Braftdenten in dem Sinne, daß er den Anstoß zu Friedens! berhandlungen gab. In diesem Sinne waren auch meine Instruktionen gehalten und einen Widerspruch kann ich nich anerkennen. Ich habe natürlich geglaubt, mich auf die strengjie Vertraulichkeit der Herren von der Presse verlassen zu können; fie waren mir als zuverlässig bekannt. Abg. Gothein: zu der Zeit, als diese Mitteilungen in der Pressekonferenz gemacht wurden, ambierte ja Wilson gar nicht, als Vermittler aufzutreten. Er wollte nur die Parteien an ben Verhandlungstisch bringen. Bimmermann: Sehr wohl. Aber es bestand die Möglichkeit, daß Wilson mit einem solchen Verlangen hervortreten würde. Jedenfalls wünschte ich eine Einheitlichkeit in der Presse und im Volt. Wenn ich da gejagt hätte, Wilson wolle eine Friedens bermittlung anregen, so hätte das nicht genügt. Ich mußte fagen, daß Wilson den Frieden vermitteln wollte. Das wollten wir vermeiden und um dem zuvorzukommen, griff ich zu diesem tattischen Manöver. Abg. Dr. Sinzheimer: Wir hatten die Wilsonsche Aktion ein geleitet. Dieses Verhalten der Presse gegenüber aber bedeutete doch eine Beeinflussung der Preise gegen Wilson und gegen die Attion, die wir selbst hervorgerufen hatten. Bimmermann: Wilson hatte gezögert, und deshalb hatten wir ans entschlossen, mit unserem Angebot hervorzutreten. Mir fam es nur darauf an, die öffentliche Meinung für unser Angebot zu zrwärmen. Rüdsichten auf den Präsidenten Wilson traten dabei zurüd.
Abg. Dr. Singheimer: Ich spreche nicht davon, daß Sie für Wilson eintreten follten, wohl aber für die Aktion der Regierung. Vors. Abg. Warmuth: Ihnen war es nur darum zu tun, für bas deutsche Angebot Stimmung zu machen?
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Bimmermann: Absolut, alles andere trat in den Hintergrund. Minister Dr. David: Nachdem wir beschlossen hatten, mit b: einer eigenen Friedensaktion vorzugehen, war dem Grafen Bernstorff telegraphisch die Mitteilung geworden, wir zögen gleich wohl vor, wenn Wilson seine Attion vor der unserigen machen würde. Die Ausführungen der Presse gegenüber laufen auf das gerade Gegenteil hinaus, denn sie besagten, daß wir unsere Aktion borzögen und nicht wünschten, daß Wilson seine Aktion vorher machte. Das ist das direkte Gegenteil von dem, was der Presse mitgeteilt wurde. Der Zeuge nennt das ein tattisches Manöver. Stand er nun innerlich auf dem Boden der Politik, die es für vorteilhafter hielt, wenn Wilson sein Friebensangebot vorher machte, oder wünschte er tatsächlich, daß wir Bilson zuvorkommen müßten? Bimmermann: Das Datum der Instruktionen Bernstorff und an die Presse muß auseinandergehalten werden. Die Instruktion an den Grajen Bernstorff erging am 26. November. Damals stand ich durchaus auf dem Standpunkt, daß ein Echritt Wilsons unserem Schritt vorgezogen werden müßte, weil ein Schritt der Mittelmächte als Bitte um Frieden und getden ber Schwäche vom Ausland und Daheim aufgefaßt werden müßte. Andererseits glaubte ich, daß ein Friedensangebot der Mittelmächte von der Entente leichter abgelehnt werden könnte als eine Friedensancegung Wilsons. Selbst wenn die Wilsonsche Friedens anregung abgelehnt worden wäre, wäre es vortelhaft für uns gewesen, weil es unsere Stellung gegenüber dem Präsidenten und ber ganzen Welt gebeffert hatte wir hätten Wilson von jemer Boreingenommenheit für uns befreit und hätten ihn zu einer fchärferen Stellung gegen seine einde veranlaßt. Das nahm ich wenigstens an, und deshalb habe ich damals nach Washington telegraphiert, buß wir eine Friedensanregung Wilsons einem beutschen Schritt den Vorzug geben würden. Ja nahm natürlich an, daß Wilson sich schnell entschließen würde. Aber dann kam Unterredung mit Lansing,
