Dr. Gelfferich: Darauf werbe ich später antworten. Es ist nung hatte, sonst hätte er wissen müssen, daß bie polnische Um 5% hr gieht sich der Ausschuß zurüd. bie Frage aufgeworfen worden, ob der Reichstag über die Frage eine Preußen und Deutschland Gesonders nahe berührende Nach etwa einstündiger Beratung verkündet der Vorsitzende Friedensschritte Wilsons ausreichend unter- Angelegenheit fei. Bei Wilson lag eine völlige Verständ- Abg. Gothein folgenden Beschluß: richtet worden ist. Von dieser Frage war zum erstenmal im nišlojigteit für unsere Lebensbedingungen Der Ausschuß hat den Antrag des Abg. Warmuth, den EinApril die Rede. Von Woche zu Woche, von Monat zu Monat bor, er erkannte das Bernichtungsprogramm der Entente nicht als spruch des Zeugen Dr. Helfferich gegen den Strafbeschluß vom wurde die Sache aber immer hinausgeschoben. Aus Amerika ein solches. Sonnabend zur Berlesung zu bringen, mit vier gegen zwei Stim famen ausweichende Erklärungen. Glauben Sie, daß die Mit- Vors. Gothein: Dr. Helfferich hat gesagt, Ameriba wäre auch men bei Stimmenthaltung des Abg. Dr. Cohn abgelehnt. teilung dieser Umstände Stimmung für eine Friedensvermittlung ohne den uneingeschräntten U- Boot- Krieg in Ich frage Erzellena Helfferich nunmehr, ob noch andere Wiljons gemacht hätte? Mein persönlicher Eindruck war, wir den Krieg mit Deutschland eingetreten. Gründe gegen die Beugnisverweigerung vorgebracht werden, als fteuern auch ohne U- Boot- Krieg in den Krieg mit Amerika hinein. Dr. Helfferich: Das hat ja Graf Bernstorff selbst befundet. in dem Einspruch enthalten find? Vors. Gothein: Es lag damals bereits ein fait accompli Graf Bernstorff: Ich habe natürlich gewußt, daß Wilson und Dr. Heifferich: Eine Zeugnisverteigerung gegenüber dem. bor , an dem der Reichstag nicht rütteln konnte, da der un- tie amerikanische Oeffentlichkeit uns nicht freundlich gesinnt Abg. Dr. Gohn kenne ich nicht. Ich bin bereit, Auskunft zu geben. eingeschränkte U- Boot- Krieg am 8. Januar beschlossen war. waren. Unter diesem Gefühl der Unfreundlichkeit hatte ich gerade Ich habe aber mit aller Deutichkeit zum Ausdruck gebracht, daß es in Washington zu leiden. Unsere Ansichten gehen nur insoweit sich hier für mich um eine grundsäbliche und endgültige Das unterdrüdte Telegramm. auseinander, wie wir uns gegenüber dieser Unfreundlichkeit ver- Stellungnahme handelt. Die Gründe, weshalb ich dem Abg. lichkeit gab, die Bereinigten Staaten aus dem Kriege herauszu nochmals. halten hätten, und da war ich der Ansicht, daß es nur eine Mög- Dr. Cohn nicht Rede und Antwort stehe, unterstreiche ich hiermit laffen, nämlich ihre Vermittlung anzunehmen. Hätten wir das getan, so hätte Wilson den Krieg gegen uns gar nicht eröffnen können, selbst wenn er gewollt hätte.
Neid minister Dr. David bestreitet, daß das lebte Tele gramm Bernstorffs in fener Sigung vorgelegen habe. Es sei damals nicht erklärt worden, daß der Krieg mit Amerika undermeidlich sei. Man hätte vielmehr nur an einen Abbruch der Beziehungen geglaubt. Dieses Telegramm Bernstorffs habe aber ausbrüdlich erklärt: Wenn jetzt ohne weiteres U- Bootfrieg begonnen wird, wird Präsident dies als Schlag ins Gesicht be trachten und Krieg mit Amerika ist unvermeidlich" Hätte biefes Telegramm vorgelegen, dann wäre die Situation ganz anders angesehen worden, dann hätte er selbst nicht in dieser Sihung erflärt, er hoffe, daß die schlimmsten Befürchtungen nicht eintreten werden. Dann hätte er auch im Juli 1917 nicht überrascht sein können, als dieses Telegramm Bernstorffs bekannt
wurde.
von Bethmann Hollweg : Ich habe auf die Mitteilung eines fo tüchtigen Botschafters wie des Grafen Bernstorff großes Gewicht gelegt. Die Bentralleitung ist aber nicht ohne weiteres immer in der Lage, den Vorschlägen ihrer Botschafter au folgen, weil sie selbst die Gesamtlage beffer überblickt.
