Gewerkschaftliches

Streik in den Lebensmittelgeschäften

Nicht nur die Angestellten der größeren Geschäfte, sondern auch ein Teil von den kleinezen Geschäften sind gestern in den Streit getreten. Ein Teil von den Arbeitgebern sieht ein, daß die For­derungen der Angestellten berechtigt sind und haben sie bewilligt. Die Stimmung der Streitenden ist vorzüglich. Ein großer Pro­zentsaz von Arbeitgebern hält sich in Badeorten auf, weshalb von ihnen teine Nachricht zu erhalten ist und bevollmächtigte Ver treter nicht vorhanden sind. Hausfrauen! Achtet darauf, daß Euer Kaufmann ein Bewilligungsplatat im Schaufenster zu hän­gen hat. Nur bei diesen Firmeninhabern deckt Euren Bedarf. denn wir nehmen an, daß auch Ihr ein Interesse daran habt, daß diese schlechtbezahlteste Kategorie von Angestellten endlich einmal bessere Löhne und Arbeitsbedingungen erhält. Das Zentralstreits bureau befindet sich in den Sophien- Sälen, Sophienstraße 17/18. Zu dem gestrigen Bericht ersucht uns Herr Dr. Otto mitzuteilen, daß er im Auftrage der Firma Tamaschte und in seiner Eigenschaft als Bertreter und tariflicher Sachverständiger des Reichsverbandes deutscher Feinkost- Kaufleute mit den Angestellten dieser Firma verhandelt habe, und daß er die Angestellten auf die Möglichkeit hingewiesen habe, daß die Arbeitgeber sich veranlaßt jehen fönn ten, die Angestellten wegen beharrlicher Arbeitsverweigerung fristlos zu entlassen gemäߧ 72 H.-G.-B.

Besser wird die Situation für Herrn Otto durch diese Richtig­

Stellung feineswegs.

Gegen das Beamtenrätegesetz

Am 20. d. M. fand eine Versammlung der Bost- und Tele­graphenbeamten statt, die zu dem Erlaß des Reichspostministe riums über die Bildung von Beamtenausschüssen Stellung nahm. Nach Referaten und erregter Aussprache wurde folgende Rejo­lution beschlossen:

,, Die versammelten Vertreter der im Reichsverbande deutscher Post und Telegraphenbcamten im Bezirke Berlin organisierten nahezu 23 000 Mitglieder erheben den schärfsten Protest gegen die Verordnung zum Beamtenrätegesez und fordern deren sofor tige Zurückziehung.

Die Versammlung befundet, daß im Wege der Verordnung der Beamtenschaft der Klassen 2-4 und Diätaren an den ihr gestellten Aufgaben mitzuarbeiten, unmöglich ist, da die Ber­ordnung jeglicher demokratischer Grundlage und eines Rechts­standpunktes entbehrt. Es wird hierbei nur auf das dreiflassige Wahlsystem hingewiesen.

Die Versammlung erklärt ferner, daß die Vertreter der Be­amtenschaft der Klaffen 2-4 und Diätare im allgemeinen Inter­effe die Parole zur Wahlenthaltung ausgeben werden; um der Beamtenschaft aber nicht jede Vertretung zu nehmen, erklären bie jezigen Orts- und Ausschußmitglieder, auf ihrem Posten so­lange zu verbleiben, bis ein Beamtenrätegeseg vorliegt, in dem den Beamtentäten auch das volle Mitbestimmungsrecht ein­geräumt worden ist."

Gescheiterte Schlichtungsverhandlungen im Versicherungsgewerbe

Zu der vom W. T. B. in den heutigen Morgenblättern veröffent­lichten Notiz erklären die Epigenorganisationen, daß die Ablehnung des Schiedsgerichtsurteils feinefalls ihre Ursache in dem verfünde­ten Beschluß des Schiedsgerichts hat. Sie erfolgte vielmehr ledig lich deshalb, weil Herr Dr. Foth, Borjizender des Schiedsgerichts, benor dasselbe sich zurückzog, sich selber als Schöpfer der Orts tlasseneinteilung der Banten bekannte. Zu den Anträgen der An­gestelltenorganisationen, welche sich gegen die Einteilung als solche richteten, bemerkte Herr Dr. Foth, die besonderen Verhältnisse der neutralen 3one des besezten Gebietes und der Abstimmungsgebiete Jeien in der Ortstlasseneinteilung der Banken berüdsichtigt worden. Dr. Foth ist also zweifelsohne als Bater dieser Ortstlasseneintei­lung in diesem Falle Partei und kann unmöglich über seine eigenen Erzeugnisse zu Gericht sizen.

