Nr. 166. 14. Jahrgang.
Dienflag, 20. Juli 1897.
Bur Frage der Wahlbetheiligung gut heißen. Ob man aber in Preußen zur Landtagswahl schreiten die Bewohner Berlins zum Mormonismus zu bekehren. In Kühn's
wird uns noch folgendes geschrieben:
Ein solcher Beschluß würde für alle überigen Bundesstaaten sette der Seils- Armee den Wind aus den Segeln zu nehmen, waren mit Ausnahme von Preußen nur die bestehenden Verhältnisse aus Lake City, der Salzseestadt Utah , neun Aeltefte eingetroffen, uni soll, darüber können nur die Preußen entscheiden. Festfälen in der Niederwallstraße waren am Sonntag NachUm einen besonderen Parteitag mit seinen Rosten zu ersparen, mittag etwa 150 Personen erschienen, die zum großen Theil Während der Auer'sche Vorschlag von vornherein auf die würde es sich empfehlen zur event. Abstimmung nach gemeinschaft- aus Angehörigen der hiesigen Mormonen- Sekte bestanden, the Erringung sozialdemokratischer Mandate für das preußische licher Diskussion nur die auf preußischem Gebiet gewählten Delegirten aber auch aus Offizieren der Heilsarmee , aus den Sekten ber Abgeordnetenhaus verzichtet und unser Eintreten ausschließlich zur aufzurufen. Irvingianer , Baptisten 2c. sich zusammensetzten. Ein monotoner, Verstärkung der bürgerlichen Opposition wünscht, hofft Bernstein Taktisch völlig verfehlt erscheint es, schon auf dem Parteitag fchier endloser Gesang eröffnete die Konferenz. Dann sprach der durch seinen Vorschlag zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen zu erklären, daß man auf keinen Fall zur Wahl schreiten wolle. Heitefte der Stettiner Mormonen, Mr. Larkin, ein Gebet und -nämlich außer der Verstärkung der bürgerlichen Opposition noch die Schon der Umstand, daß die Wahlbetheiligungsfrage in unseren Mr. Hyde aus Utah eröffnete die Reihe der Anträge an die„ lieben Wahl einer kleinen Zahl sozialdemokratischer Abgeordneten zu erreichen. Reihen lebhaft diskutirt wird, hat Berwirrung bei den Gegnern Geschwister" mit einer Anrede, in welcher er bat, das Evangelium Der Verfasser dieser Zeilen ist nun der Meinung, daß Bernstein durch hervorgerufen; politisch flug wäre es, jene bis zum letzten Augen- mit den Glaubensartikeln der Mormonen zu vergleichen. Die Grunddieses Zuviel" feinem eigenen Kinde schadet; er wünscht den blick über unsere Entscheidung im Ungewissen zu lassen. Das läßt fäße der letzteren lauten: Keusch , tugendhaft, wohlthätig", drei Bernstein 'schen Vorschlag in seiner strengsten Einfachheit zu ver- fich sehr einfach durchführen, ohne uns felbft etwas zu vergeben; Glaubensartikel, die sich mit denen der großen Christenheit deckten. treten und zwar mit der ausschließlichen Absicht, sozialdemokratische ich erlaube mir zum Schluß einen Weg von gewiß vielen möglichen der Präsident der Liverpoler Mission, Mr. A. S. Wells, versuchte Abgeordnete in den Landtag zu bringen. Es wird sich zeigen, daß vorzuschlagen. Die preußischen Delegirten auf dem Parteitag bebierbei, je nach dem Verhalten der bürgerlichen Oppositionsparteien schließen: bei der Wahl, unter Umständen sogar eine Schwächung dieser Parteien 1. Wo in die Wahl eingetreten wird, darf es nur zum Zweck erfolgen kann, unter Umständen freilich, die ein Bedauern ausschließen. der Erringung eines sozialdemokratischen Mandates geschehen, und Die Kerntruppe" der Opposition im Landtag bilden die beiden zwar nach Maßgabe des oben formulirten Bernstein 'schen Vor freistunigen Parteien, welche Bernstein wie Auer denn auch wesentlich schlages. Irgend welche andere Unterhandlungen oder Verträge mit ins Auge fassen. Von ihnen zählt die freisinnige Volkspartei " im anderen Parteien sind unzulässig. Abgeordnetenhaus 14 Röpfe, während die freisinnige Vereinigung", dte sich übrigens den Namen der„ Wadenstrümpfler" wohl erworben hat, ganze& Mann ſtart ist – D. 5. 20 Liberale unter 433 Abge vrdneten! Wie wenig Aussicht aber diese Parteien auf erheblichen Zuwachs haben, geht daraus hervor, daß im Jahre 1898 auf preußischem Boden zum Reichstage gewählt wurden: 15 von der freifinnigen Voltspartei und 9 von der freisinnigen Vereinigung! Die Aussichten also, eine starke Oppofitionspartei im Abgeordnetenhaus zu schaffen, sind die denkbar schlechtesten und die Sozialdemokratischen Wähler werden sich hüten, diesem Gedanken zu Liebe einen Arbeitstag zu opfern, ganz abgesehen von den Bedenken, die einer Agitation für die Liberalen entgegenstehen.
