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Das einstweilige Ergebnis der Verhandlun. gen kann dahin zusammengefaßt werden:
Präsident Wilson sei bereit, den Frieden zu vermitteln,
Botschafter a. D. Graf Bernstorff:
Nach dem ersten Telegrammivechfel über die Bufifania" der Krieg unvermeidbar.
Der Vorsitzende der Kommission ersuchte die Presse, ein welchem sofort der Abbruch der diplomatischen Beziehungen Ame - eine Frage, die weiterer Erörterung bedarf. Am 31. Januar er Urteil zu vermeiden, bis die Verhandlungen abgeschlossen, ritas uns gegenüber erfolgt ist. folgte die Uebergabe der Note über den rüdsichtslosen U- Boot feien. Diesem Wunsch kann man sicher entsprechen. Wenn einer eigentlichen Friedensaktion nicht die Rede sein kann. Wohl Wilson fdeute fich offenbar, in den Krieg ein Bur ersten Periode ist zu sagen, daß nach den Aften von Krieg und dann der Abbruch der Beziehungen mit Amerika . der Abgeordnete Warmuth aber weiter meinte, da es ja fanden theoretische Erörterungen über Friedensmöglichkeiten autreten. Darauf deutet die Tatsache hin, daß er die gleich erft Sache des Staatsgerichtshofs sein werde, ein zwischen dem Kaiser und Gerard, der Regierung und Gerard statt, lautende Erklärung des österreichischen Botschafters in Amerita endgültiges Botum zu fällen, so mödyten wir das unter Graf Bernstorff teilte mit, Wilson intereffiere fich für den Frie- verheimlicht, um den Weg zu Desterreich offen zu halten. Ueber feinen Umständen so verstanden wissen, daß die Presse nicht den, und zwischen Vertretern der Regierung und dem Obersten die Schweiz ist dann gemeldet worden, Wilson suche weiter den schon auf Grund der Rommissionsverhandlungen sich ihre Souse fanden Besprechungen statt. Ueber diese Besprechungen Frieden zu vermitteln und berlange nur eine Erflärung, daß Meinung über die zur Debatte stehenden Dinge bilden soll. finden sich nur zwei Aufzeichnungen in den Aften, die Deutschland die Anwendung des rüdsid tslosen U- Boot- Strieges Wir werden uns jedenfalls das Recht, zu urteilen, nicht eine erfolgte zwischen dem Staatssekretär Solf und House, auf Amerita nicht ins Auge fasse oder wieder zurückziehe. Dar nehmen lassen und uns nicht auf eine einfache Wiedergabe eine andere amischen dem Reichskanzler v. Bethmann und auf wird erwidert, daß die Durchführung des U- Boot- Strieges von Frage und Antwort beschränken. House. Diese Aufzeichnungen lassen eine bestimmte die allgemeine Anwendung verlangt. Jm März wurde der Krieg Friedensattion nicht ertennen, sondern sprechen von erklärt, nachdem das mexikanische Telegramm 8imDie Angelegenheit, über die am Dienstag verhandelt Grörterungen über die Möglichkeit, zum Frieden zu mermanns bekannt wurde, das schon im Januar wurde, ist freilich zur Zeit noch nicht reif für den Spruch. tommen. Graf Bernstorff wird seine Beugenaussage erst am zur Absendung gelangt war. Die zweite Beriobe ist weitaus wichtiger. Sie Mittwoch fortsetzen und beenden, und auch damit dürfte ein spielt fich ab zwischen dem 4. Mai, dem Tage der Ueberreichung die Bernehmung des Grafen Bernstorff eingetreten. Damit ist das Referat Sinsheimer beendet, und es wird in Abschluß noch lange nicht gegeben sein. Zum mindeſten auf den Kreuzerkrieg beschränkt werde, und daß die völkerrechtsder Suffer- Note, in der gesagt wird, daß der U- Boot- Krieg nur wird man Herrn von Bethmann Hollweg , der am Dienstag midrige Blockade aufgehoben werden müsse, und dem 12. Deschon anwesend war, Herrn von Jagow, den früheren Unter- zember, dem Tage unseres Friedensangebotes. Es erfolgten inWilson hat Anfang August, sofort nach Ausbruch des Krieges, Staatssekretär