ber Sozialdemokratie wegen Meinungen ausgefchloffen wurde, die der Mehrheit unrichtig und schädlich erschienen.

Lassen wir also das Gezeter und hören wir Lenin selbst und mit ihm das Präsidium des Mostauer Kongresses in dem Aufruf an das französische Proletariat. Es heißt da:

Die Hauptfrage, die wir Euch stellen, ist nicht die Frage des Ausschlusses verschiedener Personen, Sondern die Frage bes Bruches mit einer bestimmten reformistischen Tradition."

In welchem Sinnne die Gäuberung der Partei in Ruß­ land durchgeführt wird, darüber sagt. Lenin in seiner Schrift Die große Initiative":

Die Kriegsmobilisierung der Kommunisten ist uns dabei ( bei der Säuberung) zu Hilfe gekommen, bie Feiglinge und Rumpen tehrten der Partei den Rüden. Glüdliche Reije! Gine derartige Verminderung der Zahl der Partei- Mitglieder be­deutet eine bedeutende Bermehrung ihrer Kraft und ihres An­sehens.

Die Säuberung der Partei auf Grund einer ununterbrochenen Steigerung der Forderungen in Bezug auf wirklich fommuni­stische Leistungen wird auch den Apparat der Staatsverwaltung verbessern und wird den Anschluß der Bauern an das revolutio näre Proletariat, außerordentlich beschleunigen."

Aber nicht Denunziantentum, Korruption und was sonst noch alles wird großgezogen, sondern Pflichtbewußtsein und Berantwortlichkeitsgefühl. Der Name Kommunist soll nicht ein Wort sein, sondern Kennzeichnung eines Menschen. Nicht nur in Worten soll Propaganda getrieben werden, sondern die Tat soll vorbildlich und anfeuernd wirken. Die kommu­ nistischen Samstage sind ein Beispiel dafür.

In den Leitfäßen, wie in den Aufnahmebedingungen wird ferner die Bedeutung der Partei in der Periode der Grobe­rung der politischen Macht, wie auch in der Epoche der Dik­tatur des Proletariats hervorgehoben. In der ersteren hat fie die Aufgabe, die revolutionären Kämpfe zu organisieren und durchzuführen, in der letzteren die alte verrottete Staats­form durch die neue fommunistische zu ersetzen und dadurch die Macht des Proletariats dauernd zu befestigen. Um diese Aufgaben erfüllen zu können, muß die Partei auf der Grund­Tage des Prinzips des de motratischen Zentralismus aufgebaut werden, muß eiserne Disziplin in ihr herrschen. Da­mit ist gesagt, daß fie fich, nachdem sie unter Mitwirkung sämtlicher Parteimitglieder auf dem Parteitag feste Grund­fäge für Ziel und Tattit aufgestellt hat, eine einheitliche Parteileitung wählt, die Gewähr dafür bietet, streng im Sinne Dieser Beschlüsse zu handeln. Diefelbe muß dann aber auch mit weitgehenden Voll machten ausgestattet sein, die Dor allem bei Aftionen in Erscheinung treten. Die eiserne Disziplin ist Die eiserne Disziplin ist natürlich nicht im Sinne des militärischen Kadavergehorsams aufzufassen, sondern sie ist eine freiwillige Unterordnung unter den 3wed der Partei bis zur Aufopferung feiner Person.

Es wird nun gesagt, daß damit die Parteigenossen zu Parteigenossen zu Werkzeugen der Führer gemacht würden. Haben uns aber nicht die Erfahrungen im Laufe der deutschen Revolution gelehrt, wie notwendig ein einheitliches Handeln in revo lutionärem Kampfe ist, und wie zusammenhanglojes Bor

gehen in den einzelnen Landesteilen uns um allen Erfolg gebracht haben? In der Phase des Bürgerkrieges muß straffe Zentralisation und Disziplin bestehen. Die Aufgaben ber Bartei liegen jezt nicht mehr in der Propaganda ber Jozialis stischen Weltanschauung und der üblichen Parteiarbeit, son­bern in der Organisierung des Kampfes um den Gozialis

mus

Genoffinnen, wir Frauen spüren täglich den Wahnsinn der fapitalistischen Profitwirtschaft, den Jammer der Lebens­mittelversorgung, die allgemeine Teuerung und die zuneh­mende Arbeitslosigkeit sind Beispiele ihrer Folgen.