Dr. Sinsheimer: Mußte der uneingeschränkte U- Bootkrieg als einziges Mittel eingesetzt werden, um Deutschland vor ber Niederlage zu bewahren, oder gab es noch eine Möglichkeit, andere Wege zu gehen?
Jch dente einmal an den Vermittlungsverfuch der neutralen Macht und sodann an eine bestimmte Erklärung zur belgischen Frage. Aus den Aften ergibt sich, daß damals im Januar 1917 einer unserer Militärattachés bei einer großen Macht folgendes berichtet hat:
„ Es liegt auf der Hand, daß wir auch heute schon die Friebenssache fürdern tönnten, wäre es möglich, die Friedenspartei in England davon zu überzeugen, daß der schwere opferkostende Kampf um das Kriegsziel Belgien unnötig ist. Wir kommen um bie belgische Frage nicht herum. Ich verstehe alle Gründe sehr wohl, die gegen eine Lösung der belgischen Frage in einem den Frieden fördernden Sinn im gegenwärtigen Zeitpunkt fprechen. Darüber muß man sich aber vollkommen flar fein, daß die Be. fibergreifung von Belgien oder auch nur von einem kleinen Stüd Belgiens weder heute, noch jemals zu erreichen ist. Wer Belgien bebalten will, muß der Welt den Frieden diktieren tönnen. Darüber ist ein Paktieren mit der Welt von heute nicht möglich."
Sachverst. Prof. Bonn : Die Senatsbotschaft wird ganz misverstanden. Auch sie hatte nur den Zwed, einen Drud auf
die Entente auszuüben.
Die amerikanische Deffentlichkeit war damals deutschfreundlich geworden,
wegen der verteuerten Lebenshaltung.
bon Bethmann Hollweg: Die Aussage des Grafen Bern. storff ist von ausschlaggebender Bedeutung Er meinte, daß Amevifo vom Eintritt in den Krieg gegen Deutsch and nur hätte abg halten werden können dadurch, daß wir Aane. rifas Friedensvermittlung annehmen. Das wird stimmen. Wenn wir aber Wilson als Sachivalter annahmen, mußten wir jede Be dingung annehmen, the er uns auferlegte. Wir wären völlig in feiner Hand gewesen, denn eine Ablehnung hätte bedeutet: Gr. neuerung des Krieges mit der Entente und mit Amerika . Wir hatten den Präsidenten am 30. Jamuar telegraphiert, daß wir den U- Bootkrieg sofort einstellen würden, wenn Präsident Wilson uns brauchbare Sicherungen an die Har geben würde für einen annehmbaren Frieden Ware Wilson in f nem Herzen und mit feinem politischen Wollen bereit gewesen, der Welt unter höheren Gesichtspunkten einen Fricben wiederzugeben, was hinderte ihn daran, unser Telegramm vom 30. Ja muar wenigstens au beantworten? Nun fagen Prof. Bonn und Graf Bernstorff, wir hätten Wilson fofort erklären fol. len, daß die U- Boote zurückzurufen wären, und daß man es uns nicht übel nehmen dürfe, wenn gleichwohl ein Unglüd passiere. Was ist aber der fachliche Unterschieb dieses Vorschlages gegenüber unserem Verhalten? Hätte Wilson auf unser Telegramm vom 30. Januar fofort geantwortet, der rüdsichtslose U- Bootfriee hätte bielleicht givei oder brei Tage gedauert. Aber Wilson bat unfer Telegramm vom 30. Januar fo mißachtet, baß er überhaupt keine Antwort darauf gegeben hat.
Die weitere Verhandlung wird nunmehr auf nadymittags % 45 Uhr vertagt.