Bimmermann und andere amtlich mit den zwischen an den Grafen Bernstorff ganz bestimmte Instruf eine erste Friedensvermittlung versucht. Im September hat Verhandlungen mit Amerika betrauten Persönlichkeiten fionen, in denen der Botschafter angewiesen wird, einen Friedens er einen weiten Versuch machen lassen, der daran scheiterte, hören müssen, denn eine ganze Reihe der Akten, über die appell Wilsons herbeizuführen. Die Hauptinstruktion geht zurück daß die Entente gar nicht geantwortet hat. Wenigstens habe ich Dr. Sinsheimer wie ausdrücklich festgestellt sein mag auf eine Unterredung mit dem damaligen Kaiser, der den Wunsch nichts davon gehört. Wilson hat im August eine Proflamation sehr gut und objektiv referierbe, bedürfen noch bes kommen- besonders gehegt hat, Präsident Wilson möge diesen Friedens- an das amerikanische Bolt erlassen, in der er die Amerikaner zur Kommen- appell an die Kriegführenden richten. Es sollte auch an den Neutralität auffordert, weil eine so erregte Stimmung entstanden tars. Es fehlen vielfach noch die Fäden, die von der einen önig von Spanien und andere neutrale Serrscher appelliert war, daß die Privatbeziehungen darunter fitten. In dieser ProInstruktion zur anderen führten, es fehlt die Kenntnis der werben. Graf Bernstorff hat seinerseits über die Friedens- flamation hat er schon erklärt, daß das amerikanische Volk Beweggründe zu den einzelnen diplomatischen Schritten, möglichkeiten berichtet und darauf hingewiesen, das einzige Volt wäre, das in der Lage wäre, den Krieg au kurz und gut, die Stizze muß zum Bilde ergänzt werden. beendigen, wenn es dem Streit jernbliebe, und daß es die Dringend erforderlich ist vor allem auch die alsbaldige Beieinzige Großmacht sei, die genügend Macht und Einfluß habe, bringung der Akten des Kriegsministeriums, des Großen auch die öffentliche Meinung in Amerika wünsche den Frieden, um dieses Ziel herbeizuführen. Das ist die Politik Wilsons geGeneralstabs und des Admiralstabs, da wahrscheinlich nur nung zu unseren Ungunsten wieder beeinflußt, hielt er es für notwendig, fich mehr zurückzuhalten. Er sandte leider werde im gegebenen Moment die öffentliche Meiwesen. Als das zweite Frie densangebot scheiterte, durch sie festgestellt werden kann, inwiefern und nach welcher so durch die Frage der belgischen Deportation und die Wirkung trotzdem Oberst House im Winter 1914/15 nach Paris , London Richtung militärische Einflüsse auf das Berhalten des U- Boot- Strieges. Solange der Wahllampf in Amerila nicht und Berlin , wo er im März war. Er sollte die Friedensvermitt des Auswärtigen Amtes und der deutschen Vertreter im erledigt sei, fei an einen energischen Schritt Wilsons nicht zu lung Wiljons vorbereiten. 8 er von Berlin zurüdfam, jagte er, Auslande ausgeübt worden find. benken. An der Friedenstonferenz werde Wilson nicht teilnehmen, höchstens an Konferenzen, die mit der Friedenskonferenz der Augenblick wäre noch nicht gekommen. Es wäre noch niemand in loserer Verbindung ständen. bereit, auf einen Frieden einzugehen. Er würde aber später Am 18. Oftober hatte Herr b. Bethmann im Hauptquartier wieder nach Europa gehen, um zu sehen, ob etwas zu machen sei. Der Präsident der Vereinigten Staaten hat sich schon zu Bleß mit dem Grafen Burian eine Unterredung, um Wilson hat zum ersten Male mit mir über den Frieden fehr frühzeitig bemüht, eine Friedensvermittlung die Grundlagen für das Friedensangebot zu finden. Graj gesprochen, als ich nach der Lufitania" Angelegenheit eine Audienz anzubahnen. Bon deutscher Seite sind diese Anstrengungen Burian wies darauf hin, daß auf eine militärische Entscheidung bei ihm