Wollen wir weiter den Berfall der Menschheit mit ansehen, oder wollen wir nicht entschlossen Schulter an Schulter mit unferen Genossen den Kampf aufnehmen und damit den Leidensweg des Proletariats abkürzen?

Die Frauen aller Länder waren es, die während des Krie ges im März 1915 zuerst wieder internationale Solidarität befundeten und allen Regierungen und Parteiinstanzen zum Trok in Bern zusammen tamen und gelobten, nicht eher zu ruhen, bis dem Kapitalismus und damit dem Bölfermorden ein Ende gemacht ist.

Lassen wir uns den Blid nicht trüben durch Genossen und Genoffinnen, die sich zwar in platonischen Sympathie­erklärungen für Rußland ergehen, sich aber nicht scheuen, in maßlofen Uebertreibungen der Moskauer Beschlüsse von Sklaverei, bolschewistischer Knechte usw. zu reden. Prüfen wir fachlich die Notwendigkeit der uns gestellten Bedingungen, behalten wir dabei feft das Ziel des internationalen Kampfes um ben Sozialismus im Auge, bann fönnen wir uns ein mütig für den Anschluß an die 3. Internationale unter grundsäglicher, Anerkennung der Leitsätze und Bedingungen entscheiden.

Die Transportkontrolle

Von der Kontrollkommission für Waffen, Munitions- und Truppentransporte wird uns berichtet: Auf dem Görliger Bahnhof wurden beschlagnahmt 2 Kisten, gez. 28. 23. 9899, beflariert Klavierteile, 579 kilogramm und 457 Kilogramm. Absender ist Robert Brandt, Erfurt , Empfänger Süd- Ost 33, Schlesische Straße 12, Inhalt Flugzeugteile und Flugzeug motoren.

Die Sachen find von der Hindenburgwache, Wrangelstraße, beschlagnahmt,

Die Kontrolle hat schon zu mancherlei Zwischenfällen ge­führt, und man muß lagen, daß die in Frage kommenden Berfonen des öfteren es an Dreiftigfeit gegenüber den Betriebsräten nicht fehlen lassen. Dies möge man aus fol: genbem Dokument ersehen:

II. Bataillon( Tauengien) Meichswehr- Infanterie- Regiment Str. 6. Tageb. Mr. 850 Ia/ IV a.

Schweylowen, ben 6. 9. 1920.

Dent Eisenbahnbetriebsamt, Grunewald . Das Bataillon wurde auf dem Transport von Brandenburg rach Swinemünde( Transportnummer 88850), am 27.8., 1, nachm., beim Maschinenwechsel auf dem Bahnhof Grunewald von einem Mitglieb bes Betriebsrates Bahnhof Grunewald, namens Meißner, angehalten. Durch Berweigerung der Maschino wurde ein nahezu 4 stündiger Aufenthalt auf der Station Grunewald burch den Be triebsrat erzwungen. Infolge diefer unvorhergesehenen Berzögerung verschob sich ber Aufenthalt des Bataillons im Transportange bei ber Beiterfahrt bis zum 28. früb. Sterburch war to genötigt, Nahrungsmittel im Berte von Mt. 2088.- vorzeitig zu verans gaben, die als Berpflegungszuschus bes Bataillons für die See­fahrt Swinemünde - Pilau angetauft waren. Die Beschaffung war aus Kantinenmitteln erfolgt.

