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Einzelpreis 15 Pfennig 2. Jahrgang
Die Freiheit erideint morgens und nad mittags, an Sonne und Geftagen nuz morgens Der Bezugspreis beträgt bei freier 3aftellung ins Haus für Groß- Berlin 4.- M., bei direktem Postbezug monatl 4.65m, tei Fufiellung unter Streifband für Deutschland 6.50 M., fürs Ausland 2.50 m., per Brief 12.50 m. Redaktion und Expedition: Berlin NW. G, Schiffbauerbamm 19 III. Fernsprecher: Amit Norden 2895 und 2896.
Dienstag, den 23. Dezember 1919
Str. 624/ B 284 Abend- Ausgabe
Jnferate koften die achtgespalt. Nonparetkezelle oder beren Raum 1,20 m, Wortanzeigen das fettgedruckte Wort 50 Pf., jedes weitere Wort 25 Pf. Teuerungszuschlag 70 Prof. Bei familien - u. Versammlungsanzeigen fällt der Zuschlag fort. Juferate für den darauf folgenden Tag müssen spätestens bis 3 Uhr nachmittags bei der Expedition aufgegeben sein. Inferaten- Abteilung: Berlin NW. G, Schiffbauerbasım 19 Bernsprecher: Anugerah 9768
greiheit
schen Eternenbanner wird das Mordwerk ber magyarischen Herrenklaffe
Beschlüsse des Obersten Rates. Serrentiate fortgeführt, ohne daß ihut Einhalt geboten wird. Des.
Paris , 22. Dezember.( Havas.)
Es ist wahrscheinlich, daß der Obere Rat heute morgen In feiner Sigung beschlossen hat, die Forderung aufrechtzuerhalten, baß Deutschland das Protokoll vom 1. November bezüglich der Ausführung der Waffenstillstandsbedingungen und der Lieferung von 400 000 Tonnen Hafenmaterial als Erfaz für die bei Scapa Flow versenkten Schiffe unterzeichnet. Indessen werden sich bie Alliierten verpflichten, im Falle des Nachweises, daß ihre Einfchähungen des deutschen Hafenmaterials zu hoch sind, diesem Um. Stand Rechnung zu tragen und ihre Forderungen entredjens zu ermäßigen.
Baris, 22. Dezember.
Der Oberste Rat stellte die Grundfäße fest, nach denen die lette deutsche Note beantwortet werden soll. Der Wortlaut der Note wird vom Generalsekretariat der Friedenstonferenz ausgearbeitet und dann berschicbenen Delegationen übergeben werden. Der Oberste Nat hat ferner den Entwurf einer Antwort an bie deutsche Regierung auf das Verlangen derselben, zu einer Nachprüfung der 8ollrechte ermächtigt zu werden, gut geheißen. Dieses Sugeständnis wird erit in dem Maße gemadit werden, als die Wiedergutenachungskommiffion es als berechtigt erachtet. Bu gleicher Zeit wird die Unterfuchung der von Deutsch land verordneten Einfuhrverbote durchgeführt.
halb geht der Aufruf unserer österreichischen Genossen an die A- beitermassen der Ententeländer. Sie sind es, die ihren Regierungen gegenüber ihre Stimme erheben müssen gegen diesen blutigen Wahnsinn, dem die Borlämpfer des ungarischen Proletariats zum Opfer fallen.
Die ungarischen Sezialisten bleiben in der Regierung.
H. N. Budapest, 23. Dezember. Die sozialdemokratische Partei, die in letzter Zeit drohte, wegen der Internierungsvorlage die Stoalition zu sprengen und aus der Regierung auszutreten, gab diesen Standpunkt auf und berbleibt weiter in der Koalition. Der Parteiausschuß stimmte den linken Flügel nieder und entschied sich für die weitere Unterstübung der Regierung und für die Teile nahme an den Neuwahlen.
Nach den jetzt bekanntgewordenen Einzelheiten über die brutale Verfolgung und Hinschlachtung der ungarischen Revolutionäre durch die Schergen der Regierung verlieren Genoffen, die in einer solchen Regierung verbleiben und sie unterstügen, jeden Anspruch, weiterhin als Sozialdemofraten zu gelten.
Amerikanische Bolfchew stenangst.
Offiziersehre und Offiziersmoral
Bon militärischer Seite wird uns geschrieben: Wie haben sich seit dem November 1918 die Anschau. ungen und Sitten geändert!
und
Wenn vor dem November nur ein Mensch wäre es auch nur ein Aubeiter gevesen einem Offizier auf der Straße ein beleidigendes Wort zugerufen oder selbst nur eine beleidigende Gefte ihm gegenüber gemacht hätte, der Offizier wäre in feinem heiligen Borne entflammt, bätte das Schmert gezückt und den frechen Beleidiger ohne Wahl und Befinnen über den Haufen gestoßen! Seine Offizier sehre wäre gerettet gewesen! Wer kennt nicht den Fall Brüsewiy? Wie viel Druckeridhwärze ist damals nicht versch vendet worden, um nachgunveijen, daß ein ehrliebender Offizier gar nicht anders hätte handein können! um seiner Ehre willen darf der Offizier auch Menschenleben nicht schonen, auch wenn es unter Umständen nur die Tat eines nicht ganz Burechnungsfähigen wäre.
