Es wird dann die Frage der Entente- Ablehnung

Soviel steht jedenfalls fest, Bernstorff bat die Graf Bernstorff: Ich habe die Note' fons als Friedens- p #effimistische Meinungs 3immermanns vermittlung beshalb angesehen, weil sich die mit Notwendigkeit nicht geteilt und teilt sie auch heute nicht aus früheren Ereignissen ergab. Die Note war absichtlich unsicher Er erklärt ohne Umschweife, daß er die amerikanische und taitend gehalten, um eine Ablehnung unmöglich zu machen. zur Verhandlung gestellt. Sätte Wilson direft den Frieden angeboten, er wäre abgelehnt Bermittlung angenommen haben würde, worben. So aber war eine Ablehnung tatsächlich nicht möglich. treter des Präfidenten Wilson in Betracht tommen, jo babe ich Graf Verniterji: Soweit meine Verhandlungen mit dem er daß er Wilson für einen ehrlichen Makler gehalten Ich fann nur wiederholen, daß nach meiner damaligen Ansicht mir immer gesagt, daß er die Bedingungen der Entente als nicht hat und heute noch hält, und aus seinen Worten flingt deut- unsere Note vom 26. Dezember nichts änderte an dem Ver- ernst zu nehmen betrachte. Er hat auch ausgesprochen, die lich das Bedauern hervor, daß Deutschland damals seine halten unserer Slegierung, und daß mir gejagt werden sollte, daß Entente habe die Absicht, uns zum U- Bootkrieg a 18 Friedensbedingungen nicht bekannt gegeben hat. wir eine Ginmischung Wilsons in territoriale Fragen nicht bringen, um die Vereinigten Staaten in den Vertraulich sind ihm diese Bedingungen freilich mit wünschten. Seute bin ich aber anderer Auffassung als damals. Krieg bineinzuziehen. geteilt worden, aber es geschah erst am 29. Januar 1917, bensbedingungen also feinen ausschlaggebenden Wert, so daß difei gejagt worden, die Entente versuche, durch maßlose Friedens. Bors. Warmuth: Wilson legte auf die Mitteilung der Fric Brofeffor Bonn: Sie erwähnten, von amerikanischer Seite das heißt an demselben Tage, als ihn der Entschluß zur deutsche Verwe gerung solcher Bedingungen kein Hindernis für bedingungen uns in eine U- Boot- Falle zu loden. Hatten Sie mit Durchführung des rücksichtslosen U- Bootfrieges notifiziert den Frieden bedeuten konnt:? wurde. Er konnte von ihnen feinerlei Gebrauch mehr diefer allgemeinen Bemerkung eine bestimmte Persönlichkeit im Graf Bernstorff: Aber Wilson hat natürlich geglaubt, daß Auge? machen, und sie hätten in diesem Moment auch völlig wir wir schließlich unsere Bedingungen mitteilen würden, Graf Bernstorff: Ich habe bei den Verhandlungen mit fungslos bleiben müssen.- Abg. Dr. Sinsheimer: Gegenüber dem Abg. Warmuth stelle ich Oberst House über alle Möglichkeiten und Fragen vertraulich ge Es erhebt sich dann eine weitere sehr wichtige Frage. fest, daß das ernst id der Note Wilsons vom 18. Dezember sprochen. Da ist öfter die Auffassung laut geworden, die Entente War das, was man ihm am 29. Januar mitteilte, überhaupt die Bitte an alle Kriegführenden ist, fontrate Friedens würde unter allen Umständen versuchen, einen Krieg zwischen noch gültig, oder enthielt das Telegramm nur jene Forde als Antwort auf dieses Ersuchen abgeschickt ist, wird aber die Bitte so den europäischen Stigg gu ih vn( uniten zu entscheiden. bedingungen mitzuteilen. In der deutschen Not, die Deutschland und den Vereinigten Staaten zu provozi ten, um rungen, die Deutschland gestellt haben würde, wenn die En- Wilfons um Bekanntgabe der Friedensbedingung n überhaupt tente auf sein eigenes Friedensangebot vom 12. Dezember nicht erwähnt. Daraufhin telegraphie te Graf Bernstorff, 1916 eingegangen wäre. Einzheimer als Referent stellt das Lansing ihn nunmehr gebeten habe, ihm wenigstens vertrau don jetzt fest, daß die Bedingungen, über die man Wilson lich unsere Friedensbedingungen mitzuteilen. unterrichtete, nicht mit jenen übereinstimmten, auf die sich Bethmann und der österreichisch- ungarische Minister des Auswärtigen in den Besprechungen, die dem deutschen Frie bensangebot voraufgegangen waren, geeinigt hatten.

