daß sie mit der Hand in einen Glas Bavel'ischen Gerberei. Sie verlangen den Zehnstundentag. In Neumarkt in Schlesien streiken die Gerber der Otto Scherben schlug. Ihr Vater, der Fabrikarbeiter ist, nebenbei aber tleine Landwirthschaft hat, verlangte darauf für das Mädchen, von der landwirthschaftlichen Berufsgenossenschaft eine Unfallrente. Aus Rostock   wird uns mitgetheilt: Der Tischlerftreit Er betonte besonders, daß das Futter für die von ihm dauert fort und zwar in verschärfter Form. Unterhandlungen zwischen gehaltenen Biegen bestimmt gewesen sei. Die Berufsgenossenschaft den Streifenden und den Unternehmern scheiterten an der schroffen lehnte indessen den Anspruch ab und auch das Schiedsgericht er Haltung der letzteren. Die Herren erklärten, in der Forderung, die kannte zu ungunsten des Klägers. Das Gericht gab zwar zu, es wöchentliche Arbeitszeit um eine Stunde zu verkürzen( statt um tönnten auch Kinder unter Umständen als landwirthschaftliche Ar­7 Uhr sollte Sonnabends um 6 Uhr Feierabend fein) erblickten sie beiter angesehen werden, jedoch war es der Meinung, daß es sich Parteiliteratur. Von der in der Buchhandlung Vorwärts eine Machtfrage. Daraufhin haben die Streifenden mit 110 gegen hier mehr um eine findliche Spielerei gehandelt habe und erfcheinenden Romanbibliothek In freien Stunden" wird 7 Stimmen beschlossen, den Streit fortzufezen und folgende höhere nicht um eine ernste Bethätigung. Reichstags- Abgeordneter in dieser Woche das 27. Heft herausgegeben. Damit beginnt ein Forderungen zu stellen: 1. Die Arbeitszeit währt täglich 91/2 Stunden; W. Schmidt( Frankfurt  ) focht diese Entscheidung für den Kläger neues Abonnement. Wir bitten die Genossen um regste Unterstützung 2. als Mindestlohnfah wird gezahlt 35 Pf. pro Stunde; 3. der ver- im Wege des Rekurses an und vertrat ihn auch in der mündlichen dieses Unternehmens, damit der mit demselben verfolgte Zweck einbarte Stundenlohn ist bei Affordarbeit zu sichern und jeden Sonn- Verhandlung vor dem Reichs- Versicherungsamt. Der Rekurs wurde Verdrängung der Schundliteratur aus den abend auszuzahlen; 4. außer dem vereinbarten Stundenlohn wird zurückgewiesen, und zwar wesentlich deshalb, weil der Unfall Arbeiterfamilien" erreicht wird. Listen zum Abonnenten- für Ueberfunden ein Aufschlag von 5 Pf. gezahlt; 5. Lieferung von auf dem Heimwege paffirt ist. Dr. Sarrazin führte begründend sammeln, Prospekte 2c. stehen in der Buchhandlung jederzeit zur Lohnbüchern. Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck gebeten, und aus: Bei landwirthschaftlichen Arbeitern sei allerdings der Natur Verfügung. alle Kollegen ersucht, den Zuzug nach Rostock   bis auf weiteres fireng der Sache nach der Weg von und zu der Arbeit im größeren Umfange mit in den Betrieb einzuziehen. Dabei werde aber vorausgesetzt, fernzuhalten. Das Streitfomitee. Ans Bielefeld   meldet die Bolkswacht" zum Stande des daß der landwirthschaftliche Betrieb den Ausschlag gebe. Jm vor Maurer und 3immererstreits: Das neueste vom liegenden Falle beruhe nun die wirthschaftliche Existenz der wesentlich Kriegsschauplage ist, daß nach Angabe des Polizeiwachtmeisters Leute der Fabriksthätigkeit des Familiens die Landwirthschaft spiele eine ganz unter Schröder II die Bahnsteigtarten teine Giltigteit hauples und mehr für die Streifenben haben sollen. Die geordnete Rolle. Das Rekursgericht könne darum hier nicht ab­Streifenden sollen nicht mehr auf den Bahnsteig kommen. Auch das weichen von den Grundsägen, die es für die Industrie Arbeiter bc­wird sich als ein Schlag ins Waffer erweisen." treffs des Heimweges aufgestellt habe. Danach liege aber der Weg

