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Parlamentarisches.

Nach dem neuesten Verzeichniß der Reichstagemitglieder zählt( einschließlich der Hospitanten) die konservative Partei 58, Die freitonservative 25, die deutsch  - foziale Reformpartei 12, das Zentrum 101, die polnische Partei 20, die nationalliberale 50, die freis. Bereinigung 18, die freif. Volkspartei 26, die deutsche Volts­partei 12, die sozialdemokratische Partei 48, bei keiner Fraktion sind 31. Als erledigt ist das Wiesbadener   Mandat aufgeführt; dies ist unterdeß mit einem Mitgliede der freisinnigen Volkspartei besetzt worden, sodaß diese jett 27 Mitglieder zählt. Die konservative Partei hat dagegen ein Mandat durch die Ernennung des Herrn v. Podbielsti zum Staatssekretär des Reichspostamts verloren, sodaß die Partei 57 Mitglieder zählt.

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Frühjahr eine aus 2897 Röpfen zählende Rolonie von russischen mäßige Agitation empfehlen. Von Heitmann- Lübeck wurde Der Streit der Steinseher in Hannover   dauert un Bauern aus Odessa   dort an, um sich im südlichen Uffuri- Gebiet hierauf folgende Resolution vorgeschlagen: verändert fort. Die jüngst gepflogenen Verhandlungen waren ohne niederzulassen. Außerdem trafen noch vom Don und von Orenburg   Die Generalversammlung macht es den Vorständen der ein- Erfolg. Anstatt der geforderten 50 Pf. pro Stunde wollen die 1340 Rosaten ein, die sich ebenfalls in dieser Gegend ansiedeln zelnen Mitgliedschaften zur Pflicht, den Zentralvorstand von allen in Unternehmer nur den besseren Arbeitern 47% Pf. geben; von einem werden. Mit dem weiteren Fortschreiten der Eisenbahn wird ihrem Beruf vorkommenden Verhältnissen jeglicher Art ihres Arbeits- Minimallohn wollen sie überhaupt nichts wiffen. jedenfalls der Zuzug noch größer werden und sich damit Rußlands   zweiges allmonatlich Bericht zu erstatten. Gleichzeitig ist jedoch Ein rheinisch westfälischer Gewerkschaftstag wurde am Stellung am Stillen Ozean   immer mehr verstärken. Da der Bau der Zentralvorstand verpflichtet, die Agitation in erster vergangenen Sonntag in Duisburg   abgehalten. Anwesend waren der Eisenbahn auf ausdrücklichen Befehl des Baren noch mehr be- Linie an solchen Orten vorzunehmen, 100 noch feine 30 Delegirte. Die Hauptaufgabe der Versammlung war, Mittel schleunigt werden soll, sind mit dem ersten Dampfer aus China  , der Organisation des Verbandes besteht, selbstverständlich aber auch an und Wege zu finden, die Gewerkschafts- Organisationen zu stärken. im Frühjahr in den Hafen von Wladiwostok   einlaufen konnte, den Orten, wo Mitgliedschaften bestehen, falls Referenten verlangt Eine Resolution, die den Kartellen die Ueberwachung des Arbeiter­1300 chinesische Arbeiter aus der Schantung Provinz gelandet. werden. Die Vorstände der einzelnen Mitgliedschaften find jedoch schußes, die Vertretung der örtlichen Arbeiterintereffen im allgemeinen Weitere Arbeiterdampfer wurden noch erwartet. ebenfalls verpflichtet, den Zentralvorstand dadurch zu entlasten, daß und die Förderung der schwachen Organisationen aufträgt, wird sie die Organisirung in den Ortschaften selbst übernehmen, die in einstimmig angenommen. Desgleichen ein Antrag, nach welchem ibrer Umgebung liegen. Endlich ersucht die Generalversammlung die Kartelle aufgefordert werden, Uebertretungen der Arbeiter­die Generalfommission der Gewerkschaften Deutschlands  , die auf dem schuß- Bestimmungen zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. Berliner   Gewerkschaftstongreß angenommene Resolution der Hafen: Nach einem anderen Antrag, der ebenfalls