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schaftsordnung. Das erstere befigen diese deutschen „ Kleinbürger" zweifellos schon seit langem. Jedoch erzieht man diese Volksschichten zu tlassenbewußten und überzeugten Mittämpfern und revolutionären Sozialisten nur dann, wenn man fie innerhalb der Organisationen mit ihren Klassengenossen zusammenführt, sie dort schult, erzieht und von der Notwendigkeit des Kampfes für den Sozialismus überzeugt. Gerade dadurch. beseitigen wir die Gefahren, die zweifellos eintreten, würden wir in Zukunft den Eintritt in unsere Partei abhängig machen davon, ob der Einlaß begehrende ein„ Kleinbürger" ist oder nicht. Außerhalb der Partei, losgelöst und abseitsstehend von der großen Massenbewegung, ohne Halt und innere Verbindung, blei ben diese Kreise ein willfähiges Werkzeug in den Händen unserer Klassenfeinde, der Bourgeoisie. Darum die Türen und Tore der Partei so weit geöffnet wie nur möglich, damit alle, die Mühseligen und Beladenen, leichter den Weg zu uns finden. Alle Arbeit, die wir in dieser Hinsicht tun, diese ,, Kleinbürger" für unsere Jdeen zu gewinnen, ist Arbeit für den Sozialismus und erleichtert uns den Kampf und die Diktatur. Eine Massenpartei ist teine Gefte, fann und darf sich nicht hermetisch abschließen von der Außenwelt, muß vor aller Oeffentlichkeit tätig sein und immer darauf hinwirken, möglichst jeden Boltsgenossen, jeden Proletarier zu einem bewußten, opferbringenden und mit tragenden Glied zu machen. Die noch vorhandene Jdeologie und Differenzierung der Aufassungen bestimmter proletarischer Schichten wird am ehesten beseitigt und von dem Gedanken des Klassenkampfes abgelöst, wenn diese inner halb der Organisation stehen und beeinflußt werden von den Gedankengängen der mit ihnen organisatorisch Vereinigten. Das Fundament in einer Zeit der schärfften und entscheidensten Klassentämpfe ist in Deutschland eine große, revolutionäre und zielflare Maffenpartei, in der alle proletaris schen Schichten Eingang finden, in der sie geschult und erzogen werden zur attivsten Mitarbeit, Mitverantwortung und zum entscheidenden Einfluß. Das wollen wir, - weil wir es müssen. Nicht, wie in Rußland , wo die Träger der revolutionären Bewegung und der Aufrechts erhaltung der politischen Macht die breiten Massen auf Grund ihrer mangelnden geistigen Schulung und Urteilsfähigfeit es nicht sein tonnten, sondern nur wenige geistige Köpfe. Der deutsche Arbeiter unterwirft sich auf die Dauer einem solchen Regiment nicht, auch wenn er heute mit vollster Bewunderung und Anteilnahme nach Rußland blidt. Darum tann es für uns nur heißen, nicht die Dittatur weniger Männer, nicht die Dittatur einer neuen Arbeiterbourgeoisie, fondern Die Diktatur des Proletariats set auch in 3utunft unser erstrebenswertestes 3tel.
Die Folgen der Täuschung Unter der Vorspiegelung falscher Tatsachen ist ein etheblicher Teil des deutschen Volfes gewonnen worden, in den Ruf auf Aufhebung der Zwangswirtschaft mit einzustimmen. Auch unser Jdeal war die Zwangswirtschaft nie. Ihre Mängel fannten wir genau fo gut, wie wir uns bewußt waren, daß fie mit sozialistischer Regelung der Produktion nichts zu tun hat. Aber da der Ruf nach der Beseitigung der Zwangswirtschaft zugleich verbunden war mit dem Bestreben nach völlig schrankenloser tapitalistischer Ausbeutung, und da diefelben Mächte, die die Aufhebung der Zwangswirtschaft verlangten, feber gemeinwirtschaftlichen Regelung der Produktion, jedem Mitbestimmungsrecht und jeder Betriebskontrolle der Arbeiterschaft sich widersetzten, so war die Absicht der Rufer nichts anderes, als die Wiederherstellung der alten Zustände, in denen die Masse der Bevölterung der hemmungslosen Ausbeutung eines kleinen Teils der Besitzenden ausgeliefert war. Das aber mußte bei dem Jetzt herrschenden Mißverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage zur schwersten Schädigung der Massen führen.
