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Einzelpreis 30 Pfg. 3. Jahrgang Donnerstag, 2. September 1920
Sereiheit erscheint morgens und nachmittags, Sonntags und Montags nur mal, Der Bezugspreis beträgt bei freier Buftellung ins Haus für Groß- Berlin 10,-. im voraus zahlbar, von der Spedition felbft abgeholt 8,50 m. Für Post bezug nehmen fämtliche Bostanstalten Bestellungen entgegen. Unter Streifband bezogen für Deutschlend und Desterreich 16,50 M., für das übrige Ausland 21,50 m. uzüglich Baluta- Aufschlag, per Brief für Deutschland und Desterreich 30,- m. Rebektion, Expedition und Berlag: Berlin 2, Breite Straße 8-8.
Nummer 362
Morgen- Ausgabe
Die achtgespaltene Monpareillegeile oder deren Raum koftet 5,- M. einfchließlich Teuerungszuschlag. Kleine Anzeigen; Das fettgedruckte Wort 2- M., jedes weitere Wort 1,50 M., einschließlich Teuerungszuschlag. Laufende Anzeigen laut Tarif. Familien- Anzeigen und Stellen- Gesuche 3,20 m. netto pro Zeile. Stellen Gesuche in Wort- Anzeigen: das fettgedruckte Wort 1,50 M., jebes weitere Wort 1,- Fernsprecher: Zentrum 2030, 2645, 4516 4603, 4035, 4049, 4021
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ber Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands
1. Demokratie und Diktatur des Proletariats.
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Die Transportkontrolle
Wir berichteten bereits in unserer gestrigen Morgen ausgabe über die Telegrammbriefe des Reichsverkehrsministers an die Eisenbahndirektionen, in denen Anweisungen gegeben werden über die Handhabung der Kontrolle bei Waffen- und Munitionstransporten, die den mit Zutommissionen der Gewerkschaften fast jede Ausübung ihrer Tätigkeit unmöglich machen. Die Kontrollkommission hatte sich sofort an die Reichskanzlei gewandt, um zu Berhandlungen mit der Regierung zu gelangen. Es ist aber im Laufe des gestrigen Tages nicht zur Verhandlung gekommen. Es wird heute noch einmal der Versuch gemacht werden, mit der Regierung zu verhandeln.
Die Richtlinien der kommunistischen Internationale und die Bedingungen für die Aufnahme in diese Internationale habe ich mit dem Gefühl gelesen: Wenn das sozialistischer Geist und Geist des proletarischen Befreiungstampfes sein dann danke ich bestens. Ich war jedoch durchaus nicht überrascht von diesen Bedingungen, weil ich sie mir aus der Pinche der Männer, die sie aufstellten, und der Zeit, in der sie aufgestellt worden sind. Vierzehn Tage später und die Bedingungen hätten anders gelautet! Moskau stand vor Warschau , als diese Bebingungen aufgestellt wurden. Es sind Siegerbedin gungen im Geifte der Ludendorffe und Hindenburgenicht sozialistische Bedingungen. Aus ihnen spricht das ic volo- fic jubeo. Und das ist unsozialistisch und realtionär. Der Sozialismus hat immer die gleichen Ziele und Forderungen, ob er Sieger ist oder nicht. Wie Moskau von leinen Friedensbedingungen an Bolen abgegangen ist, als es sich zurückziehen mußte, so wäre es, wenn der Kongreß pierzehn Tage später stattgefunden hätte, zu anderen Bedingungen für die Aufnahme in die 3. Internationale getommen. Denn Mostau ist in seinen Grund= Mißerfolg in seiner inneren und äußeren Politik.
Und schwankend muß Moskau sein, weil seine Macht sich nicht gründet auf wirklich sozialistischen Grundsägen und weil es seine Macht nicht stüht auf sozialisti sche und daher revolutionäre Mittel, fondern auf durchaus reattionäre Mittel. Der Bolschewismus und mit ihm der Kommunismus ist vor allem über eine durchaus bourgeoise und reaktionäre Auffassung Des Begriffes der Diktatur nicht hinausgekommen und des halb macht er den Begriff Diktatur des Proletariats zu einer Raritatur. Er stellt Demokratie und Herrschaft des Proletariats als unüberbrüdbare Gegensätze hin, was sie nicht sind, selbst nicht für die Kommunisten, wenn sie von der Theorie zur Praxis übergehen. Denn auch sie versuchen, die breiten Massen zu gewinnen, um für die Diktatur die demofratische Unterlage zu schaffen.
Im Bannkreise tommunistischer Auffassungen lebend und bestrebt, doch ja nicht weniger unklar und radikal als die Kommunisten zu sein, reden auch manche unserer Genossen ihnen nach und befleißigen sich, mit Eifer darzutun, daß alle Demokratie reaktionär sei, während sie sich mit ebensolchem Eifer bemühen, in die demokratischen Institutionen in Gemeinde, Land und Reich einzuziehen. Und man muß sagen, daß sie dort emfig und fleißig demokratische Aufgaben zu lösen versuchen.
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Ich will einmal versuchen, den sozialistischen Begriff Der Diftatur wir brauchten dieses bürgerliche Wort überhaupt nicht zu benügen, sondern viel flarer sagen: Herrhaft( das flingt freilich nicht so radikal)- des Proletariats aufzuschließen. Die Ueberführung der Produktionsmittel aus dem Besitz der Privatkapitalisten in den Besitz der Allgemeinheit taun nur das Werk der Arbeiterklasse sein. Sie muß dazu im bewußten Klassenkampfe die Politische Macht erobern. Zur Eroberung der politischen Macht muß sich die Arbeiterklasse aller Mittel des proletarischen Klassentampfes der wirtschaftlichen, politischen und parlamentarischen, bedienen, und damit auch demotratischer Mittel. Ausgeschlossen sind für den proletarischen Befreiungskampf alle reaktionären Mittel. Ist das Ziel des Klassenkampfes die Eroberung der politischen Macht erreicht, dann beginnt die Herrschaft des Proletariats; d. h. die Arbeiterklasse wird allein bestimmend für die Gestaltung der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse sein. Die Gegner der Arbeiterklasse werden das Objekt der Gesetzgebung. Die sozialistisch geklärter und breiter die Massen sind, die hinter in der Masse des Volkes haben. Zur Verteidigung dieser Herrschaft wird alsdann die Masse des Volkes nach innen schen Masse gesicherte Herrschaft der Arbeiterklasse kann allein an die historische Aufgabe des Proletariats herangehen. den klassenstaat durch die Ueberführung der Produktionsmittel in den Besitz der Allgemeinheit zu zerstören und die klassen Lose Gesellschaft des Sozialismus aufrichten, die eine wirklich demokratische Gestaltung des Staates ermöglicht.
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Die der vereinten bürgerlichen Heze Rechnung tragenden Erlasse des Reichsverkehrsministers schaffen eine außer ordentlich ernste Situation. Sie zeigen der Arbeiterschaft erneut, daß ihre Rechte und Forderungen in Abmachungen mit der Regierung nichtgarantiert werden. Die Kontrolltommiffion hat jede Rüdsicht, die der Friedens vertrag auferlegt, genommen. Sie ist aber nicht gewillt, sich unter allen möglichen Vorwänden talt stellen zu laffen. Die Arbeiterschaft verzichtet nicht auf ihr Recht, die Respekties rung der Neutralität zu überwachen und sie wird es nicht den tonterrevolutionären Offizieren und Beamten überlassen, die Waffen- und Munitionstransporte zu überwachen. Die Regierung täuscht sich, wenn sie glaubt, die mit der Arbeiter
schaft getroffenen Vereinbarungen auf die leichte Schulter nehmen zu können. Die Arbeiterschaft wird zur Selbsthilfe greifen getreu ihrer Parole: feinen Mann, teine Kanone gegen Sowjetrußland!
lief völlig ruhig. Zur Zeit tagt eine Vertrauensmännerfihung, die noch weitere Beschlüsse fassen wird. Es ist mit der Möglichkeit zu rechnen, daß morgen der Generalstreit proflamiert wird, W. T. B. verbreitet über die Frankfurter Vorgänge folgende Darstellung: Frankfurt a. M., 1. September. Vormittags hielten die hiesigen Erwerbslosen im„ 3illerthat" eine Bersammlung ab, in deren Verlauf eine Deputa tion nach dem Rathaus gesandt wurde, um dort bei dem Magistrat wegen der Forderungen der Erwerbslosen erneut vorstellig zu werden. Die Deputation wurde auch angenommen. Während fte noch mit dem Magistrat verhandelte, formierte sich ein Des monstrationszug von Erwerbslosen, der ebenfalls nach dem Rathause zog und dort Einlaß begehrte. Dies wurde verweigert. Der vor dem Rathhaus diensttuende Kommissar der blauen Poliz zei, der die Menge beruhigen wollte, wurde überschrien. Die Menge versuchte, von verschiedenen Seiten aus in das Rathaus einzudringen. Dies gelang ihr auch am Tor in der Bethmannstraße. Cine große Anzahl Demonstranten drang in das Innere des Hauses ein. Der hier befindliche Posten der Sicherheitswehr brauch. Bisher ist noch nicht genau festgestellt, ob Todesopfer bek wurde angegriffen und machte darauf von der Waffe Gedem bedauerlichen Zusammenstoß zu beklagen sind. Festzustehen scheint, daß fünf Personen mehr oder weniger schwer verletzt wor den sind. Einem Aufgebot der Sicherheitswehr gelang es, das Rathaus und den Römer- Berg zu räumen und abzusperren.
Um die Mittagsstunde bildeten sich in der Kaiserstraße und deren Umgebung Ansammlungen, offenbar mit dem Ziele, die dort befindlichen Waffenläden zu stürmen und den Demon
stranten Waffen zu verschaffen. Ein Offizier der Sicherheitswehr wurde mit Knüppeln und Messern bedroht und konnte sich nur die Sicherheitspolizei die Ansammlungen bald zerstreuen. 3u durch die Flucht seinen Verfolgern entziehen. Auch hier fonnte weiteren Zusammenstößen ist es bisher nicht gekommen.
Die Meldung des Wolff- Bureaus weicht in entscheidenden Punt
Frankfurt ten von unserer eigenen Frankfurter Meldung ab. In unserer
Bei der heutigen Arbeitslosendemonstration wurde, nachdem die erste Kommission zu lange blieb, eine zweite gewählt, die versuchen sollte, die Verhandlungen zu beschleunigen. Als diese Kommission ins Rathaus hinein wollte, um den Verhandlungen beizuwohnen, wurde sie mit Feuer empfangen. Ein Leutnant von der grünen Polizei hatte den Befehl gegeben, Schredschüsse abzugeben, um die Menge zu zerstreuen. Als Opfer find 3 Tote und zirka 12 Verwundete zu verzeichnen.
Am Nachmittag wurde von der U. S. B. eine Protestverjammlung im Zirkus Schumann einberufen, die von zirka 15 bis 20 000 Personen besucht war. Diese Versammlung ver
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Arbeiterschaft aufgerichtet. Sie versuchen freilich ihre Parteidiftatur zu einer Diftatur der Arbeiterklasse auszubauen. Sie bedienen sich dazu auch aller demokratischen Mittel und sie betreiben, um ihren Zwed zu erreichen, eine anerkennenswerte sozialistische Aufklärungsarbeit. Die Dittatur der russischen Kommunisten ist aber auch weniger eine Dittatur der Partei als der Partei= sehr im Sprachgebrauch der Kommunisten liegt, führer. Und weil es um diesen Ausdrud, der ja so sehr im Sprachgebrauch der Kommunisten liegt, zu gebrauchen eine Bonzendiftatur ist, deshalb muß dieje Dittatur zu allen reaktionären Mitteln greifen, um sich gegen die Mehrheit des russischen Volkes zu halten. Deshalb der Militarismus, der Terror, die Unterdrückung der Pressefreiheit. Und diese reaktionären Mittel werden nicht nur angewandt gegen die russische Bourgeoisie, sondern auch gegen jene russischen Arbeiter und Arbeiterparteien, die man, weil sie nicht bolschewistisch sind, in bequemer Weise als gegenrevolutionär und antisozialistisch bezeichnet. Daher auch die Bedingungen für die Aufnahme in die 3. Internationale: Alles, was nicht fommu= nistisch ist, verfällt dem Bannspruche der Mostauer tommunistischen Päpste, wird er fommuniziert, ist ärger als ein bürgerlicher Heide und öffentlicher Sünder und wird aus dem Schoße der allein selig licher Sünder und wird aus dem Schoße der allein Jeligrichtet Moskau eine Inderkommission für alle Preßerzeugnisse der 3. Internationale angeschlossenen Parteien. Die richtet Moskau eine Inderkommission für alle PreßerzeugHerrschaft einer Partei oder einiger Parteidiktatoren läßt sich eben nur erhalten ver= mittels reattionärer Mittel, und die wendet Moskau in ausgiebigstem Maße an nach dem Grundsatz: der 3wed heiligt die Mitte
In der Kinderkrankheit des Radikalismus und in gefühlsmäßiger Revolutionsromantit mag man die russischen Verhältnisse als die allein gebotenen halten. Ein Sozialist,
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Meldung wird nur von einer zweiten Deputation gesprochen, während die Wolff- Meldung von einem Demonstrations= zug spricht. Jedenfalls müssen die Vorfälle restlos geklärt wer den. Es besteht nach allen Erfahrungen die Vermutung, daß wieder in leichtsinniger Verantwortungslosig= teit in die Menge hineingeschossen worden ist. Heute scheint man fein anderes Mittel mehr zur Aufrechterhaltung der Ord nung zu haben, als das Schießeisen. Es hat sich seit dem glor= reichen. Noskeregiment in Deutschland bei den öffentlichen Orga nen die Meinung herausgebildet, daß man die Arbeiterschaft nur wie tolle Hunde behandelt, die man einfach niederknallt. Im vorliegenden Fall ist das noch nicht erwiesen, wir stellen deshalb unser Urteil zurück, bis wir genaue Meldungen über den Hergang der Ereignisse besitzen.
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für einige Jahre durchsetzen können auf die Dauer aber auch nicht. Sie konnten sich auch in Rußland nur durchsetzen, weil sie aufgepfropft worden sind, den ihnen ähnlichen Methoden des 3arismus und unter ganz anders ge lagerten sozialen, politischen und wirtschaftlichen Verhält nissen. In Deutschland und Westeuropa angewandt, würden die russischen Methoden zu verhängnisvollen Niederlagen der Arbeiterklasse führen. Die ökonomischen Verhältnisse in Rußland sind heute noch nicht im marristischen Sinne reif für den Sozialismus. Das fapitalistische System hatte dort noch nicht jene Stärke und jene Entwicklung wie in West europa . In Rußland fonnte sich eine Partei der Herrs schaft bemächtigen, in Westeuropa tann das nur die Arbeitertiasse als Ganzes, denn ihr steht gegen über eine viel stärkere Bourgeoisie, ein viel stärkeres antisozialistisches Bauerntum, das sich nicht durch den Handstreich einer Partei, das sich nur durch entschlossenen, zähen und eina heitlich geführten Klassenkampf überwinden läßt. In West europa ist auch ein Proletariat, das den Klassenkampf nicht gefühlsmäßig, sondern bewußter führt als in Rußland , das nicht den augenblicklichen Erfolg, sondern das große sozialistische 3iel erstrebt, das heranreift zu einer Herrschaft der Arbeiterklasse, das aber zu selbstbewußt ist, um sich die Dittatur einer Parteirich tung oder gar einiger Parteiführer auf die schon so durchgebildet ist, daß es sich zu einer Erreichung Dauer gefallen zu lassen; das endlich sozialistisch feiner 3iele nicht der reaktionärsten Mittel bedient, weil es weiß, daß ich letzten Endes solche Mittel gegen die Arbeiterklasse und das Proletariat selbst kehren und Sem wirklichen Sozialismus die Zukunft verschütten.
des Proletariats, teine Herrschaft der Ar= beiterklasse. Es ist eine Selbsttäuschung gefährlichster Art und eine ungeheuerliche Täuschung der Arbeiterschaft, wenn z. B. das„ Boltsblatt" in Halle schreibt:„ Die russische Arbeiterklasse hat den Kampf aufgenommen und durchgeführt. In Rußland - ist die Diktatur des Proletariats verwirklicht. Das ist nicht wahr. In Rußland haben sich die Kommunisten -die Bolschewifi im Jahre 1917 unter Ausnützung günstiger Umstände handstreichartig der Herr ist, muß die kommunistischen Methoden ab Dittatur, sondern Diftatur im schaft bemächtigt. Sie haben eine kommunistische lehnen, schon weil sie mehr von Bakunin in sich tragen Dittatur auch über die große Mehrheit der als von Mart. Diese Methoden mögen sich auch in Rußland
Die Dittatur des Proletariats ist etwas ganz anderes als die Diktatur der Kommunisten, der Bolschewiti in Rußland . Das muß in unserer Partei einmal erkannt werden. Was in Rußland zur Anwendung gekommen ist, ist nicht proletarische bürgerlichen Sinne mit allen reattionären Mitteln ber Bourgeoisie
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