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Die Lohubewegung der Tischler und Glaser Dresdens ist von und zu der Arbeit gewöhnlich nicht im Banne des Betriebes für beendet erklärt. Es arbeiten in 160 Geschäften 1145 Gehilfen und sei nicht mit versichert. Der Anspruch hätte aber auch sonst unter den ueuen Bedingungen, 15 Mann( 6 Verheirathete) befinden nicht anerkannt werden können, da die Kleine ihrer älteren Schwester sich noch im Ausstand, 38 Mann( 8 Verbeirathete) find als arbeits- wohl hier und da geholfen habe, jedoch nicht zweck- und zielbewußt los gemeldet. In einer Reihe von Werkstätten haben sich die Ar- vorgegangen sei. Erst zweck- und zielbewußtes Handeln im Betriebs­beiter überhaupt nicht an der Lohnbewegung betheiligt. Dem interesse mache ein Kind zum versicherten Arbeiter. Bentral- Streitfonds des Verbandes wurden aus Lokalmitteln 1000 m. In der Porzellanfabrik in Ilmenau   in Thüringen   legten am

Gerichts- Beitung.

Ueber die Frage der Betheiligung an den prenkischen Landtagswahlen berieth fürzlich der Arbeiter Bildungs= verein in Essen  . Das Referat hatte der Parteigenosse Leh mann. Nach dem Bericht der Rheinisch- Westfälischen Arbeiter Zeitung" führte er aus: Der preußische Landtag ist nicht so unwichtig, wie er vielleicht von vielen gehalten wird. Da ist zunächst die Steuerfrage, die Schule, die Besoldung der Lehrer und das Ver­hältniß derselben zur Kirche, ferner die Besoldung der Eisenbahn­und sonstigen preußischen Beamten. Nach und nach hat sich die Reaktion ( die Junker) aus dem Reichstag   in den Landtag gedrängt. Nun soll man nicht dem Zorn oder dem Drängen des Herzens nach geben, sondern die Vernunft reden lassen. Wenn man bedenkt, welchen Vortheil die erste und zweite Wählerklaffe der dritten gegen über haben, so ist bei einem Vorgehen auf eigene Kraft kein Siz zu erlangen, zumal die Wahl keine geheime ist. Nicht nur der Ar­beiter und Beamte, sondern auch Geschäftsleute werden sich der überwiesen. Stimme enthalten oder einen Gegner wählen. Man könnte höchftens der Freifinnigen Volkspartei abgesehen davon, daß die Frei- Donnerstag die Dreher die Arbeit nieder. Schon seit einiger Zeit Eine Szene aus dem Berliner   Banleben wurde in einer finnige Partei seinerzeit noch 38 Abgeordnete für Ver­längerung des Sozialistengefeßes gestellt feine Stimme geben. waren fie genöthigt, nur halbe und dreiviertel Tage zu arbeiten. Verhandlung entrollt, welche gestern vor der 139. Abtheilung des Obwohl ihnen dadurch der Verdienst beträchtlich geschmälert Schöffengerichts stattfand. Der Töpfermeister Karl Janke bebaute Bon einem Kompromiß fönnen wir absehen, denn mit wem soll Die Aus wurde, haben sie, wie die Thüringer Tribüne" mittheilt, im vorigen Jahre das Grundstück Auguststraße 84. man ihn abschließen? In der Vereins- und Versammlungs­freiheit ist das Bentrum das fleinere Uebel, in der Schulfrage willig den durch die beschränkte Arbeitszeit entstandenen Lohnführung der Maurerarbeiten hatte er bem in Friedenau   wohn ausfall getragen, nur verlangten fie eine bestimmte Fest haften Maurermeister Hoffmann übertragen. Dieser ließ ist es das größere Uebel, während die Nationalliberalen das fleinere Uebel sind. Auch wenn das Zentrum mit uns ein sehung der Affordlöhne, die schon des öfteren von der Fabrik- fich am Sonnabend, den 19. Februar vorigen Jahres nicht auf Kompromiß abschließen würde, was wir aber nicht glauben, so leitung willkürlich und zwar zum Schaden der Arbeiter geändert dem Bau sehen, die dort beschäftigten 15 Maurer mußten ohne einen worden waren. Auf alle Vorstellungen, die die Arbeiter in Be- Pfennig Lohn nach Hause gehen. Sie hatten schon allerlei über die schädigte es sich selbst, denn seine Anhänger würden uns näher ge­führt, und wenn wir warten wollten, bis uns die Bürgerlichen siehung auf Regelung der Löhne bisher machten, erfolgten nur Ver- Bahlungsunfähigkeit Hoffmann's munkeln hören und befanden sie ein Kompromiß anbieten, können wir lange warten. Redner hält sprechungen. Am Donnerstag wurden die Arbeiter nun nochmals sich daher in etwas erregter Stimmung, als sie am folgenden Tage, den Vorschlag Auer's erwähnenswerth.