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Partei bleiben kann und wird."

feines Standpunktes noch länger Mitglied der nationalliberalen| treten. Diese Verständigung zwischen der Landwirthschaft und Das bedeutet, wie schon der Schluß des offiziösen Koms Juduſtrie muß aber ungesäumt in die Wege geleitet werden, muniques beweist, blos eine Vertagung der Krisis. Werden Herr Schoof hat allerdings stets starke Neigungen für die damit bereits bei den nächsten Reichstag 3: doch die Schwierigkeiten für das Kabinet mit jedem Tage fonservative Seite bekundet, er hat einen nationalliberalen wahlen beide Erwerbsgruppen gemeinsam größer. hannoverschen Reichstags- Wahlkreis in agrarische Hände gevorgehen können. Dann werden und müssen die Ver- Mit dem gestrigen Tage hat in den deutschen Ge­spielt. Doch hat Herr Schoof am 28. Mai in nament- treter des Schutzes der nationalen Arbeit als Sieger aus dem meinden Böhmens die Einstellung der Besorgung jener Licher Abstimmung mit der nationalliberalen Wahlkampfe hervorgehen." Agenden des übertragenen Wirkungskreises begonnen, zu Frattion gegen den freitonservativen An­Mit einer schnöden Ausplünderung der arbeitenden Klassen welchen die Gemeinden nicht durch ein Reichs- oder Landes­trag gestimmt, mit welchem die Herrenhausbeschlüsse fast zu gunsten des Junkerthums soll also der Gamp'sche Feldzug gesetz verpflichtet sind. Die Einstellung der Agenden betrifft beginnen. Das soll das Präludium sein zum eigentlichen folgende Gegenstände: 1. Die Einhebung der direkten Steuern; Herr Schoof ist umgefallen. Die Nat. 8tg." meint, er Werte des Schutzes der nationalen Arbeit". Wie mag 2. die Zustellung der politischen Erledigungen; 3. die Aus­werde jedenfalls die Konsequenz ziehen und aus der national- bieser Schuß der nationalen Arbeit" erft fertigung und Buſtellung von Vorladungen für Stellungs­liberalen Fraktion austreten. Nationalliberale Blätter meinten selbst aussehen, wenn die Ungeheuerlichkeit des Getreide- pflichtige zum Stellungstage; 4. die Einberufung der Reſerve noch fürzlich, es fei ausgeschlossen, daß irgend ein Mitglied Normalpreises nur erst die Vorbereitung dazu bildet!- und Erfahreserve des Heeres; 5. die Evidenzhaltung des

identisch sind.

ihrer Fraktion im Abgeordnetenhause seiner früheren Ab­stimmung untreu werden würde, und daß derjenige, der es thäte, ein Ehrloser" heißen müsse. Was sagen diese Blätter uun?

Gang

Der erste Umfall ist da. Wir haben mit diesem der Dinge gerechnet. Wird der erste Unfall der legte sein?-

reichischen Verhältniffen. Das Leipziger Tageblatt " meldet, daß 816 öffentliche Professoren der deutschen Universitäten eine Kundgebung im Interesse der im Nationalitätenkampfe stehenden Deutschen exlassen haben.-