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Georg Bernhard: Ich habe es so berstanben. Ich habe der| Temus schließlich schon 1866 umb 1870 borhanden gemefen ist, und Friedensation Wilsons sehr steptisch gegenübengestanden. Ich was waren das für Minimaltriage gegen dieses Völkerringen! nahm an, daß Amenita so sehr an der Seite Englands stand,( Betvegung.) Ich bitte doch, bei Beurteilung darüber, wo dieja daß es nicht möglich sei, daß der Präsident Wilson eine un beiden Gewalten gegen einander gearbeitet haben, zu bedenken, parteiische Albion vornehmen könne. In den Worten des Staats- daß dies nicht aus bösem Willen des einen oder anderen ge jefretärs habe ich eine Bestätigung meiner Auffassung gesehen. schehen ist, sondern in der Ueberzaugtng, daß die Verantwortung Ich nahm an, daß der Staatssekretär derselben Auffassung ist, daß von der einen oder anderen Gewalt getragen werden mußte, daß aus irgendeinem Deu.schland ungünstigen Grunde Wilson diese Forderungen durchgesezt werden müßten für die Rettung eine Friedensation borhabe und daß, um diese unseres Voltes und Vaterlandez. zu verhindern, wir das deutsche Friedensange. Borsibender Warmuth: Ist nicht in scharfer Foom festgelegt botmachten.( Bewegung.) Erst viel später habe ich erfahren, worden, daß durch die Deportation der Belgier nicht die Frie als Bernstorff zurückkehrte, daß auf unsere Veranlassung der denabbion gefährdet werden dürfe? Präsident eine folche Friedensattion vornehmen wollte. Nach v. Bethmann- Hollweg : Cb diese Gegensähe in afuter Weise dem ich von diesen Dingen Kenntnis erhalten hatte, wies ich festgelegt wurden, weiß ich nich. Die Oberste Sceres. in einem Artikel der Vosischen Beibung" darauf hin, daß damit leitung war von den Erregungen über die eine neue Situation geschaffen sei, daß hier ein Doppelspiel Deportation selbstverständlich unterrichtet, borliege. has tch persönlich für höchst bebentlich halte. Nachdem sie braude ja nur in eine Beitung hineinzusehen. Die militä ich erfuhr, was in Amerika borgegangen war, war ich aufs höchste rische Leitung war der Ansicht, daß ohne diese Maz erschreck: über den Doppelsinn der Mitteilungen des Staats.nahme daz Hindenburg - Programm nicht sekretärs. durchzuführen sei, daraus ergibt sich auch die Situation der Auf eine Frage des Vorsitzenden erklärt der Zeuge, daß er politischen Stellen. Daß biele Belgier gestorben fich des Wortlauts der Aeußerung des Staatssekretärs nicht mehr ind, weiß ich, ich weiß, daß Krandheiten schauerinnere, daß aber ein Kollege ihm erklärt habe, der Staa 3. berhaft unter ihnen gewütet haben. Es ist mir fe netär habe nesagt: Wir machten das, damit der auch bekannt, daß die Arbeitsgelegenheit nicht in genügendem Wilson seine Finger nicht in ber Bastete Maße vorhanden war in dem Moment, als die Deportier en hier habe. Dieser Kollege war der Chefredakteur Beder von der eintoajen. Ich habe den militärischen Stellen nahegelegt, alle Deutschen Tageszeitung". Ich war sehr erstaunt über die Be Belgier, die nach ihrer Berönlichkeit für die Arbeit nicht geeignet fundung des Staatsseiretärs, daß er die Presse damals waren, schleuninst zurückzuschicken. irrtümlich informierte. Ich mußte annehmen, daß das, was dort in der Presse gesagt wurde, durchaus den Tatsachen ent spricht.
Abg. Gothein: Ist es in solchen Fällen die Absicht der Regierung, daß die Presse in diesem Sinne weiter arbeitet, der an
gagebei wurde?
Georg Bernhard: Die Bresse lernt die wirklichen Motive der Regierung fennen und schreibt nun nach ihrer Parteistellung und persönlichen Auffassung das, was sie für richtig hält. Aber unter Würdigung der richtigen Motive der Regierung.
Damit ist die Vernehmung des Zeugen Bernhard beendet. Es werden weitere Fragen an den Staatssekretär Bimmermann geric.et.