Graf Bernstorff: Das ist richtig.

Abg. Dr. Sinsheimer: Auf die Uebermittlung dieser Bitte anfings antworte e Staatsjefeetär 3immermann am 2. Januar, also zwei Tage vor dem U- Bootfrieg, Graf Bernstorff möge bleje Frage dilatorisch behandeln.

Sier Klaffen Widersprüche, die hoffentlich durch die Graf Bernstorff: Aus diesem Wort habe ich genabe ge­weitere Untersuchung geflärt werden. Sie sind sicher be- fchloffen, daß alles fo bleiben follte, we bisher. beutungsvoller als die Punkte, auf die der nationalistische Abg. Dr. Sinzheimer: Sie sprachen borhin von einem Sachverständige Professor Dietrich Schäfer die Auf- Telegramm des Kaisers. Dieses Telegramm ist vom tertfamkeit zu lenten sucht. Dem ist es darum zu tun, 16. Januar 1917 datiert und an den Staatssekretär Bimmer Bilfons Vermittlertätigkeit zu diskreditieren und den Euer Erzellenz für die Auskunft danken." Bum Telegramm mann gerichtet. Darin heißt es wär ich: Seine Majestät lassen Readyveis zu erbringen, daß er für Deutschland unerfüllbare bemerkt Seine Majestät, Forderungen aufgestellt und unterstübt habe. Ihm ist der

Präsident der Vereinigten Staaten schon deshalb verdächtig, bab Allerhöchft- dieselben gar keinen Wert auf Wilsons Friedens. weil er nach feiner Meinung einen Sieg Deutschlands nicht angebot legen. Falls Bruch mit Amerika unvermeidlich wäre, ist 27 es nicht zu ändern, es wird vorgegangen. zugegeben haben würde.

ouse? Professor Bonn : Das sind Aeußerungen des Obersten

Graf Bernstorff: Ja. Ich habe in der öffentlichen Meinung alle Hebel in Bewegung gefekt, um die Friedensbestv. bungen Wilfons zu fördern. Das muß ich betonen, weil in einem Teil. der deutschen effe Angrift: gegen mich erhoben wurden, ich betreibe eigene Politi! g gen, die Negerung,

Borsigender Warmuth: Vom Staatsjefretär Zimmermann ist Ihnen mehriach nahegelegt worden, einen energischen Druck Wil­fons auf England zu veranlaffen, namentlich für ein Ausjuhrverbot. Sie follen foraufhin e.flärt haben, das sei nicht gut möglich, weil Wilson Rücksicht auf den amerikanischen Handel zu n.hmen habe. Mußt: da nicht die Rücksicht auf den Handel zurücktreten gegen. über der viel wichtigeren Frage des Friedens? bedeutend mit denen der Induftr. Die Situation hatte sich Graf Be uftorfi: Die Intereffen des Sandels find gleich wesentlich geändert als Wilson wiedergewählt worden war, und var auf Grund des Programme, ten Frieden erhalten zu wollen und die Kriegsbereitschaft der Vereinigten Staaten zu erhöhen. Unter Kriegs.reitschaft war nicht nur die Vermehrung Der rmee, sondern auch die Schaffung einer start.n Flotte und besonders einer großen Sandelaflotte zu verstehen. Die Stim. mung der Industrie war nicht mehr gegen einen für uns gün­stigen Fri den feindlich gestellt wie früher.

