Kr. 130.

Auf zum Frauentag!

Bon Bertha Braunthal .

Zweite Beilage zur Freiheit"

Dem Beschluß der letzten internationalen Frauenfonferenz bor dem Kriege, die im Jahre 1910 in Stopenhagen stattfand, all­jährlich in allen Ländern gleichzeitig einen Frauentag zu ver­austalten, liegt ein wunderschöner Gedante zugrunde. Mit Be. geisterung wurde diese Anregung, die von Amevila tam, vor

allem in den Ländern aufgenommen, wo die sozialistische Frauen­betwegung fchon start Wurzel gefaßt und eine gicliare Richtung eingeschlagen hatte; so in Deutschland , Oesterreich, in der Schweiz , Holland und in den skandinavischen Ländern. Wenn auch selbst Holland und in den skandinavischen Ländern. Wenn auch selbst­verständlich die Frauen des Proletariats an der Seite der Männer alle hämpfe mitmachen, sich an allen ihren Aktionen beteiligen und mitwirken, so macht die eigenartige Stellung der Frau in ber bürgerlichen Gesellschaft ihre Zurüdsetzung und geringe Ein­schäzung es doch notvendig, durch eine eigene Aftion

Sonntag, 18. April 1920

Groß- Berlin.

Die Gemeindesteuer- Veranlagung.

