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beutschen Raiser und das Deutsche Reich. Bird noch bessert Der vorläufige Friedensvertrag, der zwischen den Zur Frage der Finanzkontrolle erfährt das werden. In Rußland   duldet man in solchen Dingen teine Botschaftern der Großmächte und dem ottomanischen Unter- Reuter'sche Bureau, daß die griechische Regierung gestern Halbheit. Ist der deutsche   Kaiser fort und der französische   händler Tewfit Pascha vereinbart worden ist, hat einer Draht an die Mächte eine Birkular- Depesche gerichtet habe, in welcher Präsident kommt, dann geht ein neuer Begeisterungssturm los, meldung der" Frankfurter Zeitung  " zufolge nachstehenden sie vorschlägt, die Interessen der Bondholders( Gläubiger) bei nur für Frankreich  , statt für Deutschland  . der neuen Anleihe zur Zahlung der Kriegsentschädigung, das Nachdem die Mächte die Interessen Griechenlands   in ihre Hände durch zu schützen, daß eine Rommission, bestehend aus Mit­genommen und die Türkei   der Einmischung der Mächte zugestimmt gliedern, die von verschiedenen Finanzhäusern bestimmt würden, bat, find die hiermit betrauten Botschafter mit den Vertretern ernannt werde.

Scherz bei Seite! Wem will man eigentlich mit solchen ellenlangen Begeisterungs- Telegrammen Sand in die Augen ftreuen?

Wir wollen zugeben, daß die Politit heutzutage derartige Schaustellungen nicht entbehren kann. Aber so behandle man sie auch einfach als Schaustellungen, und muthe ernst­haften Menschen nicht zu, sie für ernsthafte politische Ereignisse zu halten.

Juzwischen ist ein Telegramm eingelaufen, das die Er­nennung des deutschen   Kaisers zum Admiral der russi= schen Flotte meldet. Das ist eine gute Nachricht. Da ist mit einem Mal die Flottenfrage gelöst, und von Uferlosigkeit" kann nicht mehr die Rede scin. Der Raiser braucht jetzt ja blos als ruffischer Admiral die russische   Flotte zur deutschen   hinzu zu komman diren" und wir haben eine größere Flotte, als von den Uferlosesten der Uferlosen gefordert wird.

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Ein Marineseptennat, d. h. die Bewilligung einiger hundert Millionen für Marinebauten ohne weitere ernstliche Kontrolle und Dazwischenreden des Reichstags ist von der Nordd. Allg. Ztg." enipfohlen worden. Blätter verschiedenster Parteifarbe bis zur Deutschen Tages- Btg." haben sich ent­schieden gegen den Vorschlag erklärt, der nur in der National­Beitung" Buftimmung findet.

Ueber die entschieden ablehnende Haltung unserer Partei zu derartigen Vorschlägen brancht kein Wort verloren werden.-

Eine verdiente Abfuhr wird unseren Reptilschreibern seitens des Pariser Temps" zn theil. Die Preßknechte der preußischen und Reichsregierung haben sich nämlich, seit die Modethorheit der deutschen Weltpolitit" aufgekommen ist, daran gewöhnt, dieselbe berrische Polizeisprache, die sie in Deutschland   unter hohem obrig teitlichen Schuh ungeftraft führen tönnen, auch im Verkehr mit dem Ausland anzuwenden. Das geschieht geschieht in neuester Zeit namentlich mit bezug auf die deutsche Orientpolitit, für die man im Ausland und auch im ganzen nicht­reptilifirten und nichtchauvinisirten Inland das Gegentheil jener Bewunderung empfindet, die von unseren Reptilien geheischt wird. schnodbrige, hochnäsige, fuffisante Ton der deutschen  offiziösen Auslaffungen veranlaßt den Temps" vom geftrigen Tage au folgender Bemerkung:

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Das Radotiren dieser Herren und ihr albernes Geschnarr und Geprahle mag in der Heimath vielleicht angehen, für aus­wärts paßt es aber gewiß nicht und erregt blos mitleidiges Lächeln. Das sollten die Herren sich doch endlich einmal gesagt sein laffen." Nun, der Temps" darf uns glauben, in Deutschland   wird das Reptilvolt von allen anständigen und vernünftigen Menschen noch tiefer verachtet, als im Ausland!

Die interparlamentarische Schiedsgerichts- Konferenz ist heute in Brüssel   eröffnet worden. Vertreten sind Deutschland  , Eng. land, Defterreich- Ungarn, Frankreich  , Italien  , Spanien  , Dänemark  , Schweden  , Hollaud, Rumänien   und die Vereinigten Staaten   von Zum Vorsitzenden ernannte die Versammlung den Amerika  . Präsidenten der belgischen Repräsentantenkammer Beernaert, welcher für die Wahl seinen Dant ausspricht und als Aufgabe der Konferenz die Erörterung der Schiedsgerichtsfragen sowie die Auffindung von Mitteln bezeichnet, welche geeignet sind, die Errichtung eines ständigen internationalen Schiedsgerichtshofes zu veranlassen. Darauf bewill tommmet der Minister des Auswärtigen Favereau die Versammlung im Namen der Regierung.

Daß wir von den Friedensdeklamationen der für die militäri­fchen Forderungen stimmenden Parlamentarier nichts halten, brauchen wir nicht besonders zu betonen.

Ein Attentat ganz fürchterlicher Art scheint gegen Ferdinand von Bulgaren   geplant gewesen zu sein. Dasselbe ist mißglückt. Nun sucht man das Publikum über den Charakter der Katastrophe zu täuschen.

Aus Rustuck wird depeschirt:

Bei Ankunft des Zuges, mit welchem Fürst Ferdinand geftern Nachmittag von Sinaia nach Sofia   zurückkehrte, ereignete fich eine schreckliche Katastrophe. Ein Pulvermagazin, in welchem mehrere Millionen Patronen lagerten, die aus dem russisch­türkischen Kriege übrig geblieben waren, flog infolge Explosion in die Luft. Mehr als 200 Menschen verunglückten. Bisher find 46 Todte aufgefunden, von den Schwerverwundeten schweben 60 in Lebensgefahr. Fürst Ferdinand blieb unverlegt.

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Der internationale Frauenkongre

in Brüffel.

II.

Brüssel, 6. Auguft,

Wortlaut:

Die

Zwei griechische Offiziere und 20 Aufständischen begaben sich an Bord des Caiique" nach Sphatia. Als der Caiique", der zwei Kanonen an Bord hatte, in Gefahr fam zu lentern, hißte er die Nothflagge. Das italienische Schiff Vesuvio" schleppte den Caiique nach Kanea und behielt die Kanonen und Passagiere an Bord, Hierzu wird dem Londoner  . Standard" aus Ranea ge meldet:

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Die Admirale haben beschlossen, dem Rapitän Roratas und den übrigen an Bord der Evangeliftria" gefangen genommenen Griechen die Weiterfahrt nach Griechenland   unter der Bedingung zu gestatten, daß diefelben das Verfprechen abgeben, niemals wieder nach Kreta   tommen zu wollen.

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Dentsches Reich.2

der Pforte über folgende elf Paragraphen übereingekommmen. Daß griechische Einflüsse noch immer auf Kreta   mitspielen, Es findet die Feststellung der Grenze nach den Tracen geht aus der folgenden Meldung aus Kanea hervor: Die der dem Praliminarvertrage beigegebenen Anlage statt. Abgrenzungsarbeiten haben spätestens vier zehn Tage nach der Unterzeichnung der Präliminareu zu be. ginnen durch Vertreter der Türkei  , Griechenlands   und der Großmächte, welch letztere im Falle von Uneinigkeit zu vermitteln haben. Griechenland   zahlt eine Entschädigung von vier Millionen Pfund türkisch an die Türkei  . Großmächtige treffen MaßregIn, daß Nechte der alten Gläubiger nicht durch die Entschädi: gungszahlung verlegt werden und stellen zu diesem Zwecke die Verwaltung der Einkünfte der neuen und der alten Schuld unter ihre Aufsicht. Die Privilegien und Vorrechte, die Griechenland   vor dem Kriege in der Türkei   besaß, in der bleiben unverändert. Spätestens vierzehn Tage nach der Unterzeichnung der Präliminarien oder früher fommen besondere Abgesandte Griechenlands  , ausgestattet mit Bollmachten, nach Konftantinopel, um den endgiltigen Frieden abzuschließen. Sie werden hierbei die Fragen wegen Ein neuer autonomer 3olltartf foll ausgearbeitet des Austausches der Gefangenen einer allgemeinen Amnestie, der freien werden. Bestätigt sich die Meldung, so handelt es sich um die Vor­Schifffahrt und der Schadenersatzzahlung an diejenigen bereitung des Bollfrieges mit den Bereinigten Staaten.- uschuß zur Invaliditäts. Personen, die durch den Krieg an ihrem Eigenthum gelitten Ueber den Reichszuschuß zur Jnvaliditäts. haben, regeln. Außerdem werden sie drei Ronventionen und Altersversicherung schreiben die Berliner   Politischen  abschließen; erstens eine solche zur Regelung der Nationalitäten, Nachrichten": aweitens eine, durch die die Beziehungen der griechischen Konsuln Ebenso wie der Finalabschluß der Reichshauptkaffe für in der Türkei   mit der türkischen   Berwaltung festgelegt werden, 1895/96 hat der für 1896/97 ergeben, daß der im Etat vorgesehene und drittens eine für Vergehen, die begangen werden Betrag des Reichszuschusses für Invaliditäts- und Altersversicherung auf dem Gebiete eines der vertragschließenden Theile, nach nicht ausgereicht hat. Die Differenz zwischen Etatsansatz und wirk dem die Uebelthäter sich auf das Gebiet des anderen Theiles licher Ausgabe hat nur im letzten Jahre eine Million beträchtlich über­geflüchtet haben. Unmittelbar nach der Zeichnung der schritten, während sie 1895/96 dieselbe faum erreicht hatte. Ji Jahre Präliminarien hört der Kriegszustand zwischen der Türkei   und 1896 hat das Reich zu den Altersrenten 10,7 und zu den Invaliden­Griechenland auf. Die türkischen Truppen ziehen sich renten 8,4 Millionen, insgesammt also 19,1 Millionen zugeschossen. sofort bis zur Salamoria- Linie zurück und be: Der Etat für 1896/97 batte für diesen Zweck 17,9 Millionen vor befeßen mehrere Pläge von strategischer gesehen. Während in den ersten Jahren nach der Einführung der Wichtigkeit für die Türkei  . bis Griechenland   die Invaliditäts- und Altersversicherung die Etatsansäge stets die vollständige Zahlung der Entschädigung ge- thatsächlichen Ausgaben beim Reichszuschusse überftiegen hatten Leistet hat. Unmittelbar nach der Unterzeichnung der Prä- und Reichshauptkaffe Finalabschluß der liminarien beginnen wieder die normalen Beziehungen zwischen Gelegenheit gegeben war, bei diesem Poften eine Minder hat es beiden Ländern. Die Unterthanen beider Staaten genießen volle ausgabe zu verzeichnen, sich jetzt schon zwei Freiheit, ihren Beschäftigungen in beiden Staaten obzuliegen. Un- Jahre hindurch nöthig gemacht, die in Aussicht genommene mittelbar nach der Unterzeichnung der Präliminarien werden die Summe nachträglich zu erhöhen. Bon 1894/95 auf 1895/96 war Poften, welche die früheren Residenten und Konsuln Griechen der Etatsansat um 1,35 Millionen, also recht tnapp gesteigert, lands im türkischen   Steichen   besetzt hatten, zeitweiligen Agenten namentlich auch wenn man berücksichtigt, daß in der Mitte des anvertraut, die bis zum definitiven Frieden unter der Aufsicht Jahres 1895 die Wartezeit für die Invalidenrente abgelaufen war. derjenigen Mächte arbeiten werden, denen die Interessen Griechen- Bon 1895/96 auf 1896/97 hatte man denn auch schon eine Steigerung lands während des Krieges oblagen. Die durch den Krieg unter- von 2,6 Millionen, also um nahezu das doppelte, vorgesehen. Man brochenen Prozesse werden nach dem alten Modus wieder auf- hoffte damals, mit dieser Summe die thatsächlichen Ausgaben be genommen, neue Prozesse dagegen werden abgeurtheilt nach inter  - streiten zu können. Man hat sich getäuscht, wahrscheinlich weil ein nationalen Rechte und der zwischen der Türkei   und Griechenland   so starkes Anwachsen der Invalidenrenten, wie es in Wirklichkeit abgeschlossenen Konvention vom 26. Februar und 6. Mai 1896. eingetreten ist, nicht erwartet wurde. Die JInvalidenrentenzahlungen Die Türkei   behält sich das Recht vor, den Großmächten die betrugen im Jahre 1896 etwa 43 pet. aller Rentenzahlungen gegen. Durchficht des faiserlichen Fermans, der auf der zwischen 37 pet. im Jahre 1895. Man hat von 1896/97 auf 1897/98 den Griechenland   und ihr geschlossenen Konvention vom 9. Mai 1897 Etatsanfaz um 3,3 Millionen erhöht und es scheint, daß bei dem beruht, vorzuschlagen. Die Vertreter der Großmächte bilden in Anwachsen der Juvalidenrenten fich eine gleiche Erhöhung auch für allen Fragen der Uneinigkeit, die bis zum endgiltigen den Etat des Jahres 1897/98 nothwendig machen wird. Jm nächsten Friedensschluß zwischen der Türkei   und Griechent and auf- Reichshaushalts- Etat würde dann die Position des Reichszuschusses tauchen könnten, ein Schiedsgericht und behalten sich vor, für Invaliditäts- und Altersversicherung bereits mit der Summe von ihre bezüglichen Rechte entweder persönlich oder durch ihre Stell- nahezu 25 Millionen erscheinen."- vertreter auszuüben. Die obenstehenden Prälimin arien   müffen Also im Intereffe der Stellung auf dem acht Tage nach ihrer Annahme die Bestätigung des Sultans Weltmarkt müssen die deutschen   Arbeiter getnebelt werden, erhalten. dies beweift" heute die Poft" des Herrn Stumn in folgenden Ausführungen:

Dagegen meldet eine österreichisch- offiziöse Depesche aus Ronstantinopel vom gestrigen Datum:

Sämmtliche Artitel der Friedenspräliminarien sind mit dem Minister des Auswärtigen paraphirt worden, ausgenommen Artikel 6 betreffend die Räumung Theffaliens, über welchen gleichfalls eine baldige Verständigung zu erwarten ist.

Und dem Standard" wird aus Konstantinopel   gemeldet:

Die Botschafter der Mächte haben in ihrer Zusammenkunft geftern Nachmittag beschlossen, feine weitere Sigung in Tophane abzuhalten, so lange Zewfit Pascha nicht in der Lage sei, bie unbedingte Erklärung seitens der Pforte abzugeben, daß diefelbe dem von den Botschaftern abgefaßten Wortlaut des Friedens­vertrages zuftimme.

Bolle Klarheit über den Stand der Friedensverhandlungen hat man somit nicht.

des neuen bürgerlichen Gesetzbuches scharf tritifirt, wonach für die nicht die sosiale Stellung des Bemessung der Alimente

Baters, sondern die der Mutter entscheiden foll, und war zu der Forderung gekommen, daß der Staat die Erziehung der Jllegitimen au übernehmen hätte.

Hinter diesem Programm witterte Frau Schoot- Haver, eine holländische Frauenrechtlerin der alten Schule, sofort den Sozialis­bemus. Das schmecke ganz nach Bukunftsstaat", meinte fte, tröstete sich aber sofort mit dem Gedanken, daß diefer Zukunftsstaat noch sehr weit entfernt sei.

Der Kongreß steht mitten in der Arbeit. Im Wesentlichen fteht fie im Anhören mehr oder minder guter Reden, die mit einander freilich nur in sehr losem Zusammenhange stehen. Die Tagesord nung hat awar die Eintheilung des Stoffes in ein paar große Fächer versucht, aber deshalb macht sich doch der Mangel einer lebendigen Debatte sehr fühlbar.

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demgemäß

beim

Nicht um Niederhaltung von Selbständigkeitsbestrebungen handelt es sich bei den betreffenden Industriellen, d. h. denjenigen, welche die Lintsschwenkung" der nationalliberalen Ablehnung, sondern darum und awar nicht an legter Stelle im Interesse der Arbeiter selbst der deutschen   Industrie einen der wesent lichften Vorzüge vor ihren Konkurrenten auf dem Welt­markte zu bewahren. den Gegenüber natürs großen lichen Vortheilen, welche, namentlich die britische Industrie vor der unserigen voraus hat, müffen wir bedacht sein, die Qualität der Arbeitsleistung über die der britischen Industrie zu steigern. Neben der stärkeren Benutzung der Wissenschaft ist das Hauptmittel zur Erreichung dieses Zweckes die größere Disziplin in unseren Großbetrieben, vermöge deren diese auf dem Gebiete qualitativer Arbeitsleistung ihre Kon turrenten überflügeln. Dieser Vorsprung ist von ganz besonderer Bedeutung für die Ausfuhrindustrie, welche ohne Schutzzoll auf offenem Markte die Ronkurrenz der ausländischen namentlich der englischen Industrie au bestehen hat. Gerade vom Standpunkt der Ausfuhrindustrie wäre daher eine politische und wirthschaftspolitische Linksschwenkung, welche zu­gleich ins sozialpolitische Fahrwasser der bürgerlichen und leri­talen Demokratie führen müßte, in Wahrheit tas bentbar Berkehrteste. Unter dem Vorgeben, die Ausfuhrindustrie gegen die bösen Agrarier zu schüßen, brächte man site vielmehr in Ge­fahr, ihr beftes Element der Kraft im internationalen Weltmartte au verlieren.

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Außer diesem Zwischenfalle brachte die Sigung noch eine gute Merkwürdig, daß das Land mit der ersten Stelle auf dem Rede der Frau Cauer. Ihre Kritit des neuen bürgerlichen Gesetz- Weltmarkte, England, die größte politische Freiheit und die aus­buches bot zwar dem deutschen   Zuhörer nichts eigentlich Neues, aber gebildetfte gewerkschaftliche Organisation hat und die größten Streits die pointirte Zusammenstellung der reaktionären Bestimmungen des au erleiden hatte. Familienrechtes war sehr wirkungsvoll. Ihr Spott betraf be Wie stimmt das mit der Logit der Beweisführung der Kommis fonders die Negative der Naturgeschichte, durch das Gefeß, daß des Stumm? bekanntlich die Verwandtschaft zwischen dem illegitimen Kinde und- Professor Schmoller ist durch Stumin's feinem Vater als nicht vorbanden erklärt. Angenehm berührte die freiwilliges Verdienst Reftor der Universität Berlin geworden. Objektivität, mit der fie die Stellung unserer Fraktion im Reichs- Nach dieser Ehrung widerfährt ihm heute schwerste Kränkung: tage gegenüber den reaktionären Bestimmungen des neuen Gesetz Der Leitartikelschreiber der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" buches hervorhob. erklärt, Schmoller's wiffenschaftlichen Standpunkt durchaus zu theilen. Bei aller oft bekundeten Gegnerschaft zwingt uns dieses Miß. geschick doch, Schmoller zu kondoliren.-

nach. dieser Norm

Altona  , 6. Auguft.( Frants. 8tg.") Auf Antrag der Polizeis behörde leitete der Staatsanwalt gegen den Präsidenten des