Bei Wiederaufnahme der Verhandlungen äußerte fich der Sachverständige Gesandter v. Romberg zu einer Bemerkung Die Kernfrage ist und bleibt, worüber ich schon mit Gyzellenz Dr. Sinsheimers, ob nicht die deutsche Regierung durch Bekannt Die Kernfrage ist und bleibt, worüber ich schon mit Gyzellenz Helfferich privat gesprochen habe, warum das letzte Mittel des gabe unfever Friedensziele dahin hätte wirken fönnen, daß Helfferich privat gesprochen habe, warum das letzte Mittel des unsere Gegner Friedensbereiter würden und der U.Bootkrieges eingefekt und warum nicht durch eine Ginfluß der Friedensfreunde im feindlichen Auslande gestärkt worden wäre. Nach Ansicht und den Erfahrungen des Sachber Ständigen wäre ein derartiger Eindruck weder auf der einen noch auf der anderen Seite zu erwarten gewesen, mit der Bekannt gabe der Friedensziele wäre, wie mit dem Friedensangebot, nur der Eindruck der Schwäche gemacht worden.
eine letzte Friedenstarte ausgespielt wurde. Nur dadurch hätten wir bei den Gegnern den Willen zur Verhandlung schaffen tön
nen, auf den allein es anlam.
Entente i st
Wirtschaftliche Fragen.
Selfferich abermals zu 300 M. Geldstrafe verurteilt.
Vors. Abg. Gothein: Der Ausschuß ist der Meinung, daß irgendwelche Gründe zur Verweigerung des Zeugnisses gegenüber Fragen eines einzelnen Mitgliedes nicht vorliegen, und daß d.3= halb die Verweigerung folder Antworten eine Zeugnisveriveigerung darstellt.
Der Ausschuß hat infolgebeffen beschlossen, den Staatssekre tär a. D. Dr. Helfferich wieder in die höchst zulässige Strafe von 300 Mark zu nehmen.
Das Stimmenterhältnis bei dieser Abstimmung war wiederum vier gegen givei bei Stimmenthaltung des Abg. Dr. Cohn. ( Dr. Helfferich bittet ums Wort.) Gine Auseinandersetzung darüber gibt es nicht. Sie haben das Einspruchsrecht. Geldstrafe wegen Beugnisverweigerung ist nach meiner Meinung Dr. Helfferich: Eine zweimalige Verurteilung zur höchsten nicht zulässig.
Vors. Abg. Gothein: Wir können uns darüber nicht in eine Diskussion einlassen. Dr. Helfferich: Ich erhebe Einspruch.
Fortsetzung der Vernehmung.
Abg. Dr. Sinsheimer: Nach der Denkschrift bcs Admiral stabes sollte der U- Bootfrieg England ja in fechs Monaten zum Frieden geneigt machen. War das richtig, dann fonnte man vielleicht dem Bruch mit Amerita feine besondere Bedeutung mehr zulegen. Hielten Sie die Auffassung des Admiralstabes über eine zeitlich Fixierung überhaupt für möglich? Dr. Helfferich: Es handelt sich um eine Dentschrift des Admiralstabes, mit der ich nicht identifiziert werden kann. Wenn ich die Sicherheit gehabt hätte, daß England bis zum 1. August niebergerungen fein würde, bann wäre ich in ein bist gewesen, wenn ich nicht mit allen Mitteln für den U- Bootkrieg einget elen wäre. Ich hatte die schwache Hoffnung, daß dies gelingen fönnte, aber die Sicherheit hatte ich nicht.
Abg. Dr. Singheimer: Die Denkschrift lag dem Reichstage vor und hat da vielleicht ausschlaggebend getvirkt.
Dr. Helfferich: Für mich war sie nicht ausschlaggebend. Abg. Dr. Sinsheimer: Diese Dentdrift stützt sich auf Unter lagen, an denen außer Dr. Bevh keine wissenschaftlich: Größe mitgearbeitet hat, womit nicht gesagt sein soll, daß Dr. Levy eine wissenschaftliche Größe ist( beiterkeit). Genügt bise Methode für die Aufstellung einer so wichtigen Denkschrift?
Dr. Helfferich: Ich habe innerdienfi meine Einwendungen vorgebracht und sehe teine Veranlassung, über die Art und Weise, wie ich in diesem Bunit meine Pflicht getan habe, mich hier aus
einanderzusehen.
