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Br. 192. 14. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 19. Auguſt 1897.

Für die Opfer der Hochwasser­

Katastrophen

find uns ferner die folgenden Beiträge zugegangen:

2194,43.

Tokales.

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ziemlich ironisch abgefertigt haben, so daß der Malefikant noch immer Staatsanwaltschaft zu Frankfurt   a. M. wegen fahrlässiger Körper­

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Nervosität, gegen die eine Kaltwasserkur entschieden am Plaz wäre. In selbstmörderischer Absicht brachte sich gestern Morgen die Vom Kaiser Wilhelm II.   Einige hiesige Blätter beschäftigen in den fünfziger Jahren stehende Wittwe eines Nittergutsbesizers Arbeiter der Vergolderei von Weber 1,25. Von der Gelbgießer sich zur Zeit mit der Frage, welche Hutweite Kaiser Wilhelm II.   aus Charlottenburg  , eine Frau Louise R., einen tiefen Schnitt in den Gesellenschaft 20,-. Arbeiter- Radfahrer Verein Berlin  , Filiale trägt. Der zur Zeit mit der deutschen   Regierung besonders bes Hals bei. Die Frau wohnte feit längerer Zeit mit ihren zum theil Norden 2,-. Steinmetz- Werkplatz von Gebr. Beidler 24,30..- E.- G., freundete Sultan   der Türkei   hat dem deutschen   Kaiser neuerdings schon erwachsenen Kindern in der Schlüterstraße. Nach der Ueber­Ackerstraße, Werkzeugbau 38,20. G. F. 1,-, Friz Jonas 1,50. einige recht hübsch ausgewählte Geschente zugesandt. Sie bezeugung der Staatsanwaltschaft soll sie fürzlich in einer Erbschafts­Ochs 1, 4 Mitglieder des Arbeiter- Bildungsvereins Schmargen- stehen aus deutschen   Kanonen, welche die Türken in früheren angelegenheit einen Falscheid geleistet haben und wurde deshalb ihre dorf 2,25. Von Segern der Buchdruckerei Schrinner 5,-. Personal Jahrhunderten auf Schlachtfeldern erbeutet und als Siegestrophäen Verhaftung angeordnet. Als nun gestern Morgen mehrere Kriminals der Firma Albert Frisch 21,-. A. Sch. 10,-. Arbeiter Unter- heimgeführt haben. Aus Paris   wird einem hiesigen Blatte berichtet: beamte in der R.'schen Wohnung erschienen, um die Verhaftung vor­fügungsverein in Mühlheim d. Gen. Rau 72,95. Kaiser Wilhelm   soll nach einer Meldung des Memor. diplom." zunehmen und Frau R. von dem Grunde ihrer Anwesenheit Mit­Summa 200,45. Bereits quittirt 1993,98. Gesammtsumme mehreren Großmächten die Idee der Schaffung einer inter- theilung machten, ergriff diese plöglich ein Tischmesser und führte nationalen Polizei zur Ueberwachung der An- damit die That aus. Sehr schwer verletzt wurde sie in eine An­Weitere Beiträge nimmt unsere Expedition entgegen. archisten unterbreitet und sich auch schon die Zustimmung der ftalt gebracht, wo sie vernehmungsunfähig darniederliegt. Mehrheit der monarchischen Staaten gesichert haben. Ob da die inter  - Von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden ist die nationale Polizei helfen kann, erscheint zweifelhaft, wenn man bedenkt, Leiche der 54 Jahre alten Dachdeckerswiitwe Luise Zinsel geb. daß vor emem guten Jahrzehnt laut amtlicher Mittheilung aus der Bernardi aus der Weydingerstr. 8. Frau Zinsel hatte hier eine kleine Schweiz   bei dem von der Berliner   Polizei mit 250 M. Wohnung und ernährte sich durch Abtragen in der Zentral- Markt­monatlich honorirten Polizeispitzel Schröder nicht allein eine halle  . Hierbei hatte sie einen aus Dalldorf   beurlaubten jüngeren Vom Sündenbabel macht man sich hier und da recht grauliche wohlgefüllte Kist mit deutschem Dyna mit gefimden wurde, sondern Mann aus der Katharinenstraße fennen gelernt, mit dem sie den Vorstellungen. Männiglich weiß, welch' unliebfames Aufsehen das daß Schröder im Jahre 1882 auch den Druck der blutrünstig Tag über viel verkehrte. Urtheil des Herrn Predigers Berlin über die Berliner anarchistischen Freiheit" mit deutschem Polizeigelde in ihrer Wohnung liegen, nachdem sie seit einigen Tagen über Dieser fand die Frau gestern todt Sittenzustände gemacht hat. Nun höre man aber das Urtheil, bezahlte. Die Spigel der internationalen Polizei werden nicht Schmerzen in der Seite geklagt hatte. das die zweite Biviltammer des taiserl. Land- viel besser sein, als die der deutschen  . gerichts zu 3abern im Elsaß   in einem Ehescheidungs- Prozeß Eine Gartenbau Ansstellung in neuer Auflage war am am 5. Mai d. J. verkündigt hat und das uns in der Ausfertigung Wilhelm II.   und Wilhelm der Große. Am Thurm des Dienstag Abend im Apollo Theater improvifirt worden. Un vorgelegen hat. Wir schicken voraus, daß es sich dabei um eine Ehe Karlsberges bei Oliva soll ein Reliefbildniß Kaiser Wilhelms I. heimlich hohe Berge von Wundern der Bindekunst häuften sich auf handelte, die ein junger, in einem fleinen Orte wohnender Mann angebracht werden. Der Kaifer hat dazu die Genehmigung ertheilt, der Bühne, als der Vorhang zum hundertsten Male über Benus mit einer Berlinerin aus einer den besten Ständen angehörenden nur hat er gleichzeitig die Inschrift geändert. Diefelbe lautete ur- auf Erden" niedergegangen war, und immer noch famen Familie eingegangen war. Die Ehe wurde jedoch nach kurzer Dauer sprünglich:" Dem Kaiser Wilhelm I  "; iegt lautet sie: Raiser geschäftige Leute mit neuen Sträußen, Kränzen