Bessere und billigere Versorgung wurde den Massen burch bie Aufhebung der Zwangswirtschaft in Aussicht gestellt. Aber schon jest, noch bevor die Wirkungen der Beseitigung der zwangswirtschaftlichen Hemmungen sich voll äußern fönnen, ist aus zahlreichen Einzelerscheinugen deutlich, daß der tommende Winter den Massen weder eine ausreichende Verforgung noch erträgliche Preise für die Lebensmittel bringen wird. Die Ermahnungen der landwirtschaftlichen Organisationen an die Landwirte, thre Forderungen mäßig zu halten, um den Uebergang von der Zwangswirtschaft zu der freien fapitalistischen Wirtschaft erträglich zu machen, find ungehört verhallt, und eine gewaltige Teuerungswelle raft wieder heran, die die Notlage weitester Schichten des beutschen Volkes zur Katastrophe treiben wird.
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Tagen in Berlin weilende Delegation der Großbetriebe und der Konsumgenossenschaften von Hannover hat bei der Regierung darauf aufmerksam gemacht, daß die Arbeiterschaft nicht mehr in der Lage ist, ihren Kartoffelbedarf zu er schwinglichen Preisen einzudeden, da von den freien Auffäufern auf dem Lande bereits jetzt 40 bis 60 M. für den Zentner geboten und bezahlt werden. In dieser verzweifelten Situation werde deshalb in den Betrieben der Plan propagiert, die Arbeiter sollten zur Selbsthilfe greifen und Requifitionszüge auf das Land organisieren, und den Zentner Kartoffeln mit 15 M. bezahlen. Obwohl die Arbeiter wissen, daß diese Maßnahmen zu schweren Zusammenstößen führen müßten, bei denen die bewaffnete Landbevölkerung gegenüber den unbewaffneten Arbeitern in großem Vorteil wäre, findet dieser Plan in manchen Köpfen Anklang, und die Gefahr wächst, daß verzweifelte Arbeiter ihn auszuführen suchen. Ein warnendes Zeichen für die herrschenden Gewalten, wohin die unablässigen Preissteigerungen zu führen drohen.
Die Schuld für diese 3uständetrifft die Re gierung, ebenso aber auch die Verantwortung für die Dinge, die aus ihrer Politik noch entstehen. Es ist unmöglich, daß die Arbeiterschaft diese unablässigen Steigerungen ertragen fann, in einer Zeit, in der sinkende Beschäftigungsmöglichkeit das auf ihnen lastende Elend ohnedies vergrößert. Es muß deshalb unverzüglich eine Festsehung des Kartoffelpreises in Höhe der tatsächlichen Produktionstosten, also mit 15 M., erfolgen und die Verpflichtung der Landwirte, zu diesen Preisen abzuliefern.