Das Bataillon muß für biefen Schaben von Mt. 2088.-, der burch ben mehrstünbigen Aufenthalt auf bem Bahnhof Grunewald verurfacht worben ist, ben bortigen Betriebsrat, insbesondere ben Arbeiter Meißner, verantwortlich machen. Ausdrücklich war dem Arbeiter Meisner bekanntgegeben worden, daß das Bataillon nur

beschränkte Berpflegungsmittel mitführte. Er wurbe barauf hin gewiesen, daß er für alle durch die Verzögerung etwa entstehenden Mehrkosten verantwortlich gemacht würde. Daß bem Transport Mehrkosten von etwa mt. 2100.- entstanden waren, wurde auch dem Ueberbringer der Fahrtgenehmigung des Betriebsrates mit­geteilt.

=

Es wird gebeten, die Mt. 2088.- von Meißner einzuziehen und an das Berwaltungsamt II. Bataillon Reichswehr- Inf. Reg. 6, Brandenburg ( Habel), zu übermitteln. Etwaige Zufchriften bittet das Bataillon an das Nachkommando II. Bat. I. Reichswehr- Inf.­Reg. 6, Brandenburg ( Habel), Füfiltertaserne, zur Weiterleitung nach hier, zu richten.

Cine beglaubigte Abschrift über den Lebensmitteleinkauf ist beigefügt. ges. Augel, Major und Bataillonstommandeur. Abschrift der Rechnung über den Lebensmitteleinkauf.

Brandenburg ( Havel ), 26, Aug. 20. Rechnung für II. Bataillon J.-R. 6 von Kantine Görlig.

49 Pfd. Spec à Mt. 24.­38 Mettwurst à

Für richtige Abschrift

gez. Reinecke, Bahlmeister.

Der Borstand bes Maschinenamtes I.

Eilig!

24­

-

t. 1176.­

1

912.

"

Mt. 2088.­

Betrag dankend erhalten gea. H. Görlig.

Berlin NW. 40 Invalidenstr. 51, ben 11. 9. 20. G. R. der Betriebswertmir. Gd.- zunt Bericht zu der in der Anlg. bezeichneten Angelegenheit und Bernehmung des erwähnten Mit­gliedes des Betriebsrates Meißner, sowie der sonstigen Mitbetei­ligten und Zeugen. Beglaubigt gez. Schubart.

Abgabe von Kriegsmaterial an die Entente WTB. Berlin , 16. September. Bon zuständiger Stelle wird mitgeteilt: Der Abtransport bes nach dem Friedensvertrage von Versailes an die alliierten und affoziierten Regierungen abzuliefernden Luftfahrtgeräts ist im wesentlichen fristgemäß beendet worden. Es folgt nunmehr die Abgabe der Waffen, Munition und anderen f. 3t. er­beuteten Kriegsmaterials an Frankreich und Belgien . Die für Frankreich bestimmten Sendungen werden aus allen Zetlen des Deutschen Reiches tommend über Bischofsheim , bie für Belgien beftimmten über Biersen geleitet. Jm ganzen wird es fich um etwa 200 aggons handeln. Exploftoftoffe, geladene Artillerie Munition, sowie unbrauchbares Material werben nicht abbeförbert, sondern in Deutschland zerstört und verkauft. Die einzelnen Wagen beaw. Wagengruppen werden die Bezeichnung tragen: Beutefriegsmaterialtransport west wärts zur Erfüllung des Friedensvertrages an Frankreich( Bischofsheim ) Belgien ( Bierfen).

Es wird darauf hingewiesen, daß diese Transporte nicht auf­gehalten werden dürfen und daß ihre reibungslose Durchführung im Intereffe des Deutschen Netches Itegt."

Tschitscherin als Führer der Friedens­delegation Warschau

, 16. September.

Die Polnische Telegraphen- Agentur melbet aus Mostau: chitscherin wird persönlich an die Spitze der russischen Friebensdelegation in Riga treten.

