heit der©Icbofcn mit der tschechischen-tzerrschaft wird vsn Warschau und von Budapest aus genährt. H l'i n k a, der Führer der slovakischen Klerikalen, war vor kurzem in Warschau und fand dort die größte Bereitwilligkeit, die kle- rikale Agitation für die..Selbständigkeit" der Slovakei zu unterstützen. Von Budapest aus wird die passive Resistenz der starken madjaritchen Minderheiten in der Slovakei orga- msisrt. Polen und Ungarn operieren in der Slovakei ge- mcinsam. So knüpfen sich Fäden zwischen Warschau und Budapest , zwischen der polnischen Schlachta und der madsa- rischen Trentry. Aber hinter den feudalen Konterrevolutionären rn Warschau und in Budapest steht eine größere, gefährlichere Macht. Das Zentrum der Intrige ist daS K l o st e r d e r Jesuiten in F r« i b u r g in der Schweiz . Freiburg äst nicht weit von Prangin, wo Karl Habsburg bessere Tage erwartet: die Prinzen von Parma sind in Freiburg häusig <?äste. Von Freiburg gehen die Fäden nach Budapest : Prinz Ludwig W i n d i s ch g r ä tz, um den sich in Bern die flüch- tigsn ungarischen Aristokraten gesammelt haben, ist den schwarzen Herren i-n Freiburg wohlbekannt. Freiburg hat auch mit Warsölwu gute Verbindungen: der Jesuitengene- Tal ist ein Pole. Freiburg hat seine schwarzen Soldaten überall: der Weihbischof Maitz fährt zwischen Freiburg und Innsbruck fleißig hin und her, und Jesuiten gibt es in der Slovakei, in Kroatien , in Tirol, in Wien . Ist es nicht merkwürdig, wie kühl jetzt unsere Christlichsozialen über Deutsch -Wesi ungarn reden? Aber Frei bürg hat noch andere wertvolle Verbindungen: von dort führen alte Wege zur f r n n z ö s i sch e n A r i st o k r a t ie, in deren Salonz fromme Beichtväter, elegante Diplomaten und sieggekrönte Gsnevale über europäische Politik plaudern. Der frcmzö- sische General Franchet d'Esperey hat aus serner Sympathie für die monarchistische Restauration in Ungarn schon bei dem Staatsstreich Josef HabsburgS kein Hehl ge- macht. F o ch. der französtiche Generalissimus, hat die Zer- fiörimg der Habsburger Monarchie als«inen..Fehlor" be- zeichnet. Wir glauben nicht, daß Clemsnceau die Wiedervilfrich- tung des Habsburger Thrones wünscht. Er kann die Wie- dcrkehr der Hoheyzollern in Deutschland nicht wünschen und versteht gewiß, daß die R e st g u r a t i o n der Habsburger auch die Restauration der Hohenzollern erleichtern würde. Aber siegreiche Generale treiben überall ihre eigene Politik: auch Frank- reich hat jetzt seinen Ludendorsf. Und die anderen Entente- mächte?:Die Entente muß im Südosten Europas endlich den Frieden wieder herstellen. Sie muß mit Ungarn Frie. den schließen. Aber dazu muß in Budapest erst eine der- handlungsfähige Regierung gebildet werden. Fast scheint ei, als wäre es dem englischen Bevollmächtigten Clark, der in Budapest mit den Parteien verhandelt, ganz gleich- gültig, wie die ungarische Regierung aussieht und was sie will, wenn nur überhaupt eine Regierung zustande kommt, die bereit wäre, einen Friedensvertrag zu unterschreiben. Und auch da scheint«S neben der offiziellen Politik eine persönliche, neben der zivilen Politik eine militärische zu geben. Es gibt englische Offiziere, die alte, intime Bs- ziebungen zur madjarischen Aristokratie pflegen. Der twoße Kanipf der Entente gegen die Dynastien, die den Krieg entfesselt, gegen die Herrenklassen, die die Nationen unterdrückt hoben, gegen den Militarismus, der die Völker geknechtet hat. scheint sonderbar zu enden. Ader noch ist die internationale Intrige nicht ge- lungen. Noch können die Völker, die HabÄurgs Herr- schaft gebrochen haben, die Intrige der Konterrevolution durchkreuzen. DaS Gelingen der Intrige würde die Tschechen im Besitz der Slovakei, das jngoslavische König - reich im Besitz Kroatiens , der