Annahme findet, haben arbeiter betreffend Agitation für diesen Beruf in die That die Kartelle die Gewerbegerichtswahlen zu leiten und dabei möglichst umzusetzen. nur solche Kandidaten aufzustellen, die gewerkschaftlich organifirt Diese Resolution wurde gegen einige Stimmen angenommen find. Eine grundsätzliche Bedeutung hat der Beschluß über den und hierauf die Sigung auf Mittwoch vertagt. Antrag Düsseldorf  : Die Gewerkschaftskartelle beschließen, die Hamburg  , ben 7. Juli 1897. Wirthe, bei denen organisirte Arbeiter verkehren, zu veranlassen, daß In der heutigen Sigung wurde zunächst in längeren Aus- sie ihr Bier aus folchen Brauereien beziehen, welche organisirte führungen vom Hauptkassirer Will die Herausgabe des Fachorgans Arbeiter beschäftigen." Es wird hervorgehoben, daß der Antrag besprochen. Die Versammlung beschloß nach einer längeren Dis- auf einen indirekten Boykott hinauslaufe und zwar auf einen fussion, das Korrespondenzblatt" vierteljährlich erscheinen zu lassen. nach den Grundsäßen der sozialdemokratischen Partei un Sodann beschäftigte sich der Kongreß mit der Einberufung des zulässigen Boykott. Der Antrag wird abgelehnt. Von nächsten Kongresses. Empfohlen wurde, die Frage der Hafen- Düsseldorf ift ferner beantragt: Die Gewerkschaftskartelle inspektion und die Unfallversicherung zur Besprechung zu bringen. werden verpflichtet, unter den Gewerbegerichts Beisigern ihrer Auch wünscht man zum nächsten Kongreß die Seelente init hinzuzuziehen. Städte eine Agitation für wöchentliche Lohnauszahlung am Der Harburger   Delegirte ersucht um die Neuerung des in Bremen   Freitage ins Leben zu rufen." Der den Antrag begründende Redner gefaßten Beschlusses. Im Winter müsse eine energische Agitation empfiehlt die Sammlung lohnstatistischen Materials zur Unterstügung für die Beschickung des Kongreffes, der im Frühjahr stattzufinden der Agitation. Der Antrag wird angenommen. Zur Grörterung habe, entfaltet werden. Moje bespricht noch die rechtliche Stellung gelangt ferner der Punkt: Streiffrage und einheitliche Regelung des der Hafenarbeiter in bezug auf die Gewerbegerichte. Auch diese Gammellistenwesens für Streifunterfügungen. Folgender Antrag Frage habe den Kongreß zu beschäftigen, denn in manchen Städten wird angenommen:" Die Gewerkschaftskartelle werden angewiesen, feien die Hafenarbeiter den Gewerbegerichten nicht unterstellt, gesammelte Gelder, welche für einen Streit am anderen Orte be­während in anderen Orten dies der Fall sei. Der Wunsch stimmt sind, nur an den betreffenden Hauptvorstand zu senden." wird laut, den Kongreß nicht zu spät stattfinden zu lassen, Die Töpfer in Planen i. V. haben durch ihren am legten spätestens im Februar. Dieser Monat sei der geeignetste, denn die Sonnabend beendeten Ausstand die zehnstündige Arbeitszeit und Flußschiffer hätten dann die meiste freie Zeit. Hierauf wurde der 25 Pf. Stundenlohn erreicht. andere bleibt dem Vorftande überlassen. Zu Punkt 4 der Tages: Innungsmeistern in Arbeit flehen, die Arbeit niedergelegt, weil die In Nürnberg   haben die Schuhmachergehilfen, die bei Antrag, den Kongreß 1898 stattfinden zu lassen, angenommen. Alles Abänderung gestellt. 3u§ 4, Beitritt und Austritt aus dem Verweis gegenüber den Organisirten einfach aushob. ordnung, Statutenberathung, find verschiedene Anträge auf Innung den bisher gemeinschaftlich verwalteten Arbeitsnach­band, ftellt die Mitgliedschaft Rostock   den Antrag, daß Mitglieder, die wegen Schulden aus dem Verbande ausgeschlossen sind, bei späterem Wiedereintritt drei Monatsbeiträge nachzahlen sollen.- Der Antrag wird abgelehnt.

