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+ 3. Jahrgang

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Dienstag, den 8. Juni 1920

Tummer 214 Morgen- Ausgabe

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greiheit

Berliner Organ

der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands

Die Reichstagsfraktion der U.S.B.D.

aus

ben 34. Büttemberg( 2):

Noch legen die genauen Wahlresultate 85 Wahlbezirfen des Reichs nicht vor. Es läßt sich aber be­reits jagen, daß die U. S. B. D., insgesamt an 80 Mandate erhalten dürfte.

In der nachfolgenden Zusammenstellung sind die Ramen unserer Bezirkslisten wiedergegeben, deren Träger als gewählt in Betracht fommen fönnen. Sinter dem Wahlkreisnamen ist die 8ahl der wahrschein­lich Gewählten in Slammern vermerkt. Danach sind bei Eintreffen der endgültigen Wablziffern vom Reser leicht die wirklich Gewählten festzustellen. Die darüber

1. Grispien, 2. Remmele, 3.& r. Siegler. 35. Baden( 1):

1. 8. Ged, 2. Schwarz, 3. Kruse. Reichslifte:(?):

Cin Schriff vorwärts!

1. Sender, 2. Dittmann, 3. Breunig, 4. Gers, 5. R. Genez, 6. Mittwoch, 7. Herafelb, 8. Buchta, 9. Majes, 10. Fr. Wulff, 11. Sauerbrey, 12. Bertele, 13. Nosemann, 14. Bruschabt, 15. Blettner, 16. Seydemann, 17. Rinkel, 18. Güttmann, dem Zusammenbruch war die Unabhängige Sozialdemokra 19. Rauch, 20. Ernst, 21. Wesemeyer, 22. Brandt, 23, Edgarbt, 24. Grunwald.

Je mehr Nachrichten einlaufen, desto schärfer tritt Sas Wahlergebnis in seinen einzelnen Zügen hervor. Mit hoher Befriedigung dürfen wir das 28 a ch& tum unserer Partei betrachten. Während des Krieges und auch nach

tie noch eine fleine Minorität in der deutschen Arbeiter­schaft. Die Partei verfügte nur in einzelnen wenigen Orten über eine feftgefügte Organisation und eine nennenswerte musterten wir nur gegen 11% fozialisten. Die Wahl zeigte, daß wir außerhalb der alten radikalen Parteizentren, die bei der Spaltung sich fast ge­

binaus noch genannten Kandidaten kommen eventuell noch Vorläufige Ergebnisse aus den einzelnen Bree. Bei den Januarwahlen zur Nations de Rechts­

der Zuweisung auf die Verbands. Listen in Frage. Die Namen der Reich 31 iste sind sämtlich wiedergegeben. Die in den Bezirken Gewählten scheiden von der Reichsliste aus. Wenn diese feststehen, und bekannt ist, wieviel Mandate uns auf der Reichsliste ufallen, kann jeder Leier auch die Namen der auf der Reichsliste Gewählten selber feststellen. Mit diesen Borbehalten wird die neue U. S. P.- Fraktion im Reichstage etwa folgende Busammensetzung aufweisen: 2. Berlin ( 7):

1. Biet, 2. Eichhorn, 3. Lebebour, 4. Grispien, 5. Mofes, 6. A. Hoffmann, 7. Malzaha,&. W. Qoffmann.

B. Potsdam II( 4):

1. Bubeil, 2. Däumig, 3. Löwenstein , 4. Rehmig, 5. Künstler.

4. Potsdam I( 4):

1. Breitscheidt , 2. Brühl , 3. Fr. Wulff, 3. Staab, 5. Rates.

5. Frankfurt ( Oder)( 1):

1. Sokte, 2 r. Karch, 3. Ilmer,

6. Bommeru( 2):

1. Bogtherr, 2. Bern , 3. Mater.

7. Mecklenburg (?):

1. Gersfeld , 2. B.

8. Breslau (?):

1. Gruschwig, 2. Müller.

9. Liegnit(?):

1. r. Remit, 2. Blegler.

11. Magdeburg ( 2):

1. Brandes, 2. Dittmann, 3. Wibredt.

12. Merseburg ( 5):

1. Stunert, 2. Roenen,&. Düwell, 4. Maute, 5, Sr. Wadwit, 6. Saupe.

13. Thüringen ( 5):

1. Bod, 2. Mehrhoff,&. Rofenfels, 4. r. Wurm, 5. ein, 6. Heym.

15. Samburg( 1)

1. Reich, 2. Thälmann .

1. Senfe, 2. Graft, 3. Fr. Stiggler.

16. Weser- Ems ( 1):

9

17. Channover( 1):

1. Barg, 2. Frieling.

18. Haun.- Braunschweig ( 1):

1. Edardt, 2. Aberholt, 3. Rarften

19. Westfalen- Nord( 1):

1. Eraft, 2. Smitt.

20. Westfalen- Süd( 2):

1. Ludwig, 2. Zeuber,&. Dettinghaus.

21. Hessen - Naffan( 1):

1. Dismann, 2. Senber, 3. üttmann.

22. Heffen.Darmstabt( 1):

1. Bedmann, 2. Fischer.

23. Riin- Machen( 1):

1. Frics, 2. Eckhardt.

24. Koblenz - Trier ( 1):

1. gries, 2. Boländer.