( Beifall.) In der Dis- vorstellig. Einer ihrer Wortführer wurde entlassen und nun stellten dem Sonntage, ihren Bauherrn Janke in seiner Wohnung aufsuchten. Dieser erklärte, daß ihn die Geschichte kussion sprach Kohns im Sinne Lehmann's, während Hahnfeld die übrigen die Arbeit ein. für die Landtagswahlen ohne Kompromiß plaidirt, um die Arbeiter Ueber den Maurerstreik in Neustadt   a. d. Haardt, der eigentlich nichts angebe, da Hoffmann für den Lohn aufzu dahin zu bringen, Farbe zu bekennen und sie zu erziehen, eventuell feit ca. 8 Wochen währt und bei dem es sich darum handelt, 40 Pf. tommen habe, er versprach aber, dafür Sorge tragen zu wollen, Hiermit gaben die Maurer sich die linksstehenden Parteien zu unterstützen, damit die Reaktion ge- Minimal- Stundenlohn und den Zehnstundentag an stelle der elf daß die Leute ihr Geld erhielten. brochen wird. Lehmann erklärte im Schlußwort, die Betheiligung stündigen Arbeitszeit durchzusehen, meldet die" Frantf. 3tg.", daß zufrieden. Als Hoffmann am Montag wieder nicht auf der Baus an der Landtagswahl für das ungeeignetste Feld; bei den Reichstags- neuerdings zwei Ginigungsversuche gemacht worden sind, wobei der ftelle erschien, nahmen auch die Maurer die Arbeit nicht wieder An diesem Tage wurden sie Jante gegenüber in ihren wahlen könnten wir unsere Stärke besser erproben. pfälzische Fabrik- Juspektor und der Neustädter Bürgermeister Erter die auf. Vermittelung übernommen hatten. Beide Male scheiterten die Unter Forderungen schon dringender. Er hieß sie, am Dienstag Nach. handlungen an der Weigerung der Meister, den zehnstündigen mittag nach dem Bau zu kommen, er wolle zusehen, ob er dann Arbeitstag zu gewähren. Die Hartnäckigkeit der Meister hat angeb- auszahlen könne. Zur verabredeten Zeit stellten sie sich ein, nach lich ihren Hauptgrund darin, daß sie von event. Nachgiebigkeit den längerer Zeit erschien auch Janke mit dem Maurermeister, der nunmehr sofortigen Ausbruch eines Maurerfireits in der ganzen Pfalz   er den Bau fertig machen sollte. Die Maurer verlangten sofort energisch warten. Neuerdings soll zur Vereitelung der erfolgreichen Be- ihren Lohn, worauf Janke die Dreistigkeit hatte, zu erwidern: Wenn mühungen der Maurer, Zuzug von auswärts fernzuhalten, versucht Ihr anständig seib, bekommt Ihr Gueren Lohn, sonst aber nicht." werden, Klagen wegen groben Unfugs gegen die am Bahnhof poftirten Als die Leute ihm zu Leibe rückten, forderte er sie auf, den Bau zu Maurer   zu erheben. verlaffen, einige der Maurer drangen aber mit den Worten: Ach was, Deine Wichse mußt Du friegen", auf ihn ein und schlugen und fließen ihn. Erheblicher Natur war der Denkzettel aber nicht. Gestern standen nun sämmtliche Maurer, 15 an der Zahl, vor dem Schöffen­gericht. Sie sollen sich insgesammt des gemeinschaftlichen Hausfriedens. bruchs und vier von ihnen der Körperverlegung schuldig gemacht haben. Der Staatsanwalt beantragte felbft in betreff des ersten Vergehens die Freisprechung, da die Angeklagten ja nach dem Bau bestellt waren und andererseits ihre Angaben, daß fie in dem allgemeinen gehört hätten, erklärlich schienen. Dagegen beantragte der Staats­anwalt gegen die vier der Körperverlegung Beschuldigten unter Zubilligung mildernder Umstände eine Geldstrafe von je 30 Markt. Der Gerichtshof erkannte im wesentlichen nach dem Ans trage, änderte das Strafmaß aber dahin um, daß drei der An­geflagten mit je einer Woche, der vierte mit 2 Wochen Gefängniß zu bestrafen sei. Der Vorsitzende Amtsrichter Heitz führte aus, daß, wenn es auch erklärlich sei, wenn Arbeiter durch Vorenthaltung ihres sauer ver dienten Lohnes in Erregung geriethen, es andererseits doch bes dentlich sei, solche Ausschreitungen wie die vorliegenden so milde wissen. Hoffentlich legen die Verurtheilten gegen das Urtheil Be­au beurtheilen, wie es seitens der Staatsanwaltschaft geschehen sei. Daß Selbsthilfe in solchen Fällen unerlaubt sei, müßten die Arbeiter wiffen. Hoffentlich legen die Verurtheilten gegen das Urtheil Be rufung ein.