Partei- Nachrichten.

Der unter dem Verdachte des Meineids am Montag ver­baftete Genosse Süßkind in Mannheim   ist, wie uns ein in später Abendstunde von dort zugehendes Privattelegramm berichtet, heute bereits wieder auf freien Fuß gefeht worden. Ueber die Betheiligung an den preußischen Landtags: Wahlen verhandelte am Sonntag eine Parteiverfammlung in Bochum  . Die Stimmung der Versammlung war im allgemeinen gegen die Betheiligung, ein Beschluß jedoch wurde nicht gefaßt. Zur fächsischen Landtags- Wahl. Aus Pirna   wird uns geschrieben: Die Parteigenossen im achten Reichstags- Wahlkreise fie in betracht kommenden ländlichen Landtage Wahlkreise keine haben beschlossen, bei der bevorstehenden Landtagswahl in dem für Wahlmänner aufzustellen, da folche nur in wenigen Ortschaften aus: findig gemacht werden können, sondern die Stimme direkt auf den Kandidaten abzugeben. Unter diesen Umständen tritt der Charakter der Wahlbetheiligung als eine Protestkundgebung flar hervor.

Die Wählerei in Niederhaklau, jenem voigtländischen Dertchen, das die Freiheit sich herausnahm, einen sozialdemokratischen Gemeindevorsteher zu wählen, der bekanntlich von den Behörden mehrere Male abgelehnt wurde, kann nun von neuem beginnen. Wie uns mitgetheilt wird, hat nämlich der Gemeindebeamte Herrmann aus Delsnig, der nunmehr an stelle des nicht bestätigten Genoffen gewählt worden war, es abgelehnt, das Amt anzunehmen. Derselbe zieht es vor, seinen bisherigen Poften weiter zu bekleiden, er glaubt, mit dem oppositionellen Gemeinderath auf die Dauer nicht auskommen zu können.

worden.

Gewerkschaftliches.

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Berlin   und Umgebung.

Ausland.

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Aus London   meldet heute der Telegraph: Nachdem die Arbeit. geber 25 pt. der Mechaniker entlassen, hat die Föderation der Mechaniker beschlossen, auch alle übrigen Mechaniker für ausständig zu erklären.

Die Zahl der streifenden Bergarbeiter in Amerika   foll, einem Reuter- Telegramm zufolge, jest 125 000 betragen.

Boziales.