25. Düsseldorf - Oft( 4):

1. Fr. Agnes, 2. Braj, 8. Merkel, 4. Refemann, 5. Sauerbreh.

26. Düsseldorf - 23eft( 1):

1. Störfer, 2. Walther.

27. Oberbayern - Schwaben ( 1):

1. Unterleitner, 2. Thomas.

28. Niederbayern - Oberpfalz (?):

1. Renter, 2. Schnurer.

29. Franken( 2):

1. Simon, 2. Seibel, 3. Solomanu,

30. Pfalz (?):

1. Gaushalter, 2. Demberger,

31. Dresden - Bausen( 2):

1. Bleier, 2. Schirmer, 3. Risan.

32. Leipzig ( 4):

1. Sr. Geyer, 2. Seeger, 3. Lipinski, Mullel, 5. Lieberaf. Chemnitz - Zwickau ( 2):

Bilde!, unt, 3. End

Wahlireisen.

Wahlkreis Nr. 2( Berlin ):

u. G. 3. D. 437 166, 6.3. D. 185 280, 8entrum 38 100, Defahlossen der Unabhängigen Sozialdemokratie angeschlossen mokraten 74 568, Deutschnationale 120 799, Deutsche Bolts- batten wie Berlin , Halle, Leipzig , Thüringen , nur über partei 149 112, St. P. D. 13 686, Aufbaupartei 5, National- wenige fichere Stützpunkte verfügen konnten. demofraten 326, Hannoversche Bollspartei 102, Wirtschaftliche Bereinigung 24 917.

Wahlkreis Nr. 3( Botsdam II):

1. G. B. D. 243 040, Deutsnationale 118 746, Deutfe Boltspartei 166 631, gentrum 17 231, Demofraten 73 556, S. P. D. 133 920,... 9010, Wirtschaftliche Vereini­gung 4624.

Wahlkreis Nr. 4( Potsdam I):

Noch kein Gesamtergebnis.

Wahlfreis Nr. 5( Frankfurt a. D.):

... D. 88 500,... 7900, S. 8.D. 184 500, Bolen 4000, Laufiber Voltspartei 360, Benirum 26 000, Demo fratea 62 000, Deutsche Volkspartei 102 000 und Deutsch nationale 156 600.

Wahlkreis Nr. 6( Pommern ):

Wie ganz anders heute! In den alten Zentren unferer Bewegung sind unsere Erfolge so groß geworden, daß der Einfluß unserer Partei auf die Arbeiterbewegung der allein entscheidende ist. Aber dasselbe gilt hente dort, wo das industrielle Leben Deutschlands amt stärksten pulsiert, in Rheinland- Westfalen . In Düsseldorf , Remscheid , Bochum , Effen, Elberfeld , in all den zahllosen Industriestädten hat die Partei einen glänzenden Aufschwung genommen und überall die Rechtssozialisten gewaltig überflügelt. Baren wir vor einem Jahr nur erst die Vorhut der Arbeiterklaffe, io haben wir heute die Massen hinter uns.

Aber nicht minder bedeutsam sind unsere Erfolge in allen anderen Zeilen des Reiches. Die Ergebnisse in Sid­deutschland, wo wir wie in München die Rechtssozialisten überbolt oder wie in Baden und Württemberg ihnen tro aller Ungunft der Verhältnisse ganz nabe gekommen sind, geigen, daß wir heute im Gegensatz zum Vorjahre zu eines teichspartei geworden sind.

1. S. B. D. 140 065 Stimmen, 2 Mandate, S. 1. D. 164 968 Stiminen, 2 Mandate, St. B. D. 9120 Stimmen, 0 Mandate, Demokraten 35 964 Stimmen, 0 Mandate, Deutsche Volkspartei 161 915 Stimmen, 2 Mandate, Deutschnationale Volkspartei 277 458 Stimmen, 4 Mandate, 8enirum 6882 Stimmen, 0 Mandate, Deutscher Wirtschaftsbund 6511 Stimmen, 0 Mandate, Reformgruppe der Demokraten 1755 Stimmen, khwierigen Umständen errungen sind. Unsere Organisation