Graf Bernstorff: Daß eine positive Bühlungnahme stattgefun. den hat, nehme ich an, beschwören lann ich es aber nicht. Wiljon hatte mir immer jagen lassen, er mürde die Friedensvermit hing mir vornehmen, wenn begründete Aussicht auf Erfolg vorhan

Man tann sich eines Lächelns nicht erwehren über einen( Bewegung.) Auf Grund dieses Telegrammes und jebiger Ber Mann, der heute noch von diesem Standpunkte aus an die öffentlichungen sind Sie also zu der Auffassung gekommen, daß amerikanischen Frieden bemühungen herangeht. Er hat in die Wilsoniche Friedensvermittlung von uns beseitigt werden feiner Gelehrtenstube die Ereignisse der lebten Jahre ver- follie? Abg. Sinaheimer: Für die Beurte lung der Frage, ob auch fchlafen und operiert mit Argumenten, die denen angepaßt Graf Bernstorff: Jawohl. objetio eine lebensmedlichkeit bestand, iit von Wichtigkeit waren, die in den fritischen Wintertagen 1916/17 an den nicht und auch die Instution lautete anders. Bors. Warmuth: Damals hatten Sie diese Auffaffung aber zu erfahren, ob die ehrliche Aussicht vorhanden war, daß die Sieg Deutschlands über die ganze Welt glaubten. Gr.steht auch in einem bemerkenswerten Gegenias zum Grafen daß wir die Wiljonsche Vermittlung weiter wünschen. Graf Bernstorff: Ich habe die Instruktionen so verstanden, Entente auf die Friedensvorschläge Wilfons eingehen würde Bernstorff , der für sich bekennt, daß ihm damals die mili- Professor Bonn : Ich kann feststellen, daß also die Aeußerun tärischen Erfolge Deutschlands nicht von ausschlaggebender gen des Staisers und der Schrifiwechsel mit Zimmermann nach Bedeutung gefchienen hätten. Washington nicht zu Ihrer Kenntnis gelommen find den sei. Es ist eine Fülle von Zweifeln und Unflarbeiten, die( raf Bernstorff verneint). Damit scheidet die Mög Abg. Sinsheimer: In letzter Zeit wurde Präsident Wilson die Untersuchungskommission so noch aus der Welt zu schaf- lichkeit, von Ihnen Informationen über diese Dinge und ihre im Senat in ein Kreuzberhör genommen und gefragt, ob, wenn Wirkungen zu erhalten, aus. wir nicht ben unbeschränkten U- Bootleieg angefangen hät en, fen hat. Ihre Arbeit wird nicht so schnell beendet sein Graf Bernstorff: Das ist vollkommen richtig. Damals nuhm Amerita doch in den Krieg mit uns eingetreten wäre. Darauf tönnen, als es einige ihrer Mitglieder ursprünglich wohl ich die Note als eine Fortsetzung der Friedenspolitik an, während soll et bejahend geantwortet haben. Welche Bedeutung geglaubt haben. Gin wirres Knäuel ist zu lösen, und wenn ich heute nach dem Stande der Veröffentlichungen annehme, daß schieben Sie dieser Aeußenung au? wirklich das deutsche Bolt restlos darüber unterrichtet werden diefe: Note die Friedensvermittlung Wiljons beenden sollte. Ich Graf Bernstorff: Diese Frage führt auf bas Gebiet der foll, wie es von 1914-1918 regiert und geführt worden ist, habe die Note damals bedauert, weil sie mir nicht genügend ent Bischologie. Unter meinem Gibe fann ich nicht sagen, was Wil So wird noch eine mühebolle Arbeit zu leisten fein. Bielleicht Gegentommend zu fein schien. legt sich der Musichuk einmal die Frage vor, ob die Beschrän Brofeffer Bonn: Sind Ihnen die konkreten Friedensbedingt hat. Die Frage an Wilson lautete nach meiner G Herr Präsident, glauben Sie, daß unsere moratische Auffassung über die deutsche Schuld am Striege uns euch in den tung auf eine täglich zweistündige Situng angelicts bez nacy or bem 20. Januar mitgeteilt worden? Graf Bernstorff: Nein. geraftiger Materials genügt., Profeffor Vonn: Sind Ihnen die deutschen Friedensbedin. Strieg hineingebracht hätte, wenn Deutschland nicht unsere Unter. tanen und unseren Handel in unrech mäßiger Weise angegriffen gungen in einer nicht tonkreten Form mitgeteilt worden? Graf Bernstorff: Mit Ausnahme des Telegramms, in dem Auf die Frage: Glauben Sie, daß wir also doch in den Strieg hätte? hätte? Darauf hat der Präsident geantwortet: Ich hoffe es. gefagt wird, daß Belgien nicht annettiert werden soll, nicht. Vorsitzender Warmuth: Es ist immer gesagt worden, bie hineingefommen wären, selbst wenn Deutschland sich nicht Friedensbedingungen seien maßpoll gewesen im Gegenfaz au ten speziell gegen uns vergangen hätte, antworte e Won: Ich nehme es an. Meine Anschauung geht dahin, daß der Abbruch der unvernünftigen Forderungen der Entente. diplomatijchen Beziehungen zwischen Amerila und uns gleich. bedeutend mit der Kriegserklärung sei, die vielleicht noch einige Sie war aber die unbe dingte Folge. In dem Augenblid, wo Wochen hätte auf sich warten lajjen. Washington ausgeschaltet war, waren wir der deutſch - feindlichen dingte Folge. In dem Augenblid, wo unsere Botschaft in