Ueber den Streit der Zimmerer   berichtet die Lohnkommission: Bis Mittwoch Mittag hatten 102 Banfirmen den Stundenlohn von 60 Pf. neben der neunstündigen Arbeitszeit bewilligt. Darunter größere Firmen wie Dabbert u. Hütten, Baumeister Gregrowius, Karlshorst  , Glafenapp, Geister, Hoffmann, Groß- Görschenstraße, Achtuhr- Ladenfchluffes wird von Seiten der Handelsangestellten Die Wiederaufnahme der Agitation zu Gunsten des, Polizeiliches, Gerichtliches 2c. Rathszimmermeister Krause, Kohlemez, Lehmann, Schöneberg  , vorbereitet. Die ersten diesbezüglichen Kundgebungen gehen von den - Das Stiftungsfest des Arbeiterfängerbundes der Proving Mittag, Kurfürstendamm  , Baumeister Möbius, Müller 1. Dan, Handlungsgehilfinnen aus, deren größte Organisation, der Hilfs Sachsen und Anhalt, das am 18. Juli in Schkeudit stattfinden Meze, Mezing, Mais Schöneberg  , Nohl u. Schällmann, Pardow u. Ko., verein für weibliche Angestellte, von neuem den Versuch machen will, follte, ist vom Merseburger Landrath verboten worden. Fast Riege, Reichstein, Simon u. Ko., Schröder, Ueberholz, Pankow  , Wolf- burch Wort und Schrift für einen früheren Schluß der Ladengeschäfte fämmtliche Lieder, die gesungen werden sollten, find als aufreigend" fohn und andere. Ju 62 Baugeschäften ruht die Arbeit vollständig. unter den Geschäftsinhabern felbst Anhänger zu gewinnen. Daneben beanstandet worden. Beschwerde ist gegen das Verbot eingelegt Streiffarten sind ausgestellt 770. Gine größere Anzahl Geschäfte hat der Berein seinen sämmtlichen Mitgliedern, beren Bahl 10 000 haben die Erhöhung des Stundenlohnes zum Montag in Aus­übersteigt, die Verpflichtung auferlegt, ihre Einkäufe vor acht Uhr' Der frühere Redakteur des Kieler Parteiorgans, Genosse ficht gestellt, da alsdann die neue Arbeitswoche beginnt. Bütgens, war angeklagt, den Regierungspräsidenten von Schleswig Im Laufe des Dienstags und bis Mittwoch Mittag meldeten sich abends zu beforgen, event. einen Theil der Mittagspause für diesen verleumderisch beleidigt zu haben. Die Beweisaufnahme ergab, daß 201 Arbeitslose. Die Lohnkommission ersucht alle zu den neuen Detailgeschäften thätigen Kolleginnen zu einer Verkürzung der aut Zweck zu verwenden, um mittelbar dazu beizutragen, ihren in der Regierungspräsident das Vergnügen des Elmshorner   Arbeiter: Bedingungen arbeitenden Zimmerer, fich in den Befih von Arbeits­vereins als eine politische Veranstaltung" verboten hatte, weil die berechtigungskarten zu sehen, da sonst die Zahl nicht festgestellt Arbeitszeit zu verhelfen. Romiteemitglieder meist auch dem sozialdemokratischen Verein an- werden kann und in den nächsten Tagen die Kontrolle beginnt. Die Ein geheimes Zirkular versenden soeben die Bäckers gehörten. Dieses Vorgehen war als parteiisch bezeichnet worden. Liste der bewilligten Unternehmer wird Freitag herausgegeben. Innungen von Hamburg   an die Meister im Reich. In Der Staatsanwalt beantragte 2 Monate Gefängniß, der Gerichtshof Durch die Königsberger Töpfer- Junnug werden in hiesigen demfelben werden die Herren Meister darauf aufmerksam gemacht, daß es in Hamburg   möglicherweise bald zu einem Ausstand der vertagte die Urtheilsverkündigung auf Sonnabend. Blättern ca. 60 Ofenfeger nach dort verlangt. Nach genauer Er­Nachdem die parlamentarische" Schonzeit" für Preßfünder, kundigung bei den Königsberger Kollegen ist dies wiederum ein Bäckergesellen kommen könne, da die dortigen Jnnungen die Forde die zugleich Reichstagsabgeordnete sind, mit dem kürzlich erfolgten Manöver der dortigen Innung. Wir ersuchen speziell die Berungen des Gehilfen- Verbandes auf Abschaffung von Kost und Logis Schluß der Session zu Ende gegangen, haben manche unserer Genoffen( Iiner Kollegen, den Zuzug nach dort zu vermeiden und jener die Herren Kollegen" die Hamburger thatkräftig unterstüßen durch beim Meister abgelehnt haben. Tritt dieser Fall ein, so möchten häufiger, als ihnen lieb, mit dem Staatsanwalt zu thun. So hatte Annonce nicht Folge zu geben. Der Vertrauensmann der Töpfer Bufendung von Gesellen, von Lehrlingen, die im zweiten, respektive Genosse Schmidt, Redakteur der Frankfurter, Volksstimme", dieser Berlins   und Umgegend. dritten Lehrjahre stehen, und wenn angängig, von Meister. Tage Vernehmung wegen zweier gegen ihn anhängiger Klagen und Dentsches Reich. in einigen Tagen soll er noch wegen sechs weiteren Anklagen ver söhnen, auf deren Hilfe wir ganz besonders Die Betheiligung der Gewerkschaften an dem Inter  - rechnen. Sämmtliche Unkosten, Reisespesen für die uns zu nommen werden. nationalen Kongreß für Arbeiterschutz in Zürich   empfiehlt die gefandten Hilfskräfte 2c. 2c. werden Ihnen prompt wieder zurück­Generalkommission in der letzten Nummer des Correspondenz erftattet. Sie tönnen versichert sein, daß die Hamburger Jnnungen VII. Generalversammlung des Verbandes der blattes". Sie spricht sich aber nur für eine mäßige Beschichtung aus Ihnen dankbar sein werden und jederzeit zu Gegendiensten gerne und zwar so, daß jede Industriegruppe nur je einen Vertreter ent- bereit." Hafenarbeiter Deutschlands  . fendet. Im Mittelpunkt der Bewegung der betreffenden Industrie- Nachdem dann die in Hamburg   üblichen Söhne angegeben, Hamburg  , den 6. Juli 1897. zweige sollen nach dem Vorschlage der Generalfommission Komitee's   heißt es weiter: Sollte also hier ein Streit der Gesellen ausbrechen, gewählt werden, welche die Wahlen leiten und die Kosten, die sich so wird die Kommission sich erlauben, unverzüglich an Sie ein kurz­250 m. belaufen, aufzubringen hätten. für einen Delegirten aus Nord- oder Mitteldeutschland auf etwa gefaßtes Telegramm zu senden, unterzeichnet:" Bäcker- Junungen in Hamburg  ;" die Hauptsache wäre dann ja, daß Sie die Freundlich­

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Einen Theil des Berichts der Sizungen haben wir bereits in der geftrigen Nummer veröffentlicht, über den Schluß dieser Sigung liegt uns folgender Bericht vor: Der Delegirte aus Danzig   berichtet, daß die dortige Mitglied- Ein neues Mittel, die Koalitionsfreiheit" der Gewerkschaften feit hätten, uns die betreffenden Meisterföhne, Gefellen, Lehrlinge schaft während der Zeit des Hamburger   Streits gegründet wurde. zu unterbinden, bat ber für Carlowig in Schleften zuständige fofort zuzusenden und die Ankunft derselben durch Telegramm zu Damals betrug die Mitgliederzahl 17, jetzt 64. Die Arbeitsverbält Amtsvorsteher entdeckt. Gegen die Abhaltung einer Bauavifiren; wir würden diefelben am Bahnhof empfangen, andernfalls niffe find zur Beit traurig, denn im Hafen befinden sich nur wenig arbeiter Versammlung in der Kantine des Wirthes Eeiffert wollen Sie dieselben ersuchen, bei Ankunft in Hamburg   fich per Schiffe. Die Arbeitszeit dauert von morgens 5 bezw. 6 bis abends hatte er an sich nichts einzuwenden, verbot aber jedweden Verkauf Wagen fahren au laffen nach der Bäcker Herberge, 7 bezw. 8 Uhr. von Speise und Trank. Der Gendarm war angewiesen, eventuell Gr. Mühlenstr. Nr. 7". Man fiebt, die sonst filzigen Herren die Kantine zu schließen; die Versammlungsbesucher behalfen sich Meister sind bereit, es sich etwas tosten zu lassen, wenn sie dadurch mit Waffer. Die Konzeffion des Kantinenwirths ist vom nur die Unterdrückung der Gefellenbewegung erreichen können. D6 6. Mai 1895 datirt und lautet dahin, daß ihm erlaubt sei, das auf die Dauer gelingen wird, möchten wir allerdings be= während der Bauzeit in Carlowig den uneingeschränkten Ausschank zu zweifeln. betreiben. Die Behörde legt offenbar die Konzession dahin aus, Das Dortmunder   Gewerbegericht hat den Arbeitgebern Daß der Sonntag keine Bauzeit sei und folglich an diesem Tage empfohlen, die 2obnzahlungen auf feinen Fall auf den Sonn­nicht ausgeschänkt werden darf. Demgegenüber ist nun aber die abend zu verlegen. Vielmehr solle mit Rücksicht auf den Mittwochs Thatsache hervorzuheben, daß dem Wirth bis date nicht untersagt und Sonnabends stattfindenden Wochenmarkt diese am Dienstag oder war, an Sonntagen zu schänken und ihm auch bis jetzt noch kein Freitag erfolgen. diesbezügliches Berbot für andere Sonntage zugegangen ist. Nach alledem muß das Schänfverbot am 4. d. M. lediglich als eine gegen die Gewerkschaften gerichtete Maßregel angesehen werden, die freilich ihren Zweck nicht erreichen wird."

