Eine Kommijjion zur Untersuchung vorgekommener Greueltaten.

Tun wird uns zwar gefagt, es sei die Aufgabe der Sie würde nach seiner Ansicht nicht nur den wirtschaftlichen Tange dem Weilitär nicht fe 5 erter Gerichtsba Stunde, die Republit und bie Demokratie auf und politischen Notwendigkeiten am ehesten gerecht werden, feit entzogen wird, so lange ist die Regierung an jedes fefte Füße zu stellen, und zur Erreichung diefes Bieles feien sondern sie entspräche auch am besten der gegenwärtigen Maschreitung milichuldig. die Parteien, die sich jetzt in die Ministerportefeuilles Machtverteilung. August Müller erfennt alio, oaz wichtiger teilen, einig und stark genug. Aber jezen wir einmal die als die geschriebene Verfassung die tatsächlichen abjolute Zuverläffigf it der Demokraten und des Zentrums M a chtverhältnisse innerhalb eines Staatswesens bei der Lösung dicjer Probleme voraus, so bleiben doch sind, und daß von ihrer Verteilung die Zusammenlegung des T. U. effen, 20. April. Republik   und Demofratie immer nur Formen, denen Parlamentes burchaus nicht ein zutreffendes Bild gibt. Gr Der Militärtefehlshaber gibt befannt, daß die Sommission ein Inhalt gegeben werden muß, und in einem Beit- Parlamentes durchaus nicht immer ein zutreffendes Bild zur Untersuchung vorgekommener Grenellaten erstmalig am bunit, in dem von Tag zu Tag die Frage brennender wird, gibt. Er verläßt damit freilich den Boden, an dem das Gros 20. April, 2 hr nachmittags, im Polizeipräsidium zusammen­ob dieser Inhalt der Kapitalismus oder der Sozialismus der rechtssozialistischen Partei noch immer festhält. Er betet tritt. sein soll, muß sich die Hilflosigkeit einer Gemeinschaft, in nicht wie dieses die formale Demokratie und den Buchstaben ber Sozialdemokraten neben bürgerlichen Bolitikern fiben, des Staatsgefetes an: er nähert sich, ohne es zuzugestehen, immer deutlicher offenbaren. Daran ändert auch die Tat den Gedankengängen, die in der Forderung einer Ditta­sache nichts, daß die Sozialdemokraten auf eine Durchießung tur des Proletariats münden. Rönnten seine Par­hrer sozialistischen Forderungen in der Praxis verzichten. teigenossen sich entschließen, ihm zu folgen, so wäre für den Solange sie sich mit Rücksicht auf die Massen immer noch Sozialismus außerordentlich viel, wenn nicht alles ge­grundsätzlich zu ihrem Programm bekennen müssen, werden wonnen. Aber leider sind die Anzeichen dafür, daß er mehr Unflarheit und Unsicherheit die unvermeidliche Folge sein als ein Prediger in der Wüste, noch außerordentlich gering. und an die Innehaltung einer geraden und zielsicheren Bahn ist nicht zu denken.

Die regierenden Militärs.

Der Vorwärts" veröffentlicht folgende Verfügung: Berlin  , den 9. April 1920.

beim Herrn Minister ohne vorherige Mitteilung anzumelden oder Den Aemtern und Abteilungen wird es untersagt, Borträge zu halten.