Todtenliste der Partei. Verstorben ist in Nürnberg   der Bigarrenarbeiter er mann Franke, langjähriges Mitglied des Wahlvereins; in Sonneberg   i. Th.   der Parteigenosse Richard

Leiersdorfer.

Beih- Weißenfelser Bergarbeiter- Streik. Unser Korrespondent schreibt:

Die zu Sonnabend geplant gewesene Berhandlung zwischen den ftreitenden Parteien hat nicht stattgefunden, da, laut Schreiben des Landraths v. Richter, die Generaldirektoren vor der Hand" die Theilnahme ablehnten. Sie verlangen vorerst noch eine größere Reduzirung der Forderungen. Die Bergleute werden darauf voraus­fichtlich nicht eingehen.

Von Grube 397 bei Reußen trat am Sonnabend die Hälfte der Grubenleute ebenfalls in den Streit. Die einzige Grube, die sich an der Bewegung nicht betheiligt, ist die Grube Naumburg bei Deuben. Hier hat der Direktor Mann versprochen, nach dem 1. Juli d. J. jenen Lohn zu zahlen, den die Streifenden erringen würden. Jufolge dessen arbeiten die Leute weiter.

Seit Mittwoch Abend ist im Auftrage des Verbandsvorstandes Der Landtagsabgeordnete frühere Bergmann P. Horn aus Zwickau  als Bevollmächtigter im Streikgebiet anwesend, um sich über die Situation zu orientiren. Die gegnerischen Blätter, die Horn gleich noch den Titel eines Reichstagsabgeordneten zulegen, meinen, daß er gekommen sei, um für den Streit zu agitiren, was natürlich er­funden ist.