und Körben heran­geschieden. In den Urtheilsgründen des Ehescheidungs- Erkenntnisses Wilhelm dem Großen widmet diese Tafel die Gemeinde Oliva." gerückt. Frägt man, was denn los war, daß nicht allein das heißt es wörtlich:" Schon im allgemeinen mußte doch der Be Religion ist Privatsache. Mit diesem Grundsatz soll es nach Theater, sondern auch ein gut theil der Blumenläden in der flagte bei seiner Verheirathung sich darüber klar sein, daß er sich der Zeit" in Widerspruch stehen, daß wir das Schwänzen des Re- Friedrichstraße vorzeitig die Kaffe unter der Parole ausverkauft" mit einem Mädchen aus der Großstadt verheirathe, daß also ligionsunterrichts als ein Zeichen der Intelligenz bei den Fort- chließen mußten, so wird man billig staunen, ob der Kunde, daß seine Frau in Anschauungen und Verkehrsformen aufgewachsen sei, bildungsschülern aufgefrischt haben. Ist es etwa fein Zeichen von alle die überschwenglichen Huldigungen, die sich sogar bis zu werden und mit den herkömmlichen Begriffen von Privatsache sein muß und am allerwenigsten etwas mit einem Königin welche notorisch als lagere und freiere angesehen Intelligenz, wenn die Lehrlinge sich schon sagen, daß die Religion filbernen Lorbeerkränzen hinauf verfliegen, nicht irgend einer von Trapezunt galten, sondern einem einfachen, jungfräulicher Ehrbarkeit und Zucht oft in wider praktischen Unterricht zu thun haben sollte, der einzig bestimmt ist, etwas bläßlichen Mann im schwarzen Frack, der biss spruch stehen. So ist denn auch der Inhalt des Poesiebuches ihnen für spätere Jahre das Fortkommen in der Welt zu erleichtern? her als Kapellmeister des Theaters schlicht und recht seines ohne Zweifel ein moralisch sehr bedenklicher, insbesondere beweisen Die Beit" will doch nicht gar den frommen Augenausschlag als Amtes gewaltet hatte und nun im Begriffe stand, in gleicher Eigen­die Korrespondenz über das Heirathsgesuch und das bereits zitirte eines der Mittel im sozialen Wettbewerb angewendet wissen? schaft nach Paris   abzudampfen. Allerdings ist Herr Lincke im Gedicht eine starke Dofis Frivolität, allein der Beklagte mit einem fließenden Straßenbrand" hatte sich vorgestern mit den kleinen Knirpfen aufnehmen kann, die jetzt das so Nebenamte auch noch Komponist, und zwar einer, der es immerhin durfte nicht voraussehen, daß die Klägerin eine löbliche Ausnahme von der allgemeinen Regel Nachmittag die Feuerwehr zu beschäftigen. Ein auf einem Roll- schon sehr defekte Neich der Operette vollends verwüsten. fein werde." In welchen Kreisen der Berliner   Gesellschaft, fo wagen, welcher den Weinbergsweg passirte, befindliches Spiritusfaß Manches luftige Musikstück hat er geschaffen und wenn einige fragt die Woff. 3tg.", der wir diese Mittheilung entnehmen, muß war leck geworden und die Flüssigkeit ergoß sich, ohne daß der feiner Melodien, wie der Schaffner, lieber Schaffner" eine der Verfasser dieses Urtheils und die II. Zivilkammer in Babern Kutscher hiervon etwas bemerkte, auf die Straße. Ein leider nicht etwas weitgehende Popularität" erlangt haben, so muß man be­überhaupt wohl ihre Kenntniß über Berliner   Sittenzustände ge- ermittelter Baffant machte sich nun das Vergnügen, den aus denken, daß der Vater nicht in jedem Falle für die Rüdigkeit fammelt haben, und was sagen die Berliner   Kollegen, die selbst gelaufenen Spiritus zu entzünden. In wenigen Augenblicken leckte feines Kindes verantwortlich gemacht werden kann. Derartige Töchter haben, zu diesem Urtheil? die Flamme an dem Wagen empor und setzte das Faß in Brand, Sünden sind ja auch von dem Komponisten durch manches liebliche Das Zentralkomitee für die durch Unwetter Geschädigten welches bei der nun folgenden Explosion sofort auseinandergerissen Melodiengefüge in der Venus" wieder gut gemacht worden. Berlin  Deutschlands   hat unter Borsiz des Oberbürgermeisters Belle die wurde. Der brennende Spiritus ergoß sich auf den Straßendamm hat nun also einen populären Komponisten weniger, und das mag Bertheilung der bewilligten 100 000 m. und die Bewilligung von und floß den abschüssigen Fahrweg entlang dem Rosenthaler Thore im Apollo- Theater schon die Begeisterung begreiflich machen. Alle noch 100 000 M. genehmigt. Ein Antrag wegen Aushändigung von zu. Die sofort alarmirte Feuerwehr hinderte eine Weiterentwickelung aber, vom Leiermann bis zur Operettendiva, die bisher das Gold Sammelbüchsen wurde abgelehnt. Der Antrag auf Abordnung von konnte erst nach längerem Bemühen durch Aufwerfen von Sand er- daß ja auch von den Folies Bergères   ein Weg nach hier führt. des Feuers dadurch, daß sie einen Erddamm zog. Das Feuer selbst des Herrn Lincke in Kleingeld umsetzten, mögen sich damit trösten, Delegirten aus dem Bentralkomitee in die betroffenen Gegenden zur stickt werden. Natürlich war der Verkehr durch den Weinbergsweg Einziehung von Informationen ist mit der Modifikation genehmigt worden, daß nicht nur Mitglieder des Zentralfomitee's, sondern auch für einige Zeit gestört. andere Personen, welche der gefchäftsführende Ausschuß für geeignet erachtet, als Delegirte entfendet werden sollen, um eine einheitliche Organisation und Information zu schaffen. Die Hauskollekte wurde gleichfalls genehmigt.

