Einzelpreis 15 Pfennig 2. Jahrgang

Die freibeit erscheint morgens und nachmittags, en Some and fefttagen tar morgens Der Bezugspreis beträgt bei freier Zustellung ins Baus für Groß- Berlin 4. M. bei direktem Postbezug monatl 4.65 m, rei Zuftellung unter Streifband für Deutschland  6.50 M., fürs Ausland 2.30 m, per Brief 12.30 m Redaktion und Expedition: Berlin   NW. 6, Schiffbauerdan 19 III. Fernsprecher: Amt Norden 2895 und 2896.

Sonntag, den 19. Oktober 1919

Str. 505/275 Morgen- Ausgabe

Jnferate foften die achtgespalt. Konpareillegeile oder derent Raum 1,20 ME., Wortanzeigen das fettgedruckte Wort 50 Pfs jedes weitere Wort 25 Pf. Ceuerungszuschlag 70 Proz Bei familien- u. Dersammlungsanzeigen fällt der Zuschlag fort. Inserate für den darauf folgenden Tag müssen spätestens bis 5 Uhr nachmittags bei der Expedition aufgegeben sein. Inseraten- Abteilung: Berlin   NW. 6, Schiffbanerdamm 19 Bernsprecher: Amt Norden 9768

greiheit

Berliner   Drgan der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands  

Kein Abbruch des Metallarbeiterstreits

Einladung zum Parteitag.

Parteigen offen!

Eine falsche Meldung.

Das gestrige 8 Uhr- Abendblatt" bringt an auffallen ber Stelle eine Notis, daß nach Information vom Metall Seit unferem Bartcitage im März bat unfere Barter arbeiterverband die Wiederaufnahme der Arbeit etnen beispiellojen Aufschwung genommen. Immer neue durch die Metallarbeiter frühestens am Montag c Waffen find unfern Organisationen zugeströmt; ein reges| folgen werde. geistiges Leben pulsiert in ihnen. Das leidenschaftliche Diefe Mitteilung ist völlig aus der Ringen des deutschen   revolutionären Proletariats nach Klar Luft gegriffen. Eine Wiederaufnahme der Arbeit heit über die Wege zum Sozialismus spiegelt sich in unsern fann nicht eher erfolgen, bis alle Gruppen bom Barteidiskussionen wider. Die weltpolitische Situation Schiedsgericht ihre Entscheidung erhalten haben. Es ist stellt das internationale Proletariat bor   gewaltige Probleme, daher noch mit einer Streifbauer von mindestens zu deren Lösung unsere Partei in entscheidendem Maße mit einer Woche zu rechnen.. Die streifenden Metallarbeiter berufen ist. Je einheitlicher und geschlossener die Anschau werden, nachdem sie die Unternehmer an den Verhandlungs ungen in der Partei über die Aufgaben und die Tattit der tisch gezwungen haben, auch weiter ausharren, bis die Ver Bartet im nationalen mie im internationalen Rahmen sind, handlungen selbst von Erfolg gekrönt find. je energischer und sicherer dermag fie den Kampf zur Ueber­windung au führen. Daher rufen wir die Parteigenossen auf, burch einen

Das Problem der Jnternationale"

5. Was ist zu tun? ( Schluß.).

A. S. Das fttonsprogramm unferes Barieibages bon März d. 3. enthält als eine der nächsten Forderungen den U.S.  $. D. folgenden Sat:

Wiederherstellung der Arbeiterinternationale auf dem Boden der revolutionären sozialistischen   Politik im Geiste dec internationalen Konferenzen von Zimmerivald und Kienthal

Die feit dem März eingetretenen Verschiebungen in der inneren und äußeren Poiitit der europäischen   Bänder, sowie der allgemeine Aufschwung der internationalen Arbeiter­bewegung haben der Frage der Erneuerung der Internatio male eine Bedeutung berliehen, die allerorts zu praktischen Maßnahmen auf diesem Gebiete drängt. Dieser Umstand ift es gewesen, der auch die Unabhängige. Sozialdemokratie

Binous Des Rapitalismus burch ben Sozialismus su Arbeiter und Arbeiterinnen der Metallindustrie! veranlagt hat, die Frage der Internationale auf die Tages­

außerordentlichen Parteitag

Wie gestem bom teichswehruinister schriftlich zugeordnung des im Nopember stattfindenden Parteitages zu fagt, follte die Toothilfe sofort zurüdgezogen werden, menn fegen. die Maschinisten und Seizer die Aufnahme der Arbeit be­fchließen. Die gegebene Busage ist nicht gehalten, die Tech erneut unser geistiges Rüstzeug prüfen und schärfen zu nische Nothilfe macht also die Wiederaufnahme der Arbeit unmöglich.

laffen.