merinnen, nach Schaffung von genügenden Entbindungs austalten, unentgeltlicher Hebammen- und Aerztehilfe, von Säug bingsfrippen und Stinderhorten zu erheben, um endlich einmal die schunachoürdigen Zustände zu beseitigen, daß die Frauen infolge ungenügender Nahrung, frühzeitiger Aufnahme der gewerblichen Arbeit, infolge mangelhafter Hebammenhilfe dahinjiechen und sugrunde gehen. Die Frauen aller Länder erheben immer drin. gender und energischer den Ruf nach einem ausreichenden Mut­Nach den neuen Steuergesetzen des Neiches wird in 8 er- und Kinderschuh Er ist eine Kulturforderung ersten funft die direkte Einkommensteuer vom Reiche erhoben. Ranges geworden. Staat und Gemeinden sollen aus dem Aufkommen be Sowjetrußland hai gezeigt, was eine sozialistische Regierung stimmte Zuweisungen erhalten. Dafür verlieren die Ge­Ein eigence Komitee mit auch auf diesem Gebiet leisten kann. meinden das Recht, zu den Einkommensteuersägen zu­Megierungsvollmachten ausgerüstet, arbeitet planmäßig an der schläge zu erheben. Für das verflossene Steuerjahr 1919 Schaffung von Mütterheimen und Säuglingstrippen im ganzen ist den Gemeinden in einer besonderen Steuernovelle durch Bande, die der aussischen Proletarierin die Ueberzeugung bei den Staat das Recht gegeben worden, den Zuschlag staffel­bringen fönnen, daß die Regierung ihres Landes mirklich für sie weise zu erheben in dem Sinne, daß bei Einfommen bis u forgen bemitht ift. Daneben find aber unsere alten Forderungen noch immer während der bierdurch entstehende Steuerausfall durch Er­3900 Marf die Tariffäte herabgesetzt werden können, nicht erfüllt. Gegen den Achtstundentag, den uns die gegen diese ungerechtigkeiten des heutigen Syſtems zu protestieren. Revolution brachte, wird von ten Unternehmern Sturm gelaufen. böhung der Zuschläge bei Einkommen von 6500 Mark auf­Fast in allen europäischen Ländern mußten die Frauen bot Die Regierung hat bei den Bergarbeitern bereits den Grundjag märts gededt werden fann. Diese Bestimmung ist als bem Striege noch um das Walstrecht zu allen parlamentarischen Bestimmun und politischen Störperschaften tämpfen. In England, wo eine des Achstundentages durchb.ochen. Sicherung des Achtstunden- Mangel empfunden, ebenso sind einige andere Bestimmun starle bürgerliche Frauenbewegung den Stampf um das Frauen tages, aber darüber hinaus Einführung des Sechsstundentages gen diefer Novelle angejochten worden. Um dem abzuhelfen, wahlrecht führte, trat die sozialistische Frauenbewegung mehr in für die Frauen, Jugendlichen und Arbeiter in gesundheitsschäd- hat die Regierung der Preußischen Landesversammlung ein den Hintergrund und deshalb hat sich auch hier der Frauentaa lichen Betrieben, dafür müssen wir auch diesmal wieder ein Gesetz unterbreitet, daß die Vorschriften über das Ge­nicht so recht einbürgern fönnen. Dagegen befam die Frauen- treten und tämpfen. Die Forderung nach Abschaffung der Nacht- meindeabgabengeset abändert. Es soll zulässig sein, bei der wahlrechtsbewegung durch die alljährlich wiederkehrenden Frauen- arbeit der Frauen, nach der Beseitigung der noch vorhandenen den Gemeinden notwendig erscheinenden Nachbesteuerung tage in Oesterreich und Deutschland , in Holland und rechtlichen Ungleichheiten in unserem staatlichen Leben haben wir für das Jahr 1919 so zu verfahren, daß die Einkommens­grenze, bei der die Erböbung beginnt, beraufgelegt werden in ben standinavischen Ländern einen starten Antrieb, gleichfalls nicht aufgegeben, Wir befinden uns in einer äußerst gespannten, revolutio- tann. Gemeinden mit Besserbemittelten fönnen danach die Sie haben zur Verbrettung und Vertiefung des Gedankens der politischen Gleichberechtigung der Frauen viel beigetragen. Die nären Situation. Das kapitalistische System hat abgewirtschaftet, Einkommensgrenze, von der die erhöhten Zuschläge erhoben Revolution hat mit einem Schlage den mühseligen Kämpfen ein es fann nicht mehr den Bestand und die weitere Entwicklung der werden soll, von 6500 Mart auf 10 000 Mark herauffezen, Ende gemacht und das Frauenwahlrecht in Oesterreich und Gesellschaft sichern; es verhindert die wirklich planmäßige Orga. Das war bisher nicht zulässig, ist aber sehr notwendig, ie Die Nach Deutschland geschaffen; die pofitische Umwälzung während des niſation des Wirtschaftslebens, die Einführung der im Allgemein. nach der sozialen Struktur der Gemeinde. Rrieges hat es aber auch in Holland und in den skandinavischen intereffe gelegenen sozialistischen Bewirtschaftung durch Ausschals besteuerung für 1919 dieser Gemeinden wird durch das Ländern zum Siege geführt. Den Sozialistinnen aller Länder tung des Privatkapitalisten und des Kapitalprofits. Gin er neue Gelebchen auf rechtliche Grundlage gestellt und wird spar es aber flar und wurde von ihnen iminer ausgesprochen, daß bittertes Ringen zwischen den an ihre Vorherrschaft und ihre den Gemeinden gute Dienste leisten fönnen. Besser wäre es gewesen, wenn schon im Vorjahr der allein durch die Erringung des Fraueniablredyta das wirtschaft Profile fich flammernden bürgerlichen Klassen und dem anstürmen. liche Glend, die Knechtung und Ausbeutung des Proletariats nicht den sozialistischen Proletariat hat eingesetzt. In diesem Kampfe Finanzminifter ganze Arbeit gemacht und den Anträgen zu­beseitigt werden könne, sondern daß es auch benutzt werden muß, um den Sozialismus, der sich iekt in seiner schärfsten Form abgestimmt bätte, die unfere Genossen in der Preußischen Lan­um das weibliche Proletariat für den Kaffentampf zu schulen spielt und noch schwere Opfer von uns allen erheischt, stehen die desversammlung zur Gemeindebesteuerung gestellt hatten. und ihm eine Waffe gegen seine Unterbrüder in die Hand zu Männer und fämpfen gleichzeitig auch um thre Befreiung aus sozialistischen Frauen und Mädchen geschlossen an der Seite der Der absolute Gemeindevorsteher. geben. Anechtschaft und Barbarei. Die Erfahrungen seit der Rebolftion baben bewiesen, daß bie bürgerliche Gesellschaft nicht getoillt ist, das Los der Prole= tacierinnen wirklich zu verbessern. Der Grundsatz: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist noch immer nicht durchgeführt. Wie sollen aber auch die Unternehmer fortschrittlicher sein als die Regierung, die durch die Festsetzung eines fast um die Hälfte niedrigeren Unterstübungssabes für die weiblichen Erwerbstojen den Grundsatz der Ungleichheit fördert? Die Ghefrauen sind noch immer vor den Gerichten den Männern gegenüber zarüd peiebt. Und wenn wir Sozialistinnen den bürgerlichen Frauen gegenüber immer unsere selbständige Stellung bewahrt und ihren Auffordes rungen zu gemeinsamem Vorgeben im Foruenwahlrecht 8 tampi feine Folge gegeben haben, so hat sich in dieser Zeit der Revolu­tion glänzend unsere Ansicht bewährt, daß es teine Geschlechts. solidarität, sondern nur eine klassen solidarität geben

tann.