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Anders dürfte sich die Stimmung der sozialdemokratischen Wähler gestalten, wenn der Versuch, eigene Kandidaten in das Ab. geordnetenhaus zu bringen, ohne dabei bedenkliche Abmachungen mit anderen Parteien zu treffen, sich doch als nicht ganz aussichtslos darstellt. Ueber die Bedeutung, die es haben würde, wenn auch nur einem oder zwei Sozialdemokraten eine neue Tribüne zugänglich würde, von der sie ihre Stimme gerade in solchen Fragen erheben önnten, die für das Proletariat in Stadt und Land von der einschneidensten Bedeutung find darüber besteht kein Zweifel. Mit recht weist man auf den außerordentlichen Vortheil hin, den für die Erringung des neuen Wahlrechts das österreichische Proletariat durch die Anwesenheit des einen Pernerstorffer im öfterreichischen Reichsrath hatte.
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2. In anbetracht der außerordentlichen Schwierigkeiten und der gewaltigen Anforderungen an den Opfermuth der Genoffen haben in erster Linie die Genoffen der einzelnen in betracht kommenden Wahlkreise zu entscheiden, ob sie in die Wahl eintreten wollen. Nur wenn ein Dringlichkeitsbeschluß mit sehr großer Majorität gefaßt ist, können weitere Schritte unternommen werden.
3. Da troß dieser Einschränkungen noch übereilte Beschlüsse zu stande kommen könnten, müffen diejenigen Wahlkreise, welche Wahl betheiligung beschlossen haben, das zu ernennende Zentral- Wahlkomitee für die preußischen Landtagswahlen( etwa die preußischen Mitglieder der Reichstagsfraktion) befragen. Erst mit dessen Zustimmung dar die Wahlbetheiligung erfolgen, wenigstens soll nur in diesem Falle auf die Unterstüßung der preußischen Gesammtpartei gerechnet werden dürfen. Würde in Hamburg so beschlossen werden, so wäre ersten 3 die Entscheidung bis zum Augenblick des Handelns hinausgeschoben die Gegner blieben im Ungewissen. Nichtsdestoweniger wären wir zweitens vor Uebereilungen geschüßt und drittens könnte kein Wahlkreis von außen zur Betheiligung gezwungen werden, was das mag ausdrücklich wiederholt werden bei den ungeheuren Opfern, die die Wahlbetheiligung erheischt und die von den Befürwortern des Vorschlags bedingungslos zugegeben werden müssen, unumgänglich nöthig ist. Ein Wahlkreis aber, der das Opfer bringt und wirklich einen Sozialdemokraten in das Abgeordnetenhaus entfendet, dürfte der Bewunderung und des Dantes der Gesammtpartei sicher sein! L. A.