Bir berufen den Parteitag zum

Sonntag, den 16. November 1919, abends 6 Uhr, nach Leipzig  ,

ints Sortige Boltshaus ein. Ms.  

Wahlagen wir bor  :

Tagesordnung

1. Geschäftsbericht der Parteilettung. Berichterstatter: Dittmann.

2. Programm und Taktik der Partel Referent: Crispien.

3. Unsere Stellung zur Internationale. Referent: Silferbing.

Korreferent: Stoeder.

4. Die Gewerkschaftsbewegung. Referent: ente

5. Besondere Anträge.

Die Delegation zum Parfeitag

Die Verhandlungsfommission begab sich heute um 11 Uhr nach dem Arbeitsministerium, um mit den Unter­nehmern über die Busammensetzung des Schiedsgerichts fich zu einigen. Es kommen sieben Herren in Frage, auf die fich die Unternehmer und Arbeiter- Vertreter geeinigt haben. Die bier ersteren find ständige Bertreter, Sie drei legteren der Reihe nach Erfaz- Vertreter. Wir tönnen aber die Stamen diefer unparteiischen Schiedsrichter nicht eber beröffentlichen, bis diese thre Bereiwilligkeit zur Weber nahme der Schiedsrichterämter erklärt haben.

In einer Vorbesprechung über die ersten Verhandlun­gen, welche am Dienstag bormittag im Reichsarbeits­Minifterium beginnen follen, find folgende Gruppen für die Verhandlungen bongesehen:

Gs wird nun bon verschiedenen Seiten versucht, dos Pro­bem der Internationale so darzustellen, als ob es sich um eine Entscheidung zwischen der weiten" und der Dritten" Internationale, zwischen Genf   und Mostau, handele. Dieje ragestellung trifft nicht zu und ist durch ihre Ein­feitigteit geeignet, ein tieferes Eindringen in das Broblem der Internationale zu hemmen. Das Problem liegt viel­mehr fo, in welcher Richtung die sozialistischen   Barteien aller Länder wirken müssen, um aus den Trümmern der alten Internationale auf dem Boden der durch Krieg und Stevo lution geschaffenen neuen Weltlage eine neue proleta­rische Internationale zu schaffen, die geeignet ist, alle Kräfte des erwachenden Proletariats in der Sichtung zur Verwirf lichung des Sozialismus zusammenzufassen.

Wir haben in ben borhergehenden Artikeln nachge wiesen, daß alle bisher unternommenen Berjuche, einerseits die alte Internationale wieder herzustellen und andererseits Dienstag: bormittags 10 1hr Schmiede: eine neue fommunistische Internationale zu schaffen, den An­11 Uhr maihinenschloffer; 12 Uhr Eijen forderungen, die wir an die neue Internationale fteffen breber; 8 Uhr nachmittag Metalldreher: müffen, nicht gerecht geworden sind. Die Konferenzen in Bern   und Luzern   haben das Proletariat unbefriedigt ge­laffen, weil in ihnen der revolutionäre Pulsschlag unserer Beit biel au wenig zu spüren gewesen ist. Andererfeits er als eine Neugründung, deren theoretische Grundlage und scheint die in Moskau   gegründete Dritte Internationale  "

4 Uhr nachmittag- Transportarbeiter. Am Montag foll die Kommiffion zusammentreten, um allgemeine Wufflärungsfragen über die Gingruppie rung der Branchen zu besprechen.