In einer Unterredung erklärte Paderewski , daß, falls der Friede zwischen Polen und Rußland zustandegekommen fein werde, was sehr wahrscheinlich sei, die Folge dieses Friedens die Anerkennung der Sowjetregierung als tatsächlicher, aber nicht als rechtmäßiger Regierung sein werde.

HN. London , 16. September. Joffe, ber Chef der rufftschen Friedensabordnung in Riga, hat bem Daily Chronicle". Rorrespondenten erklärt, baß die Sowjet­regierung an ber ursprünglichen Forderung einer Ber minberung ber polnischen Armee als Garantie gegen fünftige Angriffe festhalten wolle.

Kraffins Handelsabschlüsse Amsterdam

, 16. September. Dem ,, Daily Telegraph " zufolge handelt es sich bei den von an berer Seite gemeldeten Handelsabschlüssen Krassins, bezüglich einer Stofffieferung im Werte von 1000 000 Pfund Ster ling mit mehreren englischen Firmen, um Spekulationen pri pater Kaufleute. Man Jpricht von großen persönlichen Ge winnen. Dem Blatt zufolge bedeutet dies feineswegs, daß man bereits von der Wiederaufnahme gewöhnlicher Handels­beziehungen sprechen kann.

So ficht Lloyd Georges Friedenspolitik aus DA. London, 16. September. Die Regierung hat bejchlossen, ben Arbeiterführern Adams fen und Burcel, die sich im Auftrage des Bollzugsausschusses nadh Riga hätten begeben sollen, um ben polnisch- russischen Frie densverhandlungen beizuwohnen, die Bässe zu verweigern. Frankfurt

a. M., 16. September. Ramenem erklärte dem Stodholmer Berichterstatter ber legten Aussprache mit Lloyd George befchloffen gewesen. Er habe " Frankfurter Zeitung ", jeine Reise nach Moskau jei lange vor der es für notwendig gehalten, der Sowjetregierung mündlich eine gehend über die englische Politit zu berichten. Die Saltung 21oyd Georges gegenüber Rußland tonne als grunbjaglose Politit gekennzeichnet werben, bie je nach ben Erfolgen oder Migerfolgen der Bolschewiki hin und her schwanke. Lloyd George wolle jegt vom Frieden mit Rugland und ber Anerkennung ber Sowjetregierung nichts wiffen, möchte aber boh nicht die Möglichkeiten zum Handelsaustausch preisgeben.

Der polnische Heeresbericht Warschau

, 16. September..

Im polnischen Seeresbericht vom 15. September heißt es: An der üblichen Front überschritten unsere Abtei­lungen zusammen mit der utrainischen Armee die Onjejtrlinie bei Jezupol und Salicz und nahmen in schweren Kämpfen die An höhen nördlich von Galicz. Es wurden 300 Gefangene gemacht und vier Maschinengewehre erbeutet. Weiter nördlich, zwischen der Gnilaja Lipa und bem Switz erreichten unsere Truppen Bagozze und Bodkamien. An den übrigen Fronten und in Kleinpolen bie übliche Patrouillentätigteit. Im Bereiche östlich von Wla bimir- Wolhynst brangen unsere Abteilungen fiegreich vor. Ein Angriff bet feindlichen Reiterei auf pino wurde abgewiesen. Die Truppen bes General Malantowicz nahmen Kamien- Ka­schyrsti und eroberten eine Geschüßbatterie, 1000 Gefangente, 500 Trainwagen sowie eine Menge Munition. Destlich von Kobryn überschritten unsere Abteilungen nach Abweisung feind licher Artillerieangriffe die Linie des Bug- Dnipr- Kanals. Nörd lich von Kobryn zieht sich der geschlagene Feind in der Richtung auf Bruzang zurüd. An der Swislocza zieht sich der Feind auf bas östliche Ufer zurück. Im Suwaltigebiet gewöhnliche Vor­felbfämpfe