diese Antwort

Wohnortes der dauernd Beurlaubten, der Mannschaft der Reserve Profefforen und Arbeiterbewegung. Gegen die beiden und der nichtaktiven Landwehr, sowie der nichtaktiven Ersatz­Kieler Universitätslehrer, Professor Baumgarten und Profeffor reservisten; 6. die Einhebung und Abfuhr der Militärtaren, Lehmann Hohenberg, war ein Disziplinarverfahren Geils einen Aufruf zu gunsten der Streifenden unterzeichnet hatten. 7. die Amtshandlungen in Gewerbeangelegenheiten in allen eingeleitet worden, weil sie während des Hamburger Hafenarbeiter sowie die Einmahnung und Evidenzhaltung der Zahlungsfäumigen; Sie waren verantwortlich darüber vernommen worden, wie sie es mit Fällen, wo teine geseglichen Bestimmungen die Mitwirkung der ihren Pflichten als Staatsbeamte vereinbaren könnten, in ein Gemeinde in Anspruch nehmen. Von den größeren deutschen Die grundsatzlofe kurzfichtige Beutepolitik unserer feitiger Weife eine fozialdemokratische Attion Gemeinden Böhmens hat nur die Stadt Reichenberg die Ein­Agravier zeigen wieder einmal die Beschlüsse, die der stän-& unterstüßen. Ihre Antwort lautete dahin, daß dem stellung der obigen Agenden nicht beschlossen, weil sie ein dige Ausschuß des deutschen Landwirthschaftsrathes soeben in Minister über den Vorfall nicht richtig berichtet worden sei; es eigenes Statut besitzt und durch dasselbe, also durch ein Eisenach gefaßt hat. Die 3nder industrie liegt troi bez babe sich gar nicht um eine fozialdemokratische Attion gehandelt. des neuen Zuckersteuergesetzes daruieder. Da nach den letzten Grunmehr ist von dem Minister an die beiden Professoren der Be Landesgesetz, zur Besorgung gerade dieser Agenden ausdrücklich fcheid ergangen, daß er von der Erklärung, es babe nicht in verpflichtet ist. fahrungen der Export weniger ausdehnungsfähig erscheint, wie ihrer bficht gelegen, eine sozialdemokratische Aktion ein. An Sympathiekundgebungen aus dem Reiche fehlt es der heimische Konsum, so soll das Reich die Zucker- feitig zu unterstützen, Kenntniß nehme und daß damit der Anlaß nicht. Ein großer Theil der bürgerlichen Presse befaßt sich verbrauchssteuer herabsezen; den etwaigen u disziplinarischem Einschreiten fortfalle. in sehr sympathischer Weise für die Deutschen mit den öfter­Ausfall an Reichseinnahmen müßte müßte natürlich der Wenn diese Mittheilung richtig ist, so ist das Verhalten des Konsum irgend eines anderen steuerfähigen Lebensmittels Kultusministers höchst absonderlich. Sozialdemokraten sind die beiden tragen. Umgekehrt wiederum beim Branntwein; hier Professoren nicht, das ist notorisch. Aber sie haben den Ausstand der Hafenarbeiter unterstützt und zwar zweifelsohne in einseitiger ſteht der Trinkverbrauch infolge der besseren Lebenshaltung Weise". Ob dieser lusitand als eine fozialdemokratische Aktion" weiter Bevölkerungsschichten nahezu ſtill, dagegen bieten sich anzusehen ist oder nicht, kann hier gleichgiltig sein. Der Minifter Die Frage des Friedensschlussc& tam am Donnerstag im für den denaturirten Spiritus immer neue gewerbliche Wer hat ihn jedenfalls so angesehen. Also thatsächlich ist die volle italienischen Senat zur Sprache. Der Minister des Neußern wendungsarten. Schleunigst verlangt der agrarische Ausschuß Schuld" der beiden Professoren erwiesen. erklärte, daß die vermittelnde Thätigkeit der Mächte bei der ,, eine kleine Erhöhung der Steuer auf Trinkbraunts Und doch hat man das Disziplinarverfahren eingestellt. Warum? Pforte auf Schwierigkeiten gestoßen fei, die namentlich die wein", um mit dem Mehrertrag den Spiritus für technische wir können nicht annehmen, es sei aus der besseren Erkenntniß ge- Grenzberichtigung beträfen. Allein die Mächte ftimmten Zwecke künstlich zu fubventioniren; natürlich wird schehen, daß es den Staatsbeamten nicht verwehrt sein darf, für darin überein, die Friedensbedingungen aufrecht zu erhalten, die sie denn auch der Einzelstaat sein möglichstes thun müssen, er soll streifende Arbeiter einzutreten, und daß es vielmehr eine Schande felbst aufgestellt haben. Man erwarte jegt die Antwort der Pforte. den Spiritus