Bacska und des BanatS , Nu- mänien im Besitz Siebenbürgens bedrohen. Es würbe »nsere junge Republik in die große Bedrängnis bringen «nd unsere Ansprüche auf Deutsch-Westungarn gefährden. Aber auch Italien , daS die Zerstörung de? Habsburger Meiches als die eigentliche Errungenschaft deS Krieges be- trachtet, wird durch diese Intrige bedroht. Gegen diese konterrevolutionäre Gefahr müssen alle Nachfolgerstvaten zusiammenstehen. Aber auch die Demokratie und ber Sozialismus Englands, Frankreichs , Der Fluch der tScherlichlett. Man hat bi« Deutschen gehaßt, gefürchtet, verflucht, tlver nun werden si« langweilig und machen sich lächerlich. Der deutsche Spießer ist aufgewacht und demonstriert. Fast jeden Tag leistet er sich einen neuen Ulk. Vor einem Jahr zitterte er noch weniger um sein Leben, al» um sein Kapital; daß ihm der geliebte Monarch wezlief, war ja noch zu ertragen. Tinige Wochen später chatte man sich schon so aut erholt, daß man schreien konnte: Schlagt Spartakus tot. Mit Noskes Hilfe gelang e». Der� Spießer war beruhigt. Er hat eine Vorliebe, andere bluten zu lassen. Heute aber erklären sie sich täglich für die Monarchie, sobad sie sich wieder fühlen und der. Uebermacht gewiß sind, Ihren Generalen bringen sie Ovationen, ihren Herrschern schicken sie Telegramme. Und viele denken, was andere tun. Man soll sich doch nicht» vormachen. Am gefährlichsten sind noch diejenigen, welche überhaupt nicht an die Stärke der Reaktion glauben wollen. Sie begreifen nicht, daß nur die Monarchie ihre Leiden verschuldet hat, und daß sie selber mitschuldig sind, weil sie sich regieren ließen. Sie bezreifen nicht, daß der heutige Zerfall die Folge der monarchischen Mißwirtschaft ist, sie begreifen nicht, daß die Monarchie ihre Söhne, Männer, Väter, Brüder wider alle Gesetz« der Sittlichkeit in die Kasernen geschleppt, zu Mordmaschinen g«. »wungen, geschlagen, derachtet, preisgegeben hat. Wer hat euch hungern, frieren, darben lassen? Wer hat euch zum Gpielball der Eitelkeit gemacht? Wer hat euch belogen, verachtet, versklavt? Be greift ihr nie, welch elende» Lakaientum in euch selber steckt und euch eure Peiniger bejubeln läßt? Fühlt ihr denn gar nicht, wie lächerlich ihr euch macht? Habt ihr kein Schamgefühl mehr? Denn ihr leikr ja die Füße, die euch traten, verehrt die Messer, die euch stachen. Man hat eure Söhne gemordet— ihr aber geht hin und streut den Mördern Palmen. Wenn ihr nicht so unglaub. lich dumm wäret, würde man euch für die verkünder eines neuen Echos halten. Ihr könnt noch den Gipfel ersteigen, eure Fürsten zurückrufen— ein ironische» Telegramm Tlemenceau» wird euch girr Besinnung bringen— ihr werdet eine Weltposse aufführen. vielleicht merkt ihr dann» wie verächtlich ihr euch macht. Aber wahrscheinlich prahlt ihr mit eurer»nationalen Schande"— denn ihr seid'dumm und verderbt biS in den Grund eur«S Wesen». z.- fiuti«ersten. Amerika » können und werden nickst dukden, daß unter dem Schutze der Entente befreite Völker in neue Fesseln geschlagen werden. Der Rachefeközug der ungarischen KesMsn. Nach dem Sturze der Räieregierung wurden in Ungarn etwa 20 OOO Personen verhaftet, die in dem Verdacht standen, die Räterepublik unterstützt zu haben. Die Leute saßen monatelang in Untersuchungshaft, waren dem Hunger und schweren Miß- Handlungen ausgesetzt, ohne daß gegen sie das Verfahren ein- geleitet wurde. Erst auf da? Eingreifen der VerbandZmächts mußt« die reaktionär« ungarisch Regierung ihr unmenschliche? Verhalten ändern und die Gefangenen den Gesetzen entsprechend behandeln. Von den 20 OVO Untersuchungsgefangenen sind in- zw.j'chen gegen 12 000 entlassen worden, weil ihre Unschuld fest- gestellt werden konnte, etwa SOOO befinden sich noch in Gefangen- schaft, und gegen diese sollen in