Die Lage an der Ostfront Königsberg

i. Br., 16. September. 2agebericht. Süblich von Lemberg überschritten die Polen ben Dujestr und besezten die Ortschaften Halics und Bolszowec forte bie Höhen öftlich davon. Weiter nördlich wurden die Bol fchewillen von dem Swirafluß auf die Gnila Lipa zurüdge brängt. Jm Raum von Wladimir- Wolynst, Brest - Litowst und östlich des Bug weiter günstiger Berlauf der Kämpfe für die Polen . In der Richtung auf Zuck wurde Chorstow besetzt unb öftlich von Robryn der Dnjepr - Bugkanal überschritten. Die Polen melben eine große Anzahl von Gefangenen und Kriegsmaterial. An der polnisch- litauischen Front dauern örtliche Kampf handlungen an.

Der Metallarbeiterkonflikt in Italien

TU. Rom, 16. September.

Die gestrigen Besprechungen zwischen den Vertretern der In dustriellen und der Arbeiter, die unter Vorsiz Giolittis in Turin abgehalten wurden, dauerten drei Stunden. Die Verhand lungen drehten sich hauptsächlich darum, eine Formel für die Orga nisation der Betriebsräte und die ihnen zu übertragenden Funts tionen zu finden. Nach Turiner Blättermeldungen soll Giolitti energisch eine baldige Lösung des Konfliktes verlangt und unter Androhung eines Einschreitens der Staatsgewalt namentlich auf die Industriellen gedrückt haben. Die Industriellen sind zwar grundsäglich der Einführung von Betriebsräten nicht abgeneigt, möchten jedoch die Disziplinargewalt und das Entlassungsrecht sich Jelbst vorbehalten. Giolitti antwortete jedoch unerbittlich, er ver lange unbedingt sofortigen Friedensschluß. Die Dele gierten der Industriellen und der Arbeiter reisen heute gemein schaftlich nach Mailand zurück und sehen die Verhandlungen im 3uge fort. Am Nachmittag werden die Industriellen zur endgül tigen Beschlußfaffung zusammentreten. Sie werden wahrscheinlich vor Giolittis Drohung, die Fabriken zu requirieren, nachgeben, obwohl ein Flügel der Fabrikanten den äußersten Widerstand ver langt und vor nichts zurückschreckt.

Rom, 16. September .( Stefani.) Nachdem Giolitti die von ihm nach Turin zusammenberufe nen Vertreter der Industriellen und Arbeiter gehört hatte, ent schied er sich für eine Aufsicht über die Fabriten. Zus gleich ernannte er durch Erlaß einen aus Industriellen und Ar beitern zusammengesetzten Ausschuß mit der Aufgabe, einen Ges setzentwurf hierüber vorzubereiten, den die Regierung der Rammer bei ihrem Wiederzusammentritt vorlegen wird. Mailand

, 16. September.

die am Mittwoch zwischen Giolitti und Bertretern ber Die Blätter beschäftigen fich eingehend mit den Besprechungen, 3nburiellen stattgefunden haben. Corriere della Sera glaubt feststellen zu können, daß man auf dem Wege zur Lösung des Konflitts mit den Metallarbeitern jei. In amtlichen Streis jen werbe darauf hingewiesen, daß die Annahme des Rou trollrechts, das die Arbeiter in den Fabriten ausüben wollen, durch die Industriellen möglich sei. Giolitti soll auf bie Annahme des Kontrollrechts gedrungen haben, ohne mit einem Eingreifen der Regierung zu drohen.

Keine Einberufung des englischen Parlaments

Kompromiß mit den Bergarbeitern? Saag, 16. September.

Westminster Gazette" meldet, daß Lloyd George und alle Mitglieder des Kabinetts es nicht für notwendig halten, wegen der Krise in ber Kohlenindustrie das Parlament einzuberufen, London

, 16. September.