bekam, als die Gefahr des Krieges mit Deutschland sehr nicht nur gern gesehen worden, sondern man hat Herrn des rieges nicht mehr zu rechnen sei, man müsse irgendwie drohend war. Damals sagte er, wie sollten durch ein NachWiljon auch direkt ermuntert, auf diesem Wege fortzufahren. mann einverstanden, zumal er sich schon früher mit diesem Ge- richten, da nur durch eine Verständigung, nicht mehr durch die Friedensverhandlungen herbeiführen. Damit war Herr v. Beth geben im U- Boot Krieg einen Appell an die Moval Indessen haben die militärischen und politischen Handlungen banten getragen habe. Diese Borberatungen nahmen im Laufe Waffen ber Krieg endgültig entschieden werden könnte. Würben Deutschlands die vermittelnde Tätigkeit des Präsidenten der Beit fonfretere Gestalt an und führten schließlich zu dem wir den U- Boot- Krieg aufgeben, so würde er auf Aufhebung der immer wieder durchkreuzt und erschwert. Die belgischen Friedensangebot Anfang Dezember wird dem Grafen englischen Aushungerung drängen. Das englische Kabinett werde Greuel, die Taten der U- Boote, die Deportation der belgi Bernstorff mitgeteilt, eine solche Friedensaltion stebe bebor, er darauf eingehen, und er hoffe, daß damit ein Anfang gemacht sei schen Arbeiter machten es Wilson unmöglich, einzugreifen. möge darauf bringen, daß Wilson möglichst bald die Friedens für eine Friedensaltion im großen Stile. Das war am Sinzu tam allerdings auch, daß eine gewiffe tote Beit ein. aktion übernehme. Darauf kam ein Brief vom Grafen Bernstorff, 2. Juni 1915. trat, als die Vorbereitungen der Präsidentenwahl in Ame. daß ein Schritt Wilsons in dieser Hinsicht spätestens für Neujahr rika begannen. Aber immer wieder und in jedem Beit die Frage in Betracht kommen, ob und warum es gerech' fertigt ſchien in Aussicht stehe. Es wird in diesem Zusammenhang namentlich punkt bis in das Jahre 1917 hinein konnte Deutschland ge- war, troß der von uns angeregien Friedensaktion und trop der wiß sein, daß der Präsident der Vereinigten Staaten feine Mitteilungen des Grafen Bernstorff am 12. Dezember bie Sch ging zu Wilson und verabredete, um Zeit zu getvinnen, daß guten Dienste zur Verfügung stellen werde, wenn nur von Friedensaktion durch uns erfolgen zu lassen. Dies wird eine Serr Meter- Gerhard nach Berlin reisen sollte. Wilson ging dar der deutschen Regierung gewiffe Borbedingungen erfüllt der Sauptfragen sein, mit denen wir uns zu beschäftigen auf ein und versprach, daß er, bis diese Mission Erfolg gezeigt wären, die darin gipfelten, daß man die Kriegsziele be- haben, in welchem Verhältnis diese Friedensaktion vom 12. De: habe, feine ernstlichen Schritte tun würde, welche zum Bruch fannt gebe. zember mit der von uns angeregten und auch von Wilson in führen könnten. Der Notenwechsel über die„ Lusitania " ging Aussicht gestellten Friedensaftion steht. weiter, aber ingwischen wurde ein anderes englisches Schiff torbediert, und es tam zum zweiten Male beinahe zum Kriege. Es wurde unsererseits nachgegeben, indem zugestanden wurde, daß Passagierdampfer nicht ohne vorherige Warnung torbebiert werden follten. Es kam dann am 5. November eine Note an England, in welcher die englische Blodade als nicht zu ber teidigen erklärt wurde. Die Verhandlungen über die„ Lusitania " die konkreten Friedensbedingungen brachten uns zum dritten Mal an den Rand des Krieges, mitzuteilen. Die Antwort des Staatssekretärs 3immermann weil wir anerkennen sollten, daß die Versenkung illegal gewesen enthielt indessen keinerlei offizielle eder insffizielle Andeutung der wäre. Dieses Wort wurde von uns unbedingt abgelehnt. Schließ macht, die ich in