Wenn ein Offizier eine äußerliche Beleidigung ohne Besinnen und ohne jede Prüfung nicht mit Menschenblut abwuich, dann war es um ihn geschehen, zum minbesten aber war er persönlich verpflichtet, durch ein friegsgerichtliches und ehrengerichtliches Verfahren sich von der Schwild reinzuwaschen, daß er alles getan habe, was seine Offizierschre erforderte. Wehe, wehe dem Unglücklichen, dem in solch einem Falle ein Menschenleben mehr wert gewesen wäre als eine unüberlegte Tat irgend eines von Uebernut, Säh New York, 21. Dezember.( Reuter.) zorn oder sonst einer Gemütsaufregung bazu Getriebenen! Mit dem Transportdampfer Buford" wurden heute 249 Wie ftolz war da der Offizier auf feine für Ehre warm empfindende Seele! Aus diesem Gefühl herans sollten ja Im Anschluß an den Aufruf des Parteivorstandes der deutsch. Extremisten, darunter Alexander Berkman und Emma die Eigenschaften aufblühen, die ihn im Kugelregen, Granatbfterreichischen Sozialdemokratie über den weißen Terror in Un- Goldman, sowie zwei andere Frauen, nach Sowjetru Bfrachen, im Trichterloch, beim Ueberwinden des sachlichsten garn bringen wir nachfolgend aus der Wiener Arbeiter- Beitung" Iand zurüdgefchidt. Drahtzauns das Leben nicht achten ließen fürs Baterland. grauenhafte Einzelheiten über massenweise Hinschlachtungen bon Gepredigt und dem Glöden Wolfe gegenüber genugsam ihm, nur diesem Boden, in diefer Sphäre, wo der gottähnliche Offizier
Armee. Geit dem Abzug der rumänischen Bejahung häufen sich die Bestrafung der Fahnenflüchtigen". Borten nadsgewiefen hat man es fom, daß mir auf die feit
bie Verschleppungen und Morde.
Wir haben bereits mehrfach darauf hingewiesen, daß Menschenblut falblächelnd ohne jede innere Erregung opfern Einer der schändlichsten Taten ist die Verschleppung und nach die reaktionäre Offiziersclique, die für sich selber in den und vergießen fönne, daß nur mit diesen Anschauungen herige Ermordung von Gefangenen aus dem Gefängnis Rees Novembertagen 1918 nicht genug Maujelöcher finden durchtränkt, er das Selbstbewußtsein gewinnen könne, das temet. Tie„ Wiener Arbeiter- Zeitung" gibt den vertraulichen konnte, jekt unter Nostes Regime alle Soldaten, die in ihn zu den herrlichsten Taten befähige! Bericht des dortigen Staatsanwalts über die fürchterliche Tat den Revolutionstagen eigenmächtig den Militärrock abge- Es war eine der herbsten, weittragendften, oft die ganze wieder. Danach erschien sofort nach dem Abzug der rumänischen worfen hatten, wegen Fahnenflucht" den Militär- innere Seele des einfachen Mannes durchzitternden EntBejahung bei dom Staatsanwalt ein Oberleutnant 3 ban Sejias und verlangte im Namen des Oberkommandierenben gerichten ausliefert und sie dort zu längeren Freiheits- täuschungen, daß er in der Schlichtheit und Einfachheit feines Horthy die Uebergabe des Gefängnisses mit dem Sinzufügen, strafen verurteilen läßt. Wir wiesen weiter darauf hin, Serzens erkennen mußte, daß viele, biele der mit den größbag er auch die törperliche Büchtigung als Disziplinar. daß diese Bestrafungen böllig ungesetzlich find, ten Vorrechten Ausgestatteten fo fläglich Schiffbruch litter strafe anwenden werde. Der Staatsanwalt wiberfekte fich, wurde weil in dem Bewußtsein jener Männer die Revolution den mit ihrem in Friedenszeiten so herrlich aufgezogenen Heberhaftet, später wieder freigelassen und reifte fofort nach Buba Dienftawang beseitigt hatte, und wir zeigten, roismus, daß die vom Herrenstandpuntt mennebelte Offipest, um bei den Behörden Vorstellungen zu erheben, da er ahnte, daß eine Bestrafung auch derjenigen Fahnenflüchtigen, die ersehre während des Strieges auch noch ihre vorzügliche was den Gefangenen drohte. Diese wurden unterbes von ben bor der Revolution das Heer verlassen haben, ebenso Dienste tat in der Heimat und in der Etappe, daß aber mit Soldaten der nationalen Armee, unter Führung des Hejjas, aus rechtlich unzulässig ist, da die allgemeine Dienst plagen und Krachen der Granaten dieser Heroismus in jedem Schritt näher dem Trichterloch, mit jedem neuen aus Rebeldrähten verfertigten Peitschen geschlagen. Danach er- ich a fft ist. Bis heute aber hat keine amtliche Stellung Etappe die hohen Herren aus den Stäben in die Gegenden
es
des Artilleriefeuers, um sich dort in ruhigen Zeiten einige Granatiplitter zu sammeln als Trophäen ihrer Tapferfeit, um aber sofort zu berichtvinden, wenn zufällig einmal während ihrer Anwesenheit dem Feinde es doch einfiel, einige Granaten in diese Sone zu verschießen.