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Da die Staats- Eisenbahnverwaltung jezt die für die Ueber­schwemmten eingehenden Sendungen frei befördert, so hat der Vor­fizende der Berliner   Spediteure, Herr Kommerzienrath Jacob, sich erboten, da er nun die Frachtkosten spart, die Verpackung auf seine Roften zu bewirken.

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Der Fernsprechverkehr mit Stadthagen   ist eröffnet worden. Die Gebühr für ein gewöhnliches Gespräch bis zur Dauer von drei Minuten beträgt 1 M.

an

der Park- Allee und fiel an der Stelle, wo der kommandirende Haupt­mann stand, taum einen Meter von ihm zu Boden. Die Deto­nationen wurden noch in Nieder- Schöneweide  , Rigdorf und im Osten von Berlin   vernommen.

Aus den Nachbarorten.

Sozialdemokratischen Arbeiter- Bildungsverein 3 werden hierdurch auf Adlershof   und Umgegend. Die Mitglieder des hiesigen die hent, Donnerstag, abends 82 Uhr, im Lokal von Scheer zu Köpenick   stattfindende Vereinsversammlung aufmerksam gemacht. Genosse Massats ch wird über Aberglaube und seine Entstehungs­ursache" referiren. Recht rege Betheiligung und Agitation für diese Versammlung wird den Parteigenossen zur Pflicht gemacht. Der Vorstand.