Wbg. Dr. Singheimer: Sie haben gegen die Denkschrift polevon Bethmann Hollweg : Auf die Angelegenheit der neutralen Macht tann erst eingegangen werden, wenn die Verhandlun misiert und gegen die Gutachter erhebliche Einwendungen vor gebracht. gea darüber zum Abschluß gekommen fno. Jen übrigen habe ich Borfigender Gothein: Wir kommen jetzt zu ben wirt. Dr. Helfferich: Das ist richtig. Ich habe in einem ausführ meine Stellungnahme vom 9. Januar zum H.Bootfrieg dadurch begründet, indem ich gesagt habe: nach der Antwort der schaftlichen Fragen. In einem sehr umfangreichen Schreislichen Gutachten an den Reichskanzler meine Meinwig über die Jah werde mich aber nicht dazu vere eine Verhandlungsbereitschaft ben ist mir mitgeteilt worden, daß in den ersten Tagen von 1917 Denkschrift ausgesprochen. ausgeschlossen. Nun fragt Dr. Finzheimer, warum ich im Reichsamt des Innern von einem höheren Beamten eine Dent- stehen, vor diesem Gremium, vor das die Frage nicht gehört, mich durch eine Erklärung über Belgien diese Verhandlungsbereitschrift in Verbindung mit der Denkschrift des Admiralstabes aus in eine wissenschaftliche Kritit dieser Denkschrift einzulassen. Vorsitzender Abg. Gothein: Nicht ein einziger Vertreter der fchaft nicht geschaffen habe, und damit wird das Problem ange gearbeitet worden sei. deutschen Seeschiffahrt ist gefragt worden. schnitten, ob es von Anfang an nicht richtiger gewesen wäre, die ganz bestimmte Erklärung einer Wiederherstellung Belgiens abzugeben. Eine solche Erklärung in dem Augenblid, wo die Entente uns Friedensbedingungen stellte, die eine Zertrümmerung Deutschlands bedeuteten, wäre politisch unflug gewesen. Später ist ein Augenblid gekommen, wo ich im Begriffe war, eine solche Erklärung öffentlich abzugeben, weil ich diesen Augen. blid psychologisch für richtiger hielt. Aber darüber werde ich mich
fet.
Dr. Helfferich: Daß eine Denkschrift ausgearbeitet worden sei, Dr. Helfferich: Auch darüber ist gesprochen worden. ist mir nicht bekannt, wenn ich auch die amerikanische Presse hins Abg. Dr. Singheimer: Ist es richtig, daß die Denkschrift erit fichtlich der Getreideverschidung genau habe verfolgen lassen. An gesichts der schlechten Erntelage bon 1916 stand bei mir und auch am 6. Januar zu Ihrer Kenntnis tam, daß Sie dann in der Nacht beim Herrn Vorsitzenden der Eindruck fest, daß eine schwere bom 8. aum 9. Januar sie durchgearbeitet haben und daß Sie Gefährdung der Ernährung Englands borhanden dann das Telegramm an den Reichskanzler Lichteten? Dr. Helfferich: Die Denkschrift ist mir in der Tat erst am Abg. Dr. Cohn richtet eine Frage an Dr. Helfferich. Wenn 6. Januar zugestellt worden. Abg. Dr. Sinzheimer: Nun sind aber all die Hoffnunger nicht noch Reis eingeführt? Vors. Gothein( einfallend): Ich hatte ebenfalls die sind. England war nicht zum Frieden geneigt. Absicht, diese Frage bezüglich des Reis zu stellen. Daneben tommt auch noch die Einfuhr von Gefrier- und Büchsenfleisch für die Versorgung Englands in Frage.
später äußern. Im Dezember 1916 oder Januar 1917 war dieser auch die Getreideeinfuhr Englands zurüdging, so wurde boeingetreten, die auf den U- Bootkrieg zum 1. August gesetzt worden
Augenblick dafür nicht geeignet.
Abg. Dr. Singheimer: Die Erklärung, wir würden Bel glen nicht annettieren, genügte nicht; darunter fonnte bas Ausland verstehen, daß wir Teile von Belgien , z. B. Lüttich, annettieren wollten. Außerdem war ja wiederholt offiziös erlärt worden, baß wir Garantien haben müßten, daß wir Belgien politisch, wirtschaftlich und militärisch in die Hand bekommen müßten. Unter diesen Umständen konnte unsere Erklärung nach Washington feine befreiende Wirkung haben.
Selfferich setzt seine Frechheiten fort.
Dr. Helfferich; Sie gwingen mich, auf Fragen zurüd zukommen, die ich ausscheiden will. Der U- Bootfrieg hätte gewirkt, wenn er nicht von innen heraus paralysiert worden wäre.