billiger transportiren. Das alles ist aus Sinne auszuüben. Ginen solchen Grab sozialpolitischer Weitherzig den Abschluß der Verhandlungen erleichtern werde und begt wäre, gegen diefelben einen Gewissenszwang im entgegengefeßten Der Minister spricht den Wunsch aus, daß Intereffentenkreisen in letzter Zeit oft genug gefordert worden. feit kann man dem Herrn v. Bosse natürlich ganz und gar nicht das Vertrauen, daß die fefte Haltung und die Einigkeit der Neu ist aber, daß ein stillgehegter agrarischer Wunsch nunmehr zutrauen. Mächte eine baldige Lösung der jehigen Zustände herbeiführen offen von einer halboffiziellen Landwirthschafts- Vertretung aus werden, deren längeres Andauern mit Gefahr verbunden sei. Die gesprochen wird: daß nämlich der etwaige Ausfall des Reiches italienischen Schiffe und Truppen, welche die Stegierung in Würdigung zu decken sei durch eine Steigerung des Petroleum der Uebereinstimmung der Mächte nach Kreta entfandt hat, zolles, die den Armen zwar ihr Licht vertheuern würde, würden folange dort bleiben, bis die Mächte beschließen werden, die Besehung aufzuheben. Es herrschte volle Uebereinstimmung für die Schnapsbrenner aber den Vortheil hätte, daß ihr Offenbar getraut man sich vorläufig noch nicht recht, indas fatheder zwischen den Mächten über die zur Herstellung der Autonomie von Spiritus- Glühlicht eine größere Konkurrenzfähigkeit und Ver- fozialistische Wespenneft hineinzugreifen. Das könnte zu unabsehbaren Kreta zu ergreifenden Maßregeln. Die Verzögerung derfelben hänge breitung erlangen könnte. Man sieht, die Taschen der Aermsten Schwierigkeiten führen. Man begnügt sich, ein Disziplinar- Verfahren mit dem langsamen Fortschreiten der Friedensverhandlungen zu und die Kaffen des Reiches sollen wieder einmal gründlich zu einzuleiten und dann läßt man" Gnade" walten. Auch so fammen; sobald aber die letzteren zum Abschluß gelangt seien, würde Nutz und Frommen der konfervativen Schnapphähne erleichtert schon denkt man wohl, die unbotmäßigen Kathedermänner genügend das fünftige Schicksal Kreta's geregelt werden. werden. Und bei den Zuständen in unserer Regierung sind einzuschlichtern und von zukünftigen Rühnbeiten" zurückzuhalten." Daily Telegraph " melbet ans Wien : Wenn infolge der Ant­solche Bestrebungen immer aussichtsvoll. Und hierin dürfte man recht behalten; Professoren find selten wort des Sultans auf die Vorschläge der Mächte Ruhestörungen Kämpfer!- bor bipfa als ausbrechen follten, würden die Schiffe der Großmächte in einer Pfarrer Naumann möchte so gerne eine Annäherung der Stunde 5000 Soldaten aus Land feßen. Bon anderer Seite verlautet jedoch, daß der Sultan noch durch­Sozialdemokratie zu den Anschauungen des national- fozialen Kaffeeaus nicht geneigt sei, sich in bezug auf die Grenzfrage den Forde­tränzchens herausfinden. Heute druckt er mit Behagen beile des übrigens von der Redaktion des Vorwärts" nicht vertretenen Artikelsungen der Wäche il fig über die Nationalitätenfrage aus unserem Blatte ab und glaubt darüber laufen ganz widersprechende Nachrichten ein. Der Sultan Db an der Kandidatur Droz noch festgehalten wird oder nicht, darin Aullänge au seine Weltpolitif- Ideen zu finden. Wir müssen soll den ehemaligen Großvezier Djevad- Pafcha zum Gouverneur ber unseren Freund, der den Artikel verfaßt hat, gegen eine derartige Insel bestimmt haben. Insinuation in Schutz nehmen. Geht schon aus seinem Artikel hervor, daß der Verfasser mit den Haffe, Naumann, Peters nicht den entferntesten Berührungspunkt hat, so beweisen die weiteren uns vorliegenden Ausführungen des gleichen Verfassers über dasselbe - Der Kaiser hat seine Nordland- Reise abgebrochen. Der Thenta, wie sehr Pastor Naumann auf dem Holzwege ist. Wie Serzog Karl Theodor von Bayern, welcher bekanntlich Augenarzt groß der Unterschied ist zwischen den Weltpolitik- Gedanken des Pastor ist, will nach Riel reisen, um das verletzte Ange des Kaisers zu Naumann und einem Standpunkte, der treffend Internationalismus untersuchen. und Antinationalismus nicht identifizirt, braucht nicht weiter dar gelegt zu werden.-