35 Jahre gewerkschaftliche Arbeit

Am 15. September tann die Zahlstelle Berlin des Berbandes der Böttcher, Weintüfer und Hilfsarbeiter Deutschlands auf eine 35jährige gewerkschaftliche Arbeit zurücbliden. Aus diesem An­laß hat die Zahlstelle in gedrängter Kürze eine Festschrift heraus­gegeben, die über die Entwicklung der Zahlstelle, ihre verschiedenen Kämpfe und Krisen schildert. Besondere Erwähnung verdient die Tatsache, daß es die Berliner Böttcher waren, die als eine der ersten im Jahre 1894 den 1. Mai feierten. Als die Brauerei­gewaltigen deshalb zu Aussperrungen von Arbeitern übergingen, war die Folge des Eintretens für den 1. Mai seitens der cher der große Brauereiarbeiter Ausstand un bontott, der offiziell bis zum 29. Dezember 1894 ba Anläßlich des Jubiläums findet kommenden Sonnaben. 4% Uhr, in der Lützow- Brauerei das 35. Stiftungsfest de dahl­stelle statt. Dem Feste, für das ein reichhaltiges Programm vor= gesehen ist, wünschen wir einen harmonischen Verlauf, und von der Organisation hoffen wir, daß fie genau wie 1894 in den erften Kämpferreihen des Proletariats ihren Mann stellt.

7.

Die Ausbeuter in der Abzahlungsbranche! Die Unternehmer in der Abzahlungsbranche hatten sich seiner zeit mit den Holz- und Möbel- Industriellen zusammengefunden und einen Tarif mit den Arbeitnehmerorganisationen getätigt. Mährend aber die Holz- und Möbel- Industriellen nach Fest­segung der Gehälter im Dezember 1919 sich zur Zahlung einer Teuerungszulage verstanden, ist solches bei den Unternehmern der Kredithäuser bis heute noch nicht geschehen. So ist es Tatsache, daß in dieser Branche als Grundgehalt einem Expedienten oder Prozeßvertreter 625 Mart monatlich gezahlt werden. Es ist dabei zu berüdsichtigen, daß in solcher Bosition eine große Branchen­fenninis und eine gewisse Routine verlangt wird. Es sind daher neist ältere Leute, die verheiratet sind. Die Gehälter der anderen Angestellten gehen bis auf 200 Mart herunter. Wie es die Ans gestellten fertia bringen, mit solchen Hungergehältern zu leben, ist ein Preisrätsel.

Die Arbeitgeber haben nach dem Vorbild der Scharfmacher in der Holz- und Möbel- Industrie den Schiedsspruch, welcher ihren Angestellten eine 60prozentige Gehaltserhöhung bringen sollte, abgelehnt; sie haben dann vor dem Demobilmachungskommissar bas Klagelieb ihrer wirtschaftlichen Notlage in höchsten Tönen gesungen und sie sind dabei erhört worden.

Dem Ersuchen der Arbeitnehmer, die angeblich wirtschaftliche Rotlage der Arbeitgeber durch behördliche Rachprüfung der Ge­schäftsbücher bei einzelnen Firmen unter Hinzuziehung fach- und branchetundiger Angestellten festzustellen, ist nicht stattgegeben worden. Trozdem aber hat der Demobilmachungskommissar die Verbindlichkeitserklärung des Schiedsspruches abgelehnt.

DIE GUTE

Die Angestellten haben daher das Vertrauen zu dieser Instanz verloren, welche die Notlage der wirtschaftlich Schwächeren gänz lich außer acht gelassen hat. Sie haben erkannt, daß ihre Arbeit­geber nicht nur aus der wirtschaftlichen Notlage der Konsumenten ihre ungeheuren Gewinne ziehen, sondern auch aus der ihrigen und sie werden nunmehr geschlossen den Weg gehen, der zur Er­ringung ihrer Existenzbedingungen notwendig ist.