Arbeiter am Sonnabend ihren noch in dieser Woche verdienten Lohn Auf Grube von Boß" und" Johannes" wollten die abholen; derfelbe wurde ihnen jedoch mit dem Hinweis verweigert, daß jeder seinen Lohn erhalten könne, wenn er am Montag anfahre. Die liebeck'schen Montanwerte jedoch haben den Streifenden den verdienten Lohn ausgezahlt, denen von Grube Paul" sogar die bewilligte Lohnzulage.

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Ausland.

Jn. Steiermark stehen die Arbeiter der Brauereien in einer Bewegung um Verbesserung ihrer Lage. In mehreren Orten tam es zum Streit, der meist von Erfolg war. So in Graz, wo 500 Arbeiter der St eininghaus'schen Brauerei die Arbeit ein­gestellt hatten. Sie errangen einen glänzenden Sieg. Das gleiche gilt von dem Ausstand der Brauer in Göß   bei Leoben  . Ein Kongrek von Arbeitern der Sägewerke und Schneide: mühlen Schwedens   wurde fürzlich in Gefle abgehalten. An- durcheinander von der Aufforderung, den Bau zu verlassen, nichts wesend waren sieben Vertreter für ungefähr 700 organisirte Arbeiter. Außerdem nahmen theil Vertreter des Transport­arbeiter Verbandes. Der Erfolg unter den Waldarbeitern ist bisher gering gewesen, weshalb die Neuorganisation des 1891 gegründeten Verbandes vorgenommen wurde. Auf eine Anfrage des Stock, holmer Lokalverbandes, ob sich jeder nengegründete Lokalverband auch der sozialdemokratischen Partei anschließen müßte, sprachen sich alle Redner dahin aus, daß sie Anhänger der Partei seien, daß es aber aus taktischen Gründen beffer wäre, den neuen Lokalverbänden diese Entscheidung selbst zu überlassen. In einer Resolution wurde die Arbeiter Vertrauen haben könnten. Von den übrigen Beschlüssen Sozialdemokratie als die einzige Partei bezeichnet, zu der bie sei erwähnt, daß eine genaue Fachstatistit ausgearbeitet werden soll.

Boziales.

Ueber die Verhältnisse der hansindustriellen Spitzen­Versammlungen fanden am Sonnabend drei statt und zwar in Zembschen, Ober- Werschen und Brödiz. In allen flöppelei in Oberfranken   werden zur Zeit im Auftrage der Versammlungen, die sehr zahlreich besucht waren, referirten streifende Regierung durch die Handels- und Gewerbekammer Erhebungen ge­Bergleute über die Bewegung. Won irgend einer Beschlußfassung pflogen, die sich namentlich auf die Zahl der in dieser Hausindustrie wurde abgesehen, da man den Verhandlungen zwischen den beschäftigten Arbeiterinnen, Arbeitszeit, Verdienst, Arbeitsverhält­Streifenden und den Verwaltungen nicht vorgreifen wollte.

nisse 2c. erstrecken.

Depeschen und lehte Nachrichten.

Junsbruck, 28. Juni.  ( B. H.  ) Hier ist heute früh 814 Uhr ein furzer wellenförmiger Erostoß wahrgenommen worden. Budapest  , 28. Juni.  ( W. T. B.) In dem benachbarten Drt

Steinbruch tam es zwischen ungarischen und slovakischen Arbeitern zu einer Schlägerei, an welcher sich einige hundert Personen bea theiligten. Es gab mehrere Schwerverletzte sowie einen Todten. Dev Haupträdelsführer der Slowaken wurde verhaftet. Sowohl der Erstochene wie auch die Schwerverwundeten sind Ungarn  .