Da sant die Achtung des schlichten Mannes vor gar manchem Träger der Offiziersabzeichen tief, tief bis unter den Stullpunkt.
schien der Pfarrer von Kecskemet der Domherr Revesa und for- für nötig befunden, hierauf zu antworten. Nunmehr hat Genosse Düwe II in der Nationalverberte die Mißhandelten zur Beichte auf, mit der Begründung, daß Ein feiner Diener der Religion fammlung folgende kleine Anfrage gestellt: emergen gehängt wurden. der Nächstenliebe! Aus allen Zeilen des Reiches tommen Nachrichten über Der Fall von Kecskemet steht nicht bereinzelt da. In Bapa militärgerichtliche Verfolgungen von Fahnenflüchtigen", die in find 28 Sozialdemokraten, in Devecser 24 Gefangene ermordet den ersten Revolutionsmonaten von alten Reichsheer desertierten. morden; in Kaposvar wurde der brave und gemäßigte Genoffe Teilweise werden hohe Gefängnisstrafen für die Fahnenflucht" Latinta und fünf seiner Leidensgenossen von den Offizieren verhängt, die Besiráften aus Arbeit und Brotgerissen des Herrn Horthy aus dem Gefängnis geholt und hin- und ihre Familien dem Gunger und Elend Das war eine der Erscheinungen, die den Geist und gerichtet. Tausende von Menschen sind auf diese Weise von preisgegeben sind der Regierung diese Vorfälle be die fittliche Kraft der Armee germürsten, die der Armee das ben Offiziersbanditen der weißen Armee hingerichtet worden. tannt, die vollständig dem Geiste der Weimarer Verfassung wider- Vertrauen zu ihren Führern raubten und die Zuversicht cauf Aber das Gemeinite an diesen Untaten ist, daß fie mit Wissen sprechen? Was gedenkt fie zu tun, um sofort dem militärgericht ein jiegreiches Ende erschütterton! Wie treffend, wie chara und Billigung der jetigen ungarischen Regierung geschehen. Der lichen Vorgehen gegen Deferieure der alten taiserlichen Armee terifiifch offenbart sich diese Offiziersehre und Offiziers Massenmord von Kecskemet wäre nicht ans Tageslicht ein Ende zu machen? moral im Marloh- Prozeß! Es ist berselbe Geist, des gekommen, wenn unter den Ermordeten sich nicht auch Angehörige Die Regierung wird nun endlich Farbe bekennen milffen, noch heute die Offizierstofte durchweht! Wenn es den Tra ber befizenden Klasse befänden. Deren Verwandte oder Bekannte Finden den Weg zu den Ententelemmissionen, der ben einfachen ob sie jene Gejetlosigkeiten der Militärkamarilla, die nur gern der Gewalt in ihren Stram past, Gann ist ihre Core Proletariern verschlossen bleibt. Die ungarische Regierung lägt ein Ausfluß des Hasses gegen die Männer des 9. November feinjailig wie das beste Instrument. Ohne jedes Bedenten werden 29 Matrosen über den Haufen geschossen, Menschenblut wird nicht gefpart, spielt gar feine Rolle, wenn die perkünden, daß in Stecafemet und Umgebung eine Räuber.find, mit ihrem Namen de den will. Im Anschluß hieran richten wir nochmals an die Re- Vertreter der fapitalistischen Herrschaft damit ihre Ziele zu Bande ihr Unwesen treibe und daß etwa 18 Personen von dieser Bande emordet wurden. Die amerikanische Mission geht hin gierung die weitere Frage, ob tatsächlich all jene Aus- erreichen glauben. Da fchlägt feine jonfte Suite im Bajen und findet im Walde von Orgovany 18 Leichen und 62 in einem landdeutschen, die vor Jahren Deutschland wegen des Marloh an oder im Kampf der Menschenseele mit der Zahnenflucht verlassen mußten, auch heute noch nicht heim- Offiziersehre wird erstere reftios zum Schiveigen gebracht. Mitschuldig find außer der ungarischen Regierung die fehren können, ohne befürchten zu müssen, wegen Fahnen- Wie ganz anders ist die für Ehre so peinlich scharf emp Ententeregierungen, die den Abzug der rumänischen flucht bestraft zu werden, nachdem es ihnen ja vollkommen findende Seele eines Hauptmann v. Kessel, wenn Besatzung erzwungen haben, ohne das Proletariat gegen die unmöglich gewesen ist, die vorgeschriebenen Meldefristen ihm nicht nur ein etwa Irregeleiteter oder ein von falscher Auffafiuna Geblendeter ihn des Meineiha Beairhtiat Rachsucht des weißen Terrors zu schüben. Unter dem amerikani einzuhalten.
anderen Walde.
nein
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