Stimmungsumfchwung in Budapest bermittelt der norwegischen Partet den Ausdrud seiner tiefften

Die Furcht vor der Niederlage

TU. Wien, 15. Auguft. Der in den anderen Nachfolgeftaaten zutage tretende Neutra­litätswille scheint nachgerade auch in Ungarn die Inter­ventionsluft zu dämpfen. Die Berichterstattung über den Krieg, die bisher nichts für Polen Ungünstiges melden durfte, ja sogar noch immer von polnischen Siegen erzählen mußte, ist jetzt frei gegeben worden, und schon bringen die Blätter zum Teil Artikel, deren Tonart von der bisherigen sehr verschieden ist. So tadelt bas bisher stets für die Polen begeisterte Az Est" die Unüberlegt­heit, mit der Polen den Angriff auf Rußland unternommen hat, noch bevor es im Innern halbwegs konsolidiert war, in einer Weise, daß sich daraus die naheliegende Lehre für Ungarn ohne weiteres ergibt.

Wien , 15. Auguft.

Die ,, Neue Freie Presse" veröffentlicht eine Unterredung mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Teleti, der erklärte, Ungarn bringe Bolen traditionelle Sympathie entgegen; von einer tatsächlichen Silfeleistung an Bolen fei jedoch niemals die Rede gewesen; denn Ungarn benötige ben Frieden zu seiner eigenen Konsolidierung.

Der plötzliche Stimmungsumschwung in Budapest tommt nicht unerwartet. Selbst die borniertesten Säbelraßler in den Reihen der magyarischen Weißgardisten können sich der Einsicht nicht verschließen, daß die Teilnahme Ungarns an der militärischen Hilfeleistung in Polen ein selbst mörde­risches Unternehmen sein würde. Dennoch wäre es falsch, aus den nun anders lautenden Nachrichten aus Buda­ pest zu folgern, daß die Ungarn ihre Treibereien zugunsten der Reaktion eingestellt haben. Ein Warschauer Telegramm pom 14. d. Mts. meldet, eine Delegation des ungaris Ichen Parlament's habe dem Bizepräsidenten des Kap binetts einen Besuch abgestattet, und dabei das Anerbieten erneuert, Polen eine Armee von 50000 Mannnebst Waffen und Munition zur Verfügung zu stellen. Ueberdies machte sie den Vorschlag, Polen mit Getreide zu versorgen und das ungarische Rote Kreuz zur Verfügung zu stellen.

Diese Meldung wirft ein recht bezeichnendes Licht auf die Wahrheitsliebe des magyarischen Ministerpräsidenten, der noch soeben erklärt hat, von einer tatsächlichen Hilfeleistung an Bolen ,,, sei niemals die Rede gewesen". Anscheinend flappt die Regie in Ungarn nicht ganz so gut wie anderwärts. Sonst würde es nicht möglich gewesen sein, daß der Minister präsident von seiner eigenen Barlamentsabordnung als un­Derschämter Lügner überführt worden wäre.

Bom Moskauer Kongreß

Stodholm, 13. August.

Aus Moskau wird vom 6. Auguft gemeldet: In der Sitzung vom 3. August wurde nach dem Berichte Karl Rabels über die Stellung ber Kommunistischen Partei zu den Gewerkschaften und Fabritskomitees verhandelt. Dazu sprach ein Delegierter aus Amerika , Tenner- England, Walter- Deutschland, Bombacci­Italien und Losowsky- Rußland. Die Thesen Karl Radeks, welche den Ausbau der Gewerkschaften zu Zentren der kommunistischen Be­wegung befürworten, werden mit 64 gegen 2 Stimmen als Basis angenommen und mit allen Verbesserungen einer Kommission übergeben.