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Der Sigungsbericht.

Nach den Verhandlungen über die Sabotagealte deutscher Militär- und Marinebehörden in Amerika , über die wir bereits tu er geftrigen Abendausgabe berichteten, fommt e gur Be sprechung über das

Friebensangebot vom 12. Dezember 1916.

Abg. Dr. Singheimer; Sie sagten gestern, daß in amerikan fchen Regierungstreifen das Friedensangebot vom 12. Dezember als Beichen der Schwäche gedeutet worden tit. Haben Sie damals auch die Tatsache mitgeteilt, daß dieses Friedensangebot nicht nur bos Auswärtigen Amt , sondern in völliger Uebereinstimmung mit ber Obersten Heeresleitung verfaßt worden ist?

Graf Bernstorff: Mir ist das Friedensangebot telegraphisch übermittelt worden; irgendwelche Aufträge waren an diese Mit­teilung nicht gefnüpft.

Graf Bernstorff: Ee waren sehr maßvoll. In Amerita fragte man sid, warum die Friedensbedingungen nicht bekannt gegeben würden. Ich entgegnete, sie würden, da sie so maßvoll wären, im Gegensatz zu den Feinden, den Eindruck der Schwäche

hervorrufen. Lansing erwiderte mir, bas berstünde er nicht, arum wir nicht ebensoviel forderten wie die anderen. Man Propaganda gorentiber wehrlos. nnte sich dann auf der Mitte einigen.

Brofeffor Bonn : Drängte nicht nur die amerikanische Re. erung, sondern auch die öffentliche Meinung fehr start auf eine tanntgabe der Friedensbedingungen?

Graf Bernstorff: Die ganze Presse besonders. Jeder er. artete e B.

Profeffor Bonn : Die amerikanischen Zeitungen versuchten, sich Borstellungen über die Friedensbedingungen zu madjen.

Graf Bernstorff: Jebe Beitung behauptete, Informationen

Prof. Bonn : Es wird nötig sein, den englischen Tegt über die Vorgänge im Senat hier vorzulegen.

Gizung zu verlesen und diese Aussprache jetzt zurüdzustellen, Es wird beschlossen, den englischen Tegt in der morgigen

Prof. Bonn : Ist Ihnen bekannt, daß Wilson durch den Gr laß seines Friedensangebotes in den Geruch leidenschaftlicher Deutschfreundlichkeit gelommen ist? Bei dieser Gelegenheit foll Staatsjetretär Lansing einmal nicht unbedentlich ausgeglitten fein bei dem Bestreben, die Eache etwas zu ebnen. Er soll

Abg. Dr. Sinsheimer: Auf Grund der Aften stelle ich bann fest, daß das Friedensangebot vom 12. Dezember in voller Uebereinstimmung mit der Oberiten eres au haben. Ich fann fategorisch erklären, daß ich in Amerika nie. Interviewern gesagt haben, der Präsident habe das machen leitung zustande gekommen ist, daß die Oberste Heeresleitung mals offiziell die deutschen Bedingungen vor dem 29. Januar 1917 müssen, wenn der U- Boot- Krieg fomme, so bedeutet das den an dem Entwurf sogar Verbesserungen vorgenommen hat genannt habe. Ich habe wohl in der Unterhaltung davon ze, und daß das Angebot auch in bölliger Uebereinstimmung mit dem sprochen, aber niemals bestimmte Bedingungen genamit. Raiser in die Welt gegangen ist. Abg. Cohn: Wann wurden die Bedingungen vom 12. Dezember überreicht? Graf Bernstorff: Gleichzeitig mit der Erklärung des ver schärften U- Bootkrieges.