Vorträge finden zunächst tei mir statt und ich werde das weitere entscheiden. Ausgenommen von diesem Berbot ist nur T. I. b. Seedt An alle Stellen des Reichsweheministeriums. Aus dieser unmöglichen Situation gibt es nur sei Der Fall des Amerikaners de Mott. Auswege: entweder man schafft eine rein sozialis Diese Verfügung ist ein neuer Betveis dafür, daß die tische Regierung oder man überläßt die Berant­Die Deutsche   Allg. 8tg." erfährt zu dem Tod des Militärs, boran der General v. Seedt, den Reichswehrmini­wortung ausschließlich den Bürgerlichen. Amerikaners Paul de Mott von auständiger Seite: fter noch immer als eine Puppe ansehen, die so zu tanzen Die zweite Eventualität muß gewählt werden, wenn das Broletariat nicht die Kraft oder nicht den Willen besitzt, die wurde ber gweiundzwanzigjährige be Mott, der sich im Befize den, welche Stellung eigentlich dieser Herr v. Seedt be Nach dem nunmehr hier vorliegenden Untersuchungsmaterial hat, wie fie es befehlen. Bei dieser Gelegenheit muß doch einmal gefragt wer Geschicke des Landes allein in die Hand zu nehmen. Daß sie eines amerikanischen Reisepasses befand, am 5. April unweit thre Gefahren hat, ist zuzugeben, aber die Beschreitung dieses Effen, in dem Reichsgebietsteile, in dem der Belagerungszustand leidet. Er soll wohl noch Oberbefehlshaber sein. Welche Weges würde zum mindesten flare Verhältnisse herbeiführen. verhängt war, von Reichswehrtruppen in einem mit Waffen und Truppen befehligt er dann, nachdem zum Nachfolger von Sie würde es der Bourgeoisie unmöglich machen, ihre fapi- Munition versehenen Kraftwagen der Noten Armee, in Gemein- Lüttwik, dessen Stelle er zuerst bekleidet hat, ein anderer talistische Politik hinter einer sozialdemokratischen Kulisse zu fchaft mit bekannten Spartatiftenführern verhaftet. General ernannt worden ist? Ist v. Seeckt Oberbefehls­treiben; sie würde die Einigung der Arbeiterschaft beschleu- be Mott trug einen Revolver in der Tasche. Außerdem führte haber" in den Marken? Was hat er dann noch im Reichs­niigen und sie wahrscheinlich sehr bald in die Lage berjeßen, er, im Semb eingenäht, zwei Briefe von ber Bariser syndikalisti- webeministerium zu suchen? eine Regierung, die die Dinge nicht zu meistern imftande fchen Beitschrift Ba vie Ouvrière" an rosty und wäre, abzulösen. Aber es bliebe natürlich ein Umveg, und 2ojobosty in Mostan sowie andere Schriftftüde bei sich, der schließliche Erfolg der proletarijchen Sache würde ber- die ihn als bolsemistischen Rurier lennzeichneten. hältnismäßig teuer erkauft. Deshalb streben toir die fo- Er wurde daher am gleichen Tage bom Standgericht des zialistische Regierung als das nächste Biel an. 61. Schüßenregiments sum Tode berarteilt. Da jedoch

In diesem Sinne werden wir auch den Wahlkampf nach den Weisungen des Reichspräsidenten fein Todesurteil ohne führen, denn die Uebergangmaßnahmen, deren fofortige feine Genehmigung vollstreckt werden durfte, wurde die Boll­Durchführung unsere Partei in ihrem Wahlaufruf fordert, stredung ausgefeßt und Befehl gegeben, ben Berurteilten mit geben über die Straft eines bürgerlichen oder gemischten anderen Aufrührern nach Besel abautransoprtieren. Jnamischen Ministeriums. Sie bilden die untersten Sprossen der Leiter wurde er in der Augenffinit zu Mülheim   gefangen gehalten. hur sozialistischen Gesellschaftsform, und diese Stufen zu be- Dort machte er am 8. April gegen 8 Uhr morgens beim Gang freten, werden Nichtsozialisten sich stets mit allen Kräften nach der Batrine einen Fluchtbersuch, bei dem er Fräuben. Sie zeigen gleichzeitig aber auch die Zinie, auf der bon bem Wachtposten nach dreimaligem fruchtlosen Anrufe im fich die sozialistischen   Barteten zu gemeinsamem Handeln Bofe der Klinik, nahe dem Ausgangstore, erschossen wurde. finden können, borausgesetzt, daß wir eine Gewähr dafür be Die hiesige amerikanische Kommission hat in bas gesamte fizen, daß unfere Nachbarn auf der Rechten sich nicht nur untersuchungsmaterial Einsicht erhalten. mit den Lippen zu unseren Ideen bekennen.

Wir können natürlich nicht nachprüfen, ob der hier ge­Wir beginnen die Wahlkampagne in der Hoffming, für schilderte Sachverhalt zutrifft. Aber selbst seine Richtigkeit Baß in dem Aufruf aufgestellte Programm eine Mehrheit im vorausgefeßt, bleibt doch die Frage offen: Aus welchen Reichstag zu erhalten. Aber selbst wenn das nicht der Fall Rechtsgrundsägen verurteilt man jemand zum Tode, nur fein follte, werden wir an dem Gedanken der sozialistischen   weil er bolschewistischer Kurier" ist? Seit wann ist das Regierung festhalten. Wir glauben, daß Deutschland   mit ein todeswürdiges Verbrechen? Sieß es nicht, daß nur bem Uebergang zum Sozialismus und dem Bruch mit einem eine Bolizeiaftion beabsichtigt sei, die sich lediglich Syſtem, in dem Kapitalismus und Militarismus fi gegen- gegen berbrecherische Elemente richte? Wir seitig fügen, nicht warten kann, bis vielleicht in vier oder berlangen, daß man uns die Verbrechen des de Mott mit acht Jahren oder noch später die sozialdemokratische Mehr- teilt, sonst bleiben wir bei unserer Auffassung, daß es sich beit trok der wirtschaftlichen Machtmittel, die die Gegner bier wieder um einen der zahlreichen heimtückischen Mord­gegen uns ins Treffen führen fönnen, im Parlament er- taten der Soldateska bandelt.