In der Sigung am 4. Auguft unter Borsitz Sinojews hielt Frau Balabanowa in deutscher Sprache einen Nachruf auf den tras gischen Tod der norwegischen Kommunistin Augustina Olen, welche als Delegierte nach Mostau gekommen war und bei der Flugfeier auf dem Chodynta- Feld während des Besteigens eines Apparates durch einen Schlag des Flügels tötlich verlegt und ge storben war. Balabonowa gedenkt der 20 Jahre des felbftauf opfernden revolutionären Wirkens der verunglückten Genoffin, der erhabensten Arbeiterin und der aktivsten Agitatozin in den Reihen des norwegischen Proletariats. Sie war unter dem größten Schwie­rigteiten als gewissenhafter Soldat der Revolution, bez nur seine Pflichten gegen sie tennt, nach Mostau gekommen. Der Kongres

Im Großen Schauspielhause fällt die letzte Borstellung des Abon­nements 1919/20 aus. Die Billets dafür werden wochentags von 10 bis 2 Uhr bis zum 5. September an den Abonnementsschaltern im Großen Schauspielhaus zum vollen Breise zurückgenommen ober auf Wunsch und nach Möglichkeit für eine andere Borstellung um getauscht. Nach der im Reichsanzeiger" veröffentlichten Bilanz fchließt das erste Geschäftsjahr des Großen Schauspielhauses mit einem Gesamtverlust von 43 474 Mart. Das Attien- Kapital be­trägt 1,6 Millionen Mart.

Das Neue Boltstheater beginnt am 1. September feine Winter­Spielzeit mit der Neueinstudierung von Gerhart Hauptmanns Biberpelz". Ferner wurden folgende Werte in den Spielplan aufgenommen: Gerhart Hauptmann Rose Berndt", Shate speare Beritles von Tyrus" in der Bearbeitung von Karl Ettlinger , Jbien Rora" und Wildente", Heinrich Eduard Jacob Beaumarchais und Sonnenfeld", Franz Dülberg König Schrei", Ludwig Thoma 1. Klasse" und Die Lotalbahn", Tolstoi Der Bauer und der Fremde" übersetzt von Frida Rubiner ( Urauf führung), Strindberg Todestanz", 1. und 2. Teil, überfekt von Brofessor Goebel, Georg Kaiser König Hahnret", Richard A. Edon Der steinerne Tod"( Uraufführung), Gustav Adolf von Wangen­heim Der Mann Fiodor"( Uraufführung), Merzbach Der ver­lorene Bater( Uraufführung), Erich Desterheld Die Hochzeitsreise", ,, Mariechen von Nymwegen", Märchenspiel aus dem 16. Jahrhun Dert, Moreto Donna Diana".

Ernst Toller teilt uns mit, daß sein Drama Aufstand" ( früher ,, Masse Mensch ") nach vielen Protesten endlich freigegeben worden ist.

Ein Aftronomen- Geschlecht. Drei Generationen hindurch hat der Name Struve einen guten Klang gehabt in der astronomischen Welt; drei Menschenalter hindurch waren Großvater, Vater und Sohn eng verknüpft mit der Himmelstunde und mit den Fort­schritten der astronomischen Forschung. Der dieser Tage im Alter von 65 Jahren verstorbene Geheimrat Prof. Dr. Hermann Struve , der seit sechzehn Jahren ordentlicher Professor der Astronomie an der Berliner Universität und Direttor der Sternwarte in Babelsberg war, hat durch seine wissenschaftlichen Arbeiten, die Beobachtungen der Saturnmonde, Mitrometermessungen von Doppelsternen, Planeten und Kometenbeobachtungen und vieles andere Bedeutsames für die aftronomische Extenntnis geleistet.

Neue französische Briefmarken. Ein Wettbewerb zur Erlangung fünstlerisch ausgeführter Briefmarken ist jetzt auch in Frankreich ausgeschrieben worden. Es handelt sich um 3 neue Markentypen. Der Wettbewerb soll am 15. Januar 1921 geschlossen werden. Es sind drei Preise von 10 000 Frants und weitere drei von 3 000 Franks für die beste Zeichnung ausgelegt.

Teilnahme.

Sierauf beginnen die Verhandlungen über die Agrarfrage. Das Referai hielt Meyer.