Nach der heutigen Morgenpresse scheint ein kompromis zwischen der englischen Regierung und den Berg­arbeitern auf Grundlage des Verzichtes der Bergleute auf Berdoppelung des Preises der Sausbrandtohle möglich.

Kartoffelmangel in Kaffel

TU. Kaffel, 16. September. Die hessische Bauernschaft hat sich zur Lieferung von Kartoffeln zum Preise von 20 Mart pro Zentner bereit erklärt. Der Ober­präsident hat daraufhin die Landräte angewiesen, in ihren Kreisen die erforderlichen Kartoffelmengen für die städtische Be völkerung aufzubringen. Die Stadt Kaffel ist seit einigen Tagen ohne Kartoffeln. Um die geringen Zufuhren bilben sich ge­waltige Polonaisen. Die Sicherheitspolizet mußte zur Aufrechterhaltung der Ordnung mehrere Streifen entfenden.

Warnung

Unfere Unterstützungskommissionen werden neuerdings wieder von einer Reihe Schwindlern aufgesucht, die durch Vorlegen gefälschter Schriftstüde versuchen, Gelber zu erschwindeln. Durch die Auf­mertfamkeit unserer Berliner Genoffen konnten in lester Beit eine ganze Reihe folcher Betrüger festgestellt werden. Da anzunehmen ist, daß diese nun versuchen, an anderen Orten thre Absichten burch­zuführen, wird ersucht, bet Unterstüßungnachsuchenden genau zu prüfen, ob diese zum Empfang berechtigt find. Insbesondere wirb barauf hingewiesen, daß diejenigen, die von Berlin fommen, Anspruch auf Unterstüßung nicht mehr haben..

Die Kohlenlieferungen an die Entente sind aus dem Ruhr­ gebiet im bollen Umfange burchgeführt worden; nur die Lieferungen an Italien und Oberschleften find infolge der dortigen Unruhen etwas in Rückstand geraten.

Eine Sachverständigenkommission für die Hebung der Kohlenförderung ist vom Reichswirtschaftsministerium eingefegt worden. Im Einvernehmen mit dem Reichstohlenrat find folgende je bret Arbeitgeber und Arbeitnehmer des Ruhrtohlenbergbaues für biese Kommission bestellt worden: Bergwerksdirektor Fidler- Herne, Bergassessor Brandi- Dortmund, Bergwerksdirektor Knepper- Bochum bezw. bie Herren Abgeordneten Piper Dortmund( Stellvertreter Abg. Rosemann- Effen i. S. p.), Fris Walter- Essen und Steiger Halbfell Buer- Scholven.

Der Ausfuhrabgaben Ausschuß bes vorläufigen Reichs wirtschaftsrates hat seine Zätigteit heute wieder aufgenommen; auf ber Tagesordnung ftand bie Borberatung der vom Reichswirt fchaftsminister etnberufenen Besprechung über den Umfang einer vorübergehenden nichtveranlagung von Waren zu den für diese im Ausfuhrabgaben- Tarif festgefesten Säzen( Beschluß des 5. Aus fchuffes bes Reichstages am 8. September 1920). Die Beratungen wurden für vertraulich erklärt.

Ruftiche Räufe in England. Strassin hat für eine Million Bfund Yorkshire - Tuch gelauft. Am Mittwoch wurden im Somersethouse gret englische" Handelshäuser einregistriert. Diese Handelshäuser erhalten ihre Orders von Bitwinow.

Druckfehlerberichtigung. In dem Leitartikel ber Donnerstag Morgennummer haben sich wieder einige böse Drudfehler ein­geschlichen. Es muß auf der Mittelspalte unter dem Strich nicht heißen, die Taftit des Handels vorzuführen, sondern vor­uhreiben. Auf der legten Zeile derselben Spalte hat sich ber Drudfehlerteufel mit Schlangen verbündet, die meni­ger start zum Ausbrud fommen". Es muß aber heißen, daß dies Berlangen" weniger start zum Ausdrud tommt,

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