Die Politit der Gewalt.

Der Wahlkampf der S. P. D.

Gestern waren wir genötigt, einige Etellen aus dem ersten Wahlflugblatt der Rechtssozialisten dem Borwärts"-Beiblatt, niedriger au hängen und mit einigen Anmerkungen zu bersehen. Bir mußten uns dagegen wenden, daß From Juchacz ihren Sampf gegen uns führte mit der Wenbung, wer die Gewalt ber abscheue, ber fönne nicht unabhängig wählen.

Der Borwärts" versuchte nun heute morgen, und flor au machen, daß wir Frau Juchacz   nicht richtig verstanden hätten. Ga gebe in unserer Partei verschiedene Strömungen, von denen die eine engite Fühlung mit den Kommunisten halbe, die erst fürzlich das 21-8entimeter- Geschütz als Argument im politischen Kampf angepriesen hätten. Gegen diese wende sich ber Artikel, nicht etwa gegen Ströbel und Rautsty, benen niemand nachfagen werde, daß fie Anhänger der Gewaltanwendung seien.

Bir tollen es vermeiden, mit bem Bortvärts" eine ein gehende Auseinandersetzung über das Thema der Gewaltanten dung im politischen Stampfe zu beginnen. Geft die jüngste Beit hat bewiesen, daß das Proletariat gegangen werden tann, Gewalt anzuivenden, um bie politische Enttoidlung in die ihm notwendig erscheinenden Bahnen zu brängen ober um eine ges gebene politische Situation boll auszumuhen. Man kann vießeicht gebene politische Situation boll auszumuten. Man kann vielleicht barüber streiten, ob der Generalstreit in dem hier sur Debatte stehenden Zusammenhang schon als Gewaltantvendung angesehen werden kann. Aber wie wäre es getoefen, wenn der Generalstreit allein zur Niebertämpfung der Stappisten nicht genügt hätte? reicht ist. Die Kräfte des Proletariats fönnen sich außer- Das Ergebnis der Untersuchung der amerikanischen hat bie S. 3. D. in jenen Tagen die Frage der Bewaffnung Halb der Volksvertretung Geltung verschaffen. Wenn es Rommission wird hoffentlich Stlarbeit in die dunkle Ange- des Proletariats nicht ebenfalls sum mindesten er. will und wenn es geschlossen auftritt, vermag es die Herrlegenheit bringen, falls man das Material nicht schon jorg- mogen? Schaft auch dann auszuüben, wenn ihm die Demokratie des fältig gefiebt hat. Ergeben sich Weiterungen internationaler Man sieht also, baß das Thema sehr weit ausgesponnen wer Stimmzettels die Berechtigung dafür nicht zuzugestehen Natur aus diesem Falle, so trifft auch hier wieder die Regie- den tann und darum soll ein ehrlicher Mensch sich hüten, in rung die volle Schuld. Sie mußte wiffen, daß die Ein- so losem Busammenhange und mit jener Oberfläliteit, Scheint. Und wieder Tönnen wir uns auf August Müller febung von Stand und außerordentlichen Kriegsgerichten bie bie Artikel der Frau Juchacz   unb ber anderen Flugblatt Berufen, der die Stunde für eine fosialistische den Offizieren die Handhabe bot, wahllos borzugehen und schreiber ausgefchnet, vielbeutige Wennertungen darüber zu machen. Regierungschon jett für gelommen erklärt. fich nicht auf berbrecherische Elemente" zu beschränken. So- Wenn das überhaupt einen ved haben soll, so doch nur den,

beleuchten:

Kunst und Arbeiterschaft.