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sodann den Zuhörern das Evangelium der Heiligen der letzten Tage flarzulegen. Gott habe im Staate New- York den damals 14jährigen Joseph Smith , dem nachmaligen Propheten und Oberhaupt der Mormonen, das Evangelium verkündet. Luther , Zwingli, Calvin feien ja ganz gute Männer gewesen, aber Gott habe diesen, weil es noch nicht an der Beit gewesen, den neuen Glauben nicht verlautbaren laffen. Mr. N. D. Houz aus Utah erklärte, daß das Mormonen= Evangelium ohne jedes Entgeld verkündet werde, das sei doch ein Beweis dafür, welch ein gottgefälliges Werk damit geschehe! Am Abend sprach der Präsident der ſchweizerischen Miſsion, en de liber fact, über Utah ". Die Mormonen zählen in diesem Staate über 300 000 Anhänger und hätten sich mit der Regierung völlig ausge söhnt. Die Vielweiberei unter den Anhängern dieser Sekte sei gänz lich abgefchafft, man habe sich den Gesehen des Staates gefügt. Ju Berlin leben etwa 100 Mormonen, Männer und Frauen, zumeist dem Kleinbürgerstande angehörig, deren Aeltefter Mr. A. E. Hyde ist insbesondere den Herren Aerzten in Erinnerung, daß der Magiftrat Erste Hilfe bei Unglücksfällen. Das Polizeipräsidium bringt dem Polizeipräsidium 24 Kästen mit Verbandzeug und Mitteln für die erste Hilfe bei Unglücksfällen, Verlegungen und plötzlichen Erfrantungen zur Verfügung gestellt hat und daß diese Hilfstäſten den nachbezeichneten Bolizeirevieren überwiefen worden sind: Raiser Wilhelmstr. 25, Kaiser Wilhelmstr. 18, Neue Königstr. 91 ( der hier vorhandene Raften wird gleichzeitig vom Polizeirevier Liegmannstr. 10 mitbenutt), Neue Friedrichstr. 4, Holzmarktstr. 12( der hier vorhandene Kaften wird gleichzeitig vom Polizeirevier Andreasstr. 62 mitbenutzt), Kreuzbergstr. 23( der hier vorhandene Kasten wird gleichzeitig vom Polizeirevier 3offenerstr. 37 mitbenutzt), Kronenftr. 73/74, Charlottenstr. 25/26, Lindenstr. 71, Große Frankfurterstr. 17, Chriftinenstraße 16( der hier vorhandene Rasten wird gleichzeitig vom Polizeirevier Zehdenickerstraße 12c und vom Polizeirevier Straßburgerstr. 24 mitbenutzt), Memelerstr. 39( der hier vorhandene Kasten wird gleichzeitig vom Polizeirevier Stralauerplay 8/9 und vom Polizeirevier Königsberger
Flemmingstr. 5, Wöhlertstr. 1, Grünthalerstr. 11,
Dieses Biel gu erreichen strebt der Bernstein 'sche Vorschlag. Nach ihm wäre wenn streng immer nur das eine Ziel der Er oberung von Mandaten im Auge behalten wird an Wahl. betheiligung nur in solchen Kreisen zu denken, wo Freisinnige oder Die Wiener ,, Arbeiter Zeitung " spricht ebenfalls in einem allenfalls demokratisch angehauchte Zentrumsleute bisher die längeren Artikel über die preußische Landtagswahl und die Sozial- firaße 26/27 mitbenutzt), Müllerstr. 185, Brunnenstr. 118, OberbergerMandate inne haben oder bei den letzten Wahlen mit sehr großen demokratie; sie erwähnt die verschiedenartigen Meinungen, wel ftraße 24/25, Frankfurter Allee 143, Hornstr. 2, Teltowerstr. 16, Minderheiten unterlagen. Hier wären fozialdemokratische über diese Frage laut geworden sind, und giebt schließlich ihr eigenes Gneisenaustr. 61, Hochstr. 87, Stargarderstr. 76. Diejenigen Wahlmänner aufzustellen und eine möglichst große Anzahl Urtheil. Bei dem Interesse, mit dem die österreichischen Genossen Polizeireviere, welche in der Nähe von öffentlichen Krankenhäusern derselben durchzubringen. Die Schwierigkeiten der Aufstellung die deutsche Bewegung begleiten, halten wir für angezeigt, die oder Sanitätswachen belegen sind, haben keine Käften erhalten. der Wahlmänner, die riesigen Opfer, die die Wahl selbst von unseren Meinung derselben zu verzeichnen. Die Arb.