Berkehrsstreik in Hamburg

Nachdem die Direktion die Lohnforderungen der Angestellten ab­gelehnt hat, hat Freitag morgen die erste Bollversammlung der Hoch- und Straßenbahnangestellten stattgefunden Es wurde ein­stimmig beschlossen, in den Streit einzutreten, doch soll über diesen Beschluß noch eine Urabstimmung herbeigeführt werden. Die Ur­abstimmung ergab den Streitbeschluß. Die Angestellten der Sam­burger Straßenbahn, Hoch- und Antergrundbahn und der Alsterdampfer sind darauf Sonntag morgen wegen Lohnforderungen in den Ausstand getreten. Die staatliche Stadt- und Vorortbahn hält den Betrieb aufrecht.

Uebernahme des Sohnabzugs auf Die Stadt

TU. Offenbach, 14. Auguft.

In der Stadtverordnetenversammlung wurde gestern mit fnap­per Mehrheit sämtlichen städtischen Arbeitern und den ihnen im Einlommen gleichstehenden Beamten eine zehnprozentige Lohn­erhöhung gewährt, mit anderen Morten, der Steuerabzug auf Kosten der Steuerzahler auf die Stadt übernommen. Durch die Annahme des Antrages wächst der im Boranschlag enthaltene Fehlbetrag um 3 Millionen auf etwa 18 Millionen Mart, wofür zunächst nur die auf den Staat übernommenen Polizeilasten von etwa 8 Millionen Mark als Dedung verwandt werden können. Safenstreit in Italien . Corriera della Sera " berichtet, daß der Ausstand aller Safenarbeiter Italiens verkündet wurde. Der Ausstand steht in Zusammenhang mit den in Reapel zwischen der sozialistischen Organisation der Seeleute und den freien Gewertschaften entstandenen Zwiftigkeiten. Dem Neapeler Husstand haben sich bereits die Safenarbeiter von Genua , Livorno , Ancona und anderen Orten ange­schlossen.

ewerkschaftliches

Unternehmer- Sabotage und Demobilmachungs­kommiffar

Die pratischen Erfahrungen seit Bestehen der Schlichtungsaus­füffe zeigen den Angestellten und Unternehmern recht drastisch, wie verschiedenartig diese Ausschüsse urteilen und wie in den meisten Fällen die Kläger nicht zu ihrem Recht gelangen. Mie Steht es. B. mit Schiedssprüchen, durch die der Unternehmer auf Wiedereinstellung und Entschädigung berurteilt wurde? Kommen diese auf Grund des Betriebrätegesezes oder einer der Berordnungen vom 3. September 1919 oder 19. Februar 1920 zu­stande, fo glaubt der betreffende Arbeiter, sein Recht gefunden zu haben. Aber weit gefehlt! Sandelt es sich dabei um lagen, wo mehrere Arbeitnehmer in Frage tommen, so fann der Unternehmer, der verurteilt ist, beim Demobilmachungskommissar dagegen Ein­spruch erheben. Diese Instanz beseitigt dann öfters mit einem Federstrich den betreffenden Schiedsspruch, ohne manchmal die näheren Umstände zu fennen, die beim Schlichtungsausschuß zur Fällung dieses Urteils führten. Hier ein treffendes Beispiel:

Beim legten Streit der gastwirtschaftlichen Angestellten in Berlin wurde bei Beendigung desselben ein Botal am Kurfürsten­ damm nicht wieder eröffnet. Bon vornherein lag vom Unter­nehmer die Absicht vor, den Angestellten einen Denizettel zu geben, die sich am Streit beteiligt hatten. Auch der Schlichtungs­ausschuß Groß- Berlin erblickte in diefer witürlichen Schließung des Geschäftes eine Sabotage des Unternehmers. Der Geschäfts­inhaber wurde verurteilt zur Wiedereinstellung und Zahlung einer Entschädigung, da hier nachweisbar eine Maßregelung der Angestellten vorlag. 3um größten Erstaunen der Angestellten hat der Demobilmachungstommissar diesem Schiedsspruch die Verbind lichkeit versagt. Dafür wurden folgende Gründe angeführt:

Die Nachprüfung durch mich hat ergeben, daß der Antraggegner nur diejenigen Arbeitnehmer entlassen hat, die infolge der Um stellung des Betriebes überflüssig geworden sind. Zu untersuchen, ob eine Notwendigkeit zur Umwandlung des Betriebes vorlag, bin ich nicht zuständig. Da demnach der Antragsgegner gegen die Bestimmung vom 19. Februar 1920 nicht verstoßen hat, muß dem Schiedsspruch die Berbindlichkeit versagt werden."

Demobilmachungskommissar zu empfehlen, auch den§ 14 des Be­Bei einer derartigen Streitfrage it in Zukunft dem Herrn triebsrätegefeges zur Anwendung zu bringen. Durch diesen Para­Stillegungen des Betriebes den Betriebsrat genügende Zeit vor­graph ist der Unternehmer verpflichtet, bei Reduzierungen oder her darauf aufmerksam zu machen. Da dies in vorliegendem Falle nicht geschehen ist, so fonnte auch der Demobilmachungskommissar nicht diesen Schiedsspruch umwerfen.

Es besteht ferner eine Uebermachungsabteilung für das Gaft­wirtsgewerbe. Die Beamten haben jedoch lediglich Feststellungen über Beschäftigung Auswärtiger, Nichtbenutzung und Umgebung des paritätischen Arbeitsnachweises zu treffen, aber feine Befug­niffe vollziehender Gewalt. Dadurch wird diese Einrichtung zu einer Groteste und das dafür ausgegebene Gelb ist zum Fenster hinausgeworfen. Sier möchten wir dem Herrn Demobilmachungs­tommissar empfehlen, Remedur zu schaffen in Anbetracht der trost­losen Berhältnisse auf dem Arbeitsmarkte.

Aus alledem müssen die Arbeiter- und Angestelltenbetriebsräte erkennen, daß alle schönen Berordnungen hinfällig sind, wenn den Beamten teine Gewalt zur Ausführung der Berordnungen über­tragen wird. Gegen diese willkürliche Schließung der Betriebe gibt es somit nur ein Mittel:

Es gilt den Kampf aufzunehmen für die Kontrolle der Betriebe, um die Parasiten der Kapitalistenwirtschaft zu beseitigen.

Reaktion im Reichspoftminifterium Die Helfer des Postschecamies haben am Sonntag eine große Versammlung abgehalten, um sich dagegen aufzulehnen, daß man sie nicht nur mit der Hungerpeiische bedroht, sondern auch ihren guten Ruf an den Pranger stellt wegen einzelner Fälle, die im gleichen Berhältnis auch in der oberen Beamtenschaft vorkommen, wo fie allerdings möglichst veriuscht werden. Aus den Aus­führungen des Referenten Bahlte ging hervor, daß im legten Jahr 800-1000 junge Mädchen mit höherer Töchterschulbildung beim Bostichedamt eingestellt wurden, um die geplanten Massen­entlaffungen vorzubereiten. Selbst Vertreter des Arbeitsnachweises der Stadt Berlin und der Erwerbslosenfürsorge mußten dagegen Stellung nehmen, daß das Reichspoftministerium die Verordnungen durchbricht, deren Einhaltung von der Privatindustrie gefordert wird, und so für Gefehesverlegungen gegen die Arbeiterschaft, ein leuchtenbes Beispiel gibt. Es wurde eine Resolution beschlossen, in der u. a. folgende Forderungen aufgestellt werden: daß die vom Reichspoftminister in der Tagespresse erschienenen Zeitungsartikel, über Unfähigkeit der männlichen Postangestellten widerrufen wer­ben, ferner fordern sie schärffte Durchführung der Demobilmachungs­bestimmungen, sowie die fofortige Entlassung aller männlichen und weiblichen Personen, die seit dem 1. Januar 1920 nicht über die städtischen Arbeitsnachweise in den Postdienst gelangt sind, weiter Das Mitbestimmungsrecht bei allen Einstellungen, Bersehungen und Entlassungen. Die Postangestellten erwarten von allen Ge­werkschaften, Parteien und zuständigen Behörden und Körper­schaften, daß sie sich diese Forderungen der Bostangestellten zu eigen machen und sich mit aller Kraft für die restlose Durchführung ein­sehen werden.

Wegen umfangreicher Bauarbeiten an der Monumentenbrüde wird die Linie V von jegt an auf längere Zeit in beiden Rich­tungen abgelentt und zwar durch die Kolonnen, Dreibund- und Kazbachstraße.

Groß- Berlin

Der Streit um den Groß- Berliner Magistrat Die Berliner Bresse hatte es in den letzten Tagen lebhaft diss futiert, daß der Wahlausschuß der Groß- Berliner Stadtverordneten versammlung mit 14 gegen 11 Stimmen beschlossen hat, den Mas gistrat lediglich mit befoldeten Mitgliedern zu besetzen. Dieser Beschluß wurde von der Presse als ungesetzlich bezeichnet, da er weder mit der Städteordnung noch mit dem Gesez Groß- Berlin in Einklang stehe. Eine Korrespondenz bemerkte, daß, wenn auch die Stadtverordnetenversammlungen sich den Beschluß des Wahlaus­schuffes zu eigen machen, der Beschluß von bürgerlicher Seite im Berwaltungsstreitverfahren angefochten werden würde. Da die Angelegenheit eines grundsäglichen Interesses nicht entbehrt, ist der Standpunkt des Ministeriums des Innern, den dieser jetzt der Oeffentlichkeit unterbreiten läßt, von Bedeutung:

Das Gesez vom 27. April 1920( Geschsammlung Seite 123)" so führt der Minister aus, fett, wie aus der Fassung der§§ 11, 12 u. des§ 23, Abs. 6, zweifellos hervorgeht, voraus, daß nicht sämt liche 30 Mitglieder des Magistrats der Stadt Berlin nur bes soldete sein dürfen. Diese Rechtslage bringt denn auch die Aus­führungsanweisung zum Ausdrud durch die Bestimmungen zur Ausführung des§ 12. Was die Anfechtung eines etwaigen, dieser Rechtslage entgegenlaufenden Beschlusses der Stadtverordnetenver sammlung betrifft, so ist gegenüber der in dem Zeitungsartikel vertretenen Auffassung zu bemerken, daß es eine Klage der bürger­lichen Stadtverordneten gegen den Beschluß im Verwaltungsstreits verfahren nicht gibt. Es könnte nur eine Beanstandung des Bes schlusses nach§ 15 des Zuständigkeitsgesetzes vom 1. August 1883 ( Gefeßsammlung Seite 237) in Frage fommen.

Die Arbeitersportler im Stadion

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Der geftrige Sonntag gestaltete fich zu einer machtvollen Demon stration aller Arbeitersportler. Im Stadion fand das 4. Arbeiter­Sportfest, veranstaltet vom Arbeitersporttartell Groß- Berlins , statt. Bom guten Wetter begünstigt, tamen die nach vielen Tausenden zählenden Zuschauer, die das riesige Stadion bis auf den letzten Blaz füllten, auf ihre Kosten. Besonders eindrucksvoll waren die Darbietungen der Arbeiterwanderer, Touristenverein Die Natur freunde" und Wanderbund Naturfreunde", sowie des Arbeiter radfahrerbundes, Solidarität". Die Arbeiter- Schachspieler ge wannen durch eine lebende Partie" auf dem Rasen für diesen geistig anregenden Sport sicher neue Anhänger. Schwer und Leichtathleten rangen um die Balme des Sieges. Die Schwimmer zeigten sich in ihrer alten Technit im Schnellschwimmen, Kür springen und Hindernisschwimmen. Bei einem fingierten und eini gen wirklichen, glücklicherweise aber nicht schweren Unfällen, zeigte die anwesende Arbeiter- Samariter- Rolonne, daß sie schnelle und sichere Hilfe zu bringen imftande ist. Die sportlichen Leistungen waren teilweise sehr anerkennenswert, und wenn die Fortschritte, die der Arbeitersport macht, so weiter gehen, braucht er sich hinter dem mit besseren Mitteln gepflegten bürgerlichen Sport nicht zu versteden. Die nachstehenden Resultate geben darüber ein anschau liches Bild:

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Winner: 100- meter- Bauf. 1. Kramme, Oberspree, 11,6 Set. 400- Meter- Bauf. 1. Lippert, Lichtenberg , 56,8 Get. 1508- Meter- Bouf. 1. Seller, Wildau , 4,48,2 Get. Stebhochsprung. Trebut, Fichte" Moabit und Konaft, Oberspree, 3,10 Meter. Shweben 10/100 eter- Bezitate fette. 5. Bezirt 2,01,6 in. Relatie. Fichte" Moabit 2,16,4 Min. 75- Meter- Ban falte Sencen). Gunft, Fichte 8, 9,8 Get., Piesle, Fichte 14, 10,1 Get. Franen: 75- Meter- Lauf. Grund, Wil mersdorf, 10,8 Set. Jugendlige: 10109- Decor- Banf. Neufölln, 2,34,4 Min. 100- Peter Lauf. Stromig, Lichtenberg , 12,1 Gef. Blener, Fichte 10, 12,1 Get. 10/100 Meter- Bouf. Fichte" Oft 2,13 Min. hofprung. 1. Laube ( Fichte 12) 1,30 Meter. 800- Meter- Laufen. John( Lichtenberg ) 2,16 Min, Der Arbeiter Wassersport- Berbanb, Kreis 1, hielt zug letcher Zeit sein viertes Berbandsfest ab. Die einzelnen Ronkurrenzen fanden beim Publikum großen Belfall. Sie ergaben folgendes Resultat:

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VM

Sugarblagenftafette, 4X59 Meter. 1. Neukölln, 3,6 Min. Männerfpringen, 4 Rirsprünge der Gruppen 5, 6, 7, 8. 1. 3. Jähnisch, Reptun"-Lichtenberg 94, 15 Buntte. Mäbchenbrustimmen, 100 Meter. 1. Brefide, Reptint" Welfien Jee, 1,5d Min. Hauptschwimmen, 500 Meter, beliebig. 1. Breijer, Neuton, 8,15 in. Knabenbrutefiette, 459 Meter. 1. Neuton, 3,36 min. Jugenb Damenhzuftfchwimmen, 100 Meter. 1. Griz , Charlottenburg , 2 in. jeitanjhwimmen, 100 Meter. 1. Berlig, Borwärts"-Oberschönemeibe, 1,41 Min. Männerlegenitaffette, 450 Meter. 1. Reutölin, 1. Diannschaft, 2,43 in. Jugendschwimmen, 100 Meter, beliebig. 1. Götfe, Neukölln, 1,29 in. Dames Dhenbrutite fette, 4x50 Meter. 1. Reptun- Weißenfee, 3,45 min. Jugendbruchwimmen, 14-17 Sobre, 100 Wieter. 1. Müller, Botsham, 2,1 Min. Schwimmen 1. Norben, 7,58 in. Damenbrutaffette, 4X100 Meter. älterer Herzen über 35 Jahre: 1. M. Koelling, Neukölln, 1,38 Min. Ueber 40 chee: 1. Steinte, Norden, 1,49 in. Männerfteffette, 50, 100, 200 Meter, beliebig. 1. Neukölln, 1. Mannschaft, 5,10 Min. Wafferballspiel, 2X7 Min. Reptun" Lichtenberg 94 Union Berlin 2: 0; B. 6. B. Welle" Сбать lottenburg" 0: 0; 6. B. Freiheit Neptun"-Weißensee 2: 2.

