Flügels ber tschechischen Sozialdemokratte( ohne die Glowatet)
Die USP. und die Bedingungen att; fie befchäftigle fich mit dem bevorstehenden Parteitag. Es der Moskauer Internationale
Bon Heinrich Marg.
Wenn ich die 3. Internationale von der Ueberzeugung leiten läßt, daß die Welt nur von Autotraten regiert werden kann, so entspricht das zwar der russischen Tradition, aber es entspricht durchaus nicht den Ansichten der westeuropäischen Arbeiterschaft. Unsere Ansichten bewegen sich in entgegengesetter Richtung, und wir wollen auch nichts unternehmen, was uns auch nur äußerlich ben Vorwurf eintragen könnte, wir erstreben, taum daß wir uns im November 1918 von einem Autokraten befreit, einen neuen 3wingherrn, oder deren gleich mehrere.
Die Geschichte zeigt uns, und täte sie es nicht, so zeigen es uns bie derzeitigen Zustande in Rußland , und so haben es uns die Zutände in Deutschland während der Revolution gezeigt, daß es für das Volk im höchsten Grade schädlich, ja verhängnisvoll ist, wenn
Anschluß
referierten Schmeral über das Programm der Linken, Stalat über die dritte Jnternationale und Votava( Brünn ) über die Tattit auf dem Parteitag. Nach dem Antrag Stalats wurde beschlossen, auch unter den jezt bekanntgewordenen Bedingungen auf den bte an britte Internationale zu beharren. Aus den Beschlüssen heben wir den nachfolgenden über die Enteignung hervor: Die Linken haben sich auf dem Partettag dafür einzusehen, daß der Besty desländlichen und bürgerlichen Mittelstandes nicht enteignet werde, daß diesem Stande vielmehr durch das Nachlassen von Steuern Erleichterung geboten wird. Ferner, daß bei der Nationalisierung der Banken und Kreditanstalten und bei der Annullierung von Anleihen die fleinen Einleger ihr Geld voll ausbezahlt bekommen. Dagegen müssen alle Befize der Reichen ohne Entgelt enteignet werden."
das Bolt, statt die Macht selbst in den Händen zu behalten, fie an Die englische Arbeiterpartei gegen ehrgeizige Advokaten, Schriftsteller usw. ausliefert. Wollen wir diese grausigen Episoden an die wir heute noch mit Schaudern zutüddenten, achtlos beiseite legen?
Der deutsche Arbeiter wird sich mit Recht dagegen auflehnen, eine Null, ein toter Buchstabe, im Kampfe mit dem Erbfeind Kapitalismus darzustellen. Wir wollen nicht Untertanen sein, weder eines Monarchen, noch eines Autofratenkollegiums, nur weil es fich sozialistisch nennt.
Wir verfennen nicht, daß die vor der Abreise der Delegierten fach Moskau von der Freiheit" veröffentlichten Anklagen Sinowiews wegen der schwankenden, dem Reformismus huldi
die dritte Internationale
London, 13. September.
Der nationale Bollzugsausschuß der Arbeiterpartei hat den Antrag der freien Kommunistischen Partei um Aufnahme zurückgewiesen. Diese Partei tritt für das Rätesystem, für die Diktatur des Proletariats und für die britte Internationale ein.
genden Haltung der Partet zum größten Teil Berechtigung hatten. Die Stellung der Organisationen
Wir tennen die Untlarheiten und Widersprüche, in denen sich die Partei immer noch, trotz des auf dem Leipziger Parteitag von Crispien abgegebenen Versprechens, Klärung zu schaffen, bewegt, und die endgültig beseitigt werden müssen. Aber was will es heißen, wenn im Abjay 2 der Bedingungen gesagt wird, dak jede Organisation alle reformistischen und Zentrumsleute aus den Barlamentsfraktionen und Kommuneverwaltungen entfernen muß? Ist es denn Lenin nicht bekannt, daß legten Endes die ganze Tätigkeit der Partei in den bürgerlichen Parlamenten auf eine Reform hinausläuft? Das bürgerliche Parlament ist doch nur das Ventil. um die Ströme der Unzufriedenheit der Massen abzuleiten, sie durch Scheintonzessionen zu beschwichtigen. Das wirft aber nicht revolutionät, sondern reformistisch.
Daß die in den Parlamenten geleistete Auftlärungsarbeit nur einen problematischen Wert hat, bei weitem aber nicht den Wert besigt, wie es Lenin glaubt, der zu diesen Dingen in seiner Brochüre Der bürgerliche Parlamentarismus und die proletarische Revolution" Stellung nimmt, ist allgemein bekannt. Welchen Sinn hat dann aber die Forderung, die Reformisten und Zentrumsleute" aus den Parlamentsfrattionen und Kommuneverwaltungen zu entfernen? Wenn man weiß, daß das Parlament nicht der Ort ist, wo soziale Revolutionen im Gegensatz zu bürgerlich- politischen, die nur auf den Sturz einer Regierung ausgeht, um sich an deren Stelle zu Segen entstehen, dann sollte man auch die Konsequenzen ziehen und die Parlamente meiden. Wenn aber Opportunisten durch Opportunisten ausgemerzt werden sollen, so läuft doch das Ganze nur auf Verwischung der Begriffe hinaus.
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Es ist nun selbstverständlich, daß die Tür der Partei den halben Revolutionären verschlossen werden muß, wie es det Absay 7 fordert. Es ist durchaus wünschenswert, und liegt nur im Interesse der Partei, daß die Mitglieder sich jeden aus bürgerlichen Kreisen zur Partei übergetretenen Advokaten, Schriftsteller ufw. genau ansehen, denn diese, infolge ihrer Erziehung und ihres Umganges mit bürgerlichen Elementen des proletarischen Dentens Unfähigen, bringen die bürgerliche Jdeologie mit, und führen die Genossen auf falsche Bahn. Wenn nun die„ Moskauer " auf die Entfernung von Kautsky und Hilferding aus der Partei bestehen, und deren Wünschen sich auch Genosse Däumig anschließt, so muß doch bemerkt werden, daß sie damit nicht gerade die Schwerstverbrecher herausgesucht haben. Welch ungeheure Schuld haben die U. 6. P.- Revolutionsminister Dr. Kurt Rojenfeld, Dr. Breitscheid und als dritter am Stat, Adolf Hoffhann, auf sich geladen, als sie durch Bekanntmachung vom 14. November 1918 alle reaftionären, vorsintflutlichen Geseze, und vom 16. desselben Monats die Klassengerichte, gegen die das Proletariat seit 60 Jahren einen erbitterten Kampf führt, ausdrüdlich bestätigten? Der Gerechtigkeit halber muß man feststellen, daß das, was Hilferding und Kautsky recht ist, für die anderen billig Jein muß. Das hätte meines Erachtens auch Genosse Däumig in feinem Artifel jagen müssen.
Daß die Intonsequenz der„ Dritten" ans Herz gewachsen ist, beweist die Tatsache, daß sie unter 11 der Bedingungen nochmals dasselbe sagt, was schon unter 2 gesagt ist. Was sie aber unter 12 fordert und was sich mit 1. Ablaz 2 grundsählich deckt, müssen wir aus den oben angeführten Gründen zurückweisen. Die 3. Internationale muß sein, wenn sie in den Gang der Entwicklung der ihr angeschlossenen Parteien und Länder nicht hemmend eingreifen will, eine auf föderativer Grundlage aufgebaute Institution.
Alle anderen Bedingungen, soweit sie sich mit propagandistischen oder taktischen Fragen befassen, tönnen ohne weiteres angenommen werden. Bedenten erregen noch die letzten Absätze 20 und 21. Aber auch hier grinst uns, troh der gewiesenen scharfen Zähne, die Maste des Opportunismus entgegen. Alles in allem: Klarheit Dann wäre noch zu wünschen, daß der befehlshaberische Ton der uns unwillkürlich an den preußischen Kasernenhofton erinnert, einer fameradschaftlichen Unterweisung Play macht, wie es unter Menschen üblich sein müßte, die nach demselben Ziel, wenn auch auf anderem Wege, zustreben.
wenig, Autotratie besto reichlicher.
Distrikt Niederbarnim- Dit
In einer sehr gut besuchten Distrikts- Konferenz, auf der sämtliche Ortschaften durch Delegierte vertreten waren, wurde gegen 6 Stimmen nachstehende tesolution angenommen:
Die Distrits- Konferenz Niederbarnim - Oft erklärt nach einem Referat des Genossen Victor Stern , einem Korreferat des Genossen Brühl und nach ausgiebiger Diskussion den Anschluß der USPD . an die dritte Internationale als lebensnotwendig für die Fortführung der proletarischen Revolution in Deutschland und in der ganzen Welt. Sie erklärt sich mit den vom 2. Kongreß der britten Internationale angenommenen Grundsägen einverstanden und sieht auch in den Bedingungen notwendige Garantien, um aus der USPD . eine fonfequente revolutionäre Kampfpartet zu machen, die nicht nur im Programm, sondern tatsächlich Bannerträgerin im proletarischen Befreiungkampf ift."
Distrikt Schöneberg- Friedenau
Am gefirigen Montag fand in der Aula der Chamissoschule in Schöneberg eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Diftrifts Schöneberg- Friedenau statt, die sich mit den Bedingungen für den Anschluß an die 3. Internationale beschäftigte. Nach Referaten des Genossen Dr. Löwenstein, der mit Wärme für die Attionskraft des revolutionären Proletariats eintrat, aber gerade aus diesem Grunde zur Ablehnung biefer Bedingungen fam, und des Genoffen Dr. Rosenberg, der diese Bedingungen als eigentlich selbstverständlich bezeichnete und ihre Annahme empfahl, wurde gegen wenige Stimmen folgende Resolution angenommen:
Die U. S. P. D. Schöneberg - Friedenau stellt sich unter Anerkennung ber 21 Punkte erneut auf den Boden der britten Internationale und fordert den sofortigen Anschluß an dieselbe.
Ein Teil der Anwesenden enthielt sich der Abstimmung.
Eine andere Resolution, die den Parteitag aufforderte, erneut Richtlinien auszuarbeiten, um mit den revolutionären Parteien sämt licher Länder in Verbindung zu treten, um einen allgemeinen Kongreß herbeizuführen, war damit abgelehnt. Es wurde weiter ein Antrag, der für die Delegiertenwahlen zum Parteitag Urs abstimmung fordert, einstimmig angenommen. Von ungefähr 8500 Mitgliedern waren etwa 500 anwesend.
Ein Brief Kamenews
Amsterdam, 14 September.
Wie der Telegraaf" aus London meldet, hat das englische Unterhausmitglied Kenworthy der Times" die Abschrift eines Briefes zugestellt, den er von Ka me new vor dessen Abreise aus London erhalten hat. Kamenew bellagt sich in diesem Briefe, daß Lloyd George während seines Aufenthalts in London auf allerlei Weise jeden Versuch, über den Frieden zu unterhandeln, auf die lange Bant geschoben und zum
Schluß den Abbruch der Verhandlungen durch Beschuldigungen gegen Kamenew als Vertreter der Räteregierung mastiert hat. Ramenew weist alle vier burch Lloyd George vorgebrachten Bes fchuldigungen zurüd. Was seine Beziehungen zu dem Coun gliedern dieses Rates die von ihnen gewünschten Mitteilungen ge cil of action( Aftionsrat) anbelangt, jo habe er allen Mit macht, ohne irgend welchen Einfluß auf sie auszuüben. Ramenew fchreibt:
Es wäre im beniten Grabe bebauerlich, wenn der Anschluß ohne lichen. Ich bin bitter enttäuscht, bay ble time zu
die hier gerügten Dinge nicht zustande täme. Der deutsche Arbeiter aber wird auch dann im Interesse seiner russischen Arbeitsbrüder, im Interesse der kommenden Weltrevolution unermüdlich auf der Wacht stehen.
Ich fam nach England mit der Absicht, im Interesse der Ar beiter aller Länder Frieden mit dem Britischen Reiche die britische gierung nicht den Mut gehabt hat, offen ihre veränderte Haltung zu bekennen und daß sie den Abbruch der politischen Verhandlungen durch unfaire Beschuldigungen bemäntelt."
Der schwache Puntt in Kamenews Brief ist, so fügt der Lon Doner Telegraaf"-Vertreter hinzu, der, daß er nicht bestreiten fann, daß die Sowjetregierung einem der Direttoren des„ Daily
Die Internationale in der Tschecho- Serald" die Unterstügung von 75 000 Pfund Sterling gegeben
flowakei
Aus Prag wird uns geschrieben:
Die Barteivertretungen der tschechoslowakischen und deutschen lozialdemokratischen Parteien traten am 10. September zu einer gemeinjamen Beratung über die Frage des Zusammenschlusses der tschechischen und deutschen sozialdemokratischen Arbeiterschaft zu einer gemeinsamen proletarischen Kampffront zusammen. Die Debatte hierüber ergab die einmütige Ansicht, daß die Vereinigung des organisierten Prole: tariates aller Nationen in der tschechoslowa= tischen Republit ein unbedingtes Erfordernis für die Stärkung seiner Macht ist, die schon angesichts der sich verSchärfenden Klaffengegensäge und der aus diesem Grunde zu er wartenden schweren Kämpfe der Zukunft unbedingt geboten jei. stellung ver proletarischen Kampfgemeinschaft mit dem Beschlußz, bie Erefutiven der beiden Parteivertretungen zu beauftragen, unverzüglich an die Ausarbeitung eines Entwurfes der programmatischen, organisatorischen und tattischen Grundlagen des Busammenschlusses zu schreiten, der auf breitester Basis zu er folgen hat. Der Entwurf ist ehestens einer neuerlich gemeinlamen Sigung der beiden Parteivertretungen vorzulegen.
Jeder, der die schwierigen nationalen Berhältnisse in der chechoslowakischen Republik fennt, wird diese Dokumentierung der Notwendigkeit des gemeinsamen Kampfes aller proletarischen Schichten aufs herzlichste begrüßen. Es zeigt sich eben deutlich, Daß alle von den Herrschenden aufgerichteten fünstlichen Schran ten, die vor der ehernen wirtschaftlichen Notwendigkeit nicht betehen tönnen. Auch der Nationalismus muß weichen vor dem großen Kampfe des Proletariats um seine Befreiung aus den Fesseln wirtschaftlicher und geistiger Not.
In der vorigen Woche fand, wie die Wiener Arbeiter- Zeitung , melbet, in Rarolinental eine Ronferenz der Bertreter des linten
hat.
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Die drohende Mißernte in Rußland
DE. Helsingfors, 13. September.
Am 15. September tritt in Moskau eine Konferenz der Kommu nistischen Partei ganz Rußlands zusammen. Die Mostauer Prawda", das Zentralorgan der Partei, entwirft aus diesem Anlaß ein recht pessimistisches Bild der Lage. Die Zeitung weist nach, daß die Beschlüsse des 9. Kongresses der russischen Kommunistischen Partei, der in diesem Frühjahr getagt hat, nicht ausgeführt worden seien. Diese Beschlüsse hatten sich auf den tommunistischen Wiederaufbau des russischen Wirtschaftslebens gerichtet. Der Gang der Geschichte habe alle Voraussetzungen und Absichten der russischen Kommunisten über den Haufen geworfen. Der wirtschaftliche Aufbau habe in den letzten
Monaten st i Ilgestanden. Der fommende Winter werde burch Hunger und Frost die Lage noch weiter zufpizen. Der bevorstehenden Konferenz liege es ob, in dieser schwierigen Lage die Aufgaben der Partei näher zu erläutern.
Die in der Tat außerordentlich schwierige Lage des Verpflegungswesens wird durch eine Mitteilung der in Petersburg erscheinenden Dorfkommune" genauer gekennzeichnet. Dieses speziell für die Verbreitung und Propaganda bei den Bauern bestimmte Blatt schreibt, daß in den südlichen Gouvernements, besonders in denen von Astrachan und Saratow , der Mangel an Bichfutter infolge der Dürre so schwer set, daß die Gefahr bestehe, daß das Bieh in diesem Winter aus Hunger aussterben tönne. Die Sowjetregierung habe daher beschlossen, die genannten Gouvernements von dieser Sorge zu be freten und das Bleh lebendig nach Petersburg und Mostau überzuführen.
Der polnisch- litauische Streitfall.
HN. London , 14. September. Die Polen werden mit Litauern zu einer vorläufigen Konferens in Calvaria zusammentreten, um hier die Differenzen zu be sprechen und den Frieden zwischen Poleu und Litauen wiederherzus stellen. Die Streitfragen sollen schließlich dem Böllerbund vorgelegt werden. Der Kampf zwischen Polen und Litauern ist gestern im Zusammenhang mit der Konferenz von Calvaria beendet worden. Warschau , 18. September. ( Savas)
Die Ittanische Regierung hat gebeten, daß die franzöfifche und die englische Regierung bei den Verhandlungen, die zwischen Polen und Litauen in Calvaria ftattfinden werden, vertreten find. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die Kabinette in London und Paris diesen Borschlag annehmen werden.
Der polnische Heeresbericht
Warschau , 13. September. Aus dem Generalstabsbericht der polnischen Armee vom 13. 9. Im Bereiche von Sotal erreichten unsere Truppen die Linie Kristinopol Sotal. Nördlich von Gofal haben wir nach heftigem Kampfe den Widerstand des Feindes gebrochen und den Studzienta- Fluß überschritten. Unsere Abteilungen besetzten Chocinczew, Uscilug und Bystupice. Westlich von Kowel nahmen wir trok hartnädigen Widerstandes des Feindes den Ort Maciejow.
In der Gegend von Sopitale und Stepanti wurden wiederholte Angriffe fünf bolschewistischer Regimenter abgewiesen und der Feind zum fluchtartigen Rüdzug gezwungen. Die Beute in diesem Abschnitt betrug 132 Gefangene und drei Maschinengewehre.
Auch die polnische Delegation reist nach Riga Ropenhagen, 14. September. 11 Berlingske Titendes" Warschauer Berichterstatter meldet aus gut unterrichteter Quelle: Die polnische Friedensdelegation teist Heute mittag über Danzig nach Riga ab, der Leiter ist Dombsti. Die Grundlagen für die Friedensverhandlungen wurden in dem Verteidigungsrat angenommen, während der Staatschef Pilsubsty sich auf einer Frontreise befand. Daß er bei dieser Sigung nicht anwesend war, führt man auf die heftigen Angriffe zurüd, die vont ben tonservativen Parteien gegen ihn gerichtet werden.
Den englischen Blättern zufolge hat bie russische Regierung einen von Benin , rosti und Brussilow unterzeichneten Appell an die in Wrangels Heer stehenden rusfifchen Offiziere ges richtet, in welchem diese aufgefordert werden, ihre schmähliche Rolle als Diener der Polen und Franzosen aufzugeben. Den Offizieren ird völlige Amnestie zugesagt, wenn sie in das Sowjetheer eintreten. Bum legten Male strecke die Sowjetregierung ihnen ihre versöhnende Hand entgegen.
Keine Anerkennung Moskaus durch Italien TU. Paris, 14. September.
Nach dem„ Echo des Paris " hat Giolitti erklärt, daß er a eine formelle Anerkennung der Mostauer Räteregierung nicht dente, wohl aber werde er den russischen Rätevertreter Wo rowsti empfangen.
Die Hüter des Eigentums Der Standpunkt der italienischen Unternehmer TU. Zürich, 14. September. 11 In einer Unterredung mit führenden Mailänder Metallindu triellen wurde bem dortigen Vertreter der Neuen Zürcher Zei tung" versichert, daß von einem Kompromiß mit der Arbei terschaft auf Grund der neuformulierten Forderungen, nicht bie Rebe sein tönne. Die Metallindustriellen betrachten ihre Stellungnahme als ein Bollwert des Eigentums. rechtes, dessen Berteidigung bis zum äußersten ihnen schon burch die untätige Haltung der Regierung zur Pflicht gemacht wurde. Immerhin geben die Industriellen die Hoffnung auf eine gütliche Einigung nicht auf. Die Forderung der Produktions tontrolle werde zwar abgelehnt, aber es scheine, daß die Auslegung dieses Begriffes durch die Arbeiterschaft entscheiden wird, ob man in Unterhandlungen darüber eintreten will.
Interview mit D'Aragona
Mailand, 13. September 1920. D'Aragona, Sekretär der Arbeiterföderation hat dem Berichterstatter des Avanti" in Angelegenheit des Kampfes in der metallurgischen Industrie unter anderem folgendes erklärt: „ Wir haben Beweise, daß die Unternehmerloalition der metallurgischen Branche schon seit geraumer Zeit Vorbereitungen getroffen haben, um diese große Schlacht gegen die Arbeiter organisation zu schlagen."
Auf die Frage, wie er sich die Lösung dieser schwerwiegenden. Frage vorstelle, erwiderte D'Aragona, daß er sich nur eine! 2ösung vorstellen fönne: ben proletarischen Wider stand, der mit seiner Kraft den Angriff der Unternehmer niederringen wird. Ohne Einschreiten des Staates fann der Kampf
nur mit dem Siege der Arbeiter enden. Und wenn der Staat die Partei der Kapitalisten ergreift, wird die Arbeiterföderation ihre Pflicht kennen. Die metallurgischen Arbeiter tönnen ber zu. allem bereiten Solidarität der ganzen Arbeiterschaft
her sein.
Die englische Bergarbeiterbewegung
Telegraaf berichtet, daß die Meldung, wonach Smillie den amerikanischen Bergarbeiterbund telegraphisch aufgefordert hätte, zu gleich mit dem britischen Bergarbeiterbund in den Ausstand zu irelen, den Tatsachen nicht entspreche. Das betreffende Tele gramm set an den kanadischen Bergarbeiterbund gerichtet ge wefen. Smillie habe jedoch erklärt, biefes Telegramm nicht aba geschickt und nicht die Ermächtigung dazu erteilt an haben.
In der Lage sei eine Menberung noch nicht eingetreten. Die brittfche Regierung bestehe auf ihrem Standpunkt, den Horne in der vorigen Woche den Bergarbeiterführern auseinandergesezt habe. Lant Nieuwe Stotterdamsche Gourant" werden jedoch hinter ben Kultfien offigiöse Schritte unternommen, um in der Kohlentrife eine Lösung herbetzuführen.
Vorbereitungen zum Generalftreik
Paris , 13. September. Wie sich der„ Temps" aus London telephonieren läßt, haben heute in Downing Street zwischen Lloyd George und verschiedenen Kabinettsmitgliedern Besprechungen stattgefunden. Der Bremierminister habe die von den verschiedenen Minifterien vorbereiteten Pläne studiert, um im Falle eines Generalstreits die lebenswichtigen Betriebe aufrechtzuers halten. Der Vorschlag, das Parlament zusammenzuberufen, sei nicht ins Auge gefaßt worden. Das Parlament werde erst am 19. Ottober zusammentreten,