- 3tg." schreibt: Die Hilfskästen enthalten Verbandsgegenstände und ArzneiWählern verlangt, werden feinen Augenblick verkannt; ja wir wüßten So weit sich das bisher übersehen läßt, haben sich thatsächlich mittel. Ferner hat der hiesige Magiftrat dem Polizeiden bisher besprochenen Schwierigkeiten noch weitere hinzuzuzählen die meisten deutschen Parteiblätter und Parteiversammlungen präsidium 19 Tragbahren behufs Verwendung in den Polizeiwir werden aber sehen, daß selbst scheinbar sehr kleine Er für die Betheiligung erklärt. Wir glauben: mit Recht: und wachen zum Transport Berunglückter überwiesen. Diesen Bahren folge hier das erstrebte Ziel erreichbar machen. Bernstein's Vorschlag man wird im allgemeinen dem nur beistimmen können, wie Bern befinden sich in folgenden Revieren: Oberwallstr. 20a, Flemmingstr. 5, fnüpft nämlich für die von den Wahlmännern vorzunehmenden stein die Einwände gegen die Wahlbetheiligung zurückweift. Die Neue Königstr. 91, Holzmarktstr. 12, Kreuzbergstr. 23, Königin Abgeordnetenwahlen eine diesen Wahlen eigenthümliche, Reinheit des Klassenkampfes" und des prinzipiellen Gegensatzes Augustafir. 36, Kronenftr. 73/74, Charlottenstr. 25/26, Lindenstr. 71, bisher faum genügend gewürdigte Vorschrift au ein Umstand, gegen die bürgerlichen Parteien fann durch ein Wahlkompromiß Beuthstr. 4, Louisen- Ufer 44, Stralaner Platz 8/9, Rottbuserstr 4b, der es erklärt, weshalb gerade die„ Theoretiker" zuerst den Vorschlag nicht leiden. Es handelt sich doch hier um die leichtverständliche ge- Chriftinenstr. 16, Memelerstr. 39, Oppelnerstr. 1, Müllerstr. 135, begünstigten. Nach der Wahlvorschrift werden nämlich in den hier meinsame Aktion gegen die Abenteurerpolitit der Junker und Stumm's. Oberbergerstr. 24/25, Teltowerstr. 16. in betracht kommenden Kreifen zwei oder gar drei Abgeordnete Was thäten denn die Sozialdemokraten in Frankreich und in der Schweiz Die Theateragenturen. Seitens der Minifter des Innern und in getrennten Wahlgängen gewählt. Haben nun die Wahl- neben politisch streng radikalen Parteien? Gemeinsame Bestrebungen männerwahlen ergeben, daß die Freisinnigen nicht an sich die absolute um die politische Freiheit können doch den Klassengegensatz des des Handels ist ein Runderlaß an die Regierungspräsidenten, bes Majorität haben, wohl aber mit den von uns durchgebrachten Wahl- Arbeiters und des Bürgers nicht verdecken, wenn dieser einmal den treffend die Ueberwachung der Theateragenturen, gerichtet worden. Der männern zusammen, so wird ihnen von unserer Seite ohne jede weitere Arbeitern deutlich bewußt geworden ist. Die mündliche Stimmen Erlaß besagt, wie die„ Berliner Neuesten Nachr." mittheilen:" Die Verhandlung erklärt: Stimmt Ihr im ersten Wahlgang für den abgabe und die widerwärtige Wählart kann aber die preußischen infolge unferes Runderlaffes vom 30. August v: J. vorgelegten von uns aufgestellten sozialdemokratischen Abgeordneten und ist der Sozialdemokraten schon gar nicht hindern. Haben beides doch bei Bahlfarten über die Theateragenturen lassen erkennen, daß bei felbe als gewählt erklärt, so werden wir im zweiten resp. auch noch uns die Mährer, die Schlesier, die Linzer u. s. w. Feststellung der Vorftrafen nicht überall mit