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Nr. 161.

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Ternsprecher: Rmt I, Mr. 1508. Telegramm- Adresse: " Bozialdemokrat Berlin".

Bentralorgan der sozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.

Die Börse und die Agrarier.

Mittwoch, den 14. Juli 1897.

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leidigung", Kränkung", über den fchroffen Ton" gegen eine Versammlung ganz friedlicher Kaufleute, die garnichts anderes thun wollten, als sich zu geschäftlichen Besprechungen zu­sammen zu finden" das möge man aus dem Bericht über die Abgeordnetenhaus Sigung vom 25. Juni ersehen; für Arbeiter ist er höchft ergöglich nachzulesen. Man kann ja- meinte ein Redner alles Ernstes wenn man gegen An­archisten vorgeht, auch die Sache nicht anders anfassen, wie es hier geschehen ist."

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Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3:

Tage im besten Falle eine ganz tnappe Majorität. Das ist bedauerlich. Hoffen wir aber, daß wenigstens überhaupt eine Mehrheit vorhanden sei. Von national liberaler Seite wird es angeblich als eine Beleidigung empfunden, wenn von den Freunden der Vorlage auf einen, wenn auch geringen Umfall" in ihrer Fraktion gerechnet wird. Das ist thöricht. Zweifellos fesselt der Fraktionszwang eine ganze Reihe von Anhängern einer Sondergesetzgebung gegen die Sozialdemokratie und nöthigt diese, gegen ihre Ueberzeugung zu stimmen. Wie tann es beleidigend sein, wenn man annimmt, diese Herren tönnten versuchen, sich von dieser Fessel im vorliegenden Falle freizumachen, um einem solchen sacrificium intellectus( Opfer des Intellekts) zu entgehen?.

daß das Gesetz schließlich zu stande kommen werde, noch das An diese Auslassung ist außer der Hoffnungsfreudigkeit, Bugeständniß bemerkenswerth, gerade hierbei" sei eine imposante Mehrheit recht wünschenswerth". Dann allerdings liegt viel­Momenten so überreichen Regierungsaktion darin, daß sich Gesez, angenommen mit wenigen Stimmen Mehrheit, knappen Majorität" begnügen will. Ein so wichtiges nur durchgebrückt durch die Hilfe der konservativen Landräthe und Junker, sowie einiger umgefallener Vertreter der Schlot­baronie wie soll es im Gegensatz zur Stimmung von vier Fünfteln der gesammten Bevölkerung- bestehen! vier Fünfteln der gesammten Bevölkerung