Diese Erfolge find um so höher zu bewerten, da sie unfer

0 Mandate. Wahlbeteiligung etwa 80 Brez Gesamtzahl ist in vielen Teilen noch mangelhaft, unfere Presse noch der abgegebenen Stimmen 774458. Wahlkreis Nr. 7( Medienburg):

ganz unzulänglich entwidelt. Vor allem war die Agitation start eingeengt durch die geringen Geldmittel, die zur Ver­fügung standen. Nichts lächerlicher, als wenn die bürger­lichen Beitungen uns die Verfügung über große Geldsum men andichten. In Wirklichkeit fönnen wir mit Stols darauf verweisen, daß wir wohl die einzige Partei sind, deren Wahlfoften ausnahmslos von ihren eigenen Anhängern, aus 1. E. 3. D. 94 851, Eozialdemokraten 813 047, Demokraten den Arbeitergrofchen bestritten worden sind. Demgegen 54 111, Sentrum 119 571, Deutsche Volkspartei 112 178, über standen nicht nur größere Geldmittel, sondern vor Deutschniionale 118 870, Mittelstandspartet 15 340, Stomallem der stärkere Organisationsapparat und die entwickel­

11. S.$. D. 44 227, Deutfcnationale 91 895, Deutsche Bolts­partei 78 790, Wirtschaftsbund 26 800, Zentrum 1571, De mofcaten 44 446, Sozialdemokraten 165 040, Rommunijden 4484. Es fehlen noch 125 ländliche Bezirke. Wahlkreis Nr. 8( Breslau ):

munisten 8109.

Wahlkreis Nr. 9( Liegnig):

11. 6. 2. D. 38 580, G. B. D. 97 802, Demokraten 45 180, Bentrum 28 424, Deutsaje Bollspartei 65 161, Deutscuatio­

nale 48 968.

Wahlkreis Nr. 11( Magdeburg ):

tere Bresse der anderen Parteien. Derfügten doch die Rechtssozialisten allein über die dreifache Anzahl der Zei­tungen und über einen gerade auf die Wahlagitation be­sonders gut eingestellten Parteiapparat. Wo in einzelnen Gegenden die Stimmenzahl unserer Partei hinter dem Hort­ii. S. B. 176 495, Deutschnationale 151 601, Denffche Bolls schritt im übrigen Reich zurückbleibt, ist dies vor allem auf partei 134 046, 8entrum 13 873, Demokraten 133 660, 6. B. folche lokalen Mängel der Organisation zurückzuführen. Es D. 175 172, R. B. D. 9805, Nationalbemokraten 1949. wird eine wichtige Aufgabe der fünftigen Parteiarbeit sein, Wahlkreis Nr. 12( Merseburg ): 11. 3. 3. D. 310 427, Deuifcnationalen 182 330, Deutsche dort, wo es nötig ist, für Abhilfe zu sorgen, und im übri Demotraten 68 636, gen den Nahmen unserer Organisation fest zu fügen, um den Gewinn zu einem ficheren und bauernden zu machen.

Boltspartei 98 835,

Bentrum 6545,

G. P. D. 61 053, R. 3. D. 10 808. 28ahlkreis Nr. 13( Thüringen ):

u. S.. D. 310 257, S. 2. D. 156 840, Demokraten 80 289, Zentrum 47 241, Deutsche Volkspartei 144 760, Deutscnatio­nale 89 762,.. D. 19 538.

Wahlkreis Nr. 15( Hamburg ):/

1. S. 84 494, S. B. D. 216 920, Dent. 97 720, Dt. Op. 84 248, Dtn. 69 766, Chriftliche Bp. 5802, R. 3. D. 927, Deutsch - Hannoversche B. 281, Bolen 252, Nationale Dem.

202.

Wahlkreis Nr. 16( Wefer Ems):

1. S. 3. D. 103 251, S. P. D. 112 474, Chriftifich foziale Partei 1231, Bentrum 184 840, Demokraten 79 533, Hanno­versche Partei 20 921, Deutsche Volkspartei 141 413 Deutsch­nationale 28 166, R. 3. D. 12 788.

Mestichung auf bes& Sle

So dürfen wir ohne Nuhmredigkeit behaupten, daß der große Erfolg unserer Partei durchaus der Bunahme des revolutionären Bewußtseins und der sozia­ listischen Erkenntnis in den Massen selbst zu ver­danken ist. Unsere Wahlarbeit war vor allem darauf an­gelegt, die prinzipiellen Grundsätze des Sozialismus in den Bordergrund zu stellen. Denn nicht Wähler zu gewinnen, sondern sozialistische Kämpfer in unsere Partei einzureihen, Ivar unser Ziel.

Dem Erstarken unserer Partet steht auf der anderen Seite das Erstarken der bürgerlichen Reaktion gegenüber. Die bisherige Koalitionspolitik hat einen Stoß erhalten, der ihre Fortführung auf längere Zeit faum mehr gestattet, Paribre.berzicht bei den Breedlichen aroßer Schmer, der