Abg. Cohn fragt an, ob der Staatssekretär die Aeußerung getan habe: Das Gute bei dem Bruch mit Amerika sei, daß wir diesen Herrn als Friedensvermittler jest los sind. Staatssekretär a. D. Zimmermann: Ich war der Ansicht, daß
bei einem einigermaßen neutralen Verhalten Wilsons der Bruch u bermeiden war. Ich war daher schwer enttäuscht. Wenn ich eine solche Aeußerung getan haben sollte, dann nur in dem Einne, daß es bei einem solchen Verhalten Wilsons wohl besser sei, daß wir mit seinen Friedensvermittlungen zu Ende gefommen
feien.
Abg. Gothein: Sie waren enttäuscht über Wilson? War das Auswärtige Amt nicht stets der Meinung, daß die Erklärung des U- Boot- Krieges nicht bloß zum Abbruch, sondern auch zum Kriege mit Amerila führen würde?
3 mmermann: Gewiß, aber es tam eine neue Wendung dadurch herbei, daß Wilson die Friedensvermittlung anbot. Wir find auf diese lebte Chance, die sich bot, eingesprungen, um die Gefahr eines Krieges mit Amerifa zu vermeiden. Unser Telegramm war recht entgegenkommend abgefaßt. Der Wunsch, zu einer Berständigung zu gelangen, tommt darin zum Ausdruc. Wir konnten leider die U- Bootwaffe nicht sofort abstoppen, weil das technisch unmöglich war. Wir erflärten uns aber sofort bereit, den U- Boot- Strieg einzustellen, wenn Wison Friedensverhandlungen in Aussicht stellen konnte. Er hätte das durchsetzen tönnen, wenn er es wirklich gewünscht hätte.
Wbg. Sinzheimer: Sind nicht von anderen meutralen Mäch ten außer der Schweiz Vorstellungen wegen der Deportation gemach: worden, ist nicht vor allen Dingen von Amerika ein Proteft eingelaufen?
Zimmermann: Daß muß sich aus den Akten ergeben, et Protest aus Amerita ist eingegangen.
brinrende Berichte über die Schädlichkeit dieser Maßnahme ein. Abg. Sinzheimer: Von einer Reibe unjerer Gesandten find gegangen, so auch vom Grafen Bernstorff.
Bimmermann: Une lag daran, in dem gegebenen Zeitpunkt der Friedensvorbereitung diesen Etein des Anstoßes zu beseitigen. v. Bethmann Hollweg : Es wäre politisch logisch das Richtige gewesen, wenn dieser Stein des Anstoßes wirklich beseitigt worden wäre. Aber wie war die Situation? Auf der einen Seite wird von der Heeresleitung diese Maßnahme als friegenotwendig be zeichnet, auf der anderen Seite besteht Stepsis wegen der Friedens.
aktion Wilsons.
Abg. Sinzheimer: Als es sich um das Hilfsdienstgeses handelte, haben Sie doch darauf gedrängt, daß dieses Gesetz aus politischen Gründen nicht vorzeitig veröffentlicht würde. Es be stand damals doch die Möglichkeit, inländische Arbei stüchtige der Militärverwaltung genügend zur Verfügung zu stellen.
Abg. Dr. Cohn: Sie begannen Ihre erste Rede im Reichstag damit, daß dem belgischen Staat und Wolk ein Un. recht zugefügt worden sei. Für die Beurteilung der deut schen Kriegsführung ist dieses Anerkenntnis von größter Wichtig feit geworden. Wäre das nicht Anlaß gewesen, die Gefahr eines erneuten Unrechts zu beseitigen und diese zu verhindern, bevor eine Friedensaktion unternommen werden konnte? v. Bethmann Hollweg : Ich hätte selbstverständlich gewünscht, daß unser Friedensangebot und Wilsons Aition nicht durch andere Vorkommnisse des Krieges durchkreuzt worden wären, aber auch die Stellung eines Reichsfanglers ist ungeheuer ich toer, wenn militärische Autoritäten Maß nahmen fordern, ohne die sie nidt glauben den Krieg ge winnen zu können. Ich möchte mir da doch den Einwurf gestatten: wollen wir immer nur von den eigenen Sünden und völkerrecht bichen Anomalien sprechen, wo wir einer bölberrechtlichen Anomalie gegenüberstehen wie der Blockade durch England, durch die unser Bolt auf Generationen berelendet worden ist?( Beifall und starke Bewegung). Die Mülhausener Kaiserrede.