Groß- Berlin

Luftbarkeitssteuer"

gezählte Tausende von Proletariern in ihren hof" fähigen Wenn am Sonntag die Sonne lacht, dann halten es un­Wohnungen, mit Brandmauern als Aussicht, üblen Gerüchen der Höfe und Müllfästen als Zugabe, nicht mehr aus. Der Rudsad wird gepadt, Mutter sorgt für das leibliche Wohl, mit Kind und Regel wird dann zur Stadtbahn getrollt. Von den vielen Schaltern ist gewöhnlich nur einer offen und in langer Reihe wird nach Fahrkarten angestanden. Errungen­schaft des Krieges. Das Publikum läßt sich ja alles gefallen und wir haben ja teine Arbeitslosen. Hat man sich im doppelten Sinne des Wortes eine Fahrkarte erstanden, dann hinein in die vollen Wagen. Kostenloses Schwigbad! Kleine Kinder bringt man, damit sie nicht erdrückt werden, im Ge­päcneg unter. Na, die Tortur in dritter Güte erreicht ja auch ihr Ende, dann geht es schwergepackt zu einem der idyllischen kleinen Geen, an denen unsere Mark überreich ist. Run wird ein Lagerplay ausgesucht und ein 3elt auf­geschlagen. Alt und jung, Ilein und groß, tummelt sich am Strande , Mutter schält neue italienische Kartoffeln aus Pommern , Vater und die Kleinen suchen trockenes Holz, dann wird gepriezelt". Und wie das schmeckt. Der Berliner hat einen besonderen Ausdrud dafür. Und das Strandleben! Die Lunge weitet sich ordentlich, alle fühlen sich so recht mollig.

Doch das Unglüd schreitet schnell! Der Herr Förster die zwischen 50 Pf. und 3 M. fosten. Wer feinen hat, der tommt mit strenger Amtsmiene und fragt nach Zeltscheinen, die zwischen 50 Pf. und 3 M. fosten. Wer feinen hat, der muß, abbauen". Fühlt die in grünes Tuch eingewickelte Amtsperson nicht, daß fie nach Licht und Luft dürstenden armen Leuten den ganzen Sonntag verdirbt, auf den sich die ganze Familie seit Tagen freute? Doch es kommt noch schöner! Ein Mann, der sich erfundigte, wo er einen solchen Zeltschein erstehen könnte, dem wurde zur Antwort, er müsse Mitglied des Märkischen Touristenbundes" werden, also einer bürgerlichen, Organisation beitreten.

Wenn es schon unerhört ist, daß armen Leuten, um solche handelt es sich doch nur- denn Kriegsgewinnler und Revo­lutionsschieber mit Verbindung nach oben fahren wo anders hin Geld für Aufschlagen eines Zeltes abgenommen wird, so muß der Unfug, daß sich Behörden als 3utreiber für bürgerliche Vereine aufspielen, aufs schärfste bekämpft

werden.

Was geschieht eigentlich mit dem Gelde? Es gibt jetzt aber ein Groß- Berlin. Die wanderlustige und naturfreudige Ar­beiterschaft hofft, daß die Stadtväter dafür sorgen, daß sie von dieser sonderbaren Lustbarkeitssteuer " befreit wird.

Die neuen Margarinepreise

Die Margarinefabrikanten triumphieren ob des Einreißens der 3wangswirtschaft. Borläufig aber find sie auch noch gefesselt. Sie müssen sich einem Margarineverband anschließen, dem einzig und allein die Rohstoffe geliefert werden. Diese Rohstoffe sollen nur bis zu einem gewissen Grade zur Ausgabe gelangen, um eine etwas bessere Ware herstellen zu fönnen als bisher. Die Einfuhr aus­ländischer Margarine wird vorläufig unterbunden, bis der größte Teil der im Inland vorhandenen Rohstoffe verarbeitet sein wird. Dann werden die Fabriten wieder ihre Marten herstellen und zum Verkauf bringen. Wie berichtet wird, soll die Margarine, die vom 1. Auguft im freien Handel zu haben ist, zum Preise von 11,50 Mart an den Konsumenten verlauft werden. Fachzeitschrif= ten des Margarinehandels halten diesen Preis noch für zu hoch und befürworten einen weiteren Preisnachlaß.