Bors, Warmuth: Wir kommen nunmehr zu der Periode, die mit dem amerikanischen Friedensangebot

beginnt.

Vorsitzender Warmuth: Das waren doch die Bedingungen, wie Graf Bernstorff: Wilson hielt trot unferes Friebensange fte gewesen wären, wenn das Angebot vom 12. Dezember ange botes an der Friedensvermiflung fest. Das Wilsoniche Angebot nommen wurde. Die Auffassung, als ob es danach mit Friedens erregte gerade deshalb so großes Aufsehen in Amerika , well es vermittlungen vorbet wäre, ist nicht richtig. Es wird ausdrücklich bireft auf unser Angebot folgte, so daß der Anschein erweckt darauf hingewiesen, daß wir den Präsidenten bäten, seine Be­wurde, als sei Wilson dadurch ermuntert worden. Infolgedessen mühungen fortzusehen und daß wir zur Einstellung des U- Boot­hatte Wilson in feine Note aufgenommen, daß sein Angebot nichts triegs bereit wären, sobald seine Versuche einen Erfolg ver. mit dem deutschen Angebot zu tun hätte, daß es vielmehr schon sprächen.

bor längerer Zeit beabsichtigt gewesen ist. Die öffentliche Mei- Abg. Gohn: Bezog sich die Erklärung Lanfings über die Frie. nung in Amerita hat den Schritt Wiljons absolut als prodeutsch bensbedingungen, daß sie zu mäßig feien und man sich auf der angefchen. Die ganze Bresse schrieb in diesem Sinne und die mitte einigen müsse, auch auf Belgien ? Stimmung in Washington war ebenso. Ich habe dann Lansing Graf Bernstorff: Nein. Eine amerikanische Friedensver. gefragt, wie er sich den weiteren modus procedendi vorfielle. Ich mittlung ohne Wiederherstellung Belgien& war voll. habe darüber mit ihm eine eingehende Unterredung gehabt. Nach fommen ausgeschlossen. meiner jebigen Kenntnis von den Dingen bin ich der Auffassung, Abg. Dr. Einzheimer stellt feff, daß die Friedensbebiningen, daß ein Widerspruch herrschte zwischen der deutschen Antwort auf die am 28. Januar Wilson misgeteilt wurden, und die sich auf Wilsons Note und meinen Auffassungen. Ich habe damals an genommen, daß die deutsche Antwort sagen sollte, daß wir eine das Angebot vom 12. Dezember beziehen, nicht den Beoin. Friedensvermittlung insoweit wünschten, daß eine Konferenz zu- gungen in den Alien entsprächen. ftande käme, auf der verhandelt werden sollte. Ich habe aber Abg, Gohn: Ist Ihnen bei der Nüdlehr nach Deutschland nicht angenommen, daß damit die Wilsonsche Friedensvermittlung bekannt geworden, daß die Bedingungen, die Sie Wilson mit­beendet werden sollte. Jest muß ich allerdings annehmen, daß teilen sollten, andere waren als diejenigen, die am 12. De­unsere Antwort vom 26. Dezember die Absicht verfulgte, die zentber vereinbart wurden? Wilsoniche Friedensvermittlung völlig abzu- Graf Bernstorff: Das höre ich heute zum ersten schneiden. Male. Im übrigen haben die Friedensbedingungen damals teine Bu meiner jegigen Auffassung bin ich vor allem gekommen Rolle mehr gespickt, da ich sie am selben Tage erhalten habe wie burch ein Telegramm des Kaisers an das Auswärtige Amt, in die Erklärung des uneingeschränkten U- Bootkrieges, und da damit bem gefragt wird, warum ich noch von Friedensvermittlungen der Abbruch der diplomatischen Beziehungen Wilfons spräche, während eine solche Vermittlung doch gar nicht ausgesprochen war. mehr bestände. Abg. Cohn: Erschienen die mitgeteilten Bedingungen als maßvoll? Graf Bernstorff: Ich habe sie für maßvoll gehalten. Ich legie aber feinen Wert mehr darauf, da ich wußte, daß die diplo matischen Beziehungen abgebrochen wurden.