Drang nach guten Theaterdarbietungen start. Der Besuch einer| devem Eifer bei der Sache. Leider hann mir ein Teil der Bevöl anständigen Vorstellung in einem der üblichen Geschäftstheater ferung mit Eintrittskarten versehen werden. Was will es& Ba Bon einem Kunstabende der II. S. P. schreibe uns ein Ge. wird aber immer kostspieliger; so find Hunderttausende geztvun heißen, wenn eine Stadt, deren Einwohnerzahl ca. 270 000 See noffe, deffen Beilen Wert und Wirkung dieser Beranstaltungen gen, fich die Erhebung und Läuterung durch den Gemuß eines len beträgt, einen Raum wie die Neue Welt mit 1500 beaid's edlen Sunfitverts zu bersagen. Man möchte von Staat und Kom 2500 Personen günstigstenfalls als Theater zur Verfügung hat. Seunstabend... in Schöneberg  ... in Schöneberg  ... ober irgendwoo, Draußen munen fordern, daß sie umfangreiche Maßnahmen treffen, um Dem tann nur abgeholfen werden, wenn die Zahl der Vorstellarne ein ganz milder Frühlingsabend, der die Menschen gleichsam ent- breiteren Schichten der Bevölkerung bie Theater zu öffnen; aber gen bergrößert wird. Es müßte versucht werden, alle Grot Berli Vororte ausreichend mit guten Borstellungen Schädigen will für die Enttäuschungen bes Antage. Rur   langfam Beit sehr viel geschieht. Umso wichtiger erscheint es, auf den Weg derforgen, Alltags, leider it taum zu erwarten, baß von diefer Geite in absehbarer ner Jumal bie Werkehrsschwierigkeiten und füllt fich die schöne Schuloula, manche, biele bleiben auch fern der Selbsthilfe su benveifen, den zuerst die Berliner   Freien bas teure Fahrgeld bann in Fortfall tämen. su ihrem Schaben, sle berloren, wobon diese schoen im neuen Wolfsbühnen gegangen sind, und der sich hier glänzend bewährt Ohne loftspielige Deforationen ist es möglich, das Bühnenbild Werktagsgebebe. Boll jebt, reise Boritagefunft am Flügel ein. Eine junge bat. Er schließt ftaatliche oder kommunane Maßnahmen atvedis su vereinfachen und fünstlerische Wirkungen zu erzielen. Die Mezitatorin folgt. Sie spricht eine Dichtung vom Sieg elernen Erschließung der Theater für weitere Boltstreise nicht aus, son Gintrittspreise find so festzusehen, daß es den ärmeren Schichten Bollens über Nacht und Zob, ein Hobellied proletarischen Opfer muts. Dann jubes bie Internationale, Humbertmal gehört, ein etviger Jungborn.... Es ist zu Ende, wir gehen still burch die Taure Frühlingsnacht. Ein paar Bolterer tabeln, daß diefer und jener Genoffe wieder nicht babei" waren.

Wir sind noch beherrscht von der Schönheit biefer erhebenben Feierstunden und schtreizen.

Bor uns schreitet ein junges Mäbchen mit langem offenen Soar am Arm ihrer Mutter.

Multi." hören wir, so schön wie damals beli ber Jugenb.

weihe, weißt du!"

Tin ber nädten Straßenede bricht mein Weggefell, einer bon Sen ganz Alten unter dem Sozialistengeset, das Schweigen: Ja. ja, bas wirt: besser tote manches Treppenlaufen und schafft mehr

als bie längste Nebe."

Das letzte gilt mir, both ich slimme ihn bei. Da with es

hell neben uns,

Aus dem großen Mino flutet eine bunte, enggebrannte,

Machende Menge, vorbei an den grellbemalten Steflametafeln. Ich freue mich, daß ich feine Bekannten, teine Genoffen oder Ge­ba hinten. aber noffinnen darunter fehe... doch, nein ich werde mich wohl irren, ich habe sehr schwache Augen!... Zu Hause überdenke ich noch einmal den Gewinn biefes

Abends,

Ich war einst ein gweifler, nicht am hohen Ziel, sondern an ber Möglichkeit, bai bas Stonnen und die Schaffensfreudigkeit das

28ollen erreichen werde.

Ich bin längst ein Hoffmungsfreubiger geworden. Selft, daß wir dem Ziel immer näher kommen!

W.