Abg. Dr. Sinzheimer: Nach der Denkschrift des Admiralstabes sollte England schon nach fünf Monaten, also am 1. Juli, nieder Dr. Selfferich: Ich werde dem Vorsitzenden auf diese Frage gerungen fein, die Reichstagsentschließung aber datiert vom 10. Juli! antworten.( beiterkeit.) Dr. Cohn: Aber das geht doch nicht! elgien politisch, wirtschaftlich und militärisch in der Hand be funbgebung zu unterlassen, jonit bleibt mir nichts anderes übrig, Borf. Gothein: Ich möchte bringend bitten, jegliche Beifalls. als das Lokal zu räumen.
hailen müßten.
Diefer Satz ftammt von Dr. Spahn
Voltes?
Dr. Helffericht: Wir wollen über Tage nicht streiten. Die ganz bestimmte Symptome einer Friedensgeneigtheit bei den Fein. Wirkung des U- Bootkrieges war so start, daß nach einigen Monaten den vorhanden waren. Diese Friedensgeneigteit ist aber zerstört Dr. Cohn: Ich wende mich an den Ausschuß und bitte ihn, worden durch Dinge, über die ich jetzt noch nicht sprechen will. und nur aus taktischen Gründen habe ich es für aweckmäßiger Kenntnis zu nehmen von der Aeußerung, die soeben Dr. Selfie, der Einschränkung der Zufuhr von Lebensmitteln England weit gehalten, nicht ausdrücklich zu widersprechen. Nun sagt Dr. rich getan hat. Ich habe eine Frage gestellt, deren Eachlichkeit Singheimer, daß, wenn wir damals für die volle Unabhängig. foeben dadurch bestätigt worden ist, daß der Vorsitzende sie auf- über den 1. Juli hinaus durchgehalten hat und seine Gunährung beit Belgiens eingetreten wären, wir bei der Entente vielleicht genommen hat. Darauf hat der Zeuge erklärt, er werde dem wesentlich günstiger gewesen ist, als die Ernährung des deutschen die Verhandlungsbereitschaft erzeugt hätten. Das ist Dr. Borfizenden antworten. Der Ausschuß muß zu dieser Antwort Dr. Helferich: Es ist eine falsche Annahme, daß England Sinaheimer3 meine Ueberzeugung, Ueber Stellung nehmen. Vors. Gothein: Ich habe bereits neulich festgestellt, daß nach nicht ganz erheblich durch den U- Boo frieg für seine Ernährung zeugung war anders. Dr. Helfferich: Auch dem kann ich mich nur anschließen. der Geschäftsordnung und nach den gesetzlichen Vorschriften der gelitten hätte. Die militärisch- politische Wirkung reifte heran, als Uebrigens hat damals der ganze Reichstag, mit Ausnahme der Verfassung jedes Mitglied dieses Ausschusses berechtigt ist, sie von Deutschland aus zerstört wurde. Vorsitzender Gothein: Das letztere hatte nichts mit der Unabhängigen, eine Erklärung auf volle Wiederherstel- Fragen zu stellen und daß diese Fragen von dem Zeugen, der bei Eintritt in die Verhandlungen den Eid abgelegt hat, daß er Fragestellung zu tun. Wir stellen diese Angelegenheit zurüd. Jung Belgiens abgelehnt. Abg. Dr. Sinzheimer verlas einige Stoffen aus einem die reine Wahrheit sagen, nichts verschweigen und nichts hinzuWenn Wilhelm sich einmischt. feben wolle, obgleich ihm bekannt war, wie dieser Ausschuß zu- Briefe Bethmanns über die politischen Konsequenzen Abg. Dr. Sinzheimer: Am 12. Dezember war das Friedens. fammengesetzt ist, beantwortet werden müssen. Dr. Helfferich: Ich bin bereit, bezügi ch der Einfuhr von die derfelbe aus der Tatsache zog, daß die Enttäuschung am angebot abgegangen, am folgenden Tage trat ber Saifer in Reis usw. die reine Wahrheit auszusagen. Eine Beugnisvervei 1. Juli allgemein gewesen sei. Darin heißt es, daß bei aller Zu Mülhausen für den Siegfrieben ein. Durch eine Indiskretion gerung liegt nicht bor. Ich habe heute früh eine Erklärung ab versicht Vorsicht geboten fei, daß sich die