der erforderlichen im dritten Wahlgang für Eure Kandidaten eintreten. Fällt im um theil fiegreich überwunden. Bleibt nur, daß die Aus- Sorgfalt verfahren worden ist. So sind in einer Reihe von Fällen ersten Wahlgang unser Randidat durch, so verlassen unsere Wahl. fichtslosigkeit selbständiger Kandidaturen die Kampfeslust sehr herab nur Uebertretungen oder Strafthaten angegeben, deren Eigenschaft männer sofort das Wahllokal, ohne sich an weitere Abstimmungen stimmt. Da muß es nun den Sozialdemokraten gelingen, die große Masse anderen Fällen der Agent„ so viel bekannt" als unbestraft bezeichnet als Bergehen" nicht ohne weiteres ersichtlich ist, während in fo zu betheiligen." Freilich, die Zumuthung hat für die Liberalen des arbeitenden Volkes darüber aufzuklären, was diesmal vom etwas Demüthigendes; nichtsdestoweniger ist sie berechtigt und noth- Rampf gegen die Junker abbängt. Wie wir schon oft ausgeführt wird. Es erscheint nicht ausgeschlossen, daß durchaus unzuverlässige wendig. Denn ihre Disziplin ist locker und sie können, wie sie selbst habent, rüsten Junker und Stumm zu einem mächtigen Vorstoß. Um die Personen jahrelang das Gewerbe als Theateragent ausüben, ohne zugeben müssen, ihrer Leute nicht absolut sicher sein, wenn diese Regierung auf ihre Seite zu bringen, haben sich die Junker, die erst Ordnung gegen fie eingeleitet wird und es scheinen thatsächlich daß aus§ 85 der Gewerbes daß das Untersuchungsverfahren aus offen für einen Sozialdemokraten eintreten sollen. Für uns aber vor einem Jahre das Verslein gesungen hatten: Kein Kanig, feine Ordnung gegen fie eingeleitet wird und es scheinen thatsächlich ist diese Abmachung" oder dieser Kompromiß" nicht bedenklich: Rähne!" in große Flottenschwärmer verwandelt. Sie fönnen genten vorhanden zu sein, bei welchen noch jetzt die Eins für diese Abmachung gelten voll und ganz die von Bernstein zitirten ihre Absichten nur erreichen, wenn sie den Widerstand leitung dieses Verfahrens in Erwägung genommen werden könnte,
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macht, indem
Des Volkes besiegen. Worte Liebknecht 's in der Vorrede zum Leipziger HochverrathsHeute geht obgleich die letzten einschlägigen Strafthaten bereits eine Reihe von es ans Vereinsrecht, wer will e3 abstreiten, daß prozeß". Das Jahren zurückliegen. Die Polizeibehörden find daher anzuweisen, in morgen nicht gegen Freilich, ein Bedenken hat der Vorschlag, wie bereits anfangs Reichstagswahlrecht gehen kann? Deshalb, weil das all- allen Fällen das Vorleben der Theateragenten mit Hilfe der Straferwähnt aber nur für solche, die noch ernsthaft an die Macht gemeine Wahlrecht des Reichstages der festeste Kitt der Reichs- register genau festzustellen und, falls bierbei Thatsachen sich ergeben möglichkeit einer bürgerlichen Opposition glauben. Wie steht es einbeit ist, ist es feineswegs unantastbar. Was fümmert die follten, welche die Unzuverlässigkeit des Agenten in bezug auf diesen nämlich, wenn die Liberalen erklären, auf unsere Forderung nicht bankerotten Oftelbier die Sicherheit der Reichseinheit? Gerade weil Gewerbebetrieb darthun, die Klage auf Untersagung des Gewerbes einzugehen, lieber auf ihre Mandate zu verzichten, als es das Bolt mit fo abgefeimten Mitteln ausschließt, ist das betriebes gemäߧ 119 des Zuständigkeitsgesetzes zu erheben." einen Sozialdemokraten zu wählen? Sie könnten das in der That preußische Dreiklaffenwahlrecht zum Ideal aller