Eine Sprengung von eisernen Streben, welche vollständig freilagen und infolgedessen ohne Benutzung von Bohrlöchern be­feitigt werden mußten, haben die Mannschaften der Garde- Pioniere in Treptow   auszuführen gehabt. Auf dem Terrain der Thurmbahn im ehemaligen Vergnügungspark befanden sich 64 je drei Meter lange und anderthalb Boll starte Eisenstreben, welche bis 1 Meter Um ein gefahrlofes Ein- und Aussteigen des Publikums in tief unter Grundwasser eingelassen waren. Alle bisherigen Ver- Nachmittag in der Kolonie Hirschgarten bei Köpenick   der Einen Mordversuch und Selbstmord verübte am Dienstag die Wagen der Stadt, Ring- und Vorortzüge zu sichern, fuche, die Streben durch Arbeiter entfernen zu lassen, waren ver­ift seinerzeit von der Eisenbahn  - Verwaltung die praktische Einrichtung geblich und so wurde die Hilfe der Garde- Pioniere in Anspruch 48 jährige Werkmeister Kirsch aus Pankow  , Brehmestr. 55 wohnhaft. getroffen worden, daß auf den Stationen rechts neben den Geleisen genommen. Die sämmtlichen Streben wurden mit je 3 Patronen, in glücklichsten Verhältnissen. Erst vor einem Jahre entstanden R. ist seit 20 Jahren verheirathet. Er lebte mit feiner Frau bisher Mertpfähle für die Lokomotivführer angebracht sind, welche einen gemischten Sprengstoff enthielten, versehen, der­damit sie genau sehen, wo sie nach der wechselnden Länge ihres gestalt, daß die Patronen in gleichmäßiger Höhe zwischen den Gatten Meinungsverschiedenheiten, die sich immer mehr Buges zu halten haben. Auf diesen Merfpfählen steht in den Eisenstangen etwa 10 Bentimeter über dem Wasserspiegel be- uspizten und schließlich dahinführten, daß sich das Ehepaar trennte. deutlich lesbarer Schrift: Halt bei 8, bei 9, 10, 11 oder feftigt wurden. In Rücksicht auf die außerordentliche Gefahr für Frau K. zog mit ihrer aus erster Ehe stammenden Tochter zu ihrer 12 Wagen", oder es find nur die entsprechenden Bahlen die Umgebung fand die Sprengung schon früh um 5 Uhr statt. Die Schwester, einer Frau Elbert, welche in der Kolonie Hirschgarten 8, 9, 10, 11, 12 angegeben. Bei dieser genauen Angabe Wirkung war eine gewaltige. Die Streben wurden durch die riesige Bersuche gemacht, sich mit seiner Frau zu einigen, doch vergeblich. eine Sommerwohnung innehatte. Wiederholt hatte der Werkmeister der Saltepunkte sollte es faum möglich sein, daß die Züge in die Explosionskraft auseinandergerissen, und Stücke von 40-50 Pfund Gestern Nachmittag begab sich K. nach der Kolonie Hirschgarten, um Stationen zu weit oder nicht weit genug hineinfahren. Trogdem über 15 Meter weit fortgeschleudert. Un vielen Stellen wat das kommt dies auf den meisten Stationen fast täglich vor, so daß die Eisen durch den Luftdruck buchstäblich gepreßt worden. Lose umher- ihrer Schwester und Tochter auf einem Spaziergang begriffen war, nochmals einen Einigungsversuch anzustellen. Frau R., welche mit Fahrgäste der ersten oder letzten Wagen, besonders aber aus diesem, liegende Steine und Bretter wurden durch den Luftdruck empor- traf den Werkmeister in der Nähe der nach dem Bahnhof führenden vor oder hinter der Bahnsteiganrampung aussteigen gehoben und weit fortgeschleudert. Ein großer Stein flog bis nach müssen, d. h. gezwungen sind, auf den nicht erhöhten Boden oft Prowenade. Frau R. verhielt sich auch jetzt den Bitten ihres Gatten mehr als einen Meter tief hinabzuspringen. Schon gegenüber ablehnend und bezeichnete ein ferneres Zusammenleben wiederholt haben Fahrgäste hierdurch Unfälle erlitten, wie z. B. erst mit ihm als unmöglich. Plötzlich und unvermittelt zog Kirsch einen Revolver hervor und gab zunächst einen Schuß auf seine Gattin vor ganz kurzem eine ältere Frau dabei zu Falle gekommen ist und ab, welche, in den Unterleib getroffen, sofort zusammenbrach. Zwei einen Beinbruch davongetragen hat. Die Leiche des Knaben Willy Schulz aus Berlin  , der bei dem weitere Schüsse, auf die Tochter und Frau E. gerichtet, verfehlten Die Firma Simens u. Halske   