statistischen Berechnungen wurde diese Nebe durch W. Z. B. ins Ausland verbreitet, und auf gegeben, wie die Verhandlungen weiter zu führen seien. Ich er als unzuverlässig erwiesen hätten und daß die Aussicht eines bie Wirkung dieser Nebe im Ausland ist zweifellos die Able- fläre mich nochmals bereit, die jachliche Frage zu beantworten. Diftatfriedens uns rerseits in weite gerne gerüdt sei, Bethmann nung unseres Angebotes mit zurückzuführen. Zunächst Dr. Sinsheimer: Sie haben durch den Ton Ihrer Worte er fommt in dem Briese zum Schluß, daß es überhaupt unmöglich waren die Berichte aus neutralen Ländern absolut günftig. Blög, benmen laffen, daß Sie mit dem Vorsitzenden Auskunft geben fei, bis zu irgend einem bestimmten Zeitpunkt durch den U- Bootlich schlug die Stimmung um, weil, wie es an einer Stelle in wollen und nicht einem bestimmten Mitgliede des Auschusses. frieg Meister unferer Feinde zu werden. Der uneingeschränkte den Arten heißt, die Rede des Kaisers geradezu verheerend ge- Für uns ist nur die Verfassung ausschlaggebend und nicht die U- Bootkrieg sollte doch durch militärischen Drud England zum Frieden atvingen. Auffaffum des Zeugen.
wirkt hatte.
Dr. Helfferich: Ich habe in meiner Erflärung den Weg ge= Prof. Bonn : Bei der Beurteilung der Haltung des Präfidenten Wilson ist es wichtig festzustellen, daß er es ur zeigt, wie die Verhandlungen weitergehen können, ohne daß der fprünglich abgelehnt hat, an den Friedensverhandlungen felber Ausschuß und ich in eine Situation fommen, die die Fortführung teilzunehmen, und daß ihm nur die Mitwirkung beim Zustande der Verhandlungen unmöglich machen. Vors. Gothein: Ich habe erklärt, daß der Ausschuß sich mit tommen des Völkerbundes vorschroebe. Dieser war aller dings abhängig von dem Inhalt der Friedensbedingungen. Auch dieser Erklärung befassen wird. Eine Möglichkeit dazu lag bisher auf die polnische Frage sollte sein Wort gelten, wonad nicht vor. Ich kann nicht zugeben, daß Sie vorschreiben wollen, tem Machthaber ein Recht habe, einen Bevölkerungs: welche Wege der Ausschuß zu gehen hat. Wir können uns nur teil wie eine Ware an einen andern Machthaber nach der Verfassung und nach der Geschäftsordnung richten. Das abzugeben. Das Entscheidende bei den Friedensbedingungen nach ist Antwort zu geben auf jede Frage, die von einem einzelwar, daß Wilson ausdrücklich erklärte, er wolle teinen Genen Mitgliede gestellt wird. waltfrieden, sondern einen Frieden ohne Sieg Abg. Warmuth: Ich halte es für notwendig, daß jeßt die ErDr. Helfferich: Was die polnische Frage anlangt, so trifft flärung Dr. Helfferichs berlesen wird. es unzweifelhaft zu, was Graf Bernstorff gejagt hat, daß Wilson bon hen Berhältniffen im Often Deutschlands ar teine Ah
Vors. Gothein: Der Ausschuß wird sich aur Beschlußfaffung zurückziehen.
Dr. Helfferich: Wir hatten mit England feinen Streit, son dern einen Strieg auszufechten, deshalb fommt es nicht auf das Wort, sondern auf die militärisch- politische Wirkung an, wens man bom 3um- Frieden- Zwingen spricht.
Abg. Sinzheimer: Sie haben damals eine lange Rede ge halben von einer Weltenwende durch den U- Bootkrieg. Eine solch war doch nicht zu ertvarten, wenn wir zu einem Verständigungs. frieden fämen? Dr. Helfferich: Auch ein Verständigungsfrieden nach diesem Kriege gegen eine Koalition wäre eine Weltenwende gewefen. Abg. Dr. Sinzheimer: Neichten nicht politische Mittel dazn v. Bethmann Hollweg : Hier wird gesagt: Man wollte Enge land durch den U- Bootkrieg zum Frieden zwingen. Wer ist ber
aus?