den nächsten Wochen die Prozesse beginwen, die sich monatelang hinziehen werden. ES ist mit äußerst harten Strafen zu rechnen, da die Reaktion in Ungarn in einer noch nie dagewesenen Weise wütet und nur ein Gefühl kennt: die Befriedigung ihrer Rache gegenüber dem Proletariat. Sie SkrelkdeweguiU i« Amerika . Abwehr gegen Antistreikhelze Mb Zwangsschiedsspruche. H. N. New Pork, 13. November. Die Bergarbeiter nahmen die Elnwöung des Arbeits- Ministers Wilson zur Teilnahme am einer Konferenz zwecks Ressvlung der L-ohnfragen an: sie erklärten jedoch gleichzeitig, daß sie cruf ihren jetzigen Forderungen be- stehen müßten. Inzwischen haben etwa 400000 Arbeiter der Maschinen- und Metallindustrie rm ganzem Lande mit dem Streik gedroht, wenn der Kongreß die Ge- setzgebung, die sich gegen die Streiks richtet und Zwangs- schiedsgerichte im Arbeitsamgelegenheiten einrichten wollen. annimmt. Amsterdam , 13. November. Nach der„New Bork Times" interessiert sich die Regie- rmiy sehr für die morgen stattfindende Konferenz zwischen den Bergwerksbesitzern und den Grubenarbeitern. Nötigen- falls wird sie den letzteren einen Lohn und eine Arbeitszeit gemäß den heutigen hoben Kosten des Lebensunterhaltes garantieren. Am Dienstag hat Senator I o n s o n von Washington beantragt, eine Untersuchung über den Kohlen- arbeiterstreik anzustellen. Der Antrag wurde an die betref- sende Kommission weitergeleitet. Obschon der Streik be- endet ist, ist die Tätigkeit des Gerichtes bezüglich deS Aus- stände? noch nicht zu Ende, da die Führer der Grubenarbeiter beabsichtigen, den Schiedsspruch des Gerichtshofes in In- dianapoliS nicht anzuerkennen. Die tebsnsmilkelno! in Wien . Wien , 13. November. Da die LebenSmittelzuf uhren kaum aus- reichen, um die Brotration und die gekürzte Mehlration zu decken, muß das Staatsamt für Volksernährung von Mitte November an die Abgabe von Lebensmittelzubußen für Kinder einstellen, welche im März d. I. infolge der En- tentezufuhr eingeführt worden waren. Keine Frauen im englischen Oberljm Haag, 14. November. »Het Vaberland" meldet, daß da» enzlische Oberhau» da» vom Unterhaus angenommene Amendement, wonach Frauen da» Recht erhalten, im Oberhause zu sitzen, verworfen hat. Der Lordkanzler war gegen die Annahme de» Amendement », da die Regierung da» Oberhaus neu bilden wolle. Die gemeinsame Zettung in Paris . Versailles , IS. November. Da» von den fogkakisitschen ZeHmgen Humiairitt, Bataille, Populawe, L'Heure, Journal du Peuple, La Franc« Lchre» Vtritö und den demokratischen Blättem Bon Soir. Der Stier von Ollvera. Aufführung in der GtaatSoper. AI » Max von Schilling» auf den verrosteten Posten de» Generaldilettanten Hülsen-Haeseler berufen wurde, verband sich die feste Zuversicht damit, daß er in kürzester Zeit die Berliner StaatSoper wieder zu ihrer geschichtlichen Bedeutung empor.' führen würde. Behutsamer Reformismus wirkt bei kulturellen Taten eher verderblich als fördernd, wie bei jeder Aktion. Nein, so darf«» nicht weitergehen I Von Grund auf muß umgestaltet werden, ein ganz neuer Geist muß in da» verstaubte Opernhaus einziehen: der fortschrittlich«, umwälzende Geist Schilling», an den wir bi» jetzt noch glauben. Nur so kann die Berliner Oper wieder zum Brennpunkt der musikalischen Ereignisse werden. Im regen Leipzig ist d'Slbert» jüngste Oper.Revolutionshochzeit' bereit» vor einiger Zeit zur erfolgreichen Ur- aufführung gelangt, Berlin hinkt nach beinähe zweijähriger Be- denkzeit mit einer mißratenen Erstaufführung de».Stier» von Oliver a' nach. Mißraten: vor allen Dingen in der Hauptfigur Michael Bohnen », der die gesanglwuchtige Rolle de» General »(infolge der angekündigten Indisposition?) zum Melodram umwandelte und darstellerisch eher ein« nervöse Zeitkarikatur verkörperte al» die eiserne Willensbrutalität der sentimental verliebten Bestie. Verfehlt besetzt im Gegenspiel Barbara Kemp » al» Juana, die wohl Carmentemperament in den Boleroreißern besaß, der aber der lyrische Schwellgesang des puiccmischen d'AIbert gänzlich ermangelt.