Am unerträglichsten und gefährlichsten ist gegenwärtig die gewaltige Steigerung der Preise für die Kartoffeln, für das Nahrungsmittel, das neben dem Brot die Grundlage der Ernährung der Bevölkerung überhaupt ist. Die Freigabe der Kartoffelwirtschaft, die durchaus nicht erzwungen war durch die Unmöglichkeit, die öffentliche Bewirtschaftung in diesem Jahre nicht mehr durchführen zu können von allen Zweigen der öffentlichen Bewirtschaftung war die Bewirtschaftung der Kartoffeln die beste und bie am leichtesten fontrollierbare- sondern durch den Wunsch der Landwirte, gerade diesen Hauptgegenstand ihrer Erzeugung unter die freie Preisbestimmung zu bekommen, hat eine gewaltige Steigerung der Preise nach sich gezogen. Sie ist gewaltsam befördert worden durch die Politit des Ernährungsministeriums, das in den im März festgesetzten Mindestpreisen nach seinen eigenen Angaben einen bewußt über die Produt tionstoften hinausgehenden Preis" festgesetzt hat. Dieser hohe Preis, der selbst nach fapitalistischen Grundsätzen ungerechtfertigt ist, ist zur Grundlage gemacht worden für den Abschluß von Lieferungsverträgen zwischen den Gemeinden und den Landwirten. In ihnen ist aber auch die Bestimmung enthalten, daß zu dem Erzeugerpreis von 25 Mart bei Lie
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Bornehme Kampfesweife
Das Berliner Tageblatt", das durch die Kanditatur unferes Genoffen Löwenstein zum Oberstadtschulrat aus dem Häuschen geraten ist und täglich entrüstete Angriffe gegen die Person Löwensteins richtet, veröffentlichte am Dienstag eine Notiz zu der gleichen Angelegenheit, die ihr aus Lehrerkretsen ge= schrieben wurde. Darin wird behauptet, Genoffe Er. Löwenstein set von einer Abordnung der Berliner Behrerschaft ge beten worden, freiwillig auf seine Kanditatur zu verzichten. dieser Aufforderung zu ignorieren, und damit habe et politische Lowenstein habe es vorgezogen, heißt es weiter in der Zuſchrift, und persönliche Interessen höher gestellt als bie der Schule."
Dieser niederträchtige Angriff, ber ungefähr das Niveau fennzeichnet, auf dem sich ber ganze Kampf bes Tageblattes gegen Löwenstein bewegt, beruht, wie wir jest erfahren, einfach auf einer inwahrbett. 3 war niemals eine Abordnung ber Berliner Lehrerschaftbetdem Genossen göwenstein, fobaß es ihm allerdings leicht möglich war, die Aufforderung dieser gespenstischen Abordnung zu ignorteren."
22. September durchzuführenden Maßnahmen wirb in Kürze die Vorlage eines neuen Polizeigejeges folgen, dessen Gestaltung zu vor in größerem Kreise unter Hinzuziehung von sachverständigen Beamten und den Vertretern der beteiligten Beamtenorganisa tionen beraten werden soll.
Preußische Landesversammlung
Die preußische Landesversammlung nahm thre Arbeiten gestern nachmittag 3, Uhr auf, nachdem sie sich am 8. Juli vertagt hatte. Die Sigung war die 157. der verfassung gebenden Landesversamm lung. Auf ihrer Tagesordnung standen nur kleine Borlagen und Bittschriften. Der eltestenrat wird morgen fich über die nächsten Aufgaben schlüffig machen. Erwartet wird das Landtagswahlgefeh und die Entwürfe über Volt8begehren und Boltsentscheid sowie die Denkschriften über Polizeireform und preußische Steuerpolitit.
Konferenz des Beamtenbeirats der U. S. P.
Die Bentralleitung der U. S. P. hatte zum 14. September Vertreter städtischer und staatlicher Beamten aus allen Bezirken Deutschlands zu einer Konferenz eingeladen. Erschienen waren 22 Delegierte, dar unter Vertreter der Eisenbahn- und Postbeamten, der Kommunalbes amten sowie ber Lehrerschaft.
Die Konferenz beschäftigte sich sehr eingehend mit der neuen Bes soldungsreform und verlangte einmütig ben Fortfall der in diesem Gesez vorgesehenen bret ersten lassen, da deren Ein
sprechen. Die Fraktion der U. S. P. solle einen entsprechenden Antrag beim Reichstag einbringen. Die zwölftellige Klaffefisterung wurde allgemein als zu umständlich beurteilt und fünf Klassen für ausreichend gehalten.
Ferner wurden noch organisatorische und agitatorische Fragen bes sprochen. Die Konferenz brachte jebenfalls viele wertvolle Anregun gen, welche sich unsere Frattion, besonders aber unsere Vertreter im Unterausschuß für die Besoldungsfragen der Beamten gerne zu unze machen werden.
Der Hamburger Hafenstreik
DA. Hamburg, 15. September.
In der geftrigen vom Transportarbetterverband ein berufenen Bersammlung, die äußerst stürmisch verlief und bis nach Mitternacht dauerte und an der 5000 afenarbeiter teilnahmen, wurde der Antrag, in den Streit einzutreten, mit 2017 gegen 2218 Stimmen abgelehnt. Nach dem Verbandsstatut find Mehrheit für einen Streifbeschluß erforderlich.
Den von dem Schlichtungsausschuß abgegebenen neuen Schte b 3. Spruch, der den Arbeitern eine Lohnanlage von 8 Mart pro Eag Das wird uns bestätigt burch eine uns zugehende Granbilligt, lehnten die Safenarbeiter ab. Die Mehrheit der Hafentlärung bes Geschäftsführers bes Großarbeiter hält an der alten Forderung von 12 Mart pro Berliner Behrer Ausschusses, die wie folgt lautet: Tag feft.
Das Berliner Tageblatt hat in feiner Nummer vom 14. b. Mts. In einem Artikel Aus Lehrerkreisen" ertärt, baß bie Berliner Bebrerschaft burch eine Abordnung Herrn Dr. Löwensteint aufgefordert habe, freiwillig auf die Wahl zum Oberschalrat zu verzichten. Der Unterzeichnete, ber mit Herrn Dr. Löwenstein eine Besprechung gehabt hat, erklärt, daß eine Abordnung ber organt fterten Lehrerschaft nicht bei Herrn Dr. 88 wenstein wat, eine solche Aufforderung daher an ihn auch nicht gerichtet werden fonnte. Bielmehr hat Herr Dr. Löwenftein in der Besprechung mit dem Unterzeichneten sich bereit erklärt, falls bie Lehrerschaft es wünsche, vor berfelben feine Grundlage darzulegen. Der Behrerverband Berlin hat dieser Anregung zuges stimmt. Der Vortrag findet am Donnerstag, abends 1,8 Uhr, im Behrerbereinshanse vor der Berliner organisierten Lehrerschaft statt. Dem Unterzeichneten ist bekannt, daß Herr Lehrer Tschentscher, ber zwelter Borfizenber bes Groß- Berliner Behrerausschusses tt, auch etue Besprechung mit Herrn Dr. Löwenstein gehabt hat, in ber ebenfalls nur die Grundlagen für einen Borttag besprochen wurden.
Der Mieterschutz bedroht
Bom WEB. wurbe bor wenigen Tagen gemeldet, daß bie Be forgnis, die Mieterschuhgesetzgebung solle abgebaut und eine unbeschränkte Steigerung der Mieten zugelassen werden, unbegründet fel Das Reichsarbeitsministeium bereite einen Gefeßentwurf vor, welcher die Bemessung der Mieten regelt und eine unberechtigte Steigerung der Mieten für die Zukunft verhindern solle." Diese wahrscheinlich von dem Referenten des Arbeitsminifteriums veranlaßte
notis ist wieder einer jener Verfuche, ein in Borbereitung befindliches, mieterfeindliches Gefeß dem Bolle und felnen Gefehgebern schmac hafter zu machen. Jit diesem Gefehentwurf sollen nämlich die erhöhten Anforderungen des Hausbefizes für Untoften, Gebühren und Reparaturen() ben tetern restlos aufgebürdet werden. Der Grundgedanke des Gelegentwurfes ist unbedingt sichere und hohe Berzinsung des im Hausbesige steckenden Kapitals und volle Abwälzung aller Roften, auch der großen Reparaturen, auf bie Mieter. In Wahrheit liegen die Dinge so: Das Mieterschuhgefeh bom Mat 1920 läuft am 80. September 1921 ab. Als Erfaß fou bas in Vorbereitung befindliche oben erwähnte Reichshöchstmietengefel bienen. Kommt dieses Gesch nicht bis zu obigem Termin auftaube, so tritt in ber Tat ab 1. Oktober 1921 eine Art Vakuum ein. Das mteterfeindliche Gesez aber darf nicht zustande. tommen, und ein mieterfreundliches Gefeh wiberffrebt anscheinend dem in Betracht kommenden Referenten. Es ist daher bringend erforderlich, daß zunächst das Mieterschuhgefeh vom Mat 1920 schnellstens, möglichst lange über den 80. September 1921 hinaus verlängert wird. Die Bartelen, vor allem die sosialdemokratischen, follten fofort einen entsprechenden Antrag stellen.
