Den jetzigen Stand der Verhandlungen und das hinter-hältige Verhalten der Regierung kennzeichnet folgendemündliche Erklärung, die am Dienstag abend abgegebenwurde:„Die Zurückziehung der Polizeitruppen aus den Betrieben kannerst erfolgen, wenn die Erfüllung der Zusage über den Steuer-abzug von iriiem einzelnen Arbeiter schriftlich gegeben ist, derAbbruch des Generalstreiks erfolgt ist und die Sicherstellung einesungestörten Betriebes gewährleistet ist.Die Regierung erkennt das Aktionskomitee als Verhandlungs-berechtigte der streikenden und ausgesperrten Arbeiter an, hältaber eine Verständigung in dieser Frage mit den Arbeitgebern>ür notwendig. Die Regierung duldet nicht, dag die Frage derWiedercinstellung mit der Frage der Betriebseinschränkung ver-quickt wird."Das bedeutet ein verschleiertes Zugeständnis an die Ar-beiterschaft, durch Anerkennung des Aktionsausschusses, derzur Akehrzahl aus Betriebsräten, einigen Vertretern der Ee-werkschaften und einigen Vertretern der politischen Parteienbesteht, und eine gewundene Erklärung in Sachen derWiedereinstellung, aber eine volle Absage in dem wichtigstenPunkt, der Zurückziehung der Truppen.Die Hauptschuld, daß die Regierung ein solches Spie!spielen kann, trägt die Haltung der Eisenbahner.Diese, besonders in Württemberg, organisatorisch zersplittertemit den Ueberlieferungen des Staatssklaventums belastet«Schicht, verhält sich dem Streik gegenüber, trotz Sympathie-erklärungen, passiv, die Werkstäitenarbeiter zum Teilausgenommen. Dabei würde die Stillegung des Eisenbahn-netzes das schärfste Druckmittel auf die Regierung darstellen.Es ist abzuwarten, ob nach Ausscheidung des Steuerab-zugs aus dem Kampfe in so klarer bestimmter Form es ge-linaen wird, auch das Fahrpersonal in den Kampf um dasSelbstbestimmunasrecht der Arbeiter hineinzuziehen.Der hiesige Generalstreik ist keine lokale Angelegenheit,und die Arbeiterschaft Deutschlands muß ihm trotz aller an-deren wichtigen Vorgänge ernste Beachtung schenken. E»ist ein Versuch des Großunternehmertums,die Arbeiterschaft zu sieben und sie wiederihrem Despotismus zu unterwerfen. Gelingtder Streich, so werden weitere Versuche folgen.Die militärischen Vorbereitungen, Besetzung öffentlicherGebäude. Elsenbahnbrücken, einzelner Elektrizitätswerke, dasSpazierenfahren der Reichswehr in den Straßen Stuttgartshaben bisher den erwünschten Erfolg von Provokationennoch nicht gehabt. Die Arbeiterschaft ist völlig ruhig und führtihren Kampf mit Besonnenheit und Energie.Der Bericht der Sozialifierungs-KommissionDas„Berliner Tageblatt" veröffentlicht gestern AuszLge au»dem Bericht der Sozialtsiernngskommissian. dienatürlich in ihrer Unvollständigkeit ein ungenügendes Bild vondem Bericht geben. Die Lcröffentlichung kann nur auf«in« In-diskretion zurückzuführen fein. Es liegen zwei Vorschläge vor, einBorschlag der Minderheit mit 10 stimmen und ein Vorschlag der Mehrheit mit 11 Stimmen. Während die Min-derheit an der Vollsozialisierung des Beraboue« nachdem Bericht der vorjährigen Sozialisterungskommission fest-hält, hat die Mehrheit einen Vorschlag ausgearbeitet, der«in« schwächlich,' gewc iimnrtschaftliche Regelung vorsteht. DarauseiUhiillt das„B. folgendes:Es wird der Berfuch gemacht, zwar den Unternehmer als«crantwortlichen»uffeher zu Beteiligen der Wirt-schaft zu erholten, ihm aber alle Monopolrechte und Aus-sichten auf Differentialrenten ldie Mehrgewinne der unter günstiger Abdaulage arbeitenden Werke), fe------------------... /erner die Bestimmung««Preises und Gewinnes. dreLeltung der gewerb-.ichen Politik zu entzrehen, seine Wirtschaft du rch sichtigund kontrollierbar zu machen und seinen 95« s i tz im Ler-lauf«ine, gesetzlich festgelegten Zeitraums(nicht über SV Fahre)zugunsten der ÄllgemeinheU zu«ntergnen. Der bisherige R eich 8-kochlenverband(die selbständige Vere»nigung der Sqndlkate)wird aufgelöst. Statt seiner wird her �Äskehlenrat d«tt feis.wfeijfÄp ZMs��Preispotttik� des Reichskohlenrats wird nach d-r Richtungorientiert, das, die an die Erzeuger vergüteteu Selbstkosten denGestehungspreis ergeben. Zu diesem treten dl« Verkaufszuschlage.Nach Abzug der Vertriebsui, kosten verbleibt in der K_..j..._________...— Fand de»ReÄskohllnrats der Gewinn. Di- Verkaufszuschlage sind so zubemessen, daß daraus zu decken find: Verzinsung und Rückzahlungder Werksschulden. Verzinsung und Tilgung der Investitionender Werke. Verzinsung des verantwortlichen Betriebskapitals.Prämien für Mehrerzeugung und Erzeugungsverbilligung, dieTilauna des Besitzübernahmetapitals..gemeinwirtschaftliche undgemeinnützig» Vergütungen oder Preisermäßigungen, die derDm�Reichskohlenrat� wird aus de« Betriebsleitern. Angestellten.ArbeUnchma'n. Verbrauchern und Sachverstand, gen zummmenge-feiit Hebet die Art der Zusammensetzung werden spezielle«orschläg« nicht gemacht.Di« Funktionen des Reichskohlenrats werden durch ein von ihm zubestellendes Reichskohlendirektorium ausgeübt. Außerdem bildeter Fachausschüsse zur Beardeiwng technischer«nd sozialpolitischerFragen. Die örtlichen Einzel>yndikate sind dem Reichskohlenratals reine Verkaufsstellen angegliedert: sie dürfen keine Gewinn«machen und können späterhin als„Handelsfiltalen" mit demReichskohlenrat verbunden«erden. Die Einzelunternehmunge«stehen zum Reichskohlcnrat i» Verhältnis von privaten, in Lohnarbettendcn Erzeugunasstell«. deren Betrieb« zur gegebenen Zeitvom Reichskohlenrat übernommen werden.Ein PechvogelE«ge« Ernst abgesetzteines Befehl» tragen. Es bleibt also alles bestchen, was wiein unserer Kritik des Erlasses bereits gesagt haben.Trotz dieser Sachlage zieht es Herr Reichswehrminister G e ß l e rvor, sich in Schweigen zu hüllen. Er will anscheinend derOessentlichkeit zeigen, daß sowohl die Ehre, als auch die An-schauungen eines demokratischen Ministers es durchaus zulassen,alle, auch die allerreaktionärsten Taten in seinem Ressort zu decken.Für uns hat es dieses Beweises allerdings niemals bedurft.Irrsinn und AlkoholismusIn der„Bayerischen Etaatszeitung" ist kürzlich eine statistischeArbeit über den Zusammenhang von Alkoholmißbrauch und Frrfinnveröffentlicht worden, die darüber neue Klarheit schafft. Ts istder bayerische Bierverbrauch für ISOS bis 1918 ermittelt worden, ebenso der Zugang an Geisteskranken.Ser Bierverbrauch betrug in Bayern pro Kopf der Bevölkerungt Fahre 1906 bei einem Stammwürzegehalt von 12,7 Gewichts-Prozent 238,9 Liter, im Jahre 1918 dagegen nur noch 138,8 Litermit 3,3 Prozent Stammwürze. Der Zugang an Geisteskranken«NW MM. WM»!Di Mi ntmnu 3ipi,gleichen Tage in den einstweilig«« Ruhestand versetzt.Er hat wahrhaftig Pech mit der Posizei, der Gugeu Gruft. Zeit-lebeuS führt er einen Kampf mit den Behörde» der Ordnung.Darum hätte et unseres Erachtens den endgalttgen Ruhestandretchltch verdient. Wir nehmen auch an, daß sein persönlicher Be-darf an öffentlicher Blamage,«lv«nch und anderenin seiner Tätigkeit in„gehobener Position Reichlich«ingebrockt hat,gedeckt sein dürste. Also abtreten, Eugen Ernst.,SeeeKts feige AusredenIn einer von MTB. verbreiteten Meldung wird die Echtheitdes von uns im gestrigen Abendblatt wiedergegebenen Befehl«Genera lo. Seeckts durchaus bestätigt. Aber anstatt da» offen undehrlich zuzugeben, versteckt sich der große General hinter die faul«Ausrede, der Erlaß sei«in im Urlaub geschriebener„Brief" ge-wesen. Ma unwahr diese Behauptung ist. erhellt die Tatsache.daß der Befehl ausdrücklich die Ortsbezeichnung„Berlin" trägtund sowohl seine Form als auch sein Inhalt devtstch den CharakterWie im Vorjahre am 7. September die revolutionäre Jugend mallen Ländern auf die Straße ging, um ihre Forderungen, die For-derungen des revolutionären Proletariats, zu bekräftige», so wird indiesem Jahr« die Jugend am5. Septemberunter den Parolen der kommunistischen Jugend- Internationaledemonstrieren.Die Jugend wird an diesem Tage, begeistert durch den heroischenKampf der Arbeiter und Bauern Rußlands, de« Beweis ihrer Treuezur proletarische» Revolution wiederum erbringe». In allen Be-trieben und Werkstätten, überall da, wo Jugendliche ausgebeutetwerden, muß unser Ruf erschallen, müsse», die Herzen und Hirneder Nbscüsstehende»» für die große Sache des Proletariats gewönne»werden. Immer lauter und gewalliger muß unser Lied erklingen„Wacht auf. Verdammte dieser Erde.Die stets man»och zum Hungern zwingt!DaS Recht, wie Glut im Kraterherds,Nun mit Macht z»lm Durchbruch dringt."Der 6. September muß die mächtigste Demoustxatio» d«S Jung-Proletariats werden!...Der internationale Jugendtag soll für uns ein Kampftag fem.Die internationale Kapitalistenklasse soll spüren, daß ein junge?Geschlecht im Werden ist, vor dem sie z» zittern hat. Die Jugendwird ihren revolutionären Willen kundtun und zeigen, daß sie bereitsst.alles zu opfern, wenn es gilt, die letzte Schlacht im proletarische»w-m«.geführten Kampfe gegen die Ko»t«rrevolutiou stehen, wird dar iuter-nationale Jugendtag neue Kraft und neuen Mut zum weitere»Kampfe geben.Wir werde» erfüllt mit neuer Zuversicht und«euer Hpffuung.wenn wir am 8. September unsere Gedauken Über die Grenzen hinweg zu unseren kämpfenden Brüdern der ganzen Well senden, diegenau so wie wir erfüllt find vom Wunsch«, frei zu«verde« von allerKnechtschaft, von aller Tyrannei.Arbeitende Jugend! Junge Proletarier!Hera«» aus den düster« Werkstätten und staubigen Kontoren,beweist durch die Tat, daß ihr nicht länger gewillt seid, die Kellender Ausbeutung und Unterdrückung zu tragen, folgt mutig undohne Zaudern der kommunistischen Jugend-Jnternallonale. der ziel»klaren und konsequenten Fuhrcri» des revolutionären Junaprolo-tariats! Zeigt, daß ihr euch solidarisch fühlt mit euren kämpfende»Brüdern der ganze» Welt. Demonstriert a« 5. Sept mbenFür die Durchführung der proletarische»««»oluttoukFür die Zertrümmerung des bürgerliche» Staates!Für die Uebernahme der politischem Gewalt durch dieArbeiter- und Bauern-Räte!Für de» Aufbau der kommunistische» Gesellschaft mit.Hilfe der proletarische» Diktatur!Jugendliche Arbeiter. Erwachseue» Klafsengeuosse«erscheint i« Massen!Am m 5. AMn All! melMge!(12 Uhr» Lokal»»Alter FreundsEs lede die gonMWe Z'Wd'NemNtMeiEs lede MMindlaiid! Es lede die Z. Ämktone!Es lebedieWeltreoolution!Freie SszlMWe-Iugend SoziallWe Metarier-IsseÄBezirk Groß-Berlin Bezirk Groß- BerlinGemeinsamer Treffpunkt i» Pichele berge um 12 Uhr imLokal„Alter Freund«Außerdem Treffpunkt« um 7 und 10 UhrNorden: N.ttelbcckplatz, Vhf Gesundbrunnen, Bhf. SchönhauserM«— Osten: Schlefis.-ber Bhf., Madai-, Ecke Fruckitstr.—Süde«: GürUtzer Blif.- Wrsteu: Lützowplatz. Wüuerftldtplatz-»Zentrum: Hackeschor Markt.betrug 1996 8983 und 1918 6887. Unter Berücksichtigung de»Stammwürzegehalles betrug der Bierverbrauch in Prozenten der1906 vertilgten Mengen und andererseits der Prozentsatz derAlkoholiker unter den zugängigen Geisteskranken:Bieroerbrauch in Prozent geisteskranke Alkoholikerin Prozent/ 23,928,621320,319,620,618,417L6,95,18,63,4v...______ 1906 ist die Zahl der jährlich zuganaigenGeisteskranken 1914um 26 Prozent gestiegen, 191S betrug sie 97Prozent der Zahl von 1906, 1916 stieg sie auf 10S Prozent und sankdann 1917 auf 97 und 1918 auf 99 Prozent. Gegenüber derHochkonjunktur für den Irrsinn in den Fahren vor dem Kriegeist seit der starken Verminderung des Biergenusses ein erheblicherRückgang der jährlichen Zugänge zu verzeichnen, obwohl. b:eKriczszeit an sich viele und große neue Gefahren für geistig W»der-standsschwach« sowohl wie auch für geistig durchaus Gesund« mitsich gebracht hat. Wcun man vielfache Efnieloeobach-ungen ver-allgemein««», so ergibt sich, daß mit einem überaus starken Zugangan Eeisteskttruke,! mälrcenii de» Krieges gorechnst werden mußte.Daß er nicht eintrat, das ist dem Ausbleiben der jährlüvon»lkoholik«« zu dank?»,.-oDer Manager der GinstewhetzkWie er bei Licht ausstehtPaul Weyland,„Schriftwart der Einsteingegner" und aus»führende» Organ der angeblich von ernstem Forschergewissen ew«gegebenen Fde«. Einstein in öffentlicher Diskussion zu bekämpfe«.schrieb am 23. Juli 1920 an einen hervorragenden Physiker foUgenden uns vorliegenden Brief:Sehr geehrter Herr Professor!Nachdem die ernsthafte exakte Wissenschaft n»«»mehr einhellig zur Ablehnung der Einsteinschen Forschung 8*langt, yiird geplant, auch der gebildeten Laienwelt gegenübermit Gegengründen zu kommen, nachdem diese lange genug mitEinsteinschen Ideen bis zum Erbrechen gefüttert ist.Ich frage als Schriftwart der Einsteingegner an,ob Ei« gewillt sind, sich an den Vorträgen gegen Einstein Mbeteiligen und könnte unter dieser Voraussetzung Ihnen nachErhall Ihrer Zusage mit weiteren Details dienen. Ich erbitteder Eiligkeit halber gütigst Drahtantwort. Geschäftlich dürstebei der Sache ei« Gewinn von etwa 19— 15 900 M. für Sieherauskommen.In ausgezeichneter Hochachtung sehr ergebenstWey land.Die„ernsthafte exakt« Wissenschaft" ist also ein Geschäft, das mitSchiebergewinnen abschließt. Es ist wirklich zum„El'brechen", um in der geschmackvollen Art dieses Mannes zu rede«,der es wagt, vor der deutschen Oeffentlichkeit als Anwalt wissenschaftlicher lleberzeugungen aufzutreten. Wenn fetzt dieser Man»nicht zurRuhegebracht wird und der ganze Einsteinrummelnicht ein für allemal abgetan ist, dann hat die deutsche Wissen«schajt diesen Mann und seinen Anhang aus den Kreisen der Pro«fessoren verdient.Französisches Ultimatum auSowjetrutzlaudGtaSbal«. 3. September.'Au» helfingfors wird telegraphiert: Die französisch« SU»gierung hat an Tschitscheri« folgende« von Miller-«»unterzeichnete Ullimatum gerichtet:Die französischen Marinebehörden habe« Vorbereitung für dieHeimsendung der letzte« russische« Trausporte au» Frankreich m»15. September und aus Algier am 26. desselben Monats getreffen.All- Franzosen, die sich in Rußland befinden, find deshalb eat-weder»ach der finnischen Grenze oder nach Odessa zu Befördern.Wenn ein einziger Franzose nach de» 80. September gegen seinenWillen in Rußland zurückgehalten wird, sa wird die franzöfischeRegierung vtranlaNu«« nehmen, der französischen Flotte de»Befehl zu gobeu, in Südrußland die Schritte zu tu», die al» er»forderlich erachtet werden.Kei« Abbruch der polnischerusfische« Verhandlung e«Warscha«, 3. September.Zufolge de« polnischen Pressebnuau habe« die polnische« 9e»»ollmächtigten»er ihrer Abreise von Minsk ei« Protokoll über dieabgehaltenen Sitzungen unterzeichnet und essiziell festgestellt, daßdie Verhandlungen nur vorübergehend mit Rücksicht aufihre Verlegung»nterbroche« werde«.Fortgang der finnischeruffifchen Verhaudluuge»TU. Pari». 3. September.Ein Moskauer Radiotelegramm meldet, daß die Unterhand-lungen mit Finnland fortdauern. Di« Wirtschaftskommission ge«,langt« zu einer Berständiguna über eine ganze Reih« von Punk«!ten. Besonders wurde eine Vereinbarung dahingehend getroffen, Idaß alle Güter des russischen Fiskus, die fich in Finnland befinden, iohne Kompensation an Finnland übergehen. Keines der beide« jLänder ist für die Schulden und Kriegskosten des anderen ver-antwortlich. Die Gebietskommission behandelte auch die Fragedes Finnischen Solfes. Auch hier wurde über die Mehrzahl derFragen eine Einigung erzielt.Litauische Erfolge|Kewno. 3. September.(Lit. Tel. Agentur.)Litauischer Heeresbericht. Räch Erfolgen im Kampfe mit de«Polen begannen litauische Truppenadteilungen den Voemarsch,zweck» Wiederherstellung der früheren Lag«. Auf der ganzen Front-linie von Grodno bis Suwalki gelang es, die Polen 25 bis 50Werst zurückzudrängen, wobei«in litauisches Infanterieregiment15 Werst kämpfend vorging. Gestern wurden Lipski, Giby, Seiny,Krasnopol, Koletninki und Tscherwonka sieben Kilometer nördlichSuwalki zurückgenommen. Wir machten Kriegsbeute und Ee-fangene. Litauische Flugzeuge nahmen an den Kämpfen durch!Erlundungstätigkeit teil. Der Vormarsch wird fortgesetzt.Kewno, 3. September.Wie verlautet, wird die litauisch« Regierung in kurzer Zeitihren Sitz nach W i l n a verlegen.Odessa bedroht?London, tz. September.Dem„Daily Telegraph" wird au» Kopenhagen gemeldet: Dierussische Delegation in Kopenhagen hat von General Wrangel einTelegramm erhallen, daß er die Halbinsel Taman besetzt habe;in der Gegend von Felaterinodar haben die Wrangelschen Trup-;pen die roten Verbindungslinien zerstört und sind bei der Vor-bereitung der Besetzung von Odessa.Die Antwort auf die ruffischen NotenAuf die beiden ruMchen Roten, deren Wortlaut wir im gestrigenMorgenblatt veröffentlichten, ist von der deutschen Regierung zu-nächst nur«in« vorläufige Antwort erteilt worden. Fn ihrwird der Moskauer Regierung mitgeteilt, daß die von ihr zurSprache gebrachten Angelegenheiten Gegenstand von Erwägunge«der deutschen zuständigen Stellen ist. Das beziehe sich in ersterLinie auf die von Tschitscherin beanstandete Einmischung derInteralliierten KontroMommisfion bei der Wassenabnahme. Rächdem Dafürhalten der deutschen Regierung müßte da» Recht derKontrolle über den Verbleib und die Aufbewahrung der Waffenverneint werden, da es fich nicht um d e u t s ch e Waffen handele.die der fremden Kontrolle unterstellt find. Was den in der zweitenRote erwähnten Reutralitätsbruch durch polnische Truppenbetrifft, so ist dagegen in Warschau schon vor Eintreffen der ruf-fischen Anfrage Protest erhoben worden, die ganze Angelegenheitsomit vo« un» bereits anhängig gemacht woibe«.Ltraßenbahueestreik tu Leipzig. Di« Gtraßenbaßnerin LeipM traten, da ihre Forderange« auf Wiederaufnahm«»eiBeiriebeS auf de« feit ewiger Zeit ftillgelegten Linien uud aufng des FahrpveikeS auf 50 Pwunig nicht beiM-gt wurde».tn de« Tlnsfiauv.