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Gerichts- Beifung.

Zu dem Bericht des Dresdener Delegirten ist noch nachzu­tragen, daß die meisten Hafenarbeiter beschäftigungslos sind und daher der Lohn zwischen 600 M. und 800 M. schwankt. Die Baggerer, die in Akkord arbeiten, haben wohl einen Lohn von 30 W. bis 35 M., jedoch ist die Arbeit abhängig von der Witterung, so daß höchstens im Jahre etwas über 30 Wochen Arbeit vorhanden ist. Die Berichte der Speicherarbeiter Hamburg  , Schiffs maler Hamburg und Schiffsreiniger Hamburg bieten nichts Neues. Damit ist die Berichterstattung der Delegirten zu Ende. Der Vorstgende Kellermann fonstatirt, daß aus den Be­richten der Delegirten hervorgehe, wie schlecht es mit den Lohns Im Prozeß Sinh wurde gestern das Urtheil gefällt. Die und Arbeitsverhältnissen der Hafenarbeiter bestellt sei, leider aber nur verhältnißmäßig wenige der Organisation der Hafenarbeiter Die Böttcherbewegung in Magdeburg   hat nach den Mit Beschworenen sprachen den Angeklagten schuldig bes betrüges Mitrischen Bankrotts und der Anstiftung zu der von angehören. Damit ist der zweite Punkt der Tagesordnung ertheilungen des dortigen Partei- Organs einen für die Arbeiter sehr dem Geschäftsführer Müller begangenen Strasthat. Alle Fragen in ledigt. günstigen Abschluß gefunden. Während die außerhalb der Innung Zum dritten Punkt der Tagesordnung, Agitation, spricht fiehenden Meister mit Ausnahme eines- den Zehnstundentag betreff der Betrugsfälle wurden verneint. Dem Angeklagten Landahl: Ueberall sebe es noch traurig aus mit der Organisation unter Beibehaltung des jeßigen Lohnes bewilligt hatten, ist nun auch der Hafenarbeiter. Vor allem müsse jetzt darauf gesehen werden, die Innung diesem Beispiele gefolgt. Die Buckauer Brauerei von daß die Kollegen der Binnenhäfen organisirt würden. Zu diesem Zwecke Reichard u. Schneidewin hat nicht nur für die Böttcher, sondern empfehle er, eine systematische Agitation zu entfalten. Das geschehe am besten im Winter durch Flugblätter und Versammlungen. Es sei ja nicht zu verkennen, daß solches Unternehmen nicht leicht sei, denn die Ober­länder Hafenarbeiter arbeiteten noch häufig mit in anderen Berufen und ständen der Arbeiterbewegung zum theil recht fern. Aber durch aus nöthig sei die Organisation der Binnenländer, damit diese nicht ihren etwa in eine Lohnbewegung eingetretenen binnenländischen Kollegen und den Kollegen der Seehäfen in den Rücken fielen, wie das beim letzten Hamburger Streit geschehen sei.