Budapest  , 28. Juni.  ( B. H.  ) In zahlreichen Romitaten haben die Präventivmaßregeln des Ackerbauministers gegenüber dem ge= planten Ausstand der Erntearbeiter eine wesentliche Besserung der Situation hervorgerufen. Die Arbeiter haben erklärt, die gefchloffenen Verträge innehalten und die Erntearbeiten beginnen zu wollen. Nur in einem Komitat ist die Lage fortgesetzt ernst; es wurde eine Anzahl Ersatzarbeiter nach dem Komitat Bisbodrog entfandt. Budapest  , 28. Juni.  ( B. H.  ) Bei der Eisenbahnkatastrophe zwischen Kolomea   und Turka find bisher 11 Todte und 39 Verivundete festgestellt worden. Unter den Todten befinden sich die Gattin eines Oberit, ein Regimentsarzt, neun Poſt- und Eisenbahnbeamte. Mehrere Geschäftsleute aus Wien   werden noch vermißt.

Prag  , 28. Junt.( V. H.) Wie das Montagsblatt" aus Böhmen   meldet, steht in Prag   ein Bautrach bevor. Die hiesigen Banken haben seit längerer Zeit alle Baukredite dieserhalb sistirt, Es wird auch befürchtet, daß zahlreiche Architekten und Baumeister in finanzielle Schwierigkeiten gerathen werden.

In einer Versammlung am Sonntag Nachmittag in 3 eit fam Katholische Arbeiterorganisationen. Nach einer Publikation das Verhalten der Hirsch- Duncker'schen Gewerkvereine zur Sprache. der Verbandsleitung umfaßte der Verband katholischer Dieselben haben unter den Bergleuten eine Anzahl Mitglieder. Am Arbeitervereine Süddeutschlands( Bayern  , Württem Mittwoch hat nun eine Besprechung derselben in Teuchern   stattgefunden, berg  , Baden, Reichslande und Diözese Limburg  ) im Jahre 1896 an der der Sekretär Herr Klingmann theilnahm. Dieser Herr tadelte 181 Vereine( 1895: 92) mit 38 980( 1895: 25 450) litgliedern, Außerhalb des Verbandes stehen unter den Forderungen die des 1. Mai und die der Achtstundenschicht und darunter 4123 außerordentliche. brohte, daß keine Unterstüßung gezahlt werden würde. Viele Gewerkver- in Bayern  , hauptsächlich in der Rheinpfalz, 31 Vereine mit In Württemberg und Baden sind sämmt einler sind aber auch dem Verband beigetreten, der ihnen Unterstügung 4000 Mitgliedern. Von den reichsländischen Ver gewährt, und so traten sie den Anschauungen des Generalsekretärs liche Vereine beim Verband. energisch entgegen und verließen die Sizung. Jezt haben die Lokal- einen ist nur Straßburg   beim Verband; 22 Vereine mit 5000 vereine beschlossen, jeden Bergmann   aus den Mitgliederlisten des Gewerk- Mitgliedern stehen außerhalb desselben. Die hessischen Arbeitervereine vereins binnen 14 Tagen zu streichen, wenn er nicht aus dem Deut-( 58 Vereine mit 9500 Mitgliedern) bilden einen Verband für sich. schen Berg- und Hüttenarbeiter- Verband wieder austritt. Das wird In Norddeutschland bestehen rund 500 Vereine mit 100 000 nun wohl nicht geschehen, und so tann es denn kommen, daß in Mitgliedern, so daß die Gesammtzahl der katholischen Arbeiter manchen Orten sich der Gewerkverein auflöst, da, wie gesagt, viele vereine in ganz Deutschland   zika 800 Vereine mit ungefähr 153 000 ordentlichen Mitgliedern beträgt. Im füddeutschen feiner Mitglieder auch dem Verbande angehören. Der Kohlenmangel macht sich bereits recht fühlbar. Die Verband find Sterbekassen in 67, Krankenfaffen in 62 Vereinen, die Preise steigen. Mehrere Waggons Rohlen wurden aus dem Meusel- Mitgliederguthaben in den Sparkassen der verschiedenen Vereine be­wizer Revier geholt. Die Erfurth'sche Dampfziegelei in Teuchern   trugen bei 2000 Einlegern 214 134 M. Jn einzelnen Vereinen be hat ihre Kohlen jezt ebenfalls aus jenem Bezirt entnommen und stehen Darlehenstassen, Miethzinstassen, Konsumvereine, Arbeits­zwar von Grube Union". Es werden, wenn der Streit länger nachweise, Kaffen für Arbeitslose, Volksbureaus. In den meisten Vereinen wurde das Hauptgewicht auf die Pflege religiöser Ge­andauern sollte, Betriebseinstellungen mancher Fabriken befürchtet. Am Dienstag Nachmittag werden laut Bestimmung der Streit sinnung und Vorträge gelegt. Auf gewerkschaftlichem Gebiete sind die meisten Vereine über schwache Versuche nicht hinausgekommen. welche den über den telegraphischen Verkehr zwischen Frankreich  , fommission die ersten Unterstüßungen ausgezahlt. Der Stand des französischen   Arbeitsmarktes im Mai bat Deutschland  , Belgien  , den Niederlanden  , Luxemburg  , der Schweiz  sich gegenüber April eher verschlimmert. Die damals konftatirte und Rußland   getroffenen Vereinbarungen die Zustimmung ertheilt Besserung hat nicht angedauert. 475 Gewerkschaften mit 120 000 wird. Mitgliedern gaben dem Arbeitsamt bis zum 15. Mai die Zahl der Reichlichere Arbeits­Um falschen Annahmen vorzubeugen theilt und Herr Arbeitslosen auf beinahe 7 pt. an. Schonert mit, daß sein Ausschluß von der Freien Vereinigung gelegenheit als in der gleichen Periode des Vorjahres wird von der Zivil- Berufsmusiker wegen eines von ihm im Gastwirths- Ge- 13 pet. der Gewerkschaften mit 7 pCt. der Mitglieder angegeben, gleiche Arbeitsgelegenheit von 56 pCt. der Gewerkschaften mit hilfen" veröffentlichten Artikels erfolgte. Gegen diesen Beschluß 63 pt. an Mitgliedern, färglichere Arbeitsgelegenheit von 31 pet. ift ein Schiedsgericht angerufen, dem die Angelegenheit zur Prüfung der Gewerkschaften mit 30 pet. der Mitglieder. vorgelegt werden soll.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgebung.