beabsichtigt eine weitere Dampferunglück in Dresden   ertrant, wurde, wie aus Dresden   ihr Ziel. Dann setzte der Mörder sich die Waffe gegen die Schläfe elektrische Stadtbahn hierselbst herzustellen und hat dazu gemeldet wird, vorgestern Abend in Coppa in der Elbe   aufgefunden. und jagte sich eine Kugel in den Kopf, ehe noch von dem nahen die vorläufige grundsätzliche Genehmigung der städtischen Behörden nachgesucht. Diese Stadtbahn soll im Anschluß an die im Bau be= Durch eine Spiritusexplosion ist am Dienstag Abend um Bahnhofs Restaurant hinzukommende Personen dies verhindern griffene am Potsdamer Platz   endigende elektrische Stadtbahn 7/2 Uhr auf dem Stettiner Babuhofe der 30 Jahre alte Klempner fonnten. Die Kugel drang in das Gehirn und führte den augen­Es handelt sich um die blicklichen Tod herbei. Die schwer verletzte Frau, deren Zustand parallel zur Leipzigerstraße Berlin   vom Westen nach Osten durchqueren Julius Ruppert schwer verunglückt. und längs der Spree   ihre Fortsetzung bis in den Often der Explosion einer Spirituslampe, die in dem Augenblicke erfolgte, als jedoch glücklicherweise nicht hoffnungslos ist, wurde nach der Charitee Stadt finden. Diefelbe foll sich vom Potsdamer Platz   aus Ruppert die Lampe anzünden wollte. Die Ursache des Unfalles gebracht. Dieselbe soll sich vom Potsdamer Platz   aus fonnte noch nicht bestimmt ermittelt werden. Der Verunglückte, der als Unterpflasterbahn unter der Voß- und Mohrenstraße Der Billetfchaffuer Paul Hoffmann, der in der Nacht zum entlang bis zum Hausvogtei Plaz in der Veteranenftr. 8 wohnt, wurde mit schweren Verlegungen an 12. d. M. in Groß- Besten von einem Zuge überfahren und getödtet hinziehen und von hier ab aus der Untergrundbahn in eine Hochbahn aufsteigen, welche den verschiedenen Körpertheilen in ein Krankenhaus gebracht, nach- worden ist, wurde bereits am Freitag, den 13., abends 6 Uhr, auf den Spittelmarkt überschreitet und sich längs der Spree   vorläufig dem er auf der Unfallstation in der Eichendorffstraße einen Noth Beranlaffung des Ortsvorstehers zu Klein- Beften beerdigt. Hiergegen wollen die Anverwandten des H. Beschwerde beim Landrathsamt bis zur Schillingsbrücke fortbewegt. Den diesbezüglichen Entwurf verband erhalten hatte. hat die Firma gleichzeitig dem königl. Polizeipräsidium mit dem Die Arbeiterfrau Ida Hille, Waldemarstr. 38 wohnhaft, erheben, weil ohne jede Veranlassung die Beerdigung zu früh erfolgr Antrage unterbreitet, zunächst wie dies in den Ausführungs. stürzte sich gestern Vormittag, wie uns mitgetheilt wird, nach einem sei. Auch soll$. unter Formalitäten beerdigt sein, die nach Ansicht anweisungen nach dem Zusatz über Kleinbahnen vorgesehen ist, Streit mit ihrem Ehemann aus dem Fenster ihrer im dritten Stock der nächsten Anverwandten nicht zu billigen sind. Die Frau des Vers unter Befürwortung der in Rede stehenden Bahn hinsichtlich ihrer gelegenen Wohnung in den Hof hinab. Die Unglückliche erlitt einen unglückten, die während des Unglücksfalles vom Orte abwesend war, Dringlichkeit und Nothwendigkeit die grundsägliche Ent- Bruch beider Unterschenkel sowie einen Schädelbruch und wurde kehrte am 14. August nach Klein- Besten zurück und stand vor der vollendeten Thatsache, daß ihr Mann beerdigt war. Die Kinder, die schließung des Herrn Ministers der öffentlichen Arbeiten herbei- mittels Krankenwagens in ein Krankenhaus gebracht. genau wußten, daß die Mutter am Sonnabend nach Hause zurück­zuführen. kehren werde, baten den Ortsvorsteher mit der Beerdigung zu warten. Dies Verlangen lehnte indeffen der letztere ab. Er erschien mit Erd­arbeitern, die direkt von der Arbeitsstätte requirirt waren und nahm die Beerdigung vor, indem er zu den Kindern äußerte: wer mit will der mag kommen. Auch andere Personen, darunter höhere Bahn­beamte, haben ihre Verwunderung über das seltsame Benehmen des Ortsvorstehers ausgesprochen. Es bleibt nun abzuwarten, was das Landrathsamt in dieser Sache thun wird.