Für ein Reichsmtetengeset aber muß das Preußische Höchftmtetengeses bea Ministers Stegerwald die Grundlage bilden, und zwar muß diefes Gefet noch in einigen wichtigen Punkten zugunsten der Mieter abgeändert werden.
Möttg tft eine fofortige Berlängerung bes Mieterschuhgefehes bom Mai 1920. Erwünscht ist evtl. ein mieterfreundliches, mindestens auf bem Boben des Preußischen Höchstmietengefehes stehendes Reichsgeset Man follte aber das ganze Wohnungselend nicht länger mit feinen Palliativmittelchen zu bekämpfen suchen, sondern jebt muß unbedingt die Gelegenheit benutzt werden, um die Sostalisterung des gesamten städtischen Grundbestyes entschlossen in Angriff zu nehmen.
ferungsverträgen noch eine Prämie von 5 M. und eine Ber - Die Neuordnung des Polizeiwefens mittlergebühr von 1.50 M. hinzuzutreten hat.
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Der durch diese Lieferungsverträge auf 31,50 M. für den Bentner gewaltsam heraufgeschraubte Preis ist nun der Anreiz zu weiteren Preissteigerungen für die Kartoffeln, die nun der Handel oder die Berbraucher sich zu beschaffen suchen. 3war find in einigen wenigen, hauptsächlich fleinbäuerlichen Bezirken, die Landwirte bereit gewesen, Kartoffeln für 15 bis 20 M. pro Zentner an die Verbraucher abzugeben, aber zu nennenswerten Lieferungen wird es faum tommen, da diese Gebiete für die Versorgung der großen Bedarfsbezirke von untergeordneter Bedeutung sind. Die Gefahr der gewaltigen Steigerung der Preise für Kartoffeln nach Abschluß der Ernte für Herbstkartoffeln hat nun bereits in einigen Gegenden berechtigte große Er regung unter der Arbeiterschaft hervorgerufen. In einigen Gegenden weigern sich die Eisenbahner, die Kar toffeln aus den Versorgungsgebieten abzutransportieren, fofern der Preis nicht auf 20 M. herabgesetzt und die Versorgung des eigenen Bezirks sichergestellt ist. Eine in den letzten
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W. T. B. meldet: Die über die Renordnung des Polizeiwefens in Preußen unter dem Vorsiz des Ministers des Innern Sebe ring abgehaltene Sigung, zu der sämtliche Oberpräsidenten, Regierungspräsidenten, Polizeipräsidenten und außerdem aud Vertreter der anderen preußischen und Reichsministerien geladen waren, hat wie wir hören zu einer Uebereinstim mung geführt. Wenn auch die Regierungspräsidenten gegen die Uebertragung eines wesentlichen Teiles ihrer bisherigen Befug niffe auf die Oberpräsidenten Bedenken geltend machten, so trat doch überall das Bestreben hervor, der unabweisbaren Notwendigteit Rechnung zu tragen. In diesem Sinne hat die Aussprache das Ergebnis gezeitigt, daß in Anbetracht der von der Entente erhobenen Forderungen die Polizei nach den Richtlinien des im Ministerium des Innern ausgearbeiteten Planes umzugestaten ist.