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Nette Zustände Herrschen in der Gemeinde Eichwalde Aber nicht nur in Deutschland , sondern in allen 2an( reis Teltow ). Antäglich des Kapp Büttwit- Putsches tam es zu dern der Welt geht der gleiche Prozeß der Entmidlung einer Spaltung in der Gemeindevertretung. Das bonette Bür­bor fich. macht die Revolutionierung der Arbeiterschaft gertum machte aus seinen Sympathien mit den Staatsstreichlern riesige Fortschritte. Unsere Wirtschaft und unsere ganze Bes fein Sehl. Offen und versteckt wurde ihnen zugejubelt und un­wegung hängt innig mit der der anderen Länder zusammen. Die fere Barteigenoffen bei jeder passenden Gelegenheit angepöbelt. Als durch das Eingreifen der Arbeiterschaft den Kappisten das dte Erringung Sandwerf gelegt war, trat allerdings eine Ernüchterung ein. Au­rbeiter aller Länder haben das gleiche Ziel des Sozialismus, den gleichen Weg den Klassenfeitig brütete man auf Sache. Anlak, ihren Nachegedanken Aus­ampf zur Beseitigung des Sapitalismus. Die brud zu geben, sollte die am 17. März vorgenommene Entwaff Frauen und Mädchen der Arbeierflasse, die sich gerade in diesen nung der dortigen Einwohnerwehr bieten. Man rief die in Tagen des Kampjes, am 9. Mai zum Internationalen Frauentag Grünau und Umgegend liegenden Lüttwiztruppen, denunzierte bersammeln, legen damit erneut ihr Bekenntnis zum Inter - unfere Parteigenoffen der Anstiftung. Am 23./25. März wurde nationalen Sozialismus, zur internationalen Solidarität ab. Sie der Ort bejetzt und 16 Verhaftungen vorgenommen, hauptsächlich führende Genossen beider Richtungen, und die Verhafteten bor fennen teine nationalistischen Erwägungen und keinen abbas Standgericht in Grünau geichleppt. Vier Todesurteile gegenüber den Völkern jenseits der Grenzpfähle. Sie wissen sich wurden gefällt jogar gegen Personen, denen man nichts eins mit den Arbeitsschwestern und Brüdern der anderen Länder weiter vorwerfen konnte, als daß sie Mitglieder der Sozialdemo in ihrem Streben, eine bessere, menschenwürdige Zukunft zu ge- fratie waren. Daß die Todesurteile nicht vollstrect wurden. ift nur dem tatkräftigen Eingreifen der Arbeitervertreter im Par­stalten, und sie wollen mit ihnen tämpfen und arbeiten, um die lament zu verdanken. Die Listen für die Verhaftungen wurden Arbeiterklasse in allen Ländern zum Siege zu führen. den Lüttwitern von rechtsstehenden" Einwohnern geliefert.

Nachdem die Kapp- Regierung gestürzt, bemächtigte sich deren Anhänger allerdings eine schlotternde Angst. Sie, die bisher jubelten, sich mit Abfingen patriotischer Lieber nicht genug tun fonnten, nur noch mit Standrecht, Sandhaufen und Grichießen operierten, ftritten jebt alle Mitmisserschaft ab und führten die Vorkommnisse auf das große Mißverständnis zurück. Unfere

Die Beratungen über die Reichswochenhilfe in der Nationalversammlung baben es bewiesen, als alle bürgerlichen Frauen einschlieblich der Rechtssozialisten gegen unfern Antrag sprachen und stimmten und so unsere Vorlage zu Fall brachten. In diefem Zeichen der internationalen Solidarität und des Diese Vorlage hätte den arbeitenden Frauen acht Wochen vor internationalen lassentampfes, im Zeiden der Weltrevolution der Geburt und acht Wochen nach der Geburt des Kindes die soll auch der diesmalige Frauentag abgehalten werden. Reichsunterstützung in der Höhe des ortsüblichen Tagelohnes fowie unentgeltliche Hebammen und Aerztehilfe, ferner ein Stillgeld in der Höhe des ortsüblichen Krankengeldes während 26 Wochen gesichert, während das angenommene Gesetz nuc eine Am Sonntag, den 25. April, findet unsere nächste Veranstal- Parteigenoffen in der Gemeindevertretung, die Schöffen waren Unterstützung in der Höhe des ortsüblichen Krankengeldes bor. tung im Großen Schauspielhause statt. Die zum 14. März ge- von ihren Boiten zurüdgetreten, beabsichtigten die Vorkommnisse in einer Gemeindevertretersizung zur Sprache zu bringen. Der fieht. So find wir gezwungen, immer wieder auf Verbesserung löften Starten haben hierzu Gültigkeit. In unserem Bureau, Gemeindevorsteher, über dessen Stellungnahme man sich nicht flar dieses Gefebes zu drängen, die Forderung nach einem aus- Schidlerite. 5-6, und im Parteibureau. Lichtenberg , Neue Bahn­reichenden ut für die Schwangeren und Woch- boistraße 31, find noch Starten zum Preise von 2 M. zu haben.