Dieser Preis wird auch auf den Schmalzpreis einen Einfluß ausüben. Unter der Hand wird Schmalz für 22 und 23 Mart ver­fauft, während die Fettstelle 20 Mart nimmt, aber beabsichtigt, den Preis in Kürze herabzusehen.

Die plötzliche Freigabe des Schmalzes hat in den Kreisen der Angestellten eine große Beunruhigung hervorgerufen, da ihre Existenz auf dem Spiele steht.

Korruption im Jugendamt

Aus dem städtischen Jugendamt, das mit großen Hoffnungen eingerichtet worden ist, tommt eine recht betrübliche Nachricht. Schon länger wurde gemuntelt und getuschelt, daß da manches faul sei im Staate Dänemart, nie fonnte aber fest zugegriffen werden. Jetzt ist der Stein ins Rollen getommen. Knaben, die vom städtischen Jugendamt nach Prerow und ande­ren Orten zur Kräftigung ihrer Gesundheit gesandt worden waren, hatten sich über mangelhafte Verpflegung usw. beschwert. Die

worden.

Berliner

städtische Verwaltung hatte sofort eine strenge Untersuchung ein­geleitet, die leider die Richtigkeit der Klagen über Beföftigung usw. ergab. Der Inspektor des Jugendamtes, dem schwere Ver­fehlung zur Last gelegt wurde, ist sofort vom Amte suspendiert Die Untersuchung ist dann auf andere Personen wegen Berschiebung von Nahrungsmitteln ausgedehnt worden. Dem Inspettor Ebert ist sein Rame wird nachgesagt, daß er große Mengen an Büchsenmilch mit Verwandten verschoben hat, die für die Kinder bestimmt waren. Den Kindern ist diese 3u­wendung entzogen worden. Herr Ebert führte im Jugendamt ein strenges Regiment und tat sich als Alleinherrscher auf. Es wird notwendig sein, festzustellen, ob unter den Angestellten im Jugendamt nicht starte verwandtschaftliche Verhältnisse eine Rolle Spielen. Eine andere Nachricht fommt vom Spielplay in der Wuhlheide. Eine Anzahl älterer Knaben haben unabhängig von S. die Kinder mit einem Stod geschlagen und sich auch sonst in einer Weise an den Knaben vergangen hat, die start auf sadi­stische Neigung schließen lassen. Es muß auffallen, daß den übri­gen Spielleitern und dem Oberleiter diese Dinge verborgen ge­blieben sind. Jegt, nachdem eine beherzte Frau in Gegenwart des Oberleiters eine Untersuchung angestellt hatte, in der sich die traurige Tatsache bestätigte, ist der Mann dispensiert. Das dürfte nicht genügen. Der Mann fann in feiner Schule noch gro­hes Unheil anrichten und gehört nicht in die Schule.

3. Berliner Wahlkreis

11., 13., 16., 17. u. 18. Diftrift.

Montag, den 26. Juli, abends Uhr, Schulaula Müller, Ede Triftstraße. Konferenz aller Stadt- und Bezirksverordneten, sowie deren Ersahleute und fämtlicher Distrittsverstände des Kreis ses. Tagesordnung: 1. Allgemeine Aussprache über tom munale sozialistische Politit. 2. Konstituierung der unabhängiges Kreis- Fraktion. 3. Allgemeines.

Sigung des Aufsichtsrates der Verlagsgenossenschaft " Freiheit" G. m. b. S.: Am Freitag, den 23. Juli, nachm 6 Uhr, Breite Straße 8/9.

Die Zulassung der Einfuhr ausländischer Frühfartoffeln ist, wie wir berichtet haben, bis zum 31. Juli verlängert worden. Dadurch des Verkaufes ausländischer und inländischer Kartoffeln noch weis wird der jezige unhaltbare Zustand des Nebeneinanderbestehens ter verlängert und das Publikum auch fernerhin der Bewucherung ausgelegt. Immer wieder werden Händler dem Publikum inlän dische Kartoffeln als ausländische verkaufen und die Käufer zu toffeln haben, fommen in den Berdacht, Beirug zu verüben. Der übervorteilen suchen. Und Händler, die wirklich ausländische Kar freie Handel läßt das eben zu.

weiteres verabfolgt auf die AI- Karten 1 Liter, auf die All- Karten Das tägliche Milchquantum. Seit dem 22. d. M. wird bis auf 1 Liter, BI- Karten ½ Liter, BII- Karten Liter Milch. Die übrige Belieferung bleibt unverändert.

