Lieferstreik der Landwirte
Was tut die Regierung?
bie jetzt eingetretene freie Birtschaft für Kartoffeln und bie jest zu erwartende frete Wirtschaft für Fleisch. Nach dem von W. Z. B. verbreiteten Bericht hat er sodann folgendes ausgeführt:
Damit ist die Landwirtschaft vor eine verantwortungsvolle Aufgabe gestellt. Schon jetzt werden in Verbrauchertreifen lebhafte 8weifel laut, ob die von landwirtschaftlicher Seite mit dem Abban der Zwangswirtschaft in Aussicht gestellte Besserung der Ernährungsverhältnisse in Wirklichkeit eintreten wird. Und zweifellos wird, wenn sich im Laufe des Winters in der Versorgung der Bevölkerung mit Kartoffeln und Fleisch Schwierigkeiten er geben oder die Preise für diese Erzeugnisse sich steigern sollten, die Mißftimmung in Berbrauchertreisen ebenso heftig gegen bie Landwirte laut werden, wie es bisher gegenüber den mit der 8wangswirtschaft betranten Behörden der Fall war."
Schorlemer fordert dann wetter die beschleunigte Ablieferung bes Brotgetreides und den Zusammenschluß, der landwirt schaftlichen Organisationen zwecks Festsetzung des angemessenen Preises für Kartoffeln. Es ist außerordentlich bemerkenswert, daß Schorlemer, der durchans agrarisch gefinnt ist, auf dieser Zagung erflärt hat, daß er für Kartoffeln einen Preis zwischen 15-20 M. den 8entuer für vollkommen ausreichend halte.
Im Kreise Königsberg in der Neumart, tobt gegenwärtig ein heftiger Kampf um die Besehung des Landratspostens, der insofern auch Berlin in Mitleidenschaft zieht, als die dortigen Landwirte ihren Lieferungsverpflichtungen der Stadt Berlin gegenüber, die sich insbesondere auf Milch erstrecken, nicht mehr nachtommen, sondern einen Lieferungsstreit beschlossen haben. Die Gründe dieses Lieferungsstreites sind, wie eine Lotalforrespondenz meldet, zweifellos politischer Natur. Anläßlich des Kapp- Putsches ist der damalige Landrat des Kreises Königsberg in der Neumart, v. Keudell , seines Amtes entsetzt worden. Mit der kommissarischen Verwaltung des Landratsamtes wurde der Führer der Demokraten im Kreise, Regierungs- und Baurat Fiehn, betraut. Gegen ihn machten sich sofort starke Gegenströmungen, namentlich in den Kreisen der Landwirte und Gutsbefizer, geltend, und man versuchte, dem kommissarischen Landrat so viel wie möglich, Schwierigkeiten in den Weg zu legen. Die schwerste Beschuldigung, die man gegen Regierungsrat Fiehn erhebt, ist die, er habe seinerzeit gerade zur Erntezeit den Landarbeiterstreit veranlaßt. Auf Grund dieser Behauptung hat dann am 27. vorigen Monats der Verband zur Wahrung der ländlichen Interessen des Kreises Königsberg( Nm.)", beim Ministerium des Innern die Abberufung des Herrn Fiehn und die Wiedereinsegung des früheren Landrats v. Keudell resp. die Bestellung eines dem Verbande genehmen kommissarischen Vertreters in sehr fategorischer Weise gefordert. Nach Ablauf der zehntägigen Frist, die der Verband dem Ministerium gestellt hat, hat der Verband, nachdem eine Antwort der Behörde nicht einge- wortungslose Politik des Reichsernährungsmtu ftertums gesagt haben. laufen war, nunmehr den Lieferungsstreit beschlo sen, der seit Mittwoch in Kraft ist. Jede Berbindung mit dem Landratsamt hat der Verband abgelehnt, Getreide, Kartoffeln, Vieh und Milch werden aus dem Kreise von den Verbandsmit gliedern nicht ausgeführt, während die Belieferung des Kreises felbst aufrechterhalten wird.
Auch Berlin ist durch diesen Lieferungsstreit betroffen, da der Kreis die Reichshauptstadt mit Milch beliefert. Bereits am Mitts woch sind fa ft 2500 Liter weniger als sonst in Berlin eingetroffen und am gestrigen Donnerstag betrug die Liefe= rung nur etwa 1100 Liter. Regierungsrat Fiehn bestreitet ganz entschieden, in irgend einer Weise den Landarbeiterstreit angefacht oder auch nur für sein Anhalten etwas getan zu haben.
So gewissen los also gefährden die Landwirte aus tein politischen Motiven die Ernährung und die Gesundheit der großStädtischen Bevölkerung. Und kein Mensch zieht sie zur Verant wortung. Die Regierung schweigt natürlich, denn sie fühlt fich machtlos gegenüber den allmächtigen Agrariern, die ja im heutigen Deutschland tun dürfen, was sie wollen. Großspurig hat zwar neulich der Ernährungsminister erklärt, er werde jede Zurückhaltung von Lebensmitteln entschieden bekämpfen, jetzt aber tut er nichts, um diesen Worten Taten folgen zu lassen.
Gegen die hohen Getreidepreise
Die Einberufung des Reichstags Unsere Mitteilungen über die Absicht der Agrarier nach Preiserhöhung für Hafer und Gerste sowie die Erhöhung und Verlängerung der Frühdruschprämie haben nur einen tieinen Teil der bürgerlichen Presse veranlaßt, zu dem Antrag der bürgerlichen Parteien im Boltswirtschaftlichen Ausschuß Stellung zu nehmen. Vor allem schweigen die Blat: ter der Agrarier, die es zuerst angeht, weiter. Das do„ Berliner Tageblatt" dagegen spricht sich auch gegen jede weitere Preiserhöhung aus und bezeichnet fie für unannehmbar. Wenn das Blatt sich aber trotzdem gegen die Einberufung des Reichstags wendet, so erschüttert es bas durch den Glauben an die Aufrichtigkeit dieser Versicherung. Alle Beratungen des Voltswirtschaftlichen Ausschusses während der Vertagung des Reichstages haben den Beweis geliefert, daß die bürgerlichen Parteien, einschließlich des Zenfrums und der Demokraten, das Verantwortlich= feitsgefühI entbehren und jede agrarische For= derung erfüllen. Durch die Einberufung des Reichstags und seine Stellungnahme zu diesen Fragen ist das einzige Mittel, die Erfüllung der agrarischen Wünsche zu verhindern. Das Fiasko der freien Wirtschaft
Kartoffelpreise
Der Präfibent des Deutschen Landwirtschaftsrates, Staatsminister Freiherr v. Schorlemer, htelt auf der Tagung des Berbandes länd licher Genossenschaften der Rheinlande in Roblenz eine bemerkens. werte Rede über die Aufgaben der Landwirtschaft. Er begrüßt
Seute ist es ganz unpolitisch. Scheinbar. Denn vor dem Kriege und im Kriege war das übliche Maß Patriotismus so selbstver ständlich, daß über einen Attschluß mit Kaisermarsch und über das Interesse für Militär und die Herrlichkeit des Reiches überhaupt nicht zu reden war. Das Kino war ungefähr so unpolitisch wie der Berliner Lokalanzeiger. Aber es tönnte anders sein.
„ Die Massen tönnen nur in Bildern denken und lassen sich nur durch Bilder beeinflussen. Bloß diese schreden oder verführen fie und werden zu Motiven ihres Handelns. So haben denn auch bie Theatervorstellungen, die das Bild in Klarster Sichtbarkeit nichts wird die Phantasie der Maffen aller Art so start erregt als durch Theatervorstellungen." Das steht bei Gustav Le Bon in der„ Psychologie der Massen", und es ist sehr richtig. Wenn wir uns an die Masse als Ganzes wenden und, was nicht immer möglich fein wird, an das Individuum durch persönliche Propaganda, so bleibt uns gar nichts weiter übrig, als die Geseze der Massenbeeinflussung zu befolgen. Die Mächte aller Zeiten haben das getan.
Was fehlt, ist das politische Kino und der politische Film. Der Wege und Mittel find viele: meiner Ansicht nach wird in Deutsch land mit der Photographie dasjenige viel zu wenig gemacht, was zum ersten Mal unsere Freie Welt" mit Erfolg begonnen hat: bie Photographie als Tendenzbild zu benutzen. Keine Karitatur tann in gewissen Fällen so wirken, wie es das einfache Wirklichteitsbild des Photographen tut. Es gibt Lagen, in denen das photographierte Bild eines zerschossenen Arbeiters, einer stodigen Broletarierwohnung, eines gedunsenen Reichen mehr wirkt als Wort und Zeichnung es je zu tun vermögen. Das Bild sagt zum Leben„ So siehst du aus!" und eine fleine Unterschrift genügt, um noch einmal auf das aufmerksam zu machen, worauf es an= tommt. Was G'lehrte durch die Schrift verstahn, das lehrt das G'mähl( Gemalte) dem g'meinen Mann."
Der Wege und Mittel sind viele: es lassen sich sehr wohl Tenbenzfilme ersinnen, die aber nun nicht etwa den Hurratitsch mit umgekehrtem Vorzeichen äffen dürfen, sondern die schlagträftig und wahr durch geschicte Gruppierung von Zustandsschilderungen pazifistische, sozialistische und radikale Tendenzen aller Art ertennen lassen fönnen.
Die Hauptschwierigkeit liegt in der Schwerfälligkeit der Organifationen, die an diesem neuen Wege, weil sie die eintretenden Hindernisse wohl erkennen, nicht recht heran wollen. Aber Hindernisse sind dazu da, um überwunden zu werden, und es wäre wohl zu wünschen, daß sich die interessierten Berbände einmal dazu auf
Das Reichs ernährung& minifterium hat bekanntlich
geftenb an machen, und daß der Erfüllung folcher Wünsche f Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden sollen.
Die Interalliferte Regterungs- und Plebiszitkommiffion hat b Belagerungszustand über den Stadtkreis Kattowig a gehoben.
Das Wüten des weißen Terrors in Ungarn
( Eigene Drahimeldung der„ Freiheit".) Wien , 10. September In Budapest wurden jetzt ehemalige rote Soldaten, darunte Ostar Levas, der Führer der Postangestelltenbewegung Gewerkschaftssekretär, vier Monate nach dem Fällen des Tod urteils hingerichtet. Trog Berwendung ausländischer, öffen licher Angestelltenverbände, troh einer Eingabe der Postbeamte an Horthy mit der Unterschrift sämtlicher ungarischer Gewerb schaften, wurde die Hinrichtung vollzogen. Urteilsbegründung Betämpfung der Gegenrevolution.
Die Arbeiten des
ben Mindestpreis für Kartoff In auf 30 M. den Zentner festgefest, englischen Gewerkschaftskongreffes
ist also weit über das hinausgegangen, was anerkannte Vertreter der Agrarier, selber für notwendig halten. Eine schärfere Verurteilung der Politit bes jezigen Reichsernährungsministers ist nicht gut bentbar Schorlemers Ausführungen bestätigen durchaus, was wir gestern über die verantAuch Schorlemers Ausführungen zeigen, daß es unmöglich ist, die Regelung der Lebensmittelversorgung der Waffen einem Ausschuß zu übertragen, dem die Verantwortung dafür in hohem Maße fehlt.
Auf die übrigen Ausführungen Schorlemers werden wir in anderem Zusammenhang noch zurüdtommen.
Ein Geheimbefehl des Generals Le Rond Die Breslauer Morgenzeitung" veröffentlicht ein geheimes Rundschreiben, das angeblich von General Le Rond, dem Präsidenten der Interalliterten Kommiffion, an die französischen Kretstontrolleure aufs gegeben worden sei. Darin wird gesagt, daß die Aktion für die Wiederherstellung der Ruhe zur Beruhigung der deutschen Be völkerung mit mehr Stärke auszuführen set. Es müsse ein be= ftimmtes Maß von Gleichstellung innegehalten werden, damit das Prestige der interalliterten Kommission teinen Schaden erleide. Nach Rüdsprache mit den leitenden pol. nischen Stellen würden Anweisungen für die weitere Behandlung der noch kommenden Ereignisse folgen. Unberührt vou dieser Anweisung sollen die offiziellen Tagesberichte bleiben. Wenn dieses Dokument echt ist, so würde es nicht gerade für die Unparteilichkeit des Generals Le Hond sprechen.
Aus einer Kriegsgerichtsverhandlung
Vor dem außerordentlichen Kriegsgericht in Rybmit stand ein Bole namens Bella, der in Offistersuniform mit fünf Mann deutsche Ortschaften gebrandschabt hat. Nach dem Bericht eines bürgerlichen Nachrichtenbüros erklärte der Angeklagte, er habe von dem polnischen Plebisaittommissariat den Auftrag erhalten, bei deutschen Bürgern nach Waffen zu suchen. Diese Mittellung des Angeklagten wurde von dem französischen Borfizenden des Gerichtes als wahr unterstellt. Im Lauf ber Verhandlung er gab sich weiter, daß Bella bei seiner Waffenfuche in bentschen Häusern lebiglich vter Waffen gefunden habe, von denen drei noch dazu aus bem Befiz von Polizeibeamten stammten. Die Beugenvernehmung ergab, daß Bella und seine Bente fich bei der Waffenfuche" auf bas roheste benahmen. Eine deutsche Frau wurde angeschoffen, andere Personen wurden ohne Grund mit Gummischläuchen be= arbettet. Einem deutschen Kaufmann wurden 23 000 Mart gestohlen. Der italienische Staatsanwalt, ber setnes Amtes sehr objektiv waltete, beantragte gegen Bella ein Jahr Gefängnis, gegen die übrigen Be teiligten entsprechend geringere Strafen. Das Gericht verurteilte Bella jedoch nur zu vier Monaten Gefängnis und zwar nur wegen gemeinsamen Hausfriedensbruches". In der Urteilsbegründung hetßt es, daß Bella feinen Bandfriedensbruch begangen habe, well er feine Gewalt über seine Beute mehr gehabt habe.
Die Autonomie für Oberschlesien Offiziös wird mitgeteilt: Die maßgebenden Stellen im Reich und in Preußen find darin einig, daß der Eigenart der ober. fchlesischen Bevölkerung in weitgehendstem Maße Rech nung getragen werden muß. Ferner berrscht Uebereinstimmung darüber, daß es den Oberschlefiern freistehen wird, auf dem in der Reichsverfassung vorgesehenen Wege etwaige Wünsche nach einer bundesstaatlichen Ausgestaltung ihrer 8utunft
rafften, das vorläufig in den Sänden der Reaktionäre befindliche Kino zu erobern. Denn reattionär ist der Film nicht nur da, wo er politisch wirkt( wir haben nur ganz wenige politische Filme), sondern reattionär sind Anschauungsweise, Weltbild und Lebensauffassung des bürgerlichen Kinos. Es lohnte sich also
Schon.
Es ist ganz zweifellos, daß, wenn wirklich unsere politische Oppofition fich des Kinos bemächtigte, die unfreieste aller Republilen ihren ganzen Verwaltungsapparat aufbieten würde, um eine solche Betätigung unmöglich zu machen. Und wenn der preußische Verwaltungsbeamte nichts tann: schifanieren fann er.
Eine Möglichkeit gibt ihm dazu zunächst einmal das neue Filmzenfurgesez von 1920, in dessen sich die dehnbare Bestimmung befindet: Die Zulassung eines Bildstreifens( das ist die sprachlich falsche Preußenübersehung des Wortes Film) erfolgt auf Antrag. Sie ist zu versagen, wenn die Prüfung ergibt, daß die Vorführung des Films geeignet ist, die öffentliche Ordnung oder Sicherheit zu gefährden, die Religion oder religiöse Einrichtungen herabzu würdigen, verrohend oder entsittlichend zu wirken, das deutsche Ansehen oder die Beziehungen Deutschlands zu auswärtigen Staaten zu gefährden." Mit dieser Begründung tann man jeden politischen Film verbieten. Der Zusatz, der da folgt, hilft auch nicht viel: Die Zulassung darf wegen einer politischen, sozialen, religiösen, ethischen oder Weltanschauungstendenz als solcher nicht versagt werden. Die Zulassung darf nicht versagt werden aus Gründen, die außerhalb des Inhalts des Bildstreifens liegen." Wir fennen die preußische Zensur als solche". Da in der taiserlichen Republik Deutschland noch die lächerlichsten Büttelbestimmungen aus der Zeit der alten preußischen Könige für die Polizei in Geltung sind, so hat der Staat außer den Kautschutbestimmungen dieses Zensurgesetzes auch noch die Möglichkeit, einen Film durch Verwaltungsmaßnahmen das Kinolicht auszublasen. Es brauchte bei der schwachsinnigen Auffassung des Begriffs Oeffentlichkeit" durch die preußische Behörde nur eine Schlägerei bei der Vorführung eines solchen Films vorzutommen und das Verbot wäre da. Wir wissen, wie das gemacht wird. Wozu hätten wir unsere Assessoren? Die Filmzenfur, die da nach dem Grundsatz Frauen haben keine Beine" zensiert, wird also Schwierigkeiten machen.
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Aber eben dagegen wäre anzufämpfen. Wir haben ja schließlich im Laufe der Jahrzehnte dies und das erreicht warum sollte es nicht möglich sein, dieser Baragraphenbehörde mit politischer Gewalt flarzumachen, daß die Deffentlichkeit uns allen und nicht ihr gehört, und daß es jedem unbenommen ist, Filme, die ihm nicht gefallen, nicht anzusehen. Da müßte denn doch die Polizei. Sie müßte eben nicht, Herr Meyer. Sondern es muß den Staatserhaltenden und den Radikalen flar sein, daß jeder Gegner jeden politischen Film drehen darf.
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HN. London , 10. September Der Gewerkschaftstongreß in Portsmouth hat gestern großer Stimmenmehrheit den Plan zur Bildung eines General stabes gutgeheißen, welcher sorgfältig ble ganze industriell Bewegung und die damit zusammenhängenden Aktionen im einzeln beraten soll, sowie die Lohnfrage und die Frage der Arbeitszeit i beobachten hat. Es wurde vorgeschlagen, diesen Generalstab Grund des Gruppensystems zu wählen. Die Grubenarbeite die Eisenbahner und die Transportarbeiter sollen je dret Mitglied wählen, während die übrigen Arbettergruppen vier Mitglied wählen dürfen.
HR. London , 10. September. Der Kongreß der Arbeiter in Portsmouth hat einen permanente Ausschuß beauftragt, Pläne für eine Bolitik ber hera sezung der Rosten des Lebensunterhaltes a zuarbeiten. Es wurde im vorans beschlossen, daß, wenn der Ro greß der Trade- Union fich mit diesen Vorschlägen einverstand erklärt, die Pläne mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dur zuführen find.
Die Verhandlungen der englischen Bergarbeite HR. London, 10. September.
Die Konferenz zwischen Sir Robert Horne, dem Vorsitzend des Handelsdepartements, und dem Bollzugsansschuß der Grube arbeiter ist ergebnislos verlaufen. Horne betonte abe mals, daß die Regierung entschlossen sei, die neue Serable der Rohlenpreise vom Barlament entscheiben zu la während die Lohnfrage dem Urteil des Industriellenhofes un breitet werden sollte.
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Nach einer längeren Beratung über die Einzelheiten feitens Bollzugsausschusses, wurden die allgemeinen Beratungen ab brochen und der Vollzugsausschuh beriet allein weiter. Rach schluß dieser Beratung gab Smillie Sorne zu verstehen, nach Auffassung der Grubenarbeiter Hornes Mitteilungen feit neuen Borschläge, bie zu einer befriedigenden Regel führen fönnten, enthielten. Horne gab sein Bebaueru darüber i erkennen und die Konferenz wurde aufgehoben.
Die italienische Streikbewegung
Paris , 9. September Wie„ Information" aus Rom meldet, ist es dem Arbeitsmini Labrola nicht gelungen, eine Verständigung zwischen beitern und Arbeitgebern herbeizuführen. Ministerpräside Giolitti hat deshalb persönlich eingegriffen und den Präfe von Turin und Mailand die Weisung gegeben, sich mit Bertretern der Arbeiter und der Industriellen in Verbindung setzen und ihnen bestimmte Pläne, über die völliges Stillschweig gewahrt wird, zu unterbreiten.
Paris , 9. September Wie„ Liberte" aus Rom meldet, haben die Arbeiter in 2 vorno einen Torpedobootszerstörer vom Stapel gelassen, auf de sie die rotschwarze Fahne hißten.
Die italienischen Stahlfabrikanten lehnen Unte handlungen ab
HN. Rom, 10. September Die Stahlfabrikanten haben beschlossen, teine Unte handlungen mit dem streikenden Personal zu beginnen, ehe Fabriken von den Streifenben nicht geräumt werden.
Der Staat würde Schwierigkeiten machen. Aber diese Schw rigteiten wären durch planvolles Zusammenwirten aller Organ fationen zu überwinden.
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Schwierig wird es ferner sein, Filmgesellschaften für solche neu und zunächst etwas gewagten Pläne zu interessieren. Weil aber in diesen Filmgesellschaften der Kapitalismus am heftig offenbart, so wird es einfach eine Sache des Geldes fein, Branche für diesen neuen politischen Zweck dienstbar zu mache Unerläglich wäre dazu freilich, daß sich die interessierten Partei und Gruppen ein paar Kinotheater pachteten, denn das norma bürgerliche Rinotheater würde sich sicherlich bedanken, gute fo listische Filme vorzuführen. Der Herr Reichswehr- Feldwebel, Sonntags mit Fräulein Feldwebelin ausgeht, dürften böse werde Dies ist feine Utopie. Dies ist tein Plan, der unausführb oder gar nur spaßig zu nehmen wäre, Die Aufklärung durch Bild und vor allem durch das Kinobild kann gar nicht hoch gen veranschlagt werden. Lesen mag einer, was er will die schauung ist mächtiger. Was der Mann des praktischen Leber einmal gelesen hat, tann er möglicherweise vergessen; was gesehen hat, nie. Der Weg zum Herzen der Masse geht nicht du den Verstand, er geht durch die Sinne. Und weil wir wissen, der Verstand auf unserer Seite ist, dürfen und müssen wir dick Weg gehen: den Weg zum politischen Kino.
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Die Filmzenfur. Ein Berufsschriftsteller, der ehemalige Staa anwalt Carl Bulde, erläuterte vor den Pressevertretern Einrichtung seines neuen Amtes. Die Filmzenfur wurde durch einzelnen Bänder ausgeübt, die mit der Durchführung die Pol behörden beauftragten. Durch eine Verordnung des Rates Voltsbeauftragten wurde dann die Filmzensur überhaupt aufg hoben. Angeblich als Folge der sogenannten„ Aufklärungsfilm tam bas Reichslight pielgesetz vom Mai 1920. diesem Gefeß ist die ausgeübte Filmzenjur milder als die fri von den Ländern ausgeübte. Es werden im Reiche eine Anza von Prüfungsstellen eingerichtet. Bisher bestehen solche in Be lin und München . An der Spize ieder Prüfungsstelle steht Beamter, der pädagogisch und fünstlerisch vorgebildet sein mu ihm zur Seite steht eine Kammer, die aus Beisitzern zusamme gesetzt ist, und zwar stets aus zwei pädagogisch vorgebildete einem Bertreter der Filmindustrie und einem fünstlerischen Be treter. Der Vorsitzende der Kammer, der Leiter der Prüfungsstel hat das Recht, die ihm als weder der öffentlichen Ordnung der Sittlichkeit gefährlich erscheinenden Filme freizugeben. Die anstandeten Filme führt er der Kammer vor, die dann endgül darüber zu entscheiden hat, ob der Film verboten werden Ueber den Filmprüfungsstellen steht eine Oberprüfungsstelle, der die legten Entscheidungen liegen,
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