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Der Sternsteinhof.

Noman von Ludwig Anzengrüber.

Dieser Auftrag fam dem Mucker! febyr gelegen. Das in ihn gesetzte Vertrauen und der zugesagte Beistand hoben seinen Mut. Er war gefränft und gereizt durch die rüd­fichtslose Weise, mit der ihn Selene verlassen botte und allein ſteben ließ, unbefümmert darum, wie ihm dies ge fallen, oder nicht gefallen mochte. Er wollte einmal öffent­lich sein Recht auf die Dirne behaupten und diese zwingen, es felbit anzuerkennen, denn die Hochnäsinkeit, mit der sie ibn bisher unter vier Augen behandelte, scheut sie sich wohl bier vor den Leuten zu zeigen. Mag fie nachher paar Tage truben, aber auch wissen, daß er nicht der Bursche sei, der fich just alles gefallen ließe; das macht ihm Ehr' und lehrt sie nachgeben.

Er trat also in die Schanfitube und sagte: Gleich geht der Tanz wieder los.'

Ein Schwenkdorfer saate über die Achsel weg:" Danken schön für's Ansagen. Braucht's nit z'fürchten, daß wir weg­bleiben."

Um Euch is fein' Frag'. Bleibt's, wo's wollt's. Selen'!" Sie fah nach ihm und tat ganz unbefangen. Somm her!".

t schlecht," lachte der Toni.

herein da' sagit?"

Du halt'it f' wohl für ein Bummerl.") der laufen müßt, wenn du schön Mit dir red' ich nit, Sternsteinhoferbub," fagte Muckert, Helen', fomm' mit mir b'raus, sag' ich!" Ja, wenn du io- ein g'strengen Herrn bait," höhnte Toni gegen das Mädden, dann beb' dich nur lüftig und eil'!" Selene sak zornrot, fie ftreďte die gefalteten Sände in den Schoß und zog die Beine unter den Stuhl.

Du siehst, sie will nit." fuhr Toni, zu Muckerl ge wendet fort, peb dir also a andere suchen, uns is nit um dein' G'selffchaft." Ich geh' nit ohne ihr."

" Süblinger," schrie der Toni einem vierschrötigen

*) Bummer! Bommer, Spik, fleiner Sund,

Proletarilde Feierstunden.

ist, ließ aber die für den 25. März resp. 8. April fälligen Sitzun gen ausfallen. Eine für den 15. April einberufene Sigung wurde

Burichen zu, mir scheint, der find't nimmer die Tür, weif'| fießen fie lachend los, die Schwenkdorfer prallten zurück ihm' n Weg.

Der breitschuftrige, baumlange Buriche trat auf Muckerl zu und gab ihm einen leichten Stoß, der den fleinen Hergottlmacher gleidavobl manken machte. Geh', sei g'scheidt," sage er zu ihm, mach' fort, bist ia unnötig." Nein," fuirrichte Muckerl.

Na, ici nit dumm, Büberl," sagte gutmütig der Süb­finger. Wirst doch nit woll'n, daß ich dir was mit auf'n Weg gib? Rönnt'it z'ichver d'van z'tragen baben."

Da Muderl in das laute Gelächter der Schwenkdorfer auch etliche Zwischenbüheler einstimmen börte, so geriet er vor Wut außer sich und führte nach der Bruft seines Gegners einen Faustichlag. Der Süblinger job ganz ver­dukt darein, als er sich für seine gute Meinung so übel gelobnt fand und bolte eben mit der Sechten sehr fachte, fast fürforalich aus, da stürzte der Toni dazwischen.

und schleiften, bis in die Mitte der Stube taumelnd, den Geretteten nach sich, dessen Gesicht dabei die Diele fegte, bis sie ihn schnver auf selbe niederplumpfen ließen.