Waffenlager und Waffenschiebungen. Daß die Einwohnerwehr hält, das brauchen wir unseren Lesern nicht zu erzählen. Die noch über Waffen verfügt, ja sogar ganze Waffenlager verftedt

soldaten haben im Interesse der Erhöhung ihres Etats Geschmac an Waffenschiebungen gefunden. Es erscheint als zweckmäßig, daß Personen, denen Waffenlager bekannt werden oder Waffen schiebungen auf die Spur kommen, dies der Erfassungss abteilung des Reichsschajministeriums, Berlin , Leipziger Platz 13, zur Anzeige bringen. Den Einsendern solcher Anzeigen wird eine Belohnung von 10 Prozent des beschlag nahmten Wertes gezahlt. Wir bitten bei Anzeigeerstattung un gelingt es auch recht bald, die von Großgrundbesitzern und Bauern serer Redaktion einen turzen Bericht zu übermitteln. Hoffentlich verstedt gehaltenen Waffen ausfindig zu machen und deren Be schlagnahme zu veranlassen.

Raubmord an einer Greifin. Ein neues Kapitalverbrechen rief die Mordkommission der Berliner Kriminalpolizei gestern nach dem Grundstück Köpenicker Straße 102. Dort wurde die am 3. März 1849 geb. Witive Thielemann in ihrer im ersten Stod des Quergebäudes belegenen Wohnung ermordert aufgefunden Der Täter ist flüchtig. Dieser, wahrscheinlich der Schlafbursche der Schlafbursche hatte der Greisin verschiedene Wertgegenstände und alten Frau, wird von der Kriminalpolizei eifrig gesucht. Der sogar einige alte Möbelstücke gestohlen. Ais die Frau den Dieb stahl bei der Elisabethwache zur Anzeige brachte, zog es der Schlaf bursche vor, die Wohnung heimlich zu verlassen. Seit einigen Tagen hat er sich nicht wieder sehen lassen. Als heute vormittag eine Tochter der Greisin, eine Frau Ahlgrim aus der Pappel Allee 76, die Mutter besuchen wollte, fand sie die Tür verschlossen und als sie auch auf Klopfen feinen Einlaß fand, stieg ihr gleidh der Verdacht auf, daß der greisen Mutter etwas zugestoßen sein müsse. Ein Schlosser stieg mit einer Leiter in die Wohnung, und jest fand er die Greifin tot auf dem Sofa liegen. Sie hatte an der linten Kopffeite eine tlaffende Wunde und außerdem ein Handtuch fest um den Hals geschlungen. Nach dieser Entdeckung wurde die Kriminalpolizei benachrichtigt, von der die Mord wachtmeister Seinemeyer, alsbald am Tatort erschienen. Die Nach tommission, Kriminalkommissar Werneburg und Kriminalober forschungen ergaben, daß der Täter wahrscheinlich der frühere Schlafbursche der Ermordeten ist. Soweit sich feststellen ließ, ist dieser in der vergangenen Nacht wieder in der Wohnung er fchienen, hatte seine alte Vermieterin, umgebracht und dann u. d die Ringe von den Fingern gestreift.

Achtung Tumultgeschädigte. Nachdem das Tumultschadengeset durch den Reichstag angenommen und inzwischen in Kraft ge treten ist, find alle bisherigen Klagen hinfällig geworden und müssen die Ansprüche erneut angemeldet werden. Die Frist läuft am 12. August ab, es ist danach notwendig, schnellstens die Schä den beim Tumultbureau des Berliner Magistrats, Kaiser Mil helmstraße 12 anzumelden. Dieses Bureau ist mit der Entgegen nahme dieser Anmeldungen beauftragt, da der sonst autändige Ausschuß für Berlin noch immer nicht gebildet ist.