In der Banfing fagte, die belgischen Deportationen hätten eine schlechte Stimmung gegen uns hervor. Die Deportation der belgischen Arbeiter. gerufen. Ich sah darin eine Bertröjtung ad calendas graecas. Bors. Warmuth bittet um Auskunft über die Deportati . Graf Bernstorff telegraphierte uns, daß Wilsons Schritt fid bisonsfrage der belgischen Arbeiter nach Deutschland . Neujahr hingieben tönne, daß aber auch das noch zweifelhaft wäre, In einem Telegramm des Wiener Botschafters Webel vom Borsitzender Warmuth: Ist die Nebe, die der Kaifer denn er müsse Rüdjicht nehmen auf die öffentliche Meinung. Der 21. Dezember 1916 wird erklärt, daß Gerard es für außerordent am 18. Dezember in Mülhausen hielt, die also am Schritt Wilsons war also unsicher geworden. Uns aber fam es barauf an, den Frieden so schnell wie möglich herbeizuführen. lich wichtig hält, daß die Deportation aufhört. Sie habe außer Tage nach unserm Friedensangebot beraußgelommen ist, vor ihrer ordentliche Empörung herbor. Beröffentlichung durch das W. T. B. Euer Exzellenz borgelegt Wir wollten einen weiteren Winterfeldzug vermeiden und wünsch ordentliche Empörung in Amerika gerufen. worden? ben einen Friedenssaritt noch vor Weihnachten . Nun war Buta. zeft gefallen, ein Greignis, das in der ganzen Welt Einbrud gemacht hatte. Nach einem solchen Ereignis war es schwer, bon uns zu behaupten, wir wären schwach und drohten. zusammen zubrechen. Außerdem verschloß ich mich nicht dem auch bom Reichstanzler betonten Gesichtspunkt, daß wir unserem Bolte den Nachweis schuldig wären, daß es an uns nicht läge, wenn das Blutvergießen fortgefekt würde. Alle diese Gesichtspunkte veranlaßten mid, auch dem Friebensangebot vom 12. Dezember augutimmen. In diesem Zusammenhang habe ich am Vormittag des 12. Dezember aus tattischen Gesichtspunkten die erwähnte Aeuße zung in der Pressekonferenz gemacht. Das tann natürlich wie ein Widerspruch erscheinen. Aber das sind eben Mittel, von denen man als Politiker Gebrauch machen muß, wenn man ein bestimmtes Biel erreichen will.
Bimmermann: Ich war ein fehr scharfer Gegner dieser Maßnahme, weil sie außenpolitisch sehr schädlich war. Ich habe meinen Standpuntt an den geeigneten Stellen vertreten. Aber die militärischen Notwendigkeiten waren aus. fchlaggebend. Ich habe versucht, nach Eingang des Tele. gramms diese Deportation rüdgängig au madjen ober wenigstens au milbern, damit ich in der Lage war, unseren Feinden zu fagen: Die Sache ist durchaus nicht so schlimm. Es war für mich fehr fatal.
Vorsitzender Warmuth: Konnten Sie nicht in noch inten fiberer Weise dagegen auftreten, da Sie die politische Stimmung
in Amerita tannten?
Zimmermann: Ich habe intensiv eingegriffen, foweit es mir möglich war.