Der Wiese blieb eine Weile auf beiden Ellbogen und Senieen mit nachdenklich gesenktem Saupte liegen und über­legte den Fall, der jo ganz sein eigener war, dann raffte er sich empor, bedeutete, daß er für diesmal penua babe und die andern ihre Sache ohne ihn ausmachen fönnten: manfte in eine Ecke und blieb dort, den Kopf zwischen den Sänden, fiten. Die anderen wollten eben daran gehen und, seinem freundlichen Nate folgend, die Sache ohne ihn zum Aus­trag bringen, als der Wirt berbei geeilt fam.

Sans!! Hansl!" zeterte er.

Aber der Rabensohn meldete fich mit feinem Laut, er hatte sich vor das Haus geichlichen und war den geänaftigten Dirnen, die zu den Fenstern hinaus flüchteten, beim Heraus­

" Den laßt's mir." schrie er, das is mein Mann!" steigen behilflich. Nach kurzem Ringen ward der Kleebinder Muckerl in eine Ecke geschleudert und schlug dort so muchtig mit dem Rüden gegen eine scharfe Tischfante, daß er, laut auf­stöhnend, zusammenbrach.

Ohne auf den 11ngeratenen 31 marten, stürzte sich der wirt mitten unter seine aufgeregten Gäste. Ausg balten!" befahl er. Das jag' ich eng', Bub'n, g'rauft wird da nit

bei mir!"

Da kam durch die Türe ein irdenes Weinfrüglein ne- ,, Meng' dich nit ein," schrie man ihm entgegen. flogen, dos offenbar nach dem Kopfe des Toni gezielt, aber Mit autoritativer Gebärde streckte der Wirt gegen einen zit boch angetragen war, e3 schmetterte gegen das Kinn der Schreier den Arm aus, da mard er aber gleichzeitig von Süblingers, der stand starr, aber nur einen Augenblic, einem Dubend angefaßt und flog aus der Stube, daß der dann fuhr er, wie toll, aus der Stube; das hatten die Türstod schütterte und der Kalf von der Wand blätterte. Zwischenbüheler vorausgesehen, fie stoben auseinander und Er kam nicht wieder zum Vorschein, überließ es den Gästen, Giner, der sich außen knapp an die Maner drückte, stellte sich selbst zu bedienen, und wünschte aus erarimmter Seele dem Verfolger ein Bein, so daß der mit großem Gepolter hinfiel, und nun versuchten sie ihn an den Armen und beim Tiefen, daß keiner dabei zu furz fommen möge. Schopfe nach dem Tanzboden hinüberzuziehen. Hüblinger, Indes waren die Zwischenbüheler und die Schwenk dem sofort die Vermutung aufdämmerte, daß es ihm, wenn dorfer aneinandergeraten; aber bald schämten sie sich, daß er draußen bliebe, wohl weniger verichlüge", als menn ihn sie wie die Bestien des Weldes sich mit den Zähnen und feine Gegner hineinbekämmen, begann aus Leibeskräften Klauen, Pranken und Hufen anfallen sollten, das Gefühl zu schreien: Selft's. helft's, helft's mer doch, Leuteln!" menschlicher Würde erwachte und rüttelte auch die Erfin­Auf das eilten die Schwenkdorfer berbei und faßten ihn dungsgabe auf; Schwache, die auf eine Ausgleichung der an den Füßen und zogen ibn dann zurück. Es begann ein Kräfte bedacht waren, Starke, deren Arme an den zurück­erbittertes Sin- und Hergezerre. Bald war der Süblinger weichenden Feigling nimmer zu reichen vermochten, be­mit Kopf und Armen im Tanzlokal, bald mit den Beinen, gannen Stublbeine auszudrehen und nach beweglichen so lang fie waren, in der Schanfftube, immer aber mit dem Gegenständen zu suchen, die nach festen Zielpunkten ge­Rumpf in dem Flur. Mit einmal boten die Zwischen- schlendert, sich oft sehr nüblich erwiesen. Nicht lange, so büheler ihrerseits alle Gewalt auf und als fie vom anderen arbeitete man nur mit fünstlich verlängerten Armen und Ende ber auch den äußersten Kraftaufwand verspürten, mit Wirkungen in die Ferne. ( Fortiebung folgt.)