Borf. Warmuth: Woraus schließen Sie, daß die deutsche Me. gierung von einer Friedensvermittlung Wilfons nichts wissen wollte? In dem Wilsonschen Fdensangebot heißt es doch aus brüdlich, es solle tein Fri den borgeschlagen werden, es biete nicht einmal eine Vermittlung an, sondern wolle nur das Terrain fondieren? Dann beftand für die deutsche Regierung boch fein Anlaß, diesen Schritt als eine Fiebensvermittlung aufaufaffen. Wie lommen Sie dazu, der deutschen Regierung die Absicht au Graf Bernstorff: Ich persönlich nehme an, daß er Belgien anteritellen, daß sie einer Friedensvermittlung abgeneigt war?

Geheimrat Echäfer: Dachte Wilson, als er von den Heineren und schwächeren Völkern sprach, die er schützen wolle, nur au Belgien oder auch an Griechenland ? meinte.

Krieg mit Deutschland , und der Präsident wolle/ feinen Krieg. Eine ähnliche Neußerung soll Gerard schon auf dem Schiffe ge macht haben gegenüber einem Bertreter der" New- York World".

Graf Bernstorff: Wilson wollte einen Augenblid abwarten, offnung hatte, ben Sieg au erringen Anderer. wo feiner der beiden Kriegführenden noch die feits wußte er, daß die Entente mit dem Eintritt Amerikas in den Krieg rechnete. Deshalb hat er immer gesagt, er fange feine Friedensvermittlung an, solange irgendwelche Kontroverse mit Deutschland vorhanden sei.

Borf. Warmuth: Wilson galt doch immer als der Mann, ber für Menschlichkeit und Gerechtigkeit eintritt. Hat Wilson sich über diese rein menschlichen Gesich spunkte geäußert?

Graf Bernsorff: Diese Frage ist von mir häufig berührt. worden, so bei der Lufitania". und der Suffer" Frage. Die Sungerblodabe hielt er für illegal

Abg. Sinsheimer : Glauben Sie an den guten Wen Wil­jons, ben Frieden au bermitteln? Graf Bernstorff: Ja.

Abg. Sinsheimer : Sollte es ein Frieben zugunsten der En tente jein?

Graf Bernstorff: Wilson sagte am 22. Januar,

ein Frieben ohne Sieg folle erreicht werden;

ich habe es so berstanden, daß das bedeutet, Deutschland solle seine Weltstellung in vollem Umfange behalten. Ich hielt Wilson für einen ehrlichen Makler.

Prof. Bonn : Im Sommer 1916 hat Wilson sich eine ganze Anzahl Kampfmittel wirtschaftlicher Art, so gegen die Schwarzen Listen, bewilligen laffen. Wir müssen feststellen, ob er versucht hat, sich damit wirtschaftliche Machtmittel gegen die Alliierten zu schmieden. Die Rede Wilsons am 22. Januar ist als ein be. fonders feierlicher Att anzusehen, denn die Rede wurde schon vorher nach Europa telegraphiert. Tags zuvor erhielt ich die Mitteilung, daß der uneingeschränkte 11- Boot- Krieg eröffnet werde. Ich versuchte, in Ichten Augenblick noch einen Aufschub zu er reichen. Als ich die Mitteilung überbrachte, wußte er sicherlich noch nichts davon.

Auf eine Anfrage des Dr. Singheimer erklärt Graf Bernstorff: Niemals ist von amerikanischer Seite mit mir über einen Frieden verhandelt worden, worin auch nur die geringste Abtretung deuts fchen Gebietes uns sugemutet worden wäre. Darauf werden die Verhandlungen abgebrochen und auf Donnerstag im gleichen Saale bertagt.