Außerdem hat die Berwaltung befchloffen, daß die Branchenvertreter der am Dienstag zur Berhand diese nicht mehr die Grundlage unserer Organisation bilden. 3 Uhr, im Verbandshaus, Linienſtr. 83-85, Bimmer 8, 3 westeuropäischen Arbeiterbewegung und ihr schroff ausge tann nicht mehr nach Reichstagswahlfreifen geschehen, weil luna fommenden Gruppen am Montag, nachmittags taktische Richtung in vieler Beziehung anfechtbar und un­fast völlige folierung von der Bir müffen die Mandate auf die Agitationsbezirke nach einer sehr wichtigen Besprechung fich einzufinden haben. Am Mittwoch stehen folgende Gruppen zur Ver- prägter Settendharvatter machen es notwendig, dieje. Neu­der Mitgliederzahl verteilen. bandlung:, Vormittags 10 1hr Metallformer: gründung nach allen Richtungen hin kritisch zu beleuchten, Unter Bugrundelegung einer Gesamtmitglteberzahl von 11 Uhraich inenarbetter; 12 Uhr- Schrau Run wird gegenüber einer solchen Stellungnahme der 750 000 und einer Delegiertenzahl von 300 entfällt auf je bendreher; 3 Uhr Einrichter und Stevi Ginwand erhoben, daß eine Kritik der Moskauer Inter­2500 Mitglieder ein Delegierter. Wir empfehlen nun, in foren; 4 1hr Kupferschmiede, effet- nationale gleichbedeutend sei mit einer Kritik der russischen den Agitationsbezirken besondere Wahlfreise mit annähernd ich miede, Seizer amb Masinisten. Revolution, die als Vorfämpferin der Weltrevolution. je 2500 Mitgliedern zu bilden und die Delegierten durch Die Branchenvertreter diefer Gruhen finden sich am um ihre Eristenz ringe. Es sei vielmehr Pflicht des rebo­Urwohlen von den Mitgliedern in besonderen Wahllofalen Dienstag, nachmittags 3 Uhr, im Verbandshaus, lutionären Proletariats in allen Ländern, durch Anschluck vählen zu lassen, ein Einiammeln der Stimmen in den Woh- Linienſtr. 83-85, Rimmer 3, zu einer ebenfalls sehr wich an die Mostauer Internationale die ruffische Revolution nungen oder Werkstätten ist unstatthaft. Große Ortsvereine, tigen Besprechung ein. moralisch zu unterstützen und so der Weltrevolution die Wege denen mehrere Delegierte zustehen, können diese auch, ohne Wir weisen noch darauf hin, daß Witgliedsbücher, die zu ebnen. Einzelwahlbezirke zu bilden, zusammen wählen. Wo die alten sich bei der Streifleitung angefunden haben und deren Bu­Wahlkreisgrenzen noch beachtet werden, fönnen sie entständigkeit nicht zu ermitteln ist, unverzüglich im Ver sprechend: Berücksichtigung finden, eventuell sind mehrere bandsbureau, Linienſtr. 88-85, Bimmer 9, abzuliefern Wablfreise zufanimenzulegen. Die Delegationstosten find find. natürlich in den Bezirken aufzubringen. Vor der Vornahme ter Wahlen ist in den Ortsgruppen über die Tagesordnung Les Barteitages zu diskutieren und es ist überall zu betonen, daß die fachliche Stellungnahme zu den Problemen, die der Bart itaa au lofen hat, für die Delegiertenwahlen entschei­dend zu sein hat.

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Anträge zum Parteitag,

die in die gedruckte Vorlage für den Parteitag aufgenommen werden follen, müssen spätestens am Freitag, den 7. Robem­ber, in unseren Händen sein.

Mitteilungen über die Wohnungsbeschaffung für die clegierin in Leipzig   werden noch bekanntgegeben.

Barteigenoffen! Ans Werk! Nehmt Stellung zum Karteitaa, wählt Eure Delegierten und stellt Guire Anträgel

Die Gewerkschaftskommiffion der Gewerkschaften

Groß- Berlins  .

Die Fünfzehner- Kommission. ( Weitere Nachrich'en in der 1. Beilage.)

Sorgt dafür, daß auch dieser Parteitag unserer Bewegung einen so mächtigen Impuls nach vorwärts verleiht, wie es der Revolutionsparteitag im März getan hat. Berlin  , den 14. Otober 1919.

Das Zentralfomitee der Unabhängigen Sozial­Demokratischen Partei Deutschlands  .

Arthur Crispien  . Wilhelin Dittmann. Sugo Haase. Wilhelm Koenen  . Wilhelm Koenen  . Gustav Laufant. Julius Moses  . Anna Nehmit. Walter Stoeder. uile Bieb

Nichts wäre für die Zukunft der neuen proletarischen Internationale verhängnisvoller, als wenn man sie auf der schwankenden Grundlage politischer Konstellatio­nen und platonischer Sympathiekundgebungen aufbauen wollte. Der Aufbau der sozialistischen Internationale ist ein Wert, von dem die Zukunft der sozialistischen   Revolution, der entscheidende Endkampf zwischen Arbeit und Kapital abhängt. Dieser Aufbau muß deshalb mit dem größten Ernst, nach eingehender Prüfung aller ökonomischen, politischen und sozialen Faktoren in den wichtigsten Ländern der Welt in Angriff genommen werden. Er darf kein Stüdmert, feine

mprovisation, fein leichtfertiges Experiment fein. Er n durch seine theoretische Grund­lage, wie durch die in der großen proletarischen Massen bei seiner ma die Gewähr dafür bieten, daß die nese four fiberem, tragfähigem Fundament ruht und dung im Stampfe gegen alle

Siehe aub Nr. 488, 487, 489 und 498,

Ebor