Heute Donnerstag, abend wird dieselbe Angelegenheit im Sauptausschuh der Landesversammlung und unmittelbar darauf im Staatsministerium erörert werden. Sobald das geschehen ist, werden die Organisationsänderungen veröffentlicht werden. Den gemäß den Ententeforderungen bis zum
Zur Brüffeler Finanzkonferenz
Auf der Finanskonferens des Bölterbundes, die am 24. Sep tember zusammentritt, werden alle Staaten durch drei Delegierte vertreten sein, auch die Bereinigten Staatent, Deutschland , Desterreich und Bulgarien find eingeladen. Sie werden aber nur in der Eigenschaft als Berater an der Konferens teilnehmen. Kanada und Indien entsendent ebenfalls Vertreter. Dazu meldet W. T. B.: Nach der amtlichen Einladung des Bolterbundsrats zu der Finanzkonferenz in Brüssel ist eine Be schränkung der Rechte bee Delegierten von Deutschland , Defter reich und Bulgarien gegenüber den Delegierten der anderen Bänder in feiner Weise erwähnt. Es ist notwendig, dies festzustellen, da Havas eine Meldung verbreitet, nach der die bon Deutschland , Desterreich und Bulgarien zur Finanzkonferenz in Brüssel zu entfendenden Delegierten auf der Konferenz nur bes tatende Stimme haben sollen.
Ruffisches Geldangebot an den „ Daily Herald"
Die„ Sumanité" vom Sonnabend bringt einige bemerkenswerte Mitteilungen über ein russisches Geldangebot, das dem„ Daily Serald", bet englischen Sozialistischen Tageszeitung, gemacht worden ist. Nach der„ Sumanite" hat der Daily Herald" fo gende Mittellungen gemacht:
„ Wir müssen einige Tatsachen veröffentlichen, damit nicht die Auffassung entsteht, wir hätten bolschewistisches Geld erhalten. Francis Mennett, einer der Direttoren, hat ein Gold angebot für seine Bettung erhalten, das jedoch noch nicht anges nommen ist. Es ist eine Sondersihung der Geldgebet des„ Daily Serald" einberufen worden, um zu entscheiden, ob diese Gabe an genommen werden soll oder nicht.
Im September oder Ottober vorigen Jahres, als sich Francis Mennell in Littauen , Finnland und Standinavien befand und Bevor die Gewerkschaften begonnen hatten, bem Daily Herald" Gelber zuzuführen, hatte er mit Mitgliedern der dritten Inter nationale über die finanzielle Lage des„ Daily Herald" gesprochen. Gleich zu Beginn der Berhandlungen hatte Meynell offen erklärt: 1. daß er nur in Jeinem Namen spreche;
2. bag, bevor die Zeitung Gelber aus sozialistischer oder aus ländischer Quelle annehmen würde, fie ber Deffentlichkeit bavon Mitteilung machen würde;
3. baß im Falle der Annahme offen erklärt werben müßte, daß das Gelb eine frete Gabe set und daß es in feiner Art Einfluß auf die Politit der Zeitung ausüben tönnte; 4. daß Meynell sofort von dem Boften als Direktor zurüd treten würde.
Die Mitglieder der britten Internationale nahmen die von Mennell gestellten Bedingungen an und dieser empfing die ange botene Summe, die 75 000 fund Sterling in Gold betrug. Das Geld ist noch heute in Mennells Händen.
Wir fragen also unsere Leser, ob sie glauben, daß wir dieses Geld annehmen können.
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Der Daily Herald" ist tein kommunistisches Organ Chefredakteur und die Mehrzahl seiner Mitarbeiter sind nicht Mitglieder der tommunistischen Partei, doch ist das Angebot an feine Bedingung geknüpft,"
Amfterdam, 13. September.
Laut„ Telegraaf" hat die Direktion des Daily Serald" be schlossen, die von der russischen Regierung angebotene UnterStügung von 75 000 Pfund Sterling nicht anzunehmen, und ben Redakteur Meynell, ber bas Geld angenommen hat, zu ents Iassen.
Die Solidarität der kanabischen Bergarbeiter Calgary ( Kanada ), 15. September. ( Havas.) Die Delegterten ber tanabischen Bergarbeiter haben Smillte telegraphisch mitgeteilt, daß sie gefchloffen für die For derungen der englischen Grubenarbetter eintreten.
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