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Nach Spandau gebracht wurde am Dienstag durch einen Die Große Berliner   Pferdeeisenbahn- Gesellschaft hat jetzt Sergeanten und einen Unteroffizier der Tambour Heste von der dem Magistrat die Projekte für die Einrichtung der nachbezeichneten 3. Kompagnie des Garde- Füfilierregiments. Heste war betrunken zu beiden Linien für den elektrischen Betrieb und zwar I. der Linie einer dienstlichen Trommelprobe gekommen und hat dem Regiments: Schöneberg   Spittelmarkt  - Alexanderplatz   und II. der Linie tambour, der ihm deshalb Vorhaltungen machte, mit beleidigenden Demminerstraße Alexanderplat- Morigplatz- Kreuzberg zur Ge- Redensarten geantwortet. Für diesen leichtsinnigen Streich ist der nehmigung unterbreitet. Für die Linie unter I. ist a) von ihrem Arme jetzt zu Festungsgefängniß verurtheilt worden. Ausgangspunkt in Schöneberg  ( Ebersstraße) bis zur Südseite der Das Polizeipräsidium theilt mit: Am 18. b. M. wurde auf d. Kreuzung der Bülowstraße mit der Potsdamerstraße Obers leitungsbetrieb, b) von dort bis zum Spittelmarkt( Beuth dem Kartoffelfelde an der Prenzlauer Allee in der Nähe des Steuer­Eine Berliner   Falschmünzerbande hat am Dienstag Spandau  flraße) Akkumulatorenbetrieb und c) vom Spittelmarkt hauses ein neugeborenes, lebendes, ca. 2 Tage altes Kind weiblichen heimgesucht. Es waren drei Männer, wovon der eine es über= bis zum Endpunkt am Alexanderplatz   und Königsgraben Ober Geschlechts, eingewickelt in ein leinenes Frauenhemd und das Futter nommen hatte, das falsche Geld, durchweg Thalerstücke, unter­eines grünen Frauenrockes aufgefunden. Diejenigen Per- zubringen. Während seine Genossen draußen warteten, begab er Ieitungsbetrieb, für die Linie II. durchweg Ober- fonen, welche Angaben über die Mutter des ausgesetzten sich in Läden und Schanklokale, wo er Kleinigkeiten für 10 oder Leitungsbetrieb beabsichtigt. Kindes machen können, wollen in den Vormittags- 20 Pf. taufte; jedesmal gab er einen Thaler in Zahlung und erhielt Mit der Einstellung von Nichtraucherwagen III. Klaffe auf stunden im Polizeipräsidium, 2. Stock, Zimmer 325, melden. fleines Geld heraus. Auf der Straße übergab er den Genossen die Bimmer 325, melden. der Stadtbahn ist nunmehr begonnen worden. Gegenwärtig befinden Anfangs Mai d. J. hat ein unbekannt gebliebener Mann in einem kleinen Münzen und nahm wieder neue Falschstücke in Empfang. Ein fich 60 derartige Wagen im Betriebe. Botal in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Friedrichstraße   einen paar Geschäftsinhaber hatten nachträglich die Thaler als falsche