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Rellermann schlägt vor, den Punkt Agitation, den Landahl schon behandelt hat, mit dem fünften Punkt der Tages ordnung, Organisation, zu verbinden. Die Versammlung stimmt dem Vorschlage zu.

für den ganzen Betrieb den Behnstundentag eingeführt. Ebenso hat die Bofener Sprit- Aktiengesellschaft die Forderung bewilligt. Die Brauerei Bodenstein hat den Böttchern 1 M. Lohn zugelegt und versprochen, in nächster Zeit für den ganzen Betrieb den Behn­stundentag einzuführen.

In Wilhelmshaven   find die Töpfer in den Streit getreten, nachdem die Verhandlungen mit den Meistern sich zerschlagen haben. Sie fordern 91/2 ftündige Arbeitszeit und 5 M. Tagelohn bezw. 55 Pf.

Stundenlohn.

Vom Maurerftreit in Erfurt  . Zwischen beiden Parteien hatten durch gewählte Bertreter Unterhandlungen stattgefunden, die zu einer Beendigung des Streits hätten führen können, denn die in der Kommission vertretenen Unternehmer hatten selbst mit für die Schippmann Altona: Die jetzt gewünschte weitgehende Annahme der Beschlüsse gestimmt. Trotzdem nahm die Versammlung Agitation wäre schon lange unternommen worden, wenn es nicht der Unternehmer biese nicht an; die Gehilfen hatten die Kommissions­flets an Geldmitteln gefehlt hätte. Durch den Hamburger Streit fei die Agitation im angeregten Umfange aber als durchaus noth- beschlüsse mit 164 gegen 25 Stimmen anerkannt. In Weimar   dauert der Streit der 26 Arbeiter der Meyer'schen wendig erwiesen, und es müsse nun entschieden vorgegangen werden, Eine gute Organisation würde nicht nur den Arbeitern, sondern Bigarrenfabrik unverändert fort. Unterstützungen sind zu fenden an Joh. Hemmrich, Friesstr. 3. auch den Arbeitgebern zu gute kommen.

An der weiteren Diskussion über diesen Gegenstand nehmen Der Tischlerstreik in Hannover   hat 7507. getoftet, noch mehrere Delegirte das Wort, die einmüthig eine rege und plans während die Einnahmen 7307 M. betrugen.

wurden mildernde Umstände zugebilligt.

Der

Staatsanwalt beantragte wegen des betrügerischen Bankrotts zwei Jahre sechs Monate Gefängniß und fünfjährigen Ehrverlust, wegen der Anstiftung eine Geldstrafe von 1000 M., oder im Nichtzahlungsfalle einen Tag für je 15 Mark. der Gerichtshof erkannte auf zwei Jahre Gefängniß, burch die erlittene Untersuchungshaft für verbüßt erachtet. 5 jährigen Ghrverluft und 1000 M. Geldstrafe. Es wurde ein Jahr

Die Frage, in wieweit ein Rechtsanwalt mit feinen Rathschlägen seinen Klienten gegenüber gehen darf, unterliegt zur Beit der Prüfung des Ehrengerichtshofes der hiesigen Anwaltskammer. Wegen eines groben Verstoßes gegen die Bestimmungen der Anwalts­ordnung ist gegen einen hiesigen Rechtsanwalt ein Disziplinar verfahren eingeleitet worden. Die Anwaltsordnung hält es mit den Pflichten und der Ehre des Standes nicht für vereinbar, an Klienten Rathschläge zu ertheilen, welche die Sache verdunkeln oder ver= schleppen, die Wahrheit verschleiern oder die Rechtspflege unwirksam machen können. Der in Rede ſtehende Anwalt hat nun einem Klienten den Rath ertheilt, mit Rücksicht auf die zu befürchtende Höhe der Strafe die Flucht zu ergreifen und hat zu diesem Zwecke noch eifrig die völkerrechtlichen Verträge studirt, um ein Land zu ermitteln, welches nicht ausliefert. Der Vorfall hat obendrein ein tragi- komisches Gepräge. Der Klient hat den Rath seines An walts befolgt, er hat sich in einem fremden Lande niedergelassen, aber in dem neuen Asyl gefiel es ihm nicht. Dort hatte er eine