— Da nun da» Werk infolge der mißlichen Umstände von der Blendmaske der DtimmÄravouriftik entlarvt war, trat die Gedankeuarmfeligkeit in der Behandlung de» Orchester» in nackteste Erscheinung. Eine einzige Oper b'Albert» charakterisiert sein gesamte» uncharak- teristische» Schaffen; alle übrigen Opern sind nach demselben abgegriffenen(nicht stileigenen) Schema fabriziert. In.Tief- fand" z. B. wirkt da» streichergeschwellte Motiv mit dem abreißen- den Bläserakkord al» besonder« Kfangidee, im.Stier' dagegen in der Wiederholung der Mittel al» PereA-Motiv klingt«S nur noch al» abgenutzte Schablone. Die Rezitative der d'Albert- Opern, diese lästigen Rudimente nach der endgültigen Ueber- Windung durch Wagner, werden:mmer erfindungseinheitlicher und ku-lissenhafter. Wa» Stefan George Wer den Reim in der Dichtung sagte, da» bewahrheitet sich erst recht bei den Klang- psrkuugtt ittnfe iefendeif bei gflekfaq tt'Albert») Oeuvre, Pvy» gemeinsam herausgegebene Blatt heißt L« FeuilleCommune; eZ wird abend» und morgen» erscheine� Da die Buchdrucker in Paris streiken, haben sich die sozia- listischen und demokratischen Zeitungen zwecks Herausgabs eines gemeinsamen Nachrichtenblattes zusammengetan. Leopolü Emme! geslorbev. Au» Apolda wird mitgeteilt, daß Leopold Emme! am Donner»« tag in der Landesheilanstalt in Jena verstorben ist. Emmel, der ehemalige sozialdemokransche Reichstagsabgeordnete für Mül- hausen(Elsaß ), ist SO Jahre alt geworden. In der elsässischen Parteibewegung spielte er seit 1900 eine große Rolle. Er war Geschäftsführer der„Mülhauser Volkszeitung' und Vorsitzender de» dortigen Verein». Auch dem Gemeinderat von Mülhausen und dem elsaß -lothringischen Landtage gehörte er an. In den Reichstag wurde Emmel 1907 gewählt. In der Fraktion gehört« er zu den Gegnern der Kreditbewilligung, die mit Hoch und an- deren die offizielle FraktionSpolitik bekämpften, aber nicht die Eni- schlüßsähigkeit hatten, beim Austritt von Haas« und seinen Ge- sinnungSgenosscn au» der Fraktion, ihnen zu folgen. Er verblieb in der Fraktion und ist seitdem nur noch wenig öffentlich hervor- getreten. Da» ihm zur zweiten Heimat gewordene Mülhausen mußte er nach dem Einzug der Franzosen Ende 1918 verlassen, er siedelte nach Apolda über und übernahm dort die Redaktion der rechts« sozictistischen Apollder VvlkSzeitung. Doch eine Niederlage. In der preußischen Landesversammlung ist der Block alle» Bürgerlichen gegen die Sozialisten vollendet. Er tritt bei jeder Gelegenheit in Funktion und verabsolgt'den Rechtssozialisten eine Ohrfeige nach der anderen. In der gestrigen Sitzung der Landesversammlung wurde ein Antrag des Deutsch nationalen Kessel, der die Verlängerung der Arbeitszeit in der Landwirtschaft verlangt, trotzdem sich der LandwirtschaftSmini'ter Braun entschieden gegen seine Annahme wandte, mit 117 Stim, men der Bürgerlichen gegen 95 Stimmen der RechtSsozialiÜen und der Unabhängigen angenommen. Die Demokraten nehmen also auf ihre rechtssozialistischen Blockgenossen nicht mehr die geringst« Rücksicht und zeigen ihnen täglich, daß sie ihrer Hilfe jetzt mehr zu bedürfen glauben. Die RechtZsozialisten stecken dies« Ohrfeige ruhig ein, wie auch die Regierung gegenüber diesem Miß« trauenSbotum sich in Schweigen hüllt. Absicht und Wirkung. verlin, 18. November. Aus Anlaß zahlreicher neuerding» ergangener Anfragen haß der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volk». bi Idu n g an die Provinzialschulkollegien und.Regierungen, sol. genid? Verfügung erlassen: Nach de? einhelligen Auffassung der Preußischen Staat». regierung iist die Schuljugend, die zu staatSbürgeMchem Verständ« ni» erst herangebildet werden muß, bor unfruchtbarem Zwist, sind Erziehung und Unte nicht vor da-rau» sich ergebenden tisfgreijenveä Störungen zu bewahren. DaS gesamte Schulleben muß daher von politischen Streitigkeiten aller Art freigehalten werden. Dgrau» folgt: 1. Die Schule darf parteipolitischen Bestrebungen unter der. Schuljugend keinerlei Förderung gewähren. 