öffentlicher Gigung nicht nennen tann, mit, daß tonkreten Friedensbedingungen. Gleichzeitig teilte eine neutrale lich gab Wilion nach. Im Laufe des Winters war House zum zweiten Male nach ein Friedensappell Wilsons in Aussicht stehe; dieser Appell werde Berlin gefahren, wo er im Januar 1916 war. Als er zuvüdiam, äußersternit zu nehmen sein, und die betreffende Macht erklärte er mir, daß der Hauptwiderstand gegen einen Frieden habe guten Grund, zu glauben, daß auch die andere Seite auf vorläufig noch in Bavis zu finden wäre, daß er in England diesen Appell eingehen werde, wenn offen und klar die Erklärung eine gewisse Bereitwilligkeit gefunden hätte. Auch abgegeben würde, daß der Statusquo wieder hergestellt werde und in Berlin habe man nejagt: Wir würden zu geeigne'er Beit bereit in bezug auf Belgien eine Wiebergutmachung des sein, auf eine amerikanische Friedensvermittlung einzugehen. Ich Schadens erfolge. Dieser amtliche Bericht der neutralen Macht habe zum ersten Male von der Absicht der faiserlichen Regierung war bereits am 18. Dezember in Berlin bekannt, am 26. Dezember den Wilsonichen Wünschen entgegenzukommen, durch ein Teleerfolgte die Antwort des Staatssekretärs Bimmermann, die dahin gramm gehört, welches der Botschafter Gerard nach Erledigung ging, daß er auf die Forderung, konkrete Friedensbedingungen der" Suffer" Affäre nach Washington richtete. Dort stand, daß abzugeben, nicht eingehe. Es wird hier namentlich festzustellen die deutsche Regierung nunmehr bereit sei, eine Friedens sein, welche fontreten Friedensbedingungen unseren Friedens vermittlung Wilfons anzunehmen. absichten vom 12. Dezember augrunde gelegen haben. Es ist Ich habe darauf in Berlin angefragt, ob diefe Auffassung unbedingt notwendig, die Natur der formulierten Frie densbedingungen fennen zu lernen, die mit Genehmigung des Raisers und ber Obersten Heeresleitung bereinbart waren. cichtig sei und ein Telegramm erhalten, in dem gejagt wurde, daß Gine andere Frage ist die, ob etwa aur damaligen Beit militä. wegen der öffentlichen Meinung in Deutschland noch einige risderfeits ein Einfluß ausgeübt worben ist. Die Aften fagen Beit bingehen müsse, baß es aber im allgemeinen der darüber etwas, aber nur durch Vernehmung der Beugen Wunsch sei, Wilsons Friedensvermittlung anzunehmen. Es müsse läßt sich die Bedeutung dieser aftenmäßigen Mitteilungen in ein aber verlangt werden, daß Wilson vorher gegen England vorgehe. Es ist vielleicht merkwürdig, daß ich mit einer Privatperson, wie objektives Licht stellen. Die nächste Periode beginnt mit dem 9. Januar, dem bem Obersten House, über dieje Fragen verhandelt habe. Gine Tage der Entschließung zum rüdsichtslosen U- Boot- Krieg. In der Geheimhaltung von Verhandlungen in Washington wäre zwischenzeit machte Graf Bernstorff wiederholt den energischen gang unmöglich gewejen. Die beiden Häuser waren dort von Bersuch, wenigstens vertraulich von der Reichsregierung die Fries Journaliſten umlagert. Deswegen war es der Wunsch Wilsons, densbedingungen nach Washington zu erhalten, und er pflegt in daß ich diese vollkommen vertraulichen Fragen mit seinem intiwijchen wiederholt Unterredungen mit dem Obersten House. Den men Freunde House in New Yorf führte. E: jagte mir, Wilson Schriftwechsel mit dem Grafen Bernstorff hat Staatssekretär hätte nicht mehr die Macht, Englond zu zwingen, den bölferrecht8mmermann geführt. Zunächst gibt er auf die Anregungen lichen Normen zu gehorchen, weil der amerikanische Handel so feine Antwort, sodann eine ganz allgemein gehaltene und am sehr mit der Entente verbunden wäre, daß Wilson unmöglich diese 7. Januar bittet er den