Deutsches Reich  .

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Paris  , 28. Juni.  ( W. T. B.) Der Senat bewilligte heute einen Gefeßentwurf, in welchem die von der Budapester Tele= graphen- Konferenz aufgestellten Tariffäße angenommen werden. der Senat eine Vorlage, durch Desgleichen genehmigte

Havre  , 28. Juni.  ( B. H.  ) Der französische   Dampfer, Pampas", von Montevideo   fommend, ist an der Küste von Bretagne   mit dem belgischen Dampfer" Lippe" zusammengestoßen. Letzterer sant sofort Näheres fehlt noch.

Manila  , 28. Juni.  ( W. T. B.) In der Provinz Albay hat ein heftiger Ausbruch des Bulkaus Mayon stattgefunden. Die Lava richtete große Verheerungen an. Ob Menschen dabei umgekommen sind, ist noch nicht festgestellt. London  , 28. Juni.  ( W. T. B.) Nach einer Meldung der ,, Times" aus Kapstadt   sind Präfident Krüger und Präsident Steyn leicht erfrantt. Einer Unfall eines Kindes auf dem Heimwege von der Futter- Meldung der Times" aus Buenos Ayres   zufolge sollen die Auf­niedergelegt, weil ihnen wie sie in einem dortigen Blatt er erute. Die siebenjährige Dorothea Müller hatte ihre ältere ständischen in Uruguay   sich wieder in den Besitz von Rivera an der flären Affordarbeiten angeboten wurden, bei denen der fleißigste Schwester nach einer Wiese begleitet und ihr dabei geholfen, Ziegen- I brasilianischen Grenze gesetzt haben.

Jn Landsberg an der Warthe   haben die Bildhauer

der Bendix'schen Holzbearbeitungs- Fabrik die Arbeit

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Soziale Rechtspflege.

Verantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin  . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud und Verlag von Max Wading in Berlin  . Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsblatt,