bruch der Hintergebante der militärischen Bezwingung Sow­jetruhlands vorläufig erledigt.

So nur erflärt sich das Waffenstilstandsangebot der Alli­ierten an Gowjetrußland. Es zwingt die Polen zur Auf­gabe aller imperialistischen Pläne, aum Rückzug auf die Linie Grodno- Brest- Litowst, und gestattet den Sowjettruppen, bis auf eine Entfernung von 30 Kilometern den polnischen Truppen nachayriden. Gleichzeitig wird eine Friedenstonje­renz vorgeschlagen, an der alle Randstaaten teilnehmen sollen, außerdem auch Westgalizien, das die Möglichkeit erhalten Toll, das Recht auf Unabhängigkeit geltend zu machen.

Diese Entscheidung fnidt die polnischen Hoffnungen aufs tiefste, ist aber zugleich die einzige Möglichkeit für Polen , fich noch einigermaßen glimpflich aus diesem Abenteuer zu ziehen. Eine Antwort Sowjetrußlands auf dieses Angebot Beht noch aus. Es mag für Rusland nicht leicht sein, sich angelichts seiner militärischen Erfolge und des schnöden Ueber­falls der Poien furzerhand an den Verhandlungstisch zu fegen. Ohne aber die besondere Stellung der russischen Re­gierung auch nur im geringsten zu verfennen, kann man doch fagen, daß die politische Vernunft hier entscheidend fein sollte und nicht das Schwert. Rußland wird auf dieser Friedenskonferenz eine beherrschende Rolle spielen können. Es wird seinen immer und immer wieder betonten Willen zum Frieden dokumentieren, und zugleich die Alliierten als Die Gtörer her ruhigen Entwidlung Rußlands brandmarken fönnen. In diesem Schritt des Obersten Rates liegt aber auch, unausgesprochen, die Anerkennung der russi­schen Räteregierung, und es ist ein weiteres Mo­ment für Rußland , im Verlaufe dieser Verhandlungen, nun auch die offizielle Anerkennung durch die Alliierten zu erzwingen.

So stehen wir mit der Entwicklung des russisch - polnischen Konflikts vor einer neuen hochwichtigen Situation in Ost­ europa , die nicht ohne Rüdwirtung auf die ganze europäische Politik überhaupt bleiben wird. Auch das Verhältnis Deutschlands zu Polen und Rußland wird eine entscheidende Veränderung erfahren. Aber es ist müßig, fich in prophe­tischen Andeutungen zu ergehen. Die nächsten Tage werden die Entscheidung bringen, ob der russisch - polnische Krieg be­endet wird, ob Rußland mit seiner Friedensarbeit beginnen fann, ob Rußland als gleichberechtigte Macht im Kreise der europäischen Großmächte auftreten fann, ob das Rand­Staatenproblem seine endgültige Erledigung findet. Aber schon, heute kann man sagen, daß der Verlauf des polnisch­russischen Konflikts nicht nur militärisch, sondern auch poli­tisch einen überragenden Erfolg Sowjetruß­lands darstellt.

Unterhausdebatte über die Lage im Osten

T. U. London , 13. Juli. Gestern wurde im englischen Unterhause eine Reihe von An­fragen an die Regierung gerichtet, die sich hauptsächlich auf die Vorgänge in Polen und auf die englisch - russischen Verhandlungen bezogen, besonders aber über die Vermittlungsversuche der eng­ lischen Regierung zwischen Bolen und Räterußland den Frieden herbeizuführen. Bonar Law erklärte, daß die Räteregierung die von dem britischen Kabinett gestellten Bedingungen anerkenne und die abgebrochenen Verhandlungen dementsprechend wieder aufgenommen werden. Die englische Regierung habe der Sowjet­regierung bezüglich eines Waffenstillstandes zwischen Moskau und Warschau Borschläge unterbreitet. Der Waffenstillstand wird ge­schlossen zum 3mede der Feststellung der Friedensbedingungen nicht nur zwischen Bolen und Räterußland, sondern zwischen allen Rand­Staaten. Der Abg. Wilson interpellierte darüber, ob zwischen London und Moskau die Verhandlungen bereits eingesetzt hätten. Bonar Law erwiderte, daß sie effektiv begonnen hätten, ferner, daß die Waffenstillstandsbedingungen zwischen Polen und Räte­rußland erst veröffentlicht würden, wenn die beiden Regierungen fie eingehend geprüft hätten. Bonar Lam betonte ferner, daß diese Verhandlungen feineswegs die Anerkennung der Räteregie­rung bedeuten. Ueber ein angebliches Ultimatum an Räterußland für den Fall, daß es mit Bolen teinen Waffenstillstand abschließen wolle, ließ sich der Vertreger der Regierung troß der diesbezüg­lichen Anfragen nicht aus.