Warum denn aber kommen die Sticker Professoren so glimpflich davon? Muß nicht dem Freiherrn von Neunkirchen die Zornes aber schwellen ob folchen Borkommnisses? Wird er nicht alsbald eine zweite verschärfte Philippika gegen den Minister im Herren bause loslassen?

Bündler und Konservative, dieser neueste Brnderswift im Lager der Oftelbier wird immer erregter geführt. Die Plötze scheinen sich sicher auf den eigenen Füßen zu fühlen und meinen gut zu thun, zu einem von der konservativen Partei getrennten felbständigen Vorgehen bei den nächsten Reichstags wahlen jetzt schon die Vorbereitungen zu treffen. In diesem Sinne wohl schreibt die Korrespondenz des Bundes der Land­wirthe: Der Bund der Landwirthe ist keine Kommandite der fonservativen Firma, ist es bisher nicht gewesen und wird es auch in Zukunft nicht sein. Daß wir den Konservativen sehr freund­lich gegenüberstehen, brauchen wir nicht erst zu betonen; alle Welt weiß es. Daraus aber geht doch nicht hervor, daß wir der konser vativen Partei mun unter allen Umständen zur Heeresfolge verpflichtet sind und ihre Schlachten schlagen müssen. Denken wir uns einen Wahlkreis, in dem die Konservativen, Antisemiten, Bentrumsleute our und Nationalliberale Kandidaten aufgestellt hätten und alle vier Herren hätten das Programm des Bundes acceptivt. Der Bund dakteur Alexander Giesen von der" Frantf. 3tg." eingeleitet worden. Ein Zengnißzwangverfahren ist wiederum gegen den Re­würde dann zu seinen Mitgliedern sagen: Diese Kandidaten sind Das Verfahren geht aus vom Generalkommando in Kaffel. Als uns alle gleich lieb und werth; wählt einen davon, je nach Eurem der Einjährige Zimmermann infolge Neberanstrengung durch Geschmack oder Euren politischen Ansichten. Für uns kommt nur Bigschlag auf dem Marsche den Tod gefunden hatte, brachte in betracht, ob jemand ein guter Agrarier ift." bie Frankfurter Zeitung " Mittheilungen barüber, wie schwer Dies ist unser Standpunkt, und es ist gewiß der für überhaupt an dem betreffenden Tage die Soldaten unter der Hitze einen wirthschaftspolitischen Verein allein mögliche, logische und forrette. Wohin follten wir kommen, wenn wir uns zu leiden hatten. Wegen dieser Mittheilungen wird jetzt das Folter­einer Partei fubordinirten? Wir stehen nicht in Lohn und mittel des Zeugnißzwangs angewandt, um ihren Urheber zu ermitteln. Es ist, wie die Frankfurter Zeitung " ausführt, Brot ber Ronfervativen, aber auch nicht der Antisemiten, ein Ermittelungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet, das laffen uns überhaupt von teiner Partei ausschließlich in Beschlag fich darauf stigt, es feien unilitärische Interna mitgetheilt nehmen. Neuerdings sind sogar schon Abgeordnete gewählt, die lebiglich auf ihre Eigenschaft als Vertreter des Bundesstandpunktes und als deren Quelle ein Reserve Interoffizier ausdrücklich angegeben. Dabei liegt we der eine unrichtige, noch eine irgendwie durchkamen. So der Oberamtmann Sommer in Alfeld - Gronan; beleidigende Mittheilung vor- sonst würde man ja ein ebenso hat unser neuer Direktor Dr. Hahn in den letzten Jahren Strafverfahren eingeleitet haben sondern es hat sich um objektive feiner speziellen Partei angehört, und hatte doch als einfacher Berichte unbestreitbarer Thatsachen gehandelt. Diese Thatsachen waren " Agrarier" seine Wähler für sich. Summa Summarum: Wir auch nicht etwa ein militärisches Geheimniß, sondern einem größeren wollen dem Bunde nicht sein Grab graben, Kreise von Personen bekannt. Trotzdem geht man hier vor wegen indem wir uns der Fraktionspolitit" ergeben, unbefugter Mittheilung militärischer Interna, und die Militärbehörde und uns à la merci politischer Parteiführer nimmt dabei sogar keinen Anstand, dem Zeitungsredakteur zit­ftellen. Das möge man fich allerorts merten! zumuthen, daß er ihr den Namen feines Gewähremannes unter Das ist ein recht selbstbewußter Ton, der Herrn Bruch der Diskretion preisgiebt! Und das bürgerliche Gericht leistet v. Levehow, dem Fraktionsvorsitzenden der konservativen Partei, einem solchen Verlangen der Militärbehörde Mithilfe. wohl sehr wenig gefallen dürfte. Sehr eigenthümlich nimmt es sich aus, daß die kous. Korr." die Aeußerungen des Direktors des Bundes der Landwirthe, des Abg. Hahn, jest harmloser darzustellen sucht und Herrn Hahn erst als ben Einiger der Agrarier aller Richtungen zu preisen sucht. Diese Taktik wird man bei dem frischen Temperament der Bündler nicht lange einhalten