Das Berliner Philharmonische Orchester wird unter seinem Dirigenten Arthur Nitisch noch in diesem Winter oder spätestens im nächsten Frühjahr eine Anzahl Konzerte in Eng Iand veranstalten. Die Anregung ist von England ausgegangen.

Aus den Organisationen

10. Drift. Genossen, deren Kinder an dem Ausflug am nächsten Donnerstag teilnehmen, müssen dieselben bis spätestens Sonnabend bei ihrem Bezirksführer anmelden. 17. Diftrift. Freitag, 23, Juli, 7 Uhr, Lofal Rennow, Brüsseler Str. 49, Bo standssigung. Pünktliches Erscheinen notwendig.

Vereinskalender

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Republitanischer Ehrerbund, Bezirt 18( Schöneberg ). Versammlung am 24. 7. 7 Uhr, Schöneberg , Hauptstraße 13, Lotal. Bezirk 13 und 14( Charlottenburg Westend). Versammlung am 24. 7., 8 Uhr, Bismardstraße 38, Ede Gesenheimer Etrahe, nfal.

Internationaler Bund der Kriegsonjer.( Ortsgruppe Karlshorst - Friedrichsfelde .) Generalversammlung, Freitag, den 23. Juli, abends 7% Uhr in der Aula des Gymnasiums.

Zentralverband der Schuhmacher. Freitag, abends 5 Uhr, Martushof", Mar fusstraße 18, müssen sämtliche Betriebsräte zur Stelle sein.

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Deutscher Transportarbeiter Berband( Chemische Branche). Montag, 7 Uhr, in Königstadt- Kano, Holzmarktstraße 72, Sigung jämtlicher Funktionäre aller Unter gruppen. Mitgliedsbuch und Funktionärtarte legitimiert. Mittwoch, des 28. Juli, 7 Uhr, im Königstadt- Kasino, Holzmarftstraße 72, große Branchenver fammlung. Tagesordnung: Bortrag über unsere Lohnbewegungen und die allge Möbelbrande meine wirtschaftliche Lage. Mitgliedsbuch legitimiert. Ville Kollegen Vertrauensleute, werden zu einer Sigung am Sonnabend, 7 h im Lotal von Fenbara, Melchiorstraße 15, eingeladen. Bericht über das Ant wortschreiben der Unternehmer auf unseren Tarifentwurf. Arbeiter Eltern- Bund.( Gruppe Moabit .) Um die Kinder von den Rummel plägen abzuziehen, findet am Sonnabend ein großes Kinderfest im Klostergarten Blogensee tatt. Kafeneröffn. 2 Uhr; die Kaffeetiche 3 Uhr, Liter 2 M. Verbind. Straßenbahn Nr. 12, Stadtbahn- Bahnhof Beuffelstraße. Eintritt 1,50 M., Kin der in Begleitung der Eltern frei.

Arbeiter Wanderverein Berlin". Vereinsgründungsfahrten zum Störiz- Se bei Ertner. 1. Friedersdorf- Spreehagen- Störis- See. Asf. Sonnabend, 7.31 Görliker Bahnhof.( Wusterhausen Katte nach Friedersdorf lösen.) 2. Fang Ichleufe- Störig See. Abfahrt 5.33 Schlesischer Bahnhof.( Sonntag früh.) Nächste Oberspreewaldfahrt am 15. Auguft.

Arbeiter- Esperantisten. Die Veranstaltung in Woltersdorf- Schönblick, Wald fchlößchen, findet erst am Sonnabend, den 31. Juli, statt.

Lebensmittelkalender

Berlin . Ab heute bis auf weiteres auf bie 1- und A 2- Karten 1 Liter mild, auf die B1 und 2- Karten ½ Liter Milch. Die übrige Belieferung bleibt

unverändert.

Bittenan. Ab Freitag auf Abschnitt 35 der Groß- Berliner Lebensmitteltarte 125 Gr. Marmelade.

Berantwortlich für die Redaktion: Emil Rabold, Berlin . Berantwortli für den Inseratenteil: Ludwig Komeriner, Karlshorst . Verlags genossenschaft Freiheit" 6. m. b. S., Berlin . Drud der Freiheit" Druderei G. m. b. 5., Berlin C. 2, Breite Straße 8-9.

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