Minister Dr. David: Durch die Erklärung Banfings soll es v. Bethmann Hollweg : Vom politischen Standpunkte aus weifelhaft geworden sein, ob Wilson über waren mir diese Deportationen im höchsten Grade unerwünscht haupt ein Friebensangebot machen würde, min- Sie sind als militärische Notwendigkeiten begründet worden, bestens wäre es in weite Barne gerüdt. Wenn das richtig ist, können. Trobem habe ich in voller Uebereinstimmung mit um das Hindenburg Programm ausführen zu bann ist es erst recht nicht verständlich, wie man ber Bissing dafür gewirkt, daß die Sarten beseitigt wurden. Ich Breffe fagen tonnte, wir wollten unser& rie habe ihn beranlaßt, nach Bleß au fahren und mit Sindenburg Frie- Bissing bensangebot rasch machen, um Wilson auborzuTommen. Dann war eine solche Gile gar nicht nötig. Im und Ludendorff weiter darüber zu sprechen. Bissing hat dort übrigen hat ber 3euge nochmale erklärt, daß er es aus inner auch gewisse Milderungen durchgesetzt. Ich habe mich weiter und außenpolitischen Gründen für besser gehalten hätte, wenn die um Abstellung der Härten bemüht. Bilfonfche 2tion vor der unftig n gekommen wäre. Das liegt in der Tat auf der Hand. Selbst wenn die Wilsonsche Aktion gescheitert wäre, so hätten wir auf diese Weise Wilson auf unserer Geite gefunden. Das hätte namentlich im Auge behalten werden müffen, um das große Biel zu erreichen, Amerita neutral au Zimmermann: 8 war mir nicht möglich, meine Balten. Die Entente wäre aber auf der Gegenseite gewefen und politischen Gesichtspuntte gegenüber den mili. Bätte bie Aftion Wilsons verhindert. Wenn die Sache so getärischen Notwendigleiten durchzusehen. Laufen wäre, so wäre bas für uns außerordentlich wichtig ge- v. Bethmann Hollweg : Die militärischen Interessen standen wesen, benn tvir hätten verhindert, daß Amerita feine Neutralität aufgab. Das hätte das höchjte Biel der deutschen Bolitit sein arüffen, und barum verstehe ich nicht, daß von der Reichsleitung erklärt we ben fonnte, wir müssen Wilfon zuvorkommen,
Dr. Singheimer: Mit den Einzelheiten dieser Frage wird sich ein anderer Ausschuß beschäftigen. Es war eine hochpolitische Frage, die den formellen Brotest Ameritas und der Schweiz hervorrief. Die politische Leitung fonnte also hier dem Militär gegenüber ihren Willen nicht durchsetzen?
Abg. Schüiding: Bestand nicht eine generelle Anordnung, und wen trifft die Schuld, daß diese Rede bei ihrer großen politischen Tragweite Euer Exzellenz nicht vorgelegt worden ist?
v. Bethmann Hollweg : Eeine Majestät hat jedesmal, wenn er an die Front gefahren ist, was häufig passierte, Ansprachen an die Truppen gehalten, die selbstverständlich in erster Linie vom militärischen Gesichtspuntt getragen wurden. Politische Fragen haben nicht mitgespielt. Ich habe dem Vertreter des Auswärtigen Amtes im Hauptquartier dahin instruiert, daß, wenn pelische Bedenken vorliegen, mit mir vor der Veröffentlichung in Verbindung getreten werden müsse. Diese allgemeine Unordnung hat bestanden. Eine Rede, die der Kaiser im Osten gehalten hat, wurde von mir in kleinen Rorretturen herausgegeben, später stand der ursprüngliche Wortlaut doch in den Blättern. Deshalb habe ich bie von irgend weldec politischer Bedeutung mir vorgelegt werden Anordnung gegeben, daß gewissenhaft verhütet werde, daß Roden müßten. Die Frage hinsichtlich der Mülhausener Nebe muß ich negativ beantworten.
Die Friedensbedingungen Deutschlands . Vors. Warmuth: Wir kommen jezt zu unseren Friedens. bedingungen, die im Einverständnis mit Oesterreich for muliert worden find.
Friedensbedingungen vom 12. Dezember lauteten: Abg. Dr. Sinzheimer: Die mit Baron Burian festgelegten