Reaktionäre in Die traurigen Gagenverhältnisse der Sommerbühnen an einigen Orten versuchen in der Hoffnung, daß unsere einmal Deutschland geworden. In Sachsen wurde es im vorigen Jahre werden ausreichend veranschaulicht durch folgende verbürgte Beispiele: gewählten Wahlmänner ihnen doch als fleinerem Uebel zum Siege eingeführt. Da ist wohl die beste Abwehr, daß man den Junkern Eine Schauspielerin, die im Winter an einem größeren, sehr respekverhelfen müßten, müßten, und beispielsweise hat Mehring erklärt, ihr geliebtes Dreitlassenwahlrecht nach Thun - tablen Theater engagirt ist, bezieht in ihrem Sommerengagement daß unsere Wahlmänner sich dann wirklich in einer Zwangslage ich feit unschmackhaft man ihnen eine Monatsgage von 70 Mt., die in Raten von 5 bis 10 W. zur befänden. Dem kann ich durchaus nicht zustimmen. In dem so viel Size abknöpft als nur möglich. Heute fehlen ihnen mit Auszahlung gelangt. Die betreffende Dame muß für diese Gage allselben Augenblick, wo die Freifinnigen erklären, eher ihre Mandate Stumm im Bunde nur acht Stimmen zur Mehrheit. Das ist ein abendlich in einer neuen Rolle auftreten, entweder als Liebhaberin aufs Spiel zu setzen, als für einen Sozialdemokraten zu stimmen, unerträglicher Zustand. Freilich muß der Kampf mit dem Bürger oder als Soubrette. Gin tüchtiger Mufiter mit großer Vorbildung in demselben Augenblick beweisen sie, daß sie auch in rein thum, den Freifinnigen und dem Bentrum vielleicht, sogar theilweise umb Routine bekam von einer reisenden Gesellschaft einen Kontrakt als politischer Beziehung zu der einen reaktionären mit dem nichtagrarischen Flügel der Nationalliberalen im Bunde Opern- Kapellmeister mit einer Monatsgage von 60 M. Dafür sollte masse gehören, beweisen sie, daß sie auch in reinpolitischer geführt werden. Eine unangenehme Bundesfreundschaft, gewiß. Doch er tagsüber einstudiren, abends dirigiren und zur Noth auch noch die reater Beziehung nicht mehr das kleinere Uebel für uns find. Und ist das die allgemeine Mißstimmung gegen die Junker und gegen die reat Klavierbegleitung übernehmen. einmal begriffen, so bin ich sicher, daß unsere Wahlmänner in tionären Hirschauerstückchen des neuen Kurses in ganz Deutschland , diesem Fall ruhigen Gewissens das Wahllokal verlassen werden besonders in den intelligenten sowie in den reichstreuen Schichten des Ein ,, Verein Berliner Postsekretäre" ist hier nach dem unbekümmert darum, ob hierdurch von den ganzen 20 Freisinnigen Bürgerthums, der Kampf des Bürgerthums mit den Agrariern Vorbilde des Postassistenten- Verbandes vor kurzem begründet worden, im Abgeordnetenhause noch diese oder jene Leuchte verschwindet. wegen des Börsengesetzes, der Zölle und der Währungsfrage, machen Wir entnehmen hierüber der„ National- 3tg." bas folgende: Der Vorstand desselben fordert jetzt mittels Aufrufes die Es fragt sich nun einmal, ob denn überhaupt irgendwelche Aus- es wahrscheinlich, daß es diesmal dem Bürgerthum ernster ist mit fichten auf Erfolg vorhanden sind, dann wie zu entscheiden ist, ob seinen Abwehrabsichten. Bei politischen Attionen entscheidet aber Postfekretäre in Berlin und den Vororten auf, der neuen Vereini Bemerkenswerth ist in dem Aufruf„ die Erin einem Wahlkreise in die Wahl eingetreten werden soll. Zur Be- in erster Linie der nächste Zweck, wenn er lebenswichtig ist. Aber gung beizutreten. antwortung der ersteren Frage wiederhole ich, daß an ein Eintreten für die