Es hängt ganz vom Zufalle ab, ob auf irgend eine Ansicht, die von irgend einer Seite ausgesprochen ist, näher eingegangen wird oder nicht. Die auf der Tagesordnung angekündigten Rednerinnen fagen ihr Sprüchlein her, und da die Reden fast alle vorher ausgearbeitet sind, so verbietet sich der Kampf gegentheilige Meinungen von selbst. Die fremden Delegirten mit ihrer nicht immer glänzenden Beherrschung der französischen   Sprache find noch befonders im Nachtheil und für eine Diskussion beinahe matt ge fegt. Es würde aber wirklich nichts schaden, wenn das Rofettiren mit Die franzöfifchen Rebnerinnen, die das Wort nahmen, hatten der höheren Töchterschulbildung unterbleiben und die Muttersprache alle dasselbe Thema. Sie bekämpften mit großer Erbitterung die Be­benutzt würde. Freilich müßte dann für Nebersetzung gesorgt ftimmung des Code Napoleon  , die die Nachforschung nach der werden, wie es auf internationalen Kongreffen sonst der Brauch ist. Vaterschaft untersagt. Alle Waffen der Entrüftung und des Spottes Der Hauptfehler aber bleibt die Vorficht, mit der jeber feften wurden gegen den inhumanen Rechtsgrundsatz geschwungen, und den Stellungnahme aus dem Wege gegangen wird. Alte Beschlüsse sind Frauen kamen die Männer zur Hilfe. Professor Bribel aus Genf   Kaifer Wilhelm- Kanal- Amtes, Geheimrath Löwe, Klage ein verpönt. Das ist das deutlichste Zeichen für die Schwäche der ganzen und Herr Alex aus Paris   wiefen treffend die Ungerechtigkeit wegen Beleidigung Polizei- Angestellter, begangen in Brunshausen Härte Ihre Reben Bewegung. Zu verschiedenartige Elemente find hier vereint. Sie und wären gelegentlich der bei der letzten Regatta in Rughaven stattgehabten 1venn fte nicht fo febr Anwesenheit des Kaisers. Die Angelegenheit ist in der Presse bisher würden auseinanderlaufen, wollte man aus dem einheitlichen Phrafen noch wirkungsvoller gewefen, nebel zu einem flaren Programme schreiten. in die Breite gegangen wären. Die Herren fühlten sich durch die unerwähnt geblieben. Dresden  , 7. Aug.( Eig. Ber.) Die vereinigten Ordnungs Jeder Versuch hierzu wird deshalb vereitelt. Unsere deutschen   Beschränkung der Redezeit auf zehn Minuten nicht gebunden, der Frauenrechtlerinnen, die auf der linken Seite der Bewegung stehen, eine sprach anderthalb, der andere eine Stunde, und erst die Unruhe parteien haben beschlossen, im siebenten ländlichen Landtags- Wahl­fann nachgerühmt werden, daß sie sich dieses Mangels bewußt ge des Auditoriums und boshafte Zwischenrufe dämmten die Nedefluth. treise den Geometer Bernhard Rentsch in Ramenz als Kandidat für worden sind, der den ganzen Veranstaltungen etwas unfruchtbares Am Donnerstag besuchten die Kongreßinitglieder die Kolonial die nächsten Landtagswahlen aufzustellen. Herr Rentsch hat sich und ödes verleiht. Sie stellten unter Vorantritt der Frau Vincent Ausstellung. Lieutenant Lemaire hielt einen inftruttiven Bortrag über die bereits definitiv aur Annahme der Kandidatur bereit erklärt.- aus Paris   den Antrag, daß mit der Geschäftsordnung ge- Afrikanerinnen". Es war ein eigenes Gefühl für die Delegirten, als sie Militarismus tontra Boltsschule. Aus brochen und Debatten und Beschlüsse zu gelaffen würden. Der vernahmen, daß die soziale Stellung der Kongonegerin höher ist, Leuzsch, einem Orte in der Nachbarschaft Leipzigs  , wird gemeldet: Antrag hatte einige dreißig Unterschriften gefunden. Die Vor: als die unserer Salondame. Nach der Darstellung des Vortragenden Aus Sparsamkeitsrücksichten für die Gemeindetaffe hat man figende, Frau Popelin, war aber wohl der Majorität sicher, als sie muß bei den wilden Völkerschaften am Rongo das Mutterrecht noch die hier einzuquartirenden 273 Soldaten vom 106. Regiment in das Verlangen rundweg abschlug. Es gab eine fleine, aber hihig im weiten Umfange herrschen. Die Frau ist durchaus gleich der hiesigen Schule und der großen geräumigen Turnhalle in geführte Auseinanderseßung, nach der es ruhig beim Alten blieb. berechtigt, ja noch mehr, sie führt in manchen Dingen volles Maffenquartieren untergebracht. Infolge deffen macht fich eine Bers Das gute Einvernehmen schien aber etwas getrübt. Regiment. Ihre Hausherrschaft führt zu sonderbaren Gebräuchen. längerung der Schulferien um eine Woche nöthig, sodaß der Unterricht nicht am 9., sondern erst am 16. Auguft beginnt. So leiden direkt und indirekt die Kulturaufgaben des Staates durch den Militarismus.

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Auch sonst war die zweite Sigung des Kongresses ganz lebhaft. So erhält der Mann kein Essen, wenn er nicht vorher bezahlt hat. Frl. Anita Augspurg  , Dr. jur., war es, die die Gemüther in Ein wichtiges Rapitel ließ sich der Vortragende leider entgehen. Bewegung fette. Thr, die sich in Berlin   darin gefallen hatte, in Er berührte mit keinem Worte die Beziehungen der europäischen Donnernder Rede eine blutige Karrikatur des Sozialismus an die Kulturträger" zu den Afrikanerinnen. Ich glaube, daß der Kongo­  - Lieber der erste in einem fleinen Dorfe, als Band zu malen, war das Schicksal beschieben, sozialdemokratischer staat des Königs Leopold reiches Material zu solchen Betrachtungen Gefinmung verdächtigt zu werden. Sie hatte das entsetzliche Schicksal bietet; im Nothfalle hätten wir ihm aber unsern Peters leihen der zweite in Rom  , soll der große Julins Gäfar gefagt haben C. B. und der kleine antisemitische Reichstars- Abgeordnete Philipp Köhler bes unehelichen Kindes scharf geschildert, hatte die Bestimmung fönnen.

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