tönnen.

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Die armen Konservativen!

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Oft genug ist gegen derartigen Zeugnißzwang und ähnliche Gebräuche Proteft erhoben worden. Leider hat der Reichstag noch nicht die Kraft gefunden, um die Beseitigung solcher Vorkommnisse durchzusetzen. Möge es endlich geschehen.

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Die Situation in Oesterreich spitzt sich immer mehr zu. Graf Badeni ist in einer Sadgaffe, aus der heraus­zukommen begabteren und gewandteren Staatsmännern taum möglich sein dürfte. Am schwersten mag ihn berühren, Die Kanikerei spukt fort. Herr Gamp, der Ge- daß die Polen , feine speziellen Landsleute, ihn aufgeben, daß sinnungsgenosse des Grafen Kanig, der von den Agrariern immer mehr polnische Preßstimmen seinen Rücktritt fordern, gewünschte zukünftige Reichsbankdirektor, hat im Deutschen ja es heißt sogar, daß der Klub der polnischen Abgeordneten Wochenblatt" einen Artikel veröffentlicht über die seinen Rücktritt gefordert habe. Man nennt auch schon Getreidezölle der Zukunft". Es möge, so schlägt Namen als Nachfolger Badent's, so den in allen Satteln er vor, für die einzelnen Getreidegattungen gerechten Unterrichtsminister Baron Gautsch, eines sich beiur ein Normalpreis festgesetzt werden. An Zoll soll dann Kaiser großen Vertrauens erfreuenden Scheinliberalen, der zu die Klerifalen bereit ist; für eingeführtes Getreide derjenige Betrag entrichtet werden, weitgehenden Konzessionen an um welchen der Preis des Getreides auf dem internationalen ferner wird der Name des tiroler Statthalters Grafen Markte hinter jenem Normalpreis zurück Merwelt genannt, der bisher noch nicht start politisch bleibt. Herr Gamp rühmt diesem Vorschlag alle möglichen hervorgetreten ist, in Tirol es aber verstanden hat, mit Vortheile nach, sogar die Konsumenten würden sich dabei ganz Liberalen und Klerikalen auf gutem Fuß zu stehen. Vor wohl befinden. läufig scheint freilich die Krisis vertagt zu sein. Gestern hatte Graf Badeni beim Raiser Audienz und heute meldet das hoch­offiziöse Wiener Fremdenblatt":

Das ist aber nichts als Ranit redivivus. Derfelbe Text mit etwas umgesetzter Melodie. Der Landwirth soll seinen bestimmten Getreibepreis von Staats wegen gesichert erhalten. Und der Landwirth", das ist in erster Linie der viel Getreide verkaufende Großgrundbesizer.

Herr Gamp giebt sich der Hoffnung hin, daß die Industrie seinen Vorschlag akzeptiren werde; dann können Landwirthschaft und Industrie wiederum vereint und Schulter an Schulter in dem bevorstehenden Kampfe für den Schuh ber nationalen Arbeit eins

Alle feit einiger Zeit in den Blättern verbreiteten Gerichte über­eine Ministerkrise, sowie über einen Meinungszwiespalt unter den Mitgliedern des Kabinets find vollkommen grundlos. Die Regierung müffe an der Anschauung festhalten, daß es ihre Aufgabe sei, troß der bisherigen Erfahrungen auf dem ihr geeignet scheinenden Wege und mit ungehindertem Eifer der gefeßlichen Regelung ber nationalen Verhältnisse in Böhmen zuzuftreben, in so spär lichem Ausmaße ihr auch die Parteien bisher hierzu behilflich gewesen seien.