Die neue Ernte fängt an, nach dem Markt zu drängen, und will rasch in Geld umgesetzt sein; hat doch der Bauer bas baare Geld kaum je so nöthig gehabt wie gerade heute. Aber die öffentliche Preisnotirung in Berlin ist vollständig zerstört und verfallen und die Berliner Preise waren maß gebend für die Kaufs- und Verkaufsabschlüsse in der Provinz. Der Händler in der Provinz hat am Ende geschäftliche Ver- Ganz so stählern wie Herr v. Windheim war Herr bindungen genug, um genügende Fühlung mit den großen Brefeld übrigens nach geschehener That auch wieder nicht. Er Bentralmärkten zu behalten, auch ohne den Kurszettel der bedauerte, daß die Feenpalaft- Bereinigung fich wirklich sofort auf­Zeitungen. Wie soll jedoch der Bauer zu einem festen gelöst habe, polizeiliche Zwangsandrohungen feien in solchem Falle Anhalt für bie Preisbewegung seiner Waare ge nur übliches Formelwert, die ganze Angelegenheit hätte in der langen? Ist er nicht der Willkür des Händlers viel Schwebe bleiben können, bis eine rechtskräftige Entscheidung schrankenloser unterworfen wie vor dem Jukrafttreten des durch das Verwaltungsgericht erfolgt sei. Nunmehr seze er Börsengesetzes, das die Noth der Landwirthschaft zu mildern seine Hoffnungen darauf, daß die vom Oberpräsidenten leicht das allererstaunlichste Moment in dieser an erstaunlichen versprach? Achenbach neu eingeleiteten Verhandlungen zwischen Vertretern Niemand hat beim Erlaß des Börsengefeges die Folgen der Brandenburgischen Landwirthschaftskammer und den die Regierung mit einer besten Falls" zu erreichenden vorausgesehen, vor denen wir jetzt stehen. Das Gesetz unter Berliner Aeltesten der Kaufmannschaft zu einer Verständigung sagte den börsenmäßigen Terminhandel in Getreide und und damit zu einer vollen Wiederaufnahme des Börsenverkehrs Mühlenfabrikaten" und nahm in Aussicht, daß in den Vor- führen würden. ständen der Produktenbörsen die Landwirthschaft, die land- Am Sonnabend haben diese Verhandlungen im Branden­wirthschaftlichen Nebengewerbe und die Müllerei eine ent- burger Ständehaus stattgefunden. Sie sind vollständig gescheitert, sprechende Vertretung finden". Die Berliner Produkten- obwohl der Oberpräsident zum Schlusse nochmals von Hoffnungen börse löste sich bekanntlich daraufhin auf, Daß Herr v. d. Recke dies nicht sieht, daß er nur sein um als auf die Zukunft sprach. Die Börsenführer wissen sich offenbar in das Freie Vereinigung" im Feenpalaste ohne staatliche einer sehr starken Position, in der sie ruhig den Gang der Gesetz durchbringen will, ohne Rücksicht auf das Wie Aussicht und ohne aufgezwungene Bertretung der außen- Dinge abwarten können. Ihre Erklärungen liefen barauf allein beweist übergenng das tiefe politische Niveau der gegen stehenden Landwirthe" handelsrechtliche Lieferungsgeschäfte" zu hinaus, Ehre" und" Unabhängigkeit" verbiete es ihnen, sich wärtigen Regierung. treiben. Sie hatte damit zweifellos nur ihr Domizil gewechselt im Börsenvorstand fremde Elemente von außen her aufzwingen obige Auslaffung, daß die Konservativen noch keineswegs ihre Doch das nur nebenbei. In der Hauptsache zeigt uns. gegeben; sie hielt sich jedoch nach diesem kleinen Kostümwechsel treten und hier, in gemeinschaftlichem Wahlgang mit allen für ihre Hoffnungen haben, ob sie recht behalten werden? Wer und ihren Transaktionen lediglich eine andere rechtliche Form zu lassen; die Landwirthe hätten das Recht, der Börse beizu- obige Auslaffung, daß die Konservativen noch keineswegs ihre Hoffnungen aufgegeben haben. Db fie thatsächlichen Anhalt für gesetzlich unangreifbar, mußte freilich andererseits auf jede anderen Börsenmitgliedern, die landwirthschaftlichen Vertreter für ihre Hoffnungen haben, ob sie recht behalten werden? Wer amtliche Feststellung" und Verbreitung ihrer Preise als des Vorstandes zu wählen. Die Bündler bestanden darauf, weiß es? Die nationalliberale Seite fährt unterdeß weiter fort, ihre Börsenpreise" verzichten. Man erklärte in überquellender Be- daß die Landwirthe, bezw. die Brandenburgische Landwirth­scheidenheit, daß man gern von dieser Anerkennung vor der schaftskammer, für sich die Vertreter im Vorstand zu stellen Standhaftigkeit zu verkünden. So erzählt die Köln . Btg." großen Deffentlichkeit absehen und in stiller Selbstgenügsamkeit hätten; die Landwirthe sollen nicht als gewählte Mitglieder mit Genugthuung noch bezüglich der großindustriellen Kund­ur noch von Romptoir zu Romptoir verkehren werde. der Börse dem Vorstande angehören und bei der Preis- gebung, daß jene Meinungsäußerung mit der von Herrn Dieser Gegenschlag der Börse gegen die agrarische Gesetz festsetzung mitwirken, sondern als berufene und gefeßlich ver- von Stumm angekündigten Bewegung" absolut nichts zu gebung war natürlich für den Bund der Landwirthe äußerst ordnete Vertrauensmänner der Landwirthschaft." schaffen habe. Die Verhandlungen hätten nicht in der schmerzlich. Die Bündler saben sich so nicht nur um ihre Bweifellos ist die so geschaffene Situation für die Agrarier Vorstandssitzung, sondern nach Schluß derselben in freier, Vertretung im Vorstand, sondern auch um die alte, für sie eine ganz unhaltbare. Die ehemaligen Feenpalästler handeln zwangloser Besprechung stattgefunden. Ein Beschluß" der doch recht wichtige Berliner Notirung gebracht. Die Bauern jetzt wirklich in aller Stille nur Die Bauern jetzt wirklich in aller Stille nur noch von Komptoir zu nordwestlichen Gruppe liege deshalb überhaupt nicht vor. im Lande klagten sehr bald, daß sie dem kleinen Juden" um Komptoir; soll man für jeden ihrer Geschäftsabschlüsse den merkwürdige Folge gehabt. Im Zentrum erwacht ein Ja, die nationalliberale Standhaftigkeit" hat schon eine so wehrloser gegenüberſtänden, je weniger sie seinen Preis- Deklarationszwang einführen, um so eine Grundlage für die merkwürdige Folge gehabt. Im Zentrum erwacht ein angeboten sichere amtliche Preise entgegenhalten könnten; die eigent- amtliche Preisnotirung zu schaffen? Der Gedanke wird seit heimliches Lieben für die feindlichen Brüder. Wir haben schon lichen Größen und Großgrundbesitzer des Bundes hielten sich sogar geraumer Beit alles Ernstes in der agrarischen Presse erörtert. früher eine derartige Regung aus der Kölnischen Volksztg." vielfach für boykottirt, wenn sie Lieferungen abschließen wollten, Doch selbst wenn ihn die Gesetzgebung erfüllen sollte, für den verzeichnet. Jetzt schreibt dieses Blatt: auf jeden Fall litten sie auch ihrerseits schwer unter der Un- Verkauf der jetzigen Ernte nüßt das alles nichts mehr. Ein ficherheit der jeweiligen Preislage. Erst hoffte man auf baldige Theil des alten Produktenhandels in der Börse hat sich an Wiederumkehr der Börseaner; als diese ausblieb, tobte ein den Berliner Frühmarkt" der Müller, Bäcker, Brauer, Fuhr­wahrer Sturm los gegen die gesammten Produktenjuden", herren, Schiffer angegliedert. Flugs verlangt man eine Erklärung die Herr Brefeld von Rechtswegen am ersten Feenpalast- Tage dieses Frühmarktes zur Börse, um hier zu einer amtlichen Preis­in den grünen Wagen packen und zum Polizeigewahrsam ab- notirung zu gelangen. Oder vielmehr, da der Frühmarkt genau so fahren" lassen mußte. Sehr bald jedoch auch gegen die renitent sein dürfte, wie die Feenpalast- Vereinigung, so hat schwache" Regierung, besonders nachdem der preußische gestern( Montag) Mittag die Versammlung der Wahlkreis­Handelsminister immer und immer wieder zu einer Ber- und Bezirksvorsitzenden des Bundes der Landwirthe für die ständigung im guten rieth, so zuletzt noch gegen Ende Mai Provinz Brandenburg bereits einstimmig die umgehende im Herrenhause. Schon in der bekannten Denkschrift des Schließung der Berliner Frühbörse" gefordert. Man spricht Bundes an den Reichskanzler heißt es: Wir halten es grund- freilich von vollkommen entsprechendem Ersatz" für die Preis­sätzlich für einen mit der bisherigen Rechtsausübung im preußischen notirungen der vormaligen Produktenbörse, aber so sehr Land­Staate nicht zu vereinbarenden Borgang, daß man mit denjenigen, wirthschaftskammern, Genossenschaften und sonstige Juter­die ein rechtskräftig erlassenes Gesetz fortgelegt, absichtlich und essenten sich bemüht haben, einen Ersatz zu schaffen- er ist dessen offen sich rühmend, übertreten, gütlich zu verhandeln eben doch nicht da, während mit jeder weiteren Erntewoche sucht; daß man, statt durch rückhaltlose Anwendung das Feuer den Landwirthen immer heißer auf die Nägel der staatlichen Machtmittel vor allen Dingen die brennt.