Volksbühnenbewegung. Das Generalsekretariat des Ber Bandes der Freien Boltsbühnen, Berlin  , versendet einen Aufruf Gründet Boltsbühnen", worin es heißt: Die Massen hun aern nach Aun ft. beute mehr benn ie. Vor allem iit der

been ist vielmehr geeignet, folche Maßnahmen nach fich zu ziehen und sie in die richtigen Bahnen zu lenten. Die Selbsthilfe aber ann etajelen, auch wenn die öffentlichen Gewalten sich noch zu rückhalten. Die der Berliner   Boltsbühnenbewegung zugande liegende bee ist die ber Organisation der Theaterkonsumenten an einer fich felbst vervallenben Stunftgemeinde, wenn man fo will: die einer Konsumgenossenschaft der Theaterbefuder. Gaviß wird sich nicht überall gleich bas verwirklichen laffen, was die Bedliner Wolfsbühnen erreicht haben. Aber manches Bute ließe sich durch den genossenschaftlichen Zusammenschluß der Theatertonfumenten auch in anderen Orten und sofort schaffen, mal bort, too bie Stommunen über eigene Theaterhäufer ber fügen. Die Volksbühne G.." in Berlin  ( C 25, Linienstraße 227, Generalsekretariat) wird berartige Bestrebungen überall gerne be. raten und unterstüben, von dem 28unjee befeelt, ben von ihr ver. tretenen been möglichst weithin Ausbreitung au berschaffen und alle vorhandenen und neu entstehenden Boltsbühnenorganisa­tionen zu einem starten teich verband sufammenzuschließen.

Kommunale Kunftpflege.

In Gemeinden mit proletarischem Einfluß hat die Bildungs arbeit mit erfrischendem Eifer eingesetzt. Trot schwerer Ber­armung wurden vielerorts Volkshochschulen errichtet. In der Ge meinde Neukölln hat die U.& P. im letzten Jahre bahnbrechend und vorbilblich gewirkt. Auch das Theater muß Allgemeingut wer­den. In Groß- Berlin ist ein Anfang zur Aenderung dieser Ver­hältnisse gemacht. Es werden in Neukölln und einigen anderen Bororten bereits vom Staatstheater Vorstellungen gege­ben. Hebbel's Maria Magdalene  ", Sessing's Nathan der Weise" und" Minna von Barnheim" wurden mit ersten Kräften aufgeführt. Weitere Borstellungen werden folgen, so Wilhelm Tell  "," Die Journalisten", Gespenster", u, a. Ausstattung und Regie stellten sich würdig dem Theater am Gendarmenmarkt aur Seite. Die Künstler zeigten sich mit befon­

möglich ist, die Vorstellung zu besuchen. Wir kommen bet unseren Teutöllner Theaterabenden mit 2,50 m. pro Gintritts farte aus, eingeschloffen ist Garderobenablage( die in manchen Theatern heute schon 1 M. toftet), und ein Theaterzettel mit Einführung. Die Rarten, welche im Borverkauf reißenden be fat finden, berechtigen zur Entnahme von Losen am Eingang zum Theater. Gin Kampf oder Streit um die Bläße ist das durch ausgeschloffen. Für die Durchführung solcher Verans staltungen ist es bringend notwendig, daß Schilanen seitens des Bolizeiorgane unterbleiben, und daß nach dem Wortlaut der Bestimmungen nicht bloß gelegentlich" folche Veranstaltungen genehmigt werden, sondern daß fie regelmäßig etwa bon neu einzusehenden kommunalen Wolfsbildungsämtern den breitesten Boffsschichten zugänglich gemacht werben.

Bohm- Neukölln.

Im Deutschen   Opernhaus wurde noch kurz vor Beginn der Sommerspielzeit die melodiegefegnete tomische Oper Der bes jungverstorbenen Widerspenstigen 8ähmung" bes Hermann Goes ins Repertoire aufgenommen. Neben Corne flus' Barbier von Bagdad  " trägt diefes fammermusikartige Berta then unbeeinflußt bon ber bersengenden Nachbarschaft des Spät- Wagner- bie fruchtbarfte, offenbergigste langölüte in fich. Die matte Darstellung, die besonders arm an reizend scherzenber Gebärde war, erholte sich im 8. Att in ben gesanglichen Leistungen, fand aber nur in Sertha Stolzenberg eines nennenswerte Vertreterin, die das Niveau der durchweg zweit flassigen Befebung stimmlich überragte. Die Szenerie war von schlichter Anmut.

F. F. W.

Das Eden Theater ändert mit dem 1. Mai seinen Namen umb wird als Theater in der alten Jakobstraße ge führt. Gleichzeitig übernimmt Herr Dr. Martin gidel bie Direktion.

Die Internationale Vereinigung der Expresionisten, Stubiften und Futuristen, E. B.", teilt uns mit, daß sie sich an der Großen Kunstausstellung 1920" am Behrter Bahnhof nicht beteiligen wird.