Deutsches Reich :

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Herr v. Bülow, der stellvertretende" Staatssekretär bes Aeußern, wird, wie die Schles. Stg." mittheilt, am 11. Auguft die Gefchäfte übernehmen.

"

-Profeffor Reinhold hat es verstanden, die deutsche Breffe gründlich zu unterhalten. Wir wollen noch aus den Schluß­fäßgen einiges nachtragen:

Das Element von bevormundender Bielregiererei, die Ver­fennung der erreichten Bewußtseins und Bildungsstufe unferer Zeit und die Versagung der Ehrung, die in der Gewährung formaler und persönlicher Freiheit liegt, bringt allmälig ein zwar geduldiges, aber im Gefühl seines Rechtes und feiner Würde erstartendes Volt, in eine wachsende Entgegenseßung gegen E3 ift die sonst geschichtlich bewährten Staatseinrichungen foweit gekommen, daß ungefähr alles im Lande jeht in der Oppofition ist. So wird auf einem ganz unerwarteten Wege die Gefahr wirklich heraufbeschworen, die sonst nirgends besteht, die gesellschaftliche Verneinung des Staatswillens. Man regiert nicht ungestraft mit innerlicher Schwäche und äußerem Schwanken, mit beständiger Reigung aller Voltskreise. Die nächsten allgemeinen Wahlen werden in Deutschland einen ungewohnten Zug von Einmüthigkeit in einem Gedanken ergeben: die erklärte Frontstellung eines verärgerten Wolfes gegen die Regierungsgewalt.... Um die Folgen dieser Art von Politit zu erkennen, muß man Fühlung mit Süd­ deutschland haben. Ich bin tief erschüttert über die dortige Stimmung. Man hat einen fauni glaublichen Widerwillen gegen Preußen, der an frühere Perioden und an die schlimme Zeit un­mittelbar nach 1866 erinnert. Das reaktionäre Preußen hat alle werbende Kraft verloren Das Schwabenland, das uns für den Gipfel des nationalen Lebens die glorreiche und rettende Hohen­ zollern - Eynastie gefchenkt hat, beweift, daß es auch für den Unter­grund und die Breite des politischen Daseins eine heilsame Ordnung in würdiger Freiheit gut fchaffen versteht und auch hier sich als erstgeborene Tochter des Geistes bewährt. G ist ein erhebendes Bild, das uns dort einen starten und flaren Volkswillen auf der einen Seite und eine sich unterwerfende Regierung auf der anderen Seite zeigt. Die Kraft, Fruchtbarkeit und versöhnende Macht dieser Herstellung natürlicher Wahrheit steht deutlich erkennbar jedem, der sich nicht versteckt, vor den Augen und fann nur zur Nacheiferung auffordern. Anstatt dessen in Preußen das alte muwürdige Mißtrauen in die Vernunft des Voltes. Es ist immer wieder die alte elende Polizeifurcht vor den harmlosesten Erscheinungen.

Man wirde die Sozialdemokratie in demselben Augenblick los sein, wo man sie völlig ignorirte. Diese impotente Bewegung, die im Bolte nichts hinter sich hat, würde an ihrer eigenen Lang­weiligkeit sterben.

Unglücklich ist die Post" über die Enttäuschung, die ihr Herr Reinholb bereitet hat." Sie schreibt u. a.:

Nur in dem Kopfe eines solchen weltfremden Ideologen tann sich auch der Gedanke entwickeln, daß in Freiheit das Heilmittel gegen alle sozialen, wirthschaftlichen und politischen Leiden der Zeit liege. Ließe das überaus komplizirte Problem, die sozialen und wirthschaftlichen Bewegungen unserer Zeit zu einem dem deutschen Volke und Lande gedeihlichen Ausgange zu führen, sich mit einem solchen einfachen Sozialwert lösen, so wäre uns freilich leicht geholfen, allein an Panaccen nach Art der Wunderdoktoren glaubt heut zu Tage fein vernünftiger Mensch

mebr.

Und aus dem Leitartikel der Nordd. Allg. 3tg.", die fogar nicht weiß, was sie als Regierungsorgan mit dem Reinhold be­ginnen foll, gitiren wir blos die folgende Stelle: