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Einzelpreis 30 Pfg. 3. Jahrgang

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De Brethett erfcheint morgens und nachmittags, Sonntags und Montags mer einmal. Der Bezugspreis beträgt bei freier Zustellung ins Hans für Groß- Berlin 10- m. im voraus zahlbar, von der Spedition felbft abgeholt 8,50 m. Für Poft being nehmen fämtliche Postanstalten Beftellungen entgegen. Unter Streifband bezogen für Deutschle no und Defterreich 16,50 m., für das übrige Ausland 21,50 m. äglich Baluta Aufschlag, per Brief für Deutschland und Defterreich 30,- 9. Rebaktion, Expebition and Berlag: Berlin C2, Brette Straße 8-9.

Nummer 384 Mittwoch, 15. September 1920

Morgen- Ausgabe

De achtgefpaltene Nonpareillezelle oder deren Raum koftet 5,-. einschließlich Teuerungszuschlag. Kleine Anzeigen; Das fettgedruckte Wort 2,- M., jedes weitere Wort 1,50 M., einschließlich Teuerungszuschlag. Laufende Anzeigen laut Tarif. Familien- Anzeigen und Stellen- Gesuche 3,20 m. netto pro Zeile. Stellen- Gesuche in Wort- Anzeigen: bas fettgebruckte Wort 1,50 m., jebes weitere Wort 1,- m. Fernsprecher: Bentrum 2030, 2645, 4516 4603, 4635, 4649, 4921

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Berliner Organ

der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands

Partei, Gewerkschaften und Räte

in der 3. Jnternationale

Von Rich. Müller.

Je mehr und je länger wir mit den Gegnern des An­schlusses an die britte Internationale diskutieren, um so flarer werden uns die Gründe, die von jener Seite für die Ablehnung der Bedingungen ins Feld geführt werden. Die Gegner des Anschlusses zeigen einen Opportunismus, der den flaren Beweis dafür bietet, daß sie unser Leipziger ' Aktions­programm nicht begriffen oder dafür nur ein Lippenbekennt nis übrig haben. Unser Attionsprogramm erkennt das Bestehen der sozialen Revolution an und erklärt, daß unsere nächste Aufgabe die Eroberung der politischen Macht sein muß. Dazu bedürfe das Proletariat der Unabhängigen Sozialdemokratie, also einer politischen Partei, die rückhaltlos auf dem Boden des revolutionären Sozialismus steht, der revolutionären Gewerkschaften und des revolutionären Rätesystems. Die U. S. P. D. , also die politische Partei, müsse dem Kampfe des revolutionären Proletariats als Führerin und Banner­trägerin Inhalt, Richtung und Ziel geben.

Denjenigen Parteigenossen, die dieses Programm nicht nur als eine platonische Erklärung ansahen, sondern über die praktische Anwendung nachdachten und es verwirklichen woll­ten, mußte es flar sein, daß nicht nur mit dem Programm und der Taktik der alten Sozialdemokratie gebrochen wurde, sondern daß die praktische Verwirklichung des neuen Pro­gramms auch das Verhältnis der Partei zu den Gewert­schaften ändere. Indem der Leipziger Parteitag auf Be treiben der anwesenden Gewerkschaftsführer die Erörterung der Gewerkschaftsfragen von der Tagesordnung absetzte, nahm er die Möglichkeit, das durch das Programm geschaf­fene neue Verhältnis zu tlären.

Wie war das Verhältnis zwischen Partei und Gewerk­schaften früher, wie wurde es nach Annahme des Leipziger Attionsprogramms und wie soll es sein nach den Richtlinien der dritten Internationale?

Früher wurde der Partei die Führung der politischen Kämpfe und den Gewerkschaften die Führung der ökono mischen Kämpfe zugesprochen. Wer die Geschichte der deutschen Sozialdemokratie und der Gewerkschaften fennt, weiß aber, daß die zentrale Gewerkschaftsleitung sehr start die Politit der politischen Partei beeinflußte. Threm Drud nachgebend, billigte der Mannheimer Parteitag vom Jahre 1906 der Generalfommission der Gewerkschaften das ent­scheidende Mitbestimmungsrecht bei politischen Streits zu. Als der Leipziger Parteitag das Aftionsprogramm unserer The Partei festlegte, warf er das Mannheimer Abkommen und damit die Gleichberechtigung der Gewerkschaften bei Füh­tung politischer Kämpfe über Bord. Er sprach flar und be timmt aus, daß die Führung der politischen Kämpfe der Partei zusteht; er sprach aber auch aus, daß zur Durchführung dieser Kämpfe es der Gewerk schaften bedürfe, die sich zum unverfälschten proletarischen Klassenkampf betennen, also revolutionär sind.

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Die dritte Internationale weist der ihr angeschlossenen Partei auch die Führung der politischen Kämpfe zu; sie soll das zusammenfassende und leifende Zentrum sein, das die gemeinsame Leitung der verschiedenen Formen der prole: tarischen Bewegung Gewerkschaften, Konsumvereine, Be­triebsräte usw. in der Hand hält. Unser Leipziger Parteitag wie auch der Kongreß der dritten Internationale nahmen die Gewerkschaften wie sie heute noch sind. Sie sind Massenorganisationen, deren Mit­glieder zu einem erheblichen Teil noch einer kleinbürgerlichen oder scheinsozialistischen Jdeologie anhängen, denen der revo­lutionäre Sozialismus fremd ist. Die Leitung der meisten Gewerkschaften befindet sich zur Zeit noch in Händen reaktio­nárer Leute. Die UI. 5. B. D. und die dritte Internationale will mit ihnen und ihren Gesinnungsgenossen nichts gemein

haben.

Tie Gewerkschaften oder ihre Leitungen als gleichberech tigte Faftoren zur Führung politischer Kämpfe anerkennen, hieße jede politische Aktion gefährden. Der Kapp- Putsch follte uns eine Lehre sein. Das erkannte auch der Leipziger Parteitag an, sonst hätte er nicht von revolutionären Gewerkschaften gesprochen. Oder glaubt jemand, der Leip­ ziger Parteitag habe aussprechen wollen: die politischen Aktionen müssen vertagt werden, bis die Gewerkschaften revo lutionär geworden sind? Das wird niemand behaupten, der das Bestehen der sozialen Revolution anerkennt.

Will eine politische Partei die Führung des Proletariats, die Führung der politischen Kämpfe und der revolutionären Aktionen des Proletariats übernehmen und hat sie erfannt, daß bei diesen Aftionen die Massenorganisationen des Prole tariats mit hineingezogen werden müssen, dann muß sie ver­fuchen, diese Massenorganisationen in ihre Hand zu bekom­men. Damit ist nicht gesagt, daß sich diese Massenorganisa­tionen der Partei organisatorisch angliedern, sondern es muß versucht werden, den Geist der Partei auf diese Organisationen zu übertragen, indem sie ihre Mitglieder hineinschidt, fie muß versuchen, die Führung dieser Organi­sationen in die Hand zu bekommen, indem zuverlässige Parteigenossen an die Stelle der reaktionären Führer gestellt

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Rußlands Friedenspolitik

Die Verhandlungen in Riga

Mostau, 14. September.

Der polnische Minister des Aeußern hat dem Volfskommissar Tiitscherin durch Funkspruch mitgeteilt, daß Andree Li widij, der Borsigende der ukrainischen diplomatischen Mission widij, der Borsigende der ukrainischen diplomatischen Mission in Polen , ihm den Vorschlag mache, die Friedensverhand­langen zwischen der Friedensdelegation der sozialistischen fö­derativen Sowjetrepublit Rußlands und einer Delegation der Re­gierung der demokratischen Republit der Utraine in Riga zu ers

öffnen.

Die rumänische Regierung hat auf den neuen Fries bensvorschlag der Sowjetregierung geantwortet, daß auch sie die Herstellung friedlicher freundnahbarlicher Beziehun gen zwischen Rumänien und Rußland wünsche und in kurzer Zeit ihre Vorschläge über die Bedingungen eines Uebereinkommens mitteilen werde.

Dem Geschäftsträger Persiens in London , Ghaffar Khan, ist mitgeteilt worden, daß man der angekündigten An­tunft des Gesandten Mechar Saltanet in Mostau mit großer Ges nugtuung entgegensehe. Die russische Sowjetregierung versichere erneut, daß sie sich nie in die inneren Kämpfe in Ber Fien einmischen werde, gegenteilige Behauptungen müßten auf Mißverständnissen oder Böswilligkeit beruhen.

Neue russische Offensive

SR. Paris, 14. September..

Die Pariser Ausgabe der Chicago Tribune" veröffentlicht einen angeblich aus Mostau aufgefangenen drahtlosen Bericht. Danach soll eine neue russische Offensive gegen Polen begonnen haben und die polnische Armee sich bis auf Brest - Litowst zurüd­gezogen haben. Die neue russische Mobilisation soll so ausge dehnt und die Rote Armee so ausgezeichnet organisiert sein, daß Mostau sich in der Lage sah, den Befehl zum allgemeinen Vor­marsch zu erteilen, um neuerlich die Einnahme Warschaus zu versuchen. Die Rote Armee soll bereits Rusniza und verschie dene andere Städte südwestlich von Grodno besetzt haben. Die polnischen Angriffe in der Gegend von Opalin sollen vereitelt sein.

TU. Helsingfors, 14. September.

Nach den hier vorliegenden Nachrichten aus Rußland ist Troyki im Begriff, einen Winterfeldzug großen Stiles gegen die Bolen einzuleiten. Er stellt neue Heere an der Beresina und am oberen Dnjepr auf.

Russischer Heeresbericht

HN. Mostau, 14. September. Der Heeresbericht vom 13. September lautet: Westliche Front: In der Gegend 22 Werst südöstlich von Grodno lokale

werden. Daß es möglich ist, Massenorganisationen durch eine politische Partei zu beherrschen ohne organisatorische Angliederung, beweisen die Verhältnisse in Rußland . Dort sind die Gewerkschaften der Kommunistischen Partei formell nicht untergeordnet, aber die 600 000 Mitglieder der Kom­munistischen Partei beherrschen geistig nicht nur die 4% Mil­lionen Mitglieder zählenden Gewerkschaften, sondern auch die 80 Millionen Arbeiter und Bauern, die durch die Sow­jets vertreten werden. In Rußland ist somit die K. P. zur Führerin und Bannerträgerin des Proletariats geworden. Dabei will ich nicht sagen, daß auch in Deutschland das Gleiche von heute auf morgen erreicht werden kann, aber es soll und muß auch in Deutschland erreicht werden. 3weifellos hat unsere Partei die Konsequenzen aus ihrem Aftionsprogramm in Bezug auf ihr Verhältnis zu den Ge­werkschaften nicht gezogen. Wie weit ein Teil unserer Ge­nossen, die heute Gegner des Anschlusses an die 3. Inter­nationale sind, davon entfernt ist, in 3ufunft die Konsequen­zen zu ziehen, beweist die Entgegnung des Genossen Seidel, zen zu ziehen, beweist die Entgegnung des Genossen Seidel, die er meinem Artikel in der Freiheit" vom Sonntag, den die er meinem Artikel in der Freiheit" vom Sonntag, den 12. September, widmet.

Der Genosse Seidel lehnt die Uebernahme der zentralen Führung der politischen Kämpfe und Aktionen durch eine politische Partei ab. Er hält unter Umständen in gewissen Formen eine gemeinsame Leitung der Partei, Ge­werkschaften und Betriebsräte bei Attionen für möglich und führt als Beispiel den Boykott gegen Polen an. Das ist eine opportunistische Auffassung, ein Festhalten an dem Bethält nis zwischen Partei und Gewerkschaften, wie es vor dem nis zwischen Partei und Gewerkschaften, wie es vor dem Kriege bestand, was dem Geiste unseres Aktionsprogramms, wie auch den Beschlüssen der 3. Internationale widerspricht. Genosse Seidel wendet sich aber auch gegen die Bildung der von der 3. Internationale geforderten kommunistischen Zellen" innerhalb der Gewerkschaften und glaubt, daß ein Vorgehen der Zentralverbände gegen eine solche Opposition nicht aufzuhalten wäre und die Spaltung der Gewerkschaften erfolgen würde, wie sie nach den Leitfägen der Kommunisti­schen Internationale geboten und erlaubt sei.

Die Leitsätze ziehen die Möglichkeit einer Spaltung der nationalen Gewerkschaften nur heran ,,, wenn der Verzicht auf die Spaltung gleichbedeutend sein würde mit dem Verzicht

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Gefechte mit günstigem Verlauf für die roten Truppen, die ver schiedene Plätze erobert haben. In der Gegend von Byalystok, Brest - Litowst und Wlodawa dauern die Gefechte fort. Am Bug ist der Feind wiederholt durch Gegenangriffe der roten Truppen zurüdgeworfen worden. Südwestliche Front: In der Ge­gend von Lemberg dauern die heftigen Gefechte fort. Bei Rogadno haben die roten Truppen mit Erfolg gekämpft. In der Gegend von Galitsch hat der Feind wiederholt Versuche gemacht, über den Dniestr zu gelangen, und zwar 8 Werst südlich von Mariampol Diese Versuche sind sämtlich, abgeschlagen worden.

Waffenstillstand zwischen Polen und Litauen Kopenhagen, 14. September. Nach einer Kownoer Meldung ist der Waffenstillstand zwischen Bolen und Litauen in Kraft getreten.

Die englische Arbeiterbewegung in russischem Lichte

DE. Kopenhagen, 14. September. Im Zusammenhang mit der Meldung der Daily News", daß Lloyd George in seiner Unterredung mit kamenem diefem feine Beziehungen an der Council of Action" genannten britischen Arbeiterorganisation zum Vorwurf gemacht habe, ist ein russischer Funkspruch von besonderem Interesse, der beweist, welche große Bedeutung von bolschewistischer Seite diesem britischen Aftionsrat" beigemessen wird. Der Funkspruch bezeichnet die Bildung des Attionsrats in London als ein in der Geschichte Englanbe ungewöhnliches Greignis, betont bie Schnellig feit, mit der er geschaffen wurde und unterstreicht die Aehnlich felt dieser neuen britischen Arbeiterorganisation mit den russischen Arbeiter und Soldatenräten aus der Kerenski Zeit. Nach bolſche wistischer Auffassung hat der neue Aktionsrat sofort die Bedeutung einer halb staatlichen Behörde gewonnen, die gegründet worben set, um, nach eigener Erklärung, die Regierung zu fon trollieren. Der Fuufspruch schließt: Die Vertreter des Council of Action" werden vou Lloyd George empfangen und es fehlt nur noch, daß fie ihm ihre Bedingungen dittteren. Unter diesen Verhältnissen hört die Politik des englischen Premierministers auf, eine unab hängige zu sein, denn sie ist mit der Kontrolle durch die neue Arbeiterorganisation verknüpft."

Ramenew auf der Rückreise

TU. Chriftiania, 14. September. Ramenew ist auf dem Dampfer Jupiter" in Bergen einges troffen. Die norwegische Regierung hat ihm gestattet, drei Tage in Norwegen fich aufzuhalten. Er will diese Zeit zu Konferenzen mit Litwinow benutzen.

auf die revolutionäre Arbeit in den Gewerkschaften und mit dem Verzicht auf den Versuch, aus ihnen ein Werkzeug des revolutionären Kampfes zu machen" Das 3iel und Wesen der Gewerkschaften soll höher ge­stellt werden als ihre Form. Gegen diese Selbst­verständlichkeit kann doch nur derjenige etwas einwenden, der die Organisationsform höher stellt als die Notwendigkeit des proletarischen Klassenkampfes.

Trotzdem erklären die Leitsätze, wenn sich eine solche Spal­tung notwendig mache, dürfe sie nur erfolgen, wenn es den Kommunisten möglich sei, die Notwendigkeit der Spaltung den Massen verständlich zu machen. Eine Spaltung der Ge­werkschaften überhaupt außerhalb des Bereiches der Möglich­feit zu legen, fann doch nur jemand, der die Geschichte der Arbeiterbewegung nicht fennt und die heutigen Organisa tionsformen des Proletariats als das Höchste und Hei­ligste ansieht. Daß eine solche Spaltung vom Exekutiv­fomitee der 3. Internationale angeordnet werden könnte, wird wohl niemand behaupten. Si now jew erflärt in seiner Schrift: Die Tagesfragen der internationalen Arbei­terbewegung", die Kommunistische Internationale denke gar­nicht daran, alle kommunistischen Parteien über einen Kamm zu Scheren, fie sei sich dessen bewußt ,,, daß die Arbeiter der verschiedenen Länder mit einer ungeheuren Mannigfaltig­feit von Bedingungen zu rechnen und sich in ihrer Tattit diesen Bedingungen anzupassen haben."

Anders steht es mit der Amsterdamer Gewerks schaftsinternationale. Hier fordert die 3. Inter­nationale die Spaltung. Sie erblidt in dieser Internationale einen Bestandteil der 2. Internationale. Und das mit Recht! Die Sozialverräter vom Schlage Scheidemanns, Brantings, Daszinskis suchen jetzt über die Amsterdamer Ge­ werkschaftsinternationale nochmals Einfluß zu gewinnen auf die internationalen Arbeitermassen. Die Legiene aller Län der, als Repräsentanten der Amsterdamer Gewerkschafts­internationale, haben sich des gleichen Verrats schuldig gea macht wie die würdigen Repräsentanten der bankrotten 2. Internationale. Sie ziehen mit diesen an einem Strang. Wer die 2. Internationale ablehnt, muß logischerweise auch die Amsterdamer Internationale ablehnen, denn beide sind von gleichem Geifte getragen. Daß daraus eine Spaltung