Grafen Bernstorff, die Frage der ber Bandelsbeziehungen stören könne, ohne einen ungeheuren Sturm traulichen Mitteilung der Friedensbedingungen dilatorisch hervorzurufen. Im Gegensatz dazu wäre er in der Lane, einen zu behandeln. Darauf wird am 9. Januar der rüdfichtelofe& rieden ohne Sieg berbeizuführen, und er hätte bie Auficht, das zu tun, sobald die Gelegenheit dazu fame. Nachdem U- Boot- Krieg beschlossen. Graf Bernstorff warnt wiederholt, aber ein solcher Schritt in Amerika allgemein als pro- deutsch ber rücksichtslose U- Boot- Krieg bebente den Bruch mit Amerika , bezeichnet wurde, fönne er ibn nur tun, wenn die öffentliche Mei wie überhaupt auch von anderer Seite der U- Boot- Krieg als der nung sich etwas über die Beziehungen zu Deutschland beruhigt Borgänger des Krieges mit Amerika wiederholt bezeichnet wurde. hätte. Er schlug eine Pause vor und hoffte am Ende des Sommers Es wird auf die unbeschränkten Hilfsquellen Ameritas hin- die Friedensvermittlungen bestimmt anbahnen zu können. Dann gewiesen, die unerschöpflich seien. Am 26. Januar telegraphierte trat Rumänien in den Krieg ein. Bernstorff , Lab Oberst House im ausdrücklichen Auftrage Wilsons uns von neuem die Friedensvermittlung angeboten habe. Er wolle fich nicht in territoriale Fragen einmischen, wolle unter allen miränden den Krieg bermeiden und wünsche eine Beendigung des Krieges ohne Eieger und Bejiegte. Alle Vorbereitungen zur Friedensaktion seien getroffen. Darauf fand eine Reise Bethmanns nach dem Hauptquartier statt. Das Ergebnis war, daß Bethmann an Bernstorff telegraphierte, es sei zu spät,
Die dritte Periode reicht bom. 21. Dezember, dem
war die Bitte,
Am interessantesten ist die Frage nach dem Zusammen. bang zwischen dem deutschen Friedensangebot Tage der Ueberreichung des Friedensangebots Wiljons an die im Dezember 1916 und der bald darauf folgenden friegführenden Mächte, bis zum 9. Januar, dem Tage der Gnt Friedensnote Wilsons. Berlin war unterrichtet, schließung zur Gröffnung des rücksichtslosen U- Boot- Krieges. Das daß ein Friedensvorschlag Amerikas in nächster Zeit erfol- Wesentliche in dem Vermittlungsangebot Biljons gen werde. Trogdem unternahm es feine eigene Aktion und ericpverte oder durchkreuzte damit auch die Durchführung des Wilsonschen Blanes. Nach der am Schluß der geftrigen Sigung von Sinsheimer extrahierten Aussage Bernstorffs hat die deutsche Regierung nicht nur darum gewußt, daß Wilson eine Aftion einleiten wolle, jondern sie hat ihn auch fortgefest gedrängt, diesen Schritt zu unternehmen. Es ist umberständlich, aus welchem Grunde sie dann int legten Augenblick Wilson zuvorkommen wollte.
Graf Bernstorffs Kritik an dem deutschen Vorgehen scheint sich hauptsächlich darauf stüßen zu wollen, daß es, wie er behauptet, in Amerika den Eindruck der Schwäche gemacht babe. In diesem Punkte aber waren die Aussagen des Bot fchafters feineswegs flar und widerspruchslos. Es wird sicher noch festgestellt werden, daß andere Gründe gegen das deutsche Angeb in diesem Moment sprachen. Bon größter Bedeutung ist eine weitere Tatsache, die Sinzheimer in feinem Referat erwähnte. Am 18. Dezember 1916 meldete eine neutrale Macht nach Berlin , Wil : fons Appell sei sehr ernst gemeint und die Entente jei ebenfalls geneigt, ernsthaft auf ihn einaugehen, wenn von uns in der belgischen Frage genügend Entgegenkommen gezeigt würde, d. h., wenn wir uns zu einer Wiederherstellung Belgiens und einer Wiedergut machung der angerichteten Schäden bereitfinden würden. Am 26. Dezember antwortete Zimmermann, Deutschland gehe auf die Forderungen, konkrete Friedensbedingungen zu nennen, nicht ein.