dischen und litauischen Gebietes, das im Einverständnis mit dem 1. Anerkennung des Königreichs Bolen; 2. Annegion furlänKönigreich Polen eine gute von Norden nach Süden laufende strategische Grenze gegen Rußland bildet; 3. Handelsvertrag mit Rußland bam. wirtschaftliche Vorteile; 4. Garantien in Belgien , den politischen entgegen, die Friebensaktionen Wilsons find aber welche möglichst durch Verhandlungen mit König Albert festzu dadurch nicht gestört worden. Hinsichtlich des Gegenfabes gwifchen stellen sind, eventuell Annegion von Lüttich und eines Land Weilitär und Bolitik bin ich ber Ansicht, baß, wenn die Sache so treifens; 5. Räumung des französischen Offupationsgebietes mit burchgeführt worden wäre, wie Freiherr b. Biffing es ursprüng Ausnahme von Longwy und Brieh gegen Räumung von ElsaßBimmermann: Man fann heute nicht sagen, welche Möglich lich beabsichtigte, die Angelegenheit sich hätte böllerrechtlich ver- Lothringen , Kriegsentschädigung und Kompenfationen; 6. Rüd teiten hätten eintreben fönnen, wenn dies ober jenes nicht getreten laffen können, und daß diese Erregung nicht plakgegriffen gabe der Kolonien mit Ausnahme von Kiautschou , Karolinen und macht ober unterlassen worden wäre. Das sind alles Vermutun hätte. Wir waren angesichts der unbegrenzten Munitionszufuhren, Marianen , eventuell Erwerb des Kongostaates oder eines Teiles gen. Hier aber handelt es sich um Tatsachenfeststellung. Ich kann beren sich die Entente zu erfreuen hatte, vollkommen abgeschnit desselben; 7. Entschädigung für Auslandsdeutsche; 8. Einverbem Minister David nur bestätigen, daß ich einem Schritt Mitjons ten von der Zufuhr von Rohstoffen, und wir waren auf die Aus- leibung Luremburgs in das Deutsche Reich . Dies erschien notben Vorzug gegeben hätte. Aber dieser Friedensschritt tam nicht ( 1) und wir konnten nicht mehr warten. Ich hoffe, daß Wilson nuhung aller Hilfsmittel im Inlande angewiesen. Da kann man wendig für den Fall des Erwerbs von Brieh und Longwy . den Stantpunkt der Militärbe: waltung berstehen, daß das aller- Die Bedingungen Oesterreichs lauteten: 1. Integrität der fich mun unferem Schritt anschließen würde. Er hatte solange äußerste geschehen müsse, um die notwendigen firbeitskräfte Monarchie; 2. geringfügige Grenzberbefferung gegenüber Rußgeaögert und fonnte fich nicht wundern, wenn wir uns nun zu einem eigenen Schritt entschlossen. Ich stamb eben einer Ber für die Munitionsbefchaffung freizubekommen. Das land; 8. strategische Grenzverbesserung gegen Rumänien , Eisernes mittlung Wilsons bon vornher: in stepbisch gegenüber. Dafür mußte auch ich als Reichskanzler anerkennen. Wogegen ich ein Tor usw.; 4. Wiederherstellung des Königreichs Serbien unter Abgeschritten bin, war die Bermeidung übler Folgen, die aus der tretung an Deiterreich, Bulgarien , Albanien , wirtschaftliche An hatte ich eine gange heihe von Gründen. Borsigender Warmuth ruft dann den im Brefferaume an. aufgereisten Stimmung im Auslande entstehen fonnten. Wir lieberung des Nestes an Oesterreich ; 5. Wiederherstellung Monwefenben Benlagebirettor Georg Bernhard als zeugen auf mochten hum, was wir wollten, wir blieben die Barbaren und tenegros mit Grenzberichtigungen; 6. Selbständigkeit Albaniena Sunnen, die unterbrüdt und bestraft werden mußten. Das ftand unter österreichischem Protektorat; 7. strategische Grenzber befferung gegen Italien ohne Annegion. Georg Bernhard gibt Auskunft über bie erwähnte euße- nun einmal bei der Entente feit. Abg. Dr. Sinsheimer: Ist Ihnen belannt, daß bamals tau. Die Alten enthalten den Vermert Grzellenz Bethmanns, mung. Es handelt sich nicht um die sogenannte Pressekonferens, er die Bedingungen Oesterreichs über. onbern um eine besondere vertrauliche Besprechung im Aussenbe von Menschen gestorben sind, und als die Bel. daß ändigen lant, on ber die Chefredakteure der großen Blätter teil- gier hierher transportiert waren, die nötige Arbeitsgetrieben halte, zumal die Olufsen tief in Galigien ständen. Women. Gie fand om 12. Dezember, hura bebor der Reichs. Tegenheit nicht vorhanden war? Diese Erregung, die Diefe Forderungen sollen nicht eine conditio sine qua non eler feine Rebe hielt, statt. Ich habe die Ausführungen des mit der Deportation, berbunden war, mußte doch aus der Welt fein, wie aus einem Briefwechsel Hindenburg- Bethmann hervor geschafft werden, um der Friedensation freie Bahn au schaffen? geht. Nach außen hin sillien fie als Marimal. aatsjetretärs bamals so verstanden: v. Bethmann Hollweg : Es ist allgemein bekannt, daß mili. bedingungen, nach innen ais Minimalbebin. tärische Notwendigkeiten fortgefeht in die politischen Maßnahmen gungen aufgefaßt werden, Details blieben vorbehalten, hineinspielten. Ich darf wohl daran erinnern, daß dieser Dua Diefe Bedingungen sind nach lebereinstimmung mit der Oberiter
mb bereibigt ihn.
Es brohte eine Friedensaktion von Wilson.
Borfibender Warmuth: Drobte?