staatliche Autorität gegenüber dem Gesezesübertreter wieder Wir reden von den Klaffenkämpfen zwischen den Eisen­herzustellen, jetzt im Wege der Anbietung von Kompromiffen bahn- und Elevatorentompagnien einerseits und den Farmern die freundwillige Beobachtung des Gesezes gewissermaßen er- andererseits in Amerika wie von einer uns wildfremden Er bitten will." Als trotzdem die kapitalsträftigen, selbstbewußten scheinung. Hier haben wir einen ähnlichen Machtkampf Händler ruhig ihr Spiel im Feenpalast weiterspielten, und zwischen der Börse und der Landwirthschaft, nur daß unsere als Minister Brefeld offenbar weiter Bedenken trug, mit so Agrarier durch ihren politischen Unverstand sich in der Arbeiter potenten Herren Händel zu beginnen, da ging das Bündler- klasse um alle Sympathie gebracht haben. organ entschlossen zum Kampfe gegen den Handelsminister Jüber :

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" Wenn die Nationalliberalen nunmehr, wie es den Anschein hat, endlich entschlossen sind, gegen weitere Verkümme rungen der staatsbürgerlichen Rechte sich aufaut= lehnen und auch sonst aus ihrer gehässigen Stellung gegenüber. dem Zentrum herausrücken, so kann allerdings ernsthaft die Frage entstehen, ob es nicht angezeigt ist, im Einzelfalle einem National liberalen gegen einen tonfervativen" Gewaltpolitiker zu eine nr Mandat zu verhelfen, anstatt die Parole auf Stimma enthaltung auszugeben. Wir haben gar keinen Zweifel, daß Windt horst, wenn er noch lebte, genau ebenso handeln würde. Heute liegen die Verhältnisse so, daß wenn die bureaukratisch- diktatorische Gewaltpolitit im Abgeordnetenhause oder im Reichstage die Oberhand gewänne, außer dem Vereins- und Versamm­lungsrecht noch weit mehr in Frage stände. Aber nur die allergrößten Kälber wählen ihre Megger felber Zunächst bleibt allerdings die weitere Entwickelung, vor allem der Wer bereit ist, Verlauf der Vereinsgefeßaktion abzuwarten...

das ganze Bersammlungs- und Vereinsrecht der Polizei auf Gnade und Ungnade auszuliefern, der ist auch noch zu Schlimmerem fäbig wenn die Zeit gekommen ist. Die Ronservativen haben nichts gelernt und nichts vergeffen, wenn die Nationalliberalen etwas lernen so wird es nicht ihr Schaden sein."

Wir meinen, diese Liebeserklärung der Köln . Volksztg." sei mindestens recht voreilig. Es müßte denn sein, daß auch die Köln . Bolksztg." die überaus seltsame und zweideutige Politit, welche augenblicklich die Nationalliberalen verfolgen, mitzumachen geneigt wäre.