Dies allein würde genügen, das bernichtende Urteil über die damalige Politik der deutschen Regierung zu fällen, und wir warten mit Spannung, welche weiteren Aufklärungen Bernstorff geben wird und wie die Vertreter der Berliner Bentralbehörden ihre Haltung in den kritischen Dezembertagen motivieren werden.
Der Sigungsbericht.
Ueber den Beginn der Sizung haben wir bereits in der gestrigen Abendausgabe berichtet. Abg. Dr. Sinsheimer erstattet alsdann das Referat: In Erfüllung der Aufgaben des Ausschusses ist der Gegenstand der Beratung zunächft
bie fogenannte Friebensaktion Wilsons. Die Akten des Admiralstabs, des Kriegsministeriums und des Generalstabs haben zunächst nicht vorgelegen, werden aber im späteren Stadium dieser Verhandlungen herangezogen werden. Das Referat bezieht sich lediglich auf die Akten des Auswärtigen Amt&. Zur Einteilung des Stoffes ergibt sich eine Gliederung in vier Perioden.
wurde.
Die erste geht von dem Ausbruch des Weltkrieges bis zur Eusser Note, die am 4. Mai 1916 an Wilson gerichtet Die zweite Periode reicht vom 4. Mai bis 12. Degem ber 1916, dem geschichtlichen Tage des deutschen Friedens angebotes. Die dritte vom 21. Dezember 1916 bis 9. Januar 1917, an welchem Tage im Hauptquartier zu Pleß der soge nannte rüdfic, telose U- Boot- Krieg beschlossen wurde. Die Schlußperiode ist anzujeßen bis zum 31. Ja nuar 1917, jenem Tage, an dem Wilson beziehungsweise bem amerikanischen Botschafter in Berlin , Gerard, eine Note über geben wurde, betreffend den rücksichtslosen U- Boot- Krieg, und an
Es werden dann die Instruktionen verlefen, die dem ob schafter am 18. august mitgeteilt wurden, und wonach die deutsche enierung erklärt, daß fie gern bereit fei, eine Bermittelung des Bräsidenten anzunehmen, und daß eine entsprchembe Tätigkeit des Präsidenten nachbrüdlich ermutigt werden solle, daß wir uns aber noch nicht auf irgendwelche fonkrete Friedensbedingungen berpflichten fönnen.
Befragung des Grafen Bernstorff.
Graf Bernstorff: Nach diesen Instruktionen, deren Zuhait ich Wilson hätte früher mit einer solchen Ation tommen sollen, und Oberst House mitgeteilt hatte, sagte mir der Oberst, daß eine Verdaß eine Rüdnahme des U- Boot- Krieges nicht mehr möglich fei, mittlung Wilsons jetzt unmöglich und daher aufgeschoben wäre, weil es technisch unausführbar sei, U- Boote, die bereits in Seeweil infolge des Eintritts Rumäniens in den Krieg die Entente feien, zurüdzurufen. Die deutfde Regierung jei aber bereit, ihm völlig siegesgewiß geworden wäre und Wilson daher abweisen vertraulich die Friedensbedingungen mitzuteilen. Sie werden würde. dann am 28. Januar dem Grafer Bernstorff mitgeteilt, der sie zur Kenntnis Wilsons bringen soll. Es heißt nun nicht im Schrei ben des Reichskanzlers, die Friedensbedinglingen, die er mitteile, seien die Bedingungen, unter denen er bereit sei, Frieden zu fchließen, sondern es beißt, das seien die Bedingungen, unter denen Deutschland bereit gewesen wäre, am 12. Dezember Frieden zu schließen. Ob diese Antwort der Bitte Wilsons entspricht, ist
Referent Dr. Sinsheimer: Diesen Instruktionen war eine telegraphische Anfrage des Reichskanzlers von Bethmann Hollweg vom 2. September voraufgegangen. In ihr hieß es, daß unsere Westfront festsicht, daß die Ostfront burch die Kriegserklärung Rumäniens natürlich etwas gefährdet wäre, daß aber ein Zu sammenbrechen der Front nicht zu besorgen wäre. Bulgarien und die Türkei wären zuverlässig. Es wurde hann ges