Der Vorstand der Aerztekammer für Berlin   Brandenburg  , fleinen, grauleinenen Handkoffer in Aufbewahrung gegeben und erkannt und sich auf die Suche nach den Falschmünzern gemacht. so lesen wir, soll sich durch eine medizinische Zeitschrift beleidigt ge- bisher nicht abgeholt. Reyterer enthält neben anderer Wäsche und Es gelang, den Verbreiter der falschen Thalerstücke in der Schön­fühlt haben. Nach langer Berathung entschloß er sich, bei dem Kleidungsstücken 17 Taschentücher gezeichnet M. K. Der unbekannte walderstraße zu treffen, als er eben einen Bigarrenladen verlassen Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg   eine Audienz zu Eigenthümer wolle sich in den Vormittagsstunden von 9-12 Uhr hatte. Er wurde verhaftet; seine Gefährten find aber entkommen. erbitten, um anzufragen, was man gegen den Redakteur der betreffen- im Zimmer 37 des Polizeipräsidiums melden. Der bekannte Heil- Der Verhaftete gab sich für den Bäcker und Handelsmann Frih den Zeitschrift machen solle. Herr v. Achenbach soll die Deputation tünstler Richard Mohrmann ist auf grund eines Ersuchens der Franke, Berlin  , Elisabethstraße 12b, aus. An falschen Thalern, die