Will sich das ultramontane Blatt wirklich durch die Wenn die biederen Bündler im Reichstag und Landtag jezige Haltung der Nationalliberalen so stark umnebeln lassen, bereit sind, die Arbeit im Kampfe gegen das industrielle Groß- daß es den wahren Charakter derselben nicht mehr zu erkennen Unsere Leser wissen, daß wir dem Herrn Handelsminister fapital durch polizeiliche Vereinigungsverbote auszuhungern, vermag? mit Bertrauen entgegen gekommen sind. Aber wir müssen gestehen, warum sollen wir von allen anderen Erwägungen ganz ab- Wir wollen die Haltung der Nationalliberalen zur lex daß Herr Brefeld dieses Vertrauen, soweit es seine& ähig gesehen- Thränen vergießen und uns entrüsten, wenn der Necke garnicht unterschäßen. Aber man hüte sich ebenso, feit und Festigkeit angeht, schon ziemlich schwer ent- Bündler einmal vom Börsenkapital gezwickt und gezwackt sie zu über schätzen! Man weiß doch, daß eine Summe Ist die Sprache, die Herr Brefeld geführt hat, eine solche, wird? Er hat ja die Polizei auf seiner Seite; mag er von besonderen Umständen und nicht eine prinzipielle Weber­wie man sie von einem preußischen Minister gegenüber dem Aufsehen, was die mit ihren stählernen Männern gegen die zeugung die Zurückweisung dieses Knebelgesetzes seitens der treten der Börseaner gegen bestehende Gefeße erwarten darf und Schlußscheine der Börse ausrichten kann. Nationalliberalen gezeitigt hat. als loyaler Staatsbürger erwarten mußte?!

täuscht hat.

Was für eine feltfame Auffassung offenbart Herr Brefeld von den Pflichten der Regierung?

Dieses Verhalten ist zugleich eine treffende, aber betrübende Illustration zu dem Worte unseres Kaisers, daß auch unsere Beit stählerner Männer bedarf."

Politische Nebersicht.

Berlin , 13. Juli. Bom Vereinsgesetz. Die konservative Presse fährt fort, die mannigfaltigen Betheuerungen der Und siehe da, der stählerne Mann fand sich mit einem unbekümmert um Male: der Berliner Polizeipräsident untersagte die Fortsetzung der Nationalliberalen, auf den Abfall einiger Stimmen dieser Börsen" versammlung, die der Genehmigung der Landesbehörde Partei bei der endgiltigen Abstimmung im Abgeordnetenbause bedürfe, jedoch nicht genehmigt sei; für den Fall der Zu- zu rechnen. So liest man jetzt in der Konservativen widerhandlung gegen diese Verfügung' drohe ich unmittelbaren Rorrespondenz": Zwang an".

Wie diese übliche, den Arbeitern längst durch Gewohnheit gleichgiltig gewordene polizeiliche Formel alle guten Staats­bürger in ungemessene flammende Entrüstung versette über Rücksichtslosigkeiten", polizeiliche Schroffheiten",

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Mehr noch, es sind in letzter Zeit mancherlei Aeußerungen aus nationalliberaler Feder gekommen, welche besagen, daß dies Herrenhausgeseh nicht annehmbar sei, weil es nur für Preußen gelte und die Reichseinheit bedrohe; ob Maßnahmen gegen die Sozialdemokratie durch die Reichsgesetzgebung wünschenswerth feien, daß stehe auf einem anderen Blatte.

Man hüte sich also vorläufig, die Nationalliberalen als eine Partei anzusehen, welche bereit sei, gegen die Verkümmerung der staatsbürgerlichen Rechte zu streiten. Dafür müßte dies selbe erst andere Proben ablegen als sie bisher gethan. Troßdem aber wäre es möglich gewefen, die Vorlage Der Bund der Landwirthe stellt sich immer mehr auf auch im Abgeordnetenhause mit einer gerade hierbei recht eigene Füße. Die Konservativen fürchten, daß er bald mehr wünschenswerthen imposanten Mehrheit durchzubringen, wenn

nicht die nationalliberale Partei den Fehler begangen hätte, sich gegen sie als neben ihnen zu marschiren gewillt sein werde. von vornherein in gewissem Sinne prinzipiell dagegen zu wenden.... Dies scheint auch das Ergebniß der in diesen Tagen statt. An stelle einer imposanten Mehrheit bietet sich jetzt für die Vor- gefundenen Zusammenkunft der Vertreter des Bundes der