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Jugendwethe Lichtenberg. Der Vorbereitungsunterricht beginnt am Dienstag, den 17. August, namittags 5 Uhr, im Gesangssaal des Jahn- Realgymnasiums, Martistraße 3. Die Uebungsstunden des Jugendweihe- Kinderchors finden ebendaselbst jeden Sonn­abend, nachmittags 4 Uhr, statt. Es wird bestimmt erwartet, daß alle bereits eingeübten Kinder( auch die Schulentlassenen) wieder baran teilnehmen Anmeldungen zur Jugendweihe werden nur noch Dom Genossen Oswald Preißer, Friedrichsfelde , Brinzenallee 50, entgegengenommen. Die Gastfarten sind bei Otto Held, Mainzer Straße 16, Paul Klute, Scheffelstraße 10, und Paul Werner, Wil helmstraße 3, zu haben.

Die Kommunalisierung verschiedener Wirtschaftszweige macht in Groß- Berliner Gemeinden gute Fortschritte. Sehr anerkennens werte Leistungen hat auf diesem Gebiete Neukölln zu verzeichnen. Bauwesen, Malerei, Tischlerei, Beerdigungswesen usw. und ins­besondere die Lebensmittelversorgung werden unter städtischer Regie betrieben. Die ehemaligen städtischen Lebensmittel- Ber­faufsstellen, die während des Krieges errichtet wurden, werden von der Kommunalen Neuköllner Großhandelsgesellschaft ausge baut. Durch freundliche, geschmackvolle Einrichtung der Läden wird den Wünschen und Bedürfnissen der Bevölkerung in weitest­gehendem Maße Rechnung getragen. Auch in hygienischer Bes ziehung sind diese Berkaufsläden durchaus einwandfrei. Wir ver weisen unsere Leser auf die im heutigen Inseratenteil erscheinende unseren Genossen, soweit sie nicht Mitglieder der Konsumgenossen­Annonce der Neuköllner Großhandelsgesellschaft und empfehlen Schaft find, insbesondere den Hausfrauen, ihren Bedarf an Lebens­mitteln fünftig nur in den in dem Inserat bezeichneten Verkaufs Stellen zu decken. Sie dienen damit den Interessen des Sozialis mus, zu dessen Verwirklichung die Durchführung der Kommunali sierung ein bedeutender Schritt ist.

Bujammenlegung der Charlottenburger Brottommissionen. Am 17. Auguſt d. 3. werden folgende Brottommiffionen zusammen­gelegt: 1. und 2. in die Räume der B. K. 2, Pestalozzistr. 89/90; 4.( Magazinstr. 19) mit.. 3 in die Räume der B. K. 3, Schloßstr. 2; 5. und 6. mit B. K. 6 in die Räume der B. K. 6, Kaiserin- Augusta- Allee 74; 11. und 12. mit B. K. 12 in die Räume der BK. 12, Sophie- Charlotte- Straße 69/70; 13. und 14. mit B. R. 14 in die Räume der B. K. 14, Pestalozziftr. 40; 18.( Neh ringstr. 9/10) mit B. K. 17 in die Räume der B. K. 17, Dandel mannstraße 46; 28.( Leiftifowtr. 7/8) mit B.. 27 in die Räume der B. K. 27, Kaftanien- Allee 12; 29. mit 30. 3. in die Räume ber B. K. 30, Wiebejte. 53/58. Am Tage des Umzuges, den 17. August, bleiben alle diese Brottommiffionen für den Bubiitum­verkehr geschlossen.

Im Müggelsee beim Baden ertrunken ist Sonntag nachmittag der Arbeiter A. Gajewsti. Die Angehörigen wandten sich nach zirka 1% Stunden an die Rettungsmannschaft des Arbeiter­

Hühneraugen

Hornhaut, Schwielen u. Warzen beseitigt schnell, sicher uschmerzlos Kukirol 100000 fach bewährt Preis M.2,50 In Apotheken und Drogerien erhältlich Lassen Sie sich nichts anderes aufreden, es gibt nichts Besseres. Aufklärende Broschüre gratis und franko durch Kurt Krisp, Magdeburg 7