Das Ergebnis der Reichstags­wahlen in Preußen

Die preußischen Landtagswahlen werden in absehbarer Zeit stattfinden, nachdem die verfassunggebende preußische Landesver fammlung ihre Arbeiten beendet haben wird. Es wird von Inter­effe sein, zu erfahren, wie die Reichstagswahlen vom 6. Juni in den zu Breußen gehörigen Teilen des Reiches ausgefallen find, weil man daraus Schlüsse ziehen tann auf das Ergebnis der Der Reichswahlleiter hat demnächstigen Preußenwahlen. nun eine Labelle anfertigen lassen, aus der ersichtlich ist, wie in dem preußischen Gebiet zur Reichstagswahl gewählt worden ist. Diese Arbeit liegt vor, und wir geben ihre Endziffern hier wieder.

Arbeiter in der Universität

Angesichts der tendenziösen Darstellung, die der Lokalanzeiger" von dem Vortragsabend der Vereinigung der sozialistischen Stu­denten Groß- Berlins" gibt, bei dem Professor Dr. Nicolai und Genosse Ledebour Montag in der Universität sprachen, stellen wir fest: Mittwoch mittag hatte der Rektor die Bewilligung zur Be­noch folgendes über die Vorgeschichte dieser Veranstaltung nugung eines Hörsaals für den genannten Vortrag gegeben. Mon­tag in ittag ließ der Reftor den Vorsitzenden der Vereinigung der sozialistischen Studenten Groß- Berlins, Genofen stud. phil. Kurt Hartwig , zu sich rufen, teilte ihm mit, daß gewisse Kreise" der Studentenschaft weitgehende Unruhen für den Vortrag geplant hätten. Er müsse daher den Vortrag verbieten oder es dürften nur die Mitglieder der Vereinigung und die Gäste, die bereits untersagte er.' Demgemäß wurde von dem Pförtner der Univer­Karten hätten, eingelassen werben. Eine weitere Kartenausgabe sität und Mitgliedern der Vereinigung abends an den Eingängen ber Universität Kontrolle geübt. Es tamen nun aber abends eine große Anzahl von Arbeitern, und Leuten aus anderen Kreisen der Bevölkerung, die keine Eintrittsfarten hatten und stürmisch Einlaß begehrten. Genosse Hartwig sprach zu der Menge und be= wog sie dazu, vor den Toren in Ruhe zu warten, bis Genosse Lede­bour fame und dann mit diesem in den Lustgarten zu gehen. Da verlangte der Reftas stürmisch den Borsisenden, Genossen Hart­wig, u sprechen und während dieser im Gespräch mit dem Reftor war, brach ble Menge mit Gewalt in den Universitätsgarten und jlutete gegen den Hörsaal 33 Genosse Hartwig gelang es, die Menge zu ruhigem Verhalten zu veranlassen, und öffnete dann eine Eingangstür, um zu verhindern, daß fie eingedrüdt werde. Er versuchte nun am Eingang Karten abzuverlangen, doch wurde ihm das durch das Nachdrängen der Menge unmöglich gemacht. Die Schuld an diesen Vorfällen trifft den Rektor, 1, weil er die Ausgabe von Karten überhaupt untersagt und dadurch die ge­ordnete Abwicklung und die Abweisung der Ueberzähligen unmög­lich machte, 2. weil er, obwohl ihm der Vortrag fünf Tage vorher ordnungsgemäß angezeigt worden war, seine Verfügung im lekien Augenblid, sechs Stunden vor Beginn der Veranstaltung traf und daher weitgehende Maßnahmen zu ergreifen dem Vorstand der Ver einigung unmöglich war, 3, weil er den Borsigenden Genossen Hartwig unbedingt zu sprechen verlangte, und ihm dadurch im entscheidenden Augenblid den Einfluß auf die Menge benahm. Trotzdem verliefen die Vorträge politommen ruhig, und in der Diskussion sprachen zwet deutfcnationale Stu denten, die beide, trojdem sie nur persönliche Angriffe gegen Pro­feffor Nicolai richteten, zu Ende angehört wurden. Es ist also eine Lüge, wenn der Lofalanzeiger" von ärmizenen in der Versammlung" spricht. Lärmizenen wurden lediglich im Borgarten der Universität von den deutschnationalen Studen ten hervorgerufen. Oder meint der Lokalanzeiger" den Vorfall, daß ein Mitglied der Einwohnerwehr offenbar von den deutsch­nationalen Studenten bestellt, eine Stintbombe in die Ver­sammlung warf? Doch ergibt sich ja der Wert der Kritik bes Lotalanzeigers" aus der Tatsache, daß er sogar die rote Farbe der Platate beanstandete.

Es lag also durchaus fein Mißbrauch des Vertrauens des Ret tors durch die einberufene Bersammlung" vor. Denn es ist er= laubt, daß die Studenten zu ihren Veranstaltungen Gäste mit bringen und die übergroße Mehrzahl der Versammlungsteilnehmer war ohne Karten eingedrungen. Daran ist, wie schon gelagt, ber Rektor schuld, dem es auch unmöglich war, angesichts des An branges sein dem Vorsitzenden gegebenes Versprechen, bie beutsch­nationalen Studenten vom Einbringen in den Saal abzuhalten, durchzuführen. Für den Massen besuch der Versammlung find die sozialistischen Studenten in feiner Weise verantwortlich au machen, sondern im Gegenteil der Reftor, welcher durch die bekannte Provokation der Affäre Nicolai weite Kreise ber Berliner Bevölkerung für diesen Vortrag interessiert hatte.

Uebungen im Straßenkampf

In welch ungenierter Weise die militaristische Sippe die Be­pölferung provoziert, geht aus folgender fleinen Anfrage hervor, die die Genossen Soldmann und Unterleitner im Reichstag ein­gebracht haben:

Die in Passau garnisonierende Reichswehr hat am Donners­tag, den 1. Juli 1920, inmitten der Stadt auf einer zum Bahn­hof führenden Straße eine Uebung im Straßenkampf ab­gehalten. Dabei trat Infanterie mit aufgepflanztem Bajonett in Attion; desgleichen wurden leichte und schwere Maschinen­gewehre sowie leichte und schwere Geschütze verwendet.

Die Bevölkerung Baliaus geriet wegen dieser provozierenden Veranstaltung in große Erregung.

Auf wessen Anordnung werden solche Uebungen unter nommen und was gedenkt bie Reichsregierung zu tun, daß Bro­vokationen solcher Art fünftig sich nicht wiederholen?

Es liegt System in diesem Vorgehen der Reichs= wehr. Ist es doch auch an anderen Orten zu ähnlichen Vor­fällen gekommen. Wir verlangen vom Reichswehrminister, daß nicht nur sofort die Schuldigen ermittelt, sondern unverzüglich aus der Reichswehr entfernt werden, soll nicht Schlimmeres fich er eignen. Die Reichsregierung trägt die volle Verantwortung für alle Konsequenzen, die sich aus solchen und ähnlichen militärischen Provokationsversuchen ergeben könnten.

Die Ursachen der Kartoffelnot In verschiedenen Stadtteilen Berlins haben in den letzten es ergibt sich hiernach, daß in Preußen bei der Reichstagswahl preise stattgefunden. Sie bringen die Erbitterung der Be­Lagen Kundgebungen der Frauen gegen die hohen Kartoffel­völkerung über die Tatsache zum Ausdrud, daß gegenwärtig nur sogenannte ausländische Kartoffeln zum Preise von etwa 1,75 M. zu kaufen sind. Mit Recht ist die Bevölkerung darüber erbittert.

von 18 800 511 Wahlberechtigten 15 197 095 gültige Stim= men abgegeben worden sind( im Reich insgesamt 26 017 590, die Zahl der Wahlberechtigten des ganzen Reiches war noch nicht festgestellt, da aus Oberbayern und Niederbayern die ent= sprechenden Angaben noch fehlten). Es erhielten in Preußen die Sozialdemokraten 3 258 723 oder 21,4 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen; im Reich war der entsprechende Prozentsatz ganz ähnlich: 21,6. Die Unabhängigen erzielten in Breu Ben 2991 112 Stimmen oder 19,7 Prozent der abgegebe= nen Stimmen; im Reich betrug ihre Prozentzahl nur 18,8. Die Kommunisten hatten 187 266 Stimmen in Preußen oder 1,2 Prozent, für das Reich war ihr Prozentsak höher, nämlich 1,7 Prozent. Insgesamt haben die sozialistischen Bar­telen demnach im preußischen Staatsgebiet 42,3, im Reichs­gebiet 42,1 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen erhalten. Es zeigt sich also eine auffallende Gleichheit in der Gesamtzahlungenügend erscheinenden Preise die Ursache ist. Nachdem der sozialistischen Stimmen für Reich und Preußen. Das Zentrum erlangte in Preußen 2742 081 oder 18,1 Proz. der Stimmen, im Reich 13,6 Proz. Es ist hierbei aber zu beachten, saß dem Zentrum auch die Stimmen der Chriftlichen Bollspartei und der Bayerischen Volkspartei mit 4,8 Proz. der gültigen Etimmten zuzurechnen wären, so daß dann insgesamt für das Reich 18,4 Proz. herauslommen. Eine wesentlich größere Differenz fin= det sich bei der Deutschen demokratischen Partei. Sie hat in Preußen 1 079 482 oder 7,1 Broz, im Reich dagegen 8,5 Prozent der gültigen Stimmen auf sich vereinigt.

Rechnen wir die Stimmen der ehemaligen Koalitions­parteien zufammen, so ergibt sich, daß sie( d. h. Rechtssozia­listen, Demokraten und 3entrum) im Reich 48,5 Proz. in Preußen dagegen nur 46,6 Proz. der abgegebenen gültigen Stimmen erzielt haben.

Bemerkenswert ist ferner, daß die Deutsche Volkspartel in Breußen mehr Stimmen aufgebracht hat als die Deutschnationale Volkspartei , während umgekehrt die legtere im Reich einen Vor­sprung gegenilber der Deutschen Volkspartei hat. Die Deutsche Volkspartei erzielte im Reich 3 606 316 Stimmen oder 13,9 Prozent, in Preußen 2 250 859 Stimmen oder 14,8 Proz. der ab: gegebenen Stimmen; die Deutschnationale Bolts. partei dagegen hatte in Preußen 2148 604 ober 14,1 Proz. Der preußischen Stimmen, im Reid) 3736 778 ober 14,4 Proz. der Reichsstimmen.

Die jegigen Koalitionsparteten, 3entrum, Demo­fraten und Deutsche Volkspartei , haben am 6. Juni im preußischen Gebiet genau 40 Broz. der Stimmen erhalten, während sie in Reichsgebiet 40,8 Proz. erzielt hatten.

nereien Zuder zum Brelse non 12 Mart das Pfund anbietet.

Für den Luruskonsum der oberen Zehntausend, die 100 und 150 Mart für eine Flasche Liför zahlen fönnen, ist also Zuder in Mengen vorhanden. Dieser Standal beleuchtet nicht minder die Unfähigkeit unserer Reichswirtschaftsstellen, als auch die bereits von uns fritisierte Tatsache, daß jekt die Regierung den Wünschen der Juderindustriellen auf weitgehende Loderung der Juderzwangswirtschaft nachzukommen bereit ist.

Die Folgen der mangelnden Ernährung

Rückgang der Kohlenerzeugung

Die gewaltig gestiegenen Breise der Lebensmittel, sowie die fchaffenheit des Brotes äußern bereits ihre, die Gesamtheit des ungenügende Bersorgung der Bergarbeiter und die schlechte Bes

deutschen Boltes schädigenden, Wirfungen. Wie den P. P. N." aus Essen berichtet wird, haben die Leistungen der Bergs arbeiter infolge dieser Umstände wesentlich nachgelassen und das Verfahren von Ueberschichten ist in starfem Rüdgang begriffen. Die Förderungszahl mit Einschluß des linksrheinischen Res viers Krefelds sind folgende:

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Dieser Rückgang der Kohlenerzeugung zeigt, wie furzsichtig die Politif ber Regierung ist, bie unter völliger Außerachtlassung der Forderungen der Arbeiter dem Ablieferungsstreit der Landwirte tatenlos zusicht, dafür ihnen aber für ihre Erzeugnisse immer höhere Preise gewährt.

Die Nimmersatten

Die großindustriellen Interessenten Dr. Hugenberg und Dr. Reichert periangen in einer fleinen Anfrage im Reichstag die Aufhebung der am 10. Mai 1920 in Kraft getretenen Vers ordnung über eine soziale Ausfuhrabgabe. Lange hatte die deutsche Regierung zugefehen, wie Deutschland ausverkauft wurde infolge des niebrigen deutschen Valutastandes, Nichts unternahm fie, um den Valutaspetulanten in Industrie und Handel das Handwerk zu legen und zu verhindern, daß Deutsch land immer weiter von Rohstoffen und Fabritaten entblößt wurde, Milliarden über Miniarden sind so den deutschen Bro duzenten und Schiebern in die Hände gefallen. Und nun, nach bem endlich vom deutschen Export eine fleine Abgabe erhoben wird, laufen die Großindustriellen Sturm dagegen und reden über eine schwere Schädigung der deutschen Industrie, Gie drohen mit Betriebseinschränkung für den Fall der Beibehaltung der Aus fuhrabgabe, deren Ertrag zur Verbilligung der deutschen Lebens mitteleinfuhr aus dem Auslande gedacht war. Angesichts dieser unerlättlichen Profitgier erweist sich immer mehr, wie notwendig zum Schuße der Allgemeinheit vor fapitalistischer Ausbeutung die Sozialisierung besonders der Groß- Industrie ist.

Ungarn als Prellbock

SN. Paris, 13. Juli.

In der Sumanite" bespricht Grumbach einen Artikel einer österreichischen Zeitung über die monarchistischen Bestre bungen in Ungarn . In dem Artikel wird gesagt, daß Italien sich mit Frankreich über die Möglichkeiten in Ungarn verständigt habe. Millerand soll Sorthy zugestanden haben, daß die Sabs burger nach Ungarn zurüdfehren fönnen, wenn Ungarn mit Ru mänien und Polen für lange Zeit eine Militärtonvention eine geht.

Es wäre zur Feststellung des Tatbestandes notwendig, den Artifel der österreichischen Zeitung im Original zu fennen. Die Möglichkeit liegt aber vor, daß Frankreich es Ungarn ges stattet, wieder zur monarchistischen Staatsform zurückzus fehren, wenn es sich als Prellbod gegen Sowjetrußland ge brauchen läßt. Denn nur diesem Zwecke soll die Militärfon vention zwischen Ungarn und Rumänien dienen. Das Horthyungarn wird sich dieser Aufgabe natürlich gerne wid men, vorausgesezt, daß die Gegensäge zwischen Ungarn und Rumänien einen günstigen Ausgleich finden. Denn das wäre die Voraussetzung einer militärischen Konvention.

Ein Attentat auf Hindenburg ?

Hannover , 13. Juli.

Der Hannoversche Kurier" meldet: Gestern abend gegen sieben einhalb Uhr drang ein zwanzigjähriger junger Mann in die Wohnung des Feldmarschalls v. Hindenburg ein. Als der Feldmarschall seinen Diener rufen wollte, entspann sich zwischen ihm und dem Eindringling ein längeres hartnädiges Ringen. Dabei zog der Eindringling plötzlich einen Brow ning und schoß ihn auf den Feldmarschall ab. Die Kugel aureißen und unerkannt zu entlommen. Offenbar handelt es ging vorbei. Dem Berbrecher glüdte es schließlich, sich los fich um das Mitglied einer Bande, die einen Einbruch in die Villa Hindenburgs geplant hatte, für den der Eindringling die Gelegenheit ausfundschaften sollte.

Politische Unruhen in China

London , 13. Juli.

Es mag dahingestellt bleiben, ob in jedem einzelnen Fall die Händler die von ihnen feilgebotenen Kartoffeln zu Un­recht als ausländische verkaufen, um dadurch die hohen Preise zu erzielen. Es ist aber in hohem Maße auffällig, daß gegen- Der Ausbruch eines neuen Bürgerkrieges in China ist wärtig trok der überaus günstigen Witterung und guter auf Streitigtetten unter der Generalität zurückzus Ernteaussichten jett- Mitte Juli- inländische Kartoffeln führen. Der General Wu- Beifu, ist vom Präsidenten und dem nur in so geringem Umfang auf dem Markte erscheinen. Es Oberstkommandierenden Marschall Fuan Chingou vera fann feinem Zweifel unterliegen, daß dafür die Zurüchal- üdchinesischen Truppen fämpfen wollte. Mehrere andere Generale schiedet worden, da er aus politischen Gründen nicht gegen die tung der Landwirte mit ihren Kartoffeln wegen der ihnen find auf der Seite Wu- Beifus und führen 70 000 Mann gegen Beting, während die Betinger Regierung nur etwa 32 000 Mann das Reichsernährungsministerium durch seine frivole Preis­zur Verfügung hat. Man befürchtet, daß es trotz des Einspruches politik den Erzeugerpreis für Herbstfartoffeln auf mehr als der Botschafter der Großmächte zu einem Bombardement der 30 9. festgesetzt hat, ist den Landwirten der Erzeugerpreis Stadt tommen wird. Ueber Peking sowie über Mukden wurde der Kriegszustand verhängt. für die Früh fartoffeln, der 32-35 M. beträgt, zu gering und sie halten ihre Ware zurüd, besonders, da der Magistrat den Kleinhandelshöchstpreis auf 50 Pf. pro Pfund fest­gesetzt hat.

Die Kartoffelnot der Städte, die gegenwärtig alle Gegen­den des Reiches heimsucht, zeigt also erneut, wie fahrlässig die Regierung mit den Interessen der Verbraucher spielt, und wie sie die Interessen der Gesamtheit den Interessen der Er­zeuger unterordnet. Immer stärker wächst deshalb die Er­bitterung der Bevölkerung dagegen. Trotzdem müssen wir die Massen warnen, ihre Erbitterung dagegen an den äußeren Erscheinungen auszulassen, anstatt sie gegen die äußeren Erscheinungen auszulassen, anstatt sie gegen die Ursachen dieser Dinge zu richten. Durch politische Auf­flärung muß der Regierung der Denkzettel für ihre Hand­lungsweise ausgestellt werden.

Wofür Zucker da ist

Die deutsche Bevölkerung leidet unter einer schweren 3udernot. Die fümmerliche Ration von fund pro Monat die ihr bis vor kurzem zu teil wurde, ist herabgesetzt worden auf ein Quan tum, das nicht viel mehr als 1 Bfund beträgt. Das aber dennoch reichlich Zuckerbestände vorhanden sein müssen, geht daraus her vor, daß die Verwaltungsstelle des Spiritusmonopols den Bren­

Tätlicher Angriff auf einen deutschen Pressevertreter in Spad Der Vertreter des Wolff- Bureaus Stotfolia, ist auf dem Wege au feinem Quartier, von einem belgischen Offizier und einem 3 viliften tätlich angegriffen worden. In Verbindung mit diesem Zwischenfall hat Reichsminister Dr. Simons heute vormittag an ben Generalsekretär der Konferenz eine Note gerichtet, in der er die belgische Regierung bittet, ihrerseits den Sachverhalt festzus stellen und entsprechende Maßregeln zu ergreifen. Der General

efretär der Konferenz hat sofort an den Minister des Aeußern in Brüssel berichtet und im voraus sein Bedauern über den zwischenfall ausgesprochen, der womöglich noch im Laufe des heus tigen Tages erledigt werden würde.

Die Sicherheitswehr im besetzten Gebiet. Die interalliierte Rheinlandtommission hat entschieden, daß die Anwerbung für die Sicherheitspolizei dura Platate oder Anzeigen in den 3eitungen im belegten Gebiet verboten ist, infolgebessen auch die Ber öffentlichung solcher Anzeigen.

Beendigung der Internationalen Seemannskonferenz. Die Internationale Seemannstonferenz ist am 11. Juli gefchloffen worden. Vor ihrem Auseinandergehen nahm sie noch eine Vors lage an, wonach die Mindestgrenze für die Anwerbung von Se leuten auf das vierzehnte Lebensjahr festgelegt wird.

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