2. Di« Lehrer müssen jede mittelbare oder unmittelbare Be« einflussung ihrer Schüler nach irgendeine? parteipolitischen R:chtung hin streng vermeiden. 8. Die Schüler haben sich innerhalb der Schule aller paliti'chett Streitigkeiten und jeder herausfordernden Betonung ihre» Partei standpunkte»(z. B. durch Tragen von Abzeichen) zu enthalten. Di« Provinzialschulkollegien und-Regierungen wolle» die Leiter und Leiterinnen der sämtlichen ihnen unterstellte» Lehranstalten hiernach mit Weisung versehen. Die Verfügung just in tent Augenblick, da Kinder nnö Jünglinge unter Führung von Lehrern vor den? Reichstag für Hindenburg demonstrieren. DaS Mißver« hältniS zwischen Absicht u-nd Wirkung bann nicht deutlicher gekennzeichnet werden. Ihr Arm reicht nicht sckhr weit, Herr Minister I, in der Musik: einmal angewendet, sind si« verbraucht und sollten nie mehr oder nur ganz selten wiederholt werden. Di« Regie griff im letzten Aft vollkouvmen daneben. Statt ebne» dömmerschwiAen, roterstickten Räume»(wie b» Leipzig ) inszenierte sie«in sonnenhelle» Boudoir. Gbenso war e» eia GeschmackÄrrium, die letzte S»ene mit der Zlapoleon-Spmchrolle. die Clewing näselte, wicht gloichfall» wie bei der Uraufführung in Leipzig fortzulassen. Der Oper war bei der unzulänglichen Darstellung großer Beifall versagt. Fritz- Fridolt» Windifch. Ein Konflikt d'AIbert» mit der StaatSoper. Da» Referat unsere» Musikkritiker» war bereit» gestern in unseren Händen und mußte wegen de» Ausfall» der gestrigen Abendnummer zurück- gestellt werden. Heute erfährt man von einem Künstlerstreit, der bereit» die Absetzung der Oper vom Spielplan zur Folge hat. D'Albert hafte während der Aufführung da» Opernhaus verlasse» mit der Erklärung, daß er als Komponist geflohen fei, da er eine solche„V« r u n st a l i u n g' seine» Weck» empfunden habe, daß er sie nicht mft seiner Person habe decken können. Di« also an-( gegriffene Intendanz schickt daraufhin der Press««ine Erklärung, daß Herr» d'AIbert» Wünsche auf den Proben soweit erfüllt worden seien, daß der Komponist schließlich seine volle Zufriedenheit m:»« sprach. Bedenken äußerte er nur noch gegen Herrn Bohne», der seine Roll« am Abend im Gprechtan durchführte. Die Inten. danz protestiert in Ueberemstimmung mit dem Gesamt- personal auf» Schärfst« gegen d'Albert » Vorgehen und erklärt, von weiteren Aufführungen de» Werke« abzusehen, nachdem der Autor öffentlich gegen die künstlerische Leistungsfähigkeit der StaatSoper Stellung genommen habe. Am Sonnabend wird statt.Stier von Olivera' die Oper.Carmen' gegeben. Auch da» Orchester e» klärt, auf«in Zusammenwirken mit d'Albert in der Wohltätigkeit». Veranstaltung am Sonntag mittag im Opernhause zu verzichten, Inzwischen scheint sich aber«in« gütliche Beilegung de» Kon- flikt» anzubahnen, der bei Künstlertemperamenten nicht ga? so wichtig genommen zu werden braucht. Wir haben unser Urteil! über da» mäßige Werk und sein« Aufführung gesagt. Der Kom- ponist wird den Weg zum Opernhaus schon wieder finden, und er hat bereit» eine Erklärung veröffentlicht, in der er den Ausdruck .Verunstaltung" bedauert und sämtlichen Beteiligten.für ihre hervorragenden Leistungen" wäu..stens dankt. Eine Beleidigung de» Opernhauses und seine» Intendanten habe ihm ferngefaze»