Arbeiterklasse wie für das ganze deutsche Volt bildet es die klärung, daß der neue Verein gebildet sei im Vertrauen auf das mur gedacht werden kann in solchen Wahlkreisen, in denen die Frei- Lebensfrage: Die Junker und die Leute vom Schlage Stumm's Wohlwollen der von unseren Bestrebungen unterrichteten vorfinnigen entweder bisher die Majorität hatten, so in politisch unschädlich zu machen oder wenigstens ausgiebig zu gefeßten Dienstbehörde", und daß der Verein demgemäß manches früher Versäumte nachzuholen bemüht sein wird." Wie verlautet, Breslau mit seinen drei Abgeordneten, wo ihre Majorität nur schwächen. Das ist in Deutschland jetzt das eine, das noththut. soll das Hauptziel des neuen Postsekretär- Vereins dahin gehen, int äußerst gering war, so daß ein kleiner Erfolg unsererseits sie Gehalt eine Gleichstellung der Postsekretäre mit den preußischen bereits in die Zwangslage bringt, einmal für uns zu stimmen, um Gerichtssekretären zit erreichen, beren Meistgehalt nach der vor die beiden andern Mandate zu retten, oder in solchen, wo sie knapp furzem abgeschloffenen Besoldungsausbesserung 8800 Mart beträgt vor der Majorität stehen, so in Königsberg , wo die Gegner von ( gegen früher 3300 Mart) während sich das Meistgehalt des 1013 Wahlmännern höchstens 551 hatten, in Hagen i. W., wo Der Sozialdemokratische Wahlverein für den 1. Berliner Bostfekretärs auf 3500 MM. beläuft. Merkwürdig erscheint es bei die Nationalliberalen von 565 Wahlmännern nur 283, also grade Wahlkreis hält am Mittwoch, den 21. Juli, in Cohn's Festsälen, diesen allgemeinen Bestrebungen der neuen Beamtenvereinigung, daß eben die abfolute Majorität hatten, und in Frankfurt a. M., wo die Beuthstr. 20, eine Versammlung ab, zu der um recht regen Zuspruch man lettere als ,, Verein Berliner Postsekretäre" begründet hat, Nationalliberalen mit 321 von 645 Wahlmännern siegten hier gebeten wird. Die Zahlstellen befinden sich bei Merschel( früher welcher die Poſtsekretäre der übrigen 40 Ober- Poftdirektionsgaben die vereinigten Gegner( Freifinnige und Boltsparteiler) inte), Jüdenftr. 86; Preuß, Neue Friedrichstr. 20; Sommer, bezirte nicht beitreten tönnen, obgleich sie an der Aufbefferung 317 Stimmen ab; einige Wahlmänner fehlten bei der Abstimmung. Grünftr. 23; Mo II, Klosterstr. 101. Dort werden auch neue Mit- des Gehalts nicht minder interessirt sind, als die Berliner PostWie soll nun entschieden werden, ob Wahlbetheiligung in glieder aufgenommen. fetretäre. Preußen überhaupt zulässig sein soll? Man hat auf den Hamburger Barteitag verwiesen und mit recht. Aber der Parteitag als solcher tann nur den Kölner Beschluß insofern rückgängig machen, als er erklärt:
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Die Betheiligung an der Landtagswahl ist Angelegenheit der Genossen des betreffenden Landes."
Tokales.
,, Die Heiligen der letzten Tage" oder, wie sie sich noch lieber nennen hören: Die Mormonen", haben am gestrigen Sonntag Nach mittag in Berlin eine Sigung abgehalten. Um die Propaganda in Berlin in möglichst großem Stile auszuführen und der Konkurrenz
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Eine Liquidationskommission, die zu liquidiren" versteht. Bon den 63 000 m. des Vereinsmögens des aufgelösten Konsum vereins Südwest", lediglich„ Ersparnisse" der Mitglieder, sind 2/3 mit vielem Ach und Krach vertheilt